[ZadSu] Zeitalter des Sonnenuntergangs - Spieltopic

  • "Eine Zirkustruppe ist ja wohl die schlechteste Idee, die man überhaupt vorschlagen konnte!", nörgelte Platinex, während er aufgebracht, mit seiner Schlange um den Hals, im Aufenthaltsraum herumstolzierte und an jeder Verkleidung etwas auszusetzen hatte. Seit Jareth in zurechtgewiesen hatte, war er unglaublich schlechter Laune und ließ dies auch absolut jeden hören und sehen. Mit hochroten Kopf hatte er, so laut, dass es niemand überhören könnte, sich über den "unglaublich unfähigen" Gruppenführer aufgeregt.
    "Ich meine, mich als Unruheherd zu bezeichnen! MICH! Ich, der immer versucht habe, Frieden und Freundschaft in diese Gruppe zu bringen! Ich, der ich doch zu jedem Einzelnen stets freundlich, höflich, zuvorkommend und charmant bin! Er kann es doch nicht tatsächlich wagen, mich, die Bescheidenheit in Person, als Magnet für Streit zu kennzeichnen!"
    So ging es laufend weiter. Die Anderen versuchten den Platiner so gut es ging zu ignorieren und sich auf ihre Kostüme zu konzentrieren, doch des Lords unerträglich laute Stimme machte dieses Unterfangen so gut wie unmöglich.
    "Ich kann Leute einfach nicht ausstehen, die sich aufgrund ihres Standes für etwas Besseres halten!", rief er nun und zeigte mit einer theatralischen Geste seine Unzufriedenheit. "Nur weil er ein Lord unter Kaabalisten und Gruppenleiter ist, darf er andere nicht so behandeln als wären sie Dreck, außer es sind Halbwesen, versteht sich!" Mephisto warf jenen Wesen einen Blick der hochtoxischen Sorte zu, während ihr Herr ohne Pause weiter gen Decke redete und ein paar Anwesenden auf die Füße trat.
    "Und das er diesen hirnverbrannten Vorschlag als Gut auffasst, beweist, dass er beide Stellungen nicht verdient hat! Ich meine, hat er dabei überhaupt bedacht, dass ich mit meiner hohen gesellschaftlichen Stellung nicht in so eine Gruppierung passe?! Für den restlichen Abschaum mag das zwar passend sein, aber was soll eine vornehme Person wie ich denn bitteschön in einem Zirkus anfangen?!" Der Lord blickte kurz angeekelt zur Kiste mit den Stoffen, aus denen sie sich eine Verkleidung machen sollten, bevor er fortfuhr gegen den Kaabalisten zu reden.
    Er war gerade dabei gegen die Zimmer herzuziehen, als jemand sich leise hinter ihm räusperte. Als Platinex sich umdrehte, bemerkte er, dass Jareth sich mit einem Lächeln neben ihn platziert hatte. Sofort wich die Röte aus dem Gesicht des Jungen und auch er setzte ein zähneblitzendes Grinsen auf, dass an falscher Freundlichkeit kaum zu überbieten war.
    "Lord Jareth!", rief er freudig aus, seinen Gegenüber zum ersten Mal mit dessen Adelstitel anredend.
    "Lord Platinex!", meinte Jareth und die versteckte Kälte war nicht zu überhören. "Ich hörte, Sie hätten eine Beschwerde."
    "Aber nein!"
    log Platinex schamlos. "Eine Beschwerde kann man es nicht nennen, es ist eher eine winzige Frage, fast schon eine Lapalie! Unter ihrer fabelhaften Organisation ist es eigentlich eine Schande, dass ich eine Frage habe, aber Sie kennen mich ja!" Ein gekünsteltes Lachen entfuhr beiden, während ihr Gegrinse immer breiter wurde.
    "Ach Lord Platinex, Sie machen Sich doch schlechter, als Sie sind, in all ihrer Bescheidenheit...", entgegnete Jareth nun zuckersüß und so unecht, dass es schon skurill wirkte. "Aber ich hoffe doch, Sie nehmen mir die kleine Rüge von vorhin nicht übel!"
    Nun war Platinex' Lächeln ein gequältes und seine Hände zitterten vor unterdrückter Wut, doch er erhielt die schlechte Maskerade weiter aufrecht: "Nein, wie könnte ich denn? Ihr Führungsstil ist nun mal so wie Sie ihn für richtig halten und Sie haben ganz Recht damit. Man sollte nicht nach Rang und Namen gehen, ich verstehe vollkommen, dass Sie mich, wegen meines unangemessenen Verhaltens, zurechtweisen mussten..."
    "Das freut mich zu hören! Und ich hatte mir doch tatsächlich Sorgen gemacht, Sie würden sich gekränkt fühlen! Aber nun zu ihrem Problem: Wenn Sie Probleme damit haben, sich eine passende Aufgabe in der Zigeunergruppe zu suchen, vertrauen Sie doch einfach auf Ihre Stärken! Ich hörte, dass Platiner mit ihrem Metallstaub noch mehr Aktivitäten betreiben, außer das kämpfen. Soweit ich weiß, benutzen Sie es doch auch für sogenannte "Schemeninszinierungen", wo sie den Metallstaub verschiedene Formen annehmen lassen und somit ein stummes Theaterstück vorspielen..."
    Weiter kam Jareth mit seiner Ausführung nicht, denn nun schlug sich der junge Lord vor die Stirn und rief: "Natürlich, ich bin ein Genie!" Den Kabaalisten links liegen lassend, begab sich der Platiner auf der Stelle zu seinem Koffer, wo er sich das passende, schwarze Kostüm heraussuchte. Es war natürlich sehr edel, aber das würde keinem der Zuschauer auffallen. Schließlich gab es viele, die soetwas meisterhaft fälschen konnten. Dazu nahm sich der verwöhnte Junge noch seinen Mantel aus Albinowerogpelz und begab sich wieder in den Aufenthaltsraum, wo er jedem nun seine Vision schilderte.
    "Es wird eine Neuinszenierung der Schöpfung sein, genau! Mit meinen fantastischen, kreativen und äußerst zeitgemäßen Einfällen wird das, das Stück des Jahres werden! Nein, obwohl, es wird das Stück des Jahrhunderts! Man wird es überall spielen, selbst zum Hof des Sonnenkaisers soll es getragen werden, ganz richtig! Es wird in seiner Dramatik von keinem anderen Werk übertroffen werden, es wird..."
    Während Platinex weiter fantasierte, zischelte Mephisto gelangweilt umher und bemerkte, wie Fintan von Madaria nach draußen gezogen wurde. Da sie den Ignatier inzwischen kannte und als Verbündeten identifizierte, schlängelte sie zurück zu ihrem Meister und biss diesem kurz ins Bein, um ihn dann auf das sich entfernende Paar aufmerksam zu machen.
    Platinex, sofort interessiert, was die beiden wohl machen wollten, folgte ihnen neugierig.


    Als er bemerkte, dass Sie in das Wäldchen gingen, blieb er stehen und überlegte: "Vielleicht wollen die beiden ja abhauen! Eine tragische Liebesaffäre, sie flüchten vor dem tyrannischen Gruppenführer, natürlich!" Plötzlich schoss dem jungen Platiner eine Idee durch den Kopf und ein fieses Grinsen flüchtete auf sein Gesicht. "Schöpfung ist passé, ich habe etwas Besseres gefunden!", rief er freudig aus und streichelte Mephisto den Kopf. "Das dramatische Schicksal zweier Halbwesen, die durchbrennen und dann allerlei Gefahren gegenübertreten müssen, bevor sie in den Tod fliehen müssen! Das Publikum wird begeistert sein! Und ich persönlich werde es schreiben!"
    Er beschloss, die beiden zu verfolgen und so machte er sich auf den Weg in den Wald, ohne zu bedenken, dass er die Orientierung einer Kartoffel hatte und die beiden, so wie es aussah, verlieren würde.

  • Da von den meisten die Idee des Wanderzirkusses bevorzugt wurde, stimmte Jareth ihr zu: „Eine Gruppe von fahrenden Leute also, nennen wir es Zirkus, nennen wir es Zigeuner, wie auch immer ihr wollt. Ja, warum eigentlich nicht, etwas besseres wäre mir auch nicht auf Anhieb eingefallen, aber Vayu hat nicht ganz Unrecht mit seinem Einwand. Zuerst einmal sollten ein paar wenige von uns den Ort auskundschaften und unabhängig von den anderen die Lage prüfen. Wir wissen nicht, ob uns der Sonnenkaiser nicht am Ende noch eine Falle stellt.“ Und verteilte sogleich die Aufgabe des Spähens: „Cyrill, du wirst auf jeden Fall alleine vorausgehen. Eine einzelne Harpyie ist viel plausibler, als wenn du dich in unserer Gruppe befindest. Dir Linos, lasse ich freie Wahl, ein Werog gilt nicht als gesellschaftsfähig, aber du kannst dir raussuchen, ob du trotzdem mit uns kommen willst. Mit dir Jan ist es ähnlich. Da beim ersten Anblick wahrscheinlich jeder glaubt, du seist ein Xinöph, wäre es ebenso unwahrscheinlich, dass jemand dieser aggressiven Rasse bei einem Zirkus vertreten ist. Du musst aber aufpassen, dass du wegen deines Aussehens nicht in irgendwelche Streitereien verwickelt wirst. Auffallen sollt ihr nicht, das gilt auch für Harpyien und Werogs.“


    Der Rucome dachte laut über seine Verkleidung nach, was von Platinex abfällig kommentiert wurde und dieser wurde widerum von Jareth zur Ordnung gerufen. Sam verknif es sich nicht von diesem ewigen Geplänkel gelangweilt dei augen zu verdrehen. Den anderen konnte man ebenfalls ansehen, dass sie sich ihren Teil dazu dachten. Der Kabaalist machte unbeirrt einfach weiter im Text: „Pendeluhr hat eine große Truhe in den Gemeinschaftsraum gebracht. Darin befinden sich allerhand Stoffe und Kostüme. Sucht euch was zusammen, näht, bastelt, was auch immer. Wenn ihr selbst etwas nicht könnt helft euch untereinander oder fragt das Mutterchen. Ich will, dass hier morgen früh eine Zigeunertruppe in Kostümen vor mir steht. Außerdem hat jeder von euch etwas vorzuführen. Und denkt nicht, dass ich mich nicht auch an meine Anweisungen halten würde. Cyrill, Jan und Linos, wenn ihr nicht bei der Tarnung mitmacht, denkt euch eine plausible Geschichte aus, was euch in das Dorf verschlagen hat und helft den anderen. Soweit alles klar? Dann an die Arbeit!“


    Jan erklärte, dass er sich der Zirkustruppe anschließen würde und die meisten gingen in den Gemeinschaftsraum, um sich um ihre Kostüme zu bemühen. Samantha folgte ihnen einfach, auch wenn sie noch keiner klare Idee hatte was sie vorführen sollte. Sie war gelenkig und körperlich fit, aber reichte das für Akkrobatik? Die Tairis entschied sich dagegen. Ihre Verkleidung als Priesterin würde ihr in einem Zirkus auch nicht helfen. Priester, die sich einem Wanderzirkus anschlossen sagten dann meistens die Zukunften voraus, was nun gar nicht ihre Stärke war. Also musste sie sich was einfallen lassen. Nur was? Schwertkampf war nicht wahrlich interessant. Blieb nur noch einfache Magie. Elementmagie, das war es! Wasserbälle zu eindrucksvollen und einschüchternden Gebilden zu verformen.


    Sie wollte einen roten Stoff aus der Truhe ziehen bis ihr einfiel, das dieser nicht wirklich zu ihren roten Haaren passen würde. Sie entschied sich für einen blauglänzenden mit orangen eingestickten mystisch anmutenden Zeichen. Sie wählte eine lange Hose, deren Hosenbeine wesentlich breiter waren als nötig und durch das auf den Durchmesser ihrer Beine abgestimmte Ende ließen die Hose aussehen wie Trainingskluft der Akkrobaten. Dazu nahm sie als Oberteil eine Jacke, die ihren Bauch freiließ und der die Ärmel fehlten und tauschte ihre weißen Handschuhe gegen blaue aus. Das ganze gab ihr einen fremden und magischen Ausdruck. Doch ganz zu Frieden war die Tairis erst nachdem sie ihre Hautfarbe durch ein wenig Puder verdunkelt hatte und sich ihrer Schuhe entledigt. Sie wollte noch im Wald einige längliche Stöcke finden, um daruas Fackeln zu fertigen. Also steckte sie ein paar verbandsähnlich aussehende Stofffetzten ein.


    Den sich über alles echauffierenden Platiner ließ sie links liegen und verließ den Raum als Jareth zu Platinex hinzustieß. Im Wald war es nahezu still. Hier und da knackten einige Äste unter irgendwelchen Tieren doch die Tairis kümmerte sich darum wenig. Die Lichtverhältnis im Wald wurden von den hohen Bäumen auf einige minimale Strahlen reduziert. Die vom gestrigen Regen noch leicht feuchte Erde erfreute die barfuss laufende Samantha. Sie versuchte eine unterirrdische Wasserader mit den Füßen und dem Geist zu finden, um dieser Wasserenergie abzuzwacken und eine dauerhafte Verbindung herzustellen. Doch es gelang ihr nicht. Sie schob es ärgerlich auf die lange Zeit ohne. Warum hatte sie es nicht gestern schon versucht? Xirivanda strich in einiger Entfernung von ihr durch die Bäume um irgendwelches saftiges Kleintier zu jagen, welches den Hunger ihres Schutzgeistes stillen könnte. Nach einiger Zeit kletterte sie auf den Ast eines Baumes, der auf Kopfhöhe hing. Von dort aus beraubte sie den Baum um dünne um liegende Äste, die sie mit ihrem einfachen Dolch zu Stäben weiter verarbeitete, mit den Stofffetzten umwickelte und an ihrem Beutel befestigte. So bekam sie ein paar einigermaßen taugliche Fackeln zusammen bis sie die freudige Stimme des Platiners vernahm, der sich ohne sie bisher zu bemerken seinen Weg durch das erste Stück des Waldes schlug: "Das dramatische Schicksal zweier Halbwesen, die durchbrennen und dann allerlei Gefahren gegenübertreten müssen, bevor sie in den Tod fliehen müssen! Das Publikum wird begeistert sein! Und ich persönlich werde es schreiben!"


    Sie hasste des Platiners Überheblichkeit und sie hatte dafür diesmal auch eine passende Ewiederung auf der Zunge, die sie diesmal nicht herunterschlucken würde: "Doch gewiss gefällt dem Publikum die Geschichte, eines sich selbst als reinblütrig ansehenden Lords, dem das Genick von dieser zwei, von ihm zu Halbwesen titulierten, in einem zu Ungunsten dieser zwei ausgetragenen Duell, gebrochen wurde und in die sanfte Umarmung des Todes geschickt wird, wesentlich besser. Doch dieserLord muss sich im Tode noch fragen, warum ist ihm so geschehen? und der ewige Richter des Todes wird antworten: Du selbst hast dich hierher gebracht, da du jeden verachtest ohne ihn oder seinen Stand im seinigen Clan zu kennen. Finden Sie dieses nicht auch so, Platinex?"

  • „Eine Gruppe von fahrenden Leuten also, nennen wir es Zirkus, nennen wir es Zigeuner, wie auch immer ihr wollt. Ja, warum eigentlich nicht, etwas Besseres wäre mir auch nicht auf Anhieb eingefallen, aber Vayu hat nicht ganz Unrecht mit seinem Einwand. Zuerst einmal sollten ein paar wenige von uns den Ort auskundschaften und unabhängig von den anderen die Lage prüfen. Wir wissen nicht, ob uns der Sonnenkaiser nicht am Ende noch eine Falle stellt.“


    Jareth ließ seinen Blick über alle Anwesenden schweifen.


    „Cyrill, du wirst auf jeden Fall alleine vorausgehen. Eine einzelne Harpyie ist viel plausibler, als wenn du dich in unserer Gruppe befindest. Dir Linos, lasse ich freie Wahl, ein Werog gilt nicht als gesellschaftsfähig, aber du kannst dir raussuchen, ob du trotzdem mit uns kommen willst. Mit dir Jan ist es ähnlich. Da beim ersten Anblick wahrscheinlich jeder glaubt, du seist ein Xinöph, wäre es ebenso unwahrscheinlich, dass jemand dieser aggressiven Rasse bei einem Zirkus vertreten ist. Du musst aber aufpassen, dass du wegen deines Aussehens nicht in irgendwelche Streitereien verwickelt wirst. Auffallen sollt ihr nicht, das gilt auch für Harpyien und Werogs.“


    „Ein Werog fällt immer auf, egal wie er sich verhält.“ „Ich will ja nicht noch mehr drauf herumreiten, aber als ehemaliger Sträfling bin ich auch nicht gerade das, was man sozial akzeptiert nennt.“, wandte Vic ein. Maderia stellte verdutzt die Frage: „Das wusste ich ja noch gar nicht... Kann man denn irgendwie erkennen, dass du im Gefängnis warst?“ „Nicht direkt, deswegen bin ich auch bisher ganz gut durchgekommen, aber ich spiele mit dem Gedanken mich als Feuerspucker zu versuchen – ich kann mich ja nicht verbrennen und für einen augenscheinlichen Menschen ist das etwas Besonderes – und das sieht mit freiem Oberkörper nun mal am besten aus. Dann muss ich aber irgendwie die eintätowierten Ketten auf meiner Brust verbergen. Diejenigen, die mich oben ohne gesehen haben, hatten in dem Moment andere Dinge auf die sie achten mussten,“ – er lächelte anzüglich zu der Malfurie – „ aber den Zuschauern könnte es auffallen.“


    Platinex lachte kalt und meinte: „Oh, fahrende Leute sind doch sowieso der Abschaum der Gesellschaft, da passt einer wie DU doch besonders gut hinein.“ Bevor der Rucuome auf den Platinerlord losgehen konnte, mischte sich Jareth wieder ein und schnitt ihm das Wort ab: „Das reicht
    hr beiden, Luttvicithor, dann wirst du eben nicht mit freiem Oberkörper die Damenwelt beglücken, Platinex, so sehr es mir auch leid tut das sagen zu müssen, aber Sie sorgen für zu viel Unruhe in der Gruppe. Halten sie ausnahmsweise mal den Rand!“
    „Es hat dich niemand nach deiner Meinung gefragt, Müllmann.“ Beinahe wäre die Sache eskaliert, doch der Ignatier war klug genug sich im Zaum zu halten. Jareth war angespannt wegen des neuen Auftrages, er wollte beweisen, dass er das Zeug zu einem Anführer hatte und es wurde Zeit, dass er auch etwas für seine Bestimmung tat.


    „Pendeluhr hat eine große Truhe in den Gemeinschaftsraum gebracht. Darin befinden sich allerhand Stoffe und Kostüme. Sucht euch was zusammen, näht, bastelt, was auch immer. Wenn ihr selbst etwas nicht könnt helft euch untereinander oder fragt das Mutterchen. Ich will, dass hier morgen früh eine Zigeunertruppe in Kostümen vor mir steht. Außerdem hat jeder von euch etwas vorzuführen. Und denkt nicht, dass ich mich nicht auch an meine Anweisungen halten würde. Cyrill, Jan und Linos, wenn ihr nicht bei der Tarnung mitmacht, denkt euch eine plausible Geschichte aus, was euch in das Dorf verschlagen hat und helft den anderen. Soweit alles klar? Dann an die Arbeit!“ Fintan konnte sich auf diese Rüge hin das Grinsen nicht verbeißen, doch auch ihn schnauzte der Gruppenleiter gehörig an:


    Während sich einige daran machten sich ein Kostüm zu machen, verfiel Linos in Gedanken. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Werog in einem Zirkus auftritt? Ich habe noch nie einen gesehen, die werden sicher denken, dass irgendetwas nicht stimmt. Die denken doch sowieso alle, dass Werogs nicht friedlich leben können. Alleine nicht, in einer Gruppe nicht und in einer Gruppe aus verschiedenen Spezies schon gar nicht. Höchstens als Sklave, aber ein Werog würde wohl lieber sterben als sich jemandem zu unterwerfen der ihn gefangen hält….Moment mal, wenn ich mich nicht täusche, ist bald Vollmond und ich verwandel mich in einen Menschen. Das wäre das erste Mal, dass die Verwandlung etwas Gutes Bewirkt. Als Mensch habe ich nicht wirklich gute Fähigkeiten, ich bin stärker als der Durchschnitt der Menschen und behalte meine scharfen Sinne, meine Gewandtheit ist jedoch höher, aber auch nicht genug um in einem Zirkus mitzumachen. Also wäre das schon einmal geklärt, kein Zirkus. Wie soll ich also in die Stadt kommen?....Aber ja, warum ist mir das nicht gleich eigefallen? Wenn ich mich als Jäger ausgebe, sollte es keine Probleme geben. Und wenn ich dazu noch sage, dass ich erfolgreich Werogs jage, heissen sie mich sicher mit Freuden Willkommen. Was ist aber wenn sie mir nicht glauben? Hmm…ich könnte mir einige Haare ausreissen. Und einen Zahn, die werden doch sicher den Zahn eines Werogs erkennen. Gut, jetzt brauche ich nur noch eine Jägerausrüstung. Mit diesem Ziel vor Augen trat Linos an die Truhe heran und suchte sich die passende Kleidung. Zu seinem Glück wurde er fündig. Er fand eine braune Hose, ein braunes Wams und einen grünen Umhang mit Kapuze. Sie hatten ungefähr die richtige Grösse. Gut, jetzt brauch ich noch einen Bogen und wenn möglich ein Pferd. Hoffentlich trägt es mich, selbst in meiner menschlichen Form, können bestimmte Spezies, vor allem aber Tiere mich als Werog identifizieren.


    Linos gesellte sich zu Jareth und schilderte ihm seinen Plan, als er fertig war, fragte er: „Kannst du mir sagen wo die Waffenkammer ist? Und kann ich mir von irgendwoher ein Pferd ausleihen? Ich brauche es jedoch erst kurz vor der Stadt.“ Jareth beschrieb Linos kurz wie er zu Waffenkammer gelangte. „Was das Pferd angeht, kann ich es sich irgendwie arrangieren, dass wir als Zugtiere zwei Pferde vor den Wagen bekommen. Eines davon kannst du dann kurzzeitig ausleihen, solange du ein Mensch bist.“ „Gut, danke.“ Linos machte sich nun auf den Weg in die Waffenkammer und liess sich dort einen Bogen und einen Köcher mitsamt Pfeilen geben. Ich hoffe nur ich muss den Bogen nie einsetzen. Aber ein menschlicher Jäger ohne Bogen würde wohl nicht viel Erfolg haben. Daher ist es notwendig.

    OT: Das ich kurzfristig ein Pferd bekomme ist abgesprochen, ebenso, dass bald Vollmond ist.

  • Die Sorge Fintans , dass Madaria beim Proben vielleicht lieber ihre Ruhe hätte, war unbegründet. Die Malfurie erwiderte seine Frage mit einem Grinsen " Sicherlich nicht. Ich bin bis jetzt noch nicht einmal dazu gekommen, dir zu danken! Wärst du nicht da gewesen, wär ich in dieser Feuerwand verbrannt.. Dumme Magiebegrenzung.." Fintan, der eben noch ungewohnt unsicher schien, lächelte auf einmal schelmisch, wie immer " Ach keine Ursache , ich hätt' dich ja schlecht einfach da liegenlassen könn' , gell?" der Rothaarige lachte etwas " Ja iss' schon nervig, dass Magie gleich so müde macht...da kann ich auch 'n paar Liedchen 'von singen!". Die beiden plauderten noch etwas, bevor sie schließlich mit ihrem jeweiligen Training anfingen.

    Fintan , der seit Jahren kein Feuertanzen mehr geübt hatte, musste sich zunächst wieder an die verschiedenen Bewegungen heranfühlen - und nicht zuletzt seine Koordination genug unter Kontrolle haben, um sich nicht selbst mit dem Holzstock eins über den Kopf zu ziehen. Nach einigen gescheiterten Versuchen - die entweder damit endeten , dass der Ignatier seinen Stock beim Drehen fallenließ, oder sich selbst damit traf- begann die ganze Sache schon geschmeidiger und mehr nach einem Tanz auszusehen - er konnte wohl von Glück sprechen, dass er es nicht völlig verlernt hatte. Als der Tanz schon recht solide aussah, fand der Rothaarige, dass es so langsam Zeit für eine kleine Verschnaufpause wurde. Madaria schien in etwa dasselbe gedacht zu haben, denn als auch sie vom Üben ihrer Kür genug zu haben schien, ging sie nach draußen, nur um kurz darauf wieder in den Aufenthaltsraum geplatzt zu kommen und Fintan mit sich mitzuziehen, was dieser ohne allzu großen Protest hinnahm "Naja, 'n bisschen frischen Luft wird mich schon nicht umbringn'" waren seine Gedanken zu der Sache "aber warum ist sie sofort wieder zurückgelaufn' ?"

    Ihr Weg führte sie durch ein schattiges Waldstück, welches von dem Angriff neulich nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Soweit sie gingen, war nur das Knacken einiger Äste unter ihren Füßen und ein paar zwitschernde Vögel zu hören, weshalb sich Fintan umso mehr fragte, was Madaria bloß so verschreckt haben konnte. Eine Zeitlang hatte der junge Ignatier das Gefühl, als folgte ihnen jemand, doch nachem er sich einmal kurz umgesehen hatte und niemand hinten ihnen vorfand, dachte Fintan, er habe sich es wohl nur eingebildet. Nach einigen Metern sprach auch Madaria wieder, wenn auch etwas stammelnd " Tut mir Leid, das ich dich mitschleppe.. aber ehrlich gesagt.. ähm... habe ich.. e-etwas Angst... Es ist so dunkel hier..." Fintan nickte daraufhin kurz "Ist schon in Ordnung, bei all den Typen die uns in letzter Zeit an's Leder wolln' ist's eh besser , wenn wir nicht allein durch die Gegend laufn'." das Lächeln fror ihm jedoch auf dem Gesicht fest, als er laute Knack- und Schmatzgeräusche hörte, wie von einem Raubtier, welches sich gerade seine Beute fraß. Auf einmal deutlich angespannter als sonst, nahm er sein Schlagring-Paar aus den Hosentaschen hervor und bewaffnete sich kurzerhand damit. Mit einer kurzen Geste bedeutete er Madaria, sich von nun an leise zu bewegen.


    OT : Ich habe jetzt mal einfach an Fears Post angeknüpft und Fintan Emnori ebenfalls hören lassen. Hoffe das ist soweit OK.

  • Nach einigem hin und her entschied Jareth schließlich, Madarias Vorschlag anzunehmen. Cyrill, Jan und Linos legte er nahe, aufgrund ihrer Rassenzugehörigkeit, oder im Falle Jans - scheinbaren Rassenzugehörigkeit - lieber alleine vorauszugehen und den Ort auszukundschaften. Vic warf ein, dass er als ehemaliger Straftäter auch nicht gerade als sozial akzeptiert angesehen werden konnte. Das verwirrte Diana. Wie konnte jemand, der Vic nicht kannte, feststellen dass er mal im Knast gesessen hatte? „Das wusste ich ja noch gar nicht... Kann man denn irgendwie erkennen, dass du im Gefängnis warst?“, sprach Madaria an Dianas Stelle die Frage aus. Vic erklärte daraufhin, dass er eintätowierte Ketten auf der Brust trug, die man bei einem Feuerspucker mit nackten Oberkörper natürlich sehen würde. Platinex konnte sich daraufhin nicht zurückhalten, eine abfällige Bemerkung zu machen, doch zu Dianas Erstaunen griff Jareth ein und wies ausnahmsweise mal den Platinerlord zurecht. Fintan bekam auf sein Grinsen hin jedoch auch gleich noch sein Fett ab.
    Endlich kam Jareth nochmal zum eigentlichen Thema zurück. Der Dyrade gingen die ewigen Streitigkeiten langsam aber sicher bereits auf die Nerven.
    „Pendeluhr hat eine große Truhe in den Gemeinschaftsraum gebracht. Darin befinden sich allerhand Stoffe und Kostüme. Sucht euch was zusammen, näht, bastelt, was auch immer. Wenn ihr selbst etwas nicht könnt helft euch untereinander oder fragt das Mutterchen. Ich will, dass hier morgen früh eine Zigeunertruppe in Kostümen vor mir steht. Außerdem hat jeder von euch etwas vorzuführen. Und denkt nicht, dass ich mich nicht auch an meine Anweisungen halten würde.
    Cyrill, Jan und Linos, wenn ihr nicht bei der Tarnung mitmacht, denkt euch eine plausible Geschichte aus, was euch in das Dorf verschlagen hat und helft den anderen. Soweit alles klar? Dann an die Arbeit!“

    Als Jareth geendet hatte, schlenderte Diana langsam zum Gemeinschaftsraum hinüber. Jeder muss etwas vorführen. Jareths Worte klangen ihr noch in den Ohren. Sie hatte eigentlich überhaupt keine Lust, irgendetwas zu zeigen. Das war einfach untypisch für Dyraden, auch wenn die meisten Bewohner Salces das sowieso nicht wussten. Ahnungsloses Volk.
    Diana spielte mit dem Gedanken, ihre Identität wieder einmal zu verbergen und sich als Mensch auszugeben. Doch das eigentliche Problem war doch, dass sie nicht wusste, was sie vorführen sollte. Bei den Geistern, sie war nunmal nur eine Seidenweberin gewesen! Sie konnte weben und nähen, heilen, Bogenschießen und unbeständige Pflanzen aus reiner Magie entstehen lassen, aber was nützte das bei einem Zirkus? Sie konnte noch nicht einmal eine einzige Blume erschaffen, so funktionierte ihre Magie nun mal nicht.
    Inzwischen hatten sich schon fast alle ein Kostüm ausgesucht, nur Diana stand noch unentschlossen vor der Truhe. Sollte sie sich vielleicht erst ein Kostüm besorgen und danach entscheiden, was sie überhaupt machen wollte? Ärgerlich verfluchte sie ihre Unkreativität und ihre mangelnden Vorführungstalente.
    Zögernd griff sie in die Truhe und holte ein Stück giftgrünen Stoff hervor. Prüfend ließ sie ihn durch die Finger gleiten. Er fühlte sich an wie Seide, war hauchzart und halbdurchsichtig. Doch sie glaubte nicht, dass es echte Seide war, denn diese wäre doch viel zu teuer gewesen... Diana zog das komplette Gewand heraus und besah es sich. Das Kleid war fast bodenlang, und bestand aus mehreren feinen Schichten, die die darunterliegende Haut nur leicht bedeckten. Es war ärmellos und wurde im Nacken gebunden. In den Rockteil waren ein paar golden glänzende Pailletten eingenähnt, wahrscheinlich billigstes Kupfer. Die Dyrade betrachtete es skeptisch. Mit so etwas hätte sie in den heimischen Wäldern nicht herumlaufen dürfen... Doch auf dieser Insel gab es nicht einmal Dyraden, die sie darin hätten sehen können, also war es wohl egal. Zumindest wird mir darin nicht warm, dachte sie ironisch, als sie noch einmal den luftigen Stoff betrachtete.
    Da sie sich nicht hier umziehen würde, zog sie sich in Madarias und ihren Schlafraum zurück, wo sie das Kleid anprobierte und sich vor Madarias Wandspiegel stellte. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete sie kritisch ihr Spiegelbild. Die Farbe des Kleides ließ ihre graugrünen Augen intensiver hervorstechen. Als sie sich halb herumdrehte, stellte sie fest, dass ihr Rücken zur Hälfte bloßlag. Ich werde mir ein Tuch oder eine Jacke dazu besorgen, beschloss sie kurz entschlossen. Aber immerhin passte das Kleid einigermaßen.
    Jetzt fehlte nur noch die Vorführung. Gedankenverloren streifte Diana das Kleid ab und verstaute es in einer Truhe während sie sich wieder ihr gewohntes Gewand anzog. Eines stand fest: Hier drinnen konnte sie nicht nachdenken! Sie musste hinaus in die Natur, dort konnte sie sich am besten konzentrieren und da würde ihr vielleicht auch etwas einfallen.


    Wenig später stand die Dyrade in einem Waldstück. Erleichtert atemete sie tief die kühle Luft ein. Es war schon ein paar Tage her, dass sie in ihrer natürlichen Umgebung gewesen war. Doch wirklich entspannen konnte sie sich nicht, da sie ja immer noch ein Thema für ihre Vorführung benötigte. Der dünne gerade Ast eines Nussbaumes fiel ihr ins Auge und unwillkürlich dachte sie daran, sich als Seiltänzerin zu versuchen. Dummerweise aber hatte sie keinen sehr guten Sinn dafür und zudem Höhenangst, also fiel diese Idee wohl flach.
    Ihr Blick wanderte weiter und entdeckte ein paar bodennahe, blau blühende Waldblumen. Direkt daneben hatten einige der Pflanzen schon die ersten Samen gebildet. Ein Geistesblitz durchfuhr sie. Sie erinnerte sich zurück daran, wie Palres, der Faun, die Samen einer Pflanze mit Magie zum Keimen brachte und als Waffe einsetzte. Bei den Dyraden war diese Art der Waldmagie nicht sehr verbreitet, da sie auch mit reiner Magie etwas wachsen lassen konnten, auch wenn dieses Grünzeug sofort vertrocknete, wenn ihm die Magie entzogen wurde. Aber was, wenn sie einfach diese Technik der Faune kopierte? Nicht zum Kämpfen wohlgemerkt, dabei war ihr ihre Magie dann doch lieber, aber als Show wäre sie durchaus geeignet.
    Probehalber ergriff Diana ein paar Samenkörner, streute sie vor sich auf die Erde und lief langsam darüber während sie Magie in sich heraufbeschwor. Als sie sich umdrehte, streckten sich die ersten grünen Blätter der Sonne entgegen. Diana verstärkte den Magiefluss. Wie im Zeitraffer schossen die Pflänzchen in die Höhe, bildeten Knospen und Blüten und verdorrten schließlich. Zurück blieben einige neue Samen. Okay, ich habs vielleicht ein wenig übertrieben, dachte Diana, verblühen sollen sie natürlich nicht. Doch die Idee für eine Vorführung war geboren, und die Dyrade machte sich eilig daran, die Samen der Pflanzen abzuernten. Sie hatte zwar weder eine Tasche noch einen Korb dabei, doch dieses Problem war schnell gelöst, nachdem sie einfach ein Stück Holz aus einem Baum in Form einer Schale hatte wachsen lassen und diese dann vom Stamm abbrach. Nun hatte sie das Sammelfieber gepackt. Sie fragte sich, wie viele verschiedene Pflanzen man hier wohl finden können würde.


    Doch schon nach wenigen Minuten unterbrach sie ihre Tätigkeit. War da nicht irgendetwas? Sie glaubte, Schritte zu hören. Zwei Leute sprachen miteinander, und Diana schnappte einige Wortfetzen auf. "... in Ordnung, ...Typen ... an's Leder wolln' ... allein ... Gegend laufn." War das nicht Fintan?
    Ein leises Knacken ertönte auf einmal aus einer anderen Richtung und die Dyrade versteckte sich reflexartig hinter einer größeren Buche, bereit, im Notfall mit der Rinde zu verschmelzen und dadurch unsichtbar zu werden.

  • Krachend brach einer der dünnen Knochen des Hirsches unter Emnoris massigen Kiefern. Mit einer ruckartigen Bewegung risst sie ein weiteres Maul voll Fleisch aus dem leblosen Körper und schlang es ohne es groß zu zerkauen hinunter. Ihr Verdauungstrakt war ja für rohes Fleisch ausgelegt, auch wenn es dem Katzenwesen missfiel zu töten. Früher, als sie noch in Gefangenschaft gelebt hatte, hatte sie sich keine großen Gedanken gemacht, wie ihr fressen gestorben war, Hauptsache es hatte etwas gegeben. Oft waren die Mahlzeiten so klein gewesen, dass eine Zaeckran davon niemals hatte satt werden können. Die humanoiden schienen zu glauben, dass nur, weil die Raubkatzen zur Not recht lange ohne Fressen auskamen, sie so gut wie nichts zum leben brauchten. Und obwohl sie wie ihre Artgenossen abgemagert und entkräftet gewesen war, hatte Emnori weiter schwere Karrens schleppen müssen, Tag für Tag. Bei solch einer körperlichen Anstrengung hätten selbst die genügsamen Katzen mindersten alle zwei Tage eine sättigende Portion gebraucht, aber sie hatten sich mit kümmerlichen Häppchen begnügen müssen. Schnell war das Fleisch herunter geschlungen worden, bevor die Stallknechte auf die Idee kamen es ihnen zur Strafe für irgendetwas wegzunehmen. Erst seit Emnori entkommen war, hatte sie gelernt, dass Fleisch nicht gleich Fleisch war und jedes Beutetier seinen eigenen Geschmack besaß. Ihr persönlich schmeckten Vögel am besten, aber die meisten Flattermänner waren kaum mehr als ein Happs und reichten lange nicht, um ihren Magen zu füllen. Auch die Gänse der Bauern, die sie einmal geklaut hatte, hatten ihren Hunger nicht stillen können. Inzwischen jagte sie fast ausschließlich Hirsche und Rehe, welche eine fast ausgewachsene Zaeckran sättigen konnten. Auch hatte die junge Katze gelernt das Leben ihrer Beute zu achten und nur dann zu töten, wenn sie wirklich hungrig war.


    Plötzlich spitzte sie die langen Ohren und ihr Nackenhaar stellte sich auf. Witternd hob sie die Nase. Kein Zweifel, sie war nicht mehr allein. Es lag eindeutig der Geruch von humanoiden in der Luft. Besonders den Geruch der von ihr verhassten Metallwesen würde sie überall erkennen. Aber etwas war seltsam, die Duftspuren deuteten auf mehrere Wesen unterschiedlicher Rassen hin und war so ein Zusammentreffen nicht höchst ungewöhnlich? Doch eigentlich war ihr egal, warum so viele verschiedene Wesen plötzlich im Wald waren, wichtig war nur, dass diese sie nicht in die Finger bekommen würden. Sie würde sich nicht einfangen lassen. Sie würde ihnen gar nicht erst die Möglichkeit geben, sie zu finden. Noch einmal riss sie hektisch einen Fetzen Fleisch aus ihrer Beute. Sie empfand es als unglaubliche Verschwendung den Kadaver liegen zu lassen. Das hatte der Hirsch nicht verdient. Aber ihre Freiheit war ihr wichtiger, als die Reste des Leichnams ordentlich zu vergraben. Später würde sie zurück kommen. So warf sie sich herum und stürmte davon, weg von den Geräuschen, die die menschlichen Wesen verursachten. Nach einigen hundert Metern sprang sie in eine tiefe Klinge, über der mehrere umgestürzte Bäume mit dichtem Blätterkleid eine natürliche Brücke bildeten. Unter diesem dichten Sichtschutz kauerte sich die Zaeckran zusammen und zog mit den Zähnen vorsichtshalber noch einige belaubte Äste an ihre Seiten, damit ihr dunkelrotes Fell nicht aus dem Grün hervorstach. Still harrte sie aus und hoffte, die Verfolger würden sie nicht entdecken. Gegen die halb aufgefressene Beute und die umgestürzte Birke die unweit des Futterplatzes lag, konnte sie nichts mehr tun.


    OT: Es wäre nett, wenn ihr meinen Chara nicht entdecken würdet^^. Xi hatte eigentlich eine andere erste Begegnung mit meinem Kätzchen geplant und ich will ihr nicht das Konzept versauen.^^
    Und wer nciht weiß, was Klingen sind: das sind diese Einschneidungen im Boden, die man oft im Wald sieht. Meistens haben sie einen Bachlauf auf dem Grund. (eig immer, wenn der nicht versiegt ist)

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Nachdem sich Madaria bei Fintan entschuldigt hatte, antwortet dieser mit seinem typischen Grinsen: "Ist schon in Ordnung, bei all den Typen die uns in letzter Zeit an's Leder wolln' ist's eh besser , wenn wir nicht allein durch die Gegend laufn'." Die Malfurie lächelte dankbar unjd setzte ihren Weg fort. Erneut hörte sie ein Geräusche, zuckte zusammen und versuchte Distanz zwischen sie und der Quelle des Lärmes zu bringen. Sie hatte ihren Degen nicht dabei, und ihre Magie wollte sie sich für etwas anderes aufheben. Sie hörte eine ihr vertraute und verhasste Stimme, die des Platiner Lords.


    "Vielleicht wollen die beiden ja abhauen! Eine tragische Liebesaffäre, sie flüchten vor dem tyrannischen Gruppenführer, natürlich!" Schöpfung ist passé, ich habe etwas Besseres gefunden! Das dramatische Schicksal zweier Halbwesen, die durchbrennen und dann allerlei Gefahren gegenübertreten müssen, bevor sie in den Tod fliehen müssen! Das Publikum wird begeistert sein! Und ich persönlich werde es schreiben!"

    Istinktiv wusste sie, das er sie selbst und Fintan meinte, nickte diesem zu und trat auf die Lichtung. Erst jetzt entdeckte sie auch Sam und hörte ihre Worte. Sie machte sich über den Plan des Lordes lustig und dies gefiel Madaria zugegebenerweise sehr gut. " Oh, ich schätze, ich wäre auch für den zweiten Vorschlag. Diese Geschichte beeinhaltet eine Art von Ironie, finden sie nicht auch, Lord Platinex?" Mit einem gespielt freundlichen Lächeln führte sie ihre Rede fort.


    " Ich wollte nur zweierlei Missverständlichkeiten aufklären." Ihre Stimme nahm einen etwas härteren und schärferen Ton an. " Erst einmal, Malfurien sind IMMER reinblütig. Unser Leben beginnt damit, das unsere Mutter, oder für sie auch unsere allerheiligste Göttin, uns das Leben in einer Blüte schenkt. Erst dann haucht uns der Wind das Leben ein, und bringt unsere Herzen zum Schlagn. Ist das nicht eine wunderbare Art, das Leben zu beginnen?", lächelte sie zuckersüß. " Zum Zweiten: Ich halte es für ein Gerücht, das gewisse 'Reinblüter' besser seien als die anderen Wesen. Ich bin kein Lord, gewiss nicht. Macht es mich dennoch besser, dass ich mit unserer Königin gelebt habe? Ganz Recht, nein.


    So würde ich es vorziehen, mit Fintan zu reisen, als einem arroganten.. Pardon, selbstnützigen Platiner Lord meine Wege zu gehen. Zudem weiß ich, das Fintan so mutig war, sich dem Herod zu stellen, und sich nicht eines Trankes zu beglücken, sodass er mit seinem Metallschild einfach über die Wand hinwegfliegt, und die anderen zurück lässt. Ich denke, sie wissen was ich meine. Und noch eine Sache..." Sie trat vor ihn und machte sie groß. Mit abwertendem Blick betrachtete sie ihn aus dem Augenwinkel ".. Denke ich, das sogar ich sie in einem ehrenwerten Duell schlagen könnte. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit, edler 'Looord'" Sie betonte das letzte Wort extra lange und drehte sich zu Fintan um. Dann sah sie zu Sam und lächelte glücklich. Das Geräusch aus dem Wald war vergessen. Nun wartete sie auf eine Antwort von Platinex und hoffte, das die Ansprache zumindest ein wenig Nachklang hatte.


    OT: Okay, ich habe es mal anders gemacht, als ich eigentlich vorhatte. Tschuldigung, Platinex musste halt herhalten ^^'

  • Nachdem sich wieder alle im Aufenthaltsraum versammelt hatten, begutachtete sich jeder und die anderen. Musikanten, Kämpfer, Tänzer, Akrobaten, Schauspieler, viele unterschiedliche Arten der Vorführung waren vertreten.

    Jeder einzelne gab eine kurze Kostprobe seiner Kunst und präsentierte das Kostüm, das er oder sie sich geschneidert hatte. Dank der Tatsache, dass Platina bei dem Spektakel anwesend war, ließ auch Lord Platinex die Sache ohne Murren über sich ergehen und lieferte wirklich eine hübsche Vorstellung. Leider war der Inhalt der Geschichte nicht ganz nach dem Geschmack der meisten, aber Jarteh drängte zur Eile und ließ keine Zeit für Streit.

    Jan hatte sich, entgegen der ursprünglichen Planung des Kaabalisten, dazu entschlossen doch beim Zirkus mitzumachen, was im Nachhinein, angesichts seiner verlorenen Federn doch am meisten Sinn ergab.

    Linos hatte vor sich als Werog-Jäger auszugeben. In wenigen Tagen würde es wieder einmal Vollmond sein und als Mensch war er recht unauffällig. Falls sich trotzdem jemand Gedanken um sein Verhalten und seine Verbindung zu den Wolfsmenschen machen würde, wäre die Jagd nach ihnen eine hervorragende Ausrede.

    Cyrill wollte als Grund für ihren Besuch in einem Dorf angeben, dass sie sich ja verletzt habe – ihre Narben und Wunden aus den letzen Kämpfen waren nach wie vor sichtbar und sahen schlimm aus – und medizinische Hilfe brauche.

    Der Gruppenleiter selbst hatte sich dazu entschlossen, das zur Schau zu stellen, was Kaabalisten nun einmal am meisten reizte: Das Glücksspiel. Mit traditionellen Marktschreierkleidern seiner Rasse bot er außer Würfeln und anderen kleinen Spielchen, sogar eine Runde „Magicus“ – ein Kartenspiel – an.

    Nach einigen weiteren Vorbereitungen, ein jeder packte noch sein Habseligkeiten und was er oder sie sonst noch brauchte in den Wagen, setzte sich der merkwürdige Zug in Bewegung. Da sie mit dem Wagen länger brauchen würde, als Cyrill zu Flügel nahm sie einen Umweg, um unabhängig von den anderen Kämpfern anzukommen. Linos wartete noch darauf, dass er eines der beiden Zugpferde des Wagens bekam sobald es so weit war und begleitete seine Kameraden.

    Nachdem sie ein knappe Stunde unterwegs gewesen waren, hörte Samantha plötzlich verdächtige Geräusche. Maderia und Vayu flogen sofort los, um festzustellen, woher sie kamen und meldeten dann den anderen Folgendes:

    Nicht weit von ihnen gab es ein Truppe von etwa einem Dutzend bis zu 15 Reitern, die einen offenbar wilden Zaeckran verfolgten. Ein solches Wesen war in dieser Gegend sehr wunderlich, lebten die Nutztiere doch sonst in der Nähe von Vulkanen. Ein Wald schien ein gänzlich falscher Ort für sie zu sein.

    Man wog ab, ob es sinnvoll wäre den Soldaten aus dem Weg zu gehen, doch Jareth wusste, wie wertvoll und nützlich ein weiteres Zugtier, vor allem von der Stärke eines Zaeckran, wäre und erließ folgenden Befahl:

    „Ich werde hier bei dem Wagen bleiben und all unsere Sachen bewachen. Ihr vernichtet diese Soldatentruppe und fangt die Raubkatze ein. Ob ihr erst das eine und dann das andere tut oder euch aufteilt sei euch überlassen, aber wir brauchen das Tierchen für unseren Wagen, spätestens wenn Linos sich eines unserer Pferde ausleiht werden wir zu schwer für ein einzelnes sein. Außerdem ist es ein gute Training für euch, euch mal wieder mit anständigen Gegnern, die ihr auch besiegen könnt, anzulegen.“

    OT: Es sind insgesamt genauso viele Soldaten wie Spieler, also kann sich jeder von euch einen Gegner schnappen. Die Soldaten tragen Schilder, Schwerter und Leichte Rüstungen. Es handelt sich um Menschen, Kaabalisten, Katzen, Platiner und Wesen aller Rassen, die in der Lage sind zu reiten.
    Sheewa wird mit ihrem Chara auch mit einem Jäger direkt zu tun haben.
    Fangt sie jedoch nicht ein! Erstmal sollt ihr eure Kämpfe bestreiten, die ihr auch gewinnen dürft, aber kein Powergaming. Aber das wisst ihr ja alle.

  • "Ich werde eine alte Kampfkunst der Herok vorführen, die Technik der Seydark, der "Seidenklingen"." Mit diesen Worten ließ Sshar die beiden angespitzten Stäbe aus den Handballen fahren. Er hatte immer noch sein Assassinen-Outfit an und zeigte den anderen Rekruten nun eine Reihe von Angriffen und Bewegungen, die typisch für den Kampf mit Seydark waren. Dazu lief er an der Wand des Raumes entlang und sprang dann kräftig ab, um eine Holzpuppe in der Mitte des Zimmers zu attackieren. Mit gezielten Hieben durchstach der Herok einige überlebenswichtigen Organe, dann drehte er sich zu den anderen um und zog die Klingen wieder ein. "Allerdings bräuchte ich wahrscheinlich noch einen Partner, an dem ich die Kampfkunst ausführen kann."
    Er stellte sich wieder zu den anderen Rekruten, die ihm mehr oder weniger interessiert zugesehen hatten und schaute sich die Vorführungen der anderen an.


    Am Morgen nachdem sie sich ihre Kostüme ausgesucht hatten, packte der Herok-"Assassine" seine Sache. Das Schwert machte er an seinem Obi fest, der Bogen samt Köcher wurde auf den Rücken geschnallt. Die Wertsachen steckte Sshar in seine Vordertasche. Er lächelte Palres noch einmal zu, dann band er sich das Halstuch vor den Mund und umwickelte sein Gesicht mit den schwarzen Bändern. Er verließ das Zimmer und machte sich auf Richtung Ausgang. Einige der Rekruten waren schon anwesend, ein voll beladener Wagen stand auch bereit. Der Herok überlegte kurz, dann nahm er sein Schwert vom Gürtel udn verstaute es ebenfalls zwischen den anderen Sache auf diesem. Im Notfall hab ich meine Klingen und mein Bogen ist ja auch noch da. Nach einer halben Stunde ging es dann schließlich los, die Karawane bewegte sich gen Maa't. Hin und wieder unterhielt sich Sshar mit Palres, sonst ging es eher ruhig zu, bis Samantha etwas hörte.
    Nachdem die Lage ausgekundschaftet worden war, verkündete Jareth, es würde sich um eine Gruppe Soldaten handeln, die irgend ein Wesen jagten, und dass die Rekruten die Soldaten töten sollten, da besagtes Wesen gut zum Lasten ziehen wäre. Der Herok zuckte mit den Schultern und nahm dann das Fläschchen mit der Härtungs-Tinktur aus seinem Beutel, woraufhin er sich sogleich jeweils zwei Tropfen in die Handballen träufelte. Da er die Drüsen nach vorne hin verengt hatte, wurde die Seide sofort spitz, sodass er sie nicht er abbrechen musste, um damit kämpfen zu können. Als nächsetes nahm er seinen Bogen vom Rücken, den er am Anfang des Marsches schon vorsorglich bespannt hatte und lief dann nach rechts zum Wegesrand, wo er im Gebüsch verschwand.
    Im Dickicht der Bäume, die den Weg säumten bewegte der Herok sich in Richtung der Soldaten. Als er auf der Höhe der Krieger war, analysierte er zuerst einmal die Situation: Eine Gruppe von Soldaten, die allesamt auf Pferden saßen und den verschiedensten Rassen angehörten, bewegten sich langsam auf ein großes, Raubkatzen-ähnliches Wesen zu, welches knurrend ebenso langsam zurückwich. Die Soldaten lachten schadenfroh und hoben ihre Schwerter.
    Der Herok nahm einen Pfeil aus seinem Köcher und legte ihn auf seine Bogensehne. Er nahm sich einen der Soldaten vor, einen hochnäsigen Platiner. Wenn Sshar jetzt gut zielte, dann würde er mit einem gezielten Schuss...
    Gerade, als der Spinnenmensch die Sehne des Bogens losließ, brüllte einer der Rekruten einen Schlachtruf aus. Die Soldaten duckten sich, in Erwartung eines Angriffs und der Pfeil, eigentlich auf einen Kopftreffer ausgelegt, verfehlte sein Ziel und bohrte sich gegenüber des Weges in einen Baum. Innerlich fluchend legte der Herok einen weiteren Pfeil auf und zielte erneut, doch der Platiner-Soldat hatte ihn bereits gesehen und warnte seine Kameraden vor Pfeilbeschuss von der Seite, wodurch das Treffen um einiges erschwert wurde. Einige der Kämpfer ritten der Rekrutentruppe entgegen, einige blieben bei der Raubkatze und das Metallwesen ritt auf Sshar zu. Das Geschoss surrte durch die Luft, blieb dann aber im Schild des Platiner stecken. Der Herok zog sich einige Schritte zurück und schoss einen weiteren Pfeil, doch auch dieser wurde abgeblockt. Mit Fernkampf komm ich hier nicht weit.
    Er versteckte sich hinter einem Baum und schnallte den Bogen wieder auf den Rücken, bevor er seine Seiden-Klingen ausfuhr und sich, in geduckter Haltung, aus seinem Versteck begab. Der Platiner war in der Zwischenzeit abgestiegen und wartete, das Pferd als Schutz vor Geschossen rechts neben sich, den Schild als Verteidigung gegen Angriffe von vorne. Als er den Herok erblickte, rief er: "Komm raus, dreckiges Waldwesen! Gegen mich kannst du nicht bestehen!" Sshar zischte, dann sprang er mit einem langen Satz auf den Platiner zu und stieß seine linke Seydark in Richtung des Metallwesens. Die Waffe prallte gegen den Schild, welcher hochgerissen worden war, nun aber den Unterkörper des Platiners frei gab. Der Herok stach mit seiner zweiten Seidenklinge in Richtung Bauch des Platiners, aber plötzlich entstand eine Wand aus Metall vor seinem Feind, der die Seydark abprallen ließ.
    Der Spinnenmensch machte einen Satz zurück und betrachtete die scheinbar undurchdringliche Verteidigung des Platiners, die aus Holz und Metall bestand. Verdammt, das wird knifflig! Noch bevor er einen Gedanken daran richten konnte, wie er das Problem dieser Defensive lösen konnte, ging der Soldat zum Angriff über: Ein breit gefächerter Angriff mit zu Pfeilen geformten Metallstaub schoss aus den Herok zu. Sshar sprang vom Boden ab, wie er es einst beim Kampf gegen Platinex gemacht hatte und entging so den Wunden der Attacke, doch sein Feind war schlauer als der Platinerlord. Als Sshar den höchsten Punkt seines Sprungs erreicht hatte, flog ein erneuter Pfeilregen auf ihn zu, doch nicht nur das: Auch die zuvor noch verfehlten Projektile flogen von hinter auf den Spinnenmenschen zu.
    Fast schon reflexartig riss der Herok seinen rechten Arm hoch und baute Druck in diesem auf, bis das Seydark mit hoher Geschwindigkeit aus der Drüse geschleudert wurde und einen Faden Herok-Seide nach sich zog. Die Seidenklinge verankerte sich in einem Ast und rettete Sshar, der dadurch aus der Schussbahn pendelte, das Leben. Allerdings fand die Waffe kaum Halt und wurde, kurz nachdem Sshar auf einem anderen Ast gelandet war, aus dem Holz gerissen. Der Spinnenmensch zog den Faden wieder ein, bis das Seydark abermals in seiner Handgelenkdrüse steckte. Seine schwarzen Augen musterten den Platiner, der den Metallstaub, zum Angriff und zur Verteidigung bereit, vor sich rotieren lies, und suchten nach einer Möglichekeit, die Oberhand in diesem Kampf zu gewinnen.
    "Komm doch her, du kleiner Feigling!", rief der Platiner ihm entgegen und grinste siegesgewiss. Um Zeit zu gewinnen nahm der Herok abermals seinen Bogen vom Rücken, nachdem er die Seidenklingen eingezogen hatte und legte einen Pfeil an. "Dein jämmerlicher Bogen schon wieder?", rief der Platiner der den ersten Pfeil mit seinem Schild abfing und hämmisch lachte. Der Herok schaute über seine Schulter, bevor er nach hinter auf den nächst gelegenen Ast sprang und von dort aus einen weiteren Pfeil abfeuerte. Der Platiner wehrte auch diesen ab und ging einige Schritte in die Richtung, in die Sshar sich wegbewegte.
    Langsam aber sicher verschwand der Herok im Dunkel der Bäume, doch die stetig heransausenden Pfeile verrieten dem Platiner, wo der Herok war. Sollte der Spinnenmensch aufhören, seine Geschosse abzufeuern, dann würde der hochnäsige Platiner, der sich aufgrund seines Elementvorteils in Sicherheit wiegte, komplett die Ahnung verlieren, wo der Herok war. Und als der letzte Pfeil verschossen war, geschah dies auch. Mit einem leicht mulmigen Gefühl im Magen, machte sich der Platiner langsam rückwärts in Richtung Straße auf, jetzt, wo er keine Ahnung mehr hatte, wo der Herok war.
    Plötzlich flog ein weiterer Pfeil auf ihn zu und wieder hob der Soldat seinen Schild, erleichtert, zu wissen, wo der Feind war und fing den Schuss ab. Er war nur noch wenige Schritte von Weg entfernt, langsam wurde er heller. Im faden Lichtschein erkannte der Platiner etwas. Kurz war etwas vor seinem Schidl aufgeblitzt. Er schüttelte den Kopf, was sollte ihm schon passieren? Das war bestimmt nur Einbildung. Doch beim nächsten Schritt erkannte er, dass an jedem der Pfeile ein im Licht glänzender Faden geheftet war. Panik überkam den Platiner, als er spürte, dass etwas an seinem Schild zog. Der schmächtig gebaute Platiner konnte dem Druck nicht standhalten und ließ seinen Schild los, woraufhin der klappernd zu Boden fiel. Er drehte sich um und wollte aus dem Dickicht laufen, den Metallstaub hinter sich zu einer Mauer gewandelt, die ihn vor Angriffen geschützt hätte, als Sshar vor ihm stand und ihm seine rechte Seydark in die Schläfe rammte. Der Platiner sackte zusammen und blieb regungslos liegen, sein rotes Blut benetzte seine platinblonden Haare.
    Sshar lächelte, in seiner linken Hand hielt er einen Strang von Seidenfäden, die alle in den Wald führten. Dort wanden sie sich um einen Baumstamm und endeten schleißlich in den Schäften der Pfeile Sshars. Zuerst hatte der Spinnenmensch ihn in die Dunkelheit gelockt, ihn in Sicherheit gewiegt, dann war der Herok einen Bogen um den Platiner gegangen und hatte seinen Schild, den er bei seiner Flucht womöglich vor sein Gesicht gehalten hätte, aus seiner Hand gerissen. Da der Feind überzeugt gewesen war, der Gegner sei hinter ihm, konnte er ihn einfach töten.
    Mit einem schmatzenden Geräusch zog der Spinnenmensch seine Seydark aus dem Schädel des Platiners, dann vergewisserte er sich, dass keiner seiner Kameraden in ernsthafter Gefahr war und ging anschleißen in den Wald, um seine Pfeile zurück zu holen. Danach begab er sich wieder zum Weg, auf dem sich die anderen Rekruten schon versammelt hatten.

  • "Doch gewiss gefällt dem Publikum die Geschichte, eines sich selbst als reinblütrig ansehenden Lords, dem das Genick von dieser zwei, von ihm zu Halbwesen titulierten, in einem zu Ungunsten dieser zwei ausgetragenen Duell, gebrochen wurde und in die sanfte Umarmung des Todes geschickt wird, wesentlich besser. Doch dieser Lord muss sich im Tode noch fragen, warum ist ihm so geschehen? und der ewige Richter des Todes wird antworten: Du selbst hast dich hierher gebracht, da du jeden verachtest ohne ihn oder seinen Stand im seinigen Clan zu kennen. Finden Sie dieses nicht auch so, Platinex?"
    Diese Worte unterbrachen Platinex in seinen Ergüssen der Fantasielosigkeit. Verärgert und verwundet suchte er den Ursprung der Stimme und entdeckte Sam, die Taires. Mephisto begann wie üblich die Geräusche eines Gaslecks von sich zu geben, doch inzwischen wurde absolut niemand mehr davon eingeschüchtert. Da es sich bei dem Wesen, das sich über den Platiner lustig gemacht hatte, um eine Dame handelte und dem Lord ohnehin nicht klar war, ob sie Halbwesen war oder nicht, behandelte er sie erstmal mit einer kühlen Höflichkeit: "Miss Samatha? Was tun Sie den zu dieser frühen Morgenstunde hier draußen im Wald?"
    Plötzlich hörten sie auch, wie sich jemand anderes durch den Wald zu ihnen schlug und ein paar Sekunden später standen Fintan und Madaria vor ihnen. Platinex seufzte resigniert auf... Dahin war seine Inspiration.
    "Oh, ich schätze, ich wäre auch für den zweiten Vorschlag. Diese Geschichte beeinhaltet eine Art von Ironie, finden sie nicht auch, Lord Platinex?", erhob das libellenartige Mischwesen seine Stimme und ein falsches Lächlen prangte auf dem Gesicht. "Ich wollte nur zweierlei Missverständlichkeiten aufklären." Ihre Stimme nahm einen etwas härteren und schärferen Ton an. "Erst einmal, Malfurien sind IMMER reinblütig. Unser Leben beginnt damit, das unsere Mutter, oder für sie auch unsere allerheiligste Göttin, uns das Leben in einer Blüte schenkt. Erst dann haucht uns der Wind das Leben ein, und bringt unsere Herzen zum Schlagen. Ist das nicht eine wunderbare Art, das Leben zu beginnen?", lächelte sie zuckersüß. Der Junge gähnte demonstrativ und streichelte seine silbern-weiße Schlange. Ein eindeutiges Zeichen seines Desinteresses.
    "Zum Zweiten: Ich halte es für ein Gerücht, das gewisse 'Reinblüter' besser seien als die anderen Wesen. Ich bin kein Lord, gewiss nicht. Macht es mich dennoch besser, dass ich mit unserer Königin gelebt habe? Ganz Recht, nein.

    So würde ich es vorziehen, mit Fintan zu reisen, als einem arroganten.. Pardon, selbstnützigen Platiner Lord meine Wege zu gehen. Zudem weiß ich, das Fintan so mutig war, sich dem Herod zu stellen, und sich nicht eines Trankes zu beglücken, sodass er mit seinem Metallschild einfach über die Wand hinwegfliegt, und die anderen zurück lässt. Ich denke, sie wissen was ich meine. Und noch eine Sache..." Die Malfurie trat vor den Platiner und machte sich groß. Da beide ungefähr gleichgroß waren, konnte sie auf ihn herabsehen, was dem Narzisst alles andere als gefiel. So machte er sich seinerseits größer als er war und setzte die Maske der Höflichkeit vollends ab.
    "Das ist vollkommen irrelevantes Geschwafel! Mir beibringen zu wollen, was ein reines Wesen und halbhumanoides Wesen ist, ist genauso unnötig wie Jareths Aufplusterung aufgrund seiner Stellung!", meinte Platinex abfällig und wandte sich um, um zu gehen. "Und die Flasche lag da ganz ohne Besitzer, woher hätte ich denn wissen können, wie man sie verwenden kann?", fügte er noch schnell hinzu, auf den Rest mit dem Herold und einem Duell ging er vorsichthalber nicht ein. Er wollte kein Risiko eingehen und wusste nichts über die Stärke der Malfurie, weswegen er mit soetwas lieber abwarten wollte. Während er die Nase in die Höhe gestreckt davon stolzierte, stolperte er über einen auf den Boden liegenden Ast und fiel hin. Nachdem er sich schnell aufgerappelt hatte, meinte er herablassend: "Das war Absicht!"


    Im Aufenthaltsraum traf er auf Platina und wünschte freudig einen wunderschönen Tag und bekundete, dass er sich die letzten Stunden, in denen er sie nicht gesehen hatte, große Sorgen gemacht hätte. Sie drückte ihm als Begrüßung einen Kuss auf die Wange, woraufhin er wieder die Farbe einer Chilischote annahm und verträumt neben ihr her tänzelte. Er vergaß sogar, anderen Anwesenden auf die Füße zu treten.
    Schließlich führte er sein Stück vor, was er insofern abgeändert hatte, dass die Liebe zweier Platiner im Mittelpunkt stand. So viel Kitsch und Klischee hatte keiner der Anwesenden vorher gesehen, aber in Platinex' Liebestaumel gab es sogar für die durch Fintan und Madaria inspierten Figuren ein kleines Happy End. Einzig und allein der fiese Gruppenleiter wurde im Finale des Stücks von einem Wasserfall gestoßen, nachdem er es sich mit seiner blutrünstigen Armee von dreckigen Halbwesen verscherzt hatte.
    Platina applaudierte besonders laut. Sie hatte sich zu Diana und Fintan gesellt und fragte sie interessiert über verschiedene Eigenarten ihrer Völker aus. Nachdem der junge Lord dazugestoßen war, kühlte die Stimmung zwar ein wenig ab, aber die Platinerin störte sich nicht daran. Nebenbei stellte die junge Dame auch gleich ihre neue Begleiterin vor: Eine goldschuppige Schlange lag um ihren Hals und zischelte leise und beruhigend. "Sie heißt Lucifer", erzählte Platina freudig.
    Nachdem sie sich außerdem bereiterklärt hatte, für Mephisto zu sorgen, solange der Herr auf Mission war, brach die Zigeuner-Truppe auch schon los.


    Schon nach einer knappen Stunde kam das erste Hindernis auf sie zu: Eine Gruppe von Soldaten, welche ein wildes Zaeckran verfolgten. Jareth ordnete an, diese zu besiegen, um die Raubkatze als Zugtier zu verwenden. Platinex nörgelte zwar und erzählte jedem, der es nicht hören wollte, dass er schon was von den blutrünstigen Zaeckran gehört hatte, doch drücken konnte er sich nicht mehr. Also blieb er mitten im Kampfgetümmel stehen und beobachtete wie der Herok es mit einem der Platiner aufnahm.
    "Was machst du denn?!", rief er dem Gegner seines Kameraden hinterher, als er dem Spinnenmenschen in den Wald folgte. "Lass dich von dem dreckigen Halbwesen nicht in den Wald locken! Dort hat es Heimvorteil!" Weiter kam er mit seinen Anfeuerungsversuchen jedoch nicht, da er aus dem Augenwinkel bemerkte, wie Speere aus Metallstaub auf ihn zu flogen. Schnell duckte er sich und stolperte weg, bevor ein mörderisch schnelle Kugel seine Schläfe knapp verfehlte. Mit mehr Glück als Taktik wich er auch den nächsten Geschossen aus, bis er schließlich dazu kam, wütend in das Gesicht des verfeindeten Platiners zu blicken.
    "Was fällt Ihnen ein, Sie dummer Holzfäller?! Haben Sie gar keine Würde oder warum greifen Sie einen Adligen ihres Volkes an?!"
    "Was für ein Adliger sind Sie denn?", kam eine verunsicherte Frage zurück.
    "Ich bin der großartige Lord Platinex!", rief der junge Lord mit hochrotem Kopf.
    Plötzlich hörte er, wie jemand auf ihn zu rannte und sich in den Dreck warf. Der Platiner-Soldat, nicht viel älter als er selbst, hatte sich reuevoll vor ihm verneigt und meinte: "Lord Platinex, Verzeihen Sie mir meine Unflätigkeit, ich habe Sie leider nicht erkannt!" Der Angesprochene, völlig verblüfft, dass sein Name und Stand solch eine Wirkung gehabt hatte. "Ich... Ich...ich...natürlich", stotterte er und errötete.
    Kurz darauf verfielen Sekit, so der Name des Anderen, und Platinex in ein Gespräch. Um sich herum hatten sie eine Kuppel aus Metallstaub errichtet und nun lästerten sie, wie Platiner es nun mal gerne taten, über alles und jeden. Wie sich herausstellte war Sekits Familie ein Unterstützer von Platinex' Politik gewesen, sodass jener dem Soldaten bald auch erlaubte ihn zu duzen. Platinex' strenggeheime Mission war bruchstückhaft an die Bevölkerung durchgedrungen, sodass er von seinen Anhängern inzwischen auch als Volksheld gefeiert. "Ich bin deinem Vorbild gefolgt und ich habe mich zur Armee begeben!", erzählte Sekit stolz und stieg weiter in der Gunst des neuausgerufenen Volkshelden. Danach zeterten sie noch eine Weile gegen dreckige Menschen, dreckige Halbwesen, dreckige Feuerwesen und dreckige Wesen, die mit dreckigen Menschen, dreckigen Halbwesen und dreckigen Feuerwesen sympathierten. Danach unterhielten sie sich kurz über den Zaeckran. Platinex erzählte, er habe gehört, dass ein ebensolches Wesen auch bei den Schmieden eines Nachbarn des Freundes des Zahnärztes eines Geschäftpartners des Patenonkels seines Cousins ausgebrochen sein soll und dabei alles und jeden getötet hätte. Sekit meinte er habe ähnliches von der Schwester einer Bekannten des Stylisten des Bäckers des Sohnes eines Wirtes, bei dem die Kollegin seiner Tante 3. Grades trinken gehen soll, gehört, nur mit dem Unterschied, dass das ganze Viertel abgefackelt und bis heute nicht aufgebaut gewesen wäre.
    Als sie Kuppel verschwinden ließen, täuschte die beiden inzwischen besten Freunde einen dramtischen Todeskampf vor, bei dessen Ende Sekit "verstarb", nicht ohne die Adresse von Platinex' Familie entgegenzunehmen. Der Platinerlord begab sich dann wieder zum Kreis der anderen...

  • Schliesslich ging es darum, zu zeigen, was man vorführen wollte. Palres wurde bei der Vorstellung, vor sämtlichen Rekruten zu spielen zuerst ziemlich mulmig und er verstärkte den Griff um seine Gitarre. Als er dann aber begann, auf seinem geliebten Instrument zu spielen, war die Angst wie weggeblasen und er spielte den anderen Rekruten ein ziemlich fröhliches Stück vor, dass für den Zirkus wohl am ehensten geeignet war. Bei einer Zigeunergruppe würde traurige Musik wohl kaum viel vorgeführt werden...
    Als er seinen Teil beigetragen hatte, sah er den anderen, die noch etwas vorzuführen haten, interessiert zu.


    Am nächsten Morgen dann, ging es ans Packen. Der Anderthalbhänder musste mit, den nur mit der einschläfernden Wirkung seiner Magie auf der Gitarre, wollte er nicht kämpfen und die Ranken waren manchmal auch nicht extrem praktisch. Es war ja so oder so nicht ungewöhnlich, dass Zigeuner sich bewaffnen mussten, schliesslich reisten sie teils ziemlich weit und die Gefahr von einem Angriff wilder Räuberer war immer gegenwärtig.
    Ausser seinem geliebten Schwert, nahm Palres natürlich auch seinen Beutel mit Samen, der Gitarre und einigen anderen Dingen mit. Was er nicht brauchte, verschloss er in der Truhe, die neben seinem Bett stand. Sshar, der schon kurz vor ihm fertig war, lächelte dem Faun zu, und brach dann aus dem Zimmer auf. Der zurückgebliebene Palres überprüfte daraufhin noch einmal seine Ausrüstung, bevor er sich seinerseit aufmachte, zur Versammlung zu kommen.


    Auf dem Weg zum Zielort ereignete sich dann jedoch Folgendes. Samantha, die Tairis, vernahm merkwürdige Geräusche, woraufhin Vayu und Madaria losgeschickt wurden. Die beiden meldeten schliesslich, dass eine grosse Gruppe von Leuten einen Zaeckran verfolgten, ein Zugtier, das in dieser Gegend normalerweise nicht vorkam. Jareth überlegte kurz, erteilte dann aber den Befehl, die Zaeckran selbst einzufangen, da man noch Zugtiere gebrauchen könne. Und so steuerte die Gruppe schon bald auf die andere zu. Einige, wie Sshar, gingen dabei verdeckt vor, um die Lage zu erkennen, doch Palres wusste, dass es ebenso nötig war, die Gruppe frontal anzugreifen, um Leuten wie Sshar ihre Taktik zu erleichtern. Also zog er seinen Anderthalbhänder und nahm einige Samen in die Hand, um für einen Kampf bereit zu sein. Bevor er sich aber ganz ins Kampfgetümmel stürtzte, besah er sich die Gegner noch einmal. Es handelte sich um Menschen, Katzen, Kaabalisten, Platiner und noch einige andere, die fähig waren, zu reiten.
    Als Palres schliesslich das Kampffeld betrat, hatte er gar keine Möglichkeit mehr, sich seinen Gegner auszusuchen, denn ein Mensch stützte sich schon auf ihn. Seine Bewaffnung bestand aus einer Rüstung, einem Kurzschwert und einem Schild, was ihn zu einem ziemlichen Abwehrbollwerk machte. Palres war sich dessen bewusst, und legte sich seine Strategie kurz zurecht, als er die höchstens durchschnittlichen Hiebe parierte. Mit seinem Schwert allein würde ihn dieser Kampf zu viel Kraft kosten. Wenn er allerdings einmal Magie angewandt hatte, würde er den Soldaten schon bald hilflos machen und dabei nicht allzu viel Energie verlieren.
    Der erste Hieb des Menschen war auf die Seite des Fauns gezielt, der diesen an seiner grösseren und schwereren Klinge mit Leichtigkeit gen Boden hinabgleiten liess. Der Mensch versuchte dann in einer Drehung Schwung zu einem Angriff zu holen, was ihm zwar gelang, Palres aber kurz Zeit gab, einen Samen zu verstreuen und dann den Hieb auf seinen Hals abzufangen. So ähnlich ging es weiter und manchmal nutzte der Faun einige Gelegenheiten zu Konterangriffen, die in wenigen Kratzern auf der Rüstung des Menschen endeten und so dessen unangebrachtes Selbstvertrauen stärkten, bis der Faun schliesslich der Meinung war, es lägen genug Samen am Boden.
    Mit einem kräftigen Abstoss seiner muskulösen Beine brachte er sich einige Meter von seinem Konkurrenten weg, der schon zu einem blöden Spruch ansetzen wollte, als Palres mit einem lässigen Fingerschnipsen die Samen zum Leben erweckte. Da der Gegner genau auf einem solchen stand, wurde er von der ersten Ranke in die Luft geschleudert und als er wieder aufschlug, am Boden liegend, nach und nach von kleineren Pflanzen gefesselt.


    Schliesslich ging Palres zu ihm hin. Er stand im Zwist mit sich selbst. Das hier war keinesfalls ein guter Soldat, theoretisch konnte man ihn also ohne schlechtes Gewissen umbringen, auch wenn es dem Faun nicht sehr gefiel. Das Argument, das schliesslich den Ausschlag brachte, war, dass der Faun wohl oder übel noch einige Menschen töten werden müsste, wenn er weiter für Sternenhimmel arbeiten wollte, und so war das Schicksal des Häufchens Elend zu seinen Hufen entschieden.
    Um den Tod allerdings nicht grausam zu gestalten, briet Palres dem Menschen zuerst eine über den Schädel, um ihn bewusstlos zu schlagen, zog ihm dann den verbeulten Helm ab und enthauptete ihn; es würde so wohl besser sein.
    Daraufhin ging er zur Gruppe zurück.


    Als er bei den anderen ankam, wurde er noch Zeuge davon, das Platinex seinen Gegner scheinbar umbrachte. Die Vorstellung war so etwas von übertrieben theatralisch, dass es jedem auffallen musste, das der andere Platiner noch lebte, aber wenn er ein Freund Platinex' war, konnte er der Gruppe schlussendlich ja nicht gefährlich werden und der Faun äusserte sich nicht dazu.

  • Nachdem Palres auf seiner Gitarre ein ziemlich fröhliches Stück vorgespielt hatte, griff der als ebenfalls als Musiker verkleidete Niugnip zu seiner Panflöte. Er überlegte schnell, was er seinen Gefährten vorspielen sollte. „Wenn ich irgend ein bekanntes Lied spiele, dann merken die alle, dass die Flöte total verstimmt ist“, überlegte er. „Außerdem würde ich mich recht viel verspielen, da ich kaum Gelegenheit zum Üben gehabt habe.“


    Schließlich entschied er sich, frei auf dem Instrument zu improvisieren. Um zu vermeiden, dass die Zuhörer merkten, dass das Instrument verstimmt war, vermied er dabei einfache Tonleitern. Insgesamt hörte sich das Ergebnis recht virtuos an. Als der Panflötenspieler mit seinem Vortrag fertig war, setzte er sich wieder hin und sah noch dabei zu, was die anderen vortragen würden.



    Vor dem Schlafengehen nahm er sich noch kurz die Zeit, um einen Eintrag in sein Tagebuch zu schreiben und um zu überlegen, was er alles mit auf die Reise nehmen wollte. Seine Verkleidung würde er am Körper tragen, und die Panflöte und sein Schwert wollte er auf jeden Fall mitnehmen. Bei seinen Büchern überlegte erst einen Moment, aber dann wurde ihm klar, dass Zigeuner wohl kaum Bücher besitzen oder ein Tagebuch führen würden. Also entschied er sich, die Bücher in der Metalltruhe zu lassen.



    Am nächsten Morgen verstaute er das Schwert und die Panflöte bei dem anderen Gepäck des Wagens und setzte sich dann auf die Bank des Kutschers. Da er mit seinen Beinen nicht sehr schnell laufen konnte würde die Gemeinschaft schneller vorwärts kommen, wenn er nicht zu Fuß unterwegs ist sondern statt dessen das Lenken des Wagens übernimmt.


    Nachdem die Gruppe etwa eine Stunde unterwegs war, vernahm Samantha einige verdächtige Geräusche. Vayu und Madaria flogen los und fanden heraus, dass die Geräusche von einer Gruppe Söldner stammten, die einen entflohenen Zaeckran verfolgten. Daraufhin entstand eine kurze Diskussion, wie man vorgehen sollte, und am Ende entschied Jareth: „Ich werde hier bei dem Wagen bleiben und all unsere Sachen bewachen. Ihr vernichtet diese Soldatentruppe und fangt die Raubkatze ein. Ob ihr erst das eine und dann das andere tut oder euch aufteilt sei euch überlassen, aber wir brauchen das Tierchen für unseren Wagen, spätestens wenn Linos sich eines unserer Pferde ausleiht werden wir zu schwer für ein einzelnes sein. Außerdem ist es ein gute Training für euch, euch mal wieder mit anständigen Gegnern, die ihr auch besiegen könnt, anzulegen.


    Um für den ungeplanten Kampf gegen die Soldaten vorbereitet zu sein, holte der Niugnip das Schwert aus dem Gepäck und sprang dann von dem Wagen herunter. Als er dann in Richtung Kampfplatz lief, kam ihm ein Soldat entgegen. Als dieser sah, dass Jan ein Schwert mit sich führte, begann er zu lachen: „Na so was! Lassen die sogar ihre Kinder kämpfen.“


    Jan sah sich erst einmal um, wen der Soldat damit gemeint haben könnte, aber da er kein Kind entdecken konnte, musste der Soldat wohl den ihn gemeint haben. Es war ungewöhnlich, dass ihn der Gegner in ihm keinen Xinöphen sah, aber dafür war die Verkleidung wohl zu gut. Auf die Aussage des Soldaten antwortete der Niugnip: „Ich bin kein Kind.
    „Erzähl keine Lügen!“
    Ich lüge nicht.
    „Papperlapapp. Sieh dir doch mal deine Beine an. Hast du noch nie das Sprichwort ‚Lügen haben kurze Beine‘ gehört?“
    Ich gehöre einer kleinwüchsigen Rasse mit kurzen Beinen an, aber mich deshalb als Lügner zu bezeichnen, ist eine Beleidigung.
    „Wenn du so von diesem Unsinn überzeugt bist, dann zieh dein Schwert und kämpfe!“


    Nach diesem Wortgefecht begannen die beiden Kontrahenten, den Kampf mit ihren Schwertern auszufechten. Der Soldat hatte natürlich einen Vorteil, da er das längere Schwert hatte, eine Rüstung trug und außerdem ein Schild besaß. Aber da er glaubte, gegen ein Kind zu kämpfen, ging er zuerst nur halbherzig in den Kampf. Jan dagegen kämpfte mit vollem Einsatz, und so brauchte der Vogelmensch nur wenige Schwerthiebe, um am Schild des Gegners vorbei den ersten Treffer zu erzielen. Die Rüstung des Soldaten fing diesen Treffer zwar auf, aber dennoch hatte der Soldat daran gemerkt, dass er es mit einem erfahrenen Schwertkämpfer zu tun hatte.


    Als nächstes setzte der Soldat alles daran, den Gegner möglichst schnell zu besiegen. Da Jan keinen Schild und keine Rüstung hatte, musste er die Schwerthiebe des Gegners mit seinem eigenen Schwert abfangen, so dass er in dieser Phase des Kampfes kaum zu einem eigenen Angriff kam. Aber da er als Niugnip eine sehr ausdauernde Kondition hatte, machte ihm das nicht viel aus. Während er die meisten Hiebe des Gegners abfing, wartete er ab, dass der Soldat müde werden würde. Einige wenige Treffer musste er zwar einstecken, aber dabei entstanden glücklicherweise nur oberflächliche Kratzwunden.


    Der Soldat hatte offenbar auch eine gute Kondition, denn es dauerte recht lange, bis seine Schwerthiebe schwächer und langsamer wurden. Für den Niugnip war das der Zeitpunkt, um seinerseits ein paar vereinzelte Schwerthiebe auf den Gegner los zu lassen, die der Soldat allerdings mit leicht mit dem Schild abfangen konnte. In der folgenden Zeit merkte Jan, dass die Kondition des Gegners langsam weiter nachließ. Dadurch konnte der Niugnip mit der Zeit immer häufiger selbst einen Schwerthieb ausführen, und das wiederum führte dazu, dass die Kondition des Soldaten schneller nachließ.


    Als der Soldat schließlich soweit ermüdet war, dass er keine Kraft für neue Angriffe hatte, erklärte Jan den Kampf für beendet. Einen besiegten Gegner grundlos zu töten, sah er nicht als ehrenhaft an, und deshalb drehte er sich um, um zu seinen Kameraden zu laufen (die inzwischen schon längst ihre Kämpfe beendet hatten).


    Der Soldat sah die Sache mit der Ehre aber wohl anders, und so nutzte er die Gelegenheit, um den Vogelmenschen von hinten anzugreifen. Da er schon recht müde war, achtete er nicht darauf, ob er dabei irgendwelche Geräusche verursachte, und so konnte Jan den hinterhältigen Angriff rechtzeitig bemerken und erst einmal ausweichen. Es kam zu einem erneuten kurzen Kampf, bei dem Jan zunächst einmal die Schwerthiebe des Gegners abfing. Als Jan dann seinerseits zu einem Schwerthieb überging, rechnete er nicht damit, dass der Soldat dem Schwerthieb nichts mehr entgegen zu setzen hatte, und so fügte Jan seinem Gegner ungewollt eine tödliche Schwertwunde zu.


    Nachdem dieser Kampf also endgültig entschieden war, sprach der Niugnip noch ein kurzes Gebet für den verstorbenen Soldaten und lief danach zu den Kameraden.

  • Madaria betrachtete betrachtete interessiert die Vorführungen der Anderen. Als Sshar dann von seiner Idee erzählte und das er keinen Partner habe, kam Madaria die Idee in den Sinn, dass sie Sshar vielleicht aushelfen könnte.
    Platinex Auftritt war ein erschreckendes Beispiel, was die Liebe alles aus einem "ehrwürdigen" Platiner machen konnte. Madaria musste sich zusammenreißen, damit sie ihn nicht lauthals auslachte und ihn darauf aufmerksam machte, dass sie den "bösen, bösen" Teamleiter wohl mehr mochte, als Platinex. Ihr kam wieder der Vorfall im Wald vor Augen, wie der Lord sein gehobenes Haupt auf die Erde gleiten ließ. Nun konnte sie nun wirklich nicht mehr und kicherte leise.
    Palres versuchte es mit siner Panflöte. Auch wenn die Anderen es nicht merkten, sein Instrument war deutlich verstimmt. Deswegen ließ er sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen und flötete fröhlich ein Liedchen.
    Nun war Madaria an der Reihe. Sie nahm die Blütenblätter aus ihrer Tasche, die sie zuvor gesammelt hatte und ließ sie mit ihrer Magie schweben. Dazu vollführte sie einige Kunststücke und verbeugte sich am Ende. " Zwar nichts wirklich besonderes, aber es sollte seinen Zweck erfüllen.", schloss sie und setzte sich wieder, um den Anderen zuzugucken.
    Am nächsten Tag packte sie ihren Degen, einen Beutel mit Proviant und ein paar Pillen, die ihr später vielleicht noch etwas Lebensenergie spendeten. Der Wagen war vollgepackt und setzte sich bald in Bewegung, blieb aber wieder stehen, als Sam sich zu Wort meldete. Sie habe etwas gehröt, berichtete sie dem Gruppenführer, der sogleich Vayu und die Malfurie gen Himmel schickte um dort nachzuschauen, was los sei.
    Soldaten näherten sich der Gruppe und war bereit zum Angriff. Ausserdem war dort noch ein wildes Zaekran.
    Ich werde hier bei dem Wagen bleiben und all unsere Sachen bewachen. Ihr vernichtet diese Soldatentruppe und fangt die Raubkatze ein. Ob ihr erst das eine und dann das andere tut oder euch aufteilt sei euch überlassen, aber wir brauchen das Tierchen für unseren Wagen, spätestens wenn Linos sich eines unserer Pferde ausleiht werden wir zu schwer für ein einzelnes sein. Außerdem ist es ein gute Training für euch, euch mal wieder mit anständigen Gegnern, die ihr auch besiegen könnt, anzulegen.“, waren die Worte des Gruppenführers. Die Rekruten machten sich bereit und stürmten in den Kampf. Auch Madaria wollte schon gehen, zögerte jedoch, da sie es nicht gewohnt war, Menschen oder gar ein wildes Tier zu jagen.
    Trotzdem machte sie sich auf den Weg und forderte einen jungen Menschen heraus, der schon grinsend auf das Luftwesen wartete. " Nanana, jetzt werden sogar schon Frauen in ihr Verderben geschickt. Keine Sorge Kleine, ich werde dir nicht weh tun!"
    Nach dieser Aussage konnte sich Madaria ein Kichern nicht verkneifen, sodass der Soldat sie nur verwirrt anschaute und sie ihren Degen zog. Er stieg von seinem Pferd und griff nach seinem Schwert. Daraufhin stürmte er vorwärts um sie einen Kopf kürzer zu machen. Diese duckte sich, rollte sich nach hinten und ging zum Gegenangriff über. Zu ihrem Glück verlor der Soldat irgendwann das Gleichgewicht und somit konnte sie ihm den tödlichen Stoß geben. Sie traf genau ins Herz, was sie zum einen stolz machte und zum anderen auch wieder schockte, da sie bisher nie getötet hatte.
    Eine Weile noch betrachtete sie den toten Soldaten, ehe sie sich zu der Gruppe der Anderen begab. Sie sah noch, wie der eigentlich "tote" Platiner sich aus dem Staub machte. Hier und da war ein wenig Blut und auch dieZaekran schien zu kämpfen.
    " Jareth, meinen sie wirklich, dass wir sie mit Gewalt einfangen müssen? Sollten wir nicht erst einmal versuchen, ihr Vertrauen zu gewinnen?"

  • Nachdem sich wieder alle im Aufenthaltsraum versammelt hatten, begutachtete jeder, jeden. Musikanten, Kämpfer, Tänzer, Akrobaten, Schauspieler, viele unterschiedliche Arten der Vorführung waren vertreten. Jeder einzelne gab eine kurze Kostprobe seiner Kunst und präsentierte das Kostüm, das er oder sie sich geschneidert hatte. Linos schaute sie nur an, damit er später wusste wer alles zu der Zirkusgruppe gehörte, nicht das er anderen Zirkusleuten noch etwas Geheimes mitteilte. Dies würde er jedoch nie zugeben. Damit Linos später seine Kleidung nicht wegwerfen musste, liess er sie einfach in seinem Zimmer. Da er ein Fell hatte, waren Kleider keine Pflicht für ihn, es verdeckte den ganzen Körper bis auf die Hände, Füsse und das Gesicht. Im Anschluss holte Linos sein Schwert, die Jägerkleidung und den Bogen mitsamt Pfeilen. Dann verstaute er es im Wagen.
    Als sich der Wagen in Bewegung setzte, lief Linos neben ihm her. So ging es etwa eine Stunde, bis Samantha plötzlich verdächtige Geräusche hörte. Linos hatte sie zwar gehört, aber ihnen keine Beachtung geschenkt, wie es sich nun herausstellte hätte er es aber besser getan. Maderia und Vayu flogen sofort los, um festzustellen, woher sie kamen und meldeten dann den anderen Folgendes: Nicht weit von ihnen gab es ein Truppe von etwa einem Dutzend bis zu 15 Reitern, die einen offenbar wilden Zaeckran verfolgten. Ein solches Wesen war in dieser Gegend sehr wunderlich, lebten die Nutztiere doch sonst in der Nähe von Vulkanen. Ein Wald schien ein gänzlich falscher Ort für sie zu sein.


    Man wog ab, ob es sinnvoll wäre den Soldaten aus dem Weg zu gehen, doch Jareth wusste, wie wertvoll und nützlich ein weiteres Zugtier, vor allem von der Stärke eines Zaeckran, wäre und erließ folgenden Befehl: „Ich werde hier bei dem Wagen bleiben und all unsere Sachen bewachen. Ihr vernichtet diese Soldatentruppe und fangt die Raubkatze ein. Ob ihr erst das eine und dann das andere tut oder euch aufteilt sei euch überlassen, aber wir brauchen das Tierchen für unseren Wagen, spätestens wenn Linos sich eines unserer Pferde ausleiht werden wir zu schwer für ein einzelnes sein. Außerdem ist es ein gute Training für euch, euch mal wieder mit anständigen Gegnern, die ihr auch besiegen könnt, anzulegen.“
    Linos suchte sich wie alle anderen einen Gegner, mittlerweile waren sie gewarnt und Linos traf auf einen Mensch, der sein Schwert bereits gezogen hatte und es kampfbereit herum schwang. Als er Linos erblickte festigte er seinen Griff um das Heft und hob den Schild vor sich hin. „Keinen Schritt weiter, Werog.“ „Willst du mich aufhalten? Mit einem Schwert und einem Schild?“ Plötzlich rannte der Soldat mit hoch erhobenem Schwert auf Linos zu. Doch Linos wich nach rechts aus und der Schlag ging ins Leere. Stattdessen schlug Linos nun auf den Schild seines Gegners, aber er drückte lediglich den Schild näher an den Menschen heran. „Sind alle Soldaten so kraftlos wie du? Du bist ein Schwächling, obwohl wenn du den Schild mit mehr Kraft dagegen gehalten hättest, wäre dein Arm jetzt gebrochen.“ Wütend schlug der Mensch nach Linos, dann noch einmal und noch einmal. Mit jedem Schlag wurde der Soldat unvorsichtiger und aggressiver. Seine Angst vor dem grösseren und stärkeren Wesen zeigte sich immer mehr. Er traf Linos am rechten Oberarm, jedoch traf er nur ein paar Haare. Dann traf er Linos am Bauch und Kinos spürte wie ein bisschen Blut hinunter lief. Beim nächsten Angriff packte er das Schwert und zerbrach es mit seiner Kraft, jedoch zog er sich dabei eine Schnitte auf der Handfläche zwischen Daumen und Zeigefinger. Verängstigt wich der Soldat mehrere Schritte zurück und stolperte dabei über eine Wurzel. Als Linos näher kam, versteckte sich der Soldat unter seinem Schild. Linos schlug auf den Schild und seine Faust hinterliess eine Delle. Dann schlug er noch einmal zu, dieses Mal mit mehr Kraft. Die Delle vergrösserte sich und der Mensch darunter gab ein schmerzerfülltes Geräusch von sich. Noch einmal Schlug Linos zu und der Schild bekam einen kleinen Riss. Der Soldat schrie auf und durch den Riss stieg Blut empor. Nun zerrte Linos den Schild weg und warf es einige Meter fort. Mit seinen Krallen schlitzte er dem Soldaten schliesslich den Hals auf. Es ging nicht mehr lange und der Soldat war tot. Gelangweilt ging Linos zu den anderen zurück, die sich schon berieten, wie sie das mit dem Zaeckran anstellen sollten.

  • Tatsächlich zogen sich die fremden Wesen zurück, ohne Emnori gefunden zu haben, was die Großkatze ungemein erleichterte. Als sie sicher war, dass die fremden sich verzogen hatten, ging sie zurück zu ihrem angefressenen Mahl. Von dem einst stolzen Hirsch war bald nur noch wenig übrig und sobald sie sich satt gefressen hatte, vergrub Emnori die Überreste des Tieres im weichen Boden. Die Natur würde sie nicht verkommen lassen, aber es mussten auch nicht unbedingt Schwärme von Insekten von dem Kadaver angezogen werden.


    Witternd hob die junge Zaeckran den Kopf. Die Duftspuren der Wesen, vor denen sie geflüchtet war, lagen noch deutlich in der Luft. Neben dem schweren, metallenen Geruch des Metallwesens gab es noch einen weiteren, der die Raubkatze interessierte und der eine Spur von Rauch und Asche mit sich trug. Es musste sich wohl um ein humanoides Feuerwesen handeln. Und Feuerwesen waren doch gut in der Schmiedekunst. Vielleicht konnte sie dieses Wesen dazu bringen ihr diesen verfluchten Ring um ihr Bein abzunehmen. Dieses Zeichen ihrer einstigen Gefangenschaft bekam sie alleine einfach nicht ab. Sie konnte j dieser seltsamen Gruppe erst einmal folgen, vielleicht fand sich ja eine Möglichkeit den Zweibeiner um Hilfe zu bitten, ohne gleich gefangen genommen zu werden. Außerdem war die junge Zaeckran eigentlich ein geselliges Geschöpf und furchtbar einsam. Zwar schützte die Einsamkeit sie auch, aber mit der Zeit wurde ihr Herz schwer und sie wünschte sich immer stärker Gesellschaft.


    Sie hatte nicht lange warten müssen, schon nach kurzer Zeit kam die bunte Gruppe mit einem schwer beladenen Wagen den Weg entlang. Die beiden Pferde schlugen unruhig mit den Schweifen, als sie Emnori witterten und diese wartete lieber einige Minuten, bevor sie der Fährte folgte. Es waren nun viel mehr Wesen, keine zwei von derselben Art. Was so viele verschiedene Wesen nur zusammenhielt? Leider sollte Emnori schneller mehr über die Gruppe erfahren, als ihr lieb war. Sie war ihnen auf dem Weg gefolgt, als auf einmal eine Schar Jäger auftauchte. Die Zaeckran hatte sich zu sehr auf die Duftspur konzentriert und ihre Vorsicht für einen Moment vergessen. Die humanoiden Wesen auf den Pferden, die natürlich sofort beschlossen hatten ihrem Leben in Freiheit ein Ende zu setzen, jagten sie schier unermüdlich. Das man ihr ihren Wert anhand der seltenen Fellzeichnung ansehen konnte half ihr dabei nicht gerade.


    Plötzlich ertönte hinter ihr ein Schlachtruf und ein Pfeil, der scheinbar aus dem Nichts kam, zischte knapp an den Reitern vorbei. Emnori war es egal, wer für diesen Wirbel verantwortlich war, sie nutze die Gelegenheit und brachte sich mit einem kräftigen Satz in den Schutz der Bäume. Noch immer erklang hinter ihr das Donnern von Pferdehufen. Mindestens einer der Reiter schein ihr auf der Spur zu sein. Da sie sich nicht ganz sicher war, warf sie nach einiger Zeit einen raschen Blick über die Schulter. Tatsächlich war ihr nur noch ein einzelner Jäger auf den Fersen. Ein einzelner Mensch auf seinem langbeinigen Reittier. Binnen einer Sekunde entschied sich Emnori dafür, ihn zu verjagen. Wenn sie einfach weiterlief und darauf hoffte, dass das Pferd vor Erschöpfung zusammenbrach, würde sie selbst viel zu erschöpft sein und für weitere Verfolger eine leichte Beute abgeben. In der Natur gab es schon immer zwei Überlebensstrategien: Flucht oder Kampf. Wenn ihr hier die Flucht nicht helfen konnte, würde sie wohl oder übel kämpfen müssen. So verlangsamte sie ihre Schritte und ließ den Menschen zu ihr aufholen. Bevor er ihr jedoch zu nahe kommen konnte, rammte sie die Pfoten in den Boden und warf sich zur Seite, nur um im nächsten Moment wieder auf den Beinen zu stehen. Das Pferd war zwar nur unwesentlich weniger wendig wie sie, aber es war ein Fluchttier. Es preschte an ihr vorbei, ohne dass sein Reiter groß Einfluss auf es nehmen konnte. Im nächsten Augenblick sprang Emnori das Tier an und rammte es mit der Schulter, um es in Panik zu versetzten. Ein schrilles Wiehern entwich der Kehle des Tieres, als es in blinder Angst vor der Raubkatze einen Satz zur Seite machte. Die steile Klinge, deren Grund mehrere Meter tiefer lag, übersah es dabei und stürzte polternd, sich mehrfach überschlagend den Abhang hinab. Der Mensch schaffte es dank guter Reflexe rechtzeitig von seinem Ross abzuspringen. Krachend beendeten einige Äste auf dem Grund der Klinge den Fall des Pferdes. In seltsam verdrehter Haltung lag es da, die Augen vor Furcht und Schmerz weit aufgerissen und mit flatternden Nüstern, während zwei seiner langen Beine in unnatürlichen Winkel vom Körper abstanden und eindeutig gebrochen waren. Sein Anblick machte Emnori traurig. Ein Pferd mit gebrochenen Beinen war genauso zu Tode verurteilt, wie ein Vogel mit verletzten Flügel. Früher oder Später würden di Bewohner des Waldes sich an seinem Fleisch sattfressen. Das hatte die Katze nicht gewollt. Mit geschmeidigen Sätzen sprang sie die Böschung hinab und blieb neben dem verängstigten Tier stehen. Kurz rieb sie den Kopf en seinem, bevor sie es mit einem gezielten Biss den Nacken brach und es so von seinen Qualen erlöste. Polternd und schwerfällig folgte der Mensch ihr, doch erst als sein Schwert zischend durch die Luft sauste und der Raubkatze einen oberflächlichen Schnitt am rechten Oberschenkel zufügte, wurde diese sich wieder seiner bewusst. Fauchend ließ sie ihren Schwanz peitschend in seine Richtung schlagen und fügte ihm mit der scharfen Knochenspitze einen leichten Schnitt an der Wange zu. Mochte ihr stachelbesetzter Schwanz auch noch so gefährlich aussehen, er half ihr lediglich das Gleichgewicht zu halten und ließ sich nur nebenbei als Abschreckung einsetzen. Wirklich verletzen konnte sie mit ihm niemanden, aber dafür hatte sie ihre Klauen und Zähne, wie der verdutzte Mensch nun zu spüren bekam. Bevor er recht wusste, wie ihm geschah, war Emnori über ihm und schlug ihm mit einem Pfotenschlag den Schild aus den Händen. Der Mann schien nun begriffen zu haben, dass die Zaeckran vor ihm nicht wie ihre Artgenossen war und ihn durchaus auch verletzen konnte. Mit dem Schwert schlug er mehrfach nach ihr und schien dabei fast vergessen zu haben, dass auch er sie nur einfangen und lebend zurückbringen sollte. Knurrend zeigte sie ihm die Zähne und schob die Lefzen hoch, während sie vor ihm zurückwich. Sie wollte ihn nicht verletzen und hoffte, er würde sie in Ruhe lassen. Als er aber nicht den Anschein erweckte die ebenso zu sehen, kauerte sie sich zu Boden, spannte sie Muskeln und katapultierte sich im nächsten Augenblick ihm entgegen. Der Mann riss sein Schwert in die Höhe, aber als die Raubkatze ihn mit ihrem vollen Gewicht traf, half ihm das auch nicht mehr viel. Er wurde von den Füßen gerissen und blieb einen Moment atemlos liegen. Emnori, die das Schwert nur mit der flachen Seite an der Schulter getroffen hatte, ließ ihn sich wie der halbwegs aufrappeln. Dann schnellte sie mit einem Brüllen vor und riss mit ausgefahrenen Krallen ein Loch in einen dicken Baumstamm, der nur wenige Schritte von dem Mann entfernt stand. Bisher hatte sie die Krallen nicht ausgefahren und dies war ihre erste und letzte Warnung an ihren Gegner. Als sie mit gebleckten Zähnen auf ihn zuschritt, schien ihn der Mut zu verlassen. Er musste eingesehen haben, dass er allein mit bloßer Kraft einer kämpfenden Zaeckran nicht ebenbürtig war und suchte schleunigst das Weite. Er hatte wohl auch nicht gerechnet, auf große Gegenwehr ihrerseits zu stoßen, denn ihre Art konnte bekanntlich noch nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun. Nun aufmerksamer machte sich Emnori auf den Rückweg. Sie wollte immerhin noch immer der Gruppe folgen.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Am nächsten Morgen räumte Sam ihr Zimmer. Sie legte den Leder-Gurt mit den paar Dolchgriffen, aus den auf ein Wort die Klingen herrausfahren würden, so an, dass er nicht unter ihrer Verkleidung hervorschaute. Ihren normalen Gürtel legete sie ebenfalls an und hängte Schwert und Beutelchen daran. In der Stadt würde sie die Sachen in den Wagen legen, aber auf der Strecke würde sich kaum einer über eine bewaffnete Wandertruppe wundern, oder doch? Aber es war ihr egal. Sie ging in den Gemeinschaftsraum, wo sich alle zu Kostproben ihrer Vorführungen verabredet hatten. Samntha sah sich interessiert die Vorführungen der anderen an. Jareth präsentierte Glückspiele, Sshar führte die Kampfkunst den Herok vor, Palres spielte auf seiner Gitarre, Jan auf seiner Panflöte und Madeira vollführte etwas Akkrobatik. Sie selbst verformte einige Wasserbälle zu ein wenig größeren Blumen und kreairte dazu Schmetterlinge, die am Ende von kleine Vögeln erbeutet wurden. Sie wollte die Gesetzte der Natur darstellen, aber so ganz war sie dann doch nicht mit der Darstellung zufrieden.


    Mit dem Wagen und zwei Pferden verließen sie dann das Quatier. Sam lief mit Xiri auf der Schulter neben dem Wagen her und suchte nach den Adern des Wassers und fand sie dann doch nicht. Sie konzentrierte sich weiterhin auf die Natur. Das leise Knacken von Ästen und das Rascheln von Blättern war zu vernehmen. Hier und da Tiergetrappse, aber nicht unnatürliches. Nach einer Weile, vielleicht auch eine Stunde, hörte sie dumpfe Schläge nicht nur einen. Vierertakt. Mehrstimmig. Eine Gruppe viellleicht mit einem ungewöhnlichen Marschschritt? Jedenfalls teilte sie es den anderen mit. Daraufhin schwärmten madeira und Vayu aus und meldeten wenig später eine zwölfköpfige Reiter-Gruppe, die ein Zeckran jagten. Jareth befahl die Reiter-Gruppe zu erledigen. "Muss es den gleich Mord sein?", stöhnte die Tairis gedanklich und theatralisch. Was mit einem Kichern Xiris kommentiert wurde.


    Die Tairis schlug einen Weg durch den Wald, dessen grüne Deckung sie gerne nutzen wollte. War dardurch auch etwas langsamer, was sie ein wenig verärgerte. Als sie dem Kampffeld nahe war kletterte sie auf einen halbhohen tragfähigen Ast und beobachtete kurz in Kauerstellung die Szenerie. Xirivanda ließ sich neben ihr auf dem Ast nieder. Einige der Jäger waren schon dahingeraft worden. Etwas weiterhinten sah sie einen weiteren Platiner zu Roß an preschen und wählte ihn als ihren Gegner aus. "Du hast die Ehre zu sterben.", flüsterte Sam sarkastisch und Xiri nahm eine zweifelende Haltung ein. Fast unterhalb ihrer trottete der Brandfuchs von Madeiras Gegner her. Ihre Gelegenheit! Sie sprang von Ast, auf dem Xiri nun weiterhin blieb, und landete neben dem Pferd, welches verschreckt versuchte einen Abgang zu machen. Sie bekamm, aber den Kopf des Sattels zu fassen und zog sich schwungvol in den Sattel. Zumindest war sie oben und konnte nach den Zügeln langen, während das Tier unter ihr losraste. Beim zweiten Versuch kriegte sie diese auch zufassen, nahm sie kürzer und gab dem Pferd die Sporen und dirigierte es gleichzeitig in die passende Richtung. Sie hielt auf den Platiner, der ihren Kurs nun auch erkannt hatte, zu. Sie entschied sich dafür den Kerl aus dem Sattel zu holen.


    Sie formte einen Wasserball zu einem Seil, schwang dieses drehend über dem Kopf und zielte auf die Beine des anderen Zossens. Der Platiner durchbrach das Wassergebilde mit einer ordentlichen Ladung Metallstaub. Sam blieb gerade noch Zeit das Doppelschwert aus seiner Halterung zu lösen und in Abwehrstellung zu bringen, da sauste schon die Klinge des Platiners auf die ihrere. Sie ritten aneinander vorbei ohne den anderen aus dem Sattel geworfen zu haben. Samantha wendete den doch folgsamen Brandfuchsschnell, während der Platiner nit dem Bocken und Steigen des hübschen Rappens kämpfen musste. Da spürte sie wonach sie so lange gesucht hatte: Die Verbindung zur Ader des Wassers, der Wassermagieströmung. Die sie sogleich auch nutzte: Sie formte ein rößeres und schwerer zu durchbrechendes Fangseil und schleuderte es dem Rappen mit Erfolg auf die Vorderhand, dessen Reiter mit den Bockmanövern zuabgelenkt war.


    Er rutschte beim Aufkommen auf dem Boden weg und hätte beinahe den Platiner unter sich erdrückt. Dieser war durch den Fall auf den Boden nun hochentzürnt. "Du widerliche Halbwesen-Hexe! Dafür wirst du bezahlen und zwar mit dem Tod"!", fauchte er. Er riss sein Schwert nach oben und rannte auf sie zu. Sam parierte den Hieb und grub ihm die andere Hälfte meiner Klinge in den Hals, doch nicht tief genug, während seine Klinge auf die Hinterhand des Brandfuchses rutschte und diesen verletzte. Er zuckte wiehernd zur Seite und arbeitete doch weitehin mit. Es folgte ein Schlagabtausch auf ihrer Schwerthand. Samantha lenkte das Pferd immer ein Stück zur Seite und der Platiner machte diesen Tanz mit. Sie wartete auf einen Fehler, aber dieser unterlief ihm nicht. Da wagte die Tairis ein Risiko. Sie lenkte diesmal auf den Platiner zu, der hatte aber mit dem anderen Bewegungsmuster gerechnet und den Schritt auf sie zu gemacht. Die Tairis pfefferte ihm einen Tritt an den Hals, der ihn taumeln ließ, und zog ihm die Klinge vollends durch den einzigst ungeschützten Punkt die Kehle. "Wieder eine wiederliche Klassen-Denke weniger, die auch noch in Ehre gestorben ist.", spukte Sam aus. Sie bat trotzdem in einer stummen Bitte um die Aufnahme seiner Seele.


    Sie ritt auf den immernoch liegenden Rappen zu, stieg ab und ging die Zügel ihres Pferd haltend auf ihn zu. "Ssch, ganz ruhig Kleiner." Sie legte ihm die Hand auf die schweißnasse Flanke und fuhr seine Beine ab. Sie waren verwunderlicher Weise noch ganz. Sie löste die Fußfessel und ließ ihn aufstehen. Er hatte einige narben am Hals und an der Schulter, doch sonst hatte er einen guten Zustand, sodass die Tairis ihn mit nahm. Die Wunde des Brandfuchses, den sie nun als den ihren titulierte, würde sie später mit einer Heilpflanze versorgen, denn sie war zwar nicht nur oberflächlich, aber auch nicht besomders schlimm. Selbst wenn die Gruppe die Zossen nicht behalten wollte, so konnte man sie wenigstens noch verkaufen. So ritt si auf die anderen der Gruppe zu.

  • Nacheinander erledigten Sshar, Platinex – auch wenn man hier nicht wirklich von „erledigen“ sprechen konnte – Palres, Jan, Maderia, Linos und Sam jeweils einen Jäger. Allerdings waren nicht alle unter ihnen so erfolgreich. Takuya wurde von einem Bogenschützen mehrfach getroffen bevor er sich überhaupt auf den Kampf hatte vorbereiten können. Er gab den anderen schnell Bescheid und flog mit letzter Kraft zu Jareth und dem Wagen zurück, in der Hoffnung Jareth würde ihm helfen können.


    Die Jäger, die hauptsächlich Menschen oder Platiner waren, wurden sich, nachdem einer nach dem anderen von den merkwürdig gekleideten Angreifern dahingerafft worden war, immer mehr bewusst in was für einer Lage sie sich befanden, konnten jedoch ihrem Ende nicht mehr entrinnen.


    Vic trat gegen einen Kämpfer mit einem Morgenstern an, der sich gerade aus dem Staub machen wollte.
    „Ich hasse Feiglinge, die abhauen. Aber weißt du was ich noch viel weniger leide kann? Schlechte Kämpfer. Zeig mir, ob du wenigstens in dieses Schema nicht hinein passt.“
    „Pah, was willst du jämmerlicher Mensch schon gegen mich Kaabalisten ausrichten? Ich habe in den Gruben jeden einzelnen Gegner zermalmt. Eigentlich wollte ich mich schonen, aber wenn du so erpicht auf einen Kampf bist, sollst du ihn selbstverständlich bekommen!“
    Der Soldat wandte sein Pferd und ließ seinen stachelbesetzten Stern kreisend neben sich her schwingen. Dann trieb er sein Reittier mit voller Geschwindigkeit auf den Rucuome –dessen Art er natürlich nicht erkannt hatte – zu. Luttvicithor überlegte kurz, ob er das Pferd verschonen sollte.
    Es ist nur ein Tier, was interessiert es mich ob es lebt oder nicht? Es kann nicht denken wie wir und es hat auch keine vergleichbare Sprache. Seine Existenz beruht einzig und allein auf der Tatsache, dass er uns als Nutztier dienen soll .
    Somit wurde der Schimmel ein Opfer der Umstände. Vic stellte sich dem Reiter entgegen und rammte sein Breitschwert dem Pferd direkt in die Brust. Normalerweise wäre ein Mensch von der Wucht eines solchen Galopps einfach nach hinten geschleudert und wohl schwer verletzt worden. So aber bleib Vic einfach stehen und sah in die brechenden Augen des Tieres.
    Vielleicht hätte ich den Vollidioten doch einfach runterhauen sollen. Der Schimmel kann doch nichts dafür, dass er ein solches Wesen tragen muss...
    Der Jäger war volkommen perplex, als er sah, was für Kräfte sein gegner hatte. Er ließ sich aber von dem Schock nicht allzu lange aufhalten sondern schleuderte seine Waffe nach Vic. Dass er dabei sein Pferd gerade noch einmal traf, war ihm egal.


    Nun wurde aber der ehemalige Sträfling wütend. Es missfiel ihm inzwischen, das Pferd getötet zu haben – mit dem ermorden von Lebewesen hatte er schon immer Probleme gehabt – aber dem sterbenden Geschöpf noch einmal Schmerzen zuzufügen, fand er unhaltbar.
    Er blockte den Morgenstern mit Xidan ab und packte die Kette der Waffe. An dieser zog er dann den Jäger zu sich.
    Eigentlich hatte der Katzer geglaubt es gäbe nichts und niemanden unter den Menschen, der ihm an Körperkraft gleichkäme. Unter den Katzen vielleicht, aber unter den Wesen ohne Magie? Das erschien ihm unmöglich. Aber es war nun einmal so. Das entgegengesetzte Zerren an seiner Waffe half ihm gegen Vic überhaupt nichts und so hing er plötzlich etwa 20 Zentimeter über dem Boden. Der Rucuome starrte ihn wütend an, und der Katzer war einfach nicht mehr in der Lage klar zu denken.
    So sehr ich diesen Mistkerl auch verachte, töten kann ich ihn einfach nicht. Ich werde heute nicht noch ein Paar Augen beim erlöschen zusehen.
    Mit aller Kraft die er aufbringen konnte, schleuderte Vic den Soldaten zu Boden. Dann packte er den Morgenstern seines Gegners und zerschmetterte ihm damit das linke Bein. Der Jäger schrie nicht einmal mehr, er wurde sofort bewusstlos.
    So zerstört und wahrscheinlich seiner Existenzgrundlage beraubt, ließ er den Katzer zurück und rannte in die Richtung, in der Vayu und Maderia die Raubkatze gesichtet hatten.


    Er kam gerade zum rechten Augenblick. Die Zaeckran war von den Gruppenmitgliedern eingekreist worden und Vic hatte ihr soeben den letzten Ausweg genommen. Fauchend und verstört wandte sich das teure Nutztier im Kreis und blickte die Anwesenden an.


    Ihre Augen wirkten aber gar nicht wütend oder aggressiv, es lag eher Angst und Traurigkeit in ihnen.
    Maderia war die Erste, die aussprach, was einige bereits dachten:
    „Sollen wir sie denn wirklich einfach so einfangen? Sie ist doch auch ein intelligentes Wesen... Ich habe Jareth gerade gefragt, er meinte er wolle sie nun einmal haben, aber das fühlt sich so falsch an.“


    OT: Neuer Job ist darüber zu diskutieren, was getan werden soll. Emnori wird irgendwann offenbaren, dass sie sprechen kann und sich einmischen. Natürlich sollte das Ergebnis der Diskussion sein, dass die Zeackran Teil der Truppe wird. Wie ihr dahin kommt ist egal.


    Sollte dies schon sehr bald geschehen, hier noch, was ihr danach machen könnt:
    - Rückkehr zu Jareth mit der Neuigkeit, dass Takuya seinen Verletzungen sehr schnell erlegen ist.
    - Wahrnehmung/ Entdeckung eines Blutdämons (drsnake)
    Viel Spaß dabei^^

  • Nach Madarias Auseinandersetzung mit Platinex , die damit endete dass der junge Adlige der Länge nach gen Waldboden stürzte - gefolgt von einem peinlich berührten"Das war Absicht!" wurde es allmählich an der Zeit zum Aufenthaltsraum zurückzukehren. Einen kurzen Fußmarsch durch das Gehölz später kamen sie, gerade noch rechtzeitig um ihre Nummer zu zeigen an. Jeder einzelne der Rekrutentruppe wartete mit anderen Kunststücken auf ; vom Gitarrenspiel über Kampfkünste bis hin zu Gymnastik waren vertreten. Fintan wurde vom vielen Zusehen schnell hibbelig und sprang fast von seinem Platz auf als es endlich an ihm war, seine doppelseitige Fackel anzuzünden und seinen Tanz vorzuführen. Zu seiner Zufriedenheit (und auch Erleichterung) verlief dieser weitestgehend reibungslos.

    Tags darauf war es an der Zeit aufzubrechen. Fintan ließ , da er nicht allzu viel Gepäck mit sich herumschleppen wollte, seine Umhängetasche kurzerhand liegen, steckte seinen Säbel in ein Tuch, dass er sich als Gürtel um die Hüften geschnallt hatte und ließ seine Schlagringe samt der letzten getrockneten Kaktee ,die er noch übrig hatte, in seinen weiten Hosentaschen verschwinden. Nachdem jeder seine Habseligkeiten in den nun vollbepackten Wagen gepackt hatte, konnten sie endlich aufbrechen. Als sie gerade einmal eine Stunde unterwegs waren, vernahm Samantha plötzlich merkwürdige Geräusche. Nachdem die wenigen flugfähigen Rekruten die Lage ausgekundschaftet hatten, wurde klar, dass sie bald Gesellschaft bekommen würden - in Form von Soldaten. Die Diskussion, ob man ihnen nun aus den Weg gehen sollte oder nicht viel recht kurz aus, als Jareth seinen nächsten Befehl verkündete„Ich werde hier bei dem Wagen bleiben und all unsere Sachen bewachen. Ihr vernichtet diese Soldatentruppe und fangt die Raubkatze ein. Ob ihr erst das eine und dann das andere tut oder euch aufteilt sei euch überlassen, aber wir brauchen das Tierchen für unseren Wagen, spätestens wenn Linos sich eines unserer Pferde ausleiht werden wir zu schwer für ein einzelnes sein. Außerdem ist es ein gute Training für euch, euch mal wieder mit anständigen Gegnern, die ihr auch besiegen könnt, anzulegen.“

    "Aha, wir könn' mal schön unser Lebn' riskiern' und er hält sich mal schön raus."dachte sich Fintan, stürzte sich dann aber mit einem einfachen "Geht klar Chef!" ins Getümmel. Ohne groß nachzudenken, hastete der Rothaarige ins Dickicht hinein und folgte dem Geräusch von Hufschlägen. Einen Moment glaubte er einen der Jäger ausgemacht zu haben, doch als er an einer kleinen Lichtung angekommen war, war es auf einmal wieder völlig still. "Ach nee, fang' ich jetzt schon an Hörschädn' zu bekomm'?" Fintan streckte entnervt seine Arme "Also , ich hätt schwörn' könn', dass da-" er wurde mittem im Satz unterbrochen, als ein stechender Schmerz seinen rechten Oberarm durchfuhr. "Was zur Hölle?!" hektisch sah der junge Ignatier sich um, bis er einen Pfeil in der Rinde eines Baumes genau vor sich stecken sah "Oh." war sein knapper Kommentar dazu, als er schon dem nächsten Projektil ausweichen musste- diesmal verfehlte der Pfeil ihn um Haaresbreite. Schnell ließ Fintan seinen Blick umherschweifen, doch konnte er seinen Angreifer nirgends erblicken "Verdammt, komm' endlich heraus, du Feigling!" schrie er in den Wald hinein, doch die einzige Antwort die er erhielt, war ein weiterer Schuss, dem er nur knapp ausweichen konnte.

    Der Rothaarige konnte von Glück sprechen, als er zwischen den laubbewachsenen Ästen etwas Weißes erkennen konnte - womöglich ein Schimmel. Ohne Vorwarnung ließ Fintan einen einfachen Feuerzauber in Form eines kleinen Feuerballs auf die Äste los, die der Jäger als Tarnung verwendete. Es dauerte nicht lange bis einige der Äste Feuer fingen und der Bogenschütze gezwungen war, sich auf die Lichtung zu retten. Bei dem Schützen handelte es sich um einen dünnen Platiner, vielleicht Mitte zwanzig, mit kurzgeschorenen, blassblonden Haaren. "Bilde dir bloß nichts darauf ein, du widerwärtige Laune der Natur!" sichtlich zornig klopfte der Mann sich einige, noch glühende Holzstücke von seinen Gewändern. Fintan kratzte sich , mit hochgezogenen Augenbrauen am Hinterkopf, als er seinen Gegner musterte "Äh, glaubste echt, dass es 'ne schlaue Idee is' wen anzugreifn' der dich zu Kohle verarbeitn' kann?" dabei spielte er ziemlich offensichtlich auf den elementaren Nachteil des Metallwesens an. "Schweig!" schrie dieser den jüngeren Mann jedoch nur an - offensichtlich wollte er nichts davon hören, dass seine Gegnerwahl alles andere als klug gewesen war. Bevor Fintan wieder einen frechen Kommentar zum besten geben konnte, ritt der Platiner auf ihn los und zog sein Schwert aus der Scheide um den Rothaarigen zu enthaupten. Dieser sprang schnell nach hinten und ließ erneut seinen Feuerzauber los, nur dieses mal schoss er dem Pferd direkt vor die Hufe.

    Mit einem lauten Wiehern, bäumte der Schimmel sich auf - was seinem Reitern einen recht harten Fall bescherte - und galoppierte immer noch panisch davon. Als sich der Platiner mit wutverbranntem Gesicht aufrichtete, machte Fintan zunächst keine Anstalten anzugreifen "Hör' 'mal, du biss' hier eh ganz schön im Nachteil und umbringn' möcht' ich dich nich', also lass einfach das Viech, dem ihr da eben nachgejagt seid in Ruhe und hau ab." das Metallwesen jedoch ergriff erneut sein Schwert und stürmte erneut auf den Ignatier hinzu, der sich schnell seine Schlagringe aus den Hosentaschen fischte und über seine Hände streifte. Bevor der Platiner, der kurz davor war, mit seiner Klinge zuzuschlagen , ihn treffen konnte, duckte Fintan sich unter dem wuchtigen Hieb hindurch und schickte seinen Gegner mit einem heftigen Kinnhaken zu Boden, wo er regungslos liegen blieb. Als der Ignatier kurz darauf nach dem Puls seines Gegners fühlte, stellte er zu seiner eigenen Erleichterung fest, dass er bloß bewusstlos war. Um trotzdem kein Risiko einzugehen, riss er sich zwei Stoffstreifen aus seinem Hüfttuch heraus , band dem Platiner die Hände hinter dem Rücken fest und knebelte ihm kurzerhand. Nachdem er ihn noch unter einem Haufen aus Blättern und Zweigen verschwinden gelassen hatte und sich sicher war, dass das Metallwesen so bald nicht mehr zu sich kommen würde, lief er schnell wieder zum Rest der Gruppe zurück.,

    "He, tschuldigung, dass ich n' bisschen länger gebr-" weiter konnte Fintan nicht sprechen, als er sah, wobei es sich bei dem Tier handelte, dass die Jäger eben noch durch das Dickicht gehetzt hatten : eine große Zaeckran mit dunkelrotem Fell. Auf einmal völlig verkrampft wich der Ignatier ein paar Schritte vor der Raubkatze zurück und sah aus, als würde er am liebsten so schnell wie möglich die Beine in die Hand nehmen. Es war ihm Peinlich, vor seinen Gefährten wie ein Angsthase darzustehen, aber seine Phobie war in diesem Moment stärker.




    OT: Sorry, dass ich so spät dran bin ^.^ . Hoffe, dass der Kampf und Fintans Katzenphobie so in Ordnung gehen.

  • Nachdem sich die Schritte, die die Dyrade so verschreckt hatten, wieder entfernten und sie auch weder Madaria noch Fintan im begegnete, setzte sie ihre Beschäftigung wieder fort und sammelte noch zahlreiche Blumensamen für ihre Vorführung.
    Am Abend sah sie interessiert den Vorführungen der anderen zu und ließ, als sie selbst an der Reihe war, nur ein paar kleinere Pflänzchen erblühen, da sie nicht zu viele Samen verschwenden wollte. Sie hatte sich schon überlegt, ob sie die Blumen in ihren Fußspuren hinter sich erschaffen sollte als wäre sie ein Leben schaffender Naturgeist oder ob sie lieber etwas mehr Show daraus machen und jede einzeln mit grün leuchtenden Magieblitzchen zum erwachen bringen sollte, aber hatte sich noch nicht entgültig entschieden. Sie würde während ihrer Reise noch genug Zeit zum nachdenken haben.

    Am nächsten Morgen verließ die Gruppe mit dem Wagen das Hauptquartier. Diana hatte alle ihre Habseligkeiten mitgenommen, was sowieso nicht viel war. Sie hatte das neue grüne Zirkusgewand an, und trug tatsächlich noch ein türkisfarbenes Tuch über den Schultern, obwohl ihr natürlich nicht kalt war. Ihre Tasche lag bei den anderen Sachen auf dem Wagen, nur ihren Bogen und die Pfeile hatte sie nicht aus der Hand gegeben. Die Waffe stand im starken Gegensatz zu dem hauchfeinen Gewand.
    Sie waren noch nicht sehr weit gekommen, als sie auch schon auf einen Trupp Soldaten stießen, der hinter einem Zaeckran her war. Diana hatte schon von diesen Tieren gehört, allerdings sah sie heute zum ersten Mal eines. Jareth wollte von ihnen, dass sie die Soldaten erledigten und das Tier einfingen.
    Wortlos machte die Dyrade sich auf den Weg. Sie lief nicht direkt auf die Gruppe von Soldaten zu, sondern lief ersteinmal direkt in den Wald, um dann sich in einem weiten Bogen von hinten zu nähern. Als sie nahe genug war, versteckte sie sich zunächst hinter einem Baumstamm und beobachtete die Reiter. Sie musste nicht lange warten. Schon nach wenigen Augenblicken rannte das Zeackran los und die Reiter stoben ihm nach. Einer von ihnen kam dabei sehr nahe an Diana vorbei. Die Dyrade lächelte. Na endlich. Ein kaum wahrnehmbarer grüner Blitz zuckte über den Boden und im nächsten Moment stolperte das Pferd im vollen Galopp über eine aus dem Nichts erschienene Wurzel. Mit viel Lärm stürzte das Tier hart auf die Vorderbeine, während sein Reiter in hohem Bogen aus dem Sattel geschleudert wurde und sich auf dem Waldboden wiederfand. Leider hatte das dort wuchernde Moos seinen Sturz etwas weicher gemacht, so dass er fluchend schon im nächsten Moment wieder auf den Beinen war und sich nach dem Pferd umdrehte, dass sich ebenfalls wieder aufgerappelt hatte, allerdings nun nervös hin und her tänzelte und so aussah, als ob es jeden Moment fliehen würde. Der Reiter murmelte eine weitere Verwünschung und ging langsam auf die hell gefärbte Stute zu, um sie bei den Zügeln zu packen.
    Diana legte einen vergifteten Pfeil an und studierte ihr Ziel. Der Mann hatte sehr helle Haut und fast weißblondes Haar. Ein Platiner also... Langsam spannte sie die Sehne des Bogens. Als der Platiner noch näher kam, schob sie sich lautlos um den Stamm herum, um nicht gesehen zu werden. Dummerweise rutschte ihr dabei das türkisfarbene Tuch von den Schultern und hob sich wunderbar leuchtend vom braunen Waldboden ab. Das sandfarbene Pferd sah es zuerst und sprang mit einem Quietschen ein Stück zurück. Mit einem lautlosen Fluch auf den Lippen sprang Diana nach vorne und zielte. Der Platiner drehte sich im gleichen Moment um, in dem sie schoss. Überraschung spiegelte sich in seinem Gesicht wieder, als der Pfeil sich in seine Schulter bohrte. Dann lachte er. "Glaubst du tatsächlich, dass mich ein einziger Pfeil töt...en..." Seine Stimme versagte, als das Gift seine Wirkung entfaltete und ihm die Luft nahm. Keuchend griff er sich an den Hals und fiel zu Boden. "Ja, das denke ich", antwortete Diana dem Sterbenden spöttisch, zog ihren Pfeil mit einem Ruck aus seiner Wunde und schob ihn zurück in den Köcher. Wer wusste schon, wann sie als nächstes die Zeit hätte, Pfeile zu schnitzen...
    Diana musterte das Pferd kritisch. Sie hatte nicht besonders viel Ahnung von diesen Tieren, da Dyraden keine Verwendung dafür hatten, doch sie glaubte zu erkennen, dass es zu einer wertvollen Rasse gehören musste. Immerhin war es das Pferd eines Platiners, allein diese Tatsache sprach schon dafür.
    Also hob sie zuerst das heruntergerutschte Tuch auf und legte es wieder um ihre Schultern, bevor sie sich dem Tier langsam näherte und es tatsächlich am Zügel erwischte. "Ganz ruhig", murmelte sie leise und streichelte es sanft über den Hals. Die Stute blähte immer noch erregt die Nüstern, ließ sich aber dann doch willig führen.

    Wenig später war Diana wieder zurück beim Wagen, wo die anderen gerade besprachen, wie das Zaeckran einzufangen sei. „Sollen wir sie denn wirklich einfach so einfangen? Sie ist doch auch ein intelligentes Wesen... Ich habe Jareth gerade gefragt, er meinte er wolle sie nun einmal haben, aber das fühlt sich so falsch an", sagte Madaria gerade.
    Will sie mit diesem Tier verhandeln?, dachte Diana überrascht. Sie hatte sich noch nie Gedanken darüber gemacht, ob Zaeckran intelligent waren oder nicht - die Dyraden hielten sich sowieso keine. Sie überlegte. Mit was könnte man ein Raubtier wohl dazu bewegen, sich der Gruppe freiwillig anzuschließen? Ihr erster Gedanke war Fleisch, doch dann verwarf sie ihn wieder, denn das Zaeckran hätte nicht so lange alleine überlebt, wenn es nicht in der Lage wäre, sich selbst zu versorgen. Auch mit anderen Arten von "Bezahlungen" würde das Tier wohl nichts anfangen können, also waren diese von vorneherein sinnlos. Was mochte ein entflohenes Nutztier in dieser Situation wohl am meisten begehren?
    Sicherheit. Dieses Wort drängte sich in Dianas Bewusstsein und es wurde ihr sofort klar, dass es stimmen musste. Immerhin wurde dieses Zaeckran verfolgt - würde immer verfolgt werden, wenn es sich nicht wieder einfangen und zurück zu seinem Besitzer bringen ließ. Diana studierte die Raubkatze kurz. Der eiserne Ring an einem ihrer Vorderbeine war wohl noch ein "Erinnerungsstück" ihres Vorbesitzers...
    "Ich kenne mich nicht so sehr mit diesen Tieren aus", begann Diana ruhig, "doch wenn wir es nicht gewaltsam fangen wollen, müssen wir ihm ja irgendetwas anbieten, damit es freiwillig hierbleibt. Ich dachte zuerst an Futter, aber dieses Tier sieht so aus, als könnte es sich selbst versorgen. Daher wäre mein Vorschlag, dass wir ihm den Metallring abnehmen und ihm Schutz vor seinen Verfolgern anbieten - damit es im Gegenzug für uns arbeitet." Sie hatte bedächtig und gefasst gesprochen und sah nun erwartungsvoll in die Runde.



    OT: Hab jetzt auch mal gleich zwei Posts in einen gesteckt, nachdem ich beim vorigen Abschnitt nicht posten konnte.

  • Die anderen hatten das Zeackran schon eingekreist, doch da Platinex aufgrund verschiedenster Gerüchte eine Heidenangst vor dem katzenähnlichen Wesen hatte, schwebte er mit seinem Metallstaub mehrere Meter über den Köpfen der Anderen. Da er seinen "Kameraden" seine Feigheit jedoch nicht eingestehen wollte, begründete er seinen Himmelsnähe mit den Worten "Hier oben bekommt man viel besser Luft, da unten ist es mir doch viel zu stickig!"
    Das "Ding" wie der Platiner es gedanklich nannte, war inzwischen vollkommen verstört und fauchte mehrere Male, was den Lord dazu veranlasste, noch einige Meter höher zu steigen. Schließlich meinte Madaria: "Sollen wir sie denn wirklich einfach so einfangen? Sie ist doch auch ein intelligentes Wesen... Ich habe Jareth gerade gefragt, er meinte er wolle sie nun einmal haben, aber das fühlt sich so falsch an."
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    Ich kenne mich nicht so sehr mit diesen Tieren aus", begann Diana ruhig, "doch wenn wir es nicht gewaltsam fangen wollen, müssen wir ihm ja irgendetwas anbieten, damit es freiwillig hierbleibt. Ich dachte zuerst an Futter, aber dieses Tier sieht so aus, als könnte es sich selbst versorgen. Daher wäre mein Vorschlag, dass wir ihm den Metallring abnehmen und ihm Schutz vor seinen Verfolgern anbieten - damit es im Gegenzug für uns arbeitet."
    Bevor der junge Edelmann etwas Abfälliges dazu bemerken konnte, kam sein Zimmergenosse Fintan hinzu. Er hatte mit dem Kampf offenbar länger gebraucht und entschuldigte sich deshalb beziehungweise begann er eine Entchuldigung, stockte jedoch mitten im Satz, als er die Raubkatze erblickte. Er wirkte plötzlich sehr verkrampft und wich einige Schritte zurück. Platinex entging das überhaupt nicht und ein schadenfrohes Grinsen verschönerten seine arroganten Züge.
    "Fintan! Kommen Sie doch näher her, Sie dürfen nich immer so distanziert und kalt sein, wenn sie sich nicht mit den Anderen abgeben wollen, werden Sie sich keine Freunde machen, mein Bester!" Das Grinsen wurde breiter. "Oder haben Sie tatsächlich nur Angst vor diesem... niedlichen Kätzchen? Das wäre ja ziemlich armseelig..."
    Diese Worte, von jemanden ausgesprochen, der aus Furcht vor dem "niedlichen Kätzchen" sechs Meter über der Erdoberfläche schwebte, entfalteten eine eher lächerliche Wirkung, doch Platinex zielte auch eher auf Bloßstellung des Feuerwesens ab.
    "Um zurück zum Thema zu kommen...", sagte der Junge nun, um unangebrachten Kommentaren der restlichen Anwesenden vorzubeugen, "...sollten wir dieses Biest seiner Bewegungsfreiheit entledigen, denn leider, meine liebste Lady Diana, sind diese Tiere alles andere als harmlos... Außerdem sind Zähne und Klauen ein Problem, doch beides kann man mit gewissen Methoden ungefährlich machen... Diese Dinger sind nämlich nur von ihren Instinkten gesteuert, sie sind blutrünstig, brutal und vollkommen unzivilisiert, ich sage es euch! Ein solchen Wesen hat einmal ein ganzes platinisches Viertel zerstört, habe ich gehört, und das mitten in der platinischen Hauptstadt... Das Viertel wurde bis heute nicht wieder aufgebaut, hab ich gehört! Solch einer Gefahr sollten wir nicht ausgesetzt werden! Ganz besonders nicht die werten Damen!"
    Das "blutrünstige, brutale und völlig unzivilisierte" Zaeckran war mit dieser Titulierung offenbar nicht ganz zufrieden, denn es knurrte wieder, wodurch sich der Platiner in seiner Aussage unterstützt fühlte. Jedoch flog er zu dem Punkt, wo Fintan stand, offenbar bereit, ihn als lebendiges Schutzschild zu verwenden.
    "Es geht hier außerdem schließlich auch um meine Sicherheit!"


    OT: Sry, es ist kurz geworden >_<