Wettbewerb #6: Düster

Abgabe 1

Ein schönes Foto, das vor allem mit seiner Schlichtheit überzeugt. Gezeigt wird eine Wasseroberfläche, an dessen Horizont ein einzelner Blitz einschlägt. Der Themenbezug wird durch die Vignettierung zusätzlich unterstützt, da sich auf diese Weise eine bedrohliche Atmosphäre beim Betrachten einstellt. Das kleine Boot, so scheint es, befindet sich in Gefahr. Insgesamt finde ich aber, dass mir das Bild für den Wettbewerb nicht düster genug erscheint. Die Wasseroberfläche wirkt relativ still, die Wolken strahlen wenig Gefahr aus und vor allem der teils sehr helle Himmel gibt dem Bild auch eine sehr ruhige Stimmung. Der Blitz am Horizont wirkt dem gegenüber eher fern, sodass das Düstere hier im Hintergrund zu stehen scheint. Von der Positionierung finde ich es außerdem ein wenig schade, dass sich das Boot offenbar vor dem einzig anderen Motiv im Wasser befindet. Für sich genommen gefällt mir das Bild aber dennoch sehr gut! ^-^

Abgabe 2

Bei dieser Abgabe wurde auf doppelte Weise mit dem Thema des Wettbewerbs gespielt. Zum einen handelt es sich bei den winterlich-kahlen Bäumen per se bereits um ein eher düsteres Motiv; zum anderen wurde das Motiv scheinbar auch bei Nacht oder zumindest bei sehr dunklen Verhältnissen abgelichtet. Letzteres sorgt dafür, dass insbesondere die beiden Bäume an den Seiten nicht ganz so scharf zu erkennen sind, wie es beim mittleren Baum der Fall ist. Für die allgemeine Stimmung im Bild ist dies aber gar nicht weiter schlimm; unterstützt die auf diese Weise entstehende Unsicherheit doch eher den düsteren Gesamteindruck. Rein optisch finde ich die vielen Verwinklungen der Zweige zudem sehr ansprechend, sodass mir das Bild insgesamt sehr gut gefällt! ^-^

Abgabe 3

Auch bei dieser Abgabe wurde auf eine ähnliche Weise mit der Doppeldeutigkeit des Themas gespielt. Mit dem regnerisch-nassen Stadtboden liegt einerseits ein Motiv vor, welches für sich genommen bereits eher melancholisch betrachtet werden kann; mit dem Schwarz-Weiß-Effekt kommt zusätzlich eine zweite Ebene hinzu, welche das Düstere in dem Bild ebenfalls nachdrücklich unterstreicht. Auffällig sind bei diesem Bild vor allem die einzelnen Farbmomente, welche an verschiedenen Stellen aus den Grautönen herausbrechen und somit automatisch den Blick auf sich ziehen. Es scheint, als sei das Triste, das Düstere hier fragil und durchaus zerbrechlich. Bezeichnenderweise scheint sich auf der rechten Seite des Bildes ein Glücksrad zu befinden, welches in Farbe dargestellt ist und dabei gleich ein ganzes Spektrum an Farben aufzeigt. Es liegt womöglich in der Hand der betrachtenden Person, einfach an dem Rad zu drehen, was mir als Botschaft sehr gut gefällt. ^-^

Abgabe 4

Ich mag bei dieser Abgabe vor allem das Detailreichtum, welches in dem Bild zu entdecken ist, und welches der ansonsten wohl recht üblichen Stadtszene einen erstaunlich düsteren Eindruck verleiht. Vom Graffiti an der Fassade des Gebäudes über die scheinbar mehrfach überklebte Plakatleinwand bis hin zu den verlassenen Schuhen, die einsam neben dem Licht der Laterne hängen, gibt es einfach so viel zu entdecken! Insbesondere der gewählte Schwarz-Weiß-Effekt ist es letztlich aber, welcher der Szene ihren melancholischen Eindruck verleiht. Rein optisch scheint mir der Kontrast zwischen hellen und dunklen Parts an einigen Stellen des Bildes zu stark zu sein. Während die dunklen Parts insbesondere im unteren Bereich des Fotos nahezu nicht mehr zu erkennen sind, scheint das Licht im oberen Bereich für einige Irritationen gesorgt zu haben. Insgesamt gefällt mir das Bild aber trotzdem gut! ^-^

Abgabe 5

Silent Hill musste ich kurz googlen, den Bezug zur titelgebenden Andersartigkeit im dargestellten Foto konnte ich damit aber leider trotzdem nicht erschließen. Das fließt aber natürlich nicht in meine Bewertung ein. Ohnehin lässt sich die bedrohliche Stimmung auch ohne weiteren Kontext erkennen. Der helle, undurchschaubare Nebel legt sich vom Horizont kommend, leise über die dunklen, finster wirkenden Bäume am Hügel. Auf diese Weise schleicht sich der Nebel auch an die betrachtende Person heran, welche sich entsprechend in einer gefährlichen Position zu befinden scheint. Kreativ finde ich hier vor allem, dass das Düstere tatsächlich über sehr helle Parts entsteht, ohne dass dabei der Gedanke aufkommt, dass es sich hier nicht um etwas Düsteres handeln könnte. Auch die Aufteilung des Bildes mit dem dominierenden Hügel und dem sich heranschleichenden Nebel weiß zu gefallen, sodass mir das Bild insgesamt sehr gut gefällt. ^-^