Ist es eine tiefgreifende Veränderung der Persönlichkeit oder bloß eine oberflächliche im Verhalten? Würde ich selber hinter dieser Veränderung stehen?
Gerade die letzte Frage empfinde ich als sehr wichtig.
Das sehe ich auch so. Es hat doch sicherlich jeder genügend Verhaltensweisen bzw. Angewohnheiten, die einen selber nerven aber von denen man einfach nicht loskommt. Wenn mich jemand kennengelernt hat und es mit mir "aushält", dann kann ich (zumindest in seinen Augen) ja garnicht so schlimm sein, sonst hätte er gleich die Flucht ergreifen können. Aber wenn es mich selber schon nervt, dass ich z.B. nicht vom Rauchen loskommen, dann brauche ich mich zu wundern, dass es andere Leute auch stört, dass ich das tue. Und gerade wenn mir der andere wichtig geworden ist, ist es doch dann um so leichter, diese schlechte Gewohnheit aufzugeben (ich tue es ja auch für mich).
Anders verhält es sich bei Dingen, die man selber nicht als Problem ansieht und wo auch kein logischer Grund vorhanden ist, sie zu ändern. Ich würde z.B. nie aufhören Videospiele zu spielen. Man kann sich darauf einigen, dass das nicht zur Hauptbeschäftigung des Tages wird (falls es das sein sollte) und man auch noch etwas anderes tut aber ganz aufhören würde auf die Dauer nicht gut gehen. Und da ist eben wirklich ein Entgegenkommen von beiden Seiten wichtig. Möglicherweise entdeckt der Andere ja auch, dass manche Spiele auch zu zweit gespielt werden können.
Mir kommt es, nach allem was ich bisher gesehen und erlebt habe, so vor, als wäre jegliches menschliches Handeln im Kern rein egoistischer Natur. Wenn man die Hintergründe lange genug betrachtet, kommt im Grunde immer eine egoistische Zielsetzung zutage. Bei diesem Beispiel hier: Wenn man sich verändern will, "um jemand anderem zu gefallen", was ist dann das Endziel?
Das Endziel könnte möglicherweise sein, dass man mit dem anderen Menschen zusammenbleibt. Wobei natürlich die Frage ist, warum man das möchte, aber dafür hat es schon immer die unterschiedlichsten Gründe gegeben. Manche sind oberflächlich (Geld, Schönheit) andere sind schon eher nachvollziehbar (man versteht sich einfach super, kann nicht mehr ohne den anderen).
Dann stellt sich eben die Frage, wie viel man dafür aufgeben will bzw. wieweit man sich dafür ändern möchte. Es ist eben so, dass man selbst wohl nicht besonders glücklich ist wenn man versucht, seinen Charakter völlig umzukrempeln (falls das überhaupt geht). Aber manche können sich wohl damit arrangieren (ich könnte es nicht) wenn das, was sie dafür bekommen für sie wertvoller erscheint.
Wenn man jedenfalls auf dieses Ziel hinarbeitet, ändert man sich eigentlich nicht für den anderen, sondern für sich (also scheint's wohl tatsächlich im Endeffekt Egoismus zu sein). :D
Wie ich doch gerade merke, dass ich teilweise irgendwie das Gleiche geschrieben habe wie du, nur kürzer anders formuliert.
Nur Falsche Freunde kritisieren dich und das ist zwar schmerzhaft, doch nach der Kritik änderst du dich lieber nicht...
Meinst du? Ich weiss nicht. Kritisieren ist ja erstmal nichts schlimmes. Wenn meine Freunde alle wissen, dass ich irgendetwas total falsch mache, dann wäre es schon nett, wenn sie es mir sagen. Sonst kommt teilweise sowas raus wie bei DSDS, wo völlig talentfreie Menschen der Meinung sind singen zu können, weil sie das ständig von ihren Freunden gehört haben. Ob man nach einer Kritik gleich mit der jeweiligen Sache aufhören sollte, ist wieder eine andere Sache, manchmal kann konstruktive Kritik auch hilfreich sein.