[Kalos] Zenit der Zerstörung (Ybernagium)

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  • The Hateful Dead - Henri


    Was für eine ungemein charmante Rede von … dem Unbekannten. Auf ungewisse Art und Weise dachte Henri, dass er damit besonders Gilian überzeugen könnte, seine Werte zu verkaufen und sich an den Neuen zu klammern. Das Ansehen bei Ybernagium war ihm für den Moment egal, allerdings schien auch der Unbekannte zur Organisation dazuzugehören. Zumindest bestätigte er mit seinem Auftritt, dass er die Gruppe mindestens seit dem Kampf gegen Lapse of Reason beobachtet haben musste. Vielleicht sogar schon seit Cromlexia. Er schien also nicht zufällig an diesem Ort zu sein und möglicherweise sogar von Ybernagium hierher dirigiert worden zu sein. Aber aus welchem Grund? Und warum wurden sie bei ihrer Mission beobachtet? All das würde Henri wohl oder übel bei einer der kommenden Besprechungen aufwerfen. Für den Moment beließ er es aber dabei, streckte stattdessen beide Hände gleichgültig etwas zur Seite aus und zeigte damit sein Unverständnis.

    „Du hättest auch einfach sagen können, dass du zu Ybernagium gehörst, anstatt dich mit solch einer langen, überheblichen Rede aufzublasen.“

    Wobei er dem Unbekannten zumindest in einer Hinsicht zustimmen konnte: Der heute angerichtete Schaden würde sicherlich protokolliert und für zukünftige Missionen bedacht werden. Nur konnte wohl nie jemand genau voraussehen, was bei Einsätzen passieren würde. Just in diesem Moment vernahm Henri aber einige hohe, fragende Laute von seiner Schulter. Ein Seitenblick zu Fleur zeigte ihm, dass sie nicht sicher war, was sie von dem Fremden halten sollte. Normalerweise war sie sehr bereitwillig, auf andere Menschen zuzugehen. Diese ablehnende Reaktion überraschte ihn daher sehr. Dennoch blieb ihm aber nichts anders übrig, als auf das Angebot einzugehen. Mit einem Boot einfach so zu hantieren, ohne zu wissen, welcher Knopf was machte, brachte nur sein Team in Gefahr.

    „Aber wenn du schon mal da bist: Ich nehme an, du bist seit längerem bei Ybernagium und weißt auch, wie das Boot zu steuern ist? Mir ist es egal, welchen Eindruck wir hinterlassen. Wenn die Mission wirklich so wichtig gewesen wäre, hätte die Organisation doch von Anfang an langjährige Mitglieder ausgeschickt und nicht uns.“

    Henri sah dabei kurz zu Gilian und Pay, bevor er sich wieder dem Fremden widmete.

  • The Hateful Dead


    Was sich als nächstes ereignete, war komisch und doch merkwürdig. Eine weitere Maske hatte die Bühne betreten, diese war aber nicht großtuerisch und ausschweifend, sondern eher konkret und … seltsam manipulativ, wie sich im folgenden Dialog mit Henri herausstellte. Zweierlei Dinge fielen Gilian insbesondere auf: Erstens, die Maske wusste sehr, sehr gut Bescheid über ihre heutigen Aktivitäten. Der Typ musste sie mindestens seit Cromlexia beobachtet haben – und obwohl sich eine geringere Seite Gilians geschmeichelt fühlte, für Fremde so wichtig zu sein, schien ihm dies doch ziemlich unbeschäftigtes Verhalten. Zweitens, Maske schien davon auszugehen, dass sie hier eine Art Heldentat oder ähnliches hätten vollbringen sollen und war ihnen die Zerstörung Cromlexias vor, als wäre es ihre Aufgabe gewesen, dieses Kaff zu bewahren. Es schien ihm nicht bewusst zu sein, dass er sein erpresserisches Kartenhaus auf ein ganz und gar fehlinterpretiertes Fundament baute – wenn er sie denn erpressen wollte mit … ja, womit denn? Obwohl es Gilian reizte, ihr Versagen vor ihren Vorgesetzten in ein besseres Licht zu rücken, wenngleich auch nur durch Rechtfertigungen, schien diese Gestalt nichts von Belang versprechen zu können. Unter seinem schönen Haar mochte sich zwar kein außerordentliches, aber dennoch ein moderat aufmerksames Gehirn verbergen, und das konnte sich beim besten Willen kein Szenario ausmalen, in dem der Fremde irgendeine Art von Druck auf sie ausüben konnte. Selbst wenn er sie hier sitzenlassen würde und durch eine wundersame Fügung beim Boss antanzte, um sich im Rufmord zu üben, stünde es spätestens nach ihrer Rückkehr drei gegen eins. Ähnlich zeitnah wie Henri hatte er dann jene Beziehung auskombiniert und als dieser sie ansprach, verstand er gar nichts mehr.

    Der gehört zu Yberna…?!“

    Eine böse Ahnung beschlich ihn. Nach dem Zusammentreffen mit Lapse of Reason schien ihm eine gesunde Portion Paranoia angebracht, insbesondere hinsichtlich ihres Megalons. Also drängte er sich zwischen Henri und Maske und starrte misstrauisch in deren Augenlöcher hinein. „Du! Du hattest in letzter Zeit nicht etwa…“, er schnippte mit den Fingern, „Filmrisse, Erinnerungslücken? Ein Treffen mit einer anderen Maske? Den Drang, dir einen seltsam abgehobenen Namen zu verleihen? Denk scharf nach – und wenn du es nicht kannst, ist das auch eine Antwort.“

    Dann drehte er sich angespannt zu Henri um. „Kann ich dich kurz … sprechen?“

    Er nahm ihn zur Seite, wo ihr maskierter, angeblicher Retter sie hoffentlich nicht hören konnte. Verschwörerisch beugte er sich zu seinem Kollegen, eindringlich flüsternd. „Es macht doch überhaupt keinen Sinn, was der redet. Erst geht er davon aus, dass uns das Schicksal Cromlexias in irgendeiner Weise kümmern sollte, geht davon aus, dass wir in irgendeiner Weise durch die Schäden am Dorf gewertet würden. Dann weiß er alles über die Mission, über die Basis und will uns ‚helfen‘, den Misserfolg schönzureden, wenn wir ihn das Boot steuern lassen?! Als hätten wir Bedarf dafür? Er mag Ybernagium sein, aber … der Maske nach ist er es eher einmal gewesen. Wir haben keine Ahnung, wen die Lapse of Reason alles noch erwischt hat, wenn wir den ins U-Boot lassen, sind wir nicht besser als die Trojaner vor dem Pferd!“

    „Alles Manipulation, würde ich sagen“, flüsterte Henri zurück. Im gleichen Moment war er aber froh über die Tatsache, dass Gilian nicht angebissen hatte und misstrauisch blieb. „Er möchte wohl nicht auffallen, aber wir sollen ihn als großen Retter in Erinnerung behalten. Ich schätze jedenfalls nicht, dass er uns feindlich gesinnt ist. Dafür hätte er uns ganz einfach überwältigen können, nachdem er über alle unsere Schritte Bescheid zu wissen scheint.“

    Das war ein Argument. Kein starkes zwar, insbesondere, nachdem sie absolut nichts wussten über die Beweggründe ihrer neuen – und wahrscheinlich hartnäckigen – Gegenspieler, ebenfalls nach den Zellen zu suchen, doch eine Auseinandersetzung in naher Zukunft schien gerade jetzt, wo sich die Maske die Gelegenheit für einen Hinterhalt verspielt hatte, unwahrscheinlich.

    „Dann willst du ihn also wirklich mitkommen lassen? Ich würde das ja nur ungern erklären, wenn wir angekommen sind.“

    „Falls wir uns erklären müssen. Am Ende muss er es vielleicht selbst tun“, entgegnete Henri, was Gilian als Anlass nahm, wieder den mysteriösen Dampfplauderer ins Visier zu nehmen. Nun konnte er die Stimme getrost heben.

    „Und, ist dir schon etwas dazu eingefallen?“


    OT: Danke Rusalka für Henris Lines

  • The Hateful Dead -Matthew/Shadow


    Das war ja wohl nicht zu fassen. Hatte er etwas nicht mitbekommen? Die Schäden an Chromlexia, der Verlust der Zelle und dazu kam dass dank ihrem Unvermögen auch noch einer der Vorstände in einer kritischen Lage war! Und als wäre das noch nicht genug, konnten sie noch nicht mal allein zurück! Doch statt dankbar zu sein für seine Hilfe, reagierten sie auch noch als wäre ihre Mission ein voller Erfolg gewesen! Hier war er und gab ihnen DIE Möglichkeit ihr Gesicht zu wahren und jtzt musste ER sich rechtfertigen?!? Schon klar, ein wenig Misstrauen war angebracht, wenn ein Fremder mit Maske plötzlich auftaucht, allerdings müssten ihnen doch klar sein wenn er ihnen schaden wollte, wäre ein Hinterhalt ein Kinderspiel gewesen! Matthew hielt sich den Kopf und schloss die Augen.

    'Ganz ruhig, du bist ein Profi und das ist nicht das erste Mal dass du es mit ein paar schwierige Leuten zu tun hast. Also gut, Planänderung.'

    "Na gut, ich schätze wir haben wohl auf dem falschen Fuß angefangen. Mein Name ist 'Shadow' und nein, ich bin kein Mitglied von Ybernagium." Das war noch nicht einmal gelogen, schließlich arbeitete Mattthew für Ybernagium. "Ich bin jedoch schon mal dem Anführer eurer kleinen Gruppe begegnet." Dabei zeigte er auf Taith. "Er machte damals allerdings einen wacheren Eindruck. Ihr habt ihm ja ganz schön übel mitgespielt. Gut dass ein Mitglied eurer Weltretter-Gruppe mich beauftragt hat euch zu helfen. Ein kurzer Besuch in Chromlexia hatte auch schon genügt um zu sehen welchen bleibenden Eindruck ihr dort hinterlassen habt. Die Einwohner sind immer noch 'beeindruckt' von eurer, nun ja, nennen wir es mal 'Hilfe'. Es war nicht wirklich schwer herauszufinden wer dafür verantwortlich war ihre Heimat in Schutt und Asche zu legen. Und wenn ihr unauffällig sein wollt, wäre es praktisch wenn ihr nicht durch die Gegend brüllt wie sehr ihr versagt oder von Zellen die ihr verloren habt. Ach und ja, ich denke auch euer Boss wird euch den Hals umdrehen." Bei seinen letzten Worten schaute er vergnügt Gillian an. "Dann kann ich meinem Aufttraggeber ja Bescheid geben, dass meine Hilfe vollkommen überflüssig ist. Dabei wollte er euch unbedingt Peinlichkeiten ersparen. Als ihm befohlen wurde euch zu verstärken, da man euch nichts zugetraut hatte, dachte er es könnte euch vllt unangenehm sein, so schnell schon Verstärkung zu bekommen, kaum hat eure Mission angefangen. Daher hat er mich geschickt. Aber ich hab schon verstanden: euch ist es ja egal was man von euch denkt. Ihr kommt hervorragend allein zurecht." Nun wenn schon 'Schadow' schlecht ankam, hieß das nicht dass er Matthew etwas besser da stehen lassen konnte. Für den Fall er hatte das Pech und müsste mal mit ihnen auf eine Mission. Hey, wenigstens einer könnte von dieser Misere profitieren. "Und denkst du wirklich ich stände unter der Kontrolle von jmd der euch schaden will? Ihr pfeift so aus dem letzten Loch, selbst ein schlafendes Togepi ist gefährlicher als ihr. Also denkt ihr ihr kommt tatsächlich allein zurecht? Ich meine, es wäre bestimnt witzig zuzuschauen wie ihr baden geht. Nur zur Info: Ich rette euch nicht. Oder treftt ihr zumindest eine gute Entscheidung heute? Gebt mir den Schlüssel, ich fahre euch und wir müssen uns danach hoffentlich nie wieder sehen. Also?" Matthew streckte seine offene Hand aus und wartete auf ihre Antwort.


    OT: Ab und zu etwas fies sein macht Spaß. Sry dass es etwas länger gedauert hat. Ging mir gesundheitlich nicht so toll😅.

  • The Hateful Dead - Henri


    Da war wieder diese merkwürdige Einschüchterungstaktik. Um ein Haar hätte sich Henri fast dazu hingezogen gefühlt, die heute verursachten Schäden auf sich zu laden. Letztendlich konnten aber weder er noch seine Teammitglieder etwas für den Angriff der wilden Pokémon auf Cromlexia. Maximal für den Kollateralschaden der Taverne. Das stand allerdings ohnehin auf einem anderen Blatt Papier. Viel mehr beschäftigte ihn die Tatsache, dass Shadow, wie sich der Fremde selbst nannte, nicht zu Ybernagium gehörte. Sollte dem tatsächlich so sein, war sein Auftauchen noch viel rätselhafter. Welchen Grund hätte er gehabt, sich ihnen so freundlich und hilfsbereit zu geben, wenn ihn die Organisation nicht tangierte? Und woher kannte er den Standort der Basis?

    Henri verschränkte die Arme und neigte den Kopf mit geschlossenen Augen nach unten. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich ihn, als ob er etwas übersehen würde. Und dann war da noch Gilian, der sich überraschenderweise nicht ins Gewissen sprechen lassen wollte. Selbst er war misstrauisch und bei der aufbrausenden Art, die er bisher an den Tag gelegt hatte, sprach das durchaus Bände. Sein Gefühl sagte ihm, dass Shadow nicht ganz das war, was er vorzugeben schien. Letztendlich konnte sich Henri aber nicht dazu durchringen, das Angebot abzulehnen. Er wusste ganz genau, dass sie, sofern Blanks das Boot ebenfalls noch nie gesteuert hatte, Glück haben mussten, um wieder zur Basis zurückzukehren. Auf zusätzliche Aufregung konnte der junge Mann erst einmal verzichten, zumal eben nicht nur er angeschlagen war, sondern auch seine Teamkollegen und die Pokémon. Ihr Wohlergehen hatte Vorrang.

    Mit diesem Gedanken stellte sich Henri wieder aufrecht hin, die Arme an der Seite herabbaumelnd und den Schlüssel in der rechten Hand. Er sah kurz zu dem kleinen Objekt, bevor er auf Shadow zuging.

    „Hilfe sollte man sich nicht verwehren. Dass du dich vorgestellt hast, zeigt mir zumindest, dass du es ernst meinst. Ich bin Henri.“

    Nach seiner knappen Vorstellung überreichte er Shadow langsam den Schlüssel. Dabei lehnte er sich vorsichtig nach vorn und flüsterte einige Worte an den Fremden, sodass die anderen nicht lauschen konnten.

    „Ich weiß nicht, warum du dich verstellst und warum Ybernagium das nicht erfahren soll, aber du wirst wohl deine Gründe haben.“

    Im Anschluss entfernte sich Henri einige Schritte weit und wartete darauf, dass sich Shadow in Bewegung setzte. Die Situation erinnerte ihn an Zoko, dem er in Alola begegnet war. Auch da hatte ihn lange Zeit das unliebsame Gefühl verfolgt, etwas zu übersehen. Vielleicht würde sich später ja alles aufklären.

  • The Hateful Dead - Pay


    Der Transport von Taith ging zu dritt schließlich recht problemlos und einfach von der Hand. Auch auf dem Weg selber, bei welchem sie einen nicht unbegründeten, großen Bogen um Cromlexia machten, begeneten ihnen keine Zombies oder andere Unannehmlichkeiten mehr. Es schien wirklich so, als wäre dieser Angriff direkt von dieser komischen Frau geplant gewesen und nun schien alles unnatürlich friedlich. Doch nachdem sie nun ungefähr an der Stelle angekommen waren, an welcher das Boot angedockt hatte, stellte sich ihnen ein weiteres Problem in den Weg. Keiner von ihnen konnte es steuern. Stumm hielt er sich seinen Arm fest, der nach diesem Transport etwas zu schmerzen angefangen hatte, dann schüttelte er nur stumm den Kopf.

    Ihre kurze Verunsicherung wurde allerdings erneut von einer Gestalt in einer Maske unterbrochen. Pay, ebenso wie Henri waren sofort in Alarmbereitschaft, auch wenn er selbst die Situation erstmal stumm betrachtete. Die Rede des Mannes kam ihm ehrlich gesagt absolut merkwürdig vor und er schien zur selben Annahme wie Henri zu kommen. "Da hast du dich aber jetzt echt verplappert, wenn du anonym bleiben wolltest.", er musste etwas lachen, war aber gleichzeitig auch erleichtert.

    Vielleicht war der Tag einfach zu lang gewesen und er konnte sich bei ihrer Pechsträhne heute nicht mehr vorstellen, noch etwas schlechtes zu erleben, aber am liebsten wäre er mit ihm nun direkt ins Boot gehüpft. Nicht etwa, dass ihm etwas daran lag besser dazustehen. Er wollte einfach nur noch schlafen und somit so schnell wie möglich nach Hause. Als dann schließlich auch noch Henri und Gillian anfingen irgendwas zu flüstern und ihn nicht einmal miteinbezogen wurde er aber auch wieder ein bisschen sauer, diese Wut wurde nur weiter von diesem Mann beflügelt, welcher sich "Shadow" nannte und fest meinte kein Team Ybernagiums zu sein.

    "Ganz ehrlich, mir ist sowas von egal ob du uns hilfst oder nicht. Mir ist auch egal, ob wir ärger kriegen. Schließlich haben wir es auch verbockt und müssen mit den Konsequenzen leben. Ich weiß nur, dass du lügst. Wenn du den Standort der Basis kennst, dann bist du auch ein Mitglied von Ybernagium, was du also hier mit dieser Maskenmasche und dieser Drohung erreichen willst ist mir ein Rätsel.", Pay sah Shadow ungläubig an und musterte ihn etwas genauer, ob ihm irgendwelche Details an seiner Kleidung oder seiner Statur auffallen würden. Immerhin sah er als Koch regelmäßig viele Mitglieder in der Basis, aber er war einfach zu müde und ausgelaugt um großartig auf solche Details zu achten. "Wenn du das Boot nicht steuern willst reiten wir eben auf Heector zurück.", er griff schon nach dem Pokéball des Heerashais, wartete aber noch auf eine Rechtfertigung.

    Henri jedoch schien aus seinen Gedanken einen Schlussstrich zu ziehen und übergab nach einer Vorstellung diesem Mann sogar den Bootsschlüssel. "Hey Moment mal, du gibst ihm einfach so den Schlüssel?", er stolperte protestierend nach vorne und versuchte Shadow die Schlüssel wieder zu entreißen. "So viel schon mal zu als Team agieren.", sagte er dann patzig an Henri gewannt.

    » Business Kokuna hat sich an den harten Kapitalismus angepasst.

    Finanzkrisen steckt es einfach so weg und gleicht diese mit einem Obstkorb für die nette Geste aus. «

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  • The Hateful Dead - Henri


    Pays plötzliche Reaktion bezüglich der Schlüsselübergabe überraschte Henri durchaus. Insbesondere, nachdem sein Kollege zuvor noch Trost gesucht hatte, machte es nun den Anschein, als würde er wieder die Konfrontation genießen. Henri sah, dass er nicht ganz unbeteiligt war. Schließlich hatte er voreilig angenommen, dass alle damit einverstanden sein würden. Zur Klarstellung verschränkte er jedoch lediglich die Arme vor der Brust und führte seine Gedankengänge laut aus.

    „Du hast recht, was den Schlüssel angeht. Andererseits hast du zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Entweder bringt er uns sicher zur Basis oder wir gehen womöglich alleine unter, da wohl niemand von uns das Schiff steuern kann. Ich hatte daher angenommen, dass die Wahl nach seiner Rede einstimmig beschlossen werden würde.“

    Mit diesen Worten bedachte Henri nun auch Gilian, der zuvor um seine Meinung bezüglich des Fremden gebeten hatte. Shadow hatte in der Zwischenzeit allerdings nicht den Eindruck erweckt, als würde er es nicht ernst meinen. Womit er zum nächsten Tagespunkt kam, den Henri Pay klar machte.

    „Zumal: Er hat von sich aus angeboten, das Boot zu steuern. Ihm nun vorzuwerfen, er möchte das nicht und mit Heector als Reithilfe zu kontern, erschließt sich mir nicht ganz. Vielleicht sind wir aber auch einfach nur alle sehr müde von den heutigen Ereignissen.“

    Damit war für ihn im Moment alles gesagt. Tempera City lag nicht gerade um die Ecke und sie wussten nicht, ob nicht doch noch etwas auf dem Weg passieren würde.

  • The Hateful Dead – Gilian


    ‘Shadow’ hatte sich entschieden, doch für Gilian war es der Ton, der die Musik machte; und so konnte nicht einmal sein ausgelaugter Körper verhindern, dass sich seine Skepsis und seine Verwirrung zu ernsthaftem Grant entwickelte. Die Dreistigkeit des anderen brachte ihn auf die Palme – selbst wenn er kein Widersacher war, was bei dem himmelschreienden Ungeschick, das er bei seinen Forderungen an den Tag legte, eigentlich möglich wirkte, kam er derartig unausstehlich daher, dass der diskutabel rationale Herr Finster vor lauter Ärger die manuelle Kontrolle über seine Atmung ergreifen musste. Und dann übergab Henri ihm auch noch den Schlüssel, Applaus.

    „SO VIEL DAZU!“, explodierte er auf Pays Einwand, denn er konnte ihn nur zu gut nachvollziehen. Doch anstatt den Schlüssel eigenhändig zurückzuholen und seinem Misstrauen nachzugeben, folgte er stattdessen einem weitaus weniger zielorientierten Impuls: Der schieren Kleinlichkeit. Gerade wollte er vor allem, dass dieser Shadow auf die Nase fiel; er durfte sich gerne als Kapitän des Tauchbootes versuchen, im besten Fall – nein, in einem von einigen möglichen Fällen – würden sie es tatsächlich zurück zur Basis schaffen, falls nicht, würde er genauso sehr wie sie auch Opfer des schwimmenden Sarges werden und Gilian gäbe mit Freuden seinen letzten Atemzug für ein rücksichtslos giftiges „ich hoffe, das hat sich gelohnt für dich“ her.

    „Du“, zornig schritt er auf Shadow zu, drohend mit dem Zeigefinger auf ihn zielend, „beeindruckst mich nicht.“ Das stimmte nicht ganz, denn eigentlich hätte er die Maske gerne cool gefunden, doch wie schon zuvor – diese Begegnung schien inzwischen auch schon eine Ewigkeit her zu sein – wirkte es so, als verbärgen sich dahinter einige üble Wesenszüge. „Aber nur zu! Bring uns nach Hause, wenn du schon so gut informiert bist. Aber wenn du auch nur die geringsten Anstalten für einen Umweg machst … dann versenk‘ ich uns. Wenn wir nicht bei der Basis landen, dann auf dem Meeresgrund. Verstanden?“

    Eine flüchtige Mischung aus Entschlossenheit, Groll und Leichtsinn flackerte in seinen Augen. Eigentlich war für Gilian nicht der Weg das Ziel, doch würde sich sein Weg zum Ziel als Sackgasse entpuppen, setzte er sich eben ein neues Ziel – in diesem Falle konnte er sich eingestehen, dass wenn sie hier tatsächlich einem üblen Täuscher in die Falle liefen, das ausgefeilteste Mordkomplott der Geschichte auf ewig nur ein Traum bliebe; dann musste er sich neu orientieren und konnte wenigstens mit der metaphorischen Hand um die Kehle dieses finalen Hindernisses ins Jenseits übertreten. Er atmete tief ein und erinnerte sich an etwas.

    „Ich komme wieder“, schnauzte er gegen Shadow und entfernte sich dann einige Schritte, der Klippe entgegen. Dann holte er sein Handy hervor und verfasste eine Sprachnachricht.

    „Mama? Ich hoffe, dir geht es gut… Star und ich schlagen uns jedenfalls nicht schlecht.“ Er brauchte einen Moment, um die passenden Worte zu finden für das, was folgen würde. „Die Arbeit ist halt nicht ungefährlich, weshalb … was ich sagen wollte, also… äh, vielleicht wirst du länger nicht mehr von mir hören, es ist … nicht einfach. Ich hab‘ dich lieb.“ Eine eisige Starre hatte von ihm Besitz ergriffen, als ihm klarer und klarer wurde, dass er im Begriff war, sein Leben mutwillig zu riskieren für etwas, was ihm je länger je weniger lohnenswert erschien. Er bemerkte, dass sein Finger noch immer auf der Aufnahmefläche ruhte. „Ich melde mich wieder, sobald ich Zeit habe.“ Es fühlte sich nicht gut an, ganz und gar nicht. „… danke für alles. Hab‘ dich lieb.“

    Beim Zurückgehen fühlte er sich wie ein Pummeluff ohne Luft, unbequem taub, er wusste nicht, wofür die Würmer standen, sehr wohl wusste er aber, dass sie in der Nähe waren. Vielleicht war er auch einfach nur paranoid und Shadow zwar dreist, aber ehrlich, also steuerte er das Tauchboot an und stoppte neben Pay, drehte sich aber nicht zu ihm um. „Wie ernst hast du das mit Heector gemeint?“


    OT: Rusalka war schneller, ups

  • "Vielen Dank. Das war vermutlich die beste Entscheidung die ihr heute getroffen habt." Schnell schnappte sich 'Shadow' die Schlüssel und ignorierte die wütenden Proteste von Pay und Gillian. Er würde sie zur Basis zurückbringen und wenn ein paar Ärger machen würden, hätte er mittlerweile auch kein Problem mehr damit sie K.O zu schlagen und auf das Boot zu schleppen. Er machte ein paar Schritte auf das Boot zu und blieb kurz davor stehen. "Nun meine Herren, wenn sie so gut wären und ihr Gepäck und was sie sonst noch brauchen aufladen würden. Wir fahren in wenigen Minuten los. Wir freuen uns dass Sie sich für eine Fahrt auf der MS Shadow entschieden haben." Er machte eine übertriebene Verbeugung bevor er das Boot betrat. Er wartete kurz, steckte dann den Schlüssel ein und startete den Motor.


    OT: So mal sehen ob wir wirklich dort ankommen wo wir hinwollen oder doch noch untergehen 😉.

  • The Hateful Dead - Henri


    Wie angekündigt nahm sich Shadow der Tatsache an, dass niemand von Ybernagiums Truppe das Boot steuern konnte. Auch wenn Henri die herablassende Art nach wie vor nicht schmeckte, nahm er es lieber in Kauf, gerettet zu werden, als selbst nur mit Mühe und Not wieder dort anzukommen, wo sie hergekommen waren. Er machte gerade einen Schritt auf das Boot zu, als sich Fleur an seiner Schulter mit aufgeregten Lauten meldete. Obwohl sie offenbar nicht erfreut war, bei dem merkwürdigen Fremden mitzureisen, beruhigte Henri seine Partnerin mit flüsternden Worten.

    „Es wird sicher alles halb so wild. Wenn wir zurück sind, suchen wir ein paar schöne Blumen für dich, ja?“

    Vollends überzeugt war Fleur nicht, allerdings ließ sie sich für den Moment auf das Angebot ein. Sie erinnerte sich, dass hier in der Gegend und auf dem Feld mit den Menhiren nur wenige Blumen geblüht hatten, die ihr zusagten. Jene in Illumina City waren in jedem Fall deutlich schöner und dort bediente sie sich in aller Regel auch.

    Da Henri diese Sache nun auch aus der Welt geschafft hatte, setzte er einen weiteren Schritt in Richtung des Gefährtes. Sein Blick fiel dabei auf Pay und Gilian, die etwas abseits standen. Er kratzte sich am Ohr und verbeugte sich anschließend ganz leicht.

    „Sorry. Ich versuche, das zukünftig nicht mehr zu machen.“

    Danach stieg er ein und betrat so das Boot. Shadow hatte in der Zwischenzeit den Motor gestartet und wartete auf die anderen Mitglieder des Teams.

  • The Hateful Dead - Gilian


    War das denn zu fassen! Nicht nur hatten sie jetzt keine Wahl mehr, ‚Shadow‘ klopfte auch noch Sprüche, als hätte er nie am Ausgang dieser Situation gezweifelt. „Besser ist“, maulte Gilian auf Henris Versprechen und mühte dann Taith in die Höhe, den er zum Tauchboot trug. „Sie heißt Lune Bleue“, knurrte er dem Möchtegern-Captain entgegen und blickte demonstrativ auf den halb im Wasser stehenden Schriftzug auf dem Rumpf des Bootes. Dann folgte er ihm und Henri hinein.

    Der Motor lief bereits, als er Taith in einen Sitz legte und anschnallte. Hinter ihm kam Quick Blanks die Leiter herunter und setzte sich ebenfalls, währenddessen fühlte sich Gilian überfordert, obwohl er seine Kontrolle schon abgegeben hatte, in Hände, von denen behauptet wurde, dass sie ein U-Boot steuern konnten. Er war noch immer nicht überzeugt davon, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatten, schob sich dann aber trotzdem an der Leiter vorbei und ließ sich hinter Shadow in den vordersten Sitz fallen.

    „Also“, begann er und die Worte klangen nach der gehobenen Pfote eines Charmian, „du hast, weswegen du gekommen bist. Dürfen wir uns jetzt an der Ehre erfreuen, zu wissen, warum du hier bist … o Unabhängiger? Nachdem du uns etwa drei Erklärungen geboten hast, brenne ich darauf zu erfahren, welche die richtige ist.“



    OT: Wenn Roxas Memoire noch beschreiben mag, wie Shadow das Boot in die Basis steuert, so darf er das ungeniert tun :ok_hand:
    Ansonsten habe ich mich umgehört und den Eindruck erhalten, dass man sich nun in das Basistopic verschieben kann + ich habe mir im Spoiler noch einen kleinen Text erlaubt um festzuhalten, dass es zumindest beim Ablegen keine Probleme gab.

  • Der Schatten über Petrophia


    Wenige Wochen später...


    An diesem Abend waren die Rüpel, die sich als Team ihre Hörner in Cromlexia abgestoßen hatten, nicht in den Konferenzraum bestellt worden, sondern ins Labor. Eine ungewohnte Wärme stand im Raum, eine Heizung schien zu laufen. Dass dies nicht einer persönlichen Präferenz Freitags geschuldet war, war offensichtlich: Die amorphe grüne Masse, deren Gestalt Zygarde bis vor Kurzem angenommen hatte, war einer weitaus raffinierteren Form gewichen – Zia hatte in den letzten paar Tagen die Kontrolle über die 10%-Form wiedererlangt und saß unruhig, einem eifrigen Fukanowelpen nicht unähnlich, angestrahlt von Wärmelampen in seiner Erhaltungszelle. Um den Behälter herum hatten sich Vito, Freitag, Virgo sowie ein Mädchen mit schwarzen Zöpfen versammelt und als schließlich auch der letzte Rüpel eingetroffen war, ergriff der Boss das Wort.

    „Freut mich, dass ihr so schnell gekommen seid.“ Für einmal wirkte er unüblich entspannt, keine Spur von Stress, im Gegenteil – man durfte wohl erwarten, dass das, was nun folgen würde, nicht den Rahmen der Routine sprengte. „Es gibt gute Neuigkeiten sowie ausreichend Möglichkeiten, darauf weiter aufzubauen. Wie ihr seht, macht die Wiederherstellung Fortschritte – Zia kann endlich wieder -“

    „Endlich wieder das hier machen!“ Eine Welle des telepathischen Jubels wusch über alle Anwesenden, als Zia aufsprang und brennenden Nebel aus deren Schnauze spie. Sollte das … Feuerodem sein? Vitos Mundwinkel rutschten stolz nach oben.

    „Wobei das nicht alles ist. Eigentlich wollte ich darauf hinaus, dass Zia nun über ausreichend Mobilität verfügt, um Missionen im Feld zu unterstützen … denn genau das brauchen wir jetzt. Virgo, wie steht es um die Verbindung?“

    „Chance auf spontane Infektion bei 0,031 Prozent.“

    „Gut.“ Vito nahm sich einen Laserpointer, wie er ihn auch bei den Briefings benutzte, und ging zum größten Monitor des Labors, denselben, über den auch Freitag neulich mit dem Konferenzraum gesprochen hatte. Eine Satellitenansicht von Kalos‘ Südwesten öffnete sich und Vito zoomte hinein. Je näher er Petrophia kam, desto unscharfer wurde die Auflösung, bis das Bild nur noch aus groben Pixeln bestand, die kaum nützliche Auskunft über die Stadt zu geben vermochten. Also zoomte er wieder hinaus.

    „Entschuldigt die Auflösung, aber besser wird es nicht. Mit Dark Side of the Moon im Nacken können wir es uns nicht erlauben, einen Satelliten zu hacken, also müssen wir mit dem zurechtkommen, was Silph dem Rest der Welt zur Verfügung stellt. Doch es reicht.“ Sein Pointer zog weite Kreise um die Stadtränder, wo die Umgebung von kahlen Klippen und Sandbänken dominiert wurde. „Ich brauche wohl nicht zu erklären, dass die Vegetationsdichte überall in Kalos seit Ausbruch der Krise regelrecht explodiert ist, ihr habt bestimmt alle von Romantia gehört, um ein Beispiel zu nennen. Petrophia jedoch zeigt keinerlei Anzeichen auf übermäßige Wucherungen, selbst die Population der Strandgräser ist bislang stabil geblieben. Es könnte einfach eine Anomalie sein, bedingt durch das vom Meer kommende Wetter, aber nachdem wir wissen, dass Zias … Zygardes Zellen einen dämpfenden Effekt auf Xerneas‘ Einfluss auf die Natur hat, sollten wir davon ausgehen, dass sich eine Zelle in der Stadt befindet – und zwar schon länger.“

    Doktor Freitag nutzte die kurze Sprechpause, um sich einzuschalten. „Betrachtet man die Größe der Fläche der unbeeinflussten Flora, wage ich zu behaupten, dass eine Zelle alleine kein so weitläufiges Gebiet abschirmen kann. Handhabt diese Hoffnung mit Vorsicht, aber es ist möglich, dass sich mehrere Zellen in Petrophia befinden … oder aber ein bemerkenswert potentes Exemplar.“

    „Und hier kommt ihr ins Spiel“, wandte sich dann Vito an die Rüpel, „ihr alle. Stöbert mit Zias Hilfe die Zelle auf, sichert sie und dann verschwindet so bald wie möglich.“ Er warf dem Mädchen mit den schwarzen Haaren einen Blick zu. „Rilliona Bazalgette hier wird euren Trupp ergänzen – sie hat ein scharfes Auge und einen Sinn für Orientierung, ich bin mir sicher, ihre Talente werden dieser Expedition zugutekommen. Und wenn wir schon dabei sind…“, er fokussierte sich wieder auf die Aufnahme der Stadt, „Petrophia – die Geisterstadt. Eine der Städte, die früh und heftig von der Katastrophe erwischt wurden. Während das Inland von Kalos die von Xerneas und Yveltal ausgelösten Erdbeben relativ gut weggesteckt hatte, wurde Petrophia kurz darauf von einem gewaltigen Tsunami erwischt, der die tiefer gelegenen Bezirke quasi über Nacht weggefegt hatte und gewaltige Verluste von Leben und Infrastruktur mit sich zog. Die küstennahen Bereiche“, er zoomte wieder hinein und auf dem körnigen Bild deuteten sich Gebäude und Straßen an, „traf es am schlimmsten, dort dürfte nicht mehr viel stehen.“

    Das Straßennetzwerk, das sich eigentlich zwischen den Bauten aufspannen sollte, wurde auf der Karte dunkel, fast schwarz angezeigt, dieselbe Farbe wie das umliegende Meer. Anscheinend gab es kaum mehr Wege und Plätze, die nicht überflutet waren.

    „Der Stadtkern hingegen liegt größtenteils noch über dem Wasserspiegel, wenngleich die Erdbeben auch dort gewütet haben. Erwartet keinen Spaziergang – ich habe Basil angewiesen, eure Ausrüstung für eine derartige Expedition entsprechend aufzurüsten. Meldet euch bei ihm, bevor ihr abreist.“

    „Hinweis: X14 Y-152.“

    Einen Augenblick lang blinzelte Vito ratlos, bevor er begriff, dass Virgo Koordinaten auf der Karte gemeint hatte. Er suchte den Bildschirm ab und stutzte; bei der genannten Position hob sich ein heller, runder Fleck von dem ansonsten wüstgrauen und schwarzen Hintergrund ab, doch die Auflösung war nicht detailliert genug, um seine Natur mit Sicherheit bestimmen zu können.

    „Sieht aus wie Licht“, mutmaßte Vito und Freitag pflichtete ihm bei. „Von der Lage her könnte es vom Uhrturm kommen.“

    „Was seltsam ist – Petrophia sollte eigentlich unbewohnt sein. Was mich zum nächsten Punkt bringt: Die Einwohner … und ihr Verblieb. Es steht außer Frage, dass die Flut unzählige Opfer gefordert hatte, doch sie erklärt nicht, warum es keinerlei – und ich meine es genau so – Überlebende gab, die aus der Stadt geflohen sind. Nach dem Tsunami wurde mit einer enormen Flüchtlingswelle gerechnet, doch sie traf nie ein… Entweder sind die Überlebenden nach all den Monaten noch immer in der Stadt gefangen oder aber es gibt keine. Es wäre keine Neuheit, dass sich in Katastrophengebieten Seuchen ausbreiten, vielleicht ist das ein Grund, warum es bislang keinen Kontakt nach Petrophia gegeben hatte. Hinsichtlich des Anlasses für diese Isolation stehen unsere Feldagenten mit leeren Händen da, ich gehe aber stark davon aus, dass es kein schöner ist.“

    „Summe aller öffentlichen Berichterstattungen zum Stichwort „Petrophia“ seit Beginn der Krise: Zwei. Wollen Sie sie hören?“

    „Viele sind das nicht“, grummelte Vito auf Virgos Einwurf, „schieß‘ los.“

    La Maison: Regionale Schadensberechnung nach dem ersten Monat. Petrophia gilt als verloren, Hilfeleistungen werden anderswo priorisiert. Nature & Beyond: Geplante Expedition nach Petrophia unter Universalgelehrter Emil Steadman, um Schicksal der Stadt zu ergründen. Keine weiteren anschließenden Artikel.“

    „Armer Teufel. Aber Sie sehen, worauf das hinausläuft: Etwas … Übles ist dort passiert, etwas, das größer ist als eine ordinäre Flutwelle. Durchaus möglich, dass die fehlende mediale Coverage von Petrophia kein Zufall ist – rechnet mit allem. Um Risiken zu minimieren werden Sie den Seeweg nehmen, Matthew, Sie sind für das Tauchboot verantwortlich. Bei Ihrer Ankunft dürfte es bereits Nacht sein – nicht ideal, doch solange wir nicht wissen, was der Bevölkerung zugestoßen ist, ist es nicht verkehrt, unauffällig vorzugehen. Ich schlage vor, dass Sie sich vom Strand aus zuerst zum Uhrturm im Stadtzentrum begeben – selbst wenn die Zelle nicht dort ist, finden sich bei diesem Lichtschein womöglich Überreste der Zivilisation, Überlebende, irgendetwas, das Ihnen weiterhelfen könnte.“

    Er atmete tief ein.

    „Es gibt viele Unbekannte in dieser Angelegenheit, doch Scharfsinn, Teamarbeit und etwas Aufmerksamkeit sind gute Grundsteine für jede Expedition. Mir ist die mögliche Gefahr, der ich Sie aussetze, bewusst, weshalb wir Vorbereitungen für eine Evakuierung getroffen haben, sollte die, pardon, Kacke am dampfen sein – wenn es die Situation erfordert, so zögern Sie nicht, die hier“, er griff eine klobige, grellrote Pistole auf einer Ablage neben sich, „einzusetzen. Eine Signalpistole: Schießen Sie damit in die Luft, werden unsere Yanmega Sie finden.“

    Er überreichte dem nächsten Rüpel die Pistole sowie einen kleinen Zettel mit Gebrauchsanweisungen.

    „Und zuletzt noch Zias Pokéball.“

    Er warf einen zerkratzten Luxusball hoch und fing ihn wieder. „Betrachten Sie Zia als Teil ihres Trupps, aber erwarten Sie nicht, dass es das Kämpfen übernimmt, sollte es dazu kommen. Seine Energiereserven sind aktuell noch sehr gering … das Beste wäre, es verausgabt sich gar nicht.“

    In der Zelle schüttelte sich Zia empört, offenbar sagte ihm diese Bevormundung nicht besonders zu.

    „Ich denke, das ist vorerst alles. Um ein zweites Cromlexia zu verhindern, wird Virgo während der Mission mit Ihnen in Verbindung bleiben … gute Jagd, und denken Sie daran: Diese gesamte Unternehmung steht und fällt mit der Gesundheit Zias. Bitte gefährden Sie sie nicht.“




    OT: Herzlich willkommen im Team HoppouChan, du kommst gerade rechtzeitig für eine nächtliche Exkursion ans Meer. Was soll es denn schon großartig Gefährliches in einer ausgestorbenen, triefenden Ruinenstadt geben? Bestimmt nichts, womit die neue Ybernagium-Ausrüstung nicht fertig wird. Im Lager könnt und solltet ihr euch damit eindecken, ihr kriegt:

    • Ybernagium-Outdooruniform (isolierter schwarzer Kapuzenmantel gegen Regen, Wind und Kälte mit grandios vielen Taschen)
    • Ybernagium-Outdoorstiefel
    • Ybernagium-Luftfilter
    • Nachtsichtfernglas (mit Wärmebildfunktion)
    • Seil mit Haken
    • Rationen
    • Feldapotheke (Beleber, Verband, Desinfektionsmittel, Pflaster, Pinzette, Nadel und Faden, Hyperheiler)
    • Funktionsplane
    • Taschenmesser im Zygarde-Design
    • Gaskocher & Feuerzeug
    • Wasserfester Rucksack

    Anschließend solltet ihr das Tauchboot boarden und euch nach Petrophia begeben, die Zielkoordinaten wurden schon hochgeladen. Bonne Chance & bleibt trocken.

  • Der Schatten von Petrophia - Matthew


    Matthew saß gelangweilt an einem der Tische in der Kantine. Ihm gegenüber stand Steel auf einem Stuhl und wetzte seine Klauen, während Fox neben ihrem Tisch lag. Crow schlief derweil in seinem Zimmer. Sie hatten ziemlich ereignislose Tage hinter sich. Keine Mission für Ybernagium oder Arbeit für 'Shadow' in den letzten Tagen. So langsam bekam er das Gefühl die Welt hatte vergessen dass er existierte. "Wie kann es sein dass es in ganz Kalos nix für uns zu tun gibt? Katastrophen regelmäßig und gefühlt überall gibt es Kriminelle oder irgendwelche Verrückten und trotzdem absolut NICHTS!" Das letzte Wort rief er aus Verzweiflung so laut dass ihn ein paar der anwesenden Rüpel irritierte Blicke zuwarfen. Auch Steel zuckte zusammen und schaute ihn vorwurfsvoll an. Nur Fox lies es kalt. Sie hob nicht einmal ihren Kopf. Das Fuchs-Pokémon wusste wie Matthew sein konnte, wenn er zu lange keine Beschäftigung hatte. "Sorry Kumpel.",entschuldigte er sich. Als er plötzlich das Klingeln seines Handy hörte, holte er es schnell heraus und entdeckte begeistert dass er eine Nachricht bekommen hatte, in der stand dass er sich im Labor einfinden sollte. "Na endlich! Steel, Fox, kommt mit. Endlich gibt es Arbeit für uns." Bevor er ins Labor eilte, stattete er seinem Zimmer noch einen Besuch ab um sich vorzubereiten. Er packte seine Dietriche ein und weckte Crow, die nicht begeistert davon war. Doch bevor sie sich groß darüber aufregen konnte schickte er sie in ihren Pokéball. Seine 'Shadow'-Maske verstaute er in seinen Seesack, zusammen mit einem Vorrat an Pokéfutter und Ersatzklamotten. Vielleicht steckte er seine Hoffnungen zu hoch und er brauchte nichts davon, doch dass war ihm erstmal egal. Er hoffte auf eine Mission oder ähnliches. Nachdem er alles gepackt hatte, machte er sich auf den Weg zum Labor. Als er dort ankam stellte er erstaunt fest, dass er nicht der Einzige war. Neben Freitag und Vito stand eine ihm unbekannte junge Frau und überraschenderweise waren auch seine angeblichen Mitverschwörer in Sachen Dark Side of the Moon anwesend. Hatten sie etwa endlich herausgefunden was dahinter steckte?

    Wie sich herausstellte nicht, als Vito ihnen erzählte warum sie hier waren. Während Steel nur desinteressiert in die Gegend schaute, beobachtete Fox die Anwesenden ausgiebig. Besonders seine Kollegen hatten ihr Interesse geweckt. Zumindest für ein paar Minuten bis sie ihnen ihren typischen abweisenden Blick zuwarf und sich demonstrativ von ihnen abwandte. Ach ja, aus dem einst so schüchternen Vulpix dass ihn heimlich stalkte wurde ein Vulnona das keine Probleme hatte Anderen zu zeigen wie wenig sie von ihnen hielt. Er verkinff sich ein Grinsen und streichelte ihr nur unauffällig ihren Kopf. Es gab zum Glück Arbeit für sie. Matthew konnte es kaum erwarten. Die Geisterstadt Petrophia. Er hatte von ihr gehört. Hauptsächlich Horrorgeschichten. Ob er ein paar davon zum besten geben sollte um alle Anwesenden in die passende Stimmung zu bringen? Mattew entschied sich vorerst dagegen. Er wollte ja nicht dass jmd Panik bekommt. Noch nicht. Die Aussicht auf mehrere Zellen zu stoßen war allerdings nichts worauf er sich freute. Er hatte mitbekommen wozu eine Zelle verantwortlich war. Wozu mehrere imstande waren wollte er sich gar nicht erst ausmalen. Dafür gab es auch etwas Gutes an der Sache. Eine verlassene Stadt die nicht mal mehr evakuiert wurde? Das hieß der Besitz der ehemaligen Einwohner wartete nur darauf von jmd gefunden zu werden. Na gut, es war durchaus tragisch was mit den Bewohnern von Petrophia passierte und sie taten ihm durchaus Leid. Doch so eine Möglichkeit konnte er such nicht entgehen lassen. Und ganz ehrlich? All die möglicherweise wertvollen Besitztümer einfach zu ignorieren würde auch niemanden helfen. Die Chance bestand zwar dass irgendwelche Schatzsucher oder ähnliches ihm zuvor gekommen war, doch er hoffte einfach die Gruselgeschichten und die ungünstige Lage der Stadt hatten die meisten Neugierigen abgeschreckt. Mit diesem aufmunternden Gedanke drehte er den Anwesenden den Rücken zu. "Ich werde mich schon mal im Lager mit allem nötigen eindecken und warte dann am Boot auf euch. Ich hoffe ihr bereitet euch gut auf unsere Begegnung mit den Geistern von Petrophia vor." Gut gelaunt und lachend verließ er das Labor. Gefolgt von Steel und Fox. Kurz darauf war er im Lager und packte bis auf die Stiefel und den Rucksack von allem etwas ein. Seine Schuhe waren immerhin wasserfest, genauso wie sein Seesack. Danach lief er zum Tauchboot und wartete dort auf den Rest.


    OT: Ich war mal so frei und habe Matthew als letztes im Labor ankommen lassen und als Erster im Lager. Hoffe das stört niemanden. 😊

  • Der Schatten über Petrophia - Gilian


    Viele Liebhaber der romantischen Selbstzerstörung waren dem Wein, dem Tabak oder anderen schädlichen Umgängen zugetan, Gilian aber reichte das nicht aus – er brauchte Sportwetten. Kaum etwas brachte ihm mehr von dieser schönen, bittersüßen Melancholie als jene Verschwendung, die ihn durch eine gärende Mixtur aus Nostalgie, Selbstmitleid und akzeptablem Verständnis der Spieldynamiken an sich band, ein billiger Nervenkitzel, den er nicht loslassen konnte und wollte. So hatte er im Aufenthaltsraum gesessen und sich angemaßt, die ausländischen Ligen und ihre Spieler ebenso zu durchschauen wie die inzwischen abgeschaffte heimatliche und gehofft, dass ihm Dark Side of the Moon in keinem kritischen Moment die Verbindung kappte. Was ihn dann tatsächlich aus seinem Strudel gerissen hatte war aber nicht die bekannte Botschaft gewesen, sondern die Nachricht, dass er sich im Labor einfinden sollte – nicht ganz überzeugend redete er sich ein, dass es gut wäre, jetzt auf andere Gedanken zu kommen, stieß Star an und begab sich auf direktem Weg zum Lift.


    Nach Vitos Ausführung hatte er zweimal leer geschluckt und eigentlich diese Rilliona unter die Lupe nehmen wollen, das Mamutel im Raum aber war der Umstand, dass sie – er, Henri, Pay, anscheinend auch Matthew und eben die Neue – sich nach den letzten, wohl weniger gewichtigen paar Missionen in eine buchstäblich menschenfressende Stadt begeben mussten. Er hatte den Eindruck, dass sich die vollständigen Implikationen dieser Unternehmung noch nicht ganz in ihm gesetzt hatten und trotzdem war ihm jetzt schon nicht wohl dabei; Matthews großspurige Bereitschaftserklärung steigerte seinen ohnehin überschaubaren Mut auch nicht wirklich. Da er aber bezüglich des Säuregrades des Apfels, in den er zu beißen hatte, nicht wirklich die Auswahl hatte, schloss er sich ihrem Chauffeur an und folgte ihm ins Lager.

    Dort angekommen musste er sich eingestehen, dass ihm das funktionelle Design der neuen Ausrüstung durchaus zusagte. Der rechte Stiefel passte – was ausreichte – und so langsam freundete sich auch Gilian mit der Aussicht auf ein Abenteuer im Niemandsland an. Knietief durch Gebeine und Brackwasser zu waten wirkte jetzt noch, in der sicheren Basis, eigentlich wie eine spannende Sache, ein bisschen Morbidität würde der kommenden Geschichte zweifellos Würze verleihen. Zurück bei den Docks streckte er sich, zog die Träger seines Rucksacks an und lehnte sich neben die Leiter zum Boot.

    „Dann sind wir jetzt wohl ein etablierter Trupp.“

    Er hatte es gänzlich unkritisch gesagt, inzwischen war er auch über den Verlust der Zelle in Cromlexia hinweggekommen und Matthew hatte sich wohl auch bewährt.

    „Und ja, ich bin der Gilian Finster“, wandte er sich an Rilliona, als auch sie aufgetaucht war, „aber Xerneas und Yveltal haben mir eine … Diversifizierung des Karriereportfolios nahegelegt. Wie den meisten, schätze ich.“

    Dass es bereits vor der Krise mit ihm bergab gegangen war musste er nicht noch extra erwähnen, er brauchte seine Gedanken jetzt beisammen und auf die Expedition fokussiert. Hoffentlich kamen sie davon, ohne Gebrauch von der Feldapotheke machen zu müssen.

  • Der Schatten über Petrophia - Henri


    Einige Zeit nach dem Vorfall in Cromlexia wurde Henri ins Labor der Ybernagium-Basis gerufen. Er war durchaus überrascht, Zygarde in einer neuen, ihm unbekannten Hundeform zu sehen. Vito erklärte in aller Kürze, was es damit auf sich hatte und Zia konnte es sich nicht verkneifen, ihre Fähigkeiten zu demonstrieren. Anschließend stellt er klar, wohin es als Nächstes gehen sollte. Petrophia, das bereits seit Anfang der Katastrophe quasi von der Außenwelt abgeschnitten war, sollte ihr Ziel in der kommenden Mission sein. Die Aussicht war gegeben, eine weitere Zygarde-Zelle zu finden.

    Henri ließ die Ausführungen in Ruhe über sich ergehen. Nachdem sie nun alle wussten, worauf sie sich unter Umständen einlassen mussten, war es schon wesentlich einfacher, die Umstände der Mission zu verstehen. Vor allem galt es, immer wachsam zu sein. Zumindest der junge Mann wollte nicht noch einmal Opfer eines Trojaners werden, den er sich im Beisein merkwürdiger Gestalten eingezogen hatte.

    Anders als erwartet nahmen an der Gruppe jedoch nicht nur Pay, Gilian und Matthew teil, sondern auch eine weitere Person. Sie wurde als Rilliona vorgestellt und sollte eine optimale Ergänzung zum Team darstellen. Henri musterte sie eines interessierten Blickes, wandte sich danach jedoch wieder Vito zu. Er gab noch einige weitere Informationen zu Petrophia durch, die eventuell nützlich sein konnten. Anders als beim letzten Mal würden sie nicht tagsüber unterwegs sein, sondern nachts. Das könnte unter Umständen ein Problem werden. Zumindest würde es in der Dunkelheit schwierig sein, potenzielle Feinde schnell zu erkennen. Auch für Fleur würde das keine idealen Bedingungen liefern. Im schlimmsten Fall konnten ihre Heilfähigkeiten nicht zum Wohlbehalt der Gruppe beitragen.

    Abschließend überreichte Vito eine Signalpistole sowie Zias Luxusball. Zwar würde sie nicht kämpfen, sich aber sicherlich nützlich zeigen, sofern sich eine ihrer Zellen in der Nähe befinden würde. Nachdem sich bisher noch niemand darum gekümmert hatte, nahm Henri stellvertretend beides an und verstaute die Dinge in seiner Tasche, nachdem Zia zurückgerufen wurde. Er würde jedenfalls darauf achten, sie nicht unnötig in Bedrängnis zu bringen.

    „Unser Ziel ist also, dass wir nach Überlebenden und weiteren Zellen suchen, richtig?“, fasste er nun die Einsatzbesprechung zusammen. Zumindest wollte der junge Mann sichergehen, alles richtig wiederzugeben und so im Zweifelsfall bessere Entscheidungen für sein Team treffen zu können.


    Im Anschluss an die Rede kam Henri nicht umhin, in die Runde zu blicken. Matthews Pokémon hatten sein Interesse geweckt. Nicht nur war eine ganz besondere Mauzi-Variante mit Mauzinger, sondern auch ein Vulnona aus der Alola-Region zugegen. Der Anblick weckte Erinnerungen in ihm, als er sich noch während seiner Ausbildung mit den dort befindlichen Vulpix auseinandergesetzt hatte. Vulnona hatte er bisher noch keines gesehen. Und dieses Exemplar schien auch genauso abweisend zu sein, wie man es ihnen häufig nachsagte.

    Als sich Matthew und Gilian bereits auf den Weg zum Lager gemacht hatten, ging Henri zu Rilliona und reichte ihr die Hand. Da sie nun wohl zusammenarbeiten würden, war es sicherlich von Vorteil, sich gegenseitig kennenzulernen.

    „Henri. Sehr erfreut.“


    OT: Ich bin erst mal noch im Labor und ansprechbar.

  • Der Schatten über Petrophia - Pay


    Pay schluckte, ihre letzte Mission hatte sie schon in ein sehr gefährliches Gebiet geführt und sie gegen eine Horde Zombies kämpfen lassen, gegen die sie letztendlich kaum etwas ausrichten konnten. Was sollten sie dann erst von Petrophia erwarten, seit Beginn der Katastrophen hatte keiner Kontakt zu der Küste Kalos' gehabt. Selbst mit spezieller Ausrüstung fühlte er sich überhaupt nicht wohl dabei, auch wegen ihrer Teamarbeit war er noch immer angeschlagen. Doch er traute sich auch nicht den Mund aufzumachen und seine Bedenken laut azusprechen, die Angst dabei wieder alles schlimmer zu machen, oder gar einen Streit zu provozieren war noch größer.

    Seufzend sah er sich um, es viel ihm schwer die Gesichter und Emotionen der anderen zu lesen, doch auf ihn schienen sie alle mehr vorbereitet. Besonders die neue Person interessierte ihn, er hatte sie nur ein paar mal flüchtig gesehen, aber noch nie ein Wort gewechselt, doch er fühlte sich gerade mental auch nicht dazu bereit sie zu begrüßen. Zu beobachten wie alle voller Tatendrang nicht nur ihr neues Mitglied begrüßten, sondern sich schon alle auf die bevorstehende Reise vorbereiteten macht ihm noch weniger Mut. Als schließlich nur noch er und Henri da waren traute er sich nach vorne. "H-hallo, ich bin Pay. Wie ist dein Name?", er hatte schon wieder vergessen, dass ihr Boss ihren Namen erst vor wenigen Minuten gesagt hatte. Wie peinlich, er konnte sich einfach nicht auf die Fakten konzentrieren. "T-tut mir l-leid. Ich bin irgendwie nervös.", sein Blick senkte sich. Wie konnte er jetzt vor Henri nur so eine Show abziehen.

    » Business Kokuna hat sich an den harten Kapitalismus angepasst.

    Finanzkrisen steckt es einfach so weg und gleicht diese mit einem Obstkorb für die nette Geste aus. «

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  • Der Schatten über Petrophia - Riley


    Man sollte meinen, die Apokalypse wäre aufregend. Bücher, Filme und Co brachten zumindest den Eindruck rüber. Aber nach ein paar Monaten als Statist in besagter Apokalypse konnte Riley definitiv sagen, dass es sich hierbei um Werbebetrug handelte. Sicher, zwei oder drei Missionen hatte sie schon hinter sich, aber der Alltag sah dann ganz anders aus. Primär Zeit totschlagen zwischen Patrouillen und Öffentlichkeitsarbeit. Wie gut dass zumindest das Internet noch funktionierte. Servern in Einall sei Dank ging ihr so zumindest nicht der Lesestoff aus.


    Dennoch, als sie die Chance bekam, wieder unterwegs zu sein, sprang sie direkt auf die Möglichkeit. Die Umstände der Mission waren da sogar fast schon nebensächlich – aber es hörte sich auch nicht zu gefährlich an. Somit wurde sie zur Verstärkung für die Truppe, der sie die unregelmäßigen Ausfälle aller Elektrogeräte zu verdanken hatte. Brauchen könnten sie die wohl offensichtlich.

    Das erste Aufeinandertreffen erfolgte im bereits bekannten Meetingraum. Für Riley war das Briefing primär langweilig...hatte sie ohnehin schon gehört. Erst als es um die Satellitenbilder ging horchte sie auf – der Teil war dann auch für sie neu. Es war auch das erste Mal, dass sie Petrophia überhaupt sah – Bilder von der Strandfront auf Werbebroschüren und -plakaten mal Ausgenommen. Von besagter Szenerie dürfte aber nicht allzu viel übrig geblieben sein. Sie schüttelte sich kurz bei der Erwähnung der Einwohner. Sie bezweifelte stark dass es keine Überlebenden gab – aber sie hoffte auch, dass die sicherlich zahlreichen Verluste nicht noch vor Ort in der Brandung herumdümpelten… Ganz zu schweigen von der Reaktion eventueller Überlebender auf Außenseitler. Also mit einem Zuckerschlecken durfte sie wohl nicht rechnen.


    Wenn es nach ihr ginge, hätte sie ihr neues Equipment im Vorhinein schon abgeholt. Nachdem sie da aber nicht informiert geworden war, schloss sie sich einfach dem Rest der Gruppe an. Natürlich nicht ohne die allfälligen Begrüßungen. Zuerst ein junger Mann ohne besonders herausstechende Merkmale. Auf den ersten Blick wurde Henri einfach mal in die Durchschnitt-Kategorie gesteckt, bis auf das Halstuch war bei ihm auch nicht wirklich etwas auffällig. Nichts, was ihr ins Auge stechen würde, im Vergleich zu dem Typen mit der Beinverletzung. Sie erwiderte den Handschlag. "Riley. Hoffe mal dass das gut laufen wird."

    Kurz danach kam der Überfall von der letzten Person der Truppe, die noch im Raum übrig blieb. Die anderen zwei – Gilian und Matthew – waren schon ins lager vorausgegangen. Das Mädchen wollte sich ihnen gerade anschließen, als unauffälliger Typ #2 sich als Pay vorstellte. Wobei, ganz richtig war das auch nicht. Auffälligerweise musste sie den Kopf nicht in den Nacken legen, um ihm in die Augen zu schauen.

    "Eigentlich Rilliona, wie gesagt. Riley ist mir aber lieber." Ob er wohl einfach nur nervös war? Oder warum fragte er noch einmal nach ihrem Namen? Sie war ja schon vorgestellt worden, hoffentlich ging es ihm beim Rest der Fakten nicht genauso. Die Vermutung bestätigte er auch direkt – nur ob die Frage dadurch bedingt war, blieb weiterhin offen. "Das ist normal, denk ich. Der Rest lässt es sich nur nicht anmerken." Sie klopfte ihm ermutigend auf die Schulter, ließ sich dann aber auch nicht weiter aufhalten. "Warten lassen sollten wir sie aber auch nicht." Sie winkte die Beiden noch zu sich, damit sie ihr beim Abstecher in das Lager folgen sollten. Im Lager tauschte sie ihre Schuhe direkt gegen die Stiefel – unangenehm, aber die würde sie erst einlaufen müssen – und verstaute den Rest im passenderweise mitgelieferten Rucksack, genauso wie die Kleinigkeiten die sie in ihrem Rucksack herumschleppte. Und ihre Sachen konnte sie auch noch hierlassen, damit sie in ihr Zimmer gebracht wurden. Wie praktisch, 4.5 von 5 Sternen. Sie wartete noch ab, bis ihre Begleitung ebenfalls fertig war – falls überhaupt jemand so lange brauchte wie sie – und schlug dann direkten Kurs zum Dock ein. Quatschen konnte man am Weg ja auch noch. Und beim Boot warteten ohnehin schon Leute auf sie. Vor allem der Rotschopf mit der Beinverletzung. Von der Prothese hatte Riley bis jetzt ja noch nichts gesehen. Ebendieser lümmelte auch schon an der Einstiegsleiter rum, als würde er auf sie warten. Nachdem er den Mund aufmachte wohl primär um anzugeben oder so. Fünf Worte waren alles, was Riley brauchte, um ihn ganz oben auf ihre Hitliste zu setzen. Pay ärgern wäre fies, aber er lud das ja förmlich ein. "Hm...sollte man dich kennen, Julian? Freut mich jedenfalls, ich bin Riley~" Sie behielt dabei ein Grinsen auf den Lippen, als sie ohne weitere Worte an ihm Vorbei ging und in das Boot kletterte. Der falsche Name war natürlich Absicht. Eine kleine Provokation, nachdem er wohl sehr Wert darauf legte, erkannt zu werden. Gemerkt hatte sie sich den richtigen Namen aber dennoch. So schwer war das ja auch nicht.


    OT: Komisches Verständnis von Wochenende, ich weiß. Naja, freut mich hier zu sein :3

  • Der Schatten über Petrophia – Gilian


    Rileys Reaktion war nicht die gewesen, die er erwartet hatte, und die leichte Betroffenheit, die ihre betont ignorante Frage in ihm ausgelöst hatte, spülte ihm eine giftige Entgegnung nach der anderen durch den Kopf. Sie ausreichend schlagfertig zu präsentieren war jedoch ein anderes Paar Schuhe, da ihm die plötzliche Ahnung, dass man ihn tatsächlich schon vergessen haben könnte, in die Knochen gefahren war – er entschied sich also für ein kurz angebundenes, trügerisch gleichgültiges „Die meisten Leute würden es als Bereicherung betrachten, ja. Hi“, und nahm dann die Leiter ins Tauchboot in Angriff. Noch glaubte er nicht, dass er dasselbe von der Bekanntschaft mit ihr behaupten konnte, ebenso wenig glaubte er, dass sich das in naher Zukunft ändern würde. Zuversichtlich war er nur hinsichtlich der Tatsache, dass sich heute Nacht genügend Gelegenheiten bieten würden, um diesem Großmaul die Provokationen madig zu machen – wenn sie denn wirklich nur provoziert hatte und nicht einfach hinter dem Mond lebte. Dass er inzwischen nicht mehr mit alten Errungenschaften hausieren gehen konnte, war selbst ihm klar, also schmiss er sich auf einen Sitz und wartete darauf, dass Matthew seiner Verpflichtung nachkam.

  • Der Schatten über Petrophia – Henri


    Rilliona, oder Riley, wie sie sich selbst vorstellte, reichte Henri die Hand und sie widmete sich anschließend Pay, der nervöser als sonst war. Anhand ihrer Reaktionen und Aussagen konnte er urteilen, dass sie geübt darin war, mit ihr unbekannten Personen zu sprechen. Daher hatte der junge Mann wenig Zweifel daran, dass sich Riley während der Mission mitteilen würde, falls ihr etwas nicht passen oder Hilfe benötigt würde. Nach einem Schulterklopfer bei Pay machte sie sich sofort auf den Weg zum Lager, um sich vorzubereiten. Ihre Worte waren eine indirekte Aufforderung, dass sich die beiden ebenfalls bald fertigmachen sollten. Henri kam dem augenblicklich nach und wandte sich mit einem Seitenblick an Pay.

    „Bleib locker. Nervös werden können wir auch noch vor Ort in Petrophia. Bis dahin sollten wir die Zeit nutzen, uns vorzubereiten und auszutauschen.“

    Anschließend begab er sich ebenfalls ins Lager, wo sich die anderen bereits zum größten Teil neu eingekleidet hatten. Auch Henri nahm sowohl die Outdoor-Uniform sowie die Stiefel zur Hand und zog sich entsprechend an. Dadurch, dass sie sich nahe am Meer befanden, würden sie wohl nicht nur einmal von der Gischt erwischt werden. Dementsprechend nahm er auch seine Ohranhänger ab und verstaute sie in ihrer Aufbewahrungshülle in seiner Tasche. Vivillon bezogen es normalerweise, nicht nass zu werden und bei den aktuellen Gegebenheiten konnte sich Henri etwas freier fühlen.

    In die Tasche kamen noch einige weitere Utensilien. Über die zusätzliche Feldapotheke freute er sich insgeheim, da er im Zweifelsfall nicht seine eigenen Ressourcen anzapfen musste. So oder so ging Henri nach Abschluss seiner Erledigungen im Lager schnurstracks zum Tauchboot und erlebte gerade noch, wie Riley eine abfällig subtile Bemerkung gegenüber Gilian äußerte. Dieser nahm das alles andere als gefasst auf – etwas, was Henri bereits während ihrer Mission in Cromlexia beobachtet hatte – und schickte sich an, sofort ins Innere des Bootes zu verschwinden. Kaum merkllich schmunzelte er über diese sonderbare Unterhaltung und ging an Riley vorbei, um selbst einzusteigen. Vermutlich würde es mit dieser Gruppe nicht langweilig werden.

  • Der Schatten von Petrophia - Matthew


    Matthew grinste breit als Rilliona sich zu ihnen gesellte und Gillian begrüßte. Die Provokation hätte er wohl in der Situation kaum besser hinbekommen. Dafür schien Gillians Selbstbewusstsein stark zu sinken. Nun ja vielleicht nicht der beste Start für diese Mission, allerdings hatte er schon damit gerechnet dass es eine Menge Probleme geben wird. "Es freut mich dich kennenzulernen. Falls du es noch nicht mitbekommen hast, ich bin Matthew. Und mir ist es egal ob du dir den Namen merken kannst." Er warf ihr einen Blick zu der ihr eindeutig zu verstehen geben sollte, dass solche Provokationen bei ihm nicht funktionierten. "Du kannst gerne schon einsteigen aber versuch Gillian nicht zu sehr zu ärgern. Wir brauchen ihn vielleicht noch." Er zwinkerte ihr zu und machte dann eine einladende Bewegung Richtung Tauchboot. "Diese Mission könnte doch noch witzig werden. Was denkt ihr?", fragte Matthew Steel und Fox. Steel kicherte nur, während Fox Riliona einen eisigen Blick zuwarf. Er freute sich jetzt schon auf den Start der Mission. Kurz darauf kam auch Henri an. Fehlte nur noch Pay. "Na wo bleibt der denn? Hey Henri! Wo ist dein Kumpel? Muss ich ihn etwa abholen?" Langsam wurde er ungeduldig.

    Für einen Moment musste Henri überlegen, wen Matthew meinen könnte. Nachdem Gilian bereits hier war, konnte es sich eigentlich nur um Pay handeln, den er zuvor im Labor zurückgelassen hatte. Matthews bisheriges Verhalten strafte diese Frage allerdings beinahe Lügen. Zumindest schien er eher auf der ungeduldigen Seite zu sein. Schulterzuckend gab Henri seine Antwort.

    „Er wird sicher gleich kommen. Wirkte etwas nervös und geht vielleicht nochmal in sich, bevor wir ablegen.“

    "Na großartig!", murmelte Matthew und verschränkte die Arme.


    OT: Da ist jmd "ein wenig" ungeduldig.😅 Die Reaktion von Henri kommt natürlich von Rusalka.

  • Der Schatten über Petrophia


    Durch die Schleuse und in das offene Meer hinaus machte sich das Tauchboot auf seinen Weg, wo es schließlich im Pelagial unter den Wellen verschwand. Hier draußen hatte sich kaum etwas verändert, was nicht bedeutete, dass die See ungefährlich war – doch das Wirken der legendären Pokémon schien sich auf das Festland zu begrenzen. Weder trieben hier Untote durch die Tiefen, zu schwach, um sich nicht den Strömungen auszuliefern, noch traf man hier auf die gewaltigen Algenwälder und Planktonschwärme, die vor weiten Teilen der Küste aufgetaucht waren. So verlief die Fahrt ereignislos, bis sich nach einigen Stunden Virgo bemerkbar machte und sie informierte, dass man soeben das Epizentrum des vergangenen Erdbebens passiert hatte und sich nun in der Nähe Petrophias befand.

    „Navigation: Bitte so schnell wie möglich auftauchen. Die nächsten drei Kilometer geradeaus.“

    Die dunklen Gewässer lichteten sich mit abnehmender Tauchhöhe und gaben die Sicht frei auf eben jene Phänomene der Krise, die man an Küsten fand. Dann ging ein Stoß durch das Boot und das Licht flackerte kurz. Virgo meldete sich knisternd zurück.

    „Rüpel, was war das? Sie wurden von etwas getroffen.“

    Noch einmal wurden sie durchgeschüttelt, diesmal trudelte die Maschine merklich. Draußen zitterten die Scheinwerfer durch das trübe Halbdunkel und streiften gelegentlich Schemen, deren Körperlichkeit eine vernünftige Annahme war.


    Woanders


    Bei anbrechender Nacht saß eine junge Frau in einem dämmrig beleuchteten Café und machte ein finsteres Gesicht, während sie unruhig mit einer gelben Smileymaske auf ihrem Schoß spielte. Sie hatte vier leere Kaffeetassen vor sich stehen, ihr Gegenüber, eine alte Frau, sogar fünf. Diese winzige Alte war wie eine Touristin gekleidet; sie trug einen weißen Fischerhut, eine kleine runde Sonnenbrille, ein geblümtes Halstuch und einen dünnen weißen Mantel und war irgendwie geometrisch gebaut. Sie hatte einen Laptop vor sich stehen, auf dessen Bildschirm sie gebannt starrte. Selbst als sie das Wort an die Jüngere richtete, wandte sie den Blick nicht ab.

    „Wir haben nicht mehr viel Zeit. Möchte die Dame sich vielleicht jetzt überwinden?“

    Lapse of Reason verdrehte die Augen. „Es ist mir ohnehin egal. Warum lassen wir sie nicht einfach doch rein? Ich schmolle nicht mehr.“

    „Weil das, und ich wiederhole mich, unser einziges Zeitfenster ist, in dem wir überhaupt agieren können“, belehrte sie die Frau mit dem Laptop. „Wir haben keine Präsenz am Arsch der Welt und wir können ihnen keine gefundene Zelle abnehmen, wenn wir nicht da sind. Es muss reichen, dass wir sie eingrenzen können. Verstehst du es jetzt, Mädchen? Und bitte komm jetzt her.“

    Ein genervter Seufzer entfuhr Lapse of Reason und sie beugte sich über den Tisch, um ihren Daumen auf das Sensorpad des Laptops zu legen. Die Alte murmelte eine Zustimmung und hantierte auf ihrem Gerät herum, während sich Lapse of Reason wieder hinsetzte.

    „Und … versenkt.“ Sie sah auf und wirkte auf einmal besorgt. „Aber Kind! Was machst du denn für ein Gesicht? Sag bloß, dass Rache nicht süß ist.“

    Die Agentin knallte ihre Maske auf den Tisch. „Du weißt genau, warum ich bei solchen Manövern keine Freundensprünge mache.“

    „Vergiss nicht, wer dir diese Manöver erlaubt.“ Sie hob mahnend einen Zeigefinger. „Du hast bloß Glück, dass sich deine kleinen Herzensangelegenheiten mit unserer Arbeit vereinen lassen.“


    Meer vor Petrophia


    „Rüpel, können Sie mich hören? Tauchen Sie umgehend auf-auf-auf-auf-auf-auf-“

    Virgo hatte sich noch einige Male wiederholt, bevor sie mit einem unangenehmen Krächzen von Dark Side of the Moon verdrängt wurde. Die Beleuchtung spielte erneut verrückt und die Motoren, die bis eben noch gleichmäßig gebrummt hatten, stockten einen bangen Augenblick lang. Gleichzeitig summte jedes anwesende Smartphone mit einer Nachricht von Virgo:


    TAUCHEN SIE AUF


    OT: Virgo und Dark Side of the Moon ringen gerade um die Kontrolle über das U-Boot, ihr könnt aber genauso gut mitringen und es manuell steuern, right.