Das Problem Griechenlands ist die Mentalität. Wenn du vier Leute hast, die zuständig sind für einen Hafen mit 6 (!) Anlegestellen, und keiner kann dir helfen, weil sie gerade in der Siesta sind (von 13:00 bis 15:00) und das Büro schon um 16:00 schliesst, der eine aber früher gehen muss und die anderen nicht wissen, wie das geht, dann kann man wohl von verschleudertem Geld reden. Es würde locker eine Person reichen, die halt mal von 9:00 bis 16:00 arbeitet und nicht Pause macht, und schon wäre Griechenland viel attraktiver.
Ein weiteres Problem (wurden mir von Leuten, die in Athen leben, bestätigt) liegt darin, dass Griechen extrem statusgläubig sind. Sobald man nicht mehr unterster Angestellter ist, muss schon ein rechter Sportwagen her, und wenn man irgendwie Abteilungsleiter ist, dann muss man einen Jahreslohn oder mehr in einen Ferrari investieren, sonst nimmt einen niemand mehr ernst.
Das dritte Problem ist die Korruption. Da man kein Geld kriegt, muss man es sich halt über illegale Wege besorgen; für die Leute selbst funktioniert es grundsätzlich, weil es alle machen. Der Staat aber verdient nicht mit und geht daran zugrunde.
Natürlich gilt das nicht für alle Griechen. Aber das ist mein grundlegender Eindruck, welcher mir wie gesagt von Leuten, die in Athen leben, bestätigt wurde.