Bildungssysteme - und was man alles verbessern könnte...?

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  • Zudem werden Schüler im Sportunterricht an körperliche Grenzen gebracht, die extrem unangenehm für sie sind. Oft auch gefährlich, wenn man 45 läuft, obwohl bei 30 schon Schluss wäre. Es gibt diese verkappten Militiärgeneräle als Lehrer, die Schülern Angst machen und nicht AN, sondern ÜBER ihr Limit zwingen, teilweise Atteste ignorieren etc. Das IST zB. bei Asthmatikern und mit vielen anderen Problemen, die sich verpflichtend fühlen wegen ihrer Note doch durchzuhalten, extremst gefährlich.

    Sowas ist ja dann etwas, das nicht sein sollte. Aber da ist meiner Meinung nach das Bewertungssystem an sich nicht Schuld, sondern die bedenklichen Methoden der Lehrkraft. Dass man versucht, wegen der Note mehr zu leisten, als man kann, ist natürlich durchaus ein Gefahrenpunkt, den der Schüler aber selbst irgendwie lernen muss abzuschätzen. Es gibt auch Schüler, die sich beim theoretischen Lernen maßlos übernehmen und dann mit Burn Out oder ähnlichen Folgen enden. Wie gesagt, ich sehe halt noch nicht so 100%ig, was diesem Fach dann so eine enorm andere Rolle zuweist, abgesehen von der Tatsache, dass hier eben physische Fähigkeiten gefordert werden, weniger geistige. Obwohl man da ja vielleicht auch soweit gehen könnte, zu sagen, dass auch die "theoretischen" Fächer entsprechende physische Fähigkeiten abfordern, nämlich eine Leistung des Gehirns. Aber das driftet jetzt ab.
    Ich bin btw. auch selbst Asthmatiker und weiß, dass das dann in Sport nicht immer schön ist. Wenn ein entsprechendes Attest erbracht wird, sollte dann aber auch die Bewertung wirklich etwas milder sein, bei festgestellter Legasthenie gibt es ja dann auch einen größeren Toleranzrahmen, wenn ich mich nicht irre. Wenn so ein Attest dann natürlich nicht anerkannt wird... Das ist mies. Ebenso natürlich, wenn ein Lehrer nicht akzeptiert, dass mehr einfach nicht geht. Aber das läge dann eben wieder am Lehrer, weniger am grundsätlichen Problem von Sport in der Schule. Das ist eine andere Baustelle.



    Allgemeinbildung finde ich in Bezug auf das Abitur etwas schwierig... Irgendwie ist es das nicht. Du kannst eigentlich mit dem Abi in der Tasche aus der Schule laufen, ohne eine Menge der Dinge zu wissen, die man so als Allgemeinbildung sehen würde, aber eben in der Lage sein, komplizierte mathematische Probleme zu lösen oder eben Gedichte akribisch auseinanderzunehmen und zu interpretieren. Zumindest habe ich oft den Eindruck, dass viele wichtige Dinge, zum Beispiel in Bereichen von Politik und Wirtschaft, nicht einmal ansatzweise so auf dem Plan standen, wie sie müssten.



    Sport ist nun mal nicht essentiell für die meisten Berufe, oft sogar nicht einmal wirklich von Belang.

    Das ist nun wirklich kein Argument, da das auf sehr, sehr viele Schulinhalte zutreffen kann ;)

  • Das ist nun wirklich kein Argument, da das auf sehr, sehr viele Schulinhalte zutreffen kann ;)

    Na ja, da könnte man jetzt aber anführen, dass die Schule bilden soll und Sport abgesehen von eventuellen theoretischen Einheiten nicht zur Bildung beiträgt! :D

  • @Dartiri
    Barocklyrik, blabla, interessiert mich kein bisschen, genau wie dich die korrekte Kraultechnik nicht interessiert. Und solange ich nicht Germanistik studiere, werde ich das später mit Sicherheit nicht brauchen.


    Rechtschreibung und Grammatik werden in jedem Fach trainiert das einen Fehlerindex hat, das sind bei uns fast alle. Da brauch ich keinen Deutschunterricht für.



    @Alaiya
    Ich betone nochmal, bei Krankheiten ist das natürlich was anderes, aber das ist wie gesagt die Ausnahme :/
    Und bezog mich jetzt auf die Zeit als es noch den Wehrdienst gab, da konnte man es sich nicht aussuchen.

  • Na ja, da könnte man jetzt aber anführen, dass die Schule bilden soll und Sport abgesehen von eventuellen theoretischen Einheiten nicht zur Bildung beiträgt!

    Naja, die Körperintelligenz zu fördern ist halt etwas anders als andere Dinge, aber offenbar wird es als wichtig genug erachtet, dass es bis zum Abi Pflicht ist. Ich als absoluter Sporthasser sage jetzt auch, dass Sport sogar das Fach ist, dass den meisten Leuten das meiste bringen kann. Körperliche Fitness wäre eben für das ganze Leben wichtig. Das ist einfach nichts Neues. Jeder sollte es tun, aber die meisten möchten nicht, obwohl man eigentlich weiß, dass es besser wäre. Einen Nullpunkt berechnen zu können oder ein Gedicht zu analysieren wird da schon deutlich weniger Leute betreffen.

  • Ich hab was gegen euer System. Das ist auch ziemlich egoistisch von der deutschen Regierung. Und dumm.

    Das System und auch den NC legt aber nicht die deutsche Regierung fest, sondern jede einzelne Hochschule in Ihrer Satzung für sich, zumindest kenne ich das so. Es könnte auch jede Hochschule für sich festlegen, ob und was sie wieviel in die "Endnote", die dann beim NC entscheidend ist, einfließen lässt - das können zusätzliche Qualifikationen, bei kleineren Hochschulen, die die Kapazitäten dazu haben, Einstellungsgespräche. In der Uni Regensburg ist beispielsweise Jura aktuell und das schon einige Semester zulassungsfrei - München hingegen bewegt sich regelmäßig bei 2,0 und besser.
    Dass unsere Unis über Ihre Zulassungsverfahren reglementiert wären, wäre mir neu - die einzige Regulierung in diesem Zusammenhang, die ich kenne, wäre, dass einige Studienplätze immer über Wartezeit und "Härtefälle" o.ä. vergeben werden müssen.


    erade in einem Land, das sowas vollkommen Beklopptes wie einen NC hat, ist jede Note wichtig.

    Ich verstehe die Diskussion um den Sportunterricht und finde generell auch, dass das nicht gerade gerecht geregelt ist, aber in diesem Zusammenhang stimmt die Aussage so nicht ganz, zumindest nicht in ganz Deutschland. In Bayern muss zwar jeder den Sportunterricht besuchen, aber niemand muss seine Sportnote in seine Abiturnote einfließen lassen, die Note kann ergo völlig bedeutungslos bleiben.
    So lustige Sportkurse wie Gymnastiktanz, wo auch ein Sportschüler wie ich, der sich seit Klasse 7 gegen den Besuch der Sporthalle sperrte, kann auch mal nette 10 Punkte bescheren - 3 von 4 Halbjahren Sport hat bei mir rein rechnerisch das beste Ergebnis erzielt :D
    Ist sie auch in der Unter- und Mittelstufe, weil sie weder in den Gesamtsschnitt gerechnet wird, noch versetzungsrelevant ist.



    da man dann eben auch außerhalb der Schule mal für einen Lauf zum Beispiel trainieren sollte, wie man eben auch für andere Fächer lernen soll,

    Ich kann da jetzt wirklich nur aus persönlicher Erfahrung sprechen, aber, laut Lehrern immer aufgrund von Lehrplan, hatten für eine Disziplin/Thema, nie mehr als 3, maximal 4 Wochen Zeit, mit i.d.R. 2 Wochenstunden. Davon geht schonmal eine Woche mit Ihren 2 Stunden allein für die Bewertung drauf und, wie es dann in vielen Fächern meist auch ist, bleibt nur noch Zeit, das allernötigste Rüstzeug mit auf den Weg zu geben, wirklich effektiv geübt werden kann dann nur außerhalb der Schulzeit.
    Es macht aber einen Unterschied, ob ich mir Wissen aneignen muss, was im kleinen Rahmen in, sagen wir mal zwei Stunden, gut möglich ist. Aber binnen zwei Stunden baue ich als ungeübter keine Kondition für einen Dauerlauf auf, oder die nötige Fitness für einen 100m Sprint - und das auch schon gar nicht, wenn ich andere Grundvorraussetzungen habe, wie Bastet das Asthma beispielsweise genannt hat.
    Klar könnte das, wie bei Legasthenie oder anderen Lernschwächen berücksichtigt werden, aber es ist einfacher beim Deutsch-Aufsatz zu sagen "Wir bewerten die Rechtschreibfehler nicht.", wird aber schwierig, wenn eben z.B. nur reine Zeit bewertet werden soll.

  • @Sharqi
    Liest du eig, was ich schreibe? Es ging darum, dass ich das vor allem vom deutschen Sportunterricht der Jungs gehört hab.
    Uuund oh doch, wenn einer absäuft oder auf eine andere Weise stirbt oder querschnittsgelähmt wird, dann ist das sehrwohl das Problem des Lehrers. ;)


    Man kann es auch einfach mal akzeptieren, anstatt jedem eine schlechte Note reinzudrücken. Gerade in Sport gibt es verschiedene Ängste und Krankheiten, da soll jeder das tun, was ihm Freude bereitet, sowie mit seiner Gesundheit zu vereinbaren ist. Willst du mir erzählen, dass dir Gedichtanalysen oder Ethik Angst machen?


    Wir haben bzw. öfter Bauch-Beine-Po-Übungen gemacht :D Oder auch gezielte Übungen gegen Verspannungen nach langem Sitzen. Auch Bauchtanzen, Yoga und co kann man ebenfalls zu Hause nachmachen und sind für die Zukunft nützlicher. :P


    Und nein, Überanstrengung ist vom gesundheitlichen Aspekt ist eine Katastrophe. Muskeln reißen und so nimmt man noch nichtmal ab. Und weil der Körper in eine Stresssituation gerät, ist das eben nicht gut für ihn.
    Danach ist außerdem bei vielen - was man ja subjektiv empfindet, aber wayne -, der Hunger auch viel größer, als wenn man auf seinen Körper gehört hätte.
    Mal davon abgesehen, dass sich die körperliche Überstrapazierung auch psychisch negativ auswirkt.

  • Ich betone nochmal, bei Krankheiten ist das natürlich was anderes, aber das ist wie gesagt die Ausnahme :/

    Die Sache ist nur, dass von den ganzen Leuten, die sich da etwas gebrochen haben (auch das Mädchen, dass sich das Genick gebrochen hat) waren nicht einmal Attestiert krank. Sie waren nur ungeschickt und unsportlich, kannten aber ihre eigenen Grenzen gut genug, um sagen zu können: "Nein, tut mir leid, das kann ich nicht!" Aber darauf wird selten von den Lehrern gehört.


    Körperliche Fitness wäre eben für das ganze Leben wichtig.

    Dummer Weise wird man durch den Sportunterricht nicht fit. Nur weil man einmal die Woche 1,5 Stunden unstrukturiert Sport macht, wird man nicht fitter. Dazu gehört regelmäßigeres Training und Sportunterricht schreckt die meisten eher unsportlichen Schüler eher davon ab in der Freizeit Sport zu machen, als sie dazu zu motivieren.

  • @Sharqi


    Wie kommst Du plötzlich darauf, dass mich die korrekte Kraultechnik nicht interessieren würde? Ich habe mit keiner Silbe geschrieben, dass mich Sport im Allgemeinen bzw. Sportunterricht im Besonderen nicht interessieren würde. Ich habe lediglich angeführt, dass ich aufgrund meiner körperlichen Voraussetzungen nicht viel bzw. lange Sport machen kann. Dabei spiele ich besonders Basketball und Fußball ziemlich gerne. Beim Fußball habe ich den gesunden Kompromiss gefunden, mich ins Tor zu stellen, damit es auf Dauer nicht zu viel wird, und da ich sowieso 1,95 m groß bin, bietet sich diese Position für mich an. Aber das können wahrscheinlich nur Leute nachvollziehen, die nach dem Duschen erst einmal Schmerzen in der Brust haben, weil die Lunge nicht sofort mit der Luft im Badezimmer zurechtkommt.


    Und doch, Deutschunterricht wird immer benötigt. Vielleicht merkt man das irgendwann nicht mehr, weil es ein Hauptfach ist und einen somit immer begleitet. Mit Fächern wie "Lesen" und "Schreiben" fängt in der Grundschule alles an, und auf den weiterführenden Schulen wird daraus dann der Deutschunterricht. Hier gibt es den vorgeschriebenen Fehlerindex von Anfang an, während er bei anderen Fächern erst mit der Zeit verstärkt in den Fokus rückt. Orthographie, Interpunktion und Grammatik werden in erster Linie im Deutschunterricht durchgenommen. Und wenn man sich einredet, so etwas nicht zu brauchen, sollte man sich eventuell fragen, warum man dann in Foren wie diesem hier fehlerfreie Beiträge schreiben kann. Der Deutschunterricht wird einen erheblichen Teil dazu beigetragen haben.

  • Dummer Weise wird man durch den Sportunterricht nicht fit. Nur weil man einmal die Woche 1,5 Stunden unstrukturiert Sport macht, wird man nicht fitter. Dazu gehört regelmäßigeres Training und Sportunterricht schreckt die meisten eher unsportlichen Schüler eher davon ab in der Freizeit Sport zu machen, als sie dazu zu motivieren.

    Das ist dann leider wahr, aber das würde ich, wie schon gesagt, nicht einfach dem Vorhandensein bewerteten Sportunterrichtes zuschreiben (und darum geht es hier doch gerade eigentlich, oder nicht?), sondern eben den Methoden des Lehrers, die anscheinend oft genug unzureichend sind. Wir hatten über die Jahre auch viele verschiedene Lehrer und während ich mich bei einigen auch einfach auf die Bank gesetzt hab, weil ich keinen Bock darauf hatte, habe ich bei anderen sogar ganz gerne mitgemacht und uns wurde nicht nur erzählt, wie man jetzt über so einen Bock springt, sondern auch, warum Sport eben wichtig ist, nach dem Motto "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen bzw. schwitzen wir".


    Deshalb ist es mir eben wichtig, zwischen dem theoretischen System und der tatsächlichen Version mit doofen Lehrern zu unterscheiden.
    Edit: Und das wird hier, so scheint es mir, gerade nicht immer gemacht, weshalb dann die Diskussion etwas schwierig wird^^

  • @Anemone
    Aber gesetzlich könnte man den NC doch verbieten bzw. nur für Privatunis (die ihn wohl nicht einführen werden, weil sie sich immer über zahlende "Kundschaft" freuen) zulassen?


    @Dartiri
    Seh das genauso. Das heißt nicht, dass man gleich jede Art der Bewegung hasst.


    Bzw: Ich empfinde viele Dehn-, Kräftigungs- und Yogaübungen, die ich damals gelernt habe, auch heute noch als nützlich bzw. wende sie gern nach langem Sitzen an. So sollte es doch sein. Etwas im Turnen lernen, das man sein ganzes Leben braucht. Es ist heutzutage viel wichtiger den Schülern zu zeigen, wie sie Haltungsschäden vermeiden, als über alberne Kästen zu hopsen. Für mehr reichen 2-3 Stunden eh nicht.


    Edit: Da ich zu kurze Gelenks/Kniebänder habe, kann ich sagen: Es ist genauso ungesund diese zu überdehnen, sowie es ungesund ist so lange zu laufen, bis die Lungen brennen und einem schwindelig wird.

  • Aber gesetzlich könnte man den NC doch verbieten bzw. nur für Privatunis (die ihn wohl nicht einführen werden, weil sie sich immer über zahlende "Kundschaft" freuen) zulassen?

    Puh, es gibt zwar glaube ich eine allgemeine Gesetztesgrundlage für Hochschulen, bezweifle aber, dass sich das verbieten lässt.
    Zumal es "DEN NC", so sowieso nicht gibt.
    Habe es durchaus auch erlebt bzw. in den Vergangenheitswerten der Hochschulen gesehen, dass eigentlich zulassungsbeschränkte Studiengänge auch mal ein bis zwei Semester komplett zulassungsfrei waren bzw. alle Bewerber zugelassen wurden, weil genug Plätze vorhanden waren. Es kann dir durchaus passieren, dass du diesen Sommer an Uni A Fach A nicht zugelassen wirst, weil du knapp unter'm Durchschnitt warst, an Uni B hätten sie dich zugelassen oder aber du dann im Winter drauf, auch ohne Wartezeit, mit gleicher Ausgangssituation an Uni A für Fach A zugelassen wirst - weil sich "der NC" in der Regel nach Anzahl der Bewerber und nach Noten aller Bewerber richtet, aber jede Uni für sich auch entscheiden könnte "Wir gewichten deine Note in Fach X doppelt" und du mit einem eigentlich 2,5 Abitur dadurch aber für ein Fach zugelassen wirst, dass dann, nach dem Auswahlverfahren, den NC 2,3 ausweist.


    Ich studiere zwar jetzt selber an keiner staatlichen Hochschule oder Uni, kenne die Zulassungsverfahren ergo nur aus den Infoblättern/Infoabenden verschiedener Hochschulen, und finde das Grundsystem an und für sich nicht schlecht - das Problem ist in meinen Augen eher, dass es nicht bzw. schwer vorhersehbar ist und eben von Uni zu Uni und Hochschule total unterschiedlich sein kann. Ich kann in den NC vom letzten Jahr fallen, wenn er dieses Jahr aber höher ausfällt, schaue ich auch wieder in die Röhre.


    "Angaben" ohne Gewähr, kann wie gesagt nur sagen, was ich aus damaligem Erkundigen so mitbekommen habe oder von ehemaligen Schulkollegen. Wie das "flächendeckend" ist kann ich nicht sagen, aber mein allgemeiner Eindruck ist, wer einfach nur sein Fach studieren will, ohne dass es an der Super-Elite-Uni sein muss und auch bereit ist, das überregional zu tun, der hat eigentlich nicht so schlechte Chancen, das auch zu tun.


    Du hast mit dem Fehler der Regierung aber doch insofern recht, dass die sich diese "Suppe" tatsächlich irgendwo eingebrockt haben. Die Botschaft unserer Bildungspolitik geht in meinen Augen in die Richtung "Junge Leute, geht schnell studieren oder Ihr steht auf der Straße!" und mit zusätzlicher Abschaffung von Studiengebühren hat das einen regelrechten Run ausgelöst.
    Jetzt beschweren sich die Kammern und Betriebe über fehlende Lehrlinge - und gerade die, sind in meinen Augen eine große Gruppe, die einen zweiten Bildungsweg geht, also z.B. Zulassung zum Studium über berufliche Qualifikation oder von Anfang an Fachabitur, angepasst an die eigenen Fähigkeiten und Interessen.
    Klar dass viele große Hochschulen und Unis da überfüllt sind und irgendwo muss ja dann angefangen werden, gnadenlos auszusortierne.


    Wo du unser System so "verteufelst", würde mich aber mal interessieren, wie das denn bei euch abläuft?
    Ich meine, ihr werdet doch auch beliebte Hochschulen/Unis mit beliebten Studiengängen haben, die überfüllt wären, würde man jeden Hinz und Kunz zulassen?

  • @Anemone
    Nun, das "Problem" ist eben, dass wir bei überrannten Fächern Aufnahmetests haben und desto mehr Teilnehmer eben da sind, desto schwieriger wird das "reinkommen". In Medizin ist die Teilnehmerzahl jedes Semester abartig hoch und der Test hat bis auf den Wissensteil nicht viel mit Medizin zu tun. Räumliches Vorstellungsvermögen mag wichtig sein, aber SO wichtig, dass es mitsamt Fragen, die eher an eine DS Gehirnjogging Extrem-Edition erinnern, nun auch wieder nicht.
    Sozial und geduldig sollte man als Arzt vll. ja auch sein, aber das wird vollkommen außer Acht gelassen.


    Nun ist es so, dass es hier wahnsinnig viele Deutsche gibt, die wir so liebevoll NC-Flüchtlinge nennen :D
    Artikel (PS: Alpen darf man in Wien vergeblich suchen ;o, die Kernaussage ist: Beinahe jeder zehnte Student in Österreich ist Deutsche), noch ein Artikel
    Wie gesagt haben wir ja nichts gegen die Menschen an sich, aber viele Deutsche ziehen nach ihrem Studium wieder in ihr Heimatland zurück und Österreich hat nichts mehr von ihnen, während die deutschen Studenten eben ihre Bildung hier genossen haben.

  • @Sharqi
    Liest du eig, was ich schreibe? Es ging darum, dass ich das vor allem vom deutschen Sportunterricht der Jungs gehört hab.
    Uuund oh doch, wenn einer absäuft oder auf eine andere Weise stirbt oder querschnittsgelähmt wird, dann ist das sehrwohl das Problem des Lehrers.


    Man kann es auch einfach mal akzeptieren, anstatt jedem eine schlechte Note reinzudrücken. Gerade in Sport gibt es verschiedene Ängste und Krankheiten, da soll jeder das tun, was ihm Freude bereitet, sowie mit seiner Gesundheit zu vereinbaren ist. Willst du mir erzählen, dass dir Gedichtanalysen oder Ethik Angst machen?

    So sieht es aus und @Sharqi, Sport kannst du nicht mit anderen Fächern gleich setzen. ;)
    Das sollte Grund genug sein, die Schüler werden im übrigen nicht gleich bewertet, aber auch DEFINITIV nicht so wie du es heir niederschreibst von wegen, wenn er diese Hemmschwelle hat und sein bestmögliches versucht, bekommt er trotzdem die 4.
    Damit grenzt du alle unsportlichen einfach mal eiskalt aus, mein Kollege läuft mit 20kg mehr als ich bei Koppatest (ich hoffe wird so geschrieben) was das Zeug hält bis zum umfallen, erreicht damit zwar nicht die Leistungen wie ich, ABER er zeigt dem Lehrer (und auch mir) er hat den Willen alles aus sich raus zu holen was geht und deshalb finde ich super, dass unser Lehrer nach ebenfalls Ergeiz mitbenotet und KEINER hat bei uns im Sportunterricht oder in anderen Sportunterrichten auch nur gemault, weil der etwas kräftigere nicht so sportliche ne schlechetere Zeit gelaufen ist, aber dafür alles was er kann rausgeholt hat. (Das schätze ich bei den Schülern)


    Du kannst Leute nach ihren Leistungen in Deutsch, Mathe, Englisch und und und benoten, Sport ist da aber anderster, Sport ist in dem Sinne kein Denkunterricht wo man seine Birne mit mathematischen Formeln füllen muss, sondern (so habe ich es immer gesagt) was für die Fitness und das Teamplay tust, da muss einfach berücksichtigt werden, der strengt sich an der nicht.
    Bei meinem Bruder waren weitaus mehr trainierte Leute in der Klasse und? ein 15 jähriger 90kg schwerer Junge bekommt ne 2 und ein 15 jähriger 60kg schwerer (trainierter) Junge bekommt die 3 (grade so), warum?
    Weil der kräftigere, Ergeiz in allen Disziplinen gezeigt hat, wie 100m lauf, Teamplay bei Fußball und und und, was der andere aber nicht gemacht hat, ergo zieht sich daraus die konsequenz, keine Leistungsbereitschaft = schlechtere Note und das zu Recht.
    Denn bedenke, Leistung ist auch Ergeiz. ;)

  • @Keiichi


    Warum ist Sport denn so extrem anders zu bewerten? Also wer sagt, dass Schule nur ausschließlich aus Denkarbeit bestehen muss, um bewertbar zu sein?
    Diese Ausgrenzung aus einem guten Notenbereich gibt es eben auch in anderen Fächern für die dort nicht so gut geeigneten Schüler.


    Klar, ich will dir nicht widersprechen, dass Leistungsbereitschaft zeigen wichtig ist. Jemand, der nichts tut, kann auch keine gute Note erwarten. Gilt ja nicht nur für Sport, auch wenn jemand in Mathe supergut ist, aber nichts sagt das ganze Jahr, darf er da wohl keine gute mündliche Note bekommen.
    Deshalb würde ich die Sporttests eben wie Klausuren sehen. Dort wird einfach neutral beachtet, wie gut der Schüler die gesetzten Anforderungen erfüllen kann, egal, ob er sehr gut in diesem Fach ist oder dort eben Schwächen hat. Zeigt der Schüler sich sonst aber engagiert, egal, ob er jetzt begabt ist oder es sich um sein Hassfach handelt (oder eher gerade, wenn er das Fach nicht mag und sich trotzdem viel versucht einzubringen), dann darf er sich hoffentlich auch über eine gute Note in der Mitarbeit freuen und kann dann in gewissem Maße wieder die Schwäche im direkten Vergleich ausbessern. Das geht natürlich auch in die andere Richtung.


    Und deshalb verstehe ich immer noch nicht genau, was eben diese heftige Abgrenzung soll bzw. warum deshalb die Bewertung ganz anders sein muss. Ist halt eine andere Art der Anstrengung, aber was macht das schon?


    Verletzungsgefahr sehe ich schon etwas als Argument, aber wenn eben ein Attest gelten darf und der Lehrer akzeptiert, wenn der Schüler an der Grenze ist (wie es ja sein müsste), hält sich diese Gefahr eben einigermaßen in Grenzen bei vielen Sportarten, wenn die Schüer auch ordentlich herangeführt werden.

  • Normalerweise lese ich immer die ganzen Threads bevor ich auf den Thread antworte. Jedoch ist es mir gerade zu viel, trotzdem will ich auf den Thread antworten, da ich als Lehramtstudent glaueb ich noch ein paar Dinge dazu beitragen könnte.


    Zu der Diskussion um die Inhalte der Schulfächer und diesen unnötigerweise aufgeblähten Tweet:
    Es gibt viele Einzelheiten in einzelnen Fächern worüber man durchaus über die Sinnhaftigkeit diskutieren kann. Jedoch ist es schon so, dass bei vielen Dingen Didaktik und Pädagogik-Experten schon sehr lange und auch fundiert darüber entscheiden was wie und wo unterrichtet wird. Natürlich sind da vor allem Wertvorstellungen, Befindlichkeiten und Traditionen oft im Weg um für neue Dinge Platz zu machen. Alles in allem hat das meiste jedoch seinen Sinn, auch Ansrpuch und Praxis oft leider außeinander gehen.
    Gerade bei Leuten, die auf dem Gymnasium sind kann ich den Satz "Das werde ich später nicht brauchen" echt nicht mehr hören. Wir leben in einer Demokratie und da bin ich als Bürger auch von den Entscheidungen anderer Bürger beeinflusst egal ob beim Wahlergebnis oder an der Supermarktkasse. Für einen mündigen Bürger sollte es selbstverständlich sein, dass er einen Zeitungsartikel interpretieren kann (leider ist es nicht so). Meiner Meinung nach sollte der eigene Bildungswille die Pflicht eines jeden aufgeklärten Bürgers sein, denn mit den Rechten, die einem die Demokratie einräumt kommen meiner Meinung nach auch Pflichten. Dass Leute nur Dingel ernen wollen, die sie nur später brauchen finde ich sowieso wirklich dumm. Dass mich Wissen des Wissens halber nicht interessiert und ich nur verwertbares Lernen will ist eine Haltung, die mir persönlich sehr peinlich wäre, selbst wenn ich diese hätte würde ich mich so dafür schämen, dass ich sie nicht verlautbaren würde.


    Was mich am Schulsystem stört:


    Religionsunterricht: Im Grunde genommen habe ich meine Kritik dazu ja bereits in anderen Threads erörtert. Der Religionsunterricht ist ja keine Religionswissenschaft sondern Theologie und das gehört nicht in die Schule.


    Die Gliederung: Natürlich gibt es mehr- oder minderbegabte Kinder. Dass daraus eine Segregierung im Schulsystem folgen sollte stimmt empirisch einfach nicht. Andere Länder haben mit dem integrierendem Schulsystem bessere Erfolge sowohl bei den Schülern auf unserem Hauptschulniveau als auch bei den Schülern auf unserem Abiturniveau.
    Weiterhin kommt hinzu, dass die Gliederung nicht nach Begabung gemacht wird. Unser Schulsystem siebt nach sozialen Fatoren aus und das ist ein No Go. Selbst wenn die Schulempfehlung freiwillig ist, ist das so. Ein sehr intelligentes Kind bekommt aufgrund seiner sozialen Herkunft eine Hauptschulempfehlung. Da die Eltern das nicht evaluieren können schicken sie ihr Kind auf die Hauptschule wo es nicht richtig gefördert wird. Dass es gesetzlich die Möglichkeit gehabt hätte doch aufs Gymnasium zu gehen bringt dem Kind rein gar nichts.
    Diese Art des Schulsystems ist nicht effizient und nicht gerecht und gehört abgeschafft.


    Schlechte frühkindliche Bildung: Dass Kinder von Akademikern meist auch Akademiker werden hat doch keine biologischen Gründe, es liegt rein an die Eltern. Da die Kindergärten bei uns keine bzw. kaum Förderung haben, sind die Kinder aus bildungsfernen Schichten schon im Grundschulalter abgehängt, sodass die erheblichen Leistungsunterschiede dadurch erst zustande kommen.


    Finanzielle Mittel für das Schulsystem: Das sind mehrere Dinge zusammengefasst. Klassengröße, Lehreranzahl, Unterrichtsmaterialien... hängen alles davon ab und alle diese Dinge sind mangelhaft.


    Die Lehrer: Ich selbst studiere Lehramt für die Fächer Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft/Wirtschaftswissenschaft. Viele meiner Kommilitonen werden sicherlich sehr gute Lehrer werden, viele andere aber auch nicht. Der Job des Lehrers wird immer unattraktiver. Daher gibt es noch zwei Arten von neu hinzukommenden Lehrern: Die Idealisten, die den Beruf trotzdem machen und die Leute, die nicht wissen was sie sonst machen sollen. Richtig viele Leute machen den Beruf nicht, da der Beurf verglichen mit anderen Akademikerberufen zu unattraktiv ist.
    In den Naturwissenschaften gibt es oft nur den Bodensatz an den Studenten der einzelnen Fächer, weil die richtig guten niemals einen so schlecht bezahlten Job wie Lehrer machen würden. Die ganzen Sprachen werden oft von Leuten besetzt, die die Sprache studieren wollen und sich keinen anderen Job vorstellen können und für die Lehrer daher die einzige Alternative ist. Gerade die Fächer Geschichte und Philosophie sind voll mit Leuten die überhaupt keine Ahnung vom Fach haben. Die beiden Fächer sind voll mit Leute, die ihr Hauptfach haben und das Fach dann studieren, weil sie nicht wissen was sie sonst machen sollen und sie denken, dass das Fach halt einfach ist.
    All diese Sachen resultieren darin, dass schlechte Lehrer nachkommen. Die meisten Defizite, die die Unterrichtsfächer haben liegen zum Großteil an den Lehrern selbst, daher kann hängt die inhaltliche Qualität jedes Unterrichts davon ab.


    Was ich verbessern würde:
    -Religionsunterricht streichen und die dadurch entstehenden Stunden durch Ethik, Philosophie, Geschichte, Gemeinschaftskunde (die alle in ihren Aspekten auch religionswissenschaftlich über Religionen informieren sollen) füllen.
    -Das dreigliedrige Schulsystem abschaffen. Ob Gemeinschaftschule oder Gesamtschule (die Fächerspezifisch gliedert und somit die Schüler immer noch einteilt, aber weitaus mehr Offenheit anbietet) ist erst einmal zweitrangig.
    -Bessere Bedingungen für Lehrer: Also bessere Bezahlung und entweder die immer stärker werdende Abschaffung des Beamtentums rückgängig machen oder stattdessen mehr finanzielle Anreize für den Beruf schaffen.
    -Gantagsschulen einführen.
    -Klassengrößen deutlich verkleinern
    -Finanzielle Mittel der Schulen erhöhen
    -Frühkindliche Bildung stärken: Bessere Ausbildung der Kindergärtnerinnen. Bessere berufliche Bedingungen für diese. Mehr Bildung in den Kindergarten einbringen.


    Forderrungen wie mehr Geld für Lehrer und Erzieher, kleinere Klassengrößen, bessere frühkindliche Bildung, mehr Lehrer, Ganztagsschulen... sind alles Forderungen, die die Mehrzahl der Menschen unterschreiben würde. Wenn die meisten Menschen und ihrer Kinder dann selbst nicht mehr in der Schule sind, ist ihnen die Bildung oft scheißegal, was dazu führt, dass auch die Politiker diese Dinge zwar fordern aber nie durchführen. Daher sehe ich bei vielen Dingen eher schwarz.

  • Man alle Fächer sind doch alle sinnlos (bisauf die Hauptfächer natürlich). Man schreibt doch eh nur die Prüfungen in den Hauptfächern (Mathe, Englisch, Deutsch, NWA (Biologie, Chemie, Physik) und Technik (MuM, Französisch). Also ich verstehe heutzutage immernoch nicht warum die Lehrer Musik, Sport, Geographie usw. unterrichten, denn die Arbeitsgeber achten doch eh meistens nur auf die Hauptfächer..

  • Man alle Fächer sind doch alle sinnlos (bisauf die Hauptfächer natürlich). Man schreibt doch eh nur die Prüfungen in den Hauptfächern (Mathe, Englisch, Deutsch, NWA (Biologie, Chemie, Physik) und Technik (MuM, Französisch). Also ich verstehe heutzutage immernoch nicht warum die Lehrer Musik, Sport, Geographie usw. unterrichten, denn die Arbeitsgeber achten doch eh meistens nur auf die Hauptfächer..

    Man könnte die Schüler auch einfach früher zwischen den Fächern wählen lassen, als erst in der 10. Und mal abgesehen davon finde ich, dass man in der Oberstufe immer noch zu viele Fächer hat. Man hat dann 10 oder 11 Fächer glaub ich und von denen schreibt man nur in vier Abitur-Prüfungen, wozu denn dann noch die 6 oder 7 anderen Fächer? Wenn bei denen wo man dann Prüfungen schreibt die Hauptfächer nicht dabei sind kann ich es ja noch verstehen, wenn man dann noch Englisch, Deutsch und Mathe dabei hat, aber ansonsten muss man doch nicht so viele Fächer haben.

  • Schule :eeeek:


    Die Schulen und Schulsysteme sind ein Thema über das man ewig debattieren kann.


    Da das Thema Sport gerade so hoch kocht:
    In jedem Fall sollte die Leistungsbereitschaft in die Note einfließen. Denn in anderen Fächern passiert genau dies mit der mündlichen Note/ Benotung der Mitarbeit. Außerdem sollte die Kombination von Häufigkeit und Inhalt des Sportunterrichts dringend überarbeitet werden! Bei mir fand der Sportunterricht von Klasse 7-10 nur alle 14 Tage statt. Die Möglichkeit für bestimmte Sportarten zu trainieren blieb dabei total auf der Strecke. Auch vom Inhalt her hätte ich mir sinnvolleres gewünscht. Rückentraining, Yoga oder ähnliches hätten wenigstens ansatzweise behandelt werden können.
    Das Sport in der gelehrten Art und Weise schädlich ist, musste ich auch schon früh lernen. Auch wenn die Erkenntnis darüber viel später kam. in der 6. Klasse haben wir Bocksprünge gemacht ohne, dass uns die Lehrerin die Technik richtig erklärte. Ich setzte die Hände beim Sprung zu weit hinten auf und rutschte rückwärts zurück. Nach der unsanften Rückenlandung auf der Sprungbrettkante rappelte ich mich auf und machte weiter. Die Lehrerin war zu diesem Zeitpunkt nicht in der Halle, wir sollten alleine üben bis sie zurück ist. Am nächsten Tag bekam ich Schmerzen in der Schulter, es wurde eine Zerrung festgestellt. Mit 16 war ich beim Röntgen und es stellte sich raus, dass meine Wirbelsäule mehrfach angeknackst ist. Heute habe ich oft enorme Rückenschmerzen.
    Im Abitur mussten wir dann Schwimmunterricht machen, zu einer für mich völlig unchristlichen Uhrzeit. Der Maßstab für die Leistungen war so hoch angelegt, dass nur die Schüler gute Noten hatten, die in ihrer Freizeit Sport machten. Alle anderen, die früher 2-3 standen rutschten zwischen 4 und 5! Das ist in meinen Augen kein realistischer Maßstab. Sport in meiner Freizeit war aus finanziellen Gründen nicht möglich. Jogging bringt mich beim Reck oder Volleyball überhaupt nicht weiter. Ausdauer war ich immer gut, da ich regelmäßig mit dem Fahrrad zur Schule fuhr. Kraft und Schnelligkeit waren bei mir im schwächer, im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich eine Nebenwirkung meiner "tollen Figur". Um die mich nebenbei so einige beneidet haben. Bei 1,61 m wog ich lediglich 42 kg :S
    Womit man wieder eine soziale Benachteiligung im Schulsystem unterstellen kann. Denn richtigen Sport in der Freizeit zu machen muss man sich auch leisten können.


    Textanalysen und -interpretationen habe ich verabscheut und nie richtig begriffen. Im Abitur wurden wir damit in 4 Fächern gequält :thumbdown: während ich in Englisch und Französisch durchweg 2 stand, rutschte ich in Deutsch und Geschichte auf eine 4. in einem Halbjahr hatte ich sogar eine 5 in beiden Fächern, die im übrigen von der gleichen Lehrerin unterrichtet wurden. In Englisch und Französisch hatte ich unterschiedliche Lehrer, hier lasse ich einfach mal Raum für Spekulation :whistling: auch wenn ich es nie geglaubt hätte, hätte ich das Thema je verstanden würde es mich jetzt in meinem Job als QMB deutlich weiterbringen!
    Mathe und Informatik waren mit 14 Punkten meine Glanzfächer. Hier gab es dann leider negative Auswirkungen für meine kleine Schwester. Sie hatte kein Verständnis für Mathe und die Lehrerin (die ich ja auch hatte) kein Verständnis für meine Schwester. Sie hat von ihr einfach die gleichen Leistungen wie von mir erwartet :S
    Warum hatte ich nur 14 Punkte in meinen besten Fächern? Ich war, bin und werde immer lernfaul sein. Was mitunter auch daran liegt, dass ich einfach nicht weiß wie man lernt. Das sollte meiner Meinung nach vor allem in den ersten Schuljahren viel besser gelehrt werden! Daran scheitern wahrscheinlich viele, was demotivierend wirkt und damit einen Teufelskreis auslöst!


    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mein Abitur am Anfang der 13. Klasse abgebrochen habe um mir eine Ausbildung zu suchen. Die Zeit zuhause hat mir deutlich mehr Lebenserfahrung gebracht und mir verdeutlicht was ich will und was nicht. Mit 1,5 Jahren Unterbrechung habe ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht und als Jahrgangsbeste abgeschlossen.


    Edit:
    Ich finde die Ausbildungszeit mit 5 Jahren für Erzieher schon ziemlich hoch. Und frühkindliche Förderung ist etwas, das (nach meinem Wissen) vom Umfang her durch den Kindergarten festgelegt wird. Die KiTa meiner Tochter z.B. möchte Kneipp-KiTa werden. Es wird Yoga gemacht, Igelballmassagen und Wasseranwebdungen. Der Kindergarten hat einen Chor und geht alle 14 Tage zum Sport, wobei der Trainer von den Eltern zusätzlich bezahlt werden muss. Ein Englischkurs wird ebenfalls angeboten. Kinder die eine Sprachstörung oder Verzögerung in der sprachlichen Entwicklung aufweisen, werden im Kindergarten-Alter gefördert. Das fehlt in der Grundschulzeit. Daher denke ich, dass das Hauptaugenmerk auf die Grundschule gelegt werden muss. Neben den Grundlagen in Mathe und Deutsch muss auch das Lernen an sich beigebracht werden.

  • Zitat von Luziferine

    Denn richtigen Sport in der Freizeit zu machen muss man sich auch leisten können.

    Jein, joggen kann man auch so gehen und viele Vereine kosten vll. 30 € im Semester, das find ich okay. Nur eine Freundin und ich haben uns nach Krav Maga erkundigt und verdammt! 540 verdammte Euro im Jahr! Nein danke ^^
    Auch teuer dürften reiten und so sein, aber Fußballvereine und co. sind meines Wissens nach relativ günstig.

  • In Bezug auf die Fremdsprachen kann ich es durchaus nachvollziehen, wenn man keine Gedichtanalysen leiden kann. Wenn man schon im Deutschunterricht zur Genüge damit konfrontiert wird, will man die gleiche Prozedur nicht auch noch in Englisch, Französisch, Latein oder Spanisch durchmachen müssen. Und wenn, dann sollte man wenigstens genug Freiraum und Zeit haben, um sich einzugewöhnen.


    Ich habe in der elften Klasse Spanisch gewählt. Die ersten zwei oder drei Klausuren haben wir noch über alltägliche Dinge geschrieben: Dialoge, Uhrzeiten, Hörverstehen, Personenbeschreibungen. Danach ging es allerdings auch schon mit der Analyse und Interpretation von Kurzgeschichten los. Wir hatten noch kein Jahr Spanisch, befanden uns aber schon auf einem Level, für den man im Englischunterricht ein paar Jahre benötigt. Es war mein Glück, dass ich schon immer sprachlich orientiert gewesen bin, aber viele andere waren das nicht. In unseren Spanischklausuren kam es regelmäßig vor, dass die Hälfte des Kurses eine Fünf oder Sechs geschrieben hatte.


    Meine Mutter hat während meiner Schulzeit mal folgenden Satz gesagt: "Der Realschüler lernt Englisch, um die Sprache in Wort und Schrift zu beherrschen. Der Gymnasiast lernt Englisch, um Werke von William Shakespeare zu lesen." - Ganz falsch ist dieser Satz nicht, wenn ich bedenke, dass ich in der Oberstufe "Romeo and Juliet" lesen musste. Aber im Endeffekt kann ich mich über meine Englischkenntnisse trotzdem nicht beschweren. Wenn ich mich mit Engländern unterhalte, ernte ich regelmäßig überraschte Blicke, wenn ich ihnen nach einer halben Stunde sage, dass ich aus Deutschland komme.