Als letzter der drei großen Konsolenhersteller präsentierte Microsoft Gestern mit der Xbox One den Nachfolger der Xbox 360. Das Entüllungsevent stand ganz im Zeichen der neuen Hardware, Spieleankündigungen waren leider Mangelware. Microsoft versprach jedoch im ersten Jahr der Xbox One 15 Exklusiv-Titel zu veröffentlichen, wobei acht davon komplett neue Marken sein werden. Die Spiele sollen auf der diesjährigen Electronic Entertainment Expo (E3), welche ihre Pforten am 11.Juni öffnet, vorgestellt werden. Die Xbox One wird vorausschlich Ende des Jahres weltweit in den Handel kommen. Über den Preis der neuen Konsole hüllt sich Microsoft noch in Schweigen. In diesem Topic findet ihr alle Fakten, aktuelle News, Bilder, Trailers, Diskussionen und Meinungen zur neuen Microsoft-Konsole.
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- 500 GB-Festplatte
- 8 GB RAM
- 3 USB 3.0-Schnittstellen
- WLAN-Chip (802.11n)
- HDMI-Ausgang
- HDMI-Eingang für Fernsehsignal von einem Receiver
- x86-basierte 64-Bit-CPU mit 8 Kernen
- Stromverbrauch: 100 Watt
Anders als bei der PlayStation 4 ist davon auszugehen, dass DDR3-RAM-Module verbaut sind. Explizit hat sich Microsoft dazu jedoch nicht geäußert. Die 500 GB Festplatte ist fest in der Konsole verbaut und kann nicht, wie es beim Vorgänger der Fall war, ausgetauscht werden. Spielstände, Spiele und sämtliche andere Daten können dafür auf einen USB-Stick gespeichert und der Speicher der Konsole somit erweitert werden. Die genauen Spezifikationen der CPU wollte Microsoft nicht verraten. Man munkelt, dass hier, wie auch bei der PlayStation 4, eine "Jaguar" CPU von AMD werkelt. Auch über die Grafik wurde im Rahmen des Entüllungsevents geschwiegen, gerüchtenzufolge soll eine Custom AMD Radeon DirectX 11.1 kompatible Grafikeinheit mit über 32 MB ESRAM zum Einsatz kommen.
- 1080p-Auflösung
- 30 Bilder pro Sekunde
- Unabhängig von der Raumbeleuchtung
- Im Lieferumfang der Xbox One enthalten → nicht mehr optional
- Erfasst bis zu 6 Spieler
- Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen
- Mehere Mikrofone
- Erkennt Emotionen und kleinste Gesten
Die Xbox One wird standardmäßig mit dem Kinect-Sensor ausgeliefert, der zudem kein optionales Peripheriegerät mehr darstellt, sondern für den Betrieb der Konsole verpflichtend ist. Im Vergleich zum Sensor der Xbox 360 hat Microsoft beim Nachfolger ordentlich nachgebessert; insbesondere die aufgebohrte Auflösung der Kamera dütfte Kinect-Verfechter freuen: die Videos werden mit einer 1080p-Auflösung erfasst, wodurch der Kinect-Sensor deutlich mehr Details erkennen kann. Zur Erfassung der Bewegungen wird auf Infrarot-Technik ("aktives Infrarot") gesetzt. Das bringt vor allem den Vorteil, dass Kinect nicht auf gute Lichtverhältnisse angewiesen ist, sondern vollkommen unabhängig von der Raumbeleuchtung arbeitet - z.B. funktioniert die Gesichtserkennung auch im Dunkeln. Die Gesischterkennung ermöglicht zudem die automatische Anmeldung des Nutzers. Die Kamera kann bis zu sechs Spieler gleichzeitig erfassen. Kleinste Gesten werden ebenso wie Emotionen erkannt und selbst die Herzfrequenz kann Kinect erfassen. Pro Sekunde sollen 2 GB an Video- und Audiodaten verarbeitet werden können. Im neuen Sensor sind mehrere Mikrofone verbaut, die auch Umgebungsgeräusche herausfiltern können.
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Laut Microsoft hat der neue Controller "40 innovative Verbesserungen" erfahren und sei "der beste Controller", den sie jemals entwickelt haben. Was sofort ins Auge fällt ist das überarbeitete Design und das verbesserte Steuerkreuz. Die Analog-Sticks sind etwas kleiner geworden und verfügen, dank einer geriffelten Oberfläche entlang der Ränder, über eine bessere Fingerhaftung. Zudem wird 25% weniger Kraft benötigt, um sie zu bewegen. Die Analog-Sticks sollen präziser als beim alten Controller sein, da die sog. "tote Zone" (→ da beim alten Controller nach einer Bewegung die Sticks nicht exakt auf die Nullstellung zurückkehren, war diese "tote Zone", also eine Zone, in der die Analog-Sticks nicht reagieren, nötig) kaum noch vorhanden ist.
Eine interessante Neuerung sind die Force-Feedback-Motoren direkt bei den Schultertasten (LT/RT), wodurch das isolierte Vibrieren dieser Tasten (bzw. deren Umgebung) möglich ist. Durch ein schnelleres Funkprotokoll soll die Eingabeverzögerung um etwa 20 Prozent reduziert werden. Wie schon beim Vorgänger besitzt der Controller keinen integrierten Akku. Das Gewicht soll dem des Xbox 360-Controller gleichen. Damit der Controller von Kinect geortet werden kann, verfügt er über eine integrierte LED-Leuchte. Der (spezielle) Headset-Anschluss wurde durch ein High-Speed-Datenport ersetzt, der zwar auch für ein Headset, aber darüber hinaus für andere Peripheriegeräte genutzt werden kann.
Einen kabelgebundenen Controller will Microsoft diesmal übrigens nicht anbieten.
Eine zentrale Rolle nimmt beim neuen Xbox Live die (mittlerweile hauseigene) Cloud (→ Online-Datenspeicher) ein. Ähnlich dem Share-Button und der Aufnahmefunktion der PlayStation 4, bietet Xbox Live die Möglichkeit, Spielsequenzen die automatisch im Hintergrund aufgenommen werden, in Xbox Live, auf Facebook oder anderen sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Mit Hilfe der Cloud soll auch Smartglass ausgebaut werden, d.h. man wird u.a. auch mit Smartphones und Tablets auf Xbox Live-Inhalte zugreifen können. Auch hat es Microsoft nicht versäumt, das Achievement-System zu überarbeiten. Die Erfolge sollen nicht mehr direkt auf der Konsole, sondern in der Cloud gespeichert werden, wodurch die Entwickler diese permanent angepassen können. Microsoft beschreibt das neue Achievement-System wie folgt: "Achievements erzählen die persönliche Geschichte darüber, wie jemand spielt, und nicht nur darüber, was jemand gemacht hat."
Lobenswert ist die Möglichkeit, sämtliche Spiele die man, auch als Retail-Version, erworben hat, direkt von der Cloud aus zu spielen. So hat man auch auf fremde Konsolen uneingeschränkten Zugriff auf die eigene Spielebibliothek, wenn man sich mit seinem Profil einloggt.
Übrigens soll die Last vom neuen Xbox Live auf 300.000 Server verteilt werden, aktuell kommt Xbox Live mit 15.000 Servern aus.
Ein leidiges Thema, das dem Redmonder Konzern teils vernichtende Kritik beschert und nicht wenige Spieler zu Boykott-Aufrufen verleitet. Fakt ist: Microsoft will und wird den Gebrauchtsspielemarkt einschränken. War die Installation der Spiele bei der Xbox 360 noch optional, so ist sie auf der Xbox One verpflichtend. Bei der Installation wird das Spiel mit dem Account vernüpft und kann von da an nur mit diesem Account, oder mit einem anderen Account auf derselben Konsole, gespielt werden. Ein Weiterverkauf des Spiels wird so verhindert. Zwar kann man gegen eine "Gebühr" das Spiel im Nachhinein mit einem anderen Account vernüpfen und spielen, doch entspricht diese Gebühr dem Neupreis des Spiels - für Gebrauchtskäufer keine sinnvolle Option.
Einen Vorteil ergibt sich dennoch für die Spieler: Dank der Verknüpfung der Spiele am Account, ist es dem Spieler erlaubt, jedes Spiel auch ohne Datenträger, also direkt von der Festplatte aus, zu spielen. Microsoft verspricht jedoch den Spielern die Möglichkeit zu geben, Spiele über Xbox Live zu verkaufen und gebrauchte Spiele zu kaufen.
Es liegt nahe, dass all das mit einem online Zwang einhergeht. Denn technisch ist die "Gebrauchtsspielsperre" nicht anders zu realisieren. "Always on" soll es jedoch nicht geben, stattdessen muss die Konsole alle 24 Stunden mindestens einmal online sein.
Wie anfangs erwähnt, sollen diese erst am 11. Juni im Rahmen der E3 präsentiert werden. Natürlich wurden auch Gestern beim Entüllungsevent einige Spiele vorgestellt, darunter Forza Motorsports 5 und Call of Duty Ghosts (→ zum Topic. Im Folgenden ein paar Trailers zu den vorgestellten Spielen:
Eine Abwärtskompatibilität wird es leider in keiner Weise geben. Weder Xbox 360-Spiele, noch Xbox 360-Controller, Kinect oder andere Peripheriegeräte der Xbox 360 werden von der Xbox One unterstützt.