Nachdem Samantha Naryu in den Stall, den sie nach nur einer Verirrung gefunden hatte, gebracht und den Sattel und das Zaumzeug mitgenommen hatte. Ging sie auf ihr Zimmer, das sie sich mit der Tondroa teilen würde. Ihr war es ganz recht gewesen, dass Cyrill von sich aus erklärt hatte, dass sie in das Einzelzimmer gehen würde. Sie wäre vielleicht auch mit Cyrill klargekommen, doch so war es einfacher. Zwar war die Tondroa noch nicht im Raum, aber Sam war es auch egal. Erstmal wollte sie sich wieder in einen gesellschaftstauglichen Zustand versetzten und steuerte den Waschraum an. Es erstaunte sie, dass es hier einigermaßen frisches Wasser gab. Sie wusch sich, versorgte ihre kleinen Schnitzer mit etwas von dem Zeug, was sie von Ulixes für solche Sachen bekommen hatte. Sie brauchte deswegen ja nicht gleich wie ein Invalide zu Hase rennen.
Sie zog sich neue Kleidung an die auch einer Priesterin eher entsprachen: Einen langen dunkelblauen Rock, ein weißes Hemd zum Wickeln bei dem wieder die Ärmel fehlten, einen breiten gelben leicht verzierten Gürtel, die weißen ärmelartigen Stulpen die sie mit eingewebten roten Bänder in Höhe ihres Ellenbogens befestigte und ein blaues Band, welches sie um den Hals wickeln würde, damit nicht jeder die lange und für Menschen tödliche Wunde am Hals, die Hase ihr zugefügt hatte, sehen konnte.
Später am Abend schenkte sie Xirivanda ein wenig von ihrer restlichen Energie, sodass der Schutzgeist an Größe gewinnen konnte und legte sich schlafen. Beruhigt schlafen konnte sie aber nicht. Wieder verfolgte sie der Traum, indem sie immer wieder Schussbefehle für Pfeile gab, aber ständig eine Stimme im Kopf hatte, die Sam drängte, sich zu erinnern. Doch sie schaffte es nicht. Bis sie plötzlich kräftig durch geschüttelt wurde und in das hier und jetzt zurück glitt.
„Aufstehen! Das Hauptquartier wird von Bürgern angegriffen die dagegen sind, dass Sternenhimmel hier ihre Basis hat. “ Das Wort Angriff wischte bei Samantha jeden Schlaf weg. Sie griff ihr Doppelschwert und fragte, weil Cyrill immer noch in der Tür stand: „Was ist?“ „Wir sollen helfen, die Eindringlinge zu vertreiben, aber es darf niemand verletzt werden“ „Mit so was scherzt man nicht.“, gab sie irritiert zurück. „Es war kein Scherz. Sondern Befehl von oben.“, entgegnete Cyrill knapp und verließ den Raum bevor Samantha etwas erwidern konnte.
Missmutig trottete sie den Gang nach draußen entlang und überlegte sich was sie am besten tun konnte. Aber als sie dann wirklich vor dem Hauptquartier stand, merkte sie, dass sie wohl etwas zu spät war. Ein Rucome im dritten Stadium flog über den Köpfen der Bürger. Vic war es jedenfalls nicht. "Ihr nichtsnutzigen, dummen Menschen! Schon wieder habt ihr versagt, ich bin es satt eure Fehler mitanzusehen, leidet!", verkündete er. „Vergangenheit ist etwas Qualvolles.“ Murmelte Sam in sich hinein. „Müsste Dephos sein. Allein vom Alter her.“, gab Xiri von sich. „ Am liebsten würde ich ihn mir vorknöpfen, allein schon um Goscior zu ärgern.“, knurrte Samantha. Doch die Feuerwalze die er heraufbeschwor, raubte ihr die Sicht auf das Gesehen. Sie kämpfte sich einen Weg mit Wassermagie frei und gelangte irgendwann an ein Ende. Dort stieß sie auf Fintan, der eine Malfurie aus dem Feuer schleppte, Sam kroch geschickt unter den freien Arm der Malufurie und half Fintan beim Tragen. Dadurch kam er mit der Malfurie ein wenig schneller voran. „Hier. Gib ihr davon nicht mehr als einen Schluck und sorge dafür das sie es bei sich behält. Es ist arg bitter, aber nicht giftig.“ Mit diesen Worten drückte Samantha Fintan eine Phiole mit goldfarbener Flüssigkeit in die Hand und stürzte sich zurück ins Feuer um vielleicht noch ein paar mehr Leuten zu helfen.
Doch das Feuer löste sich wenig später von selbst auf und Sam hörte nur noch diese Stimme: Ich denke nicht, dass wir uns mit Formalitäten weiter aufhalten müssen. Seht zu, dass Ihr von unserem Land verschwindet Herold, sonst wird Euch Sayhini in Eure Schranken verweisen.
Die Gesichtsfarbe des Rucomes hatte während dieser Worte von weiß zu rot und wieder zu weiß gewechselt. "Das muss ich mir nicht bieten lassen! Ich werde gehen, verlass dich darauf Arestes, aber vorher werde ich noch meinen Spaß mit diesen Grünschnäbeln hier haben..."Im nächsten Moment breitet er seine Schwingen wieder aus und flog empor. Mit einem Fingerschnippen holte er die Feuerwalze zurück, diesmal zog sie sich jedoch nicht zusammen, sondern begrenzte eher eine Art Kampfplatz, die sie alle einschloss.
"Nun ihr Würmer, zeigt was ihr könnt. Eure geliebten hohen drei werden es bereuen euch hier mit mir allein gelassen zu haben."
„Xiri greifst du ihn von hinten an?“ „Wie immer.“ Der nun katzengroße Körper Xiris erhob sich unbemerkt von Dephos in die Luft, denn Samantha und Xiri standen in dessen Rücken. „Petante clarisas Aquaris“, beschwörte Sam leise und fuhr mit der Hand erst über den einen Ellenbogen und dann über den anderen. Daraufhin strahlten bläuliche aus ihren Ellenbogen heraus. Sie bedankte sich bei Aquaris für die Klingen und brüllte Dephos an: „Dephos! Du hast immer noch das gleich große Mundwerk wie früher mit dem einzigen Unterschied, das heute ein wenig dahinter steckt! Doch vergessen hast du was dir einst gelehrt wurde: Niemals andere Wesen zu verachten und deinen Gegner nach seinem Aussehen zu beurteilen!“
Er fuhr herum und starrte Sam mit einem verächtlich zornigen Blick an und zog sein Schwert. Er bewegte sich langsam auf Sam zu um sie an der rechten Seite zu erwischen. Doch diese gab sich unbekümmert: „Du glaubst doch etwa nicht ernsthaft deinen Lehrer mit der dir von ihm gelehrten Finte zu überraschen, oder? Du täuscht mit einer langsamen Bewegung den Angriff rechts an, aber zu schlagen wirst du links um den Kampf, damit unter deine Kontrolle zubringen oder gar zu beenden!“, warf sie ihm scharf entgegen. Er hielt inne und dachte scheinbar nach wer sie war. „Du erinnerst dich nicht? Schade, vielleicht helfe ich ein wenig nach.“, damit strich sie sich die langen Haare hinter die markanten Tairisohren und schaute ihn grinsend und herausfordernd zugleich an.
Mit der rechten Hand tat sie so als würde sie einen Wasserball werfen, doch es geschah nichts. Denn es war ein Zeichen für Xiri. Diese stürzte sich nun aus dem Himmel in das Genick des Rucomes und prallte dort mit voller Wucht hinein, zwar konnte man nicht erkennen, ob sie sich festbeißen konnte. Aber Samantha reichte es als Ablenkung um einen Wasserstrahl auf den Rucome zu schießen, der ihre eigene Gestalt verdeckte als sie sich dem Rucome nährte, um mit den Klingen einen gezielten Schlag in die Bauchgegend zu platzieren oder die Rüstung des Rucomes dort zumindest zu beschädigen.