Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Zoophilie IST verboten. Ausdrücklich, im Tierschutzgesetz:

    Hier ist Zoophilie ausdrücklich verboten. Dass als Begründung Tierschutz angeführt wird, ändert nichts. Es ist keine Ausnahme formuliert.

    Uff, Tatsache, aber erst seit 2013. Ansonsten hat Sneek natürlich recht. Was mich auch eher gestört hat, war die Stigmatisierung von paraphilen Menschen als psychisch gestört, verknüpft mit rechtspositivistischer Ethik.

  • Der Versuch der Inklusion in die diskriminierende Mehrheit.

    Nein. Die LBGTIQ*-Szene ich nun einmal das: Eine Szene. In dieser Szene ist es nun einmal so, dass sie durchaus eine politische Agenda hat - nämlich diverse Ungleichheiten in der Behandlung von Homosexuellen auszugleichen oder eben auch in Ländern, wo dies bisher nicht möglich ist, die zumindest gesetzliche Angleichung des Geschlechts.
    Nur weil man eine politische Agenda hat, muss man nicht alle verwandten politischen Agenden mitnehmen. Das tut niemand und es von einer Gruppe zu verlangen, nur um diese als "Ungerecht" darzustellen, ist einfach unrealistisch. Die Leute, die sich für die Rechte von bspw. körperlich eingeschränkten Menschen einsetzen, sind nicht verpflichtet, sich für die Rechte Homosexueller einzusetzen - aber umgekehrt ist das nun einmal auch nicht der Fall.


    Zumal es nun einmal so ist, dass es bei all jenen Paraphilien, bei denen es keine Dauerhaften körperlichen Schäden gibt und beide Geschlechtspartner rechtsgültige Zustimmung zum Verkehr geben kann, es eben auch keine staatlich institutionierte Diskriminierung gibt. Ein SM Paar darf, sofern Hetero, Kinder adoptieren, heiraten etc. Genau so ein Paar, das Kaviar-Spielchen betreibt. Nun, zumindest in Deutschland.


    Das widerlegst du ja auch gar nicht, sondern schreibst, dass der Begriff daneben ist

    Siehe oben.
    Ghetto heißt, dass man sich absichtlicht auch vom restlichen Leben abkapselt und nur mit Menschen aus dieser Szene interagiert und eben das ist nicht der Fall.


    Ja, viele in der Szene sind ebenfalls Anhänger der gewissen Subkultur - und ja, da gibt es eine Subkultur, die als solche gelebt und gefeiert wird. Aber Fußballfanclubs sind ebenfalls Subkulturen. Anhänger diverse Musikrichtungen haben eine eigene Subkultur. Zur Hölle, diverse Anime-Manga-Fans ordnen sich auch er Anime-Manga-Subkultur, die es definitiv auch gibt, zu. So what? Natürlich gibt es in so ziemlich jeder Subkultur Leute, die ihr Leben komplett an dieser Subkultur orientieren und nicht - solange es sich verhindern lässt - mit Leuten außerhalb der Subkultur interagieren, aber dankbarer Weise sind das eigentlich IMMER Extremfälle.


    Sprich: Ich zweifel gar nicht an, dass es in der LBGT-Subkultur Leute gibt, die sich wirklich vom Rest der Welt abkapseln. Aber die findest du in jeder Subkultur. Deswegen tut es aber nicht die Subkultur als ganzes.


    Und noch einmal um es deutlich zu machen. Die Subkultur, zu denen auch nicht jeder in der LBGT-Szene (zu der wiederum nicht alle Nicht-Hetero-Sexuellen gehören) gehört (ironischer Weise gehören auch ein paar Heterosexuelle mit hinzu), definiert sich auch über mehr, als die sexuelle Ausrichtung und die politische Agenda.
    Es ist auch niemand ( Bastet) aufgrund seiner Sexualität oder Aufgrund dessen, dass er sich als Transsexuell oder in irgendeiner anderen Form Genderqueer einordnet, verpflichtet in der LBGT-Szene mitzumachen oder sich gar der queeren Subkultur anzuschließen. Das fordert auch keiner. Das die Subkultur aber ihre eigenen Magazine hat, das ist nun einmal so. Es gibt auch Gothic- und Metal-Lifestyle Magazine. Aber nur weil ich gerne Metal höre, heißt das noch nicht, dass ich mich daran orientieren muss.


    Und warum schreibst du "Homosexuelle oder eher allgemein eben die LGBT-Szene"? Wenn dann ist es "speziell die LGBT-Szene".

    Weil es nicht immer so ist. Nicht alles geht auf die LBGT-Szene zurück. Und so ganz unter uns, es gibt da eben noch andere Subkulturen. Bei uns gibt es zum Beispiel eine "rein schwule" Szene, in der auch Lesben und Transsexuelle nichts verloren haben. Und ich weiß, dass es auch eine reine Lesbenszene in anderen Städten gibt. Und die haben dann teilweise nun einmal auch ihre jeweiligen Agendas und so weiter.



    Nicht Zoophilie ist verboten, sondern die Ausübung dieser Neigung. Sonst wäre jeder Zoophile ein Straftäter, ohne jemals irgendetwas getan zu haben.

    Ich denke, das wollte hier niemand - wieder ich, noch @QueFueMejor - anzweifeln. Aber eben die Auslebung ist verboten, wie auch die Auslebung von Nekrophilie und Pädophilie. Ich bin übrigens in all diesen Fällen dafür, entsprechend auch etwas öffentlicher zu informieren. Gerade, da ich speziell bei Pädophilen davon weiß, dass hier ein bestimmter Leidensdruck zustande kommt, da viele Angst haben, sich entsprechend Hilfe zu holen, weil das soziale Stigma eben da ist.
    Aber dennoch ist hier nun einmal die Sache, dass es vollkommen zu Recht illegal ist.

  • Natürlich ist eine gewisse Gruppenbildung absolut normal. Das Problem ist nun mal, dass dadurch außerhalb als auch innerhalb der Gruppe gewisse Vorurteile entstehen. Für jemanden, der sich Dreadlocks macht weil er sie mag, können sowohl "Außenstehende", als auch andere mit Dreads nervig sein, die die Meinung vertreten, dass jeder (oder zumindest die Norm der jeweiligen Gruppe) mit dieser Frisur automatisch ein vegan lebender Kifferöko ist. Das gleiche kann man auf so ziemlich alle möglichen Gruppen ausweiten, anders als bspw Kleidung oder seine allgemeine äußeren Erscheinung kann man sich seine Sexualität aber nun mal nicht aussuchen.
    Mich würde es wohl stark nerven, im weitesten Sinne mit Einhörnern und Regenbögen assoziiert zu werden, im engeren als Kampflesbe/maskulin oder als Mann automatisch eher tuntig zu erscheinen. Daran sind nicht nur ahnungslose Heteros schuld, sondern auch LGBT-Leute, die sich selbst in Verbindung mit ihrer Sexualität oder gleich die Allgemeinheit der LGBT Gemeinschaft so oder so ähnlich darstellen.
    Das ist zu einem gewissen Grad natürlich absolut nachvollziehbar und menschlich, allerdings wird dahingehend teilweise wohl doch ein wenig übertrieben, bspw. CSD, oder eben die von Bastet erwähnten Artikel. Ich erwarte nicht, dass sowas mit der Zeit mal zurückgehen wird und mir selbst ist's auch egal, kann aber durchaus verstehen wenn dies einigen nicht grad gefällt.

  • Daran sind nicht nur ahnungslose Heteros schuld, sondern auch LGBT-Leute, die sich selbst in Verbindung mit ihrer Sexualität oder gleich die Allgemeinheit der LGBT Gemeinschaft so oder so ähnlich darstellen.

    An dieser Aussage sehe ich aber auch ein großes Problem. Weil du effektiv damit sagst: "Homos, hört auf euch Klischeehaft zu verhalten". Klar, es mag durchaus Leute geben, die eben eine solche Identität annehmen, weil sie glauben es gehört dazu. Aber die meisten Homosexuellen, die ich kenne, die eben in das Klischee von "Tunte" oder "Kampflesbe" fallen verhalten sich so und kleiden sich so, weil es ihnen halt so gefällt. Wieder: Und? Sollen sie doch.
    Und gerade im Bereich Kampflesbe kann ich es nicht verstehen. Weil ich auch genug Heterosexuelle Frauen kenne, die kurze Haare haben und etwas muskulöser sind.
    Und nur weil ich persönlich keinen heterosexuellen Mann kenne, der sich "tuntig" verhält (ich weiß gerade leider kein weniger abwertendes Wort dafür), heißt es auch nicht, dass es solche nicht gibt.

  • Zitat von Alaiya

    Es ist auch niemand ( Bastet) aufgrund seiner Sexualität oder Aufgrund dessen, dass er sich als Transsexuell oder in irgendeiner anderen Form Genderqueer einordnet, verpflichtet in der LBGT-Szene mitzumachen oder sich gar der queeren Subkultur anzuschließen. Das fordert auch keiner. Das die Subkultur aber ihre eigenen Magazine hat, das ist nun einmal so.

    Es ist schon klar, dass niemand gezwungen wird, aber man kann genauso die Existenz Szenen und Subkulturen jeglicher Art kritisieren.
    Jup, auch erwachsene Menschen, die sich aufs Ärgste bekriegen, ob nun Star Wars oder Star Trek besser ist. Das ist ein Phänomen für sich, trotzdem ist es so absolut albern, dass es witzig ist. :D


    Wenn in irgendwelchen Magazinen, egal ob für Homosexuelle oder Frauen, allgemein mit "wir" gesprochen wird, darf darüber auch mal die Augen rollen. ;)
    Ohne Verallgemeinerungen geht es im alltäglichen Leben nicht oder sehr schwer, aber bei manchen Artikeln sind die Leser von so etwas vll. empfindlicher oder abweisender als bei anderen. Ich mag Frauenmagazine für Schminktipps etc., sobald einem aber oben angesprochenes vermittelt werden soll, reagier ich allergisch.
    Genauso wie mein Kumpel allergisch reagiert hat, als es in einem Artikel in etwa hieß "Wir haben eine andere Art der Treue" oder "Fremdgehen tut der Beziehung gut". Ich denke auch, dass sich @Shorino an der Verallgemeinerung stört.
    Das lesen ua. auch Jugendliche, die in ihrem Bild von einer gesunden Beziehung und in ihrem Selbstbild gestört werden, in Form dessen, dass sowas auf Dauer bindungsunfähig, unbeständig und flatterhaft machen kann, wenn man als junger Mensch ohnehin von einem kaputten Umfeld umgeben ist. Allerdings… joa, wenn die Eltern eine gesunde Beziehung führen und / oder man selbst bereits eine gefestigte Moral hat, ist man nicht so anfällig.
    Auf alle Magazinarten für alle Zielgruppen bezogen und so brav Klischees aufrechterhalten werden.



    OT:
    Du schreibst, dass Mobbingopfer aufeinander eine unheimliche Anziehung ausüben, verlierst aber kein Wort darüber, ob das auch wirklich gut für beide ist.
    Ob man von jemandem verstanden wird, sollte zweitrangig sein, wenn der Kontakt zu anderen Mobbingopfern für noch mehr Abkapselung sorgt und aufgrund des Verständnis einfach nur schlecht für einen ist. Und oft ist das der Fall. Das sind dann diejenigen, die immer zu zweit in der Ecke stehen und gemeinsam einsam spielen, weil sie sich gegenseitig erfolgreich eingeredet und einander darin bestätigt haben, dass alle anderen Menschen eh scheiße sind.
    Dasselbe Spiel kann man mit Depressiven und Magersüchtigen durchziehen. Ich hab oft genug gehört, dass sich Magersüchtige in Selbsthilfegruppen gegenseitig Tipps geben, wie sie ihren Arzt austricksen können.

  • Mir ist egal ob sich Homosexuelle klischeehaft verhalten oder nicht, solange es nicht wie bspw auf dem CSD stellvertretend für die Gesamtheit der LGBT-Community steht. Man kann als Veganer/Vegetarier auch gerne Fleischesser haten, solange man nicht bewusst das Bild vermittelt, dass alle Veganer/Vegetarier ähnlich beschränkt sind. Natürlich gibt es dabei keine wirkliche Grenze, sondern eher einen flüssigen Übergang, bei dem jeder anders urteilt, was noch... ich sag mal okay ist, aber sobald eine Aussage mit "Alle Frauen", "Die Schwulen", "Wir" etc. beginnt ist's meiner Meinung nach nun mal absolut unnötig.

  • Allerdings… joa, wenn die Eltern eine gesunde Beziehung führen und / oder man selbst bereits eine gefestigte Moral hat, ist man nicht so anfällig.
    Auf alle Magazinarten für alle Zielgruppen bezogen und so brav Klischees aufrechterhalten werden.

    Könntest du aufhören, Leute, deren Vorstellung von einer gesunden Beziehung eine andere sind, als deine, hier wieder einmal zu diffamieren?


    Du schreibst, dass Mobbingopfer aufeinander eine unheimliche Anziehung ausüben, verlierst aber kein Wort darüber, ob das auch wirklich gut für beide ist.
    Ob man von jemandem verstanden wird, sollte zweitrangig sein, wenn der Kontakt zu anderen Mobbingopfern für noch mehr Abkapselung sorgt und aufgrund des Verständnis einfach nur schlecht für einen ist. Und oft ist das der Fall. Das sind dann diejenigen, die immer zu zweit in der Ecke stehen und gemeinsam einsam spielen, weil sie sich gegenseitig erfolgreich eingeredet und einander darin bestätigt haben, dass alle anderen Menschen eh scheiße sind.
    Dasselbe Spiel kann man mit Depressiven und Magersüchtigen durchziehen. Ich hab oft genug gehört, dass sich Magersüchtige in Selbsthilfegruppen gegenseitig Tipps geben, wie sie ihren Arzt austricksen können.

    Du setzt da Dinge gleich, die man nicht gleichsetzen kann. Und zudem neigst du hier wieder zum Victim Blaming. "Die Mobbingopfer grenzen sich ja nur selbst aus". Das ist einfach Blödsinn. Das haben dir schon mehrere Leute (unter anderem auch @Cassandra und ich) im Mobbing-Thread geschrieben. Es stimmt zwar, dass man im Anfangsstadium vom Mobbing als Opfer noch etwas dagegen tun kann, aber eben auch nicht allein. Und dass sich zwei Mobbingopfer zusammentun, ist vollkommen natürlich. Weil in die normale Gruppe kommen sie nun mal nicht rein. Die schließen sich nicht selbst aus, sie finden sich nur irgendwann damit ab, dass sie ausgeschlossen sind.


    "Wir"

    "Wir" sagt einfach nur aus, dass sich derjenige nun einmal mit einer Gruppe identifiziert. Wenn diese Gruppe eben durch Geschlecht oder Sexualität oder auch durch Körperliche Merkmale oder Herkunft definieren, dann ist es natürlich klar, dass nicht jeder, der in diese Gruppe zählt, sich auch selbst damit identifiziert. Aber deswegen kannst du den Leuten, die sich als "Mitglied von Gruppe X" (Frauen, Homosexuelle, Dortmunder, Türken) idenfizieren, dies nicht verleugnen.

  • Zitat von Alaiya

    Könntest du aufhören, Leute, deren Vorstellung von einer gesunden Beziehung eine andere sind, als deine, hier wieder einmal zu diffamieren?

    Wenn es mir nicht passt, dass diese Leute andere auch noch mit ihren verdrehten Ansichten beeinflussen wollen, durch Magazine zB., werde ich das sagen. Und wenn es mir wichtig ist, mehrmals. :)


    Zitat von Alaiya

    Und dass sich zwei Mobbingopfer zusammentun, ist vollkommen natürlich. Weil in die normale Gruppe kommen sie nun mal nicht rein. Die schließen sich nicht selbst aus, sie finden sich nur irgendwann damit ab, dass sie ausgeschlossen sind.

    Doch, manche, genauso hab ich es erlebt. Einige schließen sich auch aus, wenn sie auf neue Gruppen stoßen, mit der sie vorher nichts zu tun hatten. Bei schlechter Erfahrung ist es für manche schwierig sich auf andere und auf Neues einzulassen, der Kontakt zu anderen Mobbingopfern ist aber auch nicht gerade förderlich.
    Fakt ist aber, dass es für SIE schwierig ist sich auf unbekannte Gruppen einzulassen, die neuen Leute können da gar nichts dafür, da sie noch nichtmal die Gelegenheit hatten ihnen etwas anzutun.
    Aus der Denkweise, dass jeder einem etwas Schlechtes will und sobald sie in eine Subkultur geraten "die Nichtszeneleute sind böse", kann man nur selbst rausfinden. Andere Mobbingopfer, die die einen aus dem Denken nicht raushelfen, sind das wahrscheinlich Unproduktivste, das es in dieser Situation gibt.

  • Sie können sich auch gerne damit identifizieren, lol. Mir geht's halt drum dass viele Klischees selbst fördern und das ganze für andere unangenehmer machen. Wenn ich als Österreicherin sage, dass wir Österreicher gerne Kinder im Keller vergewaltigen, trage ich damit genauso zu einem bestimmten Image bei wie nicht-Österreicher. Natürlich kann man sich als Schwuler klischeehaft verhalten wenn man das will, und man darf sich auch als Teil der LGBT-Community sehen und dies tun. Wenn man dieses Verhalten selbst dann aber auf die gesamte Gruppe übertragen will, dann muss das nun mal nich sein. Für mich fallen Dinge wie der CSD nun mal da drunter.

  • Wenn es mir nicht passt, dass diese Leute andere auch noch mit ihren verdrehten Ansichten beeinflussen wollen, durch Magazine zB., werde ich das sagen. Und wenn es mir wichtig ist, mehrmals

    Das Problem bei der Sache ist, dass du es als eine Tatsache darstellst, dass die eine Sache schlecht und die andere Sache gut ist. Und das ist nun einmal nicht so. Du verallgemeinerst. Und du siehst damit nicht die Gefahr, Leute psychisch fertig zu machen, die ohnehin schon an sich zweifeln, weil sie nicht deinem Idealbild entsprechend.


    Doch, genauso hab ich es erlebt. Einige schließen sich auch aus, wenn sie auf neue Gruppen stoßen mit der sie vorher nichts zu tun hatten. Bei schlechter Erfahrung ist es für manche schwierig sich auf andere und auf Neues einzulassen, der Kontakt zu anderen Mobbingopfern ist aber auch nicht gerade förderlich.

    Ja, und wir wissen ja bereits, deine Erfahrungen lassen sich auf ALLE VERALLGEMEINERN. Siehst du nicht, was das Problem dabei ist?
    Und ja, natürlich gibt es Leute, die sich selbst ausschließen. Sei es, weil sie gemobbt wurden und deswegen Vertrauensprobleme haben (in welchem Fall sie schlicht und ergreifend ein Trauma davon getragen haben, dass sie nicht einfach so überwinden können ohne Hilfe) oder einfach, weil sie einfach gerne allein sind - ja, solche Leute gibt es auch.
    Das gibt aber niemanden einen Grund, sie zu mobben! Das lässt man solche Leute einfach in Ruhe.


    Wenn ich als Österreicherin sage, dass wir Österreicher gerne Kinder im Keller vergewaltigen, trage ich damit genauso zu einem bestimmten Image bei wie nicht-Österreicher.

    Wenn du als Österreicherin sagst, Österreicher vergewaltigen prinzipiell Kinder im Keller, dann bist du einfach nur als Österreicherin Anti-Österreichisch und verbreitest falsche aussagen. Wenn du anfängst, selbst Kinder im Keller zu vergewaltigen, dann bist du nur ein Österreicher, der Kinder im Keller vergewaltigt. Deswegen lässt sich noch keine Aussage über Österreicher allgemein treffen.


    Für mich fallen Dinge wie der CSD nun mal da drunter.

    Und die Ironie an der Sache? Während bei den CSDs sicher meistens LBGT-Organisationen mit dahinter stehen, sind da meistens mehr Heterosexuelle Menschen, die nun einmal auch Spaß an dem "Bunten, Schrägen" haben, als homosexuelle/bisexuelle/transexuelle Meschen.


    Auch hier ist das, was du betreibst, Victim Blaming. Selbst wenn ein paar Leute, die sich einfach, weil sie es gerne tun, entsprechend eines Klischees verhalten, so sind weder sie, noch die anderen Leute, die dieser Gruppe angehören und sich nicht so verhalten, daran Schuld, dass außenstehende ein falsches Bild im Kopf haben. Viel mehr haben meistens vorrangig die außenstehenden Medien, die verallgemeinern daran Schuld.

  • Wenn es mir nicht passt, dass diese Leute andere auch noch mit ihren verdrehten Ansichten beeinflussen wollen, durch Magazine zB., werde ich das sagen. Und wenn es mir wichtig ist, mehrmals.

    Das Magazin möchte ich sehen, dass Aussagen wie "Bist du glücklich in einer monogamen Beziehung? Dann stammst du großer Wahrscheinlichkeit aus einer Familie mit zerbrochener Ehe oder deine Eltern taten sich schwer dir Beständigkeit zu geben!" oder "Nur ein Partner? Dann ist dein Leben langweilig. Für mehr Glück solltest du dir mehrere Partner suchen!". Ich würde die Magazine zu gerne analysieren und schauen, was sie sonst so vertreten, lol. Mir ist das nämlich noch nie so untergekommen. Zugegeben, mir ist auch noch nie (zumindest nicht in den letzten Jahren) ein Magazin untergekommen, dass deine Meinung vertritt. Sicher gibt es Magazine, die einem erklären, wie eine monogame Beziehung gut funktioniert und wieso ein Partner wichtig ist etc., aber die verteufeln nichts im Umkehrschluss, wie du es grad machst.

    Sie können sich auch gerne damit identifizieren, lol. Mir geht's halt drum dass viele Klischees selbst fördern und das ganze für andere unangenehmer machen.

    Ja, aber was genau tut man eigentlich dagegen :(? Ich meine, wenn es Frauen gibt, die durch die Gegend huschen und Männer verteufeln, weil sie einem ohne Hintergedanken die Tür offen halten (nicht, weil man eine Frau ist, sondern halt so), dann gibt es sie nun mal. Dann verteufele ich als Frau aber nicht die gesamte feministische Szene, oder? Und dann ist da aber auch wieder die Frage der Individualität; was kann jemand, der sich äußert klischeehaft gibt, es aber von Natur aus ist, dafür, dass wir das als klischeehaft ansehen? Ich tue mich durchaus schwer zu entscheiden, wer nur so tut, weil er Klischees fördert oder sich eben bewusst abgrenzen will und wer das wirklich lebt ohne sich dabei zu denken "ich will unbedingt anders sein". Manche denken sich halt nur "DAS bin ich, DAS fühlt sich richtig für mich an". Und die Leute für die das unangenehm ist, die können sich von Klischees genauso durch ihre Individualität distanzieren. Das Problem sind also nicht die Leute, die sich so verhalten, sondern die, die das auf Gott und die Welt ausweiten. Leute, die denken "Jeder mit Merkmal X ist so" unabhängig davon, ob sie selber Merkmal X tragen. Wer tatsächlich so ist oder nicht ist, ist weniger das Problem. Klischees sind doch nur deswegen stark und werden zum Problem, weil wir sie zu Klischees machen.

  • Man muss ja auch nicht unterscheiden können wer's tut und wer nicht um allgemein zu sagen dass man's nicht gut heißt. Hinter den bösen Medien stehen übrigens auch Menschen, und eben nicht nur Außenstehende. Was das ganze mit Victim-Blaming zu tun hat darfst du mir auch gerne erklären. Wenn sich jemand mit einem Mikrofon hinstellt und mit Klischees um sich wirft dann fördert er bei Zuhörern nun mal diese Klischees. Egal, ob der dude mit Mikrofon jetzt Außenstehend ist oder nicht. Ich mein damit obv nicht den Klischees zu entsprechen wtf. Ich mein Verallgemeinerung. Es gibt einen Unterschied zwischen "Alle Frauen wollen..." und "Ich bin eine Frau und ich will...". Und ja, Klischees werden gemacht und kommen nicht automatisch, weil sich zufällig ein paar homosexuelle Frauen kurze Haare geschnitten haben. Nur leider gibt's sie halt, und deshalb ist die hypothetische Annahme, dass es ja voll ok wäre wenn es niemand zu Klischees machen würde halt fehl am Platz. So ist's nun mal nicht. Klischees wird's immer geben. Aber dann muss man sich nicht hinstellen und die durch Verallgemeinerungen noch bestärken. Egal ob man außenstehend ist oder nicht.

  • Queere Menschen teilen oft viele Erfahrungen. Meistens ist es so, dass erst Ausgrenzung und Mobbing kommt, wenn man dazu steht (oder es auch nur Gerüchteweise im Umfeld behauptet wird). Und ja, man Vertraut Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, oft mehr, weil man weiß, dass diese gut verstehen können, was man selbst durchgemacht hat. Deswegen haben auch (ehemalige) Mobbingopfer - unabhängig des Grundes, wegen dem sie gemobbt wurden - oft eine beinahe magische Anziehung zueinander.

    Woher beziehst du diese Häufigkeitsangaben? Mich würden dazu Studien oder Statistiken interessieren, da meine bisherige Erfahrung als Homosexueller gegensätzlich dazu steht. Das bedeutet nicht, dass ich meine Erfahrung darüberstellen möchte. Ich möchte schlichtweg nur erfahren, ob mehrheitlich

    • queere Menschen Erfahrungen teilen
    • Ausgrenzung und Mobbing erlebt haben
    • Menschen aneinander durch ähnliche Erfahrungen mehr vertrauen
    • Mobbingopfer "eine magische Anziehung" zueinander ausprägen

    Meiner Meinung nach zeigt besonders die Hinzunahme der Asexualität, dass der Bewegung ein kleinster, gemeinsamer Nenner inzwischen fehlt - abgesehen davon, eben nicht heterosexuell zu sein.

    Im Grunde ist dbna auch keine Seite für schwule Jungs (und war vermutlich noch nie eine), sondern für nicht-heterosexuelle Jungs. Das ist an sich unproblematisch, würde im Titel nicht das Gegenteil suggeriert werden. Das ist ein Beispiel davon, wie dieser Artikel ebenso den Eindruck erweckt, dass sich in der Szene jegliche Subkulturen zu einer unspezifischen Subkultur verbinden, die gar nicht gemeinsame Ziele verfolgt, da die Ziele äußerst unterschiedlich sind und sich auf die einzelnen Subkulturen aufteilen. (Was haben Homosexuelle damit zu tun, wenn über Geschlechtsumwandlung debattiert, demonstriert, etc. wird? Nichts.)


    Aber es ist auch wichtig sich zusammenzuschließen (ohne auszuschließen natürlich).

    Da stimme ich dir vollkommen zu, denn der Begriff oder das Bild eines "exklusiven Clubs" tut das Gegenteil und darin liegt die Kritik. Wenn der Club für alle betretbar wäre und als solcher dargestellt werden würde, wäre das aus meiner Sicht vollkommen unproblematisch, wenn man sich mit dieser Auffassung zusammenschließt. Allein der Begriff "Club" kann nun einmal so aufgefasst werden, dass man Mitglied sein muss, um in dem Club zu sein, "exklusiv" wiederum kann abgrenzend und abhebend bedeuten. Schon hat man das, was man doch eigentlich nicht haben möchte.

    Würde man versuchen sich "unters Volk" zu mischen, ist es schwieriger Missstände aufzulösen.

    Dem würde ich jedoch nicht unbedingt zustimmen bzw. würde mich interessieren, wie du darauf kommst.

    Aber die meisten Homosexuellen, die ich kenne, die eben in das Klischee von "Tunte" oder "Kampflesbe" fallen verhalten sich so und kleiden sich so, weil es ihnen halt so gefällt. Wieder: Und? Sollen sie doch.

    Interessanter wäre jedoch die Frage: Wie viele der (ver-)kleideten Menschen auf einem CSD kleiden sich ebenso im Alltag und fallen tatsächlich unter diese Gruppe und wie viele tun dies, da sie auf einem CSD sind? Ich habe nun schon mehrfach von Homosexuellen gehört, die "nach einer Verkleidung für den CSD suchen". Der CSD ist meiner Meinung und meines Wissens nach jedoch weder eine Karnevalsveranstaltung nochbetrifft die der Erwartungshaltung nicht entsprechende Kleidung zu jeder Subkultur dazu, die unter dem Begriff LGBTetc. (sorry, ich kann mir den echt nie merken) eingeschlossen wird.

    "Wir" sagt einfach nur aus, dass sich derjenige nun einmal mit einer Gruppe identifiziert. Wenn diese Gruppe eben durch Geschlecht oder Sexualität oder auch durch Körperliche Merkmale oder Herkunft definieren, dann ist es natürlich klar, dass nicht jeder, der in diese Gruppe zählt, sich auch selbst damit identifiziert. Aber deswegen kannst du den Leuten, die sich als "Mitglied von Gruppe X" (Frauen, Homosexuelle, Dortmunder, Türken) idenfizieren, dies nicht verleugnen.

    Dir ist das klar, mir ist das klar, meine Frage ist: Ist es den minderjährigen Personen ebenfalls klar? Die Seite spricht nämlich Menschen im Alter von 14-27 an und da kann man nicht davon ausgehen, dass jedem deutlich ist, dass sich nur der Autor gerade mit einer Gruppe identifiziert, zu der ich nicht gehören muss, obwohl ich begrifflich betrachtet darunterfalle, wenn das "Wir" Homosexuelle oder LGBTetc. meint.

    Und die Ironie an der Sache? Während bei den CSDs sicher meistens LBGT-Organisationen mit dahinter stehen, sind da meistens mehr Heterosexuelle Menschen, die nun einmal auch Spaß an dem "Bunten, Schrägen" haben, als homosexuelle/bisexuelle/transexuelle Meschen.


    Auch hier ist das, was du betreibst, Victim Blaming. Selbst wenn ein paar Leute, die sich einfach, weil sie es gerne tun, entsprechend eines Klischees verhalten, so sind weder sie, noch die anderen Leute, die dieser Gruppe angehören und sich nicht so verhalten, daran Schuld, dass außenstehende ein falsches Bild im Kopf haben. Viel mehr haben meistens vorrangig die außenstehenden Medien, die verallgemeinern daran Schuld.

    Und diese Ironie ist doch das Traurige und der Grund, weshalb ich nie bei einem CSD teilnehmen würde: Das "Bunte und Schräge" hat nicht zwingend etwas mit dem Thema zu tun, wirft jedoch das Bild auf. Die Menschen, die hinter den Medien stehen, nehmen dieses Bild auf und verbreiten es, was man meiner Meinung nach auch als "natürlich" nachvollziehen kann. Würde das "Bunte und Schräge" wegfallen oder nur in dem tatsächlich existierendem Ausmaß vorhanden sein (wer sich mal Profile auf dbna durchliest, merkt, dass mehrheitlich nach Personen gesucht wird, die weder "bunt noch schräg" erscheinen), würde ein anderes Bild aufgeworfen und von den Medien dann auch nicht anders verbreitet werden können.
    Das heißt nicht, dass ich das "Bunte und Schräge" ausschließen möchte, sondern dass das Ausmaß den realen Umständen entsprechen sollte und nicht künstlichen.

    Das Problem sind also nicht die Leute, die sich so verhalten, sondern die, die das auf Gott und die Welt ausweiten.

    ^this.

  • Dem würde ich jedoch nicht unbedingt zustimmen bzw. würde mich interessieren, wie du darauf kommst.

    Steht in den nächsten Sätzen: Weil Missstände und die Tatsache, dass die Mehrheit Privilegien genießt, dann verschwimmt und man es nicht richtig wahrnimmt. Wie das eben ein Teil der russischen Bevölkerung tut, weil sie davon ausgehen, dass sexuelle Orientierung, die von "hetero" abweicht, in Russland viel seltener auftritt als in anderen Ländern. Dementsprechend kein wichtiges Problem ist, wenn überhaupt eines. Mit "unter das Volk" meinte ich die Mehrheit. Wenn du dich darunter mischt, magst du nicht als Minderheit erkannt werden, aber du bleibst weiterhin eine Minderheit, die bestimmte Ungerechtigkeiten erlebt. Missstände lösen sich nicht plötzlich auf, wenn man so tut als ob man genauso wie die Mehrheit ist. Ich denke, das ist auch nicht im Sinne eines vernünftigen Menschen, der Teil der Mehrheit ist, dass man ihn nicht darauf aufmerksam macht, dass noch was anderes existiert. Ich kann halt nicht alles sehen, vor allem nicht, wenn ich Teil von etwas Dominantem bin und was anderes nie kennen gelernt habe. Ich rede hier nicht von offensichtlichen Dingen; es können auch Kleinigkeiten sein, die nicht böse gemeint sind, aber diskriminieren (Witze zum Beispiel). Identitäten leugnen/abwerten und somit einem Menschen psychisch schaden. Wir [Mehrheit] nehmen UNSERE Realität nun mal als allgemeingültige Realität war, bis wir andere Informationen kriegen. Und woher kommen diese Informationen? Wie entstehen sie? Würden sie entstehen, wenn schneibar nur die Mehrheit existieren würde? Und man darf dabei eben nicht vergessen, dass es nicht nur um die Menschen um dich rum geht, sondern man versucht eben so viele wie möglich mit dieser Information zu erreichen.


    Ich will als Mensch wissen, was ich übersehe. Und ich weiß, dass ich vieles übersehe. Wir stechen alle irgendwie hervor und wenn wir Pech haben, ist das, womit wir hervorstechen, Teil eines Klischees oder von etwas viel Größerem. Und wenn wir privilegiert sind, dann stechen wir mit dem, was Teil unserer Identität ist, nicht hervor. Und sehen es als das normale Verhalten an. Wie soll das Klischee ebenfalls gleich normal für uns werden, wenn die Minderheit sich anpasst?


    btw. zu dem Buch und dem Begriff "exklusiver Club". Ich habe das auch nicht gelesen, deswegen werfe ich nur eine Vermutung in den Raum: Geht es wirklich um einen "exklusiven Club" im positivem Sinne? Ich kenne solche Metaphern nämlich durchaus auch im Negativen Kontext; dass man sagt, dass man einfach unfreiwillig Teil dieses Clubs wird, wenn man bestimmte Anforderungen trifft. Wenn es nämlich um die Szene im Allgemeinen geht, dann ist die ja auch völlig offen gegenüber Heterosexuellen.

  • Ich will als Mensch wissen, was ich übersehe. Und ich weiß, dass ich vieles übersehe. Wir stechen alle irgendwie hervor und wenn wir Pech haben, ist das, womit wir hervorstechen, Teil eines Klischees oder von etwas viel Größerem. Und wenn wir privilegiert sind, dann stechen wir mit dem, was Teil unserer Identität ist, nicht hervor. Und sehen es als das normale Verhalten an. Wie soll das Klischee ebenfalls gleich normal für uns werden, wenn die Minderheit sich anpasst?

    Unabhängig davon von jetzigen Thema, Menschen neigen allgemein dazu in bestimmte Bilder und Muster zu denken, die angeblich signifikant sind für bestimmte Menschen sind wie

    • alle Blondinen sind blöd
    • alle Behinderte siond geistig behindert
    • alle Araber sind frauenfeindlich
    • alle Deutsche sind humorlos und strebsam

    Das geht soweiter. Menschen übersehen gerne Details!
    Hinzu kommt, dass Dinge, die ungewöhnlich sind, befremdlich auf andere wirkt, weil sie nicht normal für denjenigen, der es befremdlich findet.
    Normal ist die Norm der Gesellschaft, was nicht der Norm entspricht, muss zwangsläufig unnormal sein.
    Alles, was unnormal ist, muss zwangsläufig bosartig oder krankhaft sein.


    Wenn sich bspw @Cassandra beschliesst aufgrund ihre Liebe zu Lila sich Lila anzuziehen, sich die Haare lila färbt und sogar die Haut lila färbt, dann wird das mit Sicherheit für Aufregen sorgen bei einigen Mitmenschen. Die werden bestimmt Klapse rufen oder so.
    Die Liebe ist dann krankhaft in den Augen der Menschen.


    Liebe kann unterschiedliche Formen haben, auch wenn diese auf hass stösst, weil diese Art von Liebe unnormal ist. Das ist das Problem, wir erkennen nicht die Vielseitigkeit verschiedene Dinge und Aspekte, weil wir in unseren eigenen Horizont gefangen sind. Auch, wenn die Möglichkeit besteht über den Tellerrand zu sehen, dan scheuen die meisten zurück. Was jenseits des eigenen Horzizonts liegen könnte, könnte das eigene Weltbild zerschmettert


    Zum Thema Sexualität scheib ich morgen was

  • @Alaiya
    Na glücklicherweise lassen sich deine Erfahrungen auch nicht verallgemeinern. :)


    Und nochmal: Nur weil es natürlich ist, dass Mobbingopfer einander verstehen und sich EHER "magisch angezogen" fühlen, heißt es nicht, dass es auch gesund sein wird, wenn die Freundschaft diese Basis erhält und keiner davon einen eigenen Freundeskreis aufbauen kann.



    @Reality hat an sich schon ein passendes Beispiel gebracht. Es ist egal, ob man bewusst oder unbewusst als Vorzeigebild gilt, es kommt auf die Wahrnehmung des Gegenübers an.
    Wenn ich als Österreicherin im Urlaub dauernd die Kellner in einem Restaurant anschnauze, wirkt sich das Bild im Ausland, in diesem speziellen Cafe und darüber hinaus, auch auf andere Österreicher aus.
    Waren fünf Österreicher vor mir schnauzert und haben in einem Land, in dem das üblich ist, kein Trinkgeld gegeben, werde ich im Cafe bereits beim Betreten als unhöflich angesehen werden. Also ja, man ist dafür verantwortlich wie andere gesehen werden, egal ob bewusst oder nicht.
    Wenn ich mir was anschauen lasse, sprich ich breche irgendwo ein oder schimpf meinen Professor, wird das genauso schlecht auf meine Familie zurückfallen.


    Äh… außerdem nervt mich jeder Mann, der sich extrem tuntig verhält, ob der nun homo- oder heterosexuell ist kann mir recht egal sein.
    Dieses Verhalten ist auch nicht "verboten" und ich denke nicht dran, aber 1. darf ich mir denken, dass das von vielen nur Aufmerksamkeitshasche und provokantes Verhalten ist und 2. darf ich mich genauso von "Schääätzchen" und Aufdringlichkeiten von einem Fastfremden genervt fühlen, genauso wie er sich grundsätzlich mal verhalten darf, wie er es möchte.
    Ich kann es aber in dem Zusammenhang auch verstehen, wenn andere Homosexuelle sagen, dass jemand, der nunmal schwul ist und sich tuntig verhält, bei Außenstehenden auch Klischees bestätigt, was sich wiederrum auf andere auswirken kann.


    Ich denke mir hier, ich möchte genauso wenig, dass die fünf Österreicher vor mir im ausländischen Cafe schon im Vorfeld ein schlechtes Bild auf mich werfen, weswegen man von Vorhinein denkt, ich würde den Kellner wie Dreck behandeln.
    Sobald man nun mehrere Leute einer Gruppe kennengelernt hat, fällt es den Menschen schon um einiges leichter differenzierter an die Sache heranzugehen.


    Könnten wir mal mit dem Victim Blamimg aufhören?
    Wenn tuntiges Verhalten anderen Leuten auf die Nerven geht, ist er kein victim. Weder seines Umfelds, noch der Medien, noch…
    Er ist für viele andere einfach nur ein nervtötender Mensch oder legt eben nervtötende Verhaltensweisen an den Tag.
    Jemanden nicht leiden zu können, ist lange noch kein Mobbing oder Diskriminierung. Nein, auch dann nicht, wenn das die Einstellung vieler Menschen ist.
    Aber ja, desto öfter man jemanden als Opfer bezeichnet, desto stärker ist die Viktimisierung.

  • Das ist für mich jetzt nachvollziehbarer, danke ^-^


    Ich finde es allerdings beim Thema Sexualität schwierig. Im Gegensatz zu Minderheiten, bei denen man es unmittelbar bemerkt, dass sie zu einer Minderheit gehören (z.B. durch das Aussahen oder durch die Fremdsprache), oder bei denen Eigenschaften der Minderheit in den Alltag eingreifen, mag das in der Form ablaufen, allerdings sieht man es dem Großteil der Homosexuellen vermutlich nicht an, dass sie homosexuell sind und wenn, dann nur in einzelnen Momenten (Küsse auf der Straße, das setzt jedoch schon voraus, dass man einen Partner hat und das engt den Kreis erneut ein). Das gilt btw auch für Heterosexuelle: Wann sieht man jemandem an, dass er heterosexuell ist? Und ich spreche hier bewusst nur von Homosexuellen und Heterosexuellen und nicht von LGBetc., weil man hier auch wieder schön sehen kann: Das trifft auf Homosexuelle zwar vermutlich zu, auf Transgender wiederum vermutlich weniger, weil es sich auf ihren Alltag stärker auswirkt.


    Es gibt meiner Erfahrung nach selten Situationen, in denen Sexualität Relevanz hat und deshalb muss man sich sals Homosexueller nicht verstellen oder so tun, als ob man der Mehrheit angehört, oder sich anpassen. Man sicht im Alltag nicht durch (Homos-)Sexualität hervor.



    Demnach muss man es meiner Meinung nach an den geeignten Stellen zum Thema machen, wenn es denn wirklich Thema wird (oder im Rahmen von Demonstrationen, die ja explizit dazu dienen, auf etwas aufmerksam zu machen), muss es jedoch meiner Meinung nach nicht zum Thema machen, wenn es kein Thema ist, eben weil es nicht "exklusiv" ist (anderes Beispiel: Wann bin ich Dortmundfan? Wenn es um Fußball geht, sonst sieht man es mir nicht an, sonst mache ich es für gewöhnlich nicht zum Thema). Sich einer "selbstbewussten schwulen Identität" anzueignen, geht meiner Meinung nach nämlich darüber hinaus und zu weit, weil Sexualität eine Rolle unter den zahlreichen eine Rolle spielenden Eigenschaften spielt und keine "exklusive Rolle". Selbst wenn ich davon ausgehen kann, dass dies keine negativen Konsequenzen hat, stelle ich mich einer anderen Person nicht als ein Schwuler vor, sondern wähle andere, für mich vermutlich bedeutungsvollere Eigenschaften.

  • Demnach muss man es meiner Meinung nach an den geeignten Stellen zum Thema machen, wenn es denn wirklich Thema wird (oder im Rahmen von Demonstrationen, die ja explizit dazu dienen, auf etwas aufmerksam zu machen), muss es jedoch meiner Meinung nach nicht zum Thema machen, wenn es kein Thema ist, eben weil es nicht "exklusiv" ist

    Ja klar, wie bei den meisten anderen Teilaspekten unserer Identität, muss man auch dafür kein Schild um den Hals tragen :D Allerdings spielt es im Alltag durchaus eine große Rolle, abhängig von deinem Umfeld. Wenn du Glück hast, dann hast du ein "ideales Umfeld", wo du tatsächlich deiner sexuellen Orientierung keine extra Beachtung schenken musst. Weil man Menschen hat, denen es egal ist, ob du von "Partner", "Freund" oder "Freundin" redest. Aber sag, kannst du das wirklich überall? Als ich das letzte Mal aus meiner gewohnten Umgebung und meinem Freundeskreis raus bin, merkte ich nämlich, dass das nicht mehr so selbstverständlich ist. Das Menschen darauf reagieren, wenn ich Frauen im sexuellen/romantischen Kontext erwähne. Das ist der Moment, wo nicht du dich hervorhebst, sondern die anderen das tun. Es ist natürlich nicht gleich Diskriminierung oder furchtbar, wenn du gegebenenfalls näher darauf eingehen musst, dass du nicht hetero bist. Aber alleine die Tatsache, dass du das noch immer musst, während ein Heterosexueller davon ausgehen kann, dass er es nicht muss, macht es anstrengender das zu sein, was du zum Teil bist.


    Ich habe im letzten Semester auch einen Kurs besucht, der viele Probleme in amerikanischen Schulen behandelt hat, die mit Diversität im Klassenraum zusammenhängen. Darunter wurde auch einmal die Erfahrung nicht-heterosexueller Schüler besprochen. Ziel des Kurses war btw. dafür zu sorgen, dass zukünftige Lehrer (der Kurs war eigentlich für Lehrer) ihren Unterricht so gestalten, dass sie niemanden ausschließen (und dafür ist es nun mal wichtig, dass man sich erst bewusst wird, was alles an Diversität existiert und wie selbstverständlich für uns die Norm und Mehrheit ist). Die präsentierende Gruppe hat gegen Ende mit dem Plenum diskutiert und eine der ersten Fragen war "Wie würdest du dich in deiner Stadt fühlen, wenn du homosexuell wärst?". Meine Banknachbarin, die wusste, dass ich bi bin (sie wohnte auch zusammen mit mir) schaute mich schon erwartungsvoll an, weil sie darauf hoffte, dass ich bisschen Erfahrung teile. Ich hingegen saß erstmal nur da und überlegte mir, wie ich denn anfangen soll. Antworte ich im Konjunktiv, weil die Frage so gestellt wurde? Ist aber seltsam, da ich diese Erfahrungen ja wirklich gemacht habe. Erkläre ich vorher, dass ich nicht hetero bin, um meine Antwort verständlicher für alle zu machen? Aber irgendwie hat sich das auch seltsam angefühlt mit einem "Hey, ich bin bi" anzufangen, weil das wieder diese Hervorhebung ist. Und ich habe geschwiegen. Das ist eine absolute Kleinigkeit und irgendwo auch irrational. Nichts sprach dagegen, dass ich das klar stelle. Außer halt mein eigenes Unwohlsein. Aber das ist das erste Mal im gesamten Kurs gewesen, dass mir bewusst wurde, wie oft schon irgendwelche Schüler im Unterricht geschwiegen haben (oder generell Menschen während Interaktionen mit anderen), weil durch Kleinigkeiten impliziert wurde, dass man davon ausgeht, dass in der Gruppe gerade die Norm herrscht. Und das tut die Frage; sie impliziert eindeutig, dass man davon ausging, dass sich im Plenum nur Leute befanden, die sich nur "vorstellen" können, wie das "wäre". Und das wirkt wie eine lächerliche Kleinigkeit, aber wenn sich sowas ansammelt und hier und da in Mustern auftritt, dann hat das auch Einfluss auf den Alltag. Im einzelnen nicht signifikant und im Prinzip wissen wir nicht, wie unser Leben aussähe, wenn es diese Kleinigkeit nicht gäbe. Womöglich nehmen wir einiges nicht wahr oder es ist von Person zu Person unterschiedlich. Aber es ist da.
    Ein etwas extremeres Beispiel, wie es den Alltag beeinflusst, auch wenn wir das nicht zu jeder Sekunde so wahr nehmen: Einer meiner Mitbewohner war schwul und kommt aus Polen. Er hat uns berichtet, dass er keinen einzigen männlichen Freund hat, weil sehr viele sich von seiner Homosexualität abgeschreckt fühlen (und nein, man sieht es ihm nicht an und er verhält sich auch nicht provokant oder hervorhebend). Kurzum, er hat nur weibliche Freundinnen. In Finnland hat er aber dann eine Erfahrung gemacht, die ihn laut eigener Aussage enorm berührt hat: Er hat sich mit einem Finnen angefreundet und als die mal gemeinsam aus waren und sich am Ende des Abends verabschiedet haben, hat ihn der Freund umarmt (er wusste über die sexuelle Orientierung natürlich Bescheid). Für wie viele männlichen Personen hier ist das eine normale Sache unter Freunden? Wohl für einige, wenn ich mir das Bisafansverhalten zum Abschied bei Forentreffen ansehe ... Für ihn war das etwas völlig Neues. Er war so erstaunt darüber, dass das überhaupt möglich ist, dass er mit dem Rest seiner Mitbewohner darüber sprechen musste. Fragen musste, wie das bei uns so ist.


    Worauf will ich jetzt eigentlich hinaus, lol.
    Also, solang es möglich ist, diese Art von Erfahrungen zu machen, besteht Änderungspotential in der Gesellschaft als Ganzes, aber vor allem auch in konkreten sozialen Situationen. Aber um Änderungen vorzunehmen, muss uns natürlich dieses und jenes bewusst werden. Ich weiß, dass Klischees immer existieren werden, aber diese sollten uns nicht davon abhalten, dass wir dennoch auf Diversität aufmerksam machen. Und wir sollten uns von Klischees nicht dazu bewegen lassen, diesen Prozess des bewusst Machens, des aufmerksam Machens als negativ anzusehen. Durchatmen, akzeptieren, dass es Individuen gibt, die es gerne extrem mögen, aber im Hinterkopf behalten, dass das nichts daran ändert, dass es wirklich Probleme gibt, die zu lösen sind. Wer attention-whoring jeglicher Art als Grund nimmt das existierende Problem zu ignorieren, der tut keinem einen Gefallen damit, außer vielleicht sich selber, weil man eine Sache weniger hat, über die man sich den Kopf zerbricht. Wer bei "exklusiven Gruppen" aufhört nachzudenken, wo da die Wurzeln liegen, stärkt die Abgrenzung nur. Das heißt nicht, dass man bestimmtes Verhalten nicht kritisieren darf, aber es gehört halt eine große Portion an Gedankenreflektion dazu, [ok, ich hocke seit verfluchten 12 Minuten schon über diesen Nebensatz, weil ich nicht die richtigen Worte finde, um den Satz nachvollziehbar zu beenden, lol. Bitte sagt mir, dass ich nicht die einzige mit solchen Problemen bin Q___Q ] damit die Kritik nicht auf jede Situation übertragen wird (was ein natürlicher Prozess wäre: Vergleichbare Situationen = Hirn kramt eine bereits verwendete Lösung aus), sondern Situationen immer wieder aufs Neue beurteilt werden.



    ... irgendwie habe ich mich in meinem inneren Verlangen, mich richtig zu erklären, verstrickt. Ich hoffe, es ist einigermaßen ersichtlich, worauf ich hinaus wollte. Ich sehe es ja später an den Reaktionen drauf, lol. Behaltet bitte im Hinterkopf, dass dieser Beitrag nicht absichtlich provokatives Verhalten in Schutz nimmt und ich Abgrenzung jeglicher Art nicht fördern möchte! Ich fürchte nämlich, das klingt teilweise so.

  • Es tut mir leid, aber das stimmt nicht, und ich würde darum bitten, dass du nicht so einen Unsinn verbreitest. Das hast du hier mehrfach bereits versucht und es fällt genau so unter Hetze, wie einige Aussagen, die anderswo über Asylbewerber getätigt werden! Entsprechend werde ich auch jede weitere Behauptungen in dem Bereich mit Verwarnungen ahnden. Es ist einfach widerwertig, wie du vollkommen legales, normales mit psychologisch als Krankhaft betrachteten Begierden gleichsetzen willst.

    Ich finde es widerwärtig, wie du davon ausgehst, Homosexualität sei etwas vollkommen normales, Zoophilie sei jedoch krankhaft. Wie Shorino bereits sagte, es ist nicht lange her, da war auch Homosexualität aus psychologischer Sicht eine krankhafte Veranlagung. Inwiefern ist es von dir jetzt besser, Zoophile als krank darzustellen aber dagegen zu wettern, dass Homosexuelle als krank bezeichnet werden? Kann man nicht einfach mal ein bisschen aufpassen und nicht gleich jede Vorliebe, die bei Ausleben gegen Gesetze verstoßen würde, als krankhaft bezeichnen?


    Dein Ghettovergleich ist nachwievor (auch das haben wir hier bereits ausufernd erörtert) vollkommen daneben. Warum verteufelst du es (mal wieder) hier, dass Homosexuelle oder eher allgemein eben die LBGT-Szene, ihre Queerness als gemeinsame Basis wahrnimmt? Dagegen scheint es vollkommen normal zu sein, dass Fußballfans beispielsweise ihre Vereinzugehörigkeit als gemeinsame Basis wahrnehmen, ebenso Fans einer Serie (Trekies, anyone? Potterheads?) oder Anhänger einer Religion oder Partei. In allem Fällen gibt es immer das "wir" und "sie". Sei es wenn man zwischen Fans des eigenen Vereins und Fans eines anderen Vereins differenziert. Oder zwischen Fußballfans und Nicht-Fußballfans. Oder zwischen Fans der eigenen Serie und Fans der irgendwie rivalisierenden Serie (Star Wars und Star Trek, nur so als Beispiel).

    Was ein Vergleich. Was ist daran so schlimm, dass patriotische Deutsche ihre Nationalität als gemeinsame Basis nehmen? (Nazis, anyone?) Was ist daran so schlimm, dass religiöse Mehrheiten anderen Menschen vorschreiben, wie sie zu leben haben?
    Mir ist es vollkommen egal, welche Menschen sich wegen welcher Eigenschaften oder Interessen zusammenschließen. Was ich jedoch nicht leiden kann, ist es, in diese Gemeinschaft eingeschlossen zu werden, obwohl ich nie gefragt wurde. Außerdem finde ich persönlich nicht ganz so schlau, Heterosexuelle aus der LBGT-Szene auszuschließen. Warum lässt man die Aneinanderreihung von Buchstaben nicht einfach und akzeptiert, dass es unterschiedliche Vorstellungen von Sexualität gibt? Wieso muss man Heterosexuelle jetzt aus diesem exklusiven Club ausschließen? Macht das die Situation besser?


    Nein. Die LBGTIQ*-Szene ich nun einmal das: Eine Szene.

    Ganz genau. Eine Szene. Schade nur, dass man offenbar automatisch dieser Szene angehört, wenn man nicht heterosexuell ist. Wurde nie gefragt, ob ich Teil dieser Szene sein will.


    Die Subkultur, zu denen auch nicht jeder in der LBGT-Szene (zu der wiederum nicht alle Nicht-Hetero-Sexuellen gehören) gehört (ironischer Weise gehören auch ein paar Heterosexuelle mit hinzu), definiert sich auch über mehr, als die sexuelle Ausrichtung und die politische Agenda.

    Die LGBT-Szene schließt Heterosexualität im Namen aus, wieso gehören sie dazu? Und scheinbar sind viele Menschen eben doch der Meinung, dass alle nichtheterosexuellen Menschen eben dieser Szene angehören. (Autor des Buches "How to be Gay") Das kann man in meinen Augen durchaus kritisieren.


    Es ist auch niemand ( Bastet) aufgrund seiner Sexualität oder Aufgrund dessen, dass er sich als Transsexuell oder in irgendeiner anderen Form Genderqueer einordnet, verpflichtet in der LBGT-Szene mitzumachen oder sich gar der queeren Subkultur anzuschließen. Das fordert auch keiner. Das die Subkultur aber ihre eigenen Magazine hat, das ist nun einmal so. Es gibt auch Gothic- und Metal-Lifestyle Magazine. Aber nur weil ich gerne Metal höre, heißt das noch nicht, dass ich mich daran orientieren muss.

    Wie gesagt, geht es aber vielen, ich sage mal "Betroffenen", so, dass sie gar keine Lust haben, Teil dieser Szene zu sein und von Mitgliedern diese Szene eingeschlossen werden. Das wird meiner Meinung nach durch Begriffe wie schwul und lesbisch verstärkt. Bzw. durch den Missbrauch dieser Begriffe. Vgl: "How to be Gay". Man wird von der Gesellschaft als schwul bezeichnet und irgendein Idiot bringt ein Buch voller Vorurteile raus und steckt genau diesen Begriff in den Titel. So ein Schwachsinn.
    Ich schreibe doch auch kein Buch "Wie man sich als Frau zu verhalten hat" und haue dann lauter Vorurteile über Frauen rein, die sie erfüllen müssen, um dem "exklusiven Club der Frauen" anzugehören. So etwas ist einfach anmaßend und nicht gerade förderlich für eine Gleichberechtigung. Niemand, der sich schwul nennt, hat das Recht, irgendwelche Dinge über Personen zu schreiben, die er auch schwul nennen würde. Der Typ soll mal am Boden bleiben.


    An dieser Aussage sehe ich aber auch ein großes Problem. Weil du effektiv damit sagst: "Homos, hört auf euch Klischeehaft zu verhalten". Klar, es mag durchaus Leute geben, die eben eine solche Identität annehmen, weil sie glauben es gehört dazu. Aber die meisten Homosexuellen, die ich kenne, die eben in das Klischee von "Tunte" oder "Kampflesbe" fallen verhalten sich so und kleiden sich so, weil es ihnen halt so gefällt. Wieder: Und? Sollen sie doch.

    Klar, sollen sie doch. Stört doch niemanden. Aber man soll diese Klischees bitte nicht auf alle anderen Menschen übertragen, damit man sich in seiner Haut wohler fühlt.


    Weil in die normale Gruppe kommen sie nun mal nicht rein. Die schließen sich nicht selbst aus, sie finden sich nur irgendwann damit ab, dass sie ausgeschlossen sind.

    Und was genau bringt das? Was bringt die Abspaltung? Ist es nicht sinnvoller, gegen diesen Ausschluss vorzugehen, statt sich damit abzufinden? Tut mir leid, wenn du den Begriff nicht magst, aber so was ist nun mal Ghettoisierung.


    Wenn du als Österreicherin sagst, Österreicher vergewaltigen prinzipiell Kinder im Keller, dann bist du einfach nur als Österreicherin Anti-Österreichisch und verbreitest falsche aussagen. Wenn du anfängst, selbst Kinder im Keller zu vergewaltigen, dann bist du nur ein Österreicher, der Kinder im Keller vergewaltigt. Deswegen lässt sich noch keine Aussage über Österreicher allgemein treffen.

    Und wenn ein Schwuler denkt, er müsse aus seiner Sexualität einen Lifestyle machen, dann ist das vollkommen okay, seine Sache und geht mich überhaupt nichts an. Deswegen lässt sich noch keine Aussage über Menschen mit dieser Sexualität allgemein treffen. Doch leider macht dieser Mann genau das. Und damit ist er nicht der einzige. Und genau das wird hier kritisiert.


    Und die Ironie an der Sache? Während bei den CSDs sicher meistens LBGT-Organisationen mit dahinter stehen, sind da meistens mehr Heterosexuelle Menschen, die nun einmal auch Spaß an dem "Bunten, Schrägen" haben, als homosexuelle/bisexuelle/transexuelle Meschen.

    Irgendwie traurig.

  • queere Menschen Erfahrungen teilen


    Ausgrenzung und Mobbing erlebt haben

    Dazu gibt es gleich mehrere Studien. Ich suche gerade eine bestimmte Studie von 2012/2013, in der Homosexuelle befragt wurde, inwieweit sie in Deutschland diskriminierung erlebt haben. Ich versuche sie noch mal wieder zu finden. Eine ähnliche Studie gab es für Transsexuelle, aber die war aus den UK.
    Es gibt davon abgesehen allerdings bei Statista ein paar, aus denen es zumindest indirekt hervorgeht.


    Menschen aneinander durch ähnliche Erfahrungen mehr vertrauen

    Da gibt es sogar mehr zu. Denn "Identifikationsbasiertes Vertrauen" ist tatsächlich eine Grundlage, mit der in der Psychologie gearbeitet wird. Effektiv ist das die gesamte Grundlage von den "Selbsthilfegruppen" (die ja eigentlich, sofern es kein Wildwuchs ist, auch von einem Psychologen betreut werden, auch wenn der Name es anders vermuten lässt). Effektiv ist die Theorie dahinter, dass Leute oft eher bereit sind, über schlimme Dinge, die ihnen passiert sind, zu sprechen, wenn sie wissen, dass die anderen Personen ähnliches erlebt haben.


    Mobbingopfer "eine magische Anziehung" zueinander ausprägen

    Dazu gibt es gleich mehrere Studien, die sich effektiv mit den Folgen von Mobbing befassen. (An einer der Studien habe ich sogar selbst teilgenommen.) Effektiv lässt sich dabei eben feststellen, dass ehemalige Mobbingopfer oft (wenngleich nicht immer) auch mehrere andere ehemalige Mobbingopfer im Freundeskreis haben.
    Lässt sich mit der Sache mit der Identifikation auch leicht erklären: Mobbingopfer haben meist ein sehr eingeschränktes Vertrauen zu anderen Menschen und daher fällt es ihnen einfach oftmals weit leichter, zu einem anderen Mobbingopfer Vertrauen aufzubauen, als zu irgendjemand anderen.


    "Es fällt ihnen auch oft schwer, im Privat- und Berufsleben Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, da sie das Vertrauen in ihre Mitmenschen verloren und Angst haben, wieder verletzt zu werden. Daher leben viele Mobbingopfer auch im Erwachsenenalter ein zurückgezogenes Leben und sind sehr vorsichtig damit, wem sie ihr Vertrauen entgegenbringen." (Quelle bpd)
    Ich suche die Studie zum Thema Zusammenrottung zwischen ehemaligen Mobbingopfern noch mal heraus, wenn Interesse besteht. Brauche dafür aber etwas mehr Zeit, als ich gerade habe.


    Interessanter wäre jedoch die Frage: Wie viele der (ver-)kleideten Menschen auf einem CSD kleiden sich ebenso im Alltag und fallen tatsächlich unter diese Gruppe und wie viele tun dies, da sie auf einem CSD sind? Ich habe nun schon mehrfach von Homosexuellen gehört, die "nach einer Verkleidung für den CSD suchen". Der CSD ist meiner Meinung und meines Wissens nach jedoch weder eine Karnevalsveranstaltung nochbetrifft die der Erwartungshaltung nicht entsprechende Kleidung zu jeder Subkultur dazu, die unter dem Begriff LGBTetc. (sorry, ich kann mir den echt nie merken) eingeschlossen wird.

    DIe Sache ist, dass ich tatsächlich anzweifeln möchte, dass der CSD überhaupt keine Karnevalsveranstaltung ist. In der Theorie ist ja durchaus der CSD dazu da, mehr oder weniger "das anders sein" zu feiern. Klar, das kann man nun als gut oder schlecht bewerten, aber man kann es eben auch nicht komplett ausblenden, dass viele es zumindest so empfinden.
    Das gilt nicht für jeden CSD, aber doch für einige in Deutschland, von allem was ich weiß (ich war bisher nur bei denen in meiner Nähe und die sind alles in allem auch nicht ganz so bunt). Und wenn ich halt mitbekomme, dass eben auch sehr, sehr viele Heterosexuelle dort hingehen - ebenfalls verkleidet - komme ich nicht umher, dass viele dann doch eine "Karnevals-Veranstaltung" erwarten. Selbst wenn es ursprünglich einen anderen Sinn und Zweck verfolgte.


    Zumal ich auch ganz ehrlich hier sagen muss, dass man durchaus Vergleiche zu anderen Gruppen und deren Veranstaltungen ziehen kann. Ich meine, würden sich einige Musik-Fans dauerhaft so verhalten, wie auf einigen Festivals, oder so manch ein Fußball-Rowdie sich überall so verhalten, wie wenn seine Mannschaft gegen die rivalisierende Mannschaft spielt...
    Und vom Anime-Manga-Fandom und den Conventions fange ich da besser gar nicht an.


    Dir ist das klar, mir ist das klar, meine Frage ist: Ist es den minderjährigen Personen ebenfalls klar? Die Seite spricht nämlich Menschen im Alter von 14-27 an und da kann man nicht davon ausgehen, dass jedem deutlich ist, dass sich nur der Autor gerade mit einer Gruppe identifiziert, zu der ich nicht gehören muss, obwohl ich begrifflich betrachtet darunterfalle, wenn das "Wir" Homosexuelle oder LGBTetc. meint.

    Ich fürchte ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt: Ich habe bezüglich der "Wir" Sache nun einmal verallgemeinert auf die LBGT-Szene an sich. Was dieses spezielle Magazin angeht, kann man sich nun lange drüber streiten. Es wird sicher dahingehend einige nicht-heterosexuelle Jugendliche geben, die sich dadurch beeinflussen lassen - aber muss ich auch da wieder sagen: Wo ist der Unterschied zu cis-hetero Jugendmagazinen? Die gibt es ja auch. Die reden auch von "wir", wenngleich damit dann nicht alle heteros, sondern alle Anhänger von was auch immer gemeint sind. Sei es eine Moderichtung, eine Musikrichtung. Blubb. Subkultur halt.
    Klar, das kann und sollte man vielleicht auch allgemein kritisieren - aber mich geht persönlich doch an, wie es hier nur auf eine spezielle Gruppe bezogen wird und so dargestellt wird, als sei es bei allen anderen ja irgendwie verständlich und als würde keine andere Gruppe Leute, die in das "wir" gar nicht mit eingeschlossen werden wollten, mit einschließen.
    (Das Problem des einschließenden "wir" verstehe ich allerdings immer noch nicht, weil es für Menschen nun einmal normal ist, wenn er sich selbst aktiv einer Gruppe des Merkmals X zugehörig fühlt, von "wir" zu sprechen. Das ist einfach normal Menschlich und die meisten Leute werden genau wissen, ob sie sich selbst dieser Gruppe aktiv zuordnen wollen oder nicht. Letzten Endes redet man ja auch in den Städten von "wir, die Berliner" oder "wir, die Kölner". Dennoch wird sich nicht jeder Bewohner der Stadt als Berliner oder Kölner fühlen.)


    Na glücklicherweise lassen sich deine Erfahrungen auch nicht verallgemeinern.

    Deswegen beziehe ich mich auch immer noch auf Dinge, die allgemeinhin als erwiesen angesehen werden, oder zumindest auf statistische Beweise oder Studien zurück geht.


    Und nochmal: Nur weil es natürlich ist, dass Mobbingopfer einander verstehen und sich EHER "magisch angezogen" fühlen, heißt es nicht, dass es auch gesund sein wird, wenn die Freundschaft diese Basis erhält und keiner davon einen eigenen Freundeskreis aufbauen kann.

    Es ist gesünder, als überhaupt keine Freunde zu haben. Und es ist nun einmal - gerade in einer anhaltenden Mobbingsituation - so, dass es nur eine Entscheidung zwischen "Freundschaft mit anderen Außenseitern" oder "gar keine Freundschaft" ist. Gut, wenn man Glück hat, hat man noch soziale Möglichkeiten neben der Schule, aber gerade in Ländlichen Bereichen ist das nicht so einfach, da Mobbingopfer dann soweit meistens von der gesamten Peergroup ausgeschlossen sind, da hier dann auch meist die gleichaltigen von anderen Schulen genau wissen, wer das Mobbingopfer ist und dass man mit diesem nicht befreundet sein darf. Entsprechend wird auch eine Vereinsmitgliedschaft zum Spießrutenlauf.



    Könnten wir mal mit dem Victim Blamimg aufhören?
    Wenn tuntiges Verhalten anderen Leuten auf die Nerven geht, ist er kein victim. Weder seines Umfelds, noch der Medien, noch…

    Es redet nur niemand davon, dass sich andere Menschen von einem bestimmten Verhalten nicht genervt fühlen dürfen, sondern davon, dass Leute unberechtigt dieses Verhalten von einer Person auf eine ganze Gruppe von Personen ausweiten und diese aufgrund dessen entweder aktiv diskriminieren oder eben zumindest weiter den Negativstereotypen verbreiten, als "Boah, diese tuntigen Schwulen immer". In diesem Fall ist die Gruppe, auf die das ausgeweitet wird, nun einmal ein Opfer von direkter oder indirekter Diskriminierung und wenn du dann sagst "Ja, aber da gibt es ja Schwule, die nerven", dann ist das ein Fall von Victim Blaming.


    Ich finde es widerwärtig, wie du davon ausgehst, Homosexualität sei etwas vollkommen normales, Zoophilie sei jedoch krankhaft. Wie Shorino bereits sagte, es ist nicht lange her, da war auch Homosexualität aus psychologischer Sicht eine krankhafte Veranlagung. Inwiefern ist es von dir jetzt besser, Zoophile als krank darzustellen aber dagegen zu wettern, dass Homosexuelle als krank bezeichnet werden?

    Ich nehme an, dann ist in deinen Augen auch Pädophilie nicht krankhaft? Denn beide Arten der Sexualvorlieben haben gemeinsam, dass es nie einen vollmündiges, willigen Partner geben kann, was auch der Grund für das Verbot ist und was gleichzeitig auch den großen Unterschied zur Homosexualität darstellt. Das ist auch der Grund, warum bei Betroffenen in diesem Fall - ganz unabhängig davon, ob sie nun Vorurteilen ausgesetzt sind - sich in einer moralischen Bedouille befinden. Denn sie können ihre Partner eben nicht fragen und wenn sie es selbst für wichtig erachten, eben nur Sex mit Consent zu haben, dann ist ihnen der Geschlechtsverkehr nicht möglich. Deswegen entsteht ein Leidensdruck und damit auch eine Notwendigkeit zur Behandlung, die eben die Definition der Krankheit ausmacht.


    Und ja, bevor das jetzt kommt: Ich bin mir dessen bewusst, dass Hunde den Geruch des menschlichen Moschus sehr mögen und entsprechend oftmals ohne Dressur bestimmte Dinge machen, die ich hier nicht genauer erörtern möchte, so wie ich mir auch dessen bewusst bin, dass man diverse Tierarten zu so etwas dressieren kann. Das ändert nichts daran, dass die Tiere dabei nicht bewusst dazu einwilligen, den Menschen sexuell zu befriedigen, was eben die Problematik dabei ist.
    Nun kann man zwar davon ausgehen, dass Tiere, sofern es bei eher harmlosen Formen bleibt (erneut, ich möchte es nicht detaillierter erörtern), davon kein Trauma davontragen werden, da sie den Zusammenhang einfach nicht verstehen, aber es bleibt eben die moralische Frage - nicht zuletzt wegen der Übertragbarkeit auf andere Dinge.


    Es ist übrigens auch durchaus wichtig, dass diverse Paraphilien als Krankheit gehandhabt werden, da es eben so all jenen, die drunter leiden (nicht im Sinne von "betroffen sind", sondern die wirklich Leid dadurch verspüren), besser geholfen werden kann. Transsexualität gilt auch weiterhin als Krankheit aus genau diesem Grund.


    Was ein Vergleich. Was ist daran so schlimm, dass patriotische Deutsche ihre Nationalität als gemeinsame Basis nehmen? (Nazis, anyone?) Was ist daran so schlimm, dass religiöse Mehrheiten anderen Menschen vorschreiben, wie sie zu leben haben?

    Was ein Vergleich. Der Große Unterschied ist, dass bei Nazis oder religiösen Extremisten, wie von dir genannt, Gewalt angewendet wird, um das Ziel zu erreichen. Etwas, das die LGBT-Szene entschieden ablehnt (wenngleich sich natürlich nicht anzweifeln lässt, dass es auch hier vereinzelte gibt, die eben doch dazu bereit sind).


    Was du gerade machst, ist von Nazis auf alle Deutschen und von religiösen Extremisten auf alle Gläubigen der Religion zu schließen, wenn du damit darauf anlegst, von denjenigen, die LGBT nutzen wollen, um andere zu unterdrücken oder bereit sind für LGBT-Rechte Gewalt anzuwenden, auf die ganze Szene zu schließen.


    Und wenn es wieder nur um das "wir" geht, noch einmal: Warum sollte Queers das gemeinsame "wir" verboten werden, wenn es doch allen anderen erlaubt ist? Warum muss darum so ein großes Drama gemacht werden, während die Leute praktisch nicht einmal darüber nachdenken, dass sie sich definitiv nicht in das "wir" christlicher Extremisten reinzählen?


    Was ich jedoch nicht leiden kann, ist es, in diese Gemeinschaft eingeschlossen zu werden, obwohl ich nie gefragt wurde. Außerdem finde ich persönlich nicht ganz so schlau, Heterosexuelle aus der LBGT-Szene auszuschließen. Warum lässt man die Aneinanderreihung von Buchstaben nicht einfach und akzeptiert, dass es unterschiedliche Vorstellungen von Sexualität gibt? Wieso muss man Heterosexuelle jetzt aus diesem exklusiven Club ausschließen? Macht das die Situation besser?

    1. Noch einmal: Die Leute brauchen nun einmal etwas, um sich damit zu identifizieren. Zumal es nun einmal nicht selten fraglich ist, ob mit dem "wir" nun alle Homosexuelle gemeint sind, oder nur alle Mitglieder der LBGT-Szene.
    2. Heterosexuelle sind aus der Szene nicht ausgeschlossen! Das habe ich bereits ausführlich geschrieben. Und die Buchstaben sind nun einmal - zumindest heute - ein Banner, der die Szene (und die Aktivisten) beschreibt. Genau so gut könntest du fragen, "Warum muss man es Gothic nennen? Ich kann doch einfach nur so schwarz tragen!" (The irony being, that nobody forces you to be a goth, just as nobody forces you to be part of the LGBT community.)
    3. Wie ich ausführlich erklärt habe, es gibt keinen Exklusiven Club.


    Für die Leute, die es nicht wissen (wollen): LGBT stammt als Abkürzung noch aus den Anfängen der Bewegung, als eben noch die wenigen Leute, die "out" waren, sich versucht haben, für die Rechte betroffener einzusetzen. Deswegen kam auch irgendwann der Wunsch auf, es um I für Intersex und Q für Queer zu erweitern. Genau so wie es Leute gibt, die es um A für Asexuel und SA für Straight Allies erweitern. Aber am Ende bleibt es meistens bei LGBT, weil es kürzer und leichter zu merken ist und - wie schon an diversen Hochschulen angemerkt wurde - LGBTTQQIAAPSA* ein zu großer Buchstabensalat ist, der Leute einfach nur verwirrt.


    Wie gesagt, geht es aber vielen, ich sage mal "Betroffenen", so, dass sie gar keine Lust haben, Teil dieser Szene zu sein und von Mitgliedern diese Szene eingeschlossen werden.

    Wozu sie auch nicht gezwungen werden. Aber noch einmal: Du kannst Leuten nicht verbieten, sich darüber zu identifizieren, was eben zu dem "wir" führt. Es mag mir auch nicht schmecken, wenn ich in die Gemeinschaft der Bewohner meiner Stadt mit einbezogen werde, da diese einige komische Ansichten haben, aber damit muss ich auch leben.


    Aber man soll diese Klischees bitte nicht auf alle anderen Menschen übertragen, damit man sich in seiner Haut wohler fühlt.

    Das ist es ja auch, wovon ich die ganze Zeit rede. Denn normaler Weise sind es nicht die "special snowflakes", die sich hinstellen und so tun, als gehöre das "tuntig" sein zum "Schwulsein" dazu (was allein dadurch komisch wirkt, da es eine solche Minderheit ist, dass die meisten dann eben doch relativ normale Beziehungspartner haben), sondern eben die Außenstehende, die es dann meinen auf die gesamte Gruppe beziehen zu müssen.
    Und was so Leute, die meinen einen entsprechenden Ratgeber schreiben zu wollen (wobei ich mit dir drum wette, dass dieser bei weitem nicht anfängt, tuntigkeit vorzuschreiben, sondern sich wahrscheinlich weit eher um Zugänge in die Szene und dergleichen bemüht, sowie auch darum halt diverse Sachen der Szene zu erklären), dann sollen sie doch. Selbst wenn es ein "Wie man die Obertunte von Schwulhausen wird" Ratgeber wäre: So what?
    Und gerade was dein Beispiel mit den Frauenratgebern angeht: Ich hoffe, du weißt genau so gut, wie ich, dass es diese gibt. Es gibt massiv viele Frauen, die solche Ratgeber schreiben und auch einige Männer, die eben genau das tun. Inklusive des vollstopfens der Ratgeber mit diversen Klischees. Da gab es einmal ein wunderbares Review auf YT von einem solchen Buch. Von wegen: "Stelle dich dümmer, als du bist, denn die Männer mögen es, sich dir überlegen zu fühlen." mit dem unterschwellig mitschwingenden: "Und du weißt, dass deine Hauptaufgabe als Frau ist, Männern zu gefallen." Dasselbe gibt es dann in grün dann noch mal für Männer, wo es nicht selten auf Machoratgeber hinausläuft (und auch hier werden einige von Frauen geschrieben). Und natürlich kann man sich über den Einzelfall ärgern oder sich drüber lustig machen - aber die meisten Leute nehmen diese Bücher nicht nur "nicht ernst", sondern ignorieren sie auch einfach. Warum muss also ein so großen Trara drum machen, wenn die Gruppe hier nicht "Frau" oder "Mann" ist, sondern Homosexuelle. Denn alles, was ich bei euch raushöre ist: "Das machen ALLE in der LGBT-Szene so! Deswegen ist die LGBT-Szene scheiße und sollte aufhören zu existieren!!!!" Und das ist nun einmal totaler Bullshit.


    tl;dr: Klar kann man sich über solche Ratgeber aufregen. Durchaus nicht unberechtigt. Auch über Lifestyle-Magazine. Aber erstens sollte man sich dann auch über alle anderen Ratgeber die etwaige Gruppen einschließen aufregen und innerhalb der Gruppe verallgemeinern (Frauen, Männer, Goth, Anime-Fans, whatever) und zweitens darf man sich - speziell wenn man sich so über die Verallgemeinerung im Magazin aufregt - nicht auf eine ganze Szene verallgemeinern!


    Und was genau bringt das? Was bringt die Abspaltung? Ist es nicht sinnvoller, gegen diesen Ausschluss vorzugehen, statt sich damit abzufinden? Tut mir leid, wenn du den Begriff nicht magst, aber so was ist nun mal Ghettoisierung.

    Und wieso beziehst du hier etwas, was sich auf Mobbingopfer im allgemeinen bezieht (und Mobbingopfer werden aus allerlei Gründen gemobbt), auf Shorinos Ghetto-Argument für Homosexuelle?
    Und nein, es ist auch bei Mobbingopfer kein "Mobbingghetto", weil es dafür selten genug Mobbingopfer sind, sie sich zusammenrottet und auch kaum die Rede von einer "Szene" der Mobbingopfer gibt. Es sind viel eher meistens kleine Gruppen ehemaliger Opfer, die sich zusammenfinden.


    Deswegen lässt sich noch keine Aussage über Menschen mit dieser Sexualität allgemein treffen. Doch leider macht dieser Mann genau das. Und damit ist er nicht der einzige. Und genau das wird hier kritisiert.

    Und gleichzeitig verallgemeinert ihr auch ohne Ende - nämlich auf die von euch offenbar verhasste LGBT-Szene bezogen. Oh Ironie.