Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Demnach solltest du ja, würdest du mit einem Mann und einer Frau in denselben Klamotten, identische Frisur etc. interagieren, nicht unterscheiden können, wer davon jetzt jeweils was ist. Ich schrieb ja auch bereits, dass selbst Kinder und primitivere Lebewesen (welche i.d.R keine Stereotypen vertreten) dazu in der Lage sind. Rasierst du einem männlichen Löwen die Mähne ab, wird ihn nicht plötzlich jeder Löwe als weiblich "lesen". Dass du dazu nicht fähig sein sollst ... möchte dir da deine Erfahrung nicht absprechen, aber kaufe ich dir honestly nicht ab. Gibt aber sicherlich einige, die sich über diese These "Stereotypen definieren Geschlecht" freuen. Männern und Frauen, die tatsächlich einfach keinen Bock mehr auf Geschlechterrollen haben, tust du damit jedenfalls keinen Gefallen.

    Jeder Mensch auf der Welt weiß, was ein Mann und eine Frau ist. Und zwar keine wandelnden Stereotypen.

    Wiedersprichst du dir nicht selber mit diesen Thesen? Von was redest du denn bei primitiven Lebewesen, die sofort sehen, dass du ein Mann bist, woran machen die das denn fest? Ganz genau an Stereotypen. Vielleicht hast ein maskulines Gesicht oder so, keine Ahnung, oder halt an deinen körperlichen Merkmalen, die aber auch nichts über dein Geschlecht aussagen. Ich verstehe halt absolut nicht worauf du mit deinem Post hinauswillst, weil der überhaupt keinen Sinn ergibt.


    Ich dachte du willst, dass Stereotypen aufgebrochen werden, wieso findest du es dann gut, wenn Kinder dich direkt als Mann erkennen, weil sie eben nur in primitiven Denkmustern denken. Sollte nicht gerade das Ziel sein, nicht wissen zu können, was zwei Personen in identischen Klamotten jetzt eigentlich sind?


    Ich stimme dir ja zu, dass es falsch ist, einfach nur weil du dich weiblicher kleidest dein Geschlecht zu assumen, oder deswegen zu denken, du seist trans. Aber es ist nicht falsch das zu erfragen, wenn man sich nicht sicher ist, ob du trans bist oder nicht, wenn man dich halt nicht kennt. Fun fact ich bin mit einer non binären Person befreundet, die sogar relativ häufig von Kindern gefragt wird, welches Geschlecht dey hat. Scheint bei Kindern also doch nicht so easy zu sein :unsure:

    Gerade weil Menschen nicht mehr in Stereotypen denken, fragen sie doch nach, welches Geschlecht du hast.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Wobei ich dann nicht verstehe, wie du das dann festmachst oder erfährst, wenn dich Menschen "entgegen ihrer Wahrnehmung" als Frau ansprechen. Sagen die dir dann, "Hallo junge Frau, ...lol iwie bist du ja doch ein Mann oder?" oder wie muss man sich das vorstellen?

    Ich denke eher, dass sie dich genauso ansprechen, wie ihre Wahrnehmung und ihre Erfahrung es ihnen verdeutlicht. So kenne ich das jedenfalls.

    Gerade weil Menschen nicht mehr in Stereotypen denken, fragen sie doch nach, welches Geschlecht du hast.

    ...

    Ich stimme dir ja zu, dass es falsch ist, einfach nur weil du dich weiblicher kleidest dein Geschlecht zu assumen, oder deswegen zu denken, du seist trans. Aber es ist nicht falsch das zu erfragen, wenn man sich nicht sicher ist, ob du trans bist oder nicht, wenn man dich halt nicht kennt.

    Natürlich korrigiere ich in solchen Situationen und dann erfahre ich oft schon, ohne nachzufragen, dass ich so angesprochen wurde, weil man denke "ich würde mich als Frau identifizieren" oder "man weiß ja heutzutage nie". Ist halt auch ziemlich offensichtlich, wenn man seit über zwei Jahrzehnten gleich aussieht und auf ein mal wird man vom Mann mit den langen Haaren und schönen Nägeln zur "Hallo junge Frau" oder "Ähm Entschuldigung, wie soll ich dich ansprechen? :ugly: ". Ist halt offensichtlich der m.M.n. rückschrittlichen Entwicklung im Thema Gender der letzten Jahre zu verdanken. Diese Personen lesen mich als Mann und haben antrainiert oder besser gesagt eingeprügelt bekommen mein Geschlecht infrage zu stellen aufgrund meines Auftretens.


    Ansonsten werde ich euch sicherlich nicht erklären, woran man männliche und weibliche Menschen unterscheiden kann. Es ist schwer, ernsthaft über etwas zu reden, wenn das Gegenüber sich bewusst dumm stellt. Aber vielleicht als kleiner Tipp:

    an deinen körperlichen Merkmalen


    Aber lebt ruhig weiter damit, Frauen an ihrem Kleid und Männer an ihrem Muskelshirt zu definieren. Mann oder Frau ist nicht jemand, der sich mit den Attributen/Geschlechterrollen identifiziert, die die Gesellschaft zuordnet. Geschlechterrollen unterscheiden sich weltweit in den verschiedensten Völkern und trotzdem gibt es in jedem einzelnen Männer und Frauen mit meist trotzdem für jeden klar erkennbaren Unterschieden.

  • Ansonsten werde ich euch sicherlich nicht erklären, woran man männliche und weibliche Menschen unterscheiden kann. Es ist schwer, ernsthaft über etwas zu reden, wenn das Gegenüber sich bewusst dumm stellt.

    Ich würde schon gerne eine Erklärung hören, denn ich weiß es nicht. Ich stelle mich auch nicht dumm, ich wüsste nur nicht, was wenn man dich einfach nur sieht darauf schließen sollte, dass du männlich oder weiblich oder whatever bist.


    Aber lebt ruhig weiter damit, Frauen an ihrem Kleid und Männer an ihrem Muskelshirt zu definieren. Mann oder Frau ist nicht jemand, der sich mit den Attributen/Geschlechterrollen identifiziert, die die Gesellschaft zuordnet. Geschlechterrollen unterscheiden sich weltweit in den verschiedensten Völkern und trotzdem gibt es in jedem einzelnen Männer und Frauen mit meist trotzdem für jeden klar erkennbaren Unterschieden.

    Es gibt auch in jeder Kultur trans und non binäre Menschen und jetzt?

    Außerdem habe ich nie gesagt, dass ich deswegen assume, dass du eine Frau bist. Sondern ich habe gefragt, woran andere Leute denn, nur wenn sie dich sehen festmachen sollten, dass du männlich bist?


    Offensichtlich scheint es dich aber zu stören, dass Menschen assumen, dass du weiblich bist, obwohl du männlich bist. Jetzt stell dir mal vor, dass ist was trans und non binäre die ganze Zeit erfahren. Irgendwie nervig nicht? :unsure:

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • ich wüsste nur nicht, was wenn man dich einfach nur sieht darauf schließen sollte, dass du männlich oder weiblich oder whatever bist.

    So wie du es auch tief in dir drinnen zu tun scheinst:

    Vielleicht hast ein maskulines Gesicht oder so, keine Ahnung, oder halt an deinen körperlichen Merkmalen



    Offensichtlich scheint es dich aber zu stören, dass Menschen assumen, dass du weiblich bist, obwohl du männlich bist.

    Zum dritten Mal dann: Es stört mich, nicht, dass Menschen assumen ich "sei" weiblich, da dies wie oben bereits ausgeführt nicht so passiert. Ich finde es lächerlich, dass es sich dahin gewandelt hat, dass man entgegen seiner Wahrnehmung jemanden ein Geschlecht unterstellt, weil man anhand sexistischer Denkweisen unserer heutigen Zeit davon ausgeht, man müsse zum Beispiel einen Mann im Kleid mit "Sie", "they" o.ä. ansprechen. Vorm Genderzeitalter war er halt offensichtlich ein Mann im Kleid und zerbrach Geschlechterrollen. Heute wird ein Mann im Kleid viel eher automatisch und dreister Weise anhand selbiger Geschlechterrollen als eine Frau oder "nicht-binär" eingeordnet. Obwohl man halt glasklar sieht, er ist ein Mann im Kleid. Deshalb mein whole point man handle entgegen seiner Wahrnehmung. Welcher du wie oben zitiert wohl auch fähig bist, wenn du sie nicht zwanghaft unterdrückst.


    Jetzt stell dir mal vor, dass ist was trans und non binäre die ganze Zeit erfahren. Irgendwie nervig nicht?

    Sicherlich es kann aber nicht die Lösung sein, jetzt plötzlich jeden Mann und jede Frau zu misgenderen oder zu fragen "was bist du eigentlich?", die keinen Wert auf Geschlechterrollen legen nur, um nicht potenziell eine trans Person zu nerven. Kein Mann möchte sich ständig rechtfertigen ein Mann zu sein, weil er lackierte Nägel trägt und keine Frau möchte dies, weil sie sich die Beine nicht rasiert. Das ist regelrecht Sexismus.

  • Obwohl man halt glasklar sieht, er ist ein Mann im Kleid.

    Meine Frage wurde immer noch nicht beantwortet. Woran erkennt man denn glasklar, dass es ein Mann im Kleid ist und nicht eine Frau, oder eine non binäre Person?

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Also willst du mir wirklich sagen, man erkennt das Geschlecht eines Menschen anhand seiner körperlichen, biologischen Merkmale? Ehrlich gesagt dachte ich wir wollten weg von Stereotypen und diese nicht befeurern, indem wir biologische Merkmale von unserem Geschlecht abhänig machen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Gut, keine Tiere haben Hoden unterm Kleid oder Vagina in der Hose, das haben halt nur Menschen, weil nur wir Kleidung tragen und wir deshalb diese biologischen Merkmale nicht unmittelbar erkennen können. Deswegen hinkt der Vergleich zur Tierwelt. Noch dazu ist Geschlecht in der Tierwelt womöglich mehr die "Paarungsapparatur" und weniger mit gewissen sozialen Elementen verbunden, wie bei Menschen.


    Aufgrund dessen erschließt sich mir dieser Wahrnehmungsfaktor nicht. Zumindest erkenne ich nicht immer unmittelbar das Geschlecht einer Person anhand von gewissen Merkmalen, bzw. hat man vielleicht manchmal nur eine Vermutung, die mal stimmt und mal nicht.


    Ich persönlich finde das weniger schlimm, ich weiß aber aus der Forschung, dass viele Menschen sowas verunsichert.

    Auch wenn manchen von uns das Geschlecht weniger bedeutet, so muss das nicht für alle Menschen so sein.

  • Fun fact zu den Löwen, die hier genannt wurden. In den Löwenrudeln in denen Mähnen geläufig sind (was ein wenig damit zusammen hängt wo die Löwen leben), sagt die Mähne durchaus etwas darüber aus, wie aggressiv sie sind - weshalb die Mähnen absolut etwas darüber aussagen, welchen Rang ein Löwe hat. Ein Männchen ohne Löwe wird eher in einem Rudel, das bereits ein Männchen hat, akzeptiert und nimmt darin die Rolle einer Löwin ein. Gleichzeitig wurde beobachtet, das Löwinnen mit Mähnen die Rolle eines Männchens einnehmen. Und in Gefangenschaft wurde beobachtet, dass Löwenmännchen, die nach einer OP keine Mähne mehr hatten, häufig nicht länger in ihrer bisherigen Rolle akzeptiert wurden, weshalb viele Zoos sie mittlerweile unter Quarantäne lassen, bis die Mähne nachgewachsen ist.


    Davon abgesehen ist es aber auch so, dass viele Tiere natürlich ihre Wahrnehmung von ihrer eigenen und anderen Geschlechterrollen nicht am Aussehen festmachen, sondern an anderen Dingen, wie bspw. dem Geruch, der von Hormonen beeinflusst wird.


    Wobei wir bisher bspw. noch nicht genau wissen, warum Tiere unglaublich gut darin sind, Menschen in Bezug auf das Geschlecht zu erkennen - und zwar auf das richtige Geschlecht. Manche Tiere (sowohl Haustiere, als auch Tiere in Zoos oder in Sachen wie Wildtier Sanctuaries) haben halt bekannte Biases gegen ein Geschlecht. Also sie mögen nur Frauen oder nur Männer. Und es wurde wieder und wieder festgestellt, dass diese Tiere trans Menschen korrekt identifizieren - teilweise bereits vor dem Coming Out der Person. Also das Tier sieht eine trans Frau, die keine Hormone nimmt, die nicht weiblich gekleidet ist und keine langen Haare hat... Und das Tier erkennt die Person als Frau. Oder umgekehrt. Menschen, die mit Tieren arbeiten, können darüber endlos viele Geschichten erzählen. Und wie gesagt, wir wissen nicht woran Tiere das festmachen. Wir wissen nur, dass sie sehr gut darin sind es zu erkennen.

  • Leute, jetzt mal ehrlich. Das ist die müßigste Scheindiskussion, die man hier seit langer Zeit verfolgen musste.


    Eigentlich wollt ich nicht mehr als das sagen, aber nachdem hier ja aktuell folgende Aussagen gegen Aussage stehen

    • die phänotypischen Merkmale einer Person sind so eindeutig, dass sie ungeachtet der selbstgewählten Ästhetik dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht entsprechend
    • das Obengesagte trifft eben nicht zu

    hier mal meine 2 Cents. Wer mich kennt, weiß, dass ich hier im Internet mehr oder minder erfolgreich eine Frau LARPe (ixdeh lolol), da ich aufgrund meines wankelmütigen Wesens zu dumm war, mit 16/18 geschlechtsangleichende Schritte zu erwägen, in der Angst, dass aufgrund von BONE STRUCTURE und einer durchlaufenen männlichen Pubertät eh niemals sowas ähnliches wie Passing als typische Frau stattfinden würde und man mich infolgedessen eh immer nur als "Mann im Kleid" verstehen würde. An der Stelle schon mal Danke an die Fraktion. :saint:


    Die Geschichte, die ich aber eigentlich präsentieren wollte: Wir schreiben das Jahr 2009, ich - 13 Jahre alt - spaziere mit meiner Mutter in irgendeinen Douglas/Marionnaud (ich lange Haare, violettes Longsleeve, graue Jeans). Tja, jetzt wurde mein Gender aber als weiblich assumed, obwohl wir 5-10 Jahre vor der großen woke Welle entfernt waren. Irgendwo im hinterletzten ÖVP-geprägten Kaff. Hm, das ist ja komisch, wie kann das sein, das ist ja komisch. :unsure:


    Mit fortschreitender Pubertät wurden diese Szenarien seltener, u.a. auch dem Umstand geschuldet, dass schwarze Klamotten/Bandshirts dann weniger als typisch weiblich angesehen wurden, aber es kam immer noch oft genug vor, dass mir österreichische/bayrische Hinterwäldler ein "Madl/Dirndl/Menscherl, kannst du nicht dieses und jenes" nachgerufen haben, weil ich halt zumindest von hinten mit langen Haaren nicht als Mann gelesen wurde.


    Thing is: Menschen haben immer schon versucht, einen aufgrund der wenigen Informationen, die sie haben, in Schubladen zu stecken. Und der Gedanke, Leute mit langen, blonden Haaren und "weicheren" Gesichtszügen in die Ecke "weiblich" zu stellen, hat nix mit irgendner "woken Gender-Gaga" zu tun. Klar, wenn ich das Maul aufmache und dann genauso gut der 3er-BMW mit dem Subwoofer hätte vorbeifahren können, wird man davon ausgehen, dass ich zumindest nicht "weiblich" in der Geburtsurkunde stehen hab. Wenn mich jetzt jemand dann als Mann/Frau anredet, kann ich immer noch sagen "nee, ich bin eigentlich dieses und jenes". Man muss nicht alles zu so 'ner weirden Metadiskussion machen, die für den Umgang mit Leuten im Real Life scheißegal ist.


    Mal ganz davon abgesehen, dass ich - da ich nicht in Berlin wohne, sorry - nur "Männer im Kleid" sehe, wenn diese sich mit Vollbart ironisch auf irgendner Con als Misty oder irgendwas anderes verkleiden, weil es lustig ist und das war's dann auch schon wieder.

  • Gut, keine Tiere haben Hoden unterm Kleid oder Vagina in der Hose, das haben halt nur Menschen, weil nur wir Kleidung tragen und wir deshalb diese biologischen Merkmale nicht unmittelbar erkennen können. Deswegen hinkt der Vergleich zur Tierwelt.

    Das wäre ja super witzig, wenn man z. B. einem männlichen Gorilla eine Hose anzieht und plötzlich weiß kein anderer Gorilla mehr, welches Geschlecht er hat, weil man die Hoden nicht mehr sieht xD. Ich denke, dass es da mehrere Merkmale gibt, an denen man dies bestimmen kann, einige sind nicht mal mit den Augen erkennbar. Dir (als Mensch) würde es so vermutlich schwerer fallen, das Geschlecht vom Gorilla zu erkennen, aber unter Artgenossen hat die Natur das schon gut geregelt, so wie auch beim Menschen. Evtl. ist es bei uns heutzutage nicht mehr "unmittelbar" erkennbar, aber wohl doch i.d.R. sehr eindeutig nach einer kurzen Interaktion.


    Ein Männchen ohne Löwe wird eher in einem Rudel, das bereits ein Männchen hat, akzeptiert und nimmt darin die Rolle einer Löwin ein. Gleichzeitig wurde beobachtet, das Löwinnen mit Mähnen die Rolle eines Männchens einnehmen. Und in Gefangenschaft wurde beobachtet, dass Löwenmännchen, die nach einer OP keine Mähne mehr hatten, häufig nicht länger in ihrer bisherigen Rolle akzeptiert wurden, weshalb viele Zoos sie mittlerweile unter Quarantäne lassen, bis die Mähne nachgewachsen ist.

    Da war vielleicht mein Vergleich mit der Löwenmähne auch nicht so ganz der Richtige. Eine Löwenmähne ist ja so gesehen doch eher ein biologisches Merkmal und nicht vergleichbar mit einem Kleid o.ä.


    Und sagen wir mal, das ist so wie von dir beschrieben (ich habe es nicht recherchiert und spielt auch gerade keine Rolle). Ein männlicher Löwe nimmt die typisch weibliche Geschlechterrolle im Rudel ein. Macht ihn das dann tatsächlich zu einer weiblichen Löwin oder zu einer trans-Löwin? Ich denke doch viel eher er ist einfach nur ein männlicher Löwe, welcher gerade eine eher untypische Rolle einnimmt. Ist das schlimm? Natürlich nicht.


    Das wäre ja so, als würde ich plötzlich zu einer Frau, weil ich in meiner Familie den Haushalt schmeiße und mich um die Kinder kümmere. Da landen wir wieder bei "Geschlechterrollen definieren das Geschlecht". Und da kann ich echt nicht zustimmen.

    "Mann" und "Frau" sind keine Rollen, sondern die Definition eines ausgewachsenen männlichen oder weiblichen Menschen.


    Der Unterschied ist jetzt natürlich, dass Tiere sich nicht gegenseitig als "Mann" oder "Frau" bezeichnen oder geschlechtsspezifische Pronomen verwenden. Sie sind einfach männlich oder weiblich. Und darum gings hier ja ursprünglich eigtl. Vielleicht könnte man dies also aus dem Tierreich übernehmen und wir sind einfach nicht mehr "Mann" und "Frau" sondern Menschen, manche männlich, manche weiblich, wäre mir honestly egal, wäre ich ok mit.

    Sehe da aber trotzdem auf lange Sicht keinen Erfolg, denn wir Menschen werden früher oder später diese Begriffe dann durch eben andere ersetzen. Wir möchten Dinge mit immer wiederkehrenden Gemeinsamkeiten definieren können.

    Eine Definition beinhaltet, was etwas ist, wie es entsteht oder anhand welcher Merkmale wir es feststellen können.

    Männliche Menschen haben Gemeinsamkeiten, welche weibliche Menschen nicht haben (und andersrum) und eben das unterscheidet uns in Mann und Frau. Natürlich haben auch Männer und Frauen Gemeinsamkeiten und das macht sie zur gemeinsamen Spezies Mensch. Eben so entstanden wohl die Begriffe "Mann" und "Frau". Ersetzen wir diese, wird es bei trans und "nicht-binären" Personen wohl wieder auf denselben Trigger stoßen, egal wie man es nennt.


    Die Geschichte, die ich aber eigentlich präsentieren wollte: Wir schreiben das Jahr 2009, ich - 13 Jahre alt - spaziere mit meiner Mutter in irgendeinen Douglas/Marionnaud (ich lange Haare, violettes Longsleeve, graue Jeans). Tja, jetzt wurde mein Gender aber als weiblich assumed, obwohl wir 5-10 Jahre vor der großen woke Welle entfernt waren. Irgendwo im hinterletzten ÖVP-geprägten Kaff. Hm, das ist ja komisch, wie kann das sein, das ist ja komisch. :unsure:

    Jo, ging mir oft genauso. "Hübsche Tochter" *meh, rot anlauf*. Hast aber ja anschließen schon selbst festgestellt, woran das lag:

    Mit fortschreitender Pubertät wurden diese Szenarien seltener,

    Die Pubertät ist eben genau der Entwicklungsabschnitt, in denen unsere Geschlechtshormone durchdrehen und sekundäre Geschlechtsmerkmale ausbilden. Sprich diese, die nicht auf unsere Geschlechtsorgane bezogen sind, Geschlechtsorgane haben wir nämlich natürlich auch schon vor der Pubertät und dementsprechend unterscheiden sich auch "Jungen" und "Mädchen". Die sekundären Geschlechtsmerkmale sind genau die deutlichen Unterschiede zwischen geschlechtsreifen Männchen und Weibchen einer Art.

    Bei einem Kind, welche diese noch nicht besitzt, orientiert man sich da wohl leider dann doch viel eher an blöden Dingen wie Farbe der Kleidung, Haare etc. Anders als Männer im Kleid als "Frau" oder "nicht-binär" zu definieren ist das kein Symptom der Neuzeit, da gebe ich dir recht.



    Man muss nicht alles zu so 'ner weirden Metadiskussion machen, die für den Umgang mit Leuten im Real Life scheißegal ist.


    Mal ganz davon abgesehen, dass ich - da ich nicht in Berlin wohne, sorry - nur "Männer im Kleid" sehe, wenn diese sich mit Vollbart ironisch auf irgendner Con als Misty oder irgendwas anderes verkleiden, weil es lustig ist und das war's dann auch schon wieder.

    Ja schön wärs. So toll es in Berlin auch ist, dass man (je nach Bezirk) tragen kann was man will, so nerviger ist es hier mittlerweile anhand davon und aus pseudo-Toleranz in die falsche Schublade gesteckt zu werden.

    Die "Woke-Welle" wie du so schon sagtest, entspricht hier dann doch schon viel mehr einem Tsunami.

  • Darling inwiefern kannst du hier sagen, männlich und weiblich wird alleine an den Geschlechtsmerkmalen festgemacht also an deiner Biologie und damit im gleichen Atemzug jeglichen trans und non binäre ihr Geschlecht absprechen und diese damit in Schubladen stecken.

    Eine Trans Frau mit Penis und Hoden ist eine Frau und damit hat sich die Sache erledigt. Da gibt es nichts zu diskutieren. Eine non binäre Person mit Penis und Hoden ist ebenso non binär.


    Alleine die Tatsache, dass du hier dann nachdem eine trans Person ihren Frust über genau die Tatsache, dass man dadurch von Leuten wie dir konsequent misgendert wird, sagst "tja so ist das halt nach der Pubertät, musst du halt mit klarkommen" ist einfach nur Diskriminierung. Damit sagst du letzendlich, dass nur Leute die sich ihr passing so gut wie möglich aufbauen um ins System zu passen trans sein dürften und sonst sinds halt dann einfach nur Männer im Kleid und an dem Punkt sind wir wieder bei Stereotypen. Die Biologie eines Menschen sagt nichts über sein Gender aus. Punkt.

    Besonders weil du auch noch gegen Pubertätsblocker wegen minimalen Nebenwirkungen warst, die diesen Prozess unterbinden würden, damit Menschen wie du nicht andere misgendern.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Darling inwiefern kannst du hier sagen, männlich und weiblich wird alleine an den Geschlechtsmerkmalen festgemacht also an deiner Biologie und damit im gleichen Atemzug jeglichen trans und non binäre ihr Geschlecht absprechen und diese damit in Schubladen stecken.

    Eine Trans Frau mit Penis und Hoden ist eine Frau und damit hat sich die Sache erledigt. Da gibt es nichts zu diskutieren. Eine non binäre Person mit Penis und Hoden ist ebenso non binär.


    Alleine die Tatsache, dass du hier dann nachdem eine trans Person ihren Frust über genau die Tatsache, dass man dadurch von Leuten wie dir konsequent misgendert wird, sagst "tja so ist das halt nach der Pubertät, musst du halt mit klarkommen" ist einfach nur Diskriminierung. Damit sagst du letzendlich, dass nur Leute die sich ihr passing so gut wie möglich aufbauen um ins System zu passen trans sein dürften und sonst sinds halt dann einfach nur Männer im Kleid und an dem Punkt sind wir wieder bei Stereotypen. Die Biologie eines Menschen sagt nichts über sein Gender aus. Punkt.

    Besonders weil du auch noch gegen Pubertätsblocker wegen minimalen Nebenwirkungen warst, die diesen Prozess unterbinden würden, damit Menschen wie du nicht andere misgendern.

    Ich habe Darling so nicht verstanden.


    Ich habe ihn so verstanden, dass es ihm auf dem Keks geht, dass zumindest hier in Berlin die Leute so verkrampft versuchen nicht zu misgendern, es eben genau bei ihm tun.

  • Aber man muss doch überhaupt nichts verkrampft tun.


    Ich sehe hier immer wieder die Annahme es werde einem der Kopf abgerissen, wenn man mal ein falsches Pronomen verwendet oder jemanden eben nicht sofort zu 100 Prozent richtig einordnen kann. Dabei gab es hier echt viele Reaktionen darauf, dass dies gar nicht der Fall ist. Niemand flippt aus weil man einmal falsch lag oder sich korrigieren muss, es gebietet einfach nur der normale Anstand, die korrekten Pronomen zur Anrede zu verwenden wenn man sie dann kennt. Es geht um das wiederholte und bewusste (!) missgendern, wenn man es doch eigentlich besser weiß, was kritisiert wird. Kein Fehler, den man mal macht.


    Mittlerweile habe ich einige non-binäre / trans Personen mit denen ich Kontakt hatte und gesprochen habe und kein einziger davon war sauer, wenn ich mich mal vertan habe. Dann wurde ich noch einmal freundlich auf die korrekte Anrede hingewiesen und habe diese genutzt und alles war in Ordnung. Das war für mich nicht einmal ansatzweise ein Krampf, im Gegenteil. Es war mein Wunsch, mein Gegenüber korrekt anzusprechen und es zu lernen. Sind die Menschen erst einmal fester Bestandteil meines Bekanntenkreises ist es meine Aufgabe, mich damit auseinanderzusetzen, damit wiederholte Fehler nicht passieren. Und genau so handhabe ich es ebenfalls wenn ich selbst falsch angesprochen werde von meinem Gegenüber.

    Man hat die Möglichkeit nach den korrekten Pronomen zu fragen, man hat die Möglichkeit stattdessen schlicht den Namen zu verwenden, man hat die Möglichkeit auf "du" auszuweichen. Man hat so viele Möglichkeiten, ein eventuelles missgendern zu vermeiden wenn man sich wirklich nicht sicher ist, ohne das Gegenüber respektlos zu behandeln. Und nichts davon hat mit der Einschränkung der eigenen Freiheit zutun. Auf all das zu verzichten und weiterhin auf der eigenen Wahrnehmung zu beharren, selbst wenn sich diese als falsch herausgestellt hat, ist nichts anderes als Bequemlichkeit und Respektlosigkeit.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Das zeigt halt, dass hinter der Sache auch ein bisschen "Ideologie" steckt. Wenn die eine Seite sagt "Transfrau mit Penis und Hoden ist eine Frau", dann ist das ja nichts, was irgendwie fix ist und deshalb jetzt so allgemeingültig für alle gelten muss.


    Ich fände die Bezeichnung "Mann, der sich als Frau identifiziert" am korrektesten - um das abzubilden, was man da wahrnimmt. Das diskriminiert auch 0 - weil das ja ihm/ihr eben diese Identifizierung zugesteht. Und sofern man die Person gleich behandelt - sollte es keine Probleme geben.


    Wir haben durchaus den engl. Begriff Gender hier ja - der eher aufs soziale Geschlecht abzielt. Geschlecht eher noch biologisch. Im Englischen gibt es theoretisch gegenüber "gender" meine ich noch das Wort "sex".


    Die beiden obigen gegenteiligen Ansichten können also beide richtig sein - nur dass das eine auf soziales Geschlecht, anderes auf biologisches Geschlecht abzielt. (Ja - dass es hier auch Ausnahmen gibt ist bekannt. Aber hier in dem Beispiel gings ja jetzt mal um jemanden der - zumundest ursprünglich bzw. wenn noch keine angleichende OP erfolgte - eindeutig bei Geburt männliche Geschlechtsmerkmale "zugewiesen" bekam, auch ohne andere Eigenheiten - die es geben mag. Bei denen vorher sich schon die Ärzte schwer taten das einzustufen.)



    Die Tiervergleiche sind aber durchaus interessant. Mich würde vor allem bei dem von Alaiya angesprochenen Beispiel interessiren (aber wenn man es nicht so genau weiß - hat vermutlich da noch niemand Studien) woran das nun liegt. Da könnte man mal prüfen ob diese Tiere auch bei Kindern so reagieren. Wenn nicht - könnte es eher sein, dass sie bei Erwachsenen (die schon ne gewisse Sozialisierung durchlebt haben) auf Eigenarten im Verhalten - so Details die man als Mensch vielleicht gar nicht wahrnimmt - reagieren.


    Spontan beim Googlen fand ich nur Einzelfallberichte - jemand auf ner engl.sprachigen Seite. Der bezog sich aber darauf, dass er nach einer angleichenden OP weniger Testosteron hatte - und einzelne Tiere im Bekanntenkreis die sonst Männer nicht mochten ... dann anders auf ihn reagierten. Aber erst nach der OP in dem Fall. (Vielleicht assoziierten die Tiere da männliche Aggresivität die von Testosteron kommen kann - und waren da aus Vorsicht abgeneigter vorher dann?)


    Also ich bin da unabhängig von der ganzen Sprachsache ja nicht automatisch dagegen oder uninteressiert an solchen Sachen.



    Edit: Den Beitrag von Yuki erst gesehen, nachdem ich meinen Post abschickte. Ist hier noch nicht erfasst. Hab aber noch genug Montags-Routine zu tun und reagiere hier ggf. auch erst heute Abend wieder bzw. versuche sowieso nicht mehr "verkrampft auf jeden Post" einzugehen - und auch andere Theman zu nutzen. Da man sich sonst zu sehr "reinsteigert". Das mit dem sozialen Geschlecht vs. biologisches Geschlecht ist aber durchaus Wert - das abzutrennen. Ich würde sagen: Man kann das biologische Geschlecht schon gut erspüren - auch wenn da jemand mal ne angleichende OP hatte erkenne ich schon nicht selten diese Fälle, was da "assigned by birth" war. Das soziale Geschlecht - als was jemand gesehen werden möchte - erkennt man natürlich nicht. Daher der Problemfall den Darling schilderte. (Da es natürlich gut sein kann, dass es ein Mann ist der sich weiblich gibt aber sich selber noch als Mann sieht. Auf der andern Seite die jenigen, die sich als Frau sehen - und deshalb gewisse Sachen am Äußeren angleichen.)


    Plusquamperfektion zeigte, dass es bei der Sprache nicht so leicht ist. Es war - meine ich - in einem Post weiter oben - von einer Person in Plusquamperfektions Bekannten/Freundeskreis die Rede. Dann von "einer Person" die Rede - Bezugnahme dann mit dem Neopronomen "dey". Aber bei Person würde ich - unabhängig von welchem Gender (also auch wenn es ein Mann ist) bei Bezugnahme darauf "die" nutzen. Also "von einer Person, die ..." statt "von einer Person, dey". Bei einem Wort wie User wäre das dann wieder was anderes. Da das Wort in sich ja ein Gender hat. User, Userin, User*in - diese Fälle.


    (Man geht ja in bestimmten Fällen über, solche Wörter wie "Studierende" zu wählen. Da müsste man selbstm Plural ja dann nicht von "die Studierenden" reden - sonder da auch bei dem die als Artikel nochmal gesondert was kenntlich machen, was man aber scheinbar nicht tut. Da hier es ausreicht, wenn es beim Wort Studierende an sich erfasst ist - da hier Neutralität gegeben.)



    Edit 2: Und ich stells hier noch kurz rein: https://www.bpb.de/themen/gend…t-trans/500954/transfrau/

    Also selbst die bundeszentrale für politische Bildung (und da ist man eher linker bzw. politisch korrekt) schreibt das zusammen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Yuki () aus folgendem Grund: Indirekte Schuldzuweisung, Verharmlosung von verletzendem Verhalten.

  • Das zeigt halt, dass hinter der Sache auch ein bisschen "Ideologie" steckt. Wenn die eine Seite sagt "Transfrau mit Penis und Hoden ist eine Frau", dann ist das ja nichts, was irgendwie fix ist und deshalb jetzt so allgemeingültig für alle gelten muss.

    Erst einmal: Es heißt trans Frau und nicht Transfrau. Trans ist ein Adjektiv. Weil eben eine trans Frau auch eine Frau ist.


    Und ja, doch, es gilt für alle. Nicht zuletzt auch weil du in der Regel Leuten nicht ansehen kannst, mit was für Geschlechtsteilen sie geboren wurden. Du kannst ggf. erkennen welche Pubertät sie durchlebt haben, aber es sei bei dieser auch wieder angemerkt, dass diese nicht von den Genitalien abhängen muss. Weil intergeschlechtliche Menschen existieren.


    Wir haben durchaus den engl. Begriff Gender hier ja - der eher aufs soziale Geschlecht abzielt. Geschlecht eher noch biologisch. Im Englischen gibt es theoretisch gegenüber "gender" meine ich noch das Wort "sex".

    Das kannst du für dich so definieren, ist aber in der Regel ohnehin nicht was Leute meinen - und ist ganz nebenbei auch grundlegend trans- UND interfeindlich.


    Was macht den überhaupt das biologische Geschlecht aus? So als intergeschlechtliche Person einmal gefragt.

    Biologisches Geschlecht hat viele Abstufungen. Wir haben die Primären Geschlechtsorgane. Wir haben die äußerlich präsentierenden Organe. Wir haben die sekundären Geschlechtsmerkmale. Wir haben die Hormone. Wir haben die Chromosomen. Und wir haben das Gehirn, was nach wie vor auch ein Teil des biologischen Wesens ist. Und diese Sachen stimmen halt häufig genug nicht miteinander überein. Selbst aktuell sind knapp 2% aller Leute intergeschlechtlich. Und würden wir ehrlich sein und diverse hormonelle "Störungen" mitzählen, die wenn wir ehrlich sind, auch intergeschlechtlichkeit ausmachen, wären wir sogar bei 8%.


    Diese ganze Idee das es ein binäres, biologisches Geschlecht gäbe ist nichts weiter als Ideologie - und mangelndes Verständnis für die Wissenschaft.

  • Aber man muss doch überhaupt nichts verkrampft tun.

    Warum die ganze Stadt so verkrampft ist, weiß ich nicht. Vielleicht weil bei uns alles zusammen kommt. Und man hier offen für alles sein möchte und jedem nicht auf dem Schlips treten möchte.

    Ich kann nur für mich sprechen. Ich versuche so neutral wie möglich zu sein. Sprich ich sage die Person, das Kind oder sonst was. Manchmal ist es nicht möglich. Bzw. wäre möglich, aber es rutscht einen dann doch noch raus.

    Wie zum Beispiel das man jemanden in einer größeren Gruppe beschreibt. "Die Frau da drüber im Weißen Hoodie"

    Im schlimmsten Fall kommt: "Ich bin ein Mann".

    Ich entschuldige mich und gut ist. Und versuche es mir zu merken.

    Wenn mir die Person da Böse ist deswegen, dann ist das so. Ich bin auch nur ein Mensch.


    Ich werde mich nicht verbiegen, denn für mich verbiegt sich auch keiner.

    Wenn man es mir sagt wie man angesprochen werden möchte, dann mache ich das, ich will ja auch das sich mein Gegenüber wohlfühlt, aber man kann von mir nicht verlangen, von vornerein schon zu erkennen, wie wo was hinkommt.

  • Ich werde mich nicht verbiegen, denn für mich verbiegt sich auch keiner.

    Wenn man es mir sagt wie man angesprochen werden möchte, dann mache ich das, ich will ja auch das sich mein Gegenüber wohlfühlt, aber man kann von mir nicht verlangen, von vornerein schon zu erkennen, wie wo was hinkommt.

    Wieso wird das denn immer wieder als Argument gebracht wenn doch immer wieder gesagt wird, dass sich niemand darüber aufregt?

    Niemand hier oder sonstwo hat gesagt es ist schlimm wenn das mal passiert.

    Es ist nur schlimm, wenn man das mit Absicht falsch macht.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Wenn man es mir sagt wie man angesprochen werden möchte, dann mache ich das, ich will ja auch das sich mein Gegenüber wohlfühlt, aber man kann von mir nicht verlangen, von vornerein schon zu erkennen, wie wo was hinkommt.

    Und nichts anderes wird hier kommuniziert. Wenn du es nicht besser weißt und einen Fehler machst, so be it. Wenn du darauf aufmerksam gemacht wurdest und dann die richtige Ansprache verwendest: alles gut. Genau darum ging es doch.


    Ich denke viele machen sich einfach vorab schon so einen riesigen Stress was das angeht und sind deswegen verkrampft weil sie denken es erwartet sie das größte Unheil wenn sie einmal daneben liegen, aber das ist nicht so.

    Wichtig ist gegenseitiger Respekt, sich anhören was das Gegenüber zu sagen hat und darauf zu reagieren und angemessen anzusprechen. Respektvolles Verhalten eben.


    Wenn du das also bisher so handhabst wie beschrieben dann ist doch alles fein.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Bewusst wird mir das vor allem immer bei Kindern. Diesen fehlt natürlich noch diese antrainierte Leugnung und sie bezeichnen mich ausnahmslos als das, was ich bin und was sie wahrnehmen. Was ja auch total einleuchtend ist.

    Ich war mal mit einer Ex-Freundin in einem Park und da haben wir dann u.a. auch rumgeknutscht. Dabei war dann irgendwann eine völlig verwirrte Kinderstimme zu hören: "Mama, die beiden Mädchen küssen sich!" Ja gut, die Wahrnehmung dieses Mädchens war dann immerhin zur Hälfte richtig. Also bei besagter Ex-Freundin, ich hingegen bin und war auch schon damals cis. Natürlich kann ich an dieser Stelle nur mutmaßen woran es lag, dass mich das Mädchen misgendered hat, ich tippe aber darauf, dass es hauptsächlich an meinen langen Haaren lag. An meinen Klamotten wird es nicht gelegen haben, das müssten dem Zeitpunkt nach ein Bandshirt, eine halbwegs weite Hose und Stiefel, und mit Stiefeln meine ich so globige Dinger mit Stahlkappe. Also nichts, das man irgendwie als besonders feminin wahrnehmen könnte, sondern einfach so mehr oder weniger 08/15-Goth. Geschminkt war ich da glaube ich auch nicht, blieben dann höchstens noch lackierte Fingernägel übrig, aber ich schätze, dass die weniger offensichtlich waren, als die Haare.


    Worauf ich mit dieser kleinen Anekdote hinaus will? Kinder haben eben keine von äußeren Einflüssen unabhängige Wahrnehmung oder gar so was wie ein automatisches Geschlechtsradar.


    Ich bin ja auch jemand, der persönlich nichts auf Geschlechterstereotype und -klischees gibt. Diesen Beitrag tippe ich mit lackierten Nägeln, ich habe Pink im Kleiderschrank, und damit meine ich nichts dezentes, sondern Sachen, bei denen einen die Farbe direkt anspringt, ich schminke mich, wenn ich nicht zu faul dafür bin, was leider zu oft vorkommt, und Kleidungsstücke schaffe ich mir unabhängig davon an für welches Geschlecht sie nun gemacht worden sind. Dass ich misgendered werde kommt daher ab und zu mal vor. Passiert und ist nicht schlimm. Den Fall, dass ich dabei für eine trans Frau gehalten werde und deswegen als Frau angesprochen werde hatte ich jetzt zwar noch nicht, aber selbst wenn es passieren würde, würde es mich jetzt nicht stören. Im Zweifelsfall würde das meiner Meinung nach auch eher für die Person sprechen, die mich hier misgendered hätte, weil sie Rücksicht auf mich nehmen wollte, eben weil sie damit gezeigt hätte, dass sie Rücksicht auf mich nehmen will, auch wenn das in dem Fall nicht nötig gewesen wäre.