Um noch ein bisschen Diskussion anzuregen: Was mich beschäftigt hatte, war die Form der Sonette (heißt es im Singular jetzt eigentlich Sonett oder Sonette?). Ich hatte mich, was den Rhythmus angeht, erst mal sehr streng an den Jambus gehalten, also immer unbetont - betont, und am Ende bei Bedarf noch eine zusätzliche unbetonte Silbe. Aber PokeViper und Webu Johnson haben mir direkt gezeigt, dass es auch anders und vor allem freier geht.
Was waren denn eure Erfahrungen damit? Achtet ihr darauf beim Schreiben überhaupt? Klingt der strenge Rhythmus tatsächlich geordnet oder eher mechanisch?
Zitate am Handy sind das pure Grauen, deswegen gibt es Rekommis definitv nicht jetzt. (Keine Ahnung, ob ich auf solche, die "nur" Interpretationsansätze sind, überhaupt wirklich eingehen will. Ich finds wirklich interessant zu lesen, aber hab das Gefühl, dass es den Gedichten irgendwie den Zauber nimmt, wenn ich sie erkläre. Oder besteht da tatsächlich Interesse, mehr zu erfahren?)
Aber um auf das Zitat zurückzukommen, das ich mir hier irgendwie doch noch reingemurkst habe. Ich achte bei Gedichtfornen, die ein vorgegebenes Metrum haben, generell immer darauf, dass das auch passt. (Sonst fühl ich mich schmutzig.) Ich finde, das klingt einfach in aller Regel sehr viel besser, und vor allem Gedichte mit Reimen finde ich oftmals eher unschön und cringy, wenn sie kein Metrum besitzen. Und auch sonst bei Gedichten ohne fixe Form werde ich meistens ein Metrum verwenden, ich mache das schon automatisch. Meistens läuft es dabei auf einen vierhebigen Jambus oder Trochäus hinaus und ich muss mich manchmal selbst zusammenreißen, ein anderes Versmaß zu verwenden, weil mir das immer gleiche schon ein bisschen billig vorkommt, haha
Wenn ich sowas wie ein Sonett schreiben will, brauche ich meistens nur ein bis zwei Verse und dann bin ich in dem speziellen Metrum quasi schon "drin" und von da an läufts dann wie von allein. Wie ist da der Workflow bei euch anderen? Müsst ihr euch aktiv anstrengen, dass es das ganze Gedicht über passt, oder kommt ihr auch an einen Punkt, ab dem es euch einfacher fällt? Clasht das Metrum manchmal mit einem gewünschten Reimwort, und stellt ihr dann eher den Vers um oder bleibt bei einer weniger sauberen Form mit der Wortwahl, die ihr euch vorgestellt habt?