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Quelle: Deviantart.com
Information | Vote | Gewinner
Ähnlich wie im letzten Jahr gibt es auch dieses Jahr wieder eine bestimmte Anzahl an Punkten, die ihr den Texten geben könnt. Dabei ist zu beachten, dass ihr frei wählen könnt, wie genau ihr die Punkte verteilt und welche Texte mehr Punkte als andere bekommen. Achtet jedoch darauf, dass ihr die Punkte, die euch zur Verfügung stehen, komplett ausschöpft. Votes, welche zu wenige oder zu viele Punkte enthalten, können leider nicht gezählt werden. Des Weiteren solltet ihr eure Punkte mindestens auf drei Texte verteilen, eure Wahl begründen und natürlich nicht für eure eigenen Texte voten. Es ist außerdem hilfreich, euch das "How to vote-Topic" anzusehen. Schreibt ihr in dieser Saison besonders viele Votes, habt ihr die Chance auf einen individuellen Benutzertitel. Weitere Informationen findet ihr hier: Informationen und Regeln zur Wettbewerbssaison 2014
Wer neben den Votes noch weitere Kritik für dein Werk erhalten möchte, aber kein eigenes Topic erstellen will, der kann dies gerne in unserem Einzelne Werke-Topic tun!
Zitat von AufgabenstellungLyrics in einer kurzen Geschichte einbinden
Jeder von uns kennt sie, jeder von uns liebt sie: Gemeint ist natürlich die Musik und die entstehenden Lieder, die mit der schönen Musik unterlegt sind. Aber ohne die typischen Lyrics, den Songtext also, die man selber immer wieder gerne summt oder mitsingt, würden diese Lieder auch nicht zustande kommen. Nun geht es jedenfalls darum, die Lyrics in eine kurze Erzählung einzubauen, was sich auch als eure primäre Aufgabe herausstellt. Ihr sollt einen Song wählen und die Lyrics von diesem passend in die kurze Geschichte einbinden und diese schließlich erzählen. Dabei ist euch die Wahl eures Liedes natürlich freigestellt und diesmal ist auch der Pokémon-Bezug keine Pflicht. Die Lyrics, den Songnamen und die Übersetzung (sollte es ein englischer Songtext sein.) verpackt ihr bitte in einen Spoiler, welcher dann über eurer eigentlichen Abgabe steht. Grund für die Übersetzung sind beispielsweise User, die sich mit der englischen Sprache noch ein wenig schwer tun und es somit ebenfalls schwer hätten, die englischen Strophen zu verstehen.
Ihr könnt 9 Punkte verteilen, maximal fünf an eine Abgabe
ZitatAlles anzeigenID: [DEINE USERID]
AX: X
AX: X
Beispiel:
ID: 27258
A16: 3
A1: 5
A3: 1
A7: 1
A9: 2
Der Vote läuft bis Sonntag, den 17.08.2014, um 23:59 Uhr.
[tab=Abgaben]
Guilty All The Same von Linkin Park
Tell us all again
What you think we should be
What the answers are
What it is we can't see
Tell us all again
How to do what you say
How to fall in line
How there's no other way
But oh, we all know
You're guilty all the same
Too sick to be ashamed
You want to point your finger
But there's no one else to blame
You're guilty all the same
Too sick to be ashamed
You want to point your finger
But there's no one else to blame
You're guilty all the same
Show us all again
That our hands are unclean
That we're unprepared
That you have what we need
Show us all again
'Cause we cannot be saved
Cause the end is near
Now there's no other way
And oh, you will know
You're guilty all the same
Too sick to be ashamed
You want to point your finger
But there's no one else to blame
You're guilty all the same
Too sick to be ashamed
You want to point your finger
But there's no one else to blame
There's no one else to blame
Guilty all the same
Guilty all the same
You're guilty all the same
Yeah, you already know what it is
Can y'all explain, what kind of man is destined?
When a man has plans of being rich
If he falls off his plans, he's wealthy?
Dirty money scheme, a clean split
Nonsense the same, he didn't call for this, he's filthy
Talk team, they take the paper route
All they think about is bank accounts, assets and realty
Anybody's expense, no shame with a clear conscience
No regrets and guilt free, you claim that ain't the way that he built me
Smoke scream, we're going in flames
Know as soon as they're done what the deal be
Say it's time for things to change
We arrange that dope product we built cheap
Anything if it's more to gain
Dream, manipulated like artists, it's real deep
Until no more remains, but I'm still me
Like authentic hip-hop and rock, to pop and radio
You record companies kill me
Try to force me to strain it, no way
They got the gall to say "yo, how real can real be?"
You feel me? you will see, the greed will be to blame
Greedy for the fame, TV or a name
Media, the game, to me your all the same
You're guilty
You're guilty all the same
Too sick to be ashamed
You want to point your finger
But there's no one else to blame
You're guilty all the same
Too sick to be ashamed
You want to point your finger
But there's no one else to blame
Guilty all the same
Guilty all the same
Guilty all the same
Sag uns noch einmal
Was du denkst, was wir tun sollen
Was die Antworten sind
Was es ist, das wir nicht sehen können
Sag uns noch einmal
Was wir tun sollen
Wie wir uns anpassen sollen
Dass es keinen anderen Weg gibt
Aber ach, wir alle wissen,
Du bist genauso schuldig
Zu krank, um dich zu schämen
Du willst den Finger auf jemanden zeigen
Aber es gibt niemanden, den du beschuldigen kannst
Du bist genauso schuldig
Zu krank, um dich zu schämen
Du willst den Finger auf jemanden zeigen
Aber es gibt niemanden, den du beschuldigen kannst
Du bist genauso schuldig
Zeig uns alles noch einmal
Dass unsere Hände nicht sauber sind
Dass wir nicht vorbereitet sind
Dass du hast, was wir brauchen
Zeig uns alles noch einmal
Denn wir können nicht mehr gerettet werden
Denn das Ende ist nah
Jetzt gibt es keinen anderen Weg mehr
Und oh, du wirst schon sehen
Du bist genauso schuldig
Zu krank, um dich zu schämen
Du willst den Finger auf jemanden zeigen
Aber es gibt niemanden, den du beschuldigen kannst
Du bist genauso schuldig
Zu krank , um dich zu schämen
Du willst den Finger auf jemanden zeigen
Aber es gibt niemanden, den du beschuldigen kannst
Es gibt niemanden, den du beschuldigen kannst
Wir sind alle gleich schuldig
Es gibt niemanden, den du beschuldigen kannst
Wir sind alle gleich schuldig
Yeah, du weißt, was es ist
Kannst du uns erklären, welche Art von Mann bestimmt ist?
Wenn ein Mann plant reich zu sein
Und er kommt von seinem Plan ab, ist er dann wohlhabend?
Schmutziges Geld sorgt für eine astreine Kluft
Immer der gleiche Unsinn, er hat das nicht gewollt, er ist versifft
Haltet zusammen, er trägt die Zeitung aus
Alles was sie im Kopf haben sind Bankkonten, Vermögen und Immobilien
Niemand erwartet das von ihnen, ein reines Gewissen ist keine Schande
Keine Reue und Schuldenfreiheit, du beschwerst dich, das sie nicht die Art wie ich erzogen worden bin
Eine dicke Nebelwand, wir gehen in Flammen auf
Sie werden es auch bald merke, sobald der Deal vollbracht ist
Sag es ist Zeit, etwas zu verändern
Umgestalten, hochwertige Produkte statt billigen
Alles wird verändert, wenn es zum Ziel führt
Träume, manipuliert wie Künstler, das geht wirklich unter die Haut
Bis keiner mehr da ist, aber ich bin immer noch ich
Wie authentischer Hip-Hop und Rock im Vergleich zu Pop und Radio
Deine Plattenfirma bringt mich um
Sie wollen mich dazu bringen, es für sie zu beanspruchen.. niemals
Sie haben die Unverfrorenheit mich zu sagen: "Hey was ist schon noch Wirklichkeit?"
Du willst mich spüren? Du wirst schon sehen, die Gier wird noch bestraft werden
Gierig nach Ruhm, TV oder einem Namen
Medien, Spiele.. für mich ist es alles dasselbe
Ihr seid alle schuld
Du bist genauso schuldig
Zu krank , um dich zu schämen
Du willst den Finger auf jemanden zeigen
Aber es gibt niemanden, den du beschuldigen kannst
Du bist genauso schuldig
Zu krank , um dich zu schämen
Du willst den Finger auf jemanden zeigen
Aber es gibt niemanden, den du beschuldigen kannst
Du bist genauso schuldig
Du bist genauso schuldig
Du bist genauso schuldig
Song: "Guilty All The Same" (Linkin Park)
You're guilty all the same
too sick to be ashamed
You want to point your finger
But there's no one else to blame.
Kaum hörbar setzte er einen Fuß vor den anderen und legte so abermals einige Meter zurück, bevor er sich schwer atmend gegen die frisch renovierte Mauer eines Hochhauses lehnte. „Es kann nicht mehr weit sein...“, flüsterte der Junge – vermutlich nicht mehr als neun, zehn Jahre alt – von seinem langen Marsch erschöpft; seine zerschundenen, schmutzigen Beine steckten in einer viel zu großen, mehrmals hochgekrempelten Hose, deren Stoff einen eigenartigen Grauton aufwies. War es Schmutz? Außenstehende konnten nur ahnen, dass dieses Kleidungsstück vermutlich schon ewig keine Waschmaschine mehr gesehen hatte. Das T-Shirt des Jungen schien so, als würde es nur noch aus vereinzelten Fetzen bestehend von seinem Körper hängen; hätte er darüber keine dicke Weste getragen, wäre dieser harte Winter für ihn wohl kaum zu überleben. Doch schon mit einem kurzen Blick auf die vorbeigehenden Passanten, die den Eindruck machten, als wären sie gerade eben neue Kleidung einkaufen gegangen, war festzustellen, dass auch dieses Kleidungsstück alles andere als modisch war: ausgeblichen, verschmutzt und löchrig zugleich. Passend zu seiner Hose, mochten die wenigen Menschen, die das Kind genauer musterten, abfällig denken. Aber dass der Junge völlig andere Sorgen hatte … Nun ja, darüber wollten wohl die wenigsten Bewohner dieses Viertels sinnieren.
Show us all again
That our hands are unclean
That we're unprepared
That you have what we need.
Show us all again
'Cause we cannot be saved
Cause the end is near
Now there's no other way.
„Verzeihung, können Sie mir vielleicht sagen, wo ich die reichste Person der Stadt finde?“
Als die kindliche, erschöpfte – aber gleichzeitig auch hoffnungsvolle – Stimme in das Ohr der Passantin drang, vermutete sie im ersten Moment, sich verhört zu haben. Hatte sie dieser ... Straßenjunge denn tatsächlich angesprochen? Was meinte er mit dieser eigenartigen Frage? Suchte er diese „reiche Person“, damit er sie vielleicht ausrauben konnte – er und seine Bande, die sich vermutlich irgendwo außerhalb der Großstadt herumtrieb? Oder sollte diese Frage lediglich ein Ablenkungsmanöver sein, damit man sie bestehlen konnte? Wie auch immer, in solche Dinge verwickelt sein wollte die junge Angestellte auf gar keinen Fall.
„Würdest du mich bitte in Ruhe lassen, ich habe noch zu tun“, antwortete die Frau schließlich unwirsch, als sie der Junge erwartungsvoll anblickte, bevor sie so schnell wie es nur möglich war an ihm vorbei eilte. Zwei Jugendliche hatten das Spektakel mit einer Tüte Chips in der Hand beobachtet und riefen dem Kind nun ein gelangweiltes „Geh' doch einfach dahin zurück, wo du hergekommen bist“ zu.
„Ihr versteht nicht, ich ...“, setzte der Junge an, den Fremden seine Situation zu erklären, wurde jedoch von einem starken Hustenanfall unterbrochen. Die älteren Jungen wichen angeekelt einen Schritt zurück.
„... und das bitte ein bisschen schnell, bevor du uns hier noch irgendwelche Seuchen aus dem Ghetto einbringst“, setzte einer der beiden fort, bevor er seine Chipstüte in einer Mülltonne versenkte und dem kleinen Jungen den Rücken kehrte, seinem Kumpel folgend.
Mit einem kurzen Blick auf den Himmel konnte der Junge feststellen, dass es nur noch wenige Stunden bis Sonnenuntergang sein mussten – wenn überhaupt. Die Zeit wurde knapp und was er jetzt dringender als alles andere brauchte, war eine reiche Person. Ein einziger Mensch, der ihm den Bruchteil seines Vermögens überlassen könnte, um dieses leider verdammt teure Medikament zu besorgen. Diese Reichen hier hatten immerhin genug Geld – diese wenigen Scheine würde ihnen doch nicht fehlen, oder? Ein Mensch, der genug Kohle hatte, um darin baden zu können, musste auch etwas für todkranke Kinder übrig haben, war es nicht so? Auch, wenn der Junge noch nie einen solchen Menschen getroffen hatte, war er fest davon überzeugt. Aber wenn es nun doch nicht so wahr? Sollte er vielleicht lieber zu Plan B greifen?
Auch, wenn er zusammen mit seiner kleinen Schwester immer wieder darüber sinniert hat, wie ein Leben als reicher Mensch wohl wäre, war es doch gar nicht so abwegig, auch die vollkommen „normalen“ Menschen um ein wenig Geld zu bitten. Das Betteln würde ihn zu viel Zeit kosten, aber wie wäre es nun, hätte er an Haustüren geklopft und um großzügige Spenden gebeten? Das dauerte vermutlich zwar noch immer länger als eine einzige, sehr reiche Person zu fragen, aber wäre diese Idee nicht vielleicht doch von größerem Erfolg gekrönt? Zeit zum Nachdenken blieb dem Jungen nicht, sodass er seine Idee schnellstmöglich in die Tat umsetzen wollte.
All they think about is bank accounts, assets and realty
Anybody's expense, no shame with a clear conscience.
„Verzeihung, haben Sie vielleicht ein paar Dollar, die Sie mir borgen könnten? Ich verspreche, sie bald zurückzuzahlen!“ - „Ich benötige dringend Geld für ein bestimmtes Medikament...“ - „Haben Sie doch ein Herz und helfen Kindern, die sich nicht Ihren Lebensstandard leisten können!“ - „Ich bitte Sie, die Zeit läuft mir davon!“ - „Wenn ich es nicht bis heute Abend geschafft habe, dann … dann … vielleicht ist es dann schon zu spät ...“ - „Ich bitte Sie!“ - „Bitte ...“
Wohnung für Wohnung, Satz für Satz, Absage für Absage. Manche Bewohner beließen es immerhin bei einem „Tut mir Leid, Kleiner, aber ich brauche mein Geld selbst. Vielleicht wirst du woanders fündig“, während andere gar damit drohten, die Polizei zu verständigen. Aus manchen Appartments war das leise, gleichmäßige Ticken einer Uhr zu vernehmen – die verbleibende Zeit verabschiedete sich langsam.
Genauso wie die letzten Sonnenstrahlen, die hinter dem Horizont verschwanden.
'Cause the end is near.
Als der Junge vor seinem kleinen, bescheidenen Heim ankam, welches sich in einer verlassen Seitengasse etwas außerhalb der Stadt befand, und seine dreckige Hand auf die Türklinke legte, zögerte er. Er konnte seine Niederlage nicht in Kauf nehmen. Er wollte noch nicht Zuhause angekommen sein.
Zuhause?
War dies hier überhaupt sein Zuhause? Würde dieser Ort hier auch in wenigen Minuten noch den selben Wert für ihn besitzen, wie vor einigen Jahren? Als Mutter und Vater noch hier waren, als er mit seiner damals wenige Monate alten Schwester gespielt hatte, völlig ahnungslos, was ihn in seinem Leben noch erwarten würde? Ohne den Hass auf all jene, die auf ihren Geldbergen thronend abfällig auf die kleine Familie herabgesesehen hatten? Die jetzt die Macht hatten, Leben zu retten, deren Seele jedoch bereits zu verdorben war, die kein Gewissen besaßen? Menschen, die ihn in das Unglück gestürzt haben. Irgendwann würden sie dafür bestraft werden. Doch der Junge wollte vor ihren Taten nicht weglaufen.
Mit einem leisen Knarren öffnete sich die morsche Holztür; der nur wenige Quadratmeter große Raum, der sich hinter dem Eingang befand, lag im Dunkeln. Der Lichtschalter war schon seit Jahren defekt, ebenso die Straßenlaternen, welche die heruntergekommene Seitengasse vor Jahrzehnten in Licht getaucht hatten. Mit wackeligen Beinen bewegte sich der Junge durch das Zimmer, geradewegs auf das schmale Holzbett unter dem Fenster zu. Der Mond, welcher hinter einigen Wolken auftauchte, warf sein Licht durch das winzige Fenster und beleuchtete das Bett für wenige Momente.
„Es tut mir Leid, Schwesterherz ...“, flüsterte der Junge mit tränenerstickter Stimme, als er mit seinen schmutzigen Händen sanft den leblosen Körper des kleinen Mädchens berührte.
„Richte Mutter und Vater einen schönen Gruß von mir aus ...“ Eine Träne landete auf den kalten, zarten Händen des Mädchens.
„Und vergiss niemals, dass ich dich geliebt habe und immer lieben werde. Ich habe mein bestes getan. Ich bin nicht schuldig. Und ich werde dir bald folgen.“
You're guilty all the same.
Gefangen in einem Unwetter auf der Egnatia Straße
Starke Winde treiben uns weit vom Festland
Unsere Route könnte falsch sein
Lichter gehen an und aus
Das Schiff fährt Richtung Grevena
In einem endlosen Meer aus gutem, altem Whiskey
Schiffbrüchige sind wir, keiner wird uns finden
Die Erde ist benommen, sie taumelt hinfort
Löcher im Kopf und ein Wagen der herumgeht
Wer hat ihm Segel und Steuerrad gegeben?
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol ist umsonst, Alkohol ist umsonst
Die Wellen sind riesig, die Winde hören nicht auf zu blasen
Und die Meerjungfrau hört nicht auf zu fragen.
Gute Frau, Alex hatte einen zuviel.
Mitten im Meer eine Ampel.
Vielleicht haben sie Wind gekriegt.
Wer hat so eine große Entfernung zwischen meinem Haus und mir getan?
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol ist umsonst, Alkohol ist umsonst
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol ist umsonst, Alkohol ist umsonst
Gefangen in einem Unwetter auf der Egnatia Straße
Starke Winde treiben uns weit vom Festland
Unsere Route könnte falsch sein
Lichter gehen an und aus
Das Schiff fährt Richtung Grevena
Es ist nicht der Fehler des Whiskeys
Die Eiswürfel waren mit Alkohol versetzt
Und das Schiff scheint auf vier Rädern zu laufen!
Eine Alkoholkontrolle und ein Verkehrspolizist
Macht uns keine Angst
Eine Talfahrt auf dem Meer beginnt.
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol, Alkohol, Alkohol ist umsonst
Alkohol ist umsonst, Alkohol ist umsonst
Song: "Alcohol is free" (Koza Mostra)
Das Schiff fährt Richtung Grevena. Ich sitze in der Kombüse und schäle Kartoffeln. Man könnte meinen, dass ich mich langweile, aber dem ist nicht so, denn wir sind gefangen in einem Unwetter auf der Egnatia Straße, unsere Route könnte falsch sein, da ich mir nicht sicher bin, ob ich nicht längst den Jubel der Matrosen hören müsste, der immer wenn die Ankunft in Grevena kurz bevor steht an meine Ohren dringt und es erfordert enorme Konzentration, jetzt Kartoffeln zu schälen. Ich könnte den Kapitän fragen, wann wir endlich ankommen, aber dann würde ich ihm nur wieder einen Grund liefern, mich anzuschreien. Wahrscheinlich würde er mir entgegen brüllen, dass mir das egal sein könne, weil ich doch sowieso nur ein mickriger Küchenjunge sei. Bei diesen Gedanken kann ich nicht anders, als mich über die ruppige Art des Kapitäns zu ärgern und als wäre das nicht genug, werde ich dadurch für einen Moment unachtsam, was bei einem derartigen Wellengang natürlich eine blutende Schnittwunde bedeutet. Ich schreie kurz auf, aber ich bin den Schmerz schon fast gewöhnt. Ich bin mir nicht sicher, doch diese hier ist bestimmt meine zehnte durch Kartoffelschälen verursachte Wunde auf dieser Fahrt. Wenn ich recht bedenke gleicht es schon fast einem Wunder, dass ich ausgerechnet als ein Sturm draußen tobt, viel länger als sonst gebraucht habe, um mich zu verletzten, doch trotzdem bekomme ich immer wieder denselben Auftrag. Wahrscheinlich ist der Matrose Dimitris Matsidis, der einzige der Besatzung auf diesem Handelsschiff, der mich, Kostas Ninis den Küchenjungen ohne Eltern, leiden kann.
Ich schaue mich nach dem Verbandskasten um, doch ich kann in nicht an seinem ursprünglichem Platz in der Ecke neben der Herdplatte entdecken. Bis ich ihn endlich inmitten der vielen Töpfe im Schrank finde, drücke ich meine Hand gegen meine Küchenschürze, die dann nach dem Verbinden der Wunde von einem ziemlich großen roten Fleck besudelt ist. Und der Seegang nimmt noch dazu immer mehr an Heftigkeit zu.
Plötzlich wird unser Schiff von einer gewaltigen Welle getroffen und zur Seite geschleudert. Zwar sehe ich das Ereignis nicht, doch als Beweis genügt mir, dass ich durch die ungeheure Wucht von meinen Füßen gerissen werde, förmlich durch die Kombüse fliege und zuletzt unsanft lande. Das Klirren und Scheppern der ebenfalls zu Boden fallenden Töpfe, Pfannen, Löffel, Gabeln und Messer, das meinen Sturz begleitet, wird dabei lediglich von dem nun anschwellenden Gebrüll der Matrosen übertönt. Es scheint, als sei gerade irgendetwas Wichtiges am Schiff kaputt gegangen. Langsam aber sicher werde ich immer unruhiger, was sicher daran liegt, dass das Schiff nun schon fast pausenlos von Wellen getroffen wird und der Boden unter mir so schwankt, dass aufrechtes Stehen nicht mehr möglich ist, aber das Schlimmste ist, dass es sich so anhört, als würden immer weniger Matrosen brüllen. Als der Kapitän schließlich in die Kombüse gewankt kommt, sitze ich schon nur noch zitternd in der Ecke und starre auf meinen gesamten Mageninhalt vor mir auf dem Boden und das Gebrüll hat aufgehört.
Er braucht einige Zeit, bis er mich entdeckt, doch als er mich sieht, fängt er an, heftig zu lachen: „Früher hätte ich dich angeschrien, wenn ich dich so sitzen gesehen hätte, aber jetzt habe ich mir selber in die Hosen gemacht.“ Dann setzt er sich (wahrscheinlich eher, weil er den gesamten Vorrat an Whisky aus seiner Kajüte außer der einen Flasche in seiner Hand intus hat, als wegen des Seegangs) wenig filigran gegenüber von mir, um dabei mein Erbrochenes nur um Haaresbreite zu verfehlen. Mir schlägt der Gestank nach Alkohol und Urin entgegen und wenn ich nicht nichts mehr in meinem Magen haben würde, würde ich ihn jetzt nur allzu gerne leeren. Wenigstens finde ich meine Sprache wieder: „Was passiert da draußen?“ Wieder lacht der Kapitän sein kratziges Lachen und antwortet: „Die Wellen sind riesig, die Winde hören nicht auf zu blasen und das Deck sieht wie ein Schlachtfeld aus. Allerdings fehlen die Leichen. Die hat das Meer verschluckt. Und wir werden ihnen bald folgen.“
Ich weiß nicht warum, aber die Worte, die der Kapitän da gesagt hat, schockieren mich nicht. Wahrscheinlich habe ich es bereits gewusst, als das Brüllen der Matrosen leiser wurde. So bleibe ich still sitzen, anstatt in Panik zu verfallen. Ich hebe stattdessen meinen Kopf und betrachte den Kapitän. Im Angesicht des Todes ist jegliche Wut, wie ich sie meist gesehen habe, aus seinem Gesicht gewichen. Ohne sie sieht sein Gesicht einfach nur noch wie eine durchschnittliche Visage mit einem weißen Bart und einem gleichgültigem Ausdruck aus. Auch die Kapitänsmütze, die ihm sonst immer eine enorme Autorität verschafft hat, befindet sich nicht mehr auf seinem Kopf, sondern schwimmt gerade wahrscheinlich irgendwo auf dem Meer. Die zurückgebliebene Halbglatze flößt dagegen ziemlich wenig Respekt ein. „Warum braucht es einen tödlichen Sturm, damit du endlich mal genug Mut hast, um mir mal für mehr als drei Sekunden ins Gesicht zu schauen?“ Ich will nicht antworten, ich könnte es jetzt auch nicht. Stattdessen sagt er: „Vielleicht haben sie Wind gekriegt.“ „Wer soll von was Wind gekriegt haben“, frage ich. „Apalala, Allah, Poseidon, oder der Heilige Geist in Sandalen, was weiß ich wer! Ich weiß nur, dass es von Anfang an falsch war diese Fracht aufzuladen und nun werden wir alle bestraft!“ „Was transportieren wir denn?“ „Das willst du nicht wissen, Junge.“ Dann sagt der Kapitän nichts mehr und ich will wirklich nicht wissen, mit was dieses Schiff im letzten Hafen beladen worden ist. Das einzige, was der Kapitän noch macht, ist seine Whiskyflasche zu öffnen, um sie mir dann wortlos hinzuhalten. Eigentlich ist ja sowieso alles egal, also kann ich mich jetzt wenigstens zum ersten Mal richtig betrinken. Ich nehme die Flasche, doch in diesem Moment kommt die nächste Welle und es fühlt sich so an, als wäre sie die bis jetzt wuchtigste von allen. Mein Kinn schlägt auf dem Boden auf. Ich spüre den Schmerz, höre das Glas der Whiskyflasche zerbrechen und schwimme. In einem endlosen Meer aus gutem, altem Whisky. Dann fliegt die Tür auf und der Whisky wird vom Wasser vertrieben. Ich hätte sehr gerne noch einmal mit Dimitris, meinem guten Freund, gesprochen, doch wahrscheinlich ruht er schon auf dem Meeresgrund. Mit uns beiden ist es als letztes zu Ende, aber es ist zu Ende. Eine Talfahrt auf dem Meer beginnt.
I can be selfish
Yeah, so impatient
Sometimes I feel like Marilyn Monroe
I'm insecure, yeah I make mistakes
Sometimes I feel like I'm at the end of the road
I can get low I can get low
Don't know which way is up
Yeah I can get high, I can get high
Like I could never come down
Call it a curse
Or just call me blessed
If you can't handle my worst
You ain't getting my best
Is this how Marilyn Monroe felt? (felt felt felt)
Must be how Marilyn Monroe felt (felt felt felt)
Its like all the good things
They fall apart like…
Like Marilyn Monroe
Truth is we mess up
Till we get it right
I don't want to end up losing my soul
I can get low I can get low
Don't know which way is up
Yeah I can get high, I can get high
Like I could never come down
Call it a curse
Or just call me blessed
If you can't handle my worst
You ain't getting my best
Is this how Marilyn Monroe felt? (felt felt felt)
Must be how Marilyn Monroe felt (felt felt felt)
Take me or leave me
I'll never be perfect
Believe me, I'm worth it
So take me or leave me! (So take me or leave me)
So take me or leave me! (So take me or leave me)
Call it a curse
Or just call me blessed
If you can't handle my worst
You ain't getting my best
Is this how Marilyn Monroe felt? (felt felt felt)
Must be how Marilyn Monroe felt (felt felt felt)
Is this how Marilyn Monroe felt? (felt felt felt)
Must be how Marilyn Monroe felt (felt felt felt)
Ich kann selbstverliebt sein.
Du bist so ungeduldig.
Manchmal fühle ich mich wie
Marilyn Monroe.
Ich bin unsicher,
Ja, ich mache Fehler
Manchmal fühle ich mich, als wäre ich am Ende des Weges.
Ich bin am Ende,
Ich bin am Ende,
Ich weiß nicht, wie es wieder rauf geht.
Ja ich kann es wieder rauf bekommen,
Ich kann es bekommen.
Als ob ich niemals unten gewesen wäre.
Nenn es ein Fluch,
Oder nenn mich gesegnet.
Wenn du nicht mein Schlimmstes vertragen kannst,
Bekommst du nicht mein Bestes.
Ist das, wie sich Marilyn Monroe fühlte, fühlte, fühlte, fühlte?
So muss es sich für Marilyn Monroe angefühlt haben, angefühlt haben, angefühlt haben, angefühlt haben.
Es ist, als würden all die guten Dinge
zusammenbrechen.
Wie Marilyn Monroe.
Wahrheit ist das: Wir bauen Mist,
Bis wir es richtig schaffen.
Ich will nicht meine Seele verlierend sterben.
Ich bin am Ende,
Ich bin am Ende,
Ich weiß nicht, wie es wieder rauf geht.
Ja, ich kann es wieder rauf bekommen,
Ich kann es bekommen.
Als ob ich niemals unten war.
Nenn es ein Fluch,
Oder nenn mich gesegnet.
Wenn du nicht mein Schlimmstes vertragen kannst,
Bekommst du nicht mein Bestes.
Ist das, wie sich Marilyn Monroe fühlte, fühlte, fühlte, fühlte?
So muss es sich für Marilyn Monroe angefühlt haben, angefühlt haben, angefühlt haben, angefühlt haben.
Nimm mich, oder verlass mich.
Ich werde niemals perfekt sein.
Glaub mir, ich bin es wert.
Also nimm mich oder verlass mich!
(Nimm mich, oder verlass mich.)
Also nimm mich, oder verlass mich!
(Nimm mich, oder verlass mich.)
Nenn es einen Fluch,
Oder nenn mich gesegnet.
Wenn du mein Schlimmstes nicht vertragen kannst,
Bekommst du mein Bestes nicht.
Ist das, wie sich Marilyn Monroe fühlte, fühlte, fühlte, fühlte?
So muss es sich für Marilyn Monroe angefühlt haben, angefühlt haben, angefühlt haben, angefühlt haben.
Ist das, wie sich Marilyn Monroe fühlte, fühlte, fühlte, fühlte?
So muss es sich für Marilyn Monroe angefühlt haben, angefühlt haben, angefühlt haben, angefühlt haben.
Song: "Marilyn Monroe" (Nicki Minaj)
Sehr geehrte Damen und Herren von Young Money Records,
mein Name ist Kussi Kussaj und ich möchte mich bei Ihnen als singendes Rossana bewerben. Zunächst möchte ich aber einiges zu meiner Person sagen:
Geboren wurde ich in der Sinnoh-Region. Als Kussilla bin ich in sehr, sehr ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Wir hatten wenig Geld, ein kleines Haus, in dem insgesamt neun Familien-Mitglieder Platz finden mussten, und immer wieder Probleme, ob jeder von uns überhaupt eine Scheibe Brot bekommt. Es war insgesamt also keine besonders schöne Kindheit, wie sie jeder verdient hat.
Die Probleme wurden nur nicht besser. Mein Vater verlor früh seinen Job, fing an zu trinken und wurde gewalttätig; gegenüber meiner Mutter und meinen Brüdern und Schwestern. Selbstverständlich auch mir gegenüber, wo ich als die Älteste der Kinder besonders drunter zu leiden hatte. Ich versuchte ständig, meine Geschwister in Schutz zu nehmen und fing mir öfter eine ein als alle anderen zusammen. Doch wusste ich, dass ich es für sie tat und ihnen diese schlimmen Erfahrungen erspart blieben. Besonders diese eine…
Es war eines Nachts, als ich gerade von einer Feier nachhause kam. Vor der Haustür standen meine Eltern und stritten ganz furchtbar. Plötzlich schlug mein Vater auf meine Mutter ein. Sie schrie ganz furchtbar, konnte sich nicht wehren. Auf einmal holte mein Vater ein Messer aus seiner Tasche und schrie sie an, ihr Leben sei an dieser Stelle beendet. Ich rannte los, wurde stinksauer. Er sah, wie ich auf ihn zu rannte, und auf einmal warf er das Messer in meine Richtung. Es traf mein Bein. Als ich zu Boden ging, wurde meine Mutter so sauer, wie ich sie noch nie vorher erlebt hatte. Sie stand auf, als sei nichts gewesen, packte meinen Vater und warf ihn direkt in den Teich vor unserem Haus – und vereiste ihn. Sein Tod muss ein furchtbarer, aber fairer gewesen sein.
Meine Mutter brachte mich, trotz ihrer eigenen schweren Verletzungen, direkt in ein Krankenhaus. Sie war eine großartige Frau. Dort angekommen, wurde ich direkt behandelt. Dennoch sollte ich zur Überwachung dort bleiben über Nacht, genau wie meine Mutter – eine traurige Nacht.
Um 3 Uhr morgens wurde ich von einer Schwester geweckt, die zu mir meinte, es ginge mit meiner Mutter zu Ende. Sie habe schwere innere Verletzungen, Hirnblutungen und diverse Brüche. Direkt half man mir zu ihr ins Zimmer. Es war ein schrecklicher Anblick. Sie war bis ans Äußerste verkabelt, und doch war jede Hoffnung verloren. Sie wurde geweckt, als ich kam, um noch einmal mit mir zu reden.
Ich nahm ihre Hand. Ihr Kopf drehte sich langsam zu mir und man sah, wie Tränen der Trauer ihr Gesicht benetzten. Ich wollte selbst nicht weinen, damit sie mich ein aller letztes Mal glücklich sieht. Ich lächelte sie also an; sie sollte sterben, ohne auch nur im Ansatz etwas Trauriges zu sehen.
Sie entschuldigte sich nur bei mir, dass sie mich nun verließe, dass sie meinen Vater nicht früher verließ, dass sie mich nie genug in Schutz nehmen konnte. Sie weinte so furchtbar, und ich wusste, dass sie immer alles tat. Ich meinte nur, sie solle sich darum keine Gedanken machen, ich werde sie immer lieben und in guter Erinnerung behalten, egal was in der Vergangenheit geschah.
Nachdem ich das sagte, sah man ein kleines Lächeln – als sich ihre Augen langsam schlossen und die Spannung aus ihrer Hand verschwand. Sie war im Himmel.
Die Schwester ließ mich mit ihr allein, meinte aber, sie käme bald zurück, wenn ich soweit sah. Eine Stunde lang saß ich dort, mit der Hand meiner Mutter in der Hand und weinte.
Als die Schwester zurückkam, nahm sie mich in den Arm und brachte mich in mein Zimmer. Und sie blieb. Die Schwester sagte, sie kenne das Gefühl die eigene Mutter zu verlieren. Sie nahm meine Hand, ich schlief ein und sie ließ sie nicht mehr los, bis ich aufwachte.
Am nächsten Morgen wurde ich nachhause gebracht. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das alles meinen Geschwistern erklären sollte. Ich wusste es nicht. Also tat ich zunächst nichts anderes als mich darum zu kümmern, wie es ihnen allen gut geht. Ich machte Frühstück, bereitete sie auf ihren Schultag vor, und vernachlässigte dabei völlig, mich um mich zu kümmern. Doch es war mir egal. Sie gingen nun vor, sie mussten geschützt werden.
Als alle außer Haus waren, setzt ich mich auf einen Stuhl in der Küche – und fing an, zu weinen. Es ging mir nicht gut, nein, und ich war froh, als niemand Zuhause war. Und ich weinte, bis die ersten wieder Heim kamen. So schnell legte ich noch nie ein künstliches Lächeln auf und versuchte, das Geschehene zu verheimlichen. Und so ging es mehrere Tage lang.
Irgendwann kam die Frage auf, wo Mama und Papa seien. Was hätte ich sagen sollen? Die Wahrheit? Mir fiel nichts ein, um sie vollends zu schützen. Doch auch sie hätten früher oder später die Wahrheit erfahren müssen. Also sagte ich, sie seien beide im Himmel und würden auf uns herabschauen. Sie wussten, was gemeint war, doch niemand fragte, was passiert sei. Als hätten sie gewusst, dass es Streit zwischen meinen Eltern gab, als hätten sie gewusst, was passierte. Wir nahmen uns alle bei den Händen und saßen nur dort. Dort, und waren still.
Viele Wochen lebten wir weiter in unseren Alltag hinein. Während es den anderen zunehmend besser ging, wurde es um meine Wenigkeit nur schlimmer. Ab diesem Punkt entdeckte ich die Musik für mich. Ja, die Musik.
Eines Vormittags, als ich weinend in der Küche saß, nahm ich ein Blatt Papier und schrieb einige Zeilen nieder. Ich möchte sie ihnen zeigen:
„I can get low I can get low
Don't know which way is up
Yeah I can get high, I can get high
Like I could never come down
Call it a curse
Or just call me blessed
If you can't handle my worst
You ain't getting my best
Is this how Marilyn Monroe felt? (felt felt felt)
Must be how Marilyn Monroe felt (felt felt felt)“
Und ab da begann die Hoffnung. Ich schrieb mein Lied zu Ende und nannte es „Marilyn Monroe“. Eine starke Frau, eine erfolgreiche Frau, die sich nicht unterkriegen lassen wollte. Und das wollte ich auch nicht.
Dieses Lied ist meiner Mutter gewidmet. Auf dass sie es im Himmel hört und stolz auf mich ist, dass sie mir diese Kraft schenkte.
Kussi Kussaj
Du bist ein wirklich guter Freund
Einer von dem so mancher träumt
Wir haben viele Freunde
Doch sie kommen und gehen
Ich glaube es braucht keine Worte
Wir beide wissen ganz genau warum
Wir bleiben zusammen, was auch immer kommt
Von jetzt bis ans Ende der Zeit
Wir bleiben zusammen, dass weiß ich genau
Denn jetzt und alle Zeit sind wir zwei bereit
Gemeinsam bis ans Ende der Welt
Wir gehen einen langen weg
Und du bist der, der zu mir steht
In guten und in schlechten Zeiten vertraue ich Dir
Ganz egal wohin der Weg führt
Sei sicher ich bin immer für Dich da
Wir bleiben zusammen, was auch immer kommt
Von jetzt bis ans Ende der Zeit
Wir bleiben zusammen, dass weiß ich genau
Denn jetzt und alle Zeit sind wir zwei bereit
Gemeinsam bis ans Ende der Welt
Ganz egal wohin uns das Schicksal führt
Ich bin immer für Dich da
glaube an mich
Dann sind wir zwei bereit
Song: "Wir bleiben zusammen" (Pokémon)
Da steht sie vor mir: Meine beste Freundin Reka. Schon jetzt hatte ich Tränen in den Augen , aber ich wusste das sie sich von mir verabschieden musste. Umzüge sind schwer für zwei beste Freunde doch es ging nicht anders. Da sagte sie: „ Wir sehen uns wieder Keni, du weißt doch unser Motto: Wir bleiben zusammen was auch immer kommt“ „ Ja ich weiß, aber ...“, erwiderte ich. „Kein aber, wir sind beste Freundinnen also stehen wir zueinander, in guten wie in schlechten Zeiten. Es ist egal ob du wegziehst oder nicht. Ob in eine andere Stadt oder ein anderes Land. Es ist egal wo uns unsere Wege hin führen, wir waren und sind immer für einander da. Glaube an dich und an unsere Freundschaft vergiss das nie!“, rief sie. Ich fiel ihr in die Arme. „ Ich weiß, wenn wir an unserem neuen Haus sind dann schreibe ich dir eine E-Mail OK?“,fragte ich Reka. „ Ja aber bevor du verschwindest habe ich etwas für dich“, sagte sie und holte etwas aus den Tiefen ihrer Manteltaschen. „ Ein Armband?“,fragte ich erstaunt. „ Ja der Anhänger soll dich an unsere Freundschaft erinnern“,erwiederte sie. Ich mir den Anhänger genauer an: „ Ein Poke-Ball!“, rief ich perplex, „Wofür ist der?“ „ Dafür das du mir diese wunderbare Welt gezeigt hast und für die Zeit die wir zusammen waren“, sagte sie strahlend. „ Wir werden für immer und ewig zusammen bleiben“
dt. Lass sie gehen
Well you only need the light when it's burning low
Only miss the sun when it starts to snow
Only know you love her when you let her go
Only know you've been high when you're feeling low
Only hate the road when you're missing home
Only know you love her when you let her go
And you let her go
Staring at the bottom of your glass
Hoping one day you'll make a dream last
But dreams come slow and they go so fast
You see her when you close your eyes
Maybe one day you'll understand why
Everything you touch surely dies
But you only need the light when it's burning low
Only miss the sun when it starts to snow
Only know you love her when you let her go
Only know you've been high when you're feeling low
Only hate the road when you're missing home
Only know you love her when you let her go
Staring at the ceiling in the dark
Same old empty feeling in your heart
'Cause love comes slow and it goes so fast
Well you see her when you fall asleep
But never to touch and never to keep
'Cause you loved her too much and you dive too deep
Well you only need the light when it's burning low
Only miss the sun when it starts to snow
Only know you love her when you let her go
Only know you've been high when you're feeling low
Only hate the road when you're missing home
Only know you love her when you let her go
And you let her go
Oh oh oh no
And you let her go
Oh oh oh no
Well you let her go
'cause you only need the light when it's burning low
Only miss the sun when it starts to snow
Only know you love her when you let her go
Only know you've been high when you're feeling low
Only hate the road when you're missing home
Only know you love her when you let her go
'cause you only need the light when it's burning low
Only miss the sun when it starts to snow
Only know you love her when you let her go
Only know you've been high when you're feeling low
Only hate the road when you're missing home
Only know you love her when you let her go
And you let her go
Tja, du brauchst das Licht nur, wenn es schwach leuchtet.
Vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu schneien.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Weißt nur, dass du glücklich warst, wenn du dich niedergeschlagen fühlst.
Hasst die Straße nur, wenn du dein Zuhause vermisst.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Und du lässt sie gehen.
Starrend auf den Boden deines Glases.
Hoffend, dass du es eines Tages schaffst, einen Traum andauern zu lassen.
Träume kommen langsam und vergehen so schnell.
Du siehst sie, wenn du deine Augen schließt.
Vielleicht wirst du eines Tages verstehen, warum.
Alles was du berührst, all das stirbt.
Denn du brauchst das Licht nur, wenn es schwach leuchtet.
Vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Weißt nur, dass du glücklich warst, wenn du dich niedergeschlagen fühlst.
Hasst die Straße nur, wenn du dein Zuhause vermisst.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
An die Decke in der Dunkelheit starrend.
Das gleiche leere Gefühl in deinem Herzen.
Liebe kommt langsam und vergeht so schnell.
Nun, du siehst sie, wenn du einschläfst.
Niemals zu berühren und niemals zu halten.
Weil du sie zu sehr geliebt hast.
Und du tauchst zu tief.
Denn du brauchst das Licht nur, wenn es schwach leuchtet.
Vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu schneien.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Weißt nur, dass du glücklich warst, wenn du dich niedergeschlagen fühlst.
Hasst die Straße nur, wenn du dein Zuhause vermisst.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Und du lässt sie gehen.
Oh oh oh nein.
Und du lässt sie gehen.
Oh oh oh nein.
Du lässt sie gehen.
Weil du das Licht nur brauchst, wenn es schwach leuchtet.
Vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu schneien.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Weißt nur, dass du glücklich warst, wenn du dich niedergeschlagen fühlst.
Hasst die Straße nur, wenn du dein Zuhause vermisst.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Weil du das Licht nur brauchst, wenn es schwach leuchtet.
Vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu schneien.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Weißt nur, dass du glücklich warst, wenn du dich niedergeschlagen fühlst.
Hasst die Straße nur, wenn du dein Zuhause vermisst.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.
Und du lässt sie gehen.
Song: "Let Her Go" (Passenger)
Jenny lag in einer flauschigen Wolke aus rosa Zuckerwatte, während ein geflügeltes Einhorn auf sie zugeflogen kann, die Nüstern zu einem sanften Wiehern gebläht. Jenny schloss die Augen und genoss einen Moment die Engelschöre, welche im Hintergrund von leicht gezupften Harfen begleitet ihre hohen Stimmchen erklingen ließen. Die Muskeln des Wesens bewegten sich zum Rhythmus der Musik in einem weit ausholenden Flügelschlag.
Doch statt des erwarteten Laut des herannahenden Fabelwesens, erklang ein schriller Piepton, der Jennys komplett Welt zu einem Scherbenhaufen zusammenfallen ließ.
Die Hände in die Bettdecke gekrallt presste sie nahezu verzweifelt wirkend die Augenlider aufeinander, in der Hoffnung wieder in ihren schönen Traum hinein versinken zu können, doch es half nichts, da ihr Wecker unentwegt weiter plärrte.
Gereizt schlug sie die Augen auf und gleichzeitig die dünne Bettdecke zurück und hieb mehr suchend als findend irgendwann schließlich auf ihren Peiniger, dessen rote Leuchtziffern 7am angaben. Die Blonde rieb sich einhändig den Schlaf aus den müden Augen, während sie sich mühsam am Kopfteil des Bettes hochzog.
Mit einem leisen Kratzen auf dem Parkettboden öffnete sich die Tür von ihrem Schlafzimmer und ein gut gewachsener Mann, lediglich mit einer Boxershorts und einem ausgewaschenen T-Shirt bekleidet, betrat mit einer Tasse den Raum. Er setzte sich auf die Bettkante und reichte ihr den noch dampfenden Kaffee, während er ihr mit einem Hauch von einem Kuss auf die Wange einen guten Morgen wünschte.
Sie lächelte ihn an, ließ aber ihren Blick kurz danach wieder in die Ferne schweifen, abwesend an ihrem Getränk nippend.
Marc begab sich derweil wieder zurück in die gut ausgestattete Küche und lehnte sich gegen die Arbeitsfläche. Jenny hatte zwar immer wieder beteuert, dass es ihr nichts ausmachen würde, dass er und seine Band auf Tour gehen würden, dennoch hatte er ein schlechtes Gefühl dabei. Er kannte sie lange genug, um zu sehen, wenn ihr etwas nicht behagte, und dass er die nächsten drei Monate nicht da sein würde, gehörte nicht zu den Nachrichten, die sie vor Freude schreiend empfangen hatte.
Im Radio erklang Passengers säuselnde Stimme. ”Stairing at the ceiling in the dark, same old empty feeling in your heart”, hieß es dort. Ein melancholisches Grienen huschte durch Marcs Augen, während er sich wieder dem Frühstück, welches dort noch unfertig auf dem Tisch stand, zuwand. Schnell erledigte er die letzten Handgriffe, bis auch Jenny schon die Küche betrat.
Wortlos setzte sie sich auf ihren Stuhl. Es herrschte während des gesamten Frühstücks eine merkwürdige Stimmung. Marc versuchte immer wieder, Gesprächsthemen anzureißen, jedoch waren Jennys Reaktionen nur wortkarg und verschlossen. Frustriert beendete er sein Frühstück und wartete noch kurz, bis sie den letzten Bissen ihres Rühreis herunter geschluckt hatte, sodass er die Teller in den Geschirrspüler räumen konnte.
Der Flug des Musikers würde erst am späten Nachmittag gehen, er hatte also noch einige Stunden, um ein wenig auszuspannen, bevor es los nach Europa ging. Sein Gepäck war schon fertig in den Van mit dem großen Bandlogo auf beiden Seiten geladen; das einzige, was er später neben seinem Handgepäck noch mit zum Flughafen nehmen musste, war der schwarze Koffer seiner Gibson.
“Wir sehen uns am Flughafen.” Die Stimme von Marcs Freundin wirkte resigniert. Merkte sie nicht, dass ein Lächeln diesen Unterton nicht verbergen konnte? Vielleicht hätte ein echtes es geschafft, aber so eines hatte er schon lange nicht mehr von ihr gesehen. Ihre Lippen schlossen sich zu einem flüchtigen Abschiedskuss zusammen. Er blickte ihren wehenden Haaren nach, wie sie schnell die Treppen hinunter stieg und schließlich mit dem im Treppenhaus langsam verhallenden Knall der zugefallenen Haustür aus seinem Blickfeld verschwand.
Mit geschlossenen Augen lehnte er sich an die weiß gestrichene Wand, während er sich erschöpft mit beiden Händen durch das Gesicht rieb.
Einen Moment stand er unbeweglich dort, bis sich langsam Passengers Song zurück in sein Bewusstsein schlich und an ihm nagte. Schließlich hielt er es nicht mehr aus, war mit einigen Schritten beim Gitarrenkoffern, hob diese heraus und setzte sich halb auf den Esstisch, während er mit seinem geübten Gehör die Stimmung überprüfte und korrigierte. Er erinnerte sich an die Harmonien des Liedes, probierte ein paar Akkorde durch, bis er die grobe Begleitung gefunden hatte.
Well you only need the light - C - when it’s burning low - G - only miss the sun - D - when it starts to snow - e - only know you love her - C - when you let her go - G - D. Pause.
Seine Stimme zitterte leicht. Es war schon lange nicht mehr das, was es einmal war. Sie waren verliebt gewesen, waren Händchen haltend über eine Wiese gelaufen, hatten gelacht, geweint. Marc hatte ihre Liebe für selbstverständlich empfunden, dass sie da war. Er hatte seine Gefühle für sie für natürlich gehalten. Doch was war es nun, dass seine Gedanken zu anderen Frauen abschweiften, dass er sich plötzlich im Überlegen wiederfand, wie er am besten an die Nummer der hübschen Brünette einen Tisch weiter kommen würde. Wie er sich am besten nachts hinein schleichen könnte, nachdem er es diesem süßen Mädel von nebenan besorgt hatte. Das waren Vorstellungen, die er von sich selber nicht kannte. Vorstellungen, von denen er schockiert war, dass er sie überhaupt zu denken vermochte.
Die Finger seiner linken Hand krallten sich um den Hals der Gitarre, die scharfen Stahlsaiten schnitten ihm in die Haut. Unwirsch knallte er das Instrument in den Koffer zurück, zu frustrierend war die Situation. War es die Musik, der viele Umgang mit seinen Fans, die ihn so hatten werden lassen?
Stairing at the bottom of your glass hoping one day you’ll make a dream last.
Mit leicht geröteten Wangen ließ er den Finger auf dem Rand des Glases tanzen, an dessen Boden sich noch ein letzter Rest Scotch befand. Die Wärme in der verrauchten Bar und das Bisschen an Alkohol waren ihm schnell zu Kopf gestiegen und ließen ihn nun niedergeschlagen auf die Theke sinken.
Der Traum von einem rosigen Leben. Das war lachhaft. Wie hatte er sich vor noch nicht allzu langer Zeit Gedanken darüber machen können, ihr nach fast zwei Jahren, die sie nun zusammen waren, einen Heiratsantrag zu machen? Das hätte doch niemals funktioniert, nicht wenn er weiter Musik machen wollte und sie auf der Universität an ihrem Abschluss in Medizin arbeitete.
Marc warf einen prüfenden Blick auf sein iPhone. In zwei Stunden musste er am Flughafen sein. Achtlos war er einen Geldschein auf den Tresen und stapfte dann heraus.
Der Regen hatte die schwere Stadtluft ein wenig geklärt, sodass er einen tiefen Atemzug nahm, der vor Kälte ein wenig in seinem Rachen brannte. Doch dieser Schmerz vertrieb ein wenig des Nebels aus seinem Kopf, welcher dort seit dem Morgen ruhte. Die Hände in den Taschen seiner gewollt zerfetzten Jeans vergraben stapfte er durch die Pfützen nach Hause zu seiner Wohnung, wo er sich nur kurz seinen Rucksack auf die Schultern warf und seine Gitarre hoch hievte.
Die Fahrt zum Flughafen verging schleppend, er stand im Bus, die freie Hand an der Stange über ihm, dass er sein Gleichgewicht nicht verlor, noch immer die Akkorde des Songs in seinem Unterbewusstsein verklingen, zusammen mit dem Bild von Jenny, wie die Haustür hinter ihr zugefallen war. Sollte dies wirklich das Ende sein?
“Entschuldigt mich kurz”, warf der Dunkelhaarige in die Runde seiner Bandkollegen, den Blick auf die schlanke Frau gerichtet, die langsam auf die vier Jungs zu kam. Diese nickten nur und nahmen dann wieder eine angemessen desinteressierte Haltung an, wenngleich es natürlich spannend war, was da zwischen ihrem Gitarristen und Sänger und seiner Freundin lief.
Marc begrüßte sie mit einer innigen Umarmung, die sie zuerst nur unwillig erwiderte.
“Nun, das ist es also”, setzte sie an, “du bist jetzt erstmal für ein paar Monate weg.”
Er nickte schweigend.
“Wir telefonieren?”
Das Schweigen wurde fortgesetzt. Ein fragender Blick von Jenny. Marc schluckte.
“Hör zu”, begann er. Only know you’ve been high when you’re feeling low. “Ich werde nicht anrufen. Nicht mehr.”
Sie senkte ihren Blick, zog ihre Hand aus der seinen.
Ihre Stimme zitterte und sie brauchte ein paar Anläufe, um die Wörter hinaus zu bringen: “Das war es also? Es ist vorbei?”
Eine einsame Träne erkämpfte sich ihren Weg auf ihre Wange. Fast schon instinktiv hob Marc seine Hand und wischte sie weg. Seine Fingerspitzen ruhten auf ihrer weichen Haut. Sie standen nun dicht beieinander, konnten den Atem des anderen hören, wagten jedoch nicht, sich gegenseitig in die Augen zu schauen, wohl wissend, dass es nur schmerzlich sein würde.
Er sog ihren Geruch ein. Ihr Conditioner verbreitete den Duft von Lavendel in der Luft. Er mochte das an ihr.
Schließlich blieb er doch in ihren himmelblauen Augen hängen, beugte sich zu ihr herunter und wartete seine Stirn an ihrer auf eine Bewegung. Ein letztes Mal fühlte er ihre Lippen auf seinen, spürte er ihre Zunge um Einlass betend an seiner Haut lang fahrend, seinen Mund erkundend, bis sie sich aus ihrer Umarmung lösten und ihres Weges gingen.
Only know you love her - C - when you let her go. - G - D.
Pause.
And you let her go.
Vogel im Käfig aus Shingeki no Kyojin, gesungen von Cyua
Der innere Reichtum der Leute ist
wie Licht bunt, durch Farbglass hereinzuscheinen
Das angenehme tägliche Leben Ist
wie ein warmes Kerzenlicht
Die sehr weite grüne Erde
Das reiche schöne Wasser
Die grandiose Natur sorgt immer noch für ihre Kinder
Hoffentlich können wir es irgendwann verstehen
Wir gehen zur anderen Seite des Horizontes
Hoffentlich können wir es irgendwann verstehen
Wir gehen festen Schrittes
Alles Lebendige stirbt eines Tages
Ob wir zum Sterben bereit sind oder nicht,
der Tag kommt sicher
Ist das der Engel, der vom dämmernden Himmel hinunter flog?
Ist das der Teufel, der aus der Felsspalte heraus kroch?
Tränen, Ärger, Mitleit, Grausamkeit.
Frieden, Chaos, Glaube, Verrat.
Wir werden gegen unser Schicksal ankämpfen
Wir dürfen uns nicht in unser Schicksal ergeben
Mit Trauer und Entscheidung im Herzen
zeigen wir den Willen weiterzugehen
Niemand darf eigensinnig seines Lebens beraubt werden
Song: "Vogel im Käfig" (Cyua)
Da. Da war sie wieder, die Melodie in seinem Kopf, die ihn schon die ganze Zeit heimsuchte. Es war fürchterlich, Alexander hatte dieses nervige Gedudel noch nie irgendwo gehört, aber dennoch war es da, eine schöne, beinahe balladenhafte Ansammlung von Klängen, die sich seltsamerweise auch nie änderte. Schon eine ganze Weile lang, wenn seine Gedanken abschweiften und er ihnen freien Lauf ließ, endete dies immer damit, dass er diese Melodie vor sich hersummte, während er sich die dunkelbraunen Haare raufte.
Man sollte ein Lied daraus schreiben, dachte er sich, aber mit Worten kannte er sich leider gar nicht aus, und seine Freunde auch nicht, manche hatten es versucht, aber die Ergebnisse hatten ihn nicht zufriedengestellt. Er hasste sich selbst dafür, dass er so wählerisch war, aber er fand, es müsste einfach passen, einfach klick machen, wie man es immer in Filmen und so hörte.
Nun saß er wieder einmal vor seinem überfüllten Schreibtisch, sollte eigentlich Hausaufgaben machen, stattdessen kritzelte er vor sich hin, Bilder von Vögeln und Noten und abstrakten Gestalten, vorhin noch hatte er Klavier gespielt. Was ist das eigentlich für eine doofe Geschichte? Ich kann Klavier spielen, zeichnen, verdammt, ich bin sogar gut in der Schule, aber so einen Text kann ich nicht zusammendichten? Das Ironische war ja, dass er eigentlich seine schreiberischen Fähigkeiten als ganz gut erachtete, aber es wollte einfach nicht zusammenpassen.
Das frustrierte ihn mehr, als es sollte, und man merkte es auf dem Bild; die Bleistiftstriche waren merkbar dicker geworden, als er angefangen hatte, wieder darüber nachzudenken, und der schwarze Vogel, der so gut angefangen hatte, sich in den noch leeren Himmel zu erheben, bestand auch mittlerweile aus mehr Kanten als allem anderen.
Im Kontrast dazu stand die gesummte Melodie, von der er jetzt erst bemerkte, dass sie wieder auf seinen Lippen lag. Gott, wenn ihm das mal im Unterricht oder so passieren sollte, würde ihn jeder für wahnsinnig halten; nichts mit Alexander dem Großen, er wäre eher Alexander der Verrückte.
In diesem Moment summte sein Handy auf der Ladestation dreimal, was er als Vibrationssignal für Alina, eine Freundin, mit der er nicht mehr viel zu tun hatte, eingestellt hatte. Wieso ausgerechnet Alina ihn jetzt anschreiben sollte, wo sie doch in letzter Zeit nicht einmal geredet hatten, war ihm ein Rätsel, aber gut ...
Alles Lebendige stirbt eines Tages. Ob wir zum Sterben bereit sind oder nicht, der Tag kommt sicher.
Bitte was? Bevor er sich groß darüber Gedanken machen konnte, erreichte ihn schon die nächste SMS.
Ach, verdammt. Ignorier das, das war nicht an dich! ;A;
Passt schon, schickte Alexander rüber, aber dennoch runzelte er die Stirn, als er sich ihren ersten Text noch einmal durchlas. Das klang ja nicht gerade fröhlich, ganz im Gegenteil. Sicherlich war es nichts Ernstes, aber er fühlte sich trotzdem nicht gut bei dem Gedanken daran, dass Alina, die immer schüchtern gewesen war, so eine Nachricht verschicken wollte. Es war ihm klar, dass er einfach ruhig sein sollte, aber er konnte nicht und nach einem kurzen Zögern tippte er weiter. Alles gut bei dir?
Es kam keine Antwort, so lange nicht, dass er dachte, Alina hätte ihr Handy schon aus oder er hätte es doch nicht schreiben sollen, bis das Smartphone wieder vibrierte, gerade, als er seinen Stift wieder in die Hand nahm.
Ja. Mir geht’s super, dir?
Alexander war nicht überzeugt. Kein bisschen. Auch gut, aber was war der erste Text?
Wie gesagt. Nicht an dich. Ignorier’s einfach, bitte.
Das stimmte. Es sollte ihm egal sein, es sollte ihm wirklich egal sein, aber diese Worte von ihr hatten einen Eindruck hinterlassen, er wollte mehr wissen. Das klingt so poetisch, lol.
Er konnte das genervte Seufzen vom anderen Ende bis zu sich hören. *seufz* Alex, ich habe einfach nur etwas geschrieben und wollte es jemandem schicken, aber bin auf den falschen Absender gekommen. Was kann ich denn dafür, dass du und meine beste Freundin beide Alex bei mir heißen? Ich müsste das mal ändern, Alexander und Alexa, total verwirrend.
Etwas geschrieben? Geht das noch weiter?
Darf man nicht einmal ohne Grund poetisch sein ... Gibst du Ruhe, wenn ich dir den Rest des Textes schicke?
Vielleicht, dachte Alexander. Ja, schrieb er.
Alles Lebendige stirbt eines Tages. Ob wir zum Sterben bereit sind oder nicht, der Tag kommt sicher. Wir können unserer Bestimmung nicht entfliehen, aber wir dürfen uns nicht in unser Schicksal ergeben. Bislang erscheint es uns sinnlos, wir können das Konzept nicht begreifen. Ich bete dafür, dass sich das ändert. Hoffentlich können wir es irgendwann verstehen.
Oha. Das ging rein, wenn man es so ausdrücken wollte. Hieß es nicht immer von diesen Psychologen, wer sowas schrieb, hatte ein trauriges Leben? Das machte ihm irgendwie Sorgen, auch, wenn er normalerweise nicht an dieses ‚unsere kreativen Erschaffungen spiegeln das Innere unserer Seele wider‘-Gelaber glaubte, und vor allem trotz der Tatsache, dass er kaum noch was mit Alina zu tun hatte. Oder ... Gerade deswegen?
Er summte weiter vor sich hin, während er sich überlegte, was er antworten sollte. Was antwortete man auf sowas? Hey, das ist hübsch und ich glaube, du solltest einen Psychiater aufsuchen? Eher nicht, oder?
Alina kam ihm zuvor. Okay, das ist jetzt echt peinlich, sorry, aber du wolltest es ja so unbedingt hören ... Es ist noch nicht mal fertig und ich weiß auch gar nicht was das sein soll, aber naja, es existiert halt. ._.
Alexander stoppte plötzlich mitten in der Note mit dem Summen und schaute sich den Text noch einmal genauer an. Rein von der Betonung her ... Musste zumindest ein Teil davon eigentlich ...
„Alles Lebendige stirbt eines Tages“, sang er leise, so leise, dass man wohl, selbst, wenn man neben ihm gestanden hätte, nicht verstanden hätte, was er dort von sich gab. „Ob wir zum Sterben ... Bereit sind oder nicht ... Der Tag kommt ... Sicher.“
Ach du heilige Scheiße.
Was? D=
Er konnte es nicht glauben, aber es war so. Diese zwei Sätze passten so exakt auf seine Melodie, dass es schon gruselig war. Es hat gerade Klick gemacht.
Hä?
Alina, du bist eine wundervolle Person. Oh Gott.
Ja, es passte! Genau so hatte er sich das vorgestellt, und gerade die Person, mit der er so wenig mehr zu tun hatte, hatte ihm gerade einen Teil des Liedtextes seines Liedes geschickt, welches nur in seinem Kopf und auf seinen Lippen existierte. Du hast nicht zufällig morgen in der Pause mal Zeit?
Okay? Was ist los? =D
Erklär ich dir dann. Sein Herz schlug schneller bei dem Gedanken, wenn er ehrlich war. Das musste Schicksal sein! ... Auch, wenn man sich laut Alina nicht in sein Schicksal ergeben durfte. Wie auch immer.
„Es ist fertig“, murmelte Alina schüchtern und hielt Alexander das Blatt hin. Ihre kurzen schwarzen Haare standen in alle Richtungen ab, wie ihm auffiel, was sie wohl größer aussehen lassen sollte, als sie war. Es half nicht. Sie war einfach winzig.
Ein winziges Mädchen mit einem riesigen Talent.
„Meine Lieblingsstelle ist die da: ‚Mit Trauer und Entscheidung im Herzen zeigen wir den Willen weiterzugehen.‘ So cool einfach! Woah, danke, wirklich. Du glaubst gar nicht, wie lange ich schon über diesem Lied brüte.“ Und mit diesen Worten fiel er ihr einfach so um den Hals.
Es sollte sich herausstellen, dass nach der Schule die beiden die gleiche Uni besuchen würden, er mit Musik als Schwerpunkt, sie mit Literatur. Vor allem aber sollte dies lange nicht das letzte gemeinsame Lied der beiden sein würde.
Manchmal sollte man wohl doch nicht gegen sein Schicksal ankämpfen, sondern den Dingen ihren Lauf lassen.
„Ich kapier das immer noch nicht“, seufzte Alexander, neben seiner Verlobten auf der Rückbank des Taxis. „Wie zur Hölle ist das hier eigentlich passiert? Es gab eine Zeit, da dachte ich mir, wir würden nicht mal mehr Freunde sein, und jetzt werden wir heiraten. Das ist einfach gruselig.“
Alina lachte nur leise und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich verstehe es auch nicht so ganz, aber ich bin glücklich damit ... Du hoffentlich auch, sonst sind wir wieder auseinander, bis du ‚Vogel im Käfig‘ sagen kannst!“
„Natürlich“, lachte Alexander. Ja. Er war glücklich. Glücklich und verwirrt. Und das alles lag nur daran, dass sie sich damals im Absender vertippt hatte und die beiden sich als Dreamteam herausgestellt hatten, das sich schon alleine deswegen ständig getroffen hatte.
„Hoffentlich können wir es irgendwann verstehen.“
„Zitierst du etwa gerade aus unserem Lied?“
„Aus meinem Text, ja.“
„Aber die Melodie ist von mir!“
„Ohne mich hätte sie gar keinen Text!“
„Punkt für dich.“
„Das angenehme tägliche Leben ist wie ein warmes Kerzenlicht.“
„Huh?“
Alina lächelte sanft, ihr Blick lag auf dem Mann. „Ach, nichts. Das ist mir nur gerade so eingefallen. Ich finde, es passt!“
Von unbändigem Stolz beseelt verbrennt das Feuer
Auch dann das, was es nährt, wenn bald sein Ende naht -
Zu zögern wäre für die Flamme Hochverrat,
Sie züngelt um den Tod; der Preis der Macht ist teuer.
Auch sucht sie nicht den Sinn im Lodern, im Verzehren,
Sie fragt niemals, warum sie, was von ihr berührt,
Den unheilvollen Weg durch die graue Asche führt.
Die Ewigkeit war stets ihr einziges Begehren.
So sehr uns auch ihr Tanz, ihr Kampf betören mag,
So oft man ihrem Schein und ihrem Licht erlag,
Kein Kind ward je allein aus Flammenglanz geboren.
Welch unsagbares Glück nimmt sich des Lebens an:
Das Glück, dass weder Zeit noch Liebe brennen kann.
Getrieben wären wir, geknechtet und verloren.
Mit gnadenloser Wucht prallt aller Meere Last
Tagtäglich gegen Fels, auf Ufer und Gesteine.
Das Wasser nimmt sich das, was ihm gehört: Das Seine,
Und trägt’s für immer fort - mit Würde, ohne Hast.
Es brandet unbeirrt um unser Erdenrund,
Kein weltliches Gesetz wird je die Wellen hindern
Sich aufzubäumen, nichts wird ihre Kräfte mindern,
Sie reißen uns hinfort, sie zerren uns auf den Grund.
Dort unten doch, wo nie die Augen Licht erblickten,
Wo alle Flammen schon im Wiegenbett erstickten,
Dort unten ist die See fast sanftmütig und sacht.
Denn vor dem ersten Tag, bevor die Welt entstanden,
War schon das Wasser da - und als die Nebel schwanden
Hat Gott nicht unser Meer, das Meer hat Gott gemacht.
Himmelsglut und Nachthauch, Felsenquell und Flüsse,
Steigt aus euren Betten, bringt dem Kindlein Küsse!
Ich rufe alle Bäume, die das Land in Schatten hüllen,
Mich jetzt mit ihrer Stärke, ihrem Atem zu erfüllen.
Ich rufe alle Motten, mir Geleit und Halt zu geben,
Mich sanft auf tausend Schwingen in die Wolken zu erheben.
Ich rufe alle Sterne, mir zu leuchten, mich zu lenken,
Mir Zuversicht und Ruhe, mir ihr hellstes Licht zu schenken.
Ich rufe auch den Mond, die Mutter, die die Meere stützt -
Auf dass sie meiner Reise wachsam folgt und mich beschützt.
Feuer, Sturm und Wogen, ihr sollt euch erheben!
Zauberstein und Traumsand, ihr zeugt neues Leben!
Wie eine Feder leicht, mit unhörbaren Schritten,
Der Wogen Schlag im Herz, der Flammen Glanz im Haar,
Ist sie, sich ihrer Kraft und Aufgabe gewahr,
Der Dunkelheit entflohen, dem Nichts mit List entglitten.
Der Abenddämmerung Rot berührte ihre Wangen,
Des Morgenhimmels Blau verhüllte ihre Sicht -
Ein kleiner Tropfen Weiß, der sich in viele bricht,
Hat in nur einer Nacht die ganze Welt umfangen.
Wenn in den Kronen leis das Lied des Waldes klingt,
Ein jedes Stimmlein sanft auf dieselbe Weise singt,
Hat mancher schon das Tor zur Geisterwelt durchtreten.
Wie schnell kommt man doch ab vom Weg, an dessen Rand
Man einst das Edle und das Friedliebende fand
Und Sommervögel um die Gunst des Wandrers flehten.
Ich rufe alle Wolken, bleibt, ihr dürft noch nicht verwehen.
Lasst mich mit meinen Füßen
Auf euch schreiten, auf euch stehen.
Ich rufe die Verstorbenen, die ungeborenen Seelen,
Mir heut aus ihrer Mitte nur die Reinste auszuwählen.
Ich rufe alle Kerzen, ihre Dochte zu entzünden,
Der ganzen Welt den Sieg der wahren Liebe zu verkünden.
Ich rufe in die Zukunft, heute rufe ich dir zu:
Alles, was ich damals wollte, alles, das warst du.
Lebensstaub der Erde, Flammen, Wasser, Winde,
Sammelt eure Kräfte, strömet hin zum Kinde!
Song: "Der Flammen Glanz im Haar" (Samsas Traum)
Als sich das Feuer dazu entschloss das Meer zu umgarnen beruhte diese törichte Handlung, wie manch andere pubertäre Leichtsinnigkeit, auf einer Wette. Selbstverständlich konnte es zu jener Zeit kaum die Weisheit aufweisen, die es in den folgenden Jahrtausenden ansammeln sollte und beliebte beizeiten noch stärker zu toben, als es dies heutzutage zu tun pflegt.
Eher unfreiwillig war der wilde Jungspund vor all diesen Jahren mit den Wolken aneinandergeraten. Sie verhielten sich gemeinhin ein wenig abgehoben ob ihrer Anzahl und der Höhe, in der sie dahinschwebten.
»Die Liebe interessiert mich einfach nicht!«, keifte unser flammender Freund nach einer weiteren, durchaus verletzenden Aussage der Wolken. »Die Ewigkeit war stets mein einziges Begehren!«
Die Wolken lachten verächtlich: »Was du berührst führst du einen unheilvollen Weg, benetzt mit grauer Asche, hinab und fragst nicht einmal nach dem Sinn deines wütenden Loderns. Wen könntest du so schon von dir überzeugen? Welch unsagbares Glück, dass weder Zeit noch Liebe brennen kann. Alles Leben wäre verloren, noch bevor es richtig beginnen könnte.«
Wer das wütende Toben des Feuers in Anbetracht dieser Aussage nicht nachvollziehen kann, in dessen Brust schlägt wohl kaum ein flammendes Herz.
»Nennt mir, wen ihr wollt und ich werde ihn bezirzen!«
Damit war der Grundstein für all das Chaos gesät, das folgen sollte. Denn die Wolken, kaum reifer als das Feuer selbst, schickten es unter lautem Gegröle und Gelächter zu dem Meer und dessen tiefsten Tiefen, wo bekanntlich alle Flammen schon im Wiegenbett erstickten.
Zu zögern wäre für das Feuer einem Hochverrat gleichgekommen. Also begab es sich, golden glänzend in seine schönste Gestalt gehüllt, auf den stärksten aller Felsen, gegen den das Meer tagtäglich mit gnadenloser Wucht prallte. Beinahe wäre das Feuer doch vor der Kraft der Wellen zurückgeschreckt, die kein Gesetz der Welt je mindern konnte. Doch eine Niederlage den Wolken gegenüber einzugestehen war es zu stolz.
Mit Charme und Kraft, schlauen Worten und schönen Gesten begannen die Flammen die für sie doch so gefährlichen Wellen zu umgarnen. Allerdings war das Meer nur schwierig zu beeindruckend. So brandete es auch nach Jahren weiterhin unbeirrt um das Rund der Erde. Nur ab und an, wenn die Dunkelheit der Nacht die Welt umhüllte und die Wassermaßen beinahe erblinden ließ, schenkte es seinem heißblütig erstrahlendem Verehrer einen kurzen Blick.
So dümpelte die Zeit dahin und die Wolken konnten kaum glauben, welch Geduld und Ausdauer das Feuer an den Tag legte. Seit Äonen tanzte es nun schon pausenlos um das brausende Meer herum und letztendlich wurde es doch belohnt.
Denn eines Tages erlag das Meer dem Schein und Licht der Flammen. Gierig geworden stürzten sich die Wassermaßen auf das Feuer, das die drohende Gefahr zwar bemerkte, jedoch selbst im Angesicht seiner Vernichtung töricht und stur blieb. Verführerisch züngelte es um seinen Tod und das Meer nahm sich, was es für sich beansprucht hatte. Ohne jede Hast ergriffen die Wellen die Flammen bei der Hand und zogen sie hinab auf den dunklen Grund, wo keine Augen je Licht erblickten.
Wer jetzt denkt, dies sei das Ende unserer Geschichte, der irrt. Denn dort unten, tief auf dem Meeresgrund, ist die See fast sanftmütig und sacht. Zwar zitterte das Feuer merklich, doch war dies nicht dem Wasser, sondern seinen eigenen Gefühlen geschuldet. Obwohl seine Avancen nur auf einer Wette beruht hatten, hatte es im Laufe der Jahre die Liebe in seinem Herzen entdeckt.
So kam es, dass Feuer und Meer lange Zeit vereint blieben und letztendlich ein Zeichen ihrer Liebe erschaffen wurde. Das kleine Lebewesen war ein zartes und schönes Mädchen. In ihren Augen brannte ein wildes Feuer und ihre langen Haare wehten immerzu, selbst in den Tiefen des Meeres.
Da erschraken die beiden Liebenden furchtbar. So ein Kind durfte nicht sein, denn Feuer und Meer waren zu verschieden und durften nicht in einem Lebewesen vereint sein.
»Es wird alles durcheinanderbringen!«, rief das Meer verzweifelt aus und erzitterte unter seiner Mitschuld. Es wusste, dass kein Kind je allein aus Flammenglanz geboren ward.
»Wir bringen es fort«, sprach das Feuer, auch wenn es ihm beinahe das Herz zerbrach, denn natürlich liebten beide ihre Tochter trotz allem heiß und innig. Doch weil sie fürchteten, dass Leben selbst wäre durch derlei Brut in Gefahr, sperrten sie sie an den düstersten Ort, tief hinein in das Nichts, auf dass es nie die Erde betreten möge.
So saß das arme Kind nun da und weinte bitterlich. Doch konnte niemand ihr Weinen hören. Denn das Nichts verschluckte jedes noch so kleine Zeichen von Leben gierig und so erreichte kein Laut die Außenwelt.
Als die Zeit dahin rann, zerfloss bald auch die Verzweiflung des Mädchens und schlug in Wut um. Es war wohl dieselbe Wut, die das Feuer verspürt hatte, als es sich auf die Wette mit den Wolken eingelassen hatte. Auch die Geduld des Kindes erinnerte an ihren Vater. Lange Zeit lang arbeitete sie an etwas Unvorstellbarem und als es vollendet war, hatte sie aus Zauberstein und Traumsand eine hell strahlende Kugel erschaffen, die ihr den Weg weisen konnte.
Mit dieser List entglitt das Kind dem Nichts, entfloh der Dunkelheit und erlangte eine Gewissheit, die fast noch heller erstrahlte, als die glänzend weiße Kugel in ihrer Hand. Sie war sich ihrer Kraft gewahr geworden und stellte sich, erfüllt von Dankbarkeit, selbst eine Aufgabe.
»So wie du mich errettet hast, werde ich dich beschenken«, sprach sie zu der Kugel in ihren Händen und machte sich sogleich auf, allen Wundern der Welt gegenüber zu treten.
Zuerst erreichte sie die Bäume, die weise und alt in den Himmel aufragten. Zu jener Zeit waren sie noch viel größer, als wir es uns heute vorstellen können.
»Ich rufe alle Bäume, die das Land in Schatten hüllen« rief sie laut, um die Riesen auf sich aufmerksam zu machen, »mich jetzt mit ihrer Stärke, ihrem Atem zu erfüllen!«
Da erblickten alle Wälder das Mädchen und waren sehr beeindruckt von ihrer Erscheinung, denn in ihren Haaren strahlte der Flammen Glanz und in ihrem Herzen tobten die Wogen des Meeres. Und weil sie so beeindruckt waren, erfüllten sie ihren Wunsch. Doch das Kind behielt diese große Macht nicht für sich allein, sondern schenkte einen Teil der Kugel, die sie niemals aus der Hand legte.
Derlei gestärkt setzte sie ihre Reise fort und borgte sich die Kräfte manch eines Wesens. Jedes Mal teilte sie ihre Stärke mit der Kugel, die sie im Nichts erschaffen hatte. Eines Nachts bat sie selbst die mächtigen Gestirne des Nachthimmels um Unterstützung. Die Sterne waren schnell überzeugt als sie sahen, dass der Abenddämmerung Rot die Wangen des Kindes umhüllte und des Morgenhimmels Blau ihre Sicht verhüllte. Sie schenkten ihr Ruhe und Zuversicht und das hellste Licht, das sie entbehren konnten ohne unendliche Dunkelheit einkehren zu lassen.
Der Mond jedoch sträubte sich. Er war ein guter Freund des Meeres und wusste, dass die Mutter des Mädchens ihre Wiederkehr mit großer Sorge betrachtete. Jedoch war ihm auch bewusst, dass die wogenden Wellen tief in ihrem Inneren glücklich waren, ihr Kind lebendig über die Erde schreiten zu wissen. So kam es, dass der Mond dem Mädchen nichts von seiner Kraft gab, doch ihrer Reise wachsam folgte und sie beschützte, wo es ihm möglich war.
Die Macht aller Naturgewalten vereinigend strahlte das Mädchen bald ein Licht aus, das Herzen erschüttern konnte. Selbst die Verstorbenen und die ungeborenen Seelen hatte sie zu sich gerufen, den Reinsten aus ihrer Mitte auserwählt und einen Teil dieser Reinheit ihrer Kugel gegeben, die nicht wuchs jedoch immer heller erstrahlte.
Eines Tages wollte sie auch die Wolken um Unterstützung bitten und ließ sich von den abertausend Schwingen der Motten, die ihr stets Geleit und Halt gegeben hatten, zu ihnen erheben.
»Ich rufe alle Wolken, bleibt, ihr dürft noch nicht verwehen!«, rief sie den Bewohnern des Himmels zu. »Lasst mich mit meinen Füßen auf euch schreiten, auf euch stehen!«
Doch die Wolken dachten gar nicht daran, sich dem Mädchen zu stellen. Sie wussten, dass es ihr Tun gewesen war, dass letztendlich zu ihrer Geburt geführt hatte und so blieben sie für das Kind auf ewig unerreichbar.
Nach vielen Jahren und vielen überzeugten Wesen fühlte sich das Mädchen schließlich stark genug den letzten Schritt zu tun, der sie noch von ihrem Ziel trennte. Obgleich sie einen Moment lang die Zweifel zu übermannen drohten, ignorierte sie ihre Bedenken und übertraf somit gar die Torheit ihres Vaters denn sie wusste, dass sie einen Fehler beging.
»Alles was ich damals wollte«, schrie sie der Zukunft mit fester Stimme entgegen, »alles, das warst du!«
Sie weinte, als sie sich an die vielen dunklen Jahre im Nichts erinnerte und umfasste die geliebte Kugel in ihren Händen fester und fester, bis sie zerbrach. Ein Tropfen reinen Lichtes fiel aus der Hülle hinab. Anstatt auf der kalten Erde zu zerschellen, brach sich der Tropfen Weiß in viele, die die ganze Welt in nur einer Nacht umfingen. Jeder brachte ein eigenes Lebewesen hervor, das dem Mädchen ähnlich war und all jene Kräfte in sich vereinte, die sie gesammelt hatte.
Was niemals hätte sein dürfen, sollte von nun an sein. Der Sieg der wahren Liebe brachte das Chaos über die Welt.
Leslie Mills: Wings
[La la la …]
I was living in a fantasy
Waiting for somebody to rescue me,
But I’ve found a way to light the dark.
It was always here inside my heart
No more fairy tale pretending
I’ll make my own happy ending.
If I wasn’t meant to fly
I wouldn’t have these wings.
I wouldn’t reach up to the sky,
Every night in my dreams.
There’s a voice inside of me
Saying I can do anything.
‘cause if I wasn’t meant to fly,
I wouldn’t have these wings.
There’s a star that’s shining down on me
Reflecting everything that I can be.
Every journey starts inside the heart,
And there’s no mountain that’s too far.
If I set my mind to it,
Whatever it is, I can do it.
If I wasn’t meant to fly
I wouldn’t have these wings.
I wouldn’t reach up to the sky,
Every night in my dreams.
There’s a voice inside of me
Saying I can do anything.
‘cause if I wasn’t meant to fly,
I wouldn’t have these wings.
To take me farther
Than I ever thought I’d go.
Higher than the heavens,
‘cause deep inside I know …
If I wasn’t meant to fly
I wouldn’t have these wings.
I wouldn’t reach up to the sky,
Every night in my dreams.
There’s a voice inside of me
Saying I can do anything.
‘cause if I wasn’t meant to fly,
I wouldn’t have these wings.
[La la la …]
Quelle: Magistrix.de, etwas abgeändert
Leslie Mills – Flügel
Ich lebte in einer Fantasie
Wartete auf jemanden, der mich rettet.
Aber ich habe einen Weg gefunden, die Dunkelheit zu erhellen.
Er war immer in meinem Herzen.
Um dieses Märchen nicht länger vorzutäuschen,
werde ich mein eigenes Happy End kreieren.
Wenn ich nicht zum Fliegen geschaffen wäre,
hätte ich nicht diese Flügel,
würde ich nicht bis zum Himmel hinaufgelangen
jede Nacht in meinen Träumen.
In mir ist eine Stimme,
die sagt, dass ich alles tun kann.
Denn wäre ich nicht zum Fliegen geschaffen,
hätte ich nicht diese Flügel.
Es gibt einen Stern, der auf mich herabscheint,
der alles darstellt, was ich sein kann.
Jede Reise beginnt im Herzen,
und es gibt keinen Berg, der zu weit entfernt ist.
Wenn ich meinen Geist darauf einstelle,
was immer es ist, ich kann es tun.
Wenn ich nicht zum Fliegen geschaffen wäre,
hätte ich nicht diese Flügel,
würde ich nicht bis zum Himmel hinaufgelangen
jede Nacht in meinen Träumen.
In mir ist eine Stimme,
die sagt, dass ich alles tun kann.
Denn wäre ich nicht zum Fliegen geschaffen,
hätte ich nicht diese Flügel.
Mich weiter zu tragen,
als ich je dachte zu gelangen,
höher als der Himmel,
denn tief in mir weiß ich …
Wenn ich nicht zum Fliegen geschaffen wäre,
hätte ich nicht diese Flügel,
würde ich nicht bis zum Himmel hinaufgelangen
jede Nacht in meinen Träumen.
In mir ist eine Stimme,
die sagt, dass ich alles tun kann.
Denn wäre ich nicht zum Fliegen geschaffen,
hätte ich nicht diese Flügel.
Übersetzung by me
Song: "Flügel" (Leslie Mills)
„Sing, mein Vögelchen. Sing.“
Er ist wieder da. Wie jeden Morgen, jeden Abend. Stets genau zur Dämmerung: Morgens, wenn der Kreis der Sonne über dem fernen Horizont sichtbar wird, und bleibt, bis das feurige Gestirn der Umklammerung des Meeres entkommt. Abends, wenn ihre untere Krümmung in den Fluten zu versinken beginnt.
Wie immer kündigt er sich an, indem das Wasser weit unter mir einen Reigen aufführt, einen Mahlstrom heraufbeschwört, der die Welt zu verschlingen scheint. Dann steigt es, richtet sich auf, bildet einen Berg aus flüssigem Kristall. Nimmt Form an. Und steigt immer weiter, immer höher bis in den grauen Himmel hinein. Schon bald materialisiert sich seine Gestalt, ein Gigant, ein Titan ganz aus Wasser, der seine Augen öffnet und zu mir herabblickt.
Er hebt die Arme, die ausgebreitet weiter reichen als das Meer. Hält die riesigen Hände beiderseits meines Käfigs, die Finger zu Klauen gekrümmt. Er besitzt mich und zeigt mir das jedes Mal, wenn er erscheint – ihm reicht es nicht, dass ich hinter metallenen Stäben mein Dasein friste. Ich bin seine Gefangene, sein Eigentum, das soll ich so oft wie möglich spüren.
Wie immer verlangt er nur eins von mir. Es ist der einzige Grund, weswegen er mich gefangen hält. Seine Stimme dröhnt durch die Welt und bringt ihr Gefüge zum Beben:
„Sing, mein Vögelchen. Sing.“
Und ich singe. Ein einfaches Lied ohne jede Worte, eine Melodie, so lieblich und sanft, wie ich mir die Freiheit vorstelle. In jeden Ton, in den ganzen Klang meiner Stimme lege ich meine eigene Fantasie von einem Leben außerhalb der Gitterstäbe; fern vom Ozean mit seiner Endlosigkeit, die mich einsperrt; eine Freiheit weit drüben in den Bergen hinter dem Horizont, die ich sehe, wenn die Luft wie so selten klar ist. So unerreichbar sind sie – eine Unendlichkeit entfernt.
Ich singe, er lauscht, bis die Sonne unter dem Horizont versinkt, ihre Feuer im Meer verlöschen. Rauschend sinkt er in sich zusammen. Wird Eins mit dem Wasser, das sich durch die ganze Welt erstreckt, in der ich gefangen bin. Mein Käfig thront auf einem Eisenstab, der so tief im Meeresboden steckt, wie der Ozean an Tiefe misst, und ebenso hoch über die Wasseroberfläche ragt. Dies ist mein Kerker. Von hier kann ich aus eigener Kraft nicht entkommen; und so warte ich auf jemanden, der mich rettet. Etwas anderes bleibt mir nicht übrig.
Das Wasser wird ruhig, die Wellen flach. Er ist gegangen.
Das Licht des Tages ist gänzlich verloschen. Finsternis breitet sich aus. Sie verhüllt den endlosen Ozean, macht mich glauben, dass er mich nicht länger umgibt. Ich sehe hinauf in den Himmel, wo ungezählte Sterne funkeln. Einer erstrahlt ganz besonders hell, und wie jede Nacht habe ich das Gefühl, er leuchte nur auf mich herab. Mal glaube ich, dass er mich verspottet; mal, dass er Mitleid mit mir empfindet.
Aber oft denke ich mir, dass er mir zeigen will, was ich sein kann. Wenn ich frei wäre wie ein Stern.
Ich ziehe die Beine an, umfange die Knie mit den Armen. Wie lange ich hier schon bin, weiß allein die Zeit. So weit meine Erinnerungen zurückreichen, sitze ich in diesem Gefängnis aus Wasser und Unendlichkeit, singe jeden Morgen, jeden Abend meinem Kerkermeister.
„Warum fliegst du nicht?“
Ich sehe auf. Es ist eine Stimme, so lieblich und süß wie die meine – doch nicht ich war es, die gesprochen hat. Noch nie habe ich jemanden außerhalb der Eisenstäbe gesehen außer den Meerestitanen. Doch tatsächlich schwebt dort jemand und sieht gütigen Blickes zu mir herein. Auch das ist so unvertraut – sie will mich nicht besitzen, wie es die Klauenhände tun.
„Ich kann nicht“, erwidere ich.
Sie lacht und schlägt mit den wunderschönen, weißen Schwingen, um sich in der Luft zu halten. Federn lösen sich und entschwinden mit dem Sternenlicht in die Nacht. „Natürlich kannst du das! Du hast doch Flügel!”
Ich wende den Hals und besehe mir, was sich aus meinen Schultern erhebt. Ja, ich habe Flügel, bedeckt von reinweißen Federn, die den Wind nur spüren, wenn er durch meinen Käfig tanzt – ihn aber nie im Flug eingefangen haben. „Ich habe sie noch nie benutzt …“
Wieder schenkt sie mir ein erfreutes Lachen, das nach Sternenglanz und Freiheit klingt. Es durchdringt mich bis in mein Innerstes und berührt mein Herz. „Aber wenn du nicht zum Fliegen gemacht wärest, hättest du doch gar keine Flügel!“ Sie streckt die Arme zwischen den Metallstäben hindurch zu mir, öffnet die Hände, einladend die Flächen nach oben gedreht, die Finger zart wie Federn.
„Ich kann hier nicht raus.“
„Du kannst alles tun.“ Ihre Stimme tönt sanft.
Ich lege meine Hände in ihre. Sie schlägt wieder die Schwingen, zieht mich zu sich heran. Wie Wind durchdringe ich die Eisenstäbe, Sternenlicht erhellt meine Dunkelheit. Frei …
„Ich bin frei! Ich habe es geschafft!“, rufe ich.
„Natürlich”, sagt sie und drück mich eng an sich. „Was auch immer es ist: Wenn du all deine Sinne darauf einsetzt, kannst du alles tun.“
Ich hebe den Blick zu ihr; der Glanz ihrer Augen ist der der Sterne. Wenn ich ihn sehe, kann ich es tief in mir spüren: Mein Herz, das lebensfreudig schlägt, erfüllt ist von einem Willen, der sich jede Freiheit erkämpft, die er sich wünscht. Keine Eisenstangen, keine Wasserklauen, keine Unendlichkeit, die diese Kraft aufhalten kann. Sie war immer in mir, doch sie konnte sich mir nicht offenbaren. Es hat diese wunderbare Stimme gebraucht, um sie zu erwecken.
„Komm“, sagt meine Befreierin. „Flieg mit mir!“ Sie entlässt mich aus ihren schützenden Armen, doch halt mich noch immer führend an einer Hand.
Die Herzenskraft bahnt sich ihren Weg in meine Flügel, um sie mit sich zu erfüllen. Auch ich schwinge sie nun auf und ab, wie meine Retterin es tut. Spüre die Luft, wie sie um die Federn streicht und sie sanft zum Vibrieren anregt, als sollten sie singen. Der Wind wird mich tragen. Ich will nie wieder singen!
Wir fliegen los, Hand in Hand. Sie zieht mich hinter sich her, führt mich durch diese Welt, in der die Nacht das Meer hat unsichtbar werden lassen. Höher hinauf, als mein Käfig reicht, in den Himmel hinein – und darüber hinaus. Bis auch das verdunkelte Wasser ganz in meiner Erinnerung verschwindet und auch dort seine Existenz verblasst. Sterne stehen über uns; ich muss nur die Hand ausstrecken, um meinen hellsten Stern zu berühren. Jetzt erstrahlt er in unbändiger Freude für mich, dass ich den Himmel erreicht habe, um frei wie er zu sein.
Nun sinken wir wieder hinab, lassen die Windböen unsere Körper und Flügel umschmeicheln, vertrauen uns ihnen ganz und gar an. Aus der Dunkelheit erheben sich Formen, schartig und fester als Wasser, undurchsichtig. Es sind die Berge, die ich bislang nur als Schatten am Tage zu sehen bekommen habe. In so großer Ferne, dass ich dachte, sie nie erreichen zu können, selbst wenn ich je an den Eisenstangen vorbeikäme. Doch jetzt erkenne ich, dass sie nie so fern gewesen sind. Dass ich mir immer nur vorgemacht habe, nicht ausbrechen zu können.
Wir gleiten zwischen den Gipfeln hindurch, um die die Böen tanzen. Tauchen in tiefe Täler ein, die erfüllt sind von freien Winden, in denen sich der Sternenglanz bricht. Es funkelt und glitzert in den Schatten, netzartige Reflexe besprenkeln die Berge.
Wasser. Überall Wasser. Es strömt in die Täler, steigt über die Berge. Bedeckt bald die Welt bis in jede Unendlichkeit. Findet sich zum Reigen zusammen und beschwört einen mächtigen Mahlstrom herauf.
Verschlingt den Traum.
Er erhebt sich hoch über meinen Käfig. Seine Augen sehen zu mir herab. Er hält die Klauenhände beidseitig meines Käfigs, besitzergreifend wie jeden Abend, jeden Morgen. Durch den gigantischen, kristallklaren Körper schimmert das erste Sonnenlicht eines neuen Tages.
„Sing, mein Vögelchen. Sing.“
dt. Schwarz
Danger Mouse & Daniele Luppi - Black - starring Norah Jones
We touch the walls of a
city streets, and
Didn't explain
Sadly showed us our ways
Of never asking why
Cast down,
It was heaven sent, and
To the church no intent to repent
On my knees, just to cry
Until you travel to that place you can't come back
Where the last pain is gone and all that's left is black
Bright nights cease coming to me, and
Some day
They'll punish my deeds, and they'll find
All the crimes
But then they ask when they going to see them
Then they're going to
Ask to feel the ghosts, the walls, the dreams
Oh, I've got mine
At last those coming came and they never looked back
With blinding stars in their eyes but all they saw was black
Fooled them, hoping to seem
Like the slayer of evil,
But the product of greed, and
It's not a mask, so be honest with me
They can't afford to ignore that I'm a disease
Practical, since we had to be, and
When they were old they came back to me
And they tried, oh they tried
And when you follow through and wind up on your back
Looking up at no stars in the sky those white clouds have turned it black
Deutsche Übersetzung:
Wir berühren die Wände einer Stadt-Straße, und es wurde
nicht erklärt
Sie zeigten uns bedrückend unseren Weg
niemals nachzufragen
Niedergeschlagen.
Es war vom Himmel geschickt, und
Zur Kirche ohne Absicht zu bereuen
Auf meinen Knien, um zu weinen
Bis du zu dem Platz reist von welchen du nicht zurück kommst
Wo der letzte Schmerz vergessen und alles übrige schwarz ist.
Helle Nächte hören auf zu mir zu kommen, und eines Tages
Sie werden meine Taten bestrafen, and sie werden alle meine
Untaten heraus finden.
Aber dann fragen sie wann sie sie sehen werden
Doch dann ersuchen sie mich die Geister, die Wände, die
Träume zu spüren.
Oh, ich habe meine
Zum Schluss kahmen doch die Kommenden und sie sahen nie
zurück
Mit blendenden Sternen in ihren Augen alles was sie sahen
war schwarz
Legte sie herein, in der Hoffnung wie der Schlächter des
Bösen zu wirken,
Aber das Produkt der Habgier, und
Es ist keine Maske, um ehrlich mit mir zu sein
Sie können es sich nicht leisten zu ignorieren, dass ich
eine Krankheit bin
Praktisch, seit wir existieren mussten, und
Als sie alt waren kahmen sie zurück zu mir
Und sie versuchten, oh sie versuchten
Und wenn du es zu Ende bringst und auf deinem Rücken landest
Hinaufsiehst in den sternenlosen Himmel sind die
weißen Wolken schwarz geworden
Song: "Black" (Danger Mouse & Daniele Luppi - starring Norah Jones)
„Wie wird es sein? Wie fühlt es sich an?“,
auf dem Boden liegend bringe ich die Fragen gerade noch über meine Lippen. Die Frage an einen einstigen Freund gerichtet, doch meine Stimme verblässt wie einst die Freundschaft. Ich kann seine kalte Stimme hören, wann wurde er so wie ich… „Du wirst immer weniger fühlen. Der Schmerz, die Angst, sie werden immer weniger, bis du zu jenem Platz reist. Der Ort von dem du nicht zurück kannst, wo selbst der letzte Schmerz verschwindet und alles was du noch siehst schwarz ist.“ Schwarz… das Wort hallt in meinem Kopf nach und die Gedanken kreisen. War es das Wert? Wozu die Frage, ich war doch, ich war …
Ich war …
…am Leben.
Es war nicht das kalte Herz welches in meiner Brust schlug, auch nicht das schwarze Blut welches durch meine Adern schoss, es war dieses Gefühl. Das Gefühl lebendig zu sein. Wie ich mir jenes Gefühl in diesem Moment wüschen würde. Es war mir stets bewusst, es müsse so enden, wenn ich auch nicht damit gerechnet hätte so zu fühlen. Niedergeschlagen, kraftlos, dennoch frei von jeglicher Angst. Diese Gefühle waren mir fremd geworden, umso überraschender sie am Ende wieder zu finden. Manche Eigenschaften wird man wohl nie los.
Zu lange verbrachte ich ein Leben in Angst, erstickt von den Anforderungen unserer Gesellschaft, erdrückt von der Last die auf meiner Schulter ruhte. Einmal, nur ein einziges Mal raus aus dem gläsernen Käfig. Mich treiben lassen. Frei sein. Wie ein Vogel dem Horizont entgegen fliegen. Einmal die Regeln brechen, das Adrenalin durch die Adern fließen spüren, etwas Verbotenes tun. Einmal etwas aus dem Supermarkt mitgehen lassen, das macht doch jeder einmal. Einmal etwas Geld aus der Kasse stehlen, ein Motorrad stehlen. Oder doch eher eine Bank ausrauben, organisierte Kriminalität, eine eigene Welt aufbauen. Es, nein ich artete aus. Mit der Zeit verlor ich die anfänglichen Zweifel an meinem Handeln, umgab mich mit Leuten die mir folgten, stets zustimmten, bestärkten in dem was ich tat.
Ich habe sie die ganze Zeit an der Nase herum geführt, in dem Glauben gelassen ich würde alles Böse der Welt vernichten. Zu blind, zu naiv, zu töricht waren sie um zu erkennen, um zu begreifen, dass sie von Beginn an meine Marionetten waren. Sie trauten mir, respektierten meine Entscheidungen, dachten sie würden etwas Gutes tun wenn sie meinen Befehlen folgten. All die Leute, all das Unheil welches sie unter meinen Anweisungen verbreiteten, niemals hätten sie realisiert, dass alles nur gelogen war. In Wahrheit tat ich alles für mich, aus reiner Habgier. Es fing klein an, aber ich wollte mehr. Bis an das Äußere trieb ich das Spiel, schaffte mir Feinde, spielte mit dem Feuer, ging über Leichen. Das Erste mal ist immer am schlimmsten und wenn du die Tat vollbracht hast dich hinlegst und deinen Blich hoch zum sternenlosen Himmel richtest, sind die Wolken nichtmehr weiß sondern schwarz. Es berührt dich, es ändert dich. Aber die Wolken ziehen weiter, der Zweifel verfliegt. Eines Tages, das war gewiss, würden sie mich für meine Taten bestrafen und jedes kleinste Verbrechen aufdecken. Aber in den Käfig werde ich nie wieder zurückkehren, nie wieder würde ich mich hinter die steinernen, grauen Mauern begeben.
Die Gedanken, werden ruhiger…
Die Angst, sie verfliegt…
…and all that's left … is black.
dt. Verfolgtes Herz
Your ghost still wanders this earth
At night I constantly hurt
I can't sleep
I can't sleep
Your name still reigns in my room
Don't leave me
Don't leave me
Where I can't find you
You drain my heart drop by drop
From the night till the dawn
You can take what you want
You lay the cards one by one
You're my pleasure and pain
You're my destiny when
Night falls night falls night falls night falls
Falls on my haunted heart
Night falls night falls night falls night falls
Falls on my haunted heart
This love is blessed with a curse
You gave me faith, took my worth
I love you I hate you
You know I'll never find peace
You thrill me you kill me
Release the tight leash
You drain my heart drop by drop
From the night till the dawn
You can take what you want
You lay the cards one by one
You're my pleasure and pain
You're my destiny when
Night falls night falls night falls night falls
Falls on my haunted heart
Night falls night falls night falls night falls
Falls on my haunted heart
Falls on my haunted heart
Falls on my haunted heart
You drain my heart drop by drop
From the night till the dawn
You can take what you want
You lay the cards one by one
You're my pleasure and pain
You're my destiny when
Night falls night falls night falls
Falls on my haunted heart
Night falls night falls night falls
Falls on my haunted heart
You drain my heart drop by drop
From the night till the dawn
You can take what you want
Night falls night falls night falls night falls
Falls on my haunted heart
Night falls night falls night falls night falls
Falls on my haunted heart
Dein Geist wandelt immer noch auf dieser Erde
Nachts tut es mir ständig weh
Ich kann nicht schlafen
Ich kann nicht schlafen
Dein Name herrscht immer noch in meinem Zimmer
Verlass mich nicht
Verlass mich nicht
Wo ich dich nicht finden kann
Du trocknest mein Herz aus, Tropfen um Tropfen
Von der Nacht bis zur Dämmerung
Kannst du dir nehmen, was du willst
Du legst die Karten, jede einzeln
Du bist meine Freude und mein Leiden
Du bist mein Schicksal, wenn
Es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht
Es wird Nacht in meinem ruhelosen Herz
Es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht
Es wird Nacht in meinem ruhelosen Herz
Unsere Liebe ist mit einem Fluch belegt
Du gabst mir Vertrauen, nahmst meinen Wert
Ich liebe dich, ich hasse dich
Du weißt, dass ich niemals Frieden finden werde
Du begeisterst mich, du machst mich fertig
Lockere die straffe Leine
Du trocknest mein Herz aus, Tropfen um Tropfen
Von der Nacht bis zur Dämmerung
Kannst du dir nehmen, was du willst
Du legst die Karten, jede einzeln
Du bist meine Freude und mein Leiden
Du bist mein Schicksal, wenn
Es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht
Es wird Nacht in meinem ruhelosen Herz
Es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht
Es wird Nacht in meinem ruhelosen Herz
Es wird Nacht in meinem ruhelosen Herz
Es wird Nacht in meinem ruhelosen Herz
Du trocknest mein Herz aus, Tropfen um Tropfen
Von der Nacht bis zur Dämmerung
Kannst du dir nehmen, was du willst
Du legst die Karten, jede einzeln
Du bist meine Freude und mein Leiden
Du bist mein Schicksal, wenn
Es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht
Es wird Nacht in meinem ruhelosen Herz
Es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht
Es wird Nacht in meinem ruhelosen Herz
Du trocknest mein Herz aus, Tropfen um Tropfen
Von der Nacht bis zur Dämmerung
Kannst du dir nehmen, was du willst
Es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht
Es wird Nacht in meinem ruhelosen Herz
Es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht, es wird Nacht
Es wird Nacht in meinem ruhelosen Herz
Song: "Haunted Heart" (Emmelie de Forest)
Eigentlich ist das eine schöne Nacht. Eine sternklare Nacht. Eine Vollmondnacht. Früher hätte ich hier Frieden gefunden. Ich stütze die Ellbogen auf einen der hölzernen Pfähle, welche den Steg aufrecht erhalten, und betrachte die schwarzen Wellen unter mir. Als ich mich vorhin entschied, hierher zu fahren, hatte ich noch gehofft, dass die spiegelnde Oberfläche meines Sees mich beruhigt. Nun weiß ich es besser. Auch die Musik aus meinem Walkman hilft nicht. Im Gegenteil. Es ist ein beinahe melancholischer Song, der meine Gedanken genau da hinlenkt, wo ich sie nicht haben will. Ich kann mich allerdings auch nicht dazu durchringen, ihn abzuschalten.
„Your ghost still wanders this earth
At night I constantly hurt“
Wie recht diese Sängerin hat. Ich bilde mir ein, das Gesicht einer jungen Frau im Wasser zu sehen. Sie hat langes, schwarzes Haar und starrt mich vorwurfsvoll an. Natürlich ist das Gesicht nicht echt. Ich vergrabe mein eigenes Gesicht in den Händen. Das war Evie. Evie war meine beste Freundin, und sie ist tot. Und es ist meine Schuld.
Es hört nicht auf. Es hört einfach nicht auf! Die Worte meines neuen Seelenklempners kommen mir in den Kopf.
„Manche Menschen zerbrechen an solch einem Trauma. Machen Sie Spaziergänge. Sie müssen mal raus“, hat er gesagt. Ich weiß noch, wie wütend ich während der ersten Sitzungen war. Er hat leicht reden. Typisches Psycho-Gelaber. Wenn er hätte mitansehen müssen, wie zwei seiner Freunde ermordet wurden und die letzte eine Klippe herabstürzt, dann wäre er auch so drauf wie ich. Stattdessen sitzt er täglich im Trockenen und verdient sein Geld mit Gesprächen. Und bisher habe ich ihn umsonst bezahlt. Eine erkennbare Verbesserung stellt sich nicht ein. Ich sehe die Gesichter meiner Freunde, die mich anflehen sie zu retten. Sie hindern mich am Einschlafen. Ich komme morgens wie gerädert aus dem Bett und sehe sie immer noch. Jeden Tag seit dem Vorfall. Und ich weiß nicht, wann sie endlich verschwinden. Der Therapeut sagt, das wäre normal. Genau so normal wie das nervöse Zucken meines rechten Beins, das immer dann auftritt, wenn ich still sitzen will, oder die Flashbacks. Aber ich müsse den ersten Schritt tun.
„Night falls night falls night falls night falls
Falls on my haunted heart“
Diese Mischung aus Musik und meinen Gedanken macht mich fertig. Schau den See an, Mädel! Denk nicht daran, wie knapp du selbst entkommen bist, ermahne ich mich selbst. Mein Blick wandert über die Wasseroberfläche. Das sanfte Auf und Ab der Wellen löst normalerweise sanftere Gefühle aus, wie ich bereits sagte. Nach der Sache auf der Insel ist das allerdings unmöglich. Ich hätte zuhause bleiben sollen. Verflucht.
Ich seufze leise und drehe mich um. Hätte ich nur diesen beschissenen Abenteuerausflug nicht gebucht. Dann wäre das alles nicht passiert.
„Sie müssen sich davon befreien. Eine Frau in Ihrem Alter hat noch das ganze Leben vor sich.“ Besten Dank, Herr Psychotherapeut. Werde ich berücksichtigen. Gleich morgen gehe ich los. Versprochen.
Ich weiß natürlich, dass ich viele typische Trauma-Symptome aufweise. Ich sehe kurz über die Schulter. Als ich hier ankam, hatte ich daran gedacht, in den schwarzen Tiefen meine Ruhe zu finden. Dann wären die Gesichter endlich weg. Dann hätte ich Frieden. Für immer. Aber Evie, Carl und Pete hätten nicht gewollt, dass ich auf diese Weise abtrete.
Als ich mich auf mein Motorrad schwinge und den Helm aufsetze, versuche ich, mich auf mein warmes Bett und die Decke zu konzentrieren, in die ich ich gleich einwickeln werde. Die Bäume ziehen nur so an mir vorbei, als ich beschleunige. Kühle Nachtluft fährt unter die Lederjacke.
Zuhause schlage ich die Tür hinter mir zu. Den Helm werfe ich achtlos zu Boden. Die leuchtende Digitalanzeige meiner Uhr zeigt 3:46 Uhr. Vielleicht kriege ich noch ein paar Stunden Schlaf. Zuerst hatte ich Angst davor, schlafen zu gehen, weil ich mich vor den Gesichtern gefürchtet hatte. Mittlerweile macht es keinen Unterschied mehr. Ich sehe sie überall.
„I can't sleep
I can't sleep
Your name still reigns in my room“
Das wird ja immer schöner, durchfährt es mich bitter. Ich versuche, etwas zu fühlen. Trauer. Verzweiflung. Ich verziehe die Mundwinkel. Versuche, Trauer zu spüren. Die Tränen kommen noch immer nicht. Erst im Morgengrauen schlafe ich ein.
Im Traum durchlebe ich alles noch einmal. Wie in den letzten drei Wochen und vier Tagen. Wir hatten uns mit dem Boot auf eigene Faust hinaus gewagt. Dass die Insel, die unbewohnt sein sollte, diesen Horrortrip bereit halten würde, ahnte niemand von uns. Es war meine Idee gewesen. Ich wollte die Insel erkunden. Nur wegen mir sind sie jetzt tot. Wäre ich nur nicht so neugierig gewesen. Im komplett unangetasteten Dschungel hatten wir seltene Pflanzen und Tiere gesehen. Kurz darauf fanden wir die Sekte mit ihrem irren Anführer. Nein, er fand uns, nehme ich an. Ich habe noch immer keine Ahnung, wie lange sie da schon lebten. Pete hatte es witzig gefunden. Schau, Maria, Eingeborene. Die essen bestimmt Eidechsen und so was. Später habe ich erfahren, dass sie das nicht tun. An Eidechsen war ihnen nicht genug dran. Und Eingeborene waren es auch nicht. Es waren Ausgestoßene.
Die Traumbilder zeigen mir unseren verzweifelten Fluchtversuch durch den verregneten Urwald. Sie zeigen mir den Pfeil, der von einem primitiven Bogen abgeschossen wird, angetrieben von den irrsinnigen Schreien unserer Verfolger. Carl war zuerst dran. Zwei Tage später erwischte es Pete. Schließlich waren nur noch Evie und ich übrig. Wir rannten an einer Klippe entlang. Das Gestein brach weg. Meine Kraft reichte nicht mehr aus. Evie stürzte.
Ich wache schweißgebadet auf.
Was würde ich nicht alles geben, um meine Freunde noch ein einziges Mal wieder zu sehen! Jetzt sagt sich das natürlich leicht. Ab und zu war ich genervt von ihnen. Von Petes Bowling-Begeisterung, oder von Evies Shoppingsucht. Dennoch standen sie mir so nah wie sonst niemand.
Im Badezimmerspiegel sehe ich dasselbe blauäugige Gespenst, welches mir jeden Morgen entgegenblickt. Mein Gesicht zeigt keinerlei Gefühlsregung. 'Emotional abgestumpft' nennt der Therapeut das. Immer, wenn er einen dieser Ausdrücke benutzt, sieht er mich über seine Hornbrille auf dieselbe Weise an, die zugleich mitfühlend und berechnend wirkt.
Ich habe ihm nicht erzählt, wie genau ich überlebt habe, und das werde ich auch nicht. Diese Abgründe in mir muss ich selbst reinwaschen. Zumindest das fühle ich. Das und Wut.
„You drain my heart drop by drop
From the night till the dawn“
Ich werde diesen Song nicht los. Man sollte diese Sängerin auch mal auf der Insel aussetzen, vielleicht merkt sie dann, wie ausgesaugt sich so ein Herz anfühlen kann. Wut ist immer am einfachsten. Wut kann ich empfinden. So wie jetzt gerade. Der Ausbruch kommt grundlos, so wie es die letzten beiden auch waren. Nachdem ich mit Wucht eine Vase und zwei Teller gegen die Wand geschmissen habe, verpufft mein Zorn so schnell wie er gekommen ist. Was bleibt, ist Resignation. Ich habe keine Ahnung, wie ich weitermachen soll.
Noch während des Frühstücks merke ich, dass heute etwas anders ist. Ich hatte zwar den selben Traum wie sonst, aber kein Flashback. Ich hatte oft dieses blitzartige Aufleuchten von verzerrten Bildern vor meinem inneren Auge, auch am helllichten Tag. Meist wurde mir einer der letzten Momente meiner Freunde gezeigt. Wie auf einem Foto.
Ein Fortschritt, wird der Therapeut sagen. Vielleicht kann ich wieder mit dem Freerunning anfangen.
„Sie brauchen ein nettes Hobby“, hat der Mann gesagt. Ich spüre einen kleinen Funken Hoffnung. Das muss ich ausnutzen. Gleich nah dem Essen gebe ich mir einen Ruck. Ich schnüre meine Laufschuhe und ziehe mir ein Tanktop an. Hauptsache ich bin abgelenkt. Mit eine geübten Handgriff stecke ich meine Kopfhörer in die Ohren. Danach schließe ich die Haustür hinter mir ab und laufe los.
Vielleicht ist es das, was mein Therapeut meinte. Man bemerkt die Verbesserung nicht. Tag für Tag muss es ein kleines Stück voran gehen. Ich laufe durch eine Regenpfütze. Meine Jogginghose wird nass. Mit gleichmäßigen Zügen atme ich ein und aus. Der kleine Funken in mir glimmt weiter. Ich habe überlebt. Es liegt an mir, etwas daraus zu machen. Das brennende Adrenalin in meinen Muskeln fühlt sich gut an. Das Gefühl werde ich mir merken.
„You lay the cards one by one
You're my pleasure and pain“
Okay. Vorwärts.
dt. Erinnerungen
Music by ANDREW LLOYD WEBBER
Text by TREVOR NUNN afer T.S.ELIOT
Midnight.
Not a sound from the pavement.
Has the moon lost her memory?
She is smiling alone.
In the lamplight the withered leaves collect at my feet
And the wind begins to moan.
Memory.
All alone in the moonlight
I can smile at the old days,
Life was beautiful then.
I remember the time I knew what happiness was,
Let the memory live again.
Every street lamp seems to beat a fatalistic warning.
Someone mutters and a street lamp gutters
And soon it will be morning.
Daylight.
I must wait fort he sunrise,
I must think of a new life
And I mustn’t give in.
When the dawn comes tonight will be a memory too
And a new day will begin.
***
(Instrumental)
Burnt out ends of smokey days, the stale cold smell of morning.
The street lamp dies, another night is over,
Another day is dawning.
Touch me
It’s so easy to leave me
All alone with the memory
Of my days in the sun.
If you touch me you’ll understand what happiness is.
Look a new day has begun.
Mitternacht.
Kein Geräusch von der Straße
Hat der Mond sein Gedächtnis verloren?
Er lächelt einsam vor sich hin
Im Schein der Laterne sammelt sich verwelktes Laub zu meinen Füßen
Und das Ächzen des Windes setzt ein
Erinnerung
Ganz alleine im Mondlicht
Lächle ich in Gedanken an die gute alte Zeit
Damals war das Leben schön
Ich erinnere mich an die Zeit, als ich noch wusste, was Glücklichsein bedeutete
Lass die Erinnerung wieder aufleben
Jede Straßenlaterne scheint eine schicksalsergebene Warnung auszustrahlen
Von irgendwo ein Murmeln, eine Laterne flackert
Und bald schon kommt der Morgen
Tageslicht
Ich muss auf den Sonnenaufgang warten
Ich muss über ein neues Leben nachdenken
Und darf nicht verzagen
Wenn der Morgen graut, wird die Nacht auch zur Erinnerung werden
Und ein neuer Tag beginnt
***
(Intrumentalteil)
Verbrannte Enden rauchiger Tage, der fahle, kalte Geruch des Morgens
Die Straßenlampe stirbt, eine Nacht ist zuende
Ein neuer Tag dämmert bereits
Berühr mich!
Es ist so leicht, mich zurückzulassen
Ganz allein mit meiner Erinnerung
An die Tage im Sonnenlicht [1]
Wenn du mich berührst, wirst du verstehen, was Glücklichsein bedeutet
Schau, ein neuer Tag ist angebrochen
____________
[1] Im übertragenden Sinne: die Tage des Glücks.
Übersetzung basierend auf songtexte.com
Song: "Memories" (Musical Cats)
Midnight.
Geisterstunde.
Es verwirrt mich immer noch, dass ich mich mitten in der Nacht auf den Friedhof traue. Ich blicke auf den Grabstein. Ich vermisse sie.
Not a sound from the pavement.
Es ist still hier. So unglaublich still. Es ist, als wollte nicht einmal der Wind diese Atmosphäre zerstören. Doch ich vermisse die Geräusche, vermisse das Lachen, das ich immer mit ihr teilen konnte. Sie war immer für mich da. Wo ist sie jetzt?
Has the moon lost her memory?
She is smiling alone.
Über mir thront der Mond. Er lächelt. Aber ich sehe keine Sterne. Zu stark ist das Licht der Laternen, in welchem der aufgewirbelte Staub tanzt, als das man mehr noch vom Gestirn erkennen könnte.
Ein Auto rast einsam an mir vorbei.
Ich frage mich, wie diese kühle Herbstnacht hätte sein können, wäre sie noch da. Was wäre passiert? Was nicht? Doch ich stehe alleine hier und zittere. Lächeln kann ich noch nicht; aber alleine bin ich; wie der Mond.
In the lamplight the withered leaves collect at my feet
Vor ihrem Grab, im sanften Licht der Laterne, hat sich ein kleiner Haufen bunter Blätter angesammelt. Das Laub ist eher braun und hatte jegliche Farbenpracht, die manch einer am Herbst so liebte, längst verloren. Verdorrt und vertrocknet, ein trostloser Anblick. Ich fühle mich, als gehörte ich zu ihm. Ich weine nicht, aber meine Augen sind noch nicht lange wieder trocken. Zu stark schmerzt noch immer der Verlust.
And the wind begins to moan.
Überraschend zerrt ein Windstoß an meinen Haaren, drückt mich von hinten näher an ihr Grab. Ich schaudere. Es ist, als wüsste jedes Detail dieser Nacht ganz genau über meine Stimmung Bescheid und wollte sie unterstreichen. Langsam wird es wirklich kalt und ich reibe über die Gänsehaut an meinen Armen.
Warum ist sie fort?
Memory.
Kann sie mich sehen?
So oft stelle ich mir diese Frage und habe noch nie eine Antwort. Manchmal hoffe ich es, manchmal bezweifle ich es und manchmal muss ich es einfach glauben, um mich nur ein kleines bisschen besser zu fühlen. Erinnerungen tun weh. Aber wenn ich weiß, sie ist hier irgendwo in der Gegenwart, dann wird es besser.
All alone in the moonlight
Vorsichtig gehe ich in die Knie und bin nun auf Augenhöhe mit ihrem Grabstein. In wunderschönen, geschwungenen Buchstaben steht dort ihr Name. Ich spüre, wie eine Träne sich den Weg in mein Auge sucht. Und ich habe so gehofft, es sei vorbei …
I can smile at the old days,
Life was beautiful then.
All die Erinnerungen strömen nun auf mich ein. Jede wundervolle Sekunde, die ich mit ihr verbrachte … Die Tränen laufen von ganz alleine über meine Wangen und landen eine nach der anderen auf der kalten, schwarzen Erde. Ein Lächeln stielt sich auf mein Gesicht, als ich daran denke, wie sehr sie den Garten liebte. Niemand könnte je ihr Grab so schön halten, wie sie es immer mit ihrem „Stückchen Leben“ tat, wie sie das Fleckchen Grün inmitten der Großstadt immer nannte.
I remember the time I knew what happiness was,
Mit schnellen Bewegungen wische ich das vertrocknete Laub von ihrem Grab. Sie würde nicht wollen, dass es verwahrlost. Morgen werde ich hier Blumenzwiebeln einsetzen, so wie sie es mir vor so vielen Jahren beigebracht hat.
Let the memory live again.
Wir hatten so viel Spaß im herbstlichen Garten und ich hoffe, dass ein wenig von dieser Freude wieder auflebt, wenn ich nur bei ihr tue, was sie geliebt hat. Vielleicht ist es dann zumindest ein bisschen so wie früher.
Every street lamp seems to beat a fatalistic warning.
Someone mutters and a street lamp gutters
Unheilvoll flackert die Straßenlaterne. Ich weiß nicht, was es bedeuten soll; es kommt mir vor wie eine Warnung. Eine Warnung vor dem Ungewissen. Eine Warnung vor der Zukunft. Was wird sie mir bringen? Ich höre etwas. Ich höre jemanden. Aber ich blende alles aus. Diese Nacht gehört nur ihr.
And soon it will be morning.
Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier an ihrem Grab sitze, aber ich will es auch nicht wissen. Irgendein seltsamer Teil in mir möchte, dass diese Nacht nicht vergeht. Es ist das erste Mal, seit ihrem Tod, dass ich mich nicht mehr sofort in die Vergangenheit wünsche. Ich möchte nicht für immer diese Trauer spüren, aber noch weniger möchte ich sie im Alltagsstress vergessen.
Daylight.
Ich spüre, wie die Zeit verrinnt. Als fielen Körner aus einer Sanduhr auf meine Haut. Mit jeder Sekunde, die verstreicht kommt der Sonnenaufgang etwas näher. Der Sonnenaufgang und der neue Tag.
I must wait fort he sunrise,
So oft haben wir zusammen darauf gewartet, dass die Sonne ihre ersten Strahlen über den Horizont schickte. „So fängt das Leben an“, hat sie immer gesagt. Und so endet es auch.
I must think of a new life
And I mustn’t give in.
Ich weiß, dass sie nie wollte, dass ich um sie trauere. So oft hat sie es mir gesagt. So oft hat sie mich angefehlt, dass sie nach ihrem Tod nicht mein weinendes Gesicht sehen wollte. Ich spüre, wie sich ein kleiner Fluss aus Tränen auf meiner Wange gebildet hat. Ich enttäusche sie. Jeden Tag zwinge ich mich dazu, dass ich an diesem ein neues Leben beginne. Und jedes Mal scheitere ich, weil ich nicht aufhören kann, an sie zu denken. Aber mit jedem Sonnenaufgang werde ich es wieder versuchen. Er soll doch Hoffnung schenken.
When the dawn comes tonight will be a memory too
Mit zitternden Fingern streiche ich über die Buchstaben. Ihr Name ist wie eine Bürde, die ich zu tragen habe, eine Erinnerung, die nur ich bewahren kann. Doch jede Erinnerung verblasst. Egal wie stark man sie hütet. Eines Tages ist diese Nacht nur noch verschwommen in meinem Gedächtnis. Schon mit dem ersten Morgenlicht ist diese Nacht nicht mehr die Gegenwart. Und ich weiß, dass es kommen wird. Und ich erwarte es.
And a new day will begin.
Und so sitze ich in der kalten Nacht. Ich sitze da und denke an dich. Ich warte darauf, zu wissen, was ich tun soll und weiß doch, dass es niemals so sein wird. Die einzige Person, die mir das jemals sagen konnte, ist nicht mehr da. Wo bist du? Und wieso bist du nicht hier bei mir? Wieso bist du fort? Wieso?
Du hast mir schon so viel gegeben. Mein ganzes Leben verdanke ich nur dir. Und doch bitte ich dich um noch eine Sache: Hilf mir. Ich möchte nicht mehr, dass du mich weinen siehst. Hilf mir, damit abzuschließen. Hilf mir, ein neues Leben zu beginnen. Aber bitte, hilf mir, dich niemals zu vergessen.
Burnt out ends of smokey days, the stale cold smell of morning.
Ein Geruch von verbrannter Kohle liegt in der Luft; die Fabrik muss schon mit ihrem Betrieb gestartet haben. Jeder Morgen ist gleich. Jeder Morgen verbrennt diese Stadt ein bisschen mehr.
Die Kälte klammert sich an meinen Körper. Kalt und fahl ist die Morgenluft. Vor dem Sonnenaufgang ist dieser Augenblick, in dem man nichts Gutes in der Welt sieht. Mein Herz erfriert von innen heraus, doch meine Augen sind trocken. In diesem Augenblick kann man nicht weinen.
The street lamp dies, another night is over,
Ich zucke zusammen, als die Straßenlaterne erlischt. Sie kam mir in dieser Nacht wie die einzige Verbindung zu ihr vor. Doch die Nacht ist vorbei.
Another day is dawning.
Mit klopfendem Herzen beobachte ich, wie die sich die ersten Strahlen der Morgensonne über den Horizont schieben. Ich zittere, doch mein Herz beginnt zu tauen. „So fängt das Leben an.“
Touch me
Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter.
Nur für eine Sekunde denke ich, sie könnte es sein, dass alles nur ein böser Traum war. Und dann drehe ich mich um. Und ich danke ihr. Ich danke ihr, dass sie mich erhört hat. Dass sie mir mein neues Leben zeigt.
It’s so easy to leave me
All alone with the memory
Of my days in the sun.
Ich lächle, stehe auf und umarme ihn. Ich weiß nicht, wie sie es gemacht hat, aber irgendwie hat sie ihn hergeschickt. Seine Wärme breitet sich in meinem Körper aus. Es wäre so viel einfacher für ihn, wäre er nicht gekommen. Aber er ist hier und gibt mir den Halt, den ich gerade so dringend brauche.
If you touch me you’ll understand what happiness is.
Sanft schiebt er mich von sich weg, sodass er mir in die Augen sehen kann. Er legt mir die Hand auf die Wange und haucht mir einen Kuss auf die Stirn. Und ich weiß, dass er die Erinnerungen niemals verdrängen würde. Sie wird immer da sein. Die Erinnerungen an sie werden sie am Leben halten. Und er wird mich am Leben halten. Ein Leben, das es sich lohnt, zu leben. Ein Leben, das sie mir schenkt.
Immer weiter vertreibt die Sonne die Nacht und mit einem Mal höre ich ihre Engelsstimme. Sie singt ihr Lieblingslied. Ein Lied voll Herzschmerz und Hoffnung. Ein Lied von Erinnerungen.
„Look a new day has begun.“
Oh shit, was 'ne Nacht! Wir ham mal wieder durchgemacht.
Handy klingelt, Bert ist dran.
"Bist du bereit?"
Was meinst du man?
"Wir schreiben doch gleich 'ne Klausur."
Oh shit, das stimmt, was mach ich nur?
"Du Oberloser fällst wieder durch!"
Ach, sei ruhig, ich spick mich durch!
Der Tag fängt an mit Milch und Möhren, das ist es, worauf wir Nerds schwören.
Dann die Nasw ins Buch, fast schon inhaliert und bei der Klausur wird mal wieder 'ne Eins kassiert.
Wer ist viel zu krass mit Pythagoras? Team Nerd! Team Nerd! Team Nerd! Team Nerd!
Wer schaut, anstatt zu lern, lieber Fern? Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker!
Wer bekommt 'n Kick bei der Quantenphysik? Team Nerd! Team Nerd! Team Nerd! Team Nerd!
Wer geht lieber zocken, anstatt vorm Buch zu hocken? Es ist Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker!
Wann existierte in Deutschland das Exportverbot? Keine Ahnung, aber das weiß bestimmt mein Pausenbrot!
Du und deine doofen Spicker, ich hab's genau gesehen. So kommst du mir nicht davon, das werd' ich melden geh'n!
Du bleibst mir mal schön da sitzen, ich bin der King, man! Wenn du mich verpetzen gehst, dann ist dein Ding dran!
Ihr seid so primitiv, du und deine Grasticker!
Ist mir scheiß egal, man. Denn ich hab' iSpicker!
Wer ist viel zu krass mit Pythagoras? Team Nerd! Team Nerd! Team Nerd! Team Nerd!
Wer schaut, anstatt zu lern, lieber Fern? Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker!
Wer bekommt 'n Kick bei der Quantenphysik? Team Nerd! Team Nerd! Team Nerd! Team Nerd! Team Nerd!
Wer geht lieber zocken, anstatt vorm Buch zu hocken? Es ist Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker!
Okay, scheiß egal. Lass einfach loslegen, dann sehen wir, wer der bessere ist.
"Okay."
Räusper "So, meine Schüler, die Zeit ist um, abgeben bitte.
Warum habt ihr denn nichts geschrieben?
Das gibt 'ne Sechs für euch alle! Euch alle!"
Song: "Team Nerd vs. Team Spicker (ApeCrime)
"Oh shit, was 'ne Nacht!" Ich stieg aus meinem Bett hinaus und merkte, dass mein Handy klingelte.
Ich bereute, dass meine Kumpels und ich schon wieder durchgemacht hatten, denn ich konnte mein Smartphone nirgends finden.
Doch nach einigen Sekunden fand ich es endlich. Es war Bert, der mich in dieser frühen Stunde anrief.
"Bist du bereit?", ertönte es aus den Lautsprechern.
"Was meinst du, man?", erwiderte ich.
Es war schließlich ein ganz normaler Schultag, wie jeder andere auch.
"Wir schreiben doch gleich 'ne Klausur!"
Der Nerd hatte Recht. Und er hat sich bestimmt mit seinen Möhren-Milch-Müsli darauf vorbereitet. Und alle Bücher dieser Welt hat er auch inhaliert.
"Du Oberloser fällst wieder durch!"
"Ach, sei ruhig, ich spick mich durch!"
Während ich mein Frühstück aß, bereitete ich meine Hilfsmittel für die Arbeit vor.
Nebenbei summte ich den Song von mir und meinen Jungs, die, genau wie ich, immer vergaßen, zu lernen.
"Wer schaut, anstatt zu lern, lieber Fern? Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker!
Wer geht lieber zocken, anstatt vorm Buch zu hocken? Es ist Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker! Team Spicker!"
In der Schule angekommen, wartete auch schon die Erdkunde-Klausur auf mich.
Frage 1: Wann existierte in Deutschland das Exportverbot?
Ich hatte keine Ahnung, aber das weiß bestimmt mein Pausenbrot!
Jedoch ertappten mich Bert und die anderen Nerds beim Spicken und wollten es melden geh'n!
Ich war wütend. Schließlich bin ich der King!
"Wenn du mich verpetzen gehst, dann ist dein Ding dran!" Ich schüchterte ihn ein.
Ich startete meine neue App iSpicker, die auf jede Frage eine Antwort wusste.
Jedoch war es zu spät, denn die Stimme der Lehrerin ertönte:
"So, meine Schüler, die Zeit ist um, abgeben bitte."
Sie schaute auf unsere Arbeiten. Weder die Nerds, noch die Spicker hatten etwas geschrieben, da wir mit streiten beschäftigt waren.
"Das gibt 'ne Sechs für euch alle!"
Naja, das war's dann wohl mit meinem Abitur. Aber wenigstens sind die Nerds auch durchgefallen...
Always in a rush
Never stay on the phone long enough
Why am I so self-important?
Said I'd see you soon
But that was, oh, maybe a year ago
Didn't know time was of the essence
So many questions
But I'm talking to myself
I know that you can't hear me any more
Not anymore
So much to tell you
And most of all goodbye
But I know that you can't hear me any more
It's so loud inside my head
With words that I should have said
And as I drown in my regrets
I can't take back the words I never said
I never said
I can't take back the words I never said
Always talking shit
Took your advice and did the opposite
Just being young and stupid
I haven't been all that you could've hoped for
But if you'd held on a little longer
You'd have had more reasons to be proud
So many questions
But I'm talking to myself
I know that you can't hear me any more
Not anymore
So much to tell you
And most of all goodbye
But I know that you can't hear me any more
It's so loud inside my head
With words that I should have said
And as I drown in my regrets
I can't take back the words
The longer I stand here
The louder the silence
I know that you're gone but sometimes I swear that I hear
Your voice when the wind blows
So I talk to the shadows
Hoping you might be listening 'cos I want you to know
It's so loud inside my head
With words that I should have said
And as I drown in my regrets
I can't take back the words I never said
I never said
I can't take back the words I never said
Never said
I can't take back the words I never said
Immer in Eile
bleibe nie lang genug am Telefon
warum bin ich so aufgeblasen?
sagte bis bald
aber das war, oh, vielleicht vor einem Jahr
wusste nicht, dass Zeit so wichtig ist.
So viele Fragen
aber ich rede mit mir selbst
ich weiß das du mich nicht mehr hören kannst
nicht mehr...
es gibt so viel das ich dir sagen will
und vor allem Lebewohl
aber ich weiß das du mich nicht mehr hören kannst
es ist so laut in meinem Kopf
voll mit Wörtern die ich hätte sagen sollen
Und ich ertrinke in meinem Kummer
ich kann die Wörter nicht zurück nehmen die ich nie gesagt habe
nie gesagt habe...
ich kann die Wörter nicht zurück nehmen die ich nie gesagt habe
Rede immer scheiße
nahm deinen Rat und tat das Gegenteil
war einfach jung und dumm
ich wurde nicht alles was du gehofft hattest
aber hättest du noch ein bisschen länger festgehalten
würdest du mehr Grunde haben um stolz zu sein
so viele Fragen
aber ich rede mit mir selbst
ich weiß das du mich nicht mehr hören kannst
nicht mehr...
es gibt so viel das ich dir sagen will
und vor allem Lebewohl
aber ich weiß das du mich nicht mehr hören kannst
es ist so laut in meinem Kopf
mit Wörtern die ich hätte sagen sollen
und ich ertrinke in meinem Kummer
ich kann die Wörter nicht zurück nehmen die ich nie gesagt habe
nie gesagt habe...
ich kann die Wörter nicht zurück nehmen die ich nie gesagt habe
Um so länger ich hier stehe
um so lauter das Schweigen
ich weiß das du gegangen bist aber ich schwöre manchmal
höre ich deine Stimme wenn der Wind bläst
also spreche ich mit dem Schatten
hoffe du kannst das hören, den ich will das du weißt
so viele Fragen
aber ich rede mit mir selbst
ich weiß das du mich nicht mehr hören kannst
nicht mehr...
es gibt so viel das ich dir sagen will
und vor allem Lebewohl
aber ich weiß das du mich nicht mehr hören kannst
es ist so laut in meinem Kopf
mit Wörtern die ich hätte sagen sollen
und ich ertrinke in meinem Kummer
ich kann die Wörter nicht zurück nehmen die ich nie gesagt habe
nie gesagt habe
ich kann die Wörter nicht zurück nehmen die ich nie gesagt habe
Song: "Words" (Skylar Grey)
Es ist kalt. Klirrend kalt. Der erste Schnee ist letzte Nacht gefallen und ich habe es nicht gemerkt, ich war wieder zu beschäftigt.
Always in a rush,
never stay on the phone long enough.
Why am I so self-important?
Die Kälte macht mir zu schaffen, aber ich bringe es einfach nicht über mich, mich von deinem Grab zu entfernen. Wie konnte das alles nur passieren?
So many questions
But I'm talking to myself
I know that you can't hear me any more
Der Tag hatte angefangen wie jeder andere. Du bist aufgestanden, duschen gegangen, hast dich angezogen und bist zur Tür geeilt. Dann kamst du zurück ins Schlafzimmer um mir einen Abschiedskuss zu Geben und mir zu Sagen, dass du mich liebst... Es kommt mir so vor als hätte ich dir in letzter Zeit nicht genug Beachtung geschenkt, dir zu selten gesagt, was ich für dich empfinde. Dein Tod kam viel zu früh und viel zu plötzlich.
So much to tell you
And most of all goodbye
But I know that you can't hear me any more
Warum war uns nur so wenig Zeit gegeben? Andere Paare haben so lange Zeit, warum war uns dass nicht vergönnt? Was habe ich falsch gemacht, dass du mir so früh weggenommen wurdest? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Habe ich etwas verbrochen? Ist es, weil ich in den letzten Monaten zu viel gearbeitet habe? Hat man mir dich weggenommen, weil ich dir nicht genug Zuneigung entgegengebracht habe? Ich kann es einfach nicht verstehen. Wieso musste das passieren, wieso? Mein Herz blutet. Ich verblute innerlich vor Trauer. Dein Ableben hat mein Herz zerrissen. Auch wenn ich es dir nicht oft genug gesagt oder gezeigt habe, ich habe dich aus tiefstem Herzen geliebt....ich liebe dich immer noch. Es tut so furchtbar weh zu Wissen, dass ich nie wieder in deine tiefgrünen Augen sehen kann, den Duft deiner Haut nie wieder riechen werde. Ich...ich kann nicht mehr. Was soll ich nur ohne dich tun? Mein Kopf explodiert, zu viele Gedanken wirbeln darin umher.
It's so loud inside my head
With words that I should have said
And as I drown in my regrets
Was soll nur aus mir werden, jetzt wo du nicht mehr da bist? Wie konntest du mich nur verlassen? Es tut so weh. Meine Knie geben nach. Ich knie neben deiner letzten Ruhestätte und die Tränen auf meinen Wangen gefrieren in der Kälte. Wieso musstest du gehen, wieso nur? Mein Herz fühlt sich an, als würde es von einem eiskalten Messer durchbohrt werden, wieder und wieder. Ich kann nicht mehr schlafen, nicht mehr essen, du fehlst mir so sehr.
Aber bist du wirklich weg? Ich spüre eine Präsenz in meiner Nähe. Bist du das? Passt du auf mich auf? Wachst du über mich wie ein Schutzengel? Wieder Tränen. Wie ist das nur möglich? Ich habe so viel geweint, dass keine mehr übrig sein dürften.
The longer I stand here
The louder the silence
I know that you're gone but sometimes I swear that I hear
Your voice when the wind blows
So I talk to the shadows
Hoping you might be listening 'cos I want you to know
Mein Herz ist gefroren, mit jedem Schlag bricht ein Stück davon ab. Du hast einen Teil von mir mitgenommen, den Teil der lacht, fröhlich ist und das Leben genießt. Ich liebe dich, ich werde dich immer lieben. Ich hoffe du kannst hören wie ich mit dir rede, kannst fühlen was ich fühle und vermisst mich auch so sehr wie ich dich.
In meinem Kopf sind so viele Gedanken, sie alle drehen sich um dich. Ich liebe dich, hörst du? Ich liebe dich.
It's so loud inside my head
With words that I should have said
And as I drown in my regrets
I can't take back the words I never said
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