2/3 derjenigen, die überhaupt wählen gegangen sind, sind für Erdogan. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 50%. Hinzu kommt, dass nicht jeder türkischstämmige Mensch hier in Deutschland auch die türkische Staatsangehörigkeit hat. Das Problem existiert, ja, und man muss untersuchen, wo das herkommt und wie man das löst, aber deine Zahlen stimmen so nicht.
Ist doch aber bei jeder Wahl so, dass das Ergebnis auf die Gesamtwählerschaft hochgerechnet wird und es am Ende relativ egal ist, wieviel Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben haben. Von daher sehe ich nicht, an welcher Stelle die Zahlen nicht stimmen.
...hä? Der Punkt ist, dass nicht 2/3 aller hier lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln Erdogan gewählt haben. Da musst du einbeziehen, dass nicht jeder wählen gegangen ist, sondern nur 50%, und nicht jeder Mensch mit türkischen Wurzeln einen türkischen Ausweis mehr hat. Über diese Mehrheit (!) kannst du keine Aussage hinsichtlich der Zustimmung zu Erdogan treffen.
Zur Aussage "Ich würde sagen, erst verinnerlicht jemand eine Ideologie und legt danach ein für die Ideologie typisches Verhaltensmuster an den Tag.": Nein, das ist das Pferd falsch herum aufgezäumt. Ein Mensch muss überhaupt erst für eine Ideologie empfänglich sein. Diese Ideologie ist "nur" eine "Verstärkung", bietet Gemeinschaft oder so etwas, Identifikation. Man bewegt sich in geschlossenen Kreisen, wo bestimmtes Verhalten als "normal" empfunden wird, und das kann sich dann einfacher radikalisieren.