Wie ein kleiner Welpe kam sich Dolchzahn vor, als Diana ihm mit fester Stimme erklärte, dass ihre Heilkräfte für heute aufgebraucht wären. Mit einem leichtem Winseln lag er da, während neben Emnoris sanfter Zunge nun auch Dianas Hand durch sein Fell fuhr. Er konnte noch immer nicht ganz glauben, dass es wirklich Wesen gab, die sich um ihn kümmerten, als Dina dann wieder etwas freundlicher hinzufügte "Ich werde mir deine Schulter morgen noch einmal anschauen und sehen was sich machen lässt, in Ordnung? Ansonsten könntest du noch einen der ausgebildeten Heiler aufsuchen"
So erschöpft, wie er war, lies er es sich gefallen, wie ihn Emnori und Diana berührten. Sonst hätte er wohl einen Moment gezögert, aber jetzt halfen sie ihm dabei, sich ein wenig zu entspannen.
Im Hintergrund forderten noch weitere Mitglieder der Gruppe den neuen Anführer heraus, doch nicht einmal der Tornado, der in seinem Rücken zu wüten schien, konnte Dolchzahn dazu bringen, sich umzudrehen. Erst als der Anführer sich an die gesamte Gruppe richtete, drehte er seine Ohren in seine Richtung. "Ihr seid wirklich eine beeindruckende Truppe, das muss ich eingestehen. Danke für den interessanten Kampf. Ich denke ich habe genug gesehen."
Darauf hin zuckte Emnori zweimal mit dem Ohr in Richtung des Eingangs, bevor sie sich genau dort hin in Bewegung setzte. Langsam stand auch Dolchzahn auf und begann, ihr zu folgen. Er konnte sich schon vorstellen, wo Emnori hin wollten, doch das war nur eine Vermutung... Nach nur einem Meter jedoch drehte er sich noch einmal um und sprach mit gesenktem Kopf und fast schon unterwürfiger Stimme zu Diana, er hatte das Gefühl, sich erklären zu müssen. „Das musste sein. Hätte er den Kampf verweigert oder wäre er zimperlich gewesen, wäre er nicht würdig, ein Anführer zu sein.“
Er wusste nicht, wie Diana darauf reagieren würde und Emnori war mit drei ihrer riesigen Schritte schon ein paar Meter entfernt, weshalb Dolchzahn auf keine Antwort wartete, sondern sich wieder herumdrehte und hinter Emnori her humpelte, trotz eines Blickes, den er förmlich spüren konnte.
Während des Weges versuchte er, wie fest er auf sein verletztes Bei auftreten konnte, doch irgendwann übertrieb er es und knickte ein. Dabei stieß er gegen ein fremdes Bein und noch bevor ihm wirklich klar wurde, dass es ausgerechnet der Werog war, den er da angerempelt hatte, spürte er schon einen Hieb auf die unverletzte Seite. Verdammt! Nicht gerade jetzt. Mit einem Brüllen holte der Werog schon sichtlich zornig zu einem weiteren Schlag aus, doch Dolchzahn ließ sich vollends auf den Boden fallen, sodass die Faust horizontal über ihn hinweg flog. Seinerseits nutzte er den Moment um mit den Krallen seiner rechten Pfote einmal über das Bein des Werogs zu kratzten, was diese jedoch nur noch wütender machte.
Der Moment, den dieser dann allerdings brauchte, um sein Schwert zu ziehen, rechte Dolchzahn, sich wieder zu erheben und einen Sprung an Linos, wie irgendjemand den Werog zuvor genannt hatte, vorbei zu machen und sich wieder zu ihm herumzudrehen. So war auch der nun folgende von oben nach unten geführte Schwerthieb des Werogs kein Problem und Dolchzahn brauchte nur einen kleinen Schritt, um ihm zu entkommen. Das schaffe ich ja sogar mit drei Läufen. Als sich das Schwert daraufhin in den Boden bohrte, bekam er sogar eine perfekte Möglichkeit für einen Angriff. Mit seinen kräftigen Hinterläufen katapultierte er sich direkt auf den Schwertgriff zu und schnappte nach Linos Handgelenk. Im Vergleich zu Koru zuvor beherrschte dieser keine Elektrizität und so hatte Dolchzahn keine Hemmungen, dieses Mal wirklich zuzubeißen.
Da kam auch Linos zweite zur Faust geballte Hand zu spät. Zeitgleich zu dem Klatschen, mit dem Dolchzahn einen weiteren Hieb gegen den Kopf einstecken musste, ertönte ein Knacken, mit dem Linos Handgelenk brach. Während Dolchzahn nun etwas unsauber auf der Seite landete, schnitt Linos ein Grimasse, gab jedoch keinen Ton von sich. Stattdessen stürzte er sich ein weiteres Mal mit der bloßen Faust auf Dolchzahn. Er mag Kraft haben, aber er ist verdammt langsam.
Ein weiteres Mal wich Dolchzahn durch Ducken aus und der mit der linken Faust von rechts nach links geführte Schlag ging ins Leere. Die Chance, die sich Dolchzahn jetzt jedoch bot, war die beste, die er seit langem in einem Kampf bekommen hatte: Durch den Schlag ungeschützt war Linos Bauch ein leichtes Ziel. Wieder sprang er nach vorn und verbiss sich durch das dünne Hemd hindurch im Bauch des Werog. Dieses Mal wurde er sogar mit einem leichten Zischen belohnt.
Lange hielt dieser Triumph jedoch auch nicht. Er konnte den Kopf gerade einmal hin und herwerfen, was zwar eine lebensgefährliche Wunde riss, doch dann traf ihn etwas, wahrscheinlich die Faust des Werogs, hart von oben auf den Schädel und er ging zu Boden. Den einen Moment sah er noch den durch den Regen matschigen Grund, dann umhüllte ihn Schwärze. Nicht einmal für einen letzten Gedanken reichte die Zeit noch.
OT: So, das ist natürlich alles abgesprochen. Sheewa wird allerdings direkt an dieser Stelle ansetzten, weshalb eure Charaktere alles höchstens bemerken, aber nicht unbedingt hieran beteiligt sind. Ach ja, das waren in etwas 15 Sekunden, die der Kampf gedauert hat.
Wie euch eventuell schon bei Sheewas letzten Post aufgefallen sein könnte, haben wir (Sheewa, Roran und ich) uns für unsere animalischen Charaktere eine Art „Sprache der Tiere“ überlegt, die überwiegend auf Gesten und einfachen Tönen besteht. Es wäre nett, wenn eure Charaktere diese nicht durchschauen würden, da es eine alte Sprache ist, von dessen Existenz nur Tiere wissen.
Sheewa: Kannst dann weitermachen.