Wie schreibe ich ein Gedicht?

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  • Hier könnt ihr alle Fragen reinposten, die mit dem schreiben eines Gedichtes zu tun haben. Wie werden Sätze zu Versen, wann und wie werden Reime eingebaut, was sind Stilfiguren?




    Natürlich könnt ihr auch hier eure Gedichte in einen Spoiler packen, es hier reinstellen
    und ihn dann bewerten lassen.


    Fragen dürfen wie gewohnt nur von den FS-Lehrern beantwortet werden.


    Wo fange ich an?
    Dumme Antwort auf eine gescheite Frage: Am Anfang.
    So fragt sich der Lyrikerlaie natürlich: Wie sollte ein gutes/schönes Gedicht aussehen? Möchte an dieser Stelle anmerken, dass es extrem viele Möglichkeiten gibt. So habe ich beispielsweise schon im ersten Satz dieses Absatzes eine der sogenannten Stilfiguren benutzt.



    Ein paar Fachbegriffe:


    Was sind Stilfiguren?
    Stilfiguren sind sprachliche Arten, einen Text interessanter zu gestalten, oder aber eine bestimmte Idee rüberzubringen. Beispiele für Stilfiguren sind:
    -Die Hyperbel. Eine Hyperbel ist eine Übertreibung. Bsp: Es flogen tausend Vögel über tausend Seeen!
    -Die Alliteration. Eine Alliteration ist die wiederholung eines Buchstaben, eines Begriffes oder eines Satzteils. Bsp: Lallende Loser lungern labernd vor dem Lagerhaus
    -Die Anapher. Eine Wortwiederholung zu Beginn eines Verses.
    Bsp:
    Er [...]
    Er [...]
    Er [...]
    -Die Litote. Eine Untertreibung. Bsp: "Er ist von uns gegangen", anstelle von "Er ist krepiert"
    -Das Paradox. Eine Handlung/Gegebenheit die dem generellen Welbild davon widerspricht. Bsp: Er hasste Fische, doch ass sie stets zum Abendessen.


    Natürlich gibt es eine ganze Menge Weitere, allerdings ist es mir unmöglich alle hier aufzuzählen.


    Was ist ein Vers?
    Ein Vers ist eine Zeile in einem Gedicht.


    Was ist eine Strophe?
    Eine Strophe ist, wie auch bei einem Lied, ein Absatz.


    Was ist ein Quartiner?
    Ein Quartiner ist eine Strophe mit vier Versen. Ebenfalls beliebt sind Terzette, Strophen mit mehr Zeilen sind nur selten gesehen, oder aber setzen sich aus genannten Kategorien zusammen.


    Welche Reimschemen gibt es?
    Es gibt Paarreim(AA), Kreuzreim(ABAB) und einen umschlagenden? Reim(ABBA) (kenne leider nur den französischen Begriff, richtige Endversion folgt)


    Wozu sind Reime gut?
    Ist ein Reim in einem Gedicht, hört es sich in jedem Fall schöner und fliessender an als wenn keine vorhanden sind. Allerdings gehen durch Reime oftmals Emotionen verloren, wobei dies bei begabten Dichtern nicht der Fall sein muss (Siehe: Goethe, Schiller, Shakespeare,...)


    Jetzt, da wir uns ein paar Grundkenntnisse des Dichtens angesehen haben, kommen wir zu der Praxis. Wie auch in den "normalen" Geschichten sind auch bei Gedichten Beschreibungen wichtig. Es hängt natürlich auch davon ab, was ihr mit eurem Gedicht ausdrücken wollt. Umschreibungen sind ebenfalls wichtig, es sei denn, man möchte durch eine Wiederholung etwas Bestimmtes hervorheben.
    Beispiel:
    Die Maus sass in der Falle im Haus.
    Da war sie tot- aus die Maus!


    In diesem Fall wird die Komik hervorgehoben. Eigentlich ist es eher grotesk, da es ja an sich lustig ist, wegen dem Wortspiel, der Tod allerdings noch immer eine ernste und traurige Angelegenheit darstellt. Grotesk= Das Lachen bleibt einem im Halse stecken.
    Wie die Wiederholung sind auch die anderen Stilfiguren einzusetzen. Will man eine Persönlichkeit/Aktion/Gegebenheit mehr Wichtigkeit verleihen, benutzt man oft die Hyperbel.
    Bsp:
    So stark wie hundert Bären und Elefanten,
    Bewundert von Familie und Bekannten,
    Alle fanden ihn so toll!
    Dass er nicht mehr weiss was er sagen soll.


    Einen weiteren Punkt, den ihr beim Verfassen eines Gedichtes beachten sollt, ist dass ihr inspiriert seid. Kein Gedicht hat Gewicht, wenn keine Aussage, keine Emotion dahintersteckt. Wohlbemerkt: Man kann auch Gedichte ohne Reime schreiben.


    Als kleiner Tipp nebenbei: Fangt einfach an. Beherrscht ihr die Basis der Dichtkunst, könnt ihr nach und nach immer bessere Gedichte schreiben. Wer weiss? Vielleicht werdet ihr sogar eines Tages etwas veröffentlichen?


    Wenn euch och eine Frage zu Gedichten einfällt, könnt ihr diese selbstredend hier stellen.

  • hallihallo, ich hab letzten Winter mal ein Gedicht geschrieben und es grad zufällig ausgegraben, könnte es mal jemand bewerten/verbessern?




    Schneetraum


    Glitzernd Flocken fallen nieder,
    eis’ge Kälte erfüllt die Luft.
    Ja es kommt der Winter wieder,
    Luft erfüllt von Tannenduft.


    Hellweiß funkelts überall,
    silberweiß schimmert der See
    Und der Kinder froher Schall,
    die man sieht im hohen Schnee.


    Auf den Bergen Rodeln gehn,
    Eislaufen und Schneeballschlacht,
    ja der Winter, der ist schön,
    zeigt sich uns in voller Pracht.


    Abends spät geht’s dann nach Haus
    Pitschenass sind alle Kleider,
    morgen könn wir wieder raus,
    jetzt ist’s aber schon zu spät –Leider!


    Rein ins mollig warme Haus,
    fein gekocht hat Mama schon,
    morgen geht es wieder raus,
    doch jetzt heißt’s ins Bettchen gehen.
    Morgen wird es wieder schön!


    omg xD, ich finde es ist eigentlich gar nicht soooo übel :S

  • Wie ich halt gerade random dieses Thema finde... Najo, dann halt mal ein paar Gedanken von mir. Zunächst mal:

    -Die Litote. Eine Untertreibung. Bsp: "Er ist von uns gegangen", anstelle von "Er ist krepiert"

    Das hätt ich jetzt eher als Euphemismus gesehen, als Beschönigung...

    umschlagenden? Reim(ABBA)

    Umarmend schimpft der sich. Schlagend ist zu viel Gewalt. :P


    Dann kann ich noch ein paar Tipps geben, wie man ein Gedicht denn nun wirklich entwickeln könnte bzw. was ich selbst in den paar Monaten (ja, zu viele Paare, haha) gelernt hab, was geht und was eher weniger.


    Nicht zu empfehlen: Sich zum Anfang auf eine Struktur festzulegen ohne einen expliziten Grund. Wenn man nicht unverschämtes Glück hat, kommt man irgendwann dahin, dass man einfach (scheinbar) keine vernünftigen Ideen mehr hat, wie zum Geier man diesen einen Vers jetzt schreibt, obwohl man doch klar weiß, was passieren soll. Das führt dann entweder dazu, dass man das Ding irgendwann wegschmeißt, oder dass man irgendwann Sachen nach dem Grundsatz "Reim Dich oder ich fress Dich" konstruiert. Manchmal kann das sogar funktionieren (ich zum Beispiel bin den Kommentaren danach mit sowas durchgekommen, haha), aber manchmal auch wieder gar nicht. Definitiv sollte ja das Wort im Vordergrund stehen und nicht die Form, in der es präsentiert wird und vorbestimmte Form kann ein Zaun aus Stacheldraht sein, in dem dann selbst drin sitzt.


    Schon eher zu empfehlen: Weiß nicht, wie's bei anderen ist, aber ich hab ganz zum Anfang meistens eine Idee, was ich für eine Geschichte erzählen will, und irgendeine prägende Formulierung dazu, vielleicht auch mehrere. Von daher notier ich mir zunächst stichpunktartig die Geschichte und eben auch schonmal die ersten Formulierungen, und such dann nach noch weitere Formulierungen und Wortbildern, die in dem ganzen Kontext gut taugen könnten. Gleichzeitig spiel ich dann auch ein bisschen rum, wie ich die ganzen Fetzen jetzt zusammenhauen könnte und wie doch eher nicht - sprich, experimentelle Entwicklung der Struktur, egal ob die jetzt am Ende streng regelmäßig wird oder ob sie zwischendurch wechselt oder ob es überhaupt keine gibt im Endeffekt. Und sollte bei der Suche nach den Worten sogar irgendwas - ich nenns jetzt mal - "Mantra-artiges" rumkommen, das sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte zieht, bietet es sich natürlich auch an, das irgendwie zu wiederholen, insbesondere wenn's "catchy" ist, wie man heutzutage gern sagt. Jedenfalls nochmal grob zusammengefasst: Erstmal alles in Schmierzettelnatur mitnehmen, was zu kriegen ist, und dann damit rumspielen, bis es überzeugt. Die ersten 20% des Fortschritts beanspruchen hier 80% der Zeit und die letzten 80% beanspruchen die 20%. Von daher bitte auch Geduld mitbringen. Es ist kein Problem, wenn man alles gleich mal an einem Tag schafft, aber muss ganz sicher nicht. Ruhepausen können auch wieder neue Ideen bringen und insbesondere schaffen sie eine Distanz, die gut dazu geeignet ist, um wirklich den Blick dafür zu haben, was man da eigentlich gerade anstellt.


    Beitrag über mir: Offenbar nicht gut aufgehoben hier, lal... Na ja, das Erste, was mich da stört, ist dieser Tannenduft. Wären wir im Wohnzimmer, würd ich ihn ohne Zweifel akzeptieren, aber draußen...blühende Fantasie. :P Tannen stehen halt zu allen Jahreszeiten und nicht nur im Winter und ihren Geruch nimmt man bestenfalls dort wahr, wo sie denn stehen - im Wald. Nichtsdestotrotz ist die Formulierung "Luft erfüllt von Tannenduft" echt stark imho, aus der kann man was rausholen. Der Kontext war's halt. :P

  • Halu, liebe FS-Lehrer,
    vorab möchte ich erwähnen, dass es mich etwas an Überwindung gekostet hat, das hier reinzustellen :X
    (bin schüchtern...)

    Ich muss auch noch anmerken, dass das Gedicht auf den Anfang von Watership Down (Unten am Fluss) bezieht ~



    Hopp, hopp, hopp,
    es ruft das Grauen,
    zögere nicht,
    die finsteren Klauen,
    des Dunkels Angesicht


    hopp, hopp, hopp,
    versuche zu entkommen,
    zögere nicht,
    der Sand ist bald entronnen,
    nur die Zeit hält Gericht


    hopp, hopp, hopp
    dein Ziel ist nicht mehr weit,
    zögere nicht,
    bald bist du von den Pranken befreit,
    du siehst das Licht...



    [align=left]Uii, geschafft :S
    Ist auch mein erstes Gedicht (welches ich hier reinstelle ^,^)
    Nightwish~

  • Hmm, gut, dann mache ich mal.


    Reimschema und Ähnliches
    Du hast den Kreuzreim gewählt, was klassisch und gut ist. Die Reime sind absolut passend gewählt, du hast eine schöne Wiederholung von "zögere nicht", das gibt dem Gedicht Struktur. Es lässt sich dank der Reime auch flüssig lesen, aber mir ist aufgefallen, dass die Verse keine einheitlichen oder immerhin von der Anzahl her ähnlichen Silben haben. Kann gut sein, dass das so gewollt ist, aber du schwankst recht stark (zwischen 3 und 9 Silben, wenn ich richtig gezählt habe). Das stört ein wenig beim Lesen, und bis zum Ende werden es immer mehr Silben. Kein schlechter Übergang, aber trotzdem. Dadurch, dass du immer wieder die kurzen "hopp, hopp, hopp" und "zögere nicht" drin hast, wird dieser Übergang durchbrochen. Du hättest stattdessen diese Zeilen durch zusätzliche Wörter ergänzen können, ohne dass es sich nicht mehr reimt. (Brich auf, zögere nicht) oder irgendwie sowas. Dann ist es nicht mehr so ungleichmäßig, obwohl das eigentlich zu dem Stil des Gedichts passt. Du musst entscheiden, ob du es verändern magst, denn für die Flüssigkeit des Gedichts wäre es zu empfehlen.


    Atmosphäre und Idee
    Unter diesem Aspekt liebe ich es (unter dem anderen auch, davon mal abgesehen). Durch dieses "hopp, hopp, hopp" am Anfang klingt es wie eines dieser grusligen Kinderlieder, die man in Horror/Psychofilmen immer hört. Sehr schöne Wortwahl, und auch, wenn der eigentliche Kern des Gedichts eher im Hintergrund ist, kann man diesen durch seine Fantasie ausfüllen. Es kommt vielleicht ein wenig klassisch daher, aber es hat doch auch seine ganz persönlich Note. Besonders die ersten beiden Strophen wirken sehr beängstigend und bedrückend, doch dieletzte macht seltsamerweise Hoffnung. Scheint, als ob man doch noch entkommen könnte. Die letzten beiden Verse finde ich persönlich nicht so gut gelungen, der vorletzte ist etwas lang geworden, wenn der nächste wieder so kurz ist. Hätte man eventuell kürzen können. Auch die Satzkonstruktion wirkt irgendwie seltsam, weil zweimal "du" vorkommt. Vielleicht wäre etwas in der Art von "und du siehst das Licht" geeigneter.


    Fazit: Es gefällt mir. Sei nicht schüchtern und poste mehr davon. Wir beißen nicht, siehst du ja. (hoffentlich...) Auf jeden Fall halte ich es für recht gelungen, besonders vom Aspekt der Spannung und Atmosphäre her. Es macht genau die Wirkung, die beabsichtigt ist. Ich verstehe nicht viel von Gedichten, aber ich hoffe, dass ich dir helfen konnte.


    Liebe Grüße,
    die Harpye Leandy

  • Ok, ich hatte auch schon ein paar 'Alternativideen' im Hinterkopf, von daher fällt es mir jetzt nicht schwer ein paar Dinge zu ameliorieren.


    Das mit der Silbenanzahl ist mir selbst auch schon aufgefallen, wobei das 'zögere nicht' schon bleiben sollte, aber ich hab jetzt doch einen "Weg" gefunden, das ein wenig zu ändern, mal seh'n wie das wird. Ja, der Schluss war auch nicht unbedingt eine Meisterleistung, aber ja ich hab's geändert, da mir was, aus meiner Sicht und mir besser gefallend, eingefallen ist. Das mit dem "Hopp, hopp, hopp" soll die Eile der Hasen darstellen, da sie von etwas Unbekanntem, aber doch Gefährlichem bedroht werden. Zur Atmosphäre kann ich nur sagen, so wollte ich das auch 'ausdrücken', deswegen bin ich froh, dass zumindest einer Person bisher gefallen hat =)


  • Watership Down. *o*
    Ähm, ja also erstmal bin ich da schon mal sehr interessiert, hoffe, ich kann dir auch weiterhelfen. :>


    Also die Idee gefällt mir sehr gut, man hat, wenn man Watership Down kennt, eigentlich sofort Fiver vor Augen. Besonders bei den "finsteren Klauen" denke ich an ihn. ;3
    Das sich das Hopp, hopp, hopp wiederholt wirkt wirklich gut, nach Flucht und Eile. Also, ich denke selbst wenn man WD (brauchte eine Abkürzung xD) nicht kennt, merkt man, dass es sich wirklich um Eile oder eben Flucht handelt. Besonders durch die Wiederholung, die gefällt mir besonders gut. Man merkt auch, dass eine gewisse Dringlichkeit darin steckt, weil du auch Wert auf "zögere nicht" gelegt hast und auch das wiederholst.
    In deiner aktuellen Version fehlt allerdings der Lichtblick, den du in der ersten Version noch hattest. Ist jetzt Geschmackssache, mir persönlich würde ein Lichtblick am Ende gut gefallen, allerdings gefällt mir die zweite Version auch, weil man natürlich im Ungewissen tappt. :>


    Das Reimschema ist ja der Paarreim, doch den gestaltest du eigentlich recht interessant gestaltet. In der ersten Strophe ist mir aufgefallen, dass sich der zweite und der fünfte Vers zwar nicht reimt, dafür aber die Silbenanzahl fast übereinstimmt. Naja, fast, der fünfte Vers hat mehr Silben. ;3 Bei dem dritten und vierten Vers stimmt jetzt die Silbenanzahl auch nicht hundertprozentig.
    Bei den anderen Strophen hast du jetzt immer die Verse, die sich auch reimen, versucht mit der Silbenanzahl abzustimmen. Gefällt mir gut. ^^


    Also entweder hast du das Buch von Richard Adams gelesen, den Film von 1979 gesehen oder die Serie verfolgt, aber man merkt, dass du hier auf alle Fälle entweder auf die Reise nach Watership Down anspielst oder die gesamte Handlung widerspiegeln möchtest. Irgendwie könnte man bei der zweiten Version die letzte Strophe auch so deuten, dass es sich um den Kampf gegen General Woundwort handelt. Gefällt mir, ich weiß eigentlich keine Verbesserungsvorschläge.


    ~ Cynda

  • -Die Litote. Eine Untertreibung. Bsp: "Er ist von uns gegangen", anstelle von "Er ist krepiert"


    Leider falsch ;-)
    Eine Litote ist eine doppelte Verneinung. Und das dargestellte Beispiel ist auch eher (wie Fatum auch schon sagte) ein Euphemismus. Ich hab selbiges mal gegoogelt, um zu schauen, woher das kommt und festgestellt. Bei Wikipedia hab ich die Litotes als Untertreibung gefunden, jedoch nur kontextbezogen. Eine doppelte Verneinung (oder auch Litotes) KANN eine Untertreibung sein, muss es aber nicht ;-)
    Wikipedia ist dann halt nicht immer korrekt, zumal sogar über dem Beitrag steht, dass dieser nicht komplett belegt wurde.
    Alles in allem ist dieses Stilmittel ohnehin ein recht kompliziertes und fpr Gedichte sollte man eher mit anderen Stilmittel beginnen.
    Ich hab hier mal ein paar Beispiele für Stilmittel, die ich für wichtiger erachte als eine Litotes:


    - Pars pro toto (Ein Teil fürs Ganze): Hier kann beispielsweise durch das Kopf die ganze Person gemeint sein (Btw ein recht simples Beispiel. Manchmal wird auch nur mit dem Wort "Dach" in der Poesie ein ganzes Haus gemeint.)


    - Oymeron (Unmöglichkeit, Widerspruch): Meint etwas wie "blühende Wüste", "bittersüß" oder "Hassliebe". Das alles ist an sich im Zusammenhang erstmal unmöglich, gewinnt in der Poesie dann aber eine bestimmte Bedeutung ;-)


    - Metapher (Bildliche Darstellung von etwas): Ist ja wohl das Stilmittel für ein Gedicht schlecht hin ^^ Metapher ist halt ein Bild für etwas...bespielsweise "Flussarm" oder "Fuß des Berges"


    Gibt sicherlich noch emrh für Gedichte relevante Stilmittel, (die meiner Meinung nach auch hier stehen sollten.) wie zum Bleistift der Parallelismus. Die Begründung "Ich kann hier nicht alle aufzählen" zieht meiner Meinung nach nicht, immerhin ist das hier ne Schreibschule. Notfalls auf eine Liste verlinken ;-)
    LG

  • Hey. ^^ Danke für deine Verbesserungen (die mir auch schon mal aufgefallen sind^^"), aber sie sind eigentlich gar nicht mehr nötig, da dieses Topic sowieso neu aufgelegt wird. Übrigens bin ich die Autorin des neuen Topics (leider), allerdings hatte ich gar nicht vor, Stilmittel überhaupt zu erklären, da es nur für eine Gedichtanalyse wichtig ist, ihre Namen und Funktionsweisen zu kennen. Schließlich schreibt ja keiner ein Gedicht, um möglichst viele Stilmittel einzubauen. Außerdem ist es ja nicht so, dass rhetorische Figuren ausschließlich in Gedichten vorkommen. ;)
    Ein "Oxymoron" ist übrigens kein Widerspruch (das wäre Paradoxon), sondern zwei Begriffe, die einander ausschließen (feiner Unterschied). ;3

  • allerdings hatte ich gar nicht vor, Stilmittel überhaupt zu erklären, da es nur für eine Gedichtanalyse wichtig ist, ihre Namen und Funktionsweisen zu kennen

    Da würd ich widersprechen wollen. Ich halte Wissen darüber für den Autor für mindestens so wichtig wie für den Leser, wenn nicht sogar für noch wichtiger. Man wird halt einfach nichts wirklich Interessantes zu schreiben hinkriegen, wenn man nicht mit den Worten zu spielen vermag. (Dann wären wir ungefähr auf dem Niveau, wo vielleicht so ungefähr die Hälfte der typischen zeitgemäßen Liedertexte zu finden ist, lal. Bloße Reime retten nicht vor stilistischer und auch inhaltlicher Oberflächlichkeit, um es mal besonders hart zu sagen. ;D Ich denk mal, das sollte jetzt nicht unbedingt das Ziel sein, oder? Sowas kann imho halt eh jeder, der einfach nur eine Sprache mehr oder weniger beherrscht.) Na ja, ich hab ja keine Ahnung, wie genau Du Dir das Ganze vorgestellt hast, also ist es schwer, jetzt produktiv was zu sagen. Schön wär doch allerdings, wenn es mal ein extra Thema mit einer umfassenden Sammlung an Stilmitteln gäbe. :)

    Außerdem ist es ja nicht so, dass rhetorische Figuren ausschließlich in Gedichten vorkommen

    Gut, das stimmt wieder. Man muss allerdings sagen, dass insbesondere Gedichte und Reden (nicht notwendigerweise deutsche; wir haben nur noch verschwindend wenige gute Rhetoriker) wirklich von ihnen leben, Kurzgeschichten meines Wissens auch noch sehr gern welche verwenden, aber das bei Romanen beispielsweise schon wieder überhaupt keine Selbstverständlichkeit mehr sein muss.


    Und wtf, mir fällt gerade auf, "Litote"? Da fehlt ein S. Ohne das gibt's rechtschreiblich gesehen jede Menge Tote. ;) ;D

  • Hallo zusammen.


    Ich habe vor kurzem ein kleines Gedicht geschrieben und wollte es hier mal bewerten lassen.


    Ich muss euch vorwarnen, denn ich bin kein besonders begabter Dichter.


    Aber nun zu meinem Gedicht:





    So dass war mein Gedicht. Ich hoffe es hat euch gefallen und freue mich auf verbesserungsvorschläge.


    Mit Grüssen


    Gigagolgantes

  • sooo dann will ich auch mal ein gedicht hier reinschreiben in der hoffnung das es bewertet wird


    geschichte dazu es is ein gedich welches ich für meine abf geschrieben habe so als jahresjubiläum aber ich bin nich soo zufrieden damit weil die letzten zeilen blöd sind
    naja hoffe ihr könnt mir helfen=)

  • Ich bewerte jetzt mal nur das erste Gedicht, weil ich grad nicht so viel Zeit habe, aber das andere nehme ich mir evtl. später noch vor.


    Also Gigagolgantes: Du sagst, du bist kein begabter Dichter? Da sehen meine Augen aber was ganz anderes. Dein Gedicht ist sogar schon ziemlich gut! Bis auf einige kleinere Fehler, die sich aber leicht ausbessern lassen, ist dir das Gedicht wirklich gut gelungen. Du hast es geschafft, eine ganze Story zu erzählen, gute Reimpaare zu finden und einen gewissen Rhythmus dabei aufzubauen (genau das schaffen viele nicht!).


    Wirklich nettes Gedicht. Hübsche Story und ein süßes Ende. Rhythmus war wie gesagt fast durchgehend drin, toll gemacht. Fehler waren nur der Wiederholungsfehler "das Welpe", sowie ein paar Groß-/Kleinschreibungsfehler. Mach doch mal ein Gedichte-Topic auf und stells dort rein. ;)

  • Okay als ich das hier heute entdeckt habe, habe ich mir gedacht: "versuch es mal vill wird es ja was..." und TADA da ist das entstandene Werk!
    also ich find das eig. ganz ok und bin erstaunt, dass es so gut geworden ist^^ hoffe es gefällt!


    TRÄUME


    Ich gehe oft allein durch den Wald
    Und denke über vieles nach
    Doch heute ist es still und kalt
    Anders als beim andern Mal.


    Ich bin völlig in Gedanken
    Und das bin ich nicht oft
    Merke dass es regnet
    Und ein Tropfen von ein Blättchen tropft


    Ich schau mich um,
    Und seh nur Bäume
    Die mich erinnern
    An geträumte Träume

    Um mein Ziel zu erreichen
    Lauf ich nicht zurück
    und forder nicht heraus
    Mein glücklich´Glück


    Drum steh ich nun vor diesem Haus
    An dem alles nahm, seinen Lauf
    Auf hartem Stein führt er zu dir
    Und das Ende endet hier.



    LG Rezzer


  • @rainbow_yoshi: Das Gedicht ist an sich ganz nett geworden, nur stören wie du schon sagtest die letzten Zeilen ein wenig. Besonders die dritte von unten ist einfach zu lang, das siehst du selbst. Leider hab ich keinen konkreten Verbesserungsvorschlag für dich, da Gedichte zu besonderen Anlässen absolut nicht meine Stärke sind, aber ich kann dir raten, den vierten Vers von unten einfach nochmal umzuschreiben, sodass sich ein anderes Reimwort ergibt und du nicht mehr auf "Wut" reimen musst. Vielleicht findest du ja ein Wort, das sich auf "können" oder "vertrauen" oder "dich" reimt (den folgenden Vers musst du dann je nachdem eben entsprechend umstellen). Das ist zumindest das, was ich mache, wenn ich nicht weiterkomme. Einfach den "Problemvers" komplett streichen und sich was anderes überlegen.
    Ansonsten find ich das Gedicht ganz süß.^^


    ReZzeR: Ich finde dein Gedicht beim zweiten Lesen ziemlich interessant, weil einem Vieles auffällt, was man beim ersten Mal nicht gesehen hat. Zum Beispiel diese Wortdopplung in jedem letzten Vers einer Strophe ist durchaus kreativ.^^ Allerdings gibt es ein paar Widersprüchlichkeiten in dem Gedicht, z.B. sagst du in der ersten Strophe, dass das lyrische Ich oft durch den Wald geht und dabei über Vieles nachdenkt. In der zweiten Strophe aber behauptet das lyr. Ich, dass es nicht oft in Gedanken ist. Passt nicht so ganz. Ein anderer Widerspruch ist, dass es um sein Ziel zu erreichen nicht zurück laufen wird - warum aber sollte das Ziel hinter einem liegen, hat man es nicht dann schon passiert? Außerdem bezieht sich die Redewendung "sein Glück herausfordern" auf die Art Glück, die ein Synonym für "Chance" ist, und nicht auf das Glück, welches ein anderes Wort für "Zufriedenheit" ist. Genauso aber hast du es hier verwendet, das irritiert.
    Ansonsten gehört das Komma aus der letzten Strophe raus - und bei "ein' Blättchen" musst du ein Apostroph machen, da es ja gekürzt ist (normalerweise hieße es "einem").
    Was den Rhythmus angeht, ist der stellenweise vorhanden aber längst nicht überall. Ich werde jetzt nicht alles raussuchen, daher nur ein Beispiel: Schon im ersten Vers stolpert dein Versmaß total, in den drei folgenden ist es dagegen perfekt. Um ein "richtiges" Versmaß zu erhalten, müsstest du die erste Zeile z.B. so umschreiben: "Ich geh oft einsam durch den Wald." (betonte Stellen unterstrichen) Zu deinem Gedicht passt also ein Versmaß, welches jede zweite Silbe betont. Das setzt sich dann auch in deinem zweiten Vers fort: Und denke über Vieles nach.
    Das war jetzt eine Erklärung zum Versmaß in der kürzesten Version. Aber keine Sorge, das FF-Komitee wird sowieso bald ein neues Topic erstellen, wo dann alles etwas besser erklärt wird als in diesem. ;3