Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Zum anderen ist es sehr wahrscheinlich, dass hetero Menschen, oder allgemein rein monosexuelle (sprich solche, die zu 100 % hetero- oder homosexuell sind), sowie vollkommen asexuelle Menschen, in der Minderheit sind.

    Hast du dazu einen Beleg oder kannst du beschreiben/näher erläutern, woher dieser Gedanke kommt?


    Ich höre das zum ersten Mal und so gesehen kann ich mir das auch noch nicht recht vorstellen, dass dem wirklich so sein könnte.

  • Hast du dazu einen Beleg oder kannst du beschreiben/näher erläutern, woher dieser Gedanke kommt?


    Ich höre das zum ersten Mal und so gesehen kann ich mir das auch noch nicht recht vorstellen, dass dem wirklich so sein könnte.

    Also die Theorie ist tatsächlich schon alt. Hauptsächlich geht sie in der Forschung auf Kinsey zurück, über den man nun bezüglich seiner Methoden ("Natürlich ist es als Professor der Sexologie total valide, dass ich mit sämtlichen Student*innen schlafe! Für die Forschung!") sicher streiten kann, aber ja, er hat dies als Grundlage aufgestellt. Allerdings wurde es auch in den paar Experimenten, die man seither gemacht hat - wo man effektiv über körperliche Reaktion die Attraktion die etwaige Forschungsteilnehmer zu Bildern/Szenen gespürt haben gemessen hat - eben auch belegt. Denn in diesen Experimenten reagieren die meisten Leute auf alles.


    Daher ist gerade in der Sexologie die gängige Meinung: Während die meisten Leute halt durchaus Präferenzen haben, werden sie eben durchaus auch immer Leute finden, die sie dennoch ansprechend finden, weil klare Monosexuelle Ausrichtungen eben nicht wirklich da sind.


    Was eben biologisch gesehen auch Sinn ergibt, weil die menschliche Sexualität sehr wahrscheinlich evolutionär sich auf die Art entwickelt hat, wie sie ist, um soziale Interaktionen ein wenig zu schmieren. Deswegen sind wir eben als Spezies größtenteils so dauerhorny, auch wenn wir gar nicht zeugen können gerade xD Und wir entwickeln engere Beziehungen, wenn wir Sex mit Leuten haben, was eben... Evolutionär sicher mal ein Vorteil war. ^^"

  • Vix


    Ich liefere jetzt zwar nicht den gewünschten Beleg, aber Homo- und Heterosexualität existiert auf einer Skala (z.B. nach Kinsey). Es ist für die praktische Wahrnehmung egal, ob jetzt z.B. 30 % hetero, 60 % somewhat bi/pan und 10 % homo sind, weil von den 60 % bi/pan allein aufgrund der Gesellschaft wahrscheinlicher ist, dass man eh in einer Heterobeziehung landet und gerade leichte homosexuelle Tendenzen komplett ignoriert werden können, wenn man eh überwiegend hetero ist. Das hat eine ähnliche Dynamik wie Bi Erasure, nur dass die Bisexuellen in question sich hier selbst erasen.

  • Ich stimme bei dem meisten zu (und dachte tbh, es sei Common Knowledge unter queeren Menschen, dass Bi- oder Pansexualität Default Settings sind lol), aber ich würde nicht behaupten, dass unsere Spezies großteils so dauerhorny sei.


    Viele Menschen werden eben darauf von Gesellschaft und Medien konditioniert, bis sie dauerhorny sind, weil (va heterosexueller, aber auch in manchen zb schwulen Datingszenen) Sex ein sehr bedeutendes Statussymbol ist und leider viel zu viele Leute sich drum scheren ihren Status anzuzeigen und zu zeigen, dass sie begehrenswert sind. Daraus entsteht auch der Machtmissbrauch, aufbauend auf Sex.


    Gibt zwar Menschen mit einem höheren Sex Drive, aber ich würde mal behaupten, dass kaum jemand dauerhorny ist, da man sich im Arbeitsalltag und in seinem Privatleben und Interessen um tausend andere Dinge Gedanken macht; es sei denn, man ist darauf konditioniert worden oder einer von den wenigen, bei denen es tatsächlich so ist.

  • Gibt zwar Menschen mit einem höheren Sex Drive, aber ich würde mal behaupten, dass kaum jemand dauerhorny ist, da man sich im Arbeitsalltag und in seinem Privatleben und Interessen um tausend andere Dinge Gedanken macht; es sei denn, man ist darauf konditioniert worden oder einer von den wenigen, bei denen es tatsächlich so ist.

    Ich meine mit Dauerhorny, dass wir quasi zu jeder Zeit in unserem Zyklus eben Bock auf Sex haben können. Die meisten Tierarten, bei denen sich Sex eben rein zur Fortpflanzung entwickelt hat, haben halt wirklich auch nur sexuelles Begehren (gerade die weibchen) wenn sie gerade in einer Zyklusphase sind, in der Schwangerschaft möglich ist - und in der Regel reagieren dann eben die männchen in erster Linie auch während der Phase sexuell auf weibchen und so.


    Aber für unsere Spezies (wobei es einige Hinweise gibt, dass das allgemein für intelligente Spezies der Fall ist - als wären die beiden Dinge für einander notwendig) ist es eben so, dass es vollkommen egal ist, ob wir schwanger werden können oder nicht... Wir können zu jeder Zeit das Bedürfnis empfinden Sex haben zu wollen, und dieser Sex wird sich für die meisten Leute (also in der Regel und so) sexuell erregend und gut anfühlen. Weil er eben evolutionär wirklich dazu da ist, dass wir als Spezies besser miteinander auskommen und uns hormonell ausgleichen. Das ist die mehr oder weniger primäre Funktion, nicht eben die Fortpflanzung.

  • Hallo, ich habe eine Frage zu dem zukünftigen Selbstbestimmungsgesetz, das glaube ich ab November gelten soll. Ich kann irgendwie nirgendwo herauslesen, ob auch das alleinige Ändern des Vornamens ohne Änderung des Geschlechtseintrags möglich ist. Habe jetzt schon die FAQs des BMFSFJ durchgelesen, aber das steht nirgendwo so klar.

    Wir folgen nur dem Kompass, den das uns zeigt.
    Denn das ist die Karte, die den Weg beschreibt.

  • Holmes


    Habe beim BMFSFJ das gefunden:


    Zitat

    Soll eine isolierte Änderung des Vornamens nach dem Selbstbestimmungsgesetz möglich sein - also eine Änderung des Vornamens ohne Änderung des Geschlechtseintrags?

    • Nein, eine isolierte Änderung des Vornamens - ohne Änderung des Geschlechtseintrags - soll nach den Vorschriften des SBGG nicht möglich sein. Hierfür wird auf Grundlage des Selbstbestimmungsgesetzes keine Notwendigkeit bestehen. Zwar sieht das Transsexuellengesetz eine entsprechende Möglichkeit vor; dies ist jedoch einzig dem Umstand geschuldet, dass das TSG die Änderung des Geschlechtseintrags an sehr viel schwerere Voraussetzungen knüpft, als sie das SBGG vorsieht. Künftig sind bei der Änderung des Geschlechtseintrags neue Vornamen zu bestimmen, die dem gewählten Geschlechtseintrag entsprechen.
    • Davon unberührt bleibt jedoch die Möglichkeit einer (isolierten) Änderung der Vornamen nach den §§ 3 und 11 des Namensänderungsgesetzes, sofern ein wichtiger Grund die Namensänderung ausnahmsweise rechtfertigt. Dies wird im SBGG ausdrücklich klargestellt.


  • Wurde zwar schon beantwortet, aber es ergibt sich auch aus dem Gesetz:


    Zitat

    (1) Jede Person, deren Geschlechtsidentität von ihrem Geschlechtseintrag im Personenstandsregister abweicht, kann gegenüber dem Standesamt erklären, dass die Angabe zu ihrem Geschlecht in einem deutschen Personenstandseintrag geändert werden soll, [...]


    (3) Mit der Erklärung nach Absatz 1 sind die Vornamen zu bestimmen, die die Person zukünftig führen will und die dem gewählten Geschlechtseintrag entsprechen.

    Sprich: Kein Antrag aufs Geschlechtsanpassung = keine Namensänderung (nach dem SBGG)


    Davon abgesehen scheint es eh lustig zu werden, weil verschiedene Standesämter komplett widersprüchliche Informationen herausgeben, da vieles auch (noch) gar nicht geregelt ist. Besonders spannend fand ich das Amt, dass die Anzahl der Vornamen als Fixum betrachtet, also kann Klaus Günther nur zu Marie Tanja, aber nicht nur zu Marie werden.

  • Warum sollte es das auch? Das alleinige ändern des legalen Vornamens war schon ohne des vorherigen Bestehens des TSGs für Menschen unter gewissen Voraussetzungen/wichtigen Gründen + Zahlung von etwas Geld möglich. Tendenziell ist die Änderung des legalen Vornamens auch einfacher als die des Familiennamens (ohne Heirat) oder gar des Geschlechtseintrags vor dem SBGG.

  • Super, danke für die schnelle Information. Schade, dass das aktuell nicht isoliert möglich ist. Aber vielleicht ergibt sich da noch was, wenn da wie gesagt vieles widersprüchlich ist.


    Medeia Eine spontane Änderung des Vornamens ist nicht möglich, wie du schon sagst, ist diese mit hohen Hürden versehen, also für die Begründung braucht man aktuell auch psychiatrische Gutachten, damit die Änderung Aussicht auf Erfolg hat und damit der Sachbearbeiter die Änderung gewährt. Zudem bezahlt man auch den Antrag, wenn dieser letztlich abgelehnt wird. Ich rede jetzt nur von normalen Fällen, wenn jetzt Felix sich in Max umbenennen möchte, es also kein Mobbing aufgrund des Vornamens vorliegt.

    Wir folgen nur dem Kompass, den das uns zeigt.
    Denn das ist die Karte, die den Weg beschreibt.

  • Aber vielleicht ergibt sich da noch was, wenn da wie gesagt vieles widersprüchlich ist.

    So weit würde ich dann doch nicht gehen. Die widersprüchlichen Informationen beziehen sich hier auf die Teile, die vom Gesetz nicht näher spezifiziert werden. Hinsichtlich des Zusammenhangs von Antrag auf geänderten Geschlechtseintrag und einer Namensänderung ist das Gesetz allerdings sehr deutlich. Zu anderen Dingen, wie z.B. der von mir angeführten fixen Anzahl von Vornamen, wäre eine einheitliche Verwaltungsvorschrift als Ergänzung sinnvoll, weil man sonst der Willkür des Sachbearbeitys ausgesetzt ist. Wobei man die ja bei der klassischen Namensänderung ohne Gendergründe nach bisherigem Recht auch trotz NamÄndVwv noch hat, weil immer an gewissen Stellen Ermessensspielraum gegeben ist und man deswegen auch schon mal Skrupel hat, bei einem abgelehnten Antrag in Widerspruch zu gehen.

  • Super, danke für die schnelle Information. Schade, dass das aktuell nicht isoliert möglich ist. Aber vielleicht ergibt sich da noch was, wenn da wie gesagt vieles widersprüchlich ist.


    Medeia Eine spontane Änderung des Vornamens ist nicht möglich, wie du schon sagst, ist diese mit hohen Hürden versehen, also für die Begründung braucht man aktuell auch psychiatrische Gutachten, damit die Änderung Aussicht auf Erfolg hat und damit der Sachbearbeiter die Änderung gewährt. Zudem bezahlt man auch den Antrag, wenn dieser letztlich abgelehnt wird. Ich rede jetzt nur von normalen Fällen, wenn jetzt Felix sich in Max umbenennen möchte, es also kein Mobbing aufgrund des Vornamens vorliegt.



    Ja das stimmt alles soweit was du sagst, die entsprechenden Änderungen zur Vereinfachung müssten dann halt im bestehenden Namensänderungsgesetz erfolgen und nicht über das SBGG. Vorher müsste auch erstmal genug Mobilisierung kommen und Parlamentarier/*innen oft genug kontaktiert werden wie es auch beim SBGG über die Jahre aktivistisch getan wurde, der erste Antrag und die Entwürfe von Grünen und FDP 2021 waren nicht einfach eine Laune dieser Parteien.

  • Hm, dachte man könnte dadurch auch seinen Namen ohne dumme Hürden ändern. Gibt da so einige die sinnlose/peinliche Doppelnamen gerne los werden würden. xD


    Bin sehr gespannt was in einer Woche passiert wenn jeder der will den Antrag auf Änderung des Geschlechtseintrag stellen kann, damit dieser zum 1.11 gilt. Mich würde es nicht wundern wenn die Hälfte der Ämter einfach nicht darauf vorbereitet ist.

    Twitter wird zweifellos wieder die rechte Hetzkeule auspacken.


    Werde wohl bei Zeiten selber davon Gebrauch machen und ihn auf Divers ändern lassen, auch wenn sich dadurch eigentlich nichts für mich ändert. Ich könnte meinen Namen ändern weil ich kein Fan von meinem Vornamen bin, aber dann müsste ich das jedem erklären und alles an Papierkram ändern lassen, da hab ich keinen Nerv für.
    Soweit ich weis bekäme ich auch keine neue Sozial-/Rentenversicherungsnummer weil weiblich und divers unter der selben Kennung laufen, wenn ich richtig informiert bin?


    Bin jedenfalls stolz das Deutschland endlich diesen Schritt gegangen ist. Es könnte zwar immer noch besser laufen, aber ein Fortschritt ist besser als keiner. Jetzt muss nur dafür gesorgt werden das es nicht rückgängig gemacht wird irgendwann.

    Der allgemeine Kampf um Akzeptanz geht weiter.


    -------


    Und mal allgemein zum Thema:

    Ich bin Nicht-Binär; Grey-/Bi-/Kaita-Sexuell (oder A-/(Bi-)Ficto-Sexuell, so genau kann ichs mangels passender irl Erfahrungen nicht sagen) und Bi-Romantisch


    Es ist doch sehr deprimierend wie wenig/garnicht über das ganze LGBTQAI+ Thema aufgeklärt wird an Schulen. Wenigstens in den 9-10 Klassen könnte man sowas tun, wenn man normalerweise 14+ ist.

    In meinen 20ern Probleme meines Geschlechts wegen gehabt und erst seit wenigen Jahren weiß ich das es einen Unterschied bei biologischem Geschlecht und Geschlechtsidentität gibt. Das früher zu wissen hätte geholfen.

    Sowas lernt man meist immer noch zufällig durch andere die viel darüber reden und/oder wenn man zufällig mal die passende Webseite vor der Nase hat und sich aus Interesse mal durchgräbt. >_<