@Pascal
Jein, aber wenn man sein Studium halbwegs ernst nimmt, dann weiß man eher, wovon man spricht. Wie sollst man auch Ahnumg von etwas haben, wenn man sich nie oder oberflächlich mit etwas befasst hat. Wofür mach ich das sonst, wenn ich dann kein Detailwissen hätte und vor allem wüsste, wie man korrekt zitiert etc.
Kompetente Menschen erkennt man auch daran, dass sie nicht in allem selbst Experte sein wollen, sondern sich erst in etwas einlesen und dann die Quellen der "Kollegen" interpretieren, wiedergeben und diese ordentlich zitieren.
Dann lernt man eben auch in anderen Bereichen systematischer vorzugehen, auch wenn sie nicht dein Gebiet sind, und dazugewonnenes Wissen verändert ebenso immer ein wenig dein Weltbild. Fachkenntnisse sind ja nicht isoliert von deiner restlichen Persönlichkeit und da kann es schon passieren, dass man eine Diskussion anders wahrnimmt bzw. eine korrekte Ausdrucksweise möchte und selten ist ein Thema so isoliert, dass man nicht leicht auf ein anderes kommen könnte.
Deswegen mag ich es auch gar nicht, wenn nun gemeint wird, dass der meiste Stoff in der Schule ohnehin unnütz ist, weil er nunmal etwas viel Wichtigeres macht, als nur Fakten in den Kopf zu prügeln: er verändert dein Weltbild.
Von der anderen Seite aus kann ich dir sagen, dass es verdammt frustrierend ist, wenn man Bücher wälzt und unter anderem komplexe Zusammenhänge verstehen möchte, und dann kommen Leute an und machen es sich sehr einfach mit "nur weil du das studierst, weißt du es nicht besser oder du hast fachliches Wissen (wenn es denn anerkannt wird), aber sonst nichts mitgenommen", oder erkennt Studien guter Institute nicht an etc., und nach einem 800-Seiten-Buch einer Sache, die man vor kurzem gelesen hat, will man dem das Buch entgegenwerfen "Doch, das tu ich!" 😅
Das ist eben genau die Sache, die dann rasch frustriert, weil auf der anderen Seite Bildung etwas total Uncooles ist und man ignoriert wird und nur auf die Fachkenntnis reduziert. Man wird eben auch mit der Zeit aufmerksamer, was Begriffe angeht und man hinterfragt das Warum vieler Dinge, wenn man davor einen Zusammenhang zu anderen Dingen bereits gelernt hat.
Eigentlich bin ich auch dankbar, dass man hier etwas mehr Spielraum hat, als sich ganz strikt ans Thema zu halten.
Wenn man weiß, was man da gelesen hat, und nunmal über sich selbst weiß, was man weiß (was für ein Satz xD) und dann glaubt es einfach mal so keiner, oder ignoriert es
Ich mein, ansonsten kann ein Studium natürlich andere Kompetenzen nicht aufholen.
Schlimm wird es halt da, wo man meint, dass der eigene Lebensstil und Ansicht auch gut für andere wäre. So im Allgemeinen und ich will nicht sagen, dass ich das noch nie gemacht hätte, weil man rasch darauf schließt, aka "ich finde das richtig und denke, dass es mir gut tut, deswegen muss es richtig und gut für andere sein."
OT: Ich weiß natürlich, was du meinst, aber ich kenn das aus meiner Familie, bis auf meine Schwester und Mom, dass Bildung doch geächtet wird.