Dann sind das sry oberflächliche Menschen, aber man wird ja heraushören können aus welchen Gründen kritisiert wird.
Mal sehen... Was habe ich denn so über meine Partner mal gehört? "Ich habe ein schlechtes Gefühl bei dem." oder "Ich denke, du verdienst jemand besseren..." Sprich: Sehr vage antworten. Gerne dann beim genaueren Nachfragen, nach dem "Wieso denn...?" als "Na ja, ich weiß auch nicht. Ist halt so ein Gefühl..." Weil viele Leute gerade die Oberflächlichkeit, wenn sich sich derer bewusst sind, nicht bewusst sind.
Das ist aber schon verständlicher. Niemand mag Klugscheißer, weil dieses Verhalten auf Dauer herabwürdigend ist.
Nun, meistens werden Leute als Klugscheißer bezeichnet, die einfach nur andere Korrigieren. Egal wie nett man das macht, wenn jemand es immer wieder macht, dann wird es negativ aufgefasst. Kurzum: Leute mögen es nicht, wenn man sie verbessert, umso mehr, wenn es Wissen ist, was sie als Selbstverständlich angesehen haben. Es herrscht viel Aberglaube in der Gesellschaft... *hüstel*
Klar, muss man nicht. Aber persönlich kann ich es zum Beispiel auch nicht ausstehen, wenn Leute falsches Wissen verbreiten. Umso mehr, wenn sie auf diesen beharren.
Wenn der Verdacht aufkommt, ist er halt oft nicht unbegründet. ^^"
Doch. Ist er. Jedenfalls bei jenen Eltern, die bei jedem Partner was zu meckern haben oder jedem Partner toll finden. Und davon gibt es viele.
Wie gesagt, meine Mutter fand JEDE Beziehung, die ich hatte, schlecht. Weil die ja alle nur Sex wollten und so. Ähm, ja. Die Mutter eines Exfreundes fand ebenfalls jeden, den der Junge angeschleppt hat, furchtbar, weil sie für ihren Sohn effektiv die brave Hausfrau und Mutter, die schön zuhause bleibt, nicht widerspricht, dabei aber dennoch studiert und möglichst aus einer gut gestellten Familie ist und dergleichen wollte (die sie selbst nicht war, aber hey, sie hatte den Anspruch für ihren Sohn dennoch).
Ich empfinde deine Gegenargumentation dennoch nicht als sinnhaft, weil du angeborene Eigenschaften (und das Wort Verhalten ist im Bezug zur sexuellen Orientierung wirklich unglücklich gewählt) und Lebensentscheidungen vergleichst.
Nicht wirklich. Ich entscheide mich nicht, jemanden zu lieben. Die Grundlage ist von Anfang an da. Das einzige, wofür man sich eventuell entscheidet, ist, den Gefühlen zu folgen und entsprechend zu handeln. Gegen die Gefühle kann man nichts machen. Aber das ist nicht dasselbe wie eine komplette Entscheidung.
Das wäre dann wieder entsprechend jener Konservativen, die meinen: "Ja, zumindest die bisexuellen können doch ihre homosexuellen Gelüste unterdrücken." Klar, kann man. Ist aber nicht gut und allen Beteiligten gegenüber auch nicht zwangsläufig gerecht.
Ich rümpfe nicht die Nase, ich will dafür einfach kein Verständnis aufbringen.
Und du willst möglichst keine solchen Leute in deinem Freundeskreis und noch weniger Leute als mögliche Liebschaften usw.
Wenn jemand aber dir gegenüber kein Verständnis aufbringt, weil du keinen Sex willst, wenn du dir nicht ganz sicher bist, dass es der richtige ist, dann ist das natürlich intolerant, ne?
Vielleicht liegt es einfach nur an der persönlichen Vorliebe der meisten Autoren? ^^"
Die aber auch komplett dadurch beeinflusst wurde, dass man ihnen keine alternative Darstellungform je angeboten hat. Plus der Tatsache, dass du nicht anzweifeln kannst, dass auch Autoren (Drehbuch oder Bücher), die etwas anderes schreiben, meistens von Produzenten, Verlägen etc. abgelehnt werden, da diese entweder aus eigener Überzeugung, oder aus Angst vor etwaigen moralisch begründeten Kritiken eben die Finger davon lassen.
Du argumentierst mir persönlich einfach zu viel mit "die Gesellschaft ist Schuld".
Ist nun einmal aber so.
Biologisch und psychisch gesehen ist der Mensch nicht darauf ausgelegt, monogam zu sein. Es gibt Ausnahmen, aber das sind eben Ausnahmen und nicht die Regel. Weshalb eben die meisten frühen Gesellschaften eben auch die Monogamie nur als Ausnahme hatten, nicht als Regel, während eben der Schwung zur weit verbreiteten Monogamie, mit der Polygamie als Ausnahme, eine menschheitsgeschlichtliche neue Entwicklung ist, die vorrangig von ein paar wenigen Kulturen ausgegangen, ist allerdings aufgrund von einer strategisch und vor allem ressourclich guten Lage, ihre Kulturellen Maßstäbe praktisch dem gesamten Rest der Welt aufgedrängt haben.
Außerdem bestärkt diese Darstellungsweise imo nur das Klischee, dass Bisexuelle unbeständig seien und ihnen eine Person nie genug wäre, weil es bei den Polybeziehungen wohl meist auf Bisexuelle hinauslaufen würde, und darauf dieses Vorurteil noch zu bestärken hätten halt viele Menschen, mich eingeschlossen, wirklich keinen Bock. Das sieht dann wieder so aus wie: Nicht-Heteros können keine monogamen Beziehungen führen. Dieses Vorurteil hat sich durchaus in den Köpfen der Menschen festgebissen und ich will das nicht bestärkt sehen. :/
Wieso laufen Polybeziehung meist auf Bisexuelle hinaus?
Klar, bei einer Triade oder einem Quad müssen mindestens zwei Partner bi sein, aber bei einem Vee oder einer Solo Poly können alle durchweg Hetero sein.
Aber ja, ich kann jeden Bisexuellen Versteht, der eben diese Einstellung hat.
Und da ist nun einmal auch nichts schlimmes bei!
Schon alleine, weil man für sich gegen die Idee eine Abneigung hat, da man sich einfach unwohl damit fühlt?
Und warum fühlst man sich unwohl dabei?
Ganz ehrlich. Du widersprichst dir hier. Auf der einen Seite sagst du, du willst ja niemanden was vorschreiben. Auf der anderen Seite tust du aber so, als wäre es etwas furchtbar schlimmes, nicht monogam zu sein, und neigst eben zur sozialen Ächtung des Konzepts. Na ja, bzw. machst du auch munter dabei mit generell Sex als etwas böses darzustellen, indem du Leuten, die Sex halt mögen, indirekt vorwirfst, dass sie sich ja um nichts anderes kümmern würden. Und sie effektiv als schlechtere Menschen darstellst, weil sie eventuell auch einmal eine Beziehung wegen dem Sex beenden. Sprich: Du sitzt auf einem sehr hohen moralischen Ross...
Gleichzeitig bringst du aber keine Sachlichen Argumente neben "Ich könnte das nicht" und "Ich würde das nicht wollen" und ein impliziertes "Aber das ist ekelig", was denn so schlimm an jedweden Formen der Nicht-Monogamie ist. Sprich, alles was von: Romantisch Monogame Beziehung mit offener Sexualität hin zu eben tatsächlicher Polyarmorie reicht.
Was macht in deinen Augen die Monogamie so viel besser? Warum sind in deinen Augen, wie du die ganze Zeit implizierst, Menschen, die monogam leben und möglichst auch nur mit einer Person im gesamten Leben Sex haben, bessere Menschen? Warum ist es dir so wichtig, dass man seine eigenen Triebe unterdrückt? Warum ist es in deinen Augen gesellschaftlich besser, wenn alle Leute in zumindest saisonal Monogamen Beziehungen leben? Warum ist es - wie du auch schon impliziert hast - für Kinder besser, von zwei, anstelle von drei, vier, fünf Leuten, die einander lieben großgezogen zu werden? Warum ist sexuelle Treue so wichtig? Oder auch einfach: Warum ist es dir so wichtig, dass Sex anderen Leuten unwichtig ist?