Heute möchte ich etwas ganz Besonderes von euch in Erfahrung bringen. Das Wichtigste überhaupt. Etwas das so wichtig ist, als das man es mit einem anderen Adjektiv außer „wichtig“ beschreiben könnte.
Mir geht es darum, auf was ihr in euren Bildern besonders viel Wert legt bzw. was ein Bild eines anderen Künstlers aufweisen muss, damit es euch gefällt.
Um euch näher zu bringen, was ich meine, fange ich mit Beispielen an (es ist dabei zu beachten, dass das die eigene Meinung ist, bzw. meinem Geschmack entspricht. Das könnte bei euch komplett anders aussehen)
Die Aussage
Ein Bild kann ja einfach nur schön aussehen, aber mir gefällt es erheblich besser, wenn es eine Thematik vermittelt und zum Nachdenken anregt oder eine eigene Geschichte zu erzählen hat. Das funktioniert bei mir durch Mimiken der Charaktere, Farben, die die Atmosphäre unterstreichen, Interaktionen der Individuen oder Schlüsselgegenstände.
Dabei ist es mir ganz besonders obermegamaxiwichtig, dass die Geschichte auch ohne Worte erzählt werden kann. Der Betrachter soll ohne Kontext wissen, was ich sagen möchte, bzw. etwas Eigenes reininterpretieren. Richtig allergisch reagiere ich, wenn Wörter im Bild stehen, weil man sonst den Inhalt nicht erkennen könnte.
Ein Stillleben, Landschaftsbild oder eine Darstellung von vielen Charakteren, würden aber bei mir niemals einen Weg an die Wand finden, wenn da keine Geschichte dahinter steht. (bzw. sind diese Bilder auch sehr einfach und zeugt nicht unbedingt von der Kreativität des Künstlers Ö___Ö)
Die Ausgewogenheit der Details
Ich verbringe ungeheuerlich viel Zeit beim Grübeln, mit wie viel Details ich ein Bild bekleistern kann, ohne das es überladen ausschaut. Ich mag es, wenn man auf ein Bild lange draufschauen kann, ohne das es dabei langweilig wird, weil man immer wieder etwas darauf entdeckt. Leider passiert es oft, das ich zu viel des Guten reinfüge und der Fokus des Wesentlichen schnell verloren geht. Dann springt das Auge zu sehr hin und her und das Bild wirkt unruhig.
Manchmal reicht ein einfacher, flächiger Hintergrund aus, wenn der Vordergrund detailliert und aussagekräftig genug ist. Das hat dann nicht mal was mit Faulheit oder des Nicht- Könnens zu tun sondern viel mehr mit der ausgewogenen Mischung.
Die richtigen Farben.
Ganz wichtiger Aspekt!
Ich habe immer eine Farbtabelle zur Hand oder stell meine Tiegelchen mit den Farben so in Position, bis sie mir in der Kombination gefallen. Bei der Farbe überlasse ich nichts dem Zufall. Ich verplempere viel Zeit beim Überlegen und Probieren, damit ich mich am Ende nicht ärgere, weil sich die Töne beißen.
Das Gesicht
Ein Bild steht und fällt mit dem Gesicht. Sieht das Gesicht –auf neudeutsch gesagt- kacke aus, kann der Rest des Bildes noch so atemberaubend dargestellt worden sein, das komplette Bild bleibt kacke. Bei einem Bild fange ich immer zu erst mit dem Skizzieren des Gesichtes an. Stimmt es nicht, habe ich keine Probleme damit, es noch einmal von vorne zu zeichnen, bis es mir gefällt.
Zudem muss das Gesicht auch zur oben genannten Aussage des Bildes passen. Ich würde nie das Bild zum Gesicht anpassen, sondern so lange die Mimik verändern, bis es dem Inhalt entspricht.
Abwechslung
Oh wie schön, eine Katze. Oh der Künstler hat ja noch eine Katze gemalt, nur halt lila- orange- kariert. Und da ist ein Bild mit zwei Katzen die schlafen und da ist noch eines wo die Katze ein Erdbeerkuchen isst.
Ich würde mir ehrlich gesagt selber die Kugel geben, müsste ich immer und immer wieder das gleiche Motiv oder die gleichen Themen durchkauen und niedermalen. Ich brauche meine Abwechslung, damit ich den Spaß am Malen nicht verliere und um dem Besucher eine überraschende und innovative Galerie vorzeigen zu können. Zwar achte ich nicht bewusst darauf, in welcher Reihenfolge ich meine Ideen zu Papier bringe (wenn halt drei Mal hintereinander Pokémonbilder kommen, dann ist das halt so und versuche nicht zwanghaft noch ein ödes Portrait oder eine Landschaftsstudie zwischen zu schieben), sondern das sie sich nicht zu sehr ähneln.
Damit ich nicht zur stupiden Katzenkünstlerin werde.
Worauf legt ihr denn besonders viel wert? Auf Klamotten und Faltenwurf, Hintergründe und Bildtiefe, Perspektive und Komposition, ausgefallene Muster und Details, Dynamik und Interaktion oder einfach nur auf Farben und Schattierungen? Möchtet ihr mit euren Ideen überraschen, oder mit dem überzeugenden Umgang eurer bevorzugten Medien? Soll das Bild einfach nur gut aussehen oder liegt euch die Aussage des Bildes an erster Stelle?
Radiert ihr an einem Punkt tausendmal, bis er euch wirklich gut gefällt, weil dieser euch mehr am Herzen liegt, als irgend etwas anderes im Bild?
Schreibt es mir. Ich bin nur neugierig.