Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Hm, ich habe da eher das Gegenteil erlebt. Mit Menschen, die sich auskennen und "starke Verbindung und Kenntnisse zu Labeln haben", habe ich weniger Druck erlebt, ein Label für mich zu benennen. Mit Menschen, die sich weniger auskennen, hatte ich immer mal wieder die Situation, dass ich mehr oder weniger aufgefordert wurde, "genauer zu antworten", was ich denn bin, wenn nicht z. B. hetero.

    Helfen da denn tatsächlich die Bezeichnungen weiter? Ich habe bei Personen, die weniger Ahnung von der Thematik haben eher erlebt, dass die mit einem Begriff nicht viel anfangen konnten und man dann so oder so erklären musste, wie es genau für einen selbst steht, weil sie eh nicht wissen, was hinter den Labeln steckt und mehr Begriffe zusätzlich verwirren. Vor allem wenn sich manche Definitionen dann auch noch sehr ähnlich anhören. Da fand ich es persönlich immer einfacher auf Fragen zu meiner Sexualität zu antworten "Wenn es mit einem Menschen passt dann passts" als mit entsprechenden Begrifflichkeiten anzukommen, die ich dann so oder so erklären muss. Hingegen bei Personen, die sehr in den entsprechenden Begrifflichkeiten drin sind habe ich eher erlebt, dass dann von der anderen Person aus ein Label gesetzt wurde und das Gespräch dann irgendwie länger wurde, als gewollt. Das kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass ich eben für meine Sexualität keine Label verwende, weil es mir eben egal ist, wie man das nennt. Aber wenn ich bei Leuten in entsprechenden Kreisen erzähle, dass ich schon männliche und weibliche Partner hatte, dann kommt doch schnell mal ein "Ach also bist du bi?" und dann bin ich immer wieder in dieser unangenehmen Situation, dass ich eben kein Label für meine Sexualität habe, aber andere Personen mit den entsprechenden Begriffen plötzlich zu mir kommen und ich dann in Erklärungsnot bin (oder aus Mangel an Energie dafür einfach zustimme, aber so wirklich glücklich bin ich damit dann auch nie).

  • So meinte ich das auch. Dass ich da aus "biologischer" Sicht keinen Widerspruch empfunden habe, eben weil ich aus biologischer Sicht männlich gepolt bin und es da keine Diskrepanz gab, ordne mich also aus rein biologischer Sicht als männlich ein. Während mir gesellschaftliche Stereotype auch ziemlich egal sind und ich auch ansonsten keinen Drang verspüre, mich auf irgendeine Weise zu labeln;

    Okay, dann kam das in deinem ursprünglichen Post nur anders rüber. Gibt genug Leute, für die Geschlecht nur das zwischen den Beinen ist.

    Ein paar Seiten vorher wurde ja dieser Chart gepostet, indem man sich aktiv einordnen konnte bezüglich Sexualität, Identität, etc. War ganz witzig, das mal zu machen, aber davon abgesehen habe ich die Hälfte der Begriffe und ihre Bedeutung schon wieder vergessen.

    Gut, dass ich diesen Chart nicht gesehen habe. Bei mir löst sowas echt Beklemmungen aus.



    Gelöscht, weil der/die betreffende User/in jetzt geblockt.


    In der Masse finde ich es aber etwas schade, dass sich (gefühlt) nicht mehr Menschen trauen die "klassischen" Geschlechter etwas diverser zu machen. Denn durch die Labels sinkt auch die Hürde sich als "etwas anderes" zu identifizieren - womit ich befürchte, dass sich letztlich Stereotype noch stärker sichtbar werden und daher auch die klassischen Geschlechter wieder klassischer gesehen werden, als sie sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben.

    Dem kann ich nur absolut zustimmen. Die Serie Degrassi hat es mal versucht, eine non-binary Figur darzustellen, ist aber mMn genau daran gescheitert. Es ging um ein Mädchen, das gerne mit Jungs Videospiele gezockt hat und es (im Gegensatz zu den Kumpeln) auch völlig okay fand, sich mit denen Pornos anzusehen o.ä. Aufgrund der Diskrepanz zwischen dem erwarteten "weiblichen" Verhalten und dem individuellen Verhalten der Figur wurde dann da non-binary draus. Hier haben einige Zuschauer gesagt, dass es von der Darstellung her eigentlich eher um ein Mädchen ging, das nicht den Genderklischees entspricht und eben nicht um jemanden, der sich wirklich als weder m noch w empfindet.

  • Die Serie Degrassi hat es mal versucht, eine non-binary Figur darzustellen, ist aber mMn genau daran gescheitert. Es ging um ein Mädchen, das gerne mit Jungs Videospiele gezockt hat und es (im Gegensatz zu den Kumpeln) auch völlig okay fand, sich mit denen Pornos anzusehen o.ä. Aufgrund der Diskrepanz zwischen dem erwarteten "weiblichen" Verhalten und dem individuellen Verhalten der Figur wurde dann da non-binary draus. Hier haben einige Zuschauer gesagt, dass es von der Darstellung her eigentlich eher um ein Mädchen ging, das nicht den Genderklischees entspricht und eben nicht um jemanden, der sich wirklich als weder m noch w empfindet.

    Gut, man muss hier aber auch das Alter der Figuren und den Hintergrund von Degrassi betrachten. Generell war Degrassi immer sehr führend mit dabei, wenn es um gesellschaftliche Themen geht. Ich habe selbst ab Staffel 10 oder 11 von The next Generation angefangen zu schauen, die bereits damals (2010-2012) queere Repräsentation sogar mit einem Transmann gab. Auch The next Class (also die 4 Staffeln, die es auf Netflix zu sehen gibt) ist inzwischen schon 5 Jahre alt (2016-2017 original release). Daher waren sie durchaus auch damit, überhaupt einen nicht-binären Charakter zu haben, sehr früh dabei. Und an sich ist die Repräsentation von Yael auch durchaus positiv. Bis auf Hunter, der anfangs sehr Probleme damit hat, akzeptiert der nähere Freundeskreis they als Pronomen und generell wird auch sehr viel Hilfe bei der Selbstfindung von anderen Personen entgegengebracht. Und das bereits vor 5 Jahren. Sicher haben sie generell in ihrer Darstellung queerer Personen nicht immer alles richtig gemacht. Aber ist es wirklich der Anspruch, dass von Anfang an immer alles richtig sein muss, egal wie federführend man überhaupt mit der Darstellung von Diversität ist und es keine beleidigende Darstellung ist?

    Abgesehen davon war Yael ja nicht nur als "hat männliche Interessen (TM)" definiert, sondern hat sich ja wenn ich mich richtig erinnere auch vorher schon mit Brustbinding und Dysphoria befasst und Perücken getragen, bevor they als nicht-binär offiziell benannt wurde. Daher würde ich kaum sagen, dass es dabei nur darum ging zu sagen, dass individuelle Interessen auf eine Identität schließen lassen.

    Aber on that note, HBO Max hat eine neue Degrassi-Staffel in Auftrag gegeben. Als Netflix The next Class in Auftrag gegeben hat, wurden ja auch die Handlungsstränge der Charaktere aus The new Generation, die noch nicht ihren Abschluss hatten, aufgegriffen. Ich bin gespannt, ob das bei HBO auch gemacht wird und ob wir dann auch noch etwas mehr von Yael und generell wieder bunte Repräsentation aus allen Ecken zu sehen bekommen.

  • Helfen da denn tatsächlich die Bezeichnungen weiter? Ich habe bei Personen, die weniger Ahnung von der Thematik haben eher erlebt, dass die mit einem Begriff nicht viel anfangen konnten und man dann so oder so erklären musste, wie es genau für einen selbst steht, weil sie eh nicht wissen, was hinter den Labeln steckt und mehr Begriffe zusätzlich verwirren.

    Ja, mir hat es sehr geholfen und anderen Personen auch. Aber für mich vermischst du auch gerade unterschiedliche Situationen. Ich habe erklärt, dass dort, wo das Label zu mir passt, ich es nutze und gute Erfahrungen gemacht habe. Dann kann ich das auch gut anhand der Definition vom Label erklären. Dort, wo kein Label passt, erkläre ich natürlich einfach nur meine Ansicht.


    Dennoch habe ich eben die Erfahrung gemacht, dass Personen, die das wirklich verstehen, auch wissen, dass alles auf einem Spektrum liegt. Personen, die sich gar nicht auskennen, waren einfach nur neugierig und haben das so akzeptiert, wie ich es gemacht habe. Und bisher war kein erwachsener Mensch arg verwirrt von 2-3 Begriffen, wenn man Unterschiede erwähnt hat. Pech hat man bei intoleranten Personen, die sich an allem stören, was von der ihnen bekannten Norm abweicht. Da glaube ich, kannst du mit oder ohne Label ähnlich scheitern :(

    Die schlechte Erfahrung, auf die ich mich bezog, meint eher Personen, die die Begriffe durchaus kennen, aber sehr einschränkend verstehen, weil sie eben nicht das Ganze als Spektrum sehen. Das sind für mich Personen, die sich eben nicht tief und stark mit der Thematik auseinandersetzen, sondern oberflächlich. Die stören sich dann auch eher, wenn man von deren eigener festgefahrenen Vorstellung eines Labels abweicht. Für die ist ein Label dementsprechend oft auch einschränkend, weil sie das eben so deuten, dass man nur ein festes Label und sonst nichts sein kann. Nochmal: Für mich sind das keine Menschen, die sich wirklich mit der Thematik auseinandersetzen. Man muss, auch wenn man Labels nutzt, verstehen, dass es ein Spektrum ist und es so viel mehr gibt und nicht benannt werden kann.


    Das ändert aber alles nichts daran, dass es für mich sehr angenehm und hilfreich war, wenn ich einen konkreten Begriff zum Starten habe. Hatte bisher persönlich keine Nachteile damit, wenn man mit den richtigen Personen sich austauscht. Eher das Gegenteil, dass man schnell eine gemeinsame Basis hat und von da eben auch über Individualitäten quatschen kann. Mit den falschen Personen, die sich für nichts offen zeigen und auf ihre eingeschränkten Definitionen bestehen, unterhalte ich mich nicht lange. Bringt mir nichts und ich bin keinem Aufklärung über meine Identität schuldig.


    .: Cassandra :.

  • @Loun Ich mach die Tage mal einen Degrassi-Thread auf - das wäre sonst hier glaube ich zu OT.


    Das ist aber eben dein Körper und der einer anderen Person, nicht der Körper anderer.

    Außerdem sind die meisten Dokus ohnehin anzuzweifeln, weil sie halt von Menschen gemacht werden, die nicht vom Thema betroffen sind und der Producer einer Doku hat die Macht darüber nur jene Leute zu Wort kommen zu lassen, die einem passen.

    D.h. alle Dokus, die nicht deinem Weltbild entsprechen, sind anzuzweifeln?

    Habe ich irgendwo geschrieben, dass meine Aussage für alle gilt? Nope. Aber wenn es zwei Leute gibt, gibt es mit Sicherheit noch mehr.

    Hast du dagegen irgendeinen Beweis, dass deine Aussage für alle gilt? Bist du überhaupt selbst davon betroffen?


    Ich weiß, was "Two Spirited" sind.

    Das klischeehafte Bild bezieht sich aber auch darauf, dass man sowohl Natives in Amerika wie auch in Afrika als "noch mehr im Einklang mit sich und der Natur steht" und diese Völker extrem durch eine rosa Brille betrachtet, und ich bezweifle stark, dass da alle im Reinen mit sich waren.

    Du schmeißt Vergangenheit und Gegenwart ziemlich durcheinander. Ich habe lediglich von den Two Spirits der Vergangenheit gesprochen zu Zeiten, wo sie definitiv noch im Einklang mit sich und der Natur waren. Dass da heute viel im Argen ist, weil die Weißen viel an Kultur zerstört haben, ist mir klar. Dennoch haben die indigenen Völker des amerikanischen Kontinents es geschafft, ihre alten Rituale bis in die heutige Zeit zu bewahren - etwas, das unsere Vorfahren nicht geschafft haben.


    Und ich meine, ein "spiritueller Führer" zu sein sagt nichts über eine Person aus, außer dass ihr der Titel mal zugesprochen wurde. Die Person kann trotzdem mit sich hadern, Fehler machen oder sogar charakterlich das Allerletzte sein und ihre Position ausnutzen.

    Charakterlich mag es solche gegeben haben, aber von den spirituellen Fähigkeiten her kannst du einen Schamanen von damals wohl kaum mit einem christlichen Priester vergleichen.


    Aber ich empfinde diese gesamte Spirituality-Bewegung ohnehin abschreckend, einerseits weil diese übersentimental und sehr skindeep ist, und sie zu einem jede Naturwissenschaft durch den Kakao ziehen und zum anderen wie extrem andere Kulturen appropiated und romantisiert betrachtet werden, darunter Indien etc., und auch amerikanische Natives und deren Konzepte romantisiert werden.

    Keine Ahnung, was du genau mit Spirituality-Bewegung meinst. oO Esoteriker? Ich jedenfalls bin den indigenen Völker des amerikanischen Kontinents dankbar, dass sie die alten Rituale zurück nach Europa gebracht haben. Was halt wiederlich ist, ist dass Weiße das hier teilweise kommerzialisiert haben und sich daran bereichern. Das sollte man halt wirklich nicht unterstützen. Zum Glück gibt es aber auch andere Gruppen.

    Und auch wenn die Aussage nur von einem Angehörigen von einem indigenen Volk des amerikanischen Kontinents kommt (und du jetzt wieder sagen kannst, ist ja nur einer), aber der hat gesagt, dass es gut tut, dass jetzt die Weißen zu ihnen kommen, um von ihnen zu lernen.


    PS: Könntest du bitte Natives oder ähnliches sagen? Ich meine, man kann nicht sagen, man hätte kein klischeehaftes Bild im Kopf und dann gleichzeitig einen rassistischen Begriff (bevor sich jemand darüber beschwert, es haben Natives selbst den Begriff abgelehnt, weil sie ihn so sehen) für verschiedene Völker verwenden.

    Ich habe bereits in den 90ern im Englischunterricht in der Schule gelernt, dass sie die Bezeichnung "native americans" bevorzugen und habe dies auch seitdem im Englischen so benutzt. Für Betroffene ist übrigens das störende daran, dass im Englischen Indian sowohl Indianer, als auch Inder bedeutet und sie natürlich nicht mit dem Namen eines völlig anderen Volkes benannt werden wollen. Im Deutschen gibt es aber zwei verschiedene Bezeichnungen und ich habe zum einen noch keinerlei Aussage zum deutschen Wortgebrauch gehört, noch habe ich irgendwo einen guten deutschen Begriff gesehen. Momentan gäbe es im Deutschen tatsächlich nur "indigene Völker des amerikanischen Kontinents".


    P.S. Ich finde dein Denglisch in manchen Absätzen ziemlich anstrengend.

    2 Mal editiert, zuletzt von TimWolla () aus folgendem Grund: Verschachtelte Zitate entfernt, da zum Teil persönliche Informationen enthalten waren.

  • D.h. alle Dokus, die nicht deinem Weltbild entsprechen, sind anzuzweifeln?

    Habe ich irgendwo geschrieben, dass meine Aussage für alle gilt? Nope. Aber wenn es zwei Leute gibt, gibt es mit Sicherheit noch mehr.

    Hast du dagegen irgendeinen Beweis, dass deine Aussage für alle gilt? Bist du überhaupt selbst davon betroffen?

    Es geht darum, dass Menschen Dokus über andere Menschen machen, deren Gruppe sie nicht angehören und schon im Vorhinein nur solche auswählen, die ihnen ins Bild passen und die Leute daran hindern wirklich für sich selbst zu sprechen und einzustehen.


    Es gibt vor allem heute viele Youtuber*innen und Leute auf Tiktok etc, die von sich selbst berichten können und keine außenstehende Person brauchen, was muss man sich da Dokus über diverse Personengruppen ansehen, die von der Doku oft vollkommen verzerrt dargestellt werden.


    Das ist auch besonders schlimm bei Menschen mit Behinderungen und Neurodivergenzen, die als abnormal und "arm dran" abgefilmt werden.

    Hab letztens eine Kurzdoku der ekelhaften Organisation Autism Speaks gesehen, in denen die Mütter sich als ach so arm darstellen, weil ihr Kind ja so "schwerbehindert" sei und anstrengend und blubb ... und gleichzeitig selbst dafür sorgen, dass das Kind einen Meltdown hat, indem sie es zu allen möglichen Aktivitäten zwingen, die es nicht möchte etc.



    Ich hab auch nie gesagt, dass meine Aussage für alle gilt, bloß dass du nicht sagen kannst, dass viele Leute nur der Gesellschaft wegen medizinische Angleichungen durchführen wollen.

    Wenn du mit dir nun klarkommst, ist das gut für dich ehrlich, aber das gilt nicht für andere, bei denen eine medizinische Unterstützung notwendig für ihr psychisches Wohlbefinden ist.


    Nein, ich bin nicht wirklich von Gender Dysphoria betroffen, aber ich möchte auch niemanden reinreden.

    Das gilt nun nicht nur für trans Menschen. Wenn manche Frauen meinen, sie wollen größere Brüste oä., red ich auch nicht rein, egal was ich selbst von halten würde.

    Mir kann doch egal sein, was welches Volk früher eventuell getan hat, wenn es auch die medizinischen Möglichkeiten dazu nicht hatte.



    Du schmeißt Vergangenheit und Gegenwart ziemlich durcheinander. Ich habe lediglich von den Two Spirits der Vergangenheit gesprochen zu Zeiten, wo sie definitiv noch im Einklang mit sich und der Natur waren. Dass da heute viel im Argen ist, weil die Weißen viel an Kultur zerstört haben, ist mir klar. Dennoch haben die indigenen Völker des amerikanischen Kontinents es geschafft, ihre alten Rituale bis in die heutige Zeit zu bewahren - etwas, das unsere Vorfahren nicht geschafft haben.

    Nein, ich meine die "Vergangenheit".

    Die waren alle nicht das Klischee von Pocahontas und haben "im Einklang mit der Natur gelebt."


    Die Frage ist, wieso du überhaupt damit ankommst? Du kannst doch nicht wissen, ob manche der Menschen, die sich zu dieser Zeit als Two Spirit angesehen haben, nicht mit medizinischer Versorgung glücklicher gewesen wären und den Menschen in der Vergangenheit, die Dysphoria hatten, blieb nichts anderes über als damit zu leben, egal in welchem Volk sie lebten.



    Charakterlich mag es solche gegeben haben, aber von den spirituellen Fähigkeiten her kannst du einen Schamanen von damals wohl kaum mit einem christlichen Priester vergleichen.

    Was sollen spirituelle Fähigkeiten überhaupt sein? Also ich meine, wenn du es behauptest, hätte ich gerne irgendetwas Beweisbares dazu.

    Ansonsten denke ich, dass es eine Glaubensfrage ist und es nicht sein darf, dass man mit einem medizinischen Ansatz durcheinandermischt, oder solchen Bewegungen überhaupt erlaubt sich mit Naturwissenschaften und Medizin zu vermischen.



    Zitat von keisuke

    Keine Ahnung, was du genau mit Spirituality-Bewegung meinst. oO Esoteriker? Ich jedenfalls bin den indigenen Völker des amerikanischen Kontinents dankbar, dass sie die alten Rituale zurück nach Europa gebracht haben. Was halt wiederlich ist, ist dass Weiße das hier teilweise kommerzialisiert haben und sich daran bereichern. Das sollte man halt wirklich nicht unterstützen. Zum Glück gibt es aber auch andere Gruppen.

    Und auch wenn die Aussage nur von einem Angehörigen von einem indigenen Volk des amerikanischen Kontinents kommt (und du jetzt wieder sagen kannst, ist ja nur einer), aber der hat gesagt, dass es gut tut, dass jetzt die Weißen zu ihnen kommen, um von ihnen zu lernen.

    Nicht nur kommerzialisiert, sondern auch total romantisiert und ich hab schon viel zu oft von solchen Leuten gelesen, die sich dann ihr eigenes, komisches Ding draus machen und aus wissenschaftlicher und medizinischer Sicht totales Geschwurbel von sich geben.


    Es ist zwar schon interessant, dass amerikanische Natives für sich bereits Begriffe wie Two Spirits hatten, aber daraus kannst du nicht drauf schließen, dass sich viele trans Menschen heutzutage der Gesellschaft wegen in medizinische Behandlung begeben. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.


    Stattdessen gibt es interessante Forschungen in der Neurobiologie, die Gender Dysphoria zumindest schonmal im Ansatz gut erklären können und die akzeptiere ich.

  • D.h. alle Dokus, die nicht deinem Weltbild entsprechen, sind anzuzweifeln?

    Bastet sagt schon: Die meisten. Und ja, ich stimme dem zu, weil es leider wirklich immer wieder so ist, dass sehr viele Dokus über LGBTQ* von Leuten, die nicht selbst Teil davon sind, gemacht werden und die dann häufig einige Sachen absichtlich oder unabsichtlich falsch darstellen. Wir hatten es erst vor kurzem, dass Freund*innen von mir für eine 3sat Doku interviewt wurden und ihre Aussagen komplett aus dem Kontext gerissen in der Doku zu finden waren. Also ja. Man sollte bei Dokus vor allem nicht vergessen, dass sie in erster Linie immer noch Unterhaltung sind.


    Ich habe bereits in den 90ern im Englischunterricht in der Schule gelernt, dass sie die Bezeichnung "native americans" bevorzugen und habe dies auch seitdem im Englischen so benutzt. Für Betroffene ist übrigens das störende daran, dass im Englischen Indian sowohl Indianer, als auch Inder bedeutet und sie natürlich nicht mit dem Namen eines völlig anderen Volkes benannt werden wollen. Im Deutschen gibt es aber zwei verschiedene Bezeichnungen und ich habe zum einen noch keinerlei Aussage zum deutschen Wortgebrauch gehört, noch habe ich irgendwo einen guten deutschen Begriff gesehen. Momentan gäbe es im Deutschen tatsächlich nur "indigene Völker des amerikanischen Kontinents".

    Nein. Indigene Menschen stören sich an dem Begriff, weil es eine Fremdbezeichnung ist, die sie so nicht beschreibt und weil das wählen von Fremdbezeichnungen übergriffig ist und die Auswahl der fraglichen Bezeichnung komplett aus rassistischen Gründen geschah. Es ist ein Slur, gleichzusetzen mit dem N-Wort. Sprich: Als Selbstbezeichnung einzelner Leute aus dem kulturellen Bereich total okay, für weiße Menschen aber nicht zu benutzen.


    (Übrigens: Auch "Schamane" wird als Begriff von indigenen Menschen abgelehnt.)

  • Die direkte Übersetzung von Native American wäre wohl Amerikanische Ureinwohner, welchen ich als Begriff auch bevorzuge.

    Also die beste Möglichkeit wäre eigentlich "indigene Amerikaner*innen". :)

  • Es geht darum, dass Menschen Dokus über andere Menschen machen, deren Gruppe sie nicht angehören und schon im Vorhinein nur solche auswählen, die ihnen ins Bild passen und die Leute daran hindern wirklich für sich selbst zu sprechen und einzustehen.


    Es gibt vor allem heute viele Youtuber*innen und Leute auf Tiktok etc, die von sich selbst berichten können und keine außenstehende Person brauchen, was muss man sich da Dokus über diverse Personengruppen ansehen, die von der Doku oft vollkommen verzerrt dargestellt werden.

    Wenn sie die Menschen auswählen, die ins Bild passen, warum sollten sie die dann daran hindern, für sich selbst zu sprechen?

    Und ganz ehrlich - youtube und Tiktop, ernsthaft? Hab hier echt schallend gelacht. Auf beiden Kanälen kann man doch gar nicht unterscheiden, wer es ernst meint und wer sich nur wichtig machen bzw. seine Kohle damit verdienen will. Natürlich gibt es die ernsthaften, aber woran erkennt man die zwischen all den anderen? Ach ja, und wenn die Kanäle deine Bibel sind, dann heißt das, ich müsste nur dort mal ein Video posten, um in deinen Augen glaubwürdiger zu sein?


    Ich hab auch nie gesagt, dass meine Aussage für alle gilt, bloß dass du nicht sagen kannst, dass viele Leute nur der Gesellschaft wegen medizinische Angleichungen durchführen wollen.

    […]

    Mir kann doch egal sein, was welches Volk früher eventuell getan hat, wenn es auch die medizinischen Möglichkeiten dazu nicht hatte.

    Dann sag doch einfach von vorne herein, dass dich nur das Wörtchen "viele" stört, statt so zu argumentieren, als gäbe es das, was ich berichte, nicht.

    Und nein, es sollte uns nicht egal sein, was welches Volk früher eventuell getan hat, denn wir können noch heute davon lernen. In unserer Kultur hat die Unterdrückung von Frauen und queeren Menschen so früh angefangen, dass es kaum Belege darüber gibt, wie es davor war. Indigene Völker, aber z.B. auch die Japaner haben sich viel länger ein freieres Weltbild erhalten und wir können tatsächlich davon lernen, wie so ein freieres Weltbild aussieht.

    Nein, ich meine die "Vergangenheit".

    Die waren alle nicht das Klischee von Pocahontas und haben "im Einklang mit der Natur gelebt."

    Pocahontas ist natürlich verdisneyt. Aber kannst du mir mal bitte ein paar Links schicken, die belegen, dass da keiner im Einklang mit der Natur gelebt hat? Bitte aber seriöse Quellen und kein youtube oder Tiktok.


    Was sollen spirituelle Fähigkeiten überhaupt sein? Also ich meine, wenn du es behauptest, hätte ich gerne irgendetwas Beweisbares dazu.

    Ansonsten denke ich, dass es eine Glaubensfrage ist und es nicht sein darf, dass man mit einem medizinischen Ansatz durcheinandermischt, oder solchen Bewegungen überhaupt erlaubt sich mit Naturwissenschaften und Medizin zu vermischen.

    Schamane – Wikipedia
    de.wikipedia.org

    Welche Fähigkeiten davon ein christlicher Priester nicht mit sich bringt, wirst du wohl selbst wissen.

    Und sorry, aber youtube und Tiktok sind auch eine Glaubensfrage und kein wissenschaftlcher Ansatz.

    Es ist zwar schon interessant, dass amerikanische Natives für sich bereits Begriffe wie Two Spirits hatten, aber daraus kannst du nicht drauf schließen, dass sich viele trans Menschen heutzutage der Gesellschaft wegen in medizinische Behandlung begeben.

    Tue ich aber. Wenn du das nicht tust, ist das deine Sache. Und nur ein Hinweis, weil du so viel Wert auf political corectness legst: Man begibt sich in medizinische Behandlung, wenn man krank ist. Trans sein ist aber keine Krankheit. Oder würdest du bei Frauen, die sich die Brüste vergrößern lassen, auch davon sprechen, dass sie sich in medizinische Behandlung begeben?


    Alaiya Bei den öffentlich, rechtlichen Sendern wäre ich ohnehin kritisch. Generell sollte man sich als Teilnehmer einer Doku aber vertraglich zusichern lassen, dass der Final Cut nur auf Sendung geht, wenn man ihn abgesegnet hat.


    und die Auswahl der fraglichen Bezeichnung komplett aus rassistischen Gründen geschah.

    In dem Fall absolut nicht. Columbus und Co. dachten ja wirklich, sie seien in Indien gelandet. Von daher war das damals absolut keine böswillige Bezeichnung. Man hätte sie später aber ändern müssen, als klar wurde, dass das nicht Indien ist.


    Wenn ich klipp und klar eine abgesegnete Eigenbezeichnung bekomme, wie z.B. von den Inuit ganz klar kommuniziert wurde, benutze ich die auch.


    Sunaki  Alaiya Amerikanischer Ureinwohner trifft es halt auch nicht ganz, da damit eher nur an die Ureinwohner in den USA gedacht wird. Das gilt erst recht für den Begriff indigene Amerikaner. Daber wird aber z.B. nicht an die Kanadischen Ureinwohner/Indigenen, an die Mexikanischen Ureinwohner/Indigenen usw. gedacht.

    Zumindest in Kanada wird aktuell von Betroffenen selbst - so wie ich das sehe - eher "indigenous" als "native" verwendet.

  • Es geht darum, dass Menschen Dokus über andere Menschen machen, deren Gruppe sie nicht angehören und schon im Vorhinein nur solche auswählen, die ihnen ins Bild passen und die Leute daran hindern wirklich für sich selbst zu sprechen und einzustehen.


    Es gibt vor allem heute viele Youtuber*innen und Leute auf Tiktok etc, die von sich selbst berichten können und keine außenstehende Person brauchen, was muss man sich da Dokus über diverse Personengruppen ansehen, die von der Doku oft vollkommen verzerrt dargestellt werden.

    Wenn sie die Menschen auswählen, die ins Bild passen, warum sollten sie die dann daran hindern, für sich selbst zu sprechen?

    Und ganz ehrlich - youtube und Tiktop, ernsthaft? Hab hier echt schallend gelacht. Auf beiden Kanälen kann man doch gar nicht unterscheiden, wer es ernst meint und wer sich nur wichtig machen bzw. seine Kohle damit verdienen will. Natürlich gibt es die ernsthaften, aber woran erkennt man die zwischen all den anderen? Ach ja, und wenn die Kanäle deine Bibel sind, dann heißt das, ich müsste nur dort mal ein Video posten, um in deinen Augen glaubwürdiger zu sein?

    Ich glaube, du verstehst nicht wovon ich rede? Wenn jemand eine Doku über trans Menschen machen möchte, kann die Person selbst entscheiden welche trans Menschen sie dazu einlädt und wenn sie bloß solche einlädt, die ihrer Community Shit gibt und alle, inklusive sich, für krank hält, obwohl das halt die Minderheit ist, dann erschafft man einen Bias und lässt andere nicht zu Wort kommen.


    Ich freu mich zwar, dass ich dich unterhalten konnte, aber mein Punkt bleibt: mit einer Plattform, wo man sich selbst einen Account anlegen und für sich selbst sprechen kann, ist man nicht drauf angewiesen, dass einem irgendeine cis und hetero Person mit ihrer Doku wohlgesonnen ist.


    Und sorry, aber youtube und Tiktok sind auch eine Glaubensfrage und kein wissenschaftlcher Ansatz.

    Sorry, aber wenn du meinen Post nicht verstanden hast, dann lies ihn bitte nochmal.

    Ich hab von Menschen gesprochen, die über ihr eigenes Leben auf ihren Kanälen berichten und ich weiß nicht, ob du das einfach nicht verstanden hast oder mich lächerlich erscheinen lassen willst; jedenfalls hab ich mich darauf bezogen.


    Welche Fähigkeiten davon ein christlicher Priester nicht mit sich bringt, wirst du wohl selbst wissen.

    Und sorry, aber youtube und Tiktok sind auch eine Glaubensfrage und kein wissenschaftlcher Ansatz.

    Wahrscheinlich solche, die auch ein "Schamane" oder sonst irgendjemand nicht besitzt.

    Du kannst ja für dich dran glauben, aber damit sollte man halt nicht argumentieren.


    Tue ich aber. Wenn du das nicht tust, ist das deine Sache. Und nur ein Hinweis, weil du so viel Wert auf political corectness legst: Man begibt sich in medizinische Behandlung, wenn man krank ist. Trans sein ist aber keine Krankheit. Oder würdest du bei Frauen, die sich die Brüste vergrößern lassen, auch davon sprechen, dass sie sich in medizinische Behandlung begeben?

    Nein, das tut man nicht nur, wenn man krank ist. Wenn du nur zur jährlichen Zahnarztkontrolle gehst oder dir eine Pille holst oder schwanger bist, bist du auch in "medizinischer Behandlung" und ein operativer Eingriff wie geschlechtsangleichende Operationen oder auch nur die Brustvergrößerung bei einer Frau oder die Einnahme von Hormonen is for sure one.

  • Es geht darum, dass Menschen Dokus über andere Menschen machen, deren Gruppe sie nicht angehören und schon im Vorhinein nur solche auswählen, die ihnen ins Bild passen und die Leute daran hindern wirklich für sich selbst zu sprechen und einzustehen.

    Ich glaube, du verstehst nicht wovon ich rede? Wenn jemand eine Doku über trans Menschen machen möchte, kann die Person selbst entscheiden welche trans Menschen sie dazu einlädt und wenn sie bloß solche einlädt, die ihrer Community Shit gibt und alle, inklusive sich, für krank hält, obwohl das halt die Minderheit ist, dann erschafft man einen Bias und lässt andere nicht zu Wort kommen.

    Das habe ich schon verstanden. Aber du hast oben gleichzeitig gesagt, dass Leute daran gehindert werden, für sich selbst einzustehen. Wenn ein Regisseur schon die Leute auswählt, die er hören möchte, dann wäre es doch Blödsinn, wenn er die dann daran hindert, das zu sagen, was ihre Meinung ist.


    Ich freu mich zwar, dass ich dich unterhalten konnte, aber mein Punkt bleibt: mit einer Plattform, wo man sich selbst einen Account anlegen und für sich selbst sprechen kann, ist man nicht drauf angewiesen, dass einem irgendeine cis und hetero Person mit ihrer Doku wohlgesonnen ist.

    Ich glaube, hier verstehst du nicht, weshalb ich die genannten Plattformen für absolut keine zuverlässige Quelle halte:

    Auf beiden Kanälen kann man doch gar nicht unterscheiden, wer es ernst meint und wer sich nur wichtig machen bzw. seine Kohle damit verdienen will. Natürlich gibt es die ernsthaften, aber woran erkennt man die zwischen all den anderen?

    Ich glaube z.B. schon, dass es da auch Leute gibt, die ein Fake-Coming-Out feiern und irgendwelche angeblichen Fake-Geschichten aus ihrem Leben erzählen, um Follower zu gewinnen. Für die, die ernsthaft mit ihren Videos was ausrichten wollen, natürlich total beschissen. Und als Zuschauer kannst du da einfach nicht die Spreu vom Weizen trennen. Deshalb ist es absolute Glaubenssache, wem du auf Youtube glaubst und wem nicht.

    Und dass du generell jemandem, der ein Video auf Youtube hochlädt mehr glaubst, als jemandem, der einen Erfahrungsbericht in einem Forum postet, zeigt für mich halt auch, wie unkritisch du offenbar auf Youtube und Tiktok konsummierst.


    Welche Fähigkeiten davon ein christlicher Priester nicht mit sich bringt, wirst du wohl selbst wissen.

    Wahrscheinlich solche, die auch ein "Schamane" oder sonst irgendjemand nicht besitzt.

    Sorry, aber ich lasse mich nicht, wie Raito auf deine Manipulationen und Scheinargumente ein.


    Tue ich aber. Wenn du das nicht tust, ist das deine Sache. Und nur ein Hinweis, weil du so viel Wert auf political corectness legst: Man begibt sich in medizinische Behandlung, wenn man krank ist. Trans sein ist aber keine Krankheit. Oder würdest du bei Frauen, die sich die Brüste vergrößern lassen, auch davon sprechen, dass sie sich in medizinische Behandlung begeben?

    Nein, das tut man nicht nur, wenn man krank ist. Wenn du nur zur jährlichen Zahnarztkontrolle gehst oder dir eine Pille holst oder schwanger bist, bist du auch in "medizinischer Behandlung" und ein operativer Eingriff wie geschlechtsangleichende Operationen oder auch nur die Brustvergrößerung bei einer Frau oder die Einnahme von Hormonen is for sure one.

    "Die Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung haben Anspruch auf ärztliche und zahnärztliche Behandlung. Diese umfasst alle Tätigkeiten des Arztes und von ihm angeordnete Hilfeleistungen anderer Personen, die zur Verhütung, Früherkennung und Behandlung von KRANKHEITEN nach den Regeln ärztlicher Kunst ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sind" (Quelle: https://aok-bv.de/lexikon/a/index_00037.html)


    Eine Brustvergrößerung wird nicht aufgrund einer Krankheit vorgenommen und ist somit keine Behandlung, sondern ein schönheitschirurgischer Eingriff. Ergo sind geschlechtsangleichende Maßnahmen auch nur dann eine medizinische Behandlung, wenn man Trans-sein als Krankheit wahrnimmt. Du kannst ja mal deine Youtuber und Tiktoker fragen, was sie davon halten.

  • Das habe ich schon verstanden. Aber du hast oben gleichzeitig gesagt, dass Leute daran gehindert werden, für sich selbst einzustehen. Wenn ein Regisseur schon die Leute auswählt, die er hören möchte, dann wäre es doch Blödsinn, wenn er die dann daran hindert, das zu sagen, was ihre Meinung ist.

    Dadurch, dass sich mittlerweile viele auf Social Media/YT/TikTok/whatever selbst präsentieren, hast du als Regisseur die freie Auswahl und kannst bereits im Vorfeld überprüfen, ob sich die von der Person vertretene Meinung mit deiner eigenen deckt. Insofern müssen die eingeladenen trans Menschen sich auch gar nicht verstellen und etwas sagen, das gar nicht ihrer Meinung entspricht. Also rein von der Möglichkeit her.


    Ich glaube z.B. schon, dass es da auch Leute gibt, die ein Fake-Coming-Out feiern und irgendwelche angeblichen Fake-Geschichten aus ihrem Leben erzählen, um Follower zu gewinnen. Für die, die ernsthaft mit ihren Videos was ausrichten wollen, natürlich total beschissen. Und als Zuschauer kannst du da einfach nicht die Spreu vom Weizen trennen. Deshalb ist es absolute Glaubenssache, wem du auf Youtube glaubst und wem nicht.

    Und dass du generell jemandem, der ein Video auf Youtube hochlädt mehr glaubst, als jemandem, der einen Erfahrungsbericht in einem Forum postet, zeigt für mich halt auch, wie unkritisch du offenbar auf Youtube und Tiktok konsummierst.

    Klar wird's die geben, aber wie viele sind das am Ende des Tages? Wie immer ist's hier ratsam, nicht alle Informationen aus einer Quelle zu beziehen. Und weder YouTube noch Tik Tok kann man als "eine Quelle" betrachten. Genug Streuung an Personen, die man anhört, und gut is'.


    "Die Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung haben Anspruch auf ärztliche und zahnärztliche Behandlung. Diese umfasst alle Tätigkeiten des Arztes und von ihm angeordnete Hilfeleistungen anderer Personen, die zur Verhütung, Früherkennung und Behandlung von KRANKHEITEN nach den Regeln ärztlicher Kunst ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sind" (Quelle: https://aok-bv.de/lexikon/a/index_00037.html)


    Eine Brustvergrößerung wird nicht aufgrund einer Krankheit vorgenommen und ist somit keine Behandlung, sondern ein schönheitschirurgischer Eingriff. Ergo sind geschlechtsangleichende Maßnahmen auch nur dann eine medizinische Behandlung, wenn man Trans-sein als Krankheit wahrnimmt. Du kannst ja mal deine Youtuber und Tiktoker fragen, was sie davon halten.

    Blöderweise zahlt die Krankenkasse aber auch nicht, wenn ich kein Amalgam in meinen Zahnlöcher haben möchte oder den Zahnstein entfernt haben will, der neben Mundgeruch auch noch Parodontose und sonstige körperliche Beschwerden verursachen kann. Sind wir uns einig, dass es sich hier trotzdem um eine medizinische Behandlung handelt?

    Ansonsten suggeriert das Wort "Behandlung" lediglich, dass es einen Umstand gibt, der behandelt wird, erklärt aber nicht diesen Umstand selbst, der neben Krankheit auch einfach einen persönlichen Wunsch bedeuten könnte. Driftet jetzt aber vom Thema ab, und regelmäßig wird "medizinische Behandlung" oder "ärztliche Behandlung" eben doch überwiegend für Krankheiten verwendet, wie du sagst. Auch wenn es diverse andere Fälle gibt, die einen Leidensdruck hervorrufen und sich medizinisch lösen - oder behandeln - ließen.

  • Dadurch, dass sich mittlerweile viele auf Social Media/YT/TikTok/whatever selbst präsentieren, hast du als Regisseur die freie Auswahl und kannst bereits im Vorfeld überprüfen, ob sich die von der Person vertretene Meinung mit deiner eigenen deckt. Insofern müssen die eingeladenen trans Menschen sich auch gar nicht verstellen und etwas sagen, das gar nicht ihrer Meinung entspricht. Also rein von der Möglichkeit her.

    Ja aber genau das ist doch der Punkt um den es hier geht. Dass es eben auch einen Teil der realen Einstellungen auch von Personen entsprechender Minderheitsgruppen wiederspiegelt, auch wenn man persönlich diese Einstellung nicht teilt oder sie verwerflich findet. Natürlich ist es dann nicht grade für das breite Bild förderlich, wenn man nur Dokus über Trans*Personen zeigt, die es als Krankheit ansehen oder die Auffassung vertreten, dass man nur dann wirklich trans ist, wenn man sich komplett umoperieren lässt oder was es eben noch für extreme Ansichten gibt. Natürlich färbt es den Blick einer breiten Gesellschaft, welche Ansichten einem leichter zugänglich gemacht werden und welche nicht. Eine Doku, die im Fernsehr läuft, ist für den durchschnittlichen Unbetroffenen mit Empfangsgerät eben leichter zugänglich, als Youtube gezielt nach den Stimmen zu durchsuchen. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass es hier in der Argumentation @keisuke darum geht, sondern einfach nur darum, dass es eben auch diese Stimmen gibt und man diese nicht wegignorieren oder als unglaubwürdig darstellen und ihnen ihre Ansichten absprechen kann, nur weil sie einem nicht passen. Man muss das genauso ernst nehmen und das vielleicht auch mal als Anlass nehmen, sich mit den verschärfenden Extremen innerhalb einer Community auseinander zu setzen und sich durch Aufklärung und Aufarbeitung von solchen Themen wieder näher zu kommen, ohne dabei eben die Realität und reale Ansichten aus den Augen zu verlieren. Auch wenn die Anteile der Extreme noch eher klein sind im Moment (als sowohl die Leute, die sich nur zum Trend outen und damit eben das Thema ins Lächerliche ziehen, als auch die Leute, die erst eine ganze Liste an Dingen erfüllt sehen wollen, bevor man ihnen valide genug ist), werden die Extreme eben nur größer, wenn man sie weiterhin klein reden oder schlecht machen will. Denn am Ende sind es eben nicht die Durchschnittspersonen, die für das größte Aufsehen sorgen, in keiner Minderheit.

  • Ich weiß, ich mach mich bei manchen unbeliebt, aber das muss sein, weil ich das sehr witzig und relatable fand. ^^



    https://vm.tiktok.com/ZMLoA1bkJ/?k=1



    Selten hab ich was gesehen, das mehr relatable ist und so werde ich von nun an beschreiben, was für mich nicht-binär, speziell eben ein Demigirl ist: "My gender is what you get, when you order "girl" from Wish. Because yeah, it's girl, but there is also something slightly off about it." ... Ich liebe den queeren Humor so. xD


  • Wenn mich jemand fragt was ich bin, tja, gute Frage. Ich selber würde mich als nonbinary bezeichnen, oder irgendwo zwischen Mann und Frau, benutze aber hauptsächlich weibliche Pronomen (hauptsächlich aus "ich will es nicht dauernd jemandem erklären müssen").
    Alternativ: "Ich bin ein Mädchen/Junge, aber nur wenn ich einen Witz drüber mache, und es so lustiger werden würde." Falls das Sinn ergibt.


    Über die Jahre habe ich gemerkt, wie es mir angenehmer geworden ist, feminin zu sein, oder feminine Sachen zu mögen (die Farbe pink als Beispiel). Und auch selbst mit meinem Körper beginne ich mich wieder anzufreunden. Das war auch eine Reise in sich, da ich im letzten Jahr viel an meiner Gesundheit tun musste (und auch geschafft habe!). Habe mir sogar wieder ein neues Kleid und ein paar kurze Hosen gekauft, und lasse meine Haare lang wachsen.


    Im Grunde genommen: meine Pronomen definieren mich nicht, und das ist auch okay so. Aber es ist gleichzeitig auch etwas, dass ich selber lernen musste. Ich bin nicht weniger nonbinary wenn ich binary Pronomen nutze. Habe mich auch mal an Neo-Pronomen probiert und finde sie okay für mich, nutze sie aber nicht wirklich.

  • Über die Jahre habe ich gemerkt, wie es mir angenehmer geworden ist, feminin zu sein, oder feminine Sachen zu mögen (die Farbe pink als Beispiel).

    Tihi, ich musste indes Pink natürlich ganz klischeehaft zu meiner Lieblingsfarbe machen, um ja nach außen zu kommunizieren "HEY, LOOK, I'M NOT YOUR EVERYDAY NORMAL DUDE". Dinge, die man 2009 eben gemacht hat, als es noch nicht Konsens war, dass man keine Klischees erfüllen muss, um legit zu sein. Und der Move hat effektiv auch nicht dafür gesorgt, dass mich irgendwer nicht mehr als männlich gelesen hat, aber hey, immerhin kann ich jetzt unironisch 'ne tolle Farbe appreciaten.


    Davon abgesehen habe ich auch schon mit dem Gedanken gespielt, mich nicht mehr als unfähig-trans zu verstehen, sondern eben als nicht-binär. Am Ende würde ich dadurch aber nichts gewinnen, weil ich mich damit in meiner Selbstwahrnehmung nicht wohler fühle und von meiner Umgebung genauso wenig als irgendetwas anderes als cis-männlich gelesen werde. Und Neopronomen machen die Sache auch nicht besser. Bin dann auch noch zu sehr people pleaser, um einfach keine Fucks zu geben, was irgendwer von mir denkt. Außerdem wäre ich sehr schnell müde, jedem erklären zu müssen, was jetzt Sache ist. Bin ja schon davon überfordert, mich irgendjemandem namentlich vorzustellen, hach herrje.

  • Bin ja schon davon überfordert, mich irgendjemandem namentlich vorzustellen, hach herrje.

    Ein Freund von mir (trans) und ich haben das 'ne Weile so gemacht, dass ich ihn teils vorgestellt habe, oder halt in Konversationen immer schon ein "er" und "ihm" einfließen lassen habe. Hat ganz gut funktioniert. Er hat jetzt auch eine Namensänderung beantragt und davor einen Ergänzungsausweis gehabt (der wie ein Zusatz funktioniert, mit dem richtigen (selbst ausgesuchten) Namen etc drauf, so wie ich es verstanden habe).
    Und meistens ist es so, dass die Leute es dann einfach nur abnicken, und dann nicht großartig drauf reagieren.


    Aber zu dem Anderen: Ja, völlig verständlich!

    So ähnlich ging es mir mit Sexualität, also bei dem Label rumprobieren, nur um herauszufinden dass es sich trotzdem etwas "falsch" anfühlt. Wenn ich dich da richtig verstanden habe, korrigiere mich, wenn nicht.


    Man muss sich selbst mit dem Label (oder eben keinem Label) wohlfühlen, das ist die Hauptsache, genauso wie bei Pronomen und alles drumherum. Und noch dazu, an alle die mit dem Gedanken spielen einen neuen Namen auszuprobieren, oder Pronomen etc: Ausprobieren ist gut! Tut es! Und wenn sich dann herausstellt, dass man doch das ist, was man am Anfang auch dachte, dann ist das ok.

  • Man muss sich selbst mit dem Label (oder eben keinem Label) wohlfühlen, das ist die Hauptsache, genauso wie bei Pronomen und alles drumherum. Und noch dazu, an alle die mit dem Gedanken spielen einen neuen Namen auszuprobieren, oder Pronomen etc: Ausprobieren ist gut! Tut es! Und wenn sich dann herausstellt, dass man doch das ist, was man am Anfang auch dachte, dann ist das ok.

    Ja, this. Leute sollen sich verdammt nochmal ausprobieren dürfen. Es ist doch egal, wenn man am Ende mit dem ersten Gedanken, den man hatte, oder dem Ausgangszustand am zufriedensten ist. Oder ich geh noch 'ne Ebene weiter: Vielleicht hatte Mama Recht mit "es ist nur eine Phase". Das ändert doch nichts dran, dass es eine verdammt wichtige gewesen ist. Und Leute sagen einem, dass man alles kritisch hinterfragen muss, aber wenn man's dann bei sich selbst und der eigenen Identität macht, dann woah, jetzt ist's aber zu viel.


    Und zu der Sache mit dem Ausprobieren von Namen:

    Als ich mit 10 das erste Mal bemerkt habe, dass ich mich eher als Frucht in Nachbars Garten fühle, ließ sich das auch noch kaum in Worte fassen und wurde von mir bestenfalls als Tagträumerei abgetan, weil was soll ich auch groß machen? Dass es realistisch wäre, ein anderes Geschlecht als biologisch-körperlich vorgegeben zu leben, war als durchschnittlicher Pre-Teen vor 15 Jahren überhaupt nicht vorstellbar. Entsprechend wurde diese Gedankenwelt in eine Schublade mit der Warterei auf meinen Hogwarts-Brief gepackt. Mit 12 habe ich dann mal eine Elder-Scrolls-Fanfic geschrieben, in der ich die Protagonistin Bianca genannt hab und den Namen dann mit 13 probeweise übernommen, als ich feststellen musste, dass Kim Petras mit 13 eine Full Transition hingekriegt hat, es also doch nicht bloße Träumerei sein muss. Nun...der Name hat aber trotzdem nicht so richtig gepasst. Kann aber auch einfach daran gelegen haben, dass ich gar keine Möglichkeit hatte, ihn anzuwenden, weil lange Haare, skinny Klamotten und Nagellack schon für genug Mobbing gesorgt hatten und ich nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen wollte, ups. Nachdem ich 16 wurde, hatte ich aber im Sommer immer ein Fenster von ein paar Wochen, in dem ich auch mal meine Bisafriends iRL treffen konnte. Bei denen man sich nicht mit dem Namen vorstellen musste, der im Perso stand, weil man Angst hatte, geächtet zu werden. Und ja. Da habe ich dann festgestellt, welcher Name sich gut anfühlt. Ihr könnt euch denken, welcher das war. :^)

  • Über die Jahre habe ich gemerkt, wie es mir angenehmer geworden ist, feminin zu sein, oder feminine Sachen zu mögen (die Farbe pink als Beispiel).

    Tihi, ich musste indes Pink natürlich ganz klischeehaft zu meiner Lieblingsfarbe machen, um ja nach außen zu kommunizieren "HEY, LOOK, I'M NOT YOUR EVERYDAY NORMAL DUDE". Dinge, die man 2009 eben gemacht hat, als es noch nicht Konsens war, dass man keine Klischees erfüllen muss, um legit zu sein. Und der Move hat effektiv auch nicht dafür gesorgt, dass mich irgendwer nicht mehr als männlich gelesen hat, aber hey, immerhin kann ich jetzt unironisch 'ne tolle Farbe appreciaten.

    Bei mir war das in manchen Phasen auch ein "ich muss auf jeden Fall weibliche Stereotypen brechen."

    Ich find es sehr schade, dass ich so auf typisch weibliche Aktivitäten mal in manchen Phasen mehr, mal in manchen Phasen weniger herabgesehen habe. Das hing nun halt auch damit zusammen, dass mich hauptsächlich Mädchen gemobbt haben, da konnte ich mich damals nicht unbiased damit beschäftigen, ob deren Interessen eigentlich ganz cool sind.

    Mir ist so viel Spaß entgangen und ich hatte keinen so richtigen Kleidungsstil, weil man damals allgemein noch mehr als heute typisch weibliche Aktivitäten lächerlich gemacht hat.


    Dass ich TATSÄCHLICH nicht "not like the other girls" bin, den Plottwist hab ich nicht kommen sehen. Nur was es ganz anders, als ich das damals gemeint hatte. xD



    Aber es ist ja nicht so, als gäbe es nicht mittlerweile Stereotypen für nicht-binäre (demigender) Personen.

    Ich dachte auch, dass man starke Gender und allgemein Body Dysphoria haben muss, um sich so definieren zu "dürfen" und dass man eben androgyn aussehen muss, was halt alles in Wahrheit ein "kann sein, muss aber nicht" ist.


    Und in manchen Outfits wie Kleidern und Stuff mag ich die weibliche Silhouette und in anderen zieh ich einen engeren Sport-BH an, damit meine Brüste halt eher kleiner aussehen.

    Ich werd mir aber auchmal einen Binder zulegen, aber ja... teuer und ich hab mir hat letztens auch andere Klamotten gekauft. Also ja, sollte ich aber. ^^'


    Lustig ist es, dass ich durch Cosplay draufgekommen bin, dass es auch Freude macht mich mit einer anderen Silhouette zu sehen und Gendergrenzen mehr auszuloten und mehr auszuprobieren, was mir gefällt.

    Wenn man ofc von diesen typisch, männlichen Incel-Nerds in der Animecommunity absieht, ist diese auch sehr queer und / oder hat viele cis und hetero Allys, mit denen man über alles normal reden kann und der einzige Ort, wo man eher wenig Hetero- und Cisnormitivität begegnet.


    Danach kommt man aus diesem Teil der Community und dem Freundeskreis wieder in die "eigentliche" Gesellschaft zurück, weil man halt öfters muss, und kriegt einen negativen Kulturschock wie rückständig diese im Großen und Ganzen ist.