Saisonfinale 2014 - Runde 3

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

  • Ähnlich wie im letzten Jahr gibt es auch dieses Jahr wieder eine bestimmte Anzahl an Punkten, die ihr den Texten geben könnt. Dabei ist es aufgrund der Berechnung der Gesamtpunkte mit der Formel wichtig, dass ihr alle eure Punkte verteilt. Dazu findet ihr weiter unten eine Schablone, die ihr zum Voten nutzen könnt. Des Weiteren sind Sympathievotes sowie Votes für die eigene Abgabe unerlaubt. Begründungen sind keine Pflicht, aber können geschrieben werden, sofern man möchte (ihr könnt euch als Hilfe unser "How-to-vote-Topic" anschauen). Votes mit Begründungen erhalten Punkte in der Votetabelle. Informiert euch ebenfalls in unserem Informations- und Regeltopic der Saison 2014.



    Zitat

    Eure Aufgabe in der dritten Runde besteht darin, eine kurze Geschichte zum Thema "Die aufregende Welt der unbelebten Dinge" zu verfassen. Unter "unbelebte Dinge" fallen zum Beispiel Gegenstände, auf deren Sichtweise ihr eure Geschichte aufbauen könnt. Nun seid ihr gefragt! Was denkt eine Uhr wohl den lieben langen Tag? Wie empfindet ein Bleistift seine Arbeit als Schreibwerkzeug? Gefällt einem Zug die Fahrt durch die Welt? Vielleicht wolltet ihr schon immer einmal die Beziehung zwischen Roboter und Mensch darstellen oder ihr nehmt euch den alltäglichen Problemen eines Spiegels an. Wie ihr seht, könnt ihr eurer Kreativität dabei freien Lauf lassen.


    Der Vote läuft bis Sonntag, den 14.12.2014, um 23:59 Uhr.


    Ihr dürft 7 Punkte verteilen. Maximal 4 an eine Abgabe. Bitte achtet darauf, dass ihr alle eure Punkte verteilt. Ihr müsst des Weiteren diese Punkte auf mindestens drei Abgaben verteilen.











  • Download-Post


    Wie gewohnt könnt ihr euch die Abgaben der Wettbewerbe hier im PDF- und ePub-Format herunterladen, um so auch unterwegs lesen zu können.
    Die PDF wurde von Cassandra und das ePub von Sakul erstellt. Sollten Fragen und/oder Anregungen bestehen, dann zögert bitte nicht die Urheber deswegen anzusprechen; konstruktive Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen.
    Für eine kurze Anleitung und noch einmal die Einführung zu den "Wettbewerben unterwegs" klicke hier.

  • [tabmenu][tab=Vorwort]Guten Abend.


    Die letzte Runde des Saisonfinales versprach spannend zu werden und durch das Thema bedingt waren alle Abgaben auf ihre Art toll gemacht, weswegen die Entscheidung für die Punkte am Ende ziemlich schwer fiel und ich gerne besser gewichtet hätte. Aber wie gehabt, zuerst einige Kommentare.
    [tab=Kommentare]A1 - Ich wünschte, ich wüßte es nicht.
    Alte Rechtschreibung, wie passend für ein ebenfalls älteres Buch, das dahingehend auch nichts anderes kennt als seine Versionsnummer. Die Idee klingt logisch, gehen doch offenbar immer weniger Menschen in öffentliche Bibliotheken und schlagen Informationen nach, da es mittlerweile viel lukrativere und schnellere Möglichkeiten gibt. Die meiste Zeit sinnierst du mit dem Buch über die alte Zeit, die aussichtslose Zukunft und gegen Ende dabei auch, dass das Buch eben auch nur das weiß, was in ihm drin steht. Weswegen es auch nicht mit der Zeit mit geht. Eine interessante Vorstellung jedenfalls, deren Inhalt du auch im Titel wieder verwendet hast. Der einzige Wermutstropfen ist, dass der Inhalt keinerlei Spannung bietet und dahingehend recht moderat zu lesen ist.


    A2 - Vergissmeinnicht
    Eine durchgehend sehr berührende Geschichte, die nicht nur tonal nachdenklich und melancholisch wirkt, sondern auch bis zum Schluss das Geheimnis um die Trauer aufrecht erhält. Das quasi ein Tagebuch über seine Erinnerungen erzählt - die nicht einmal ihm gehören, sondern einer verstorbenen Katze -, ist klug und kreativ ausgedacht und beinhaltet damit ein nettes übernatürliches Element. Die verstreuten Erinnerungen, die direkt aus der Sicht der Katze erzählt werden, machen neugierig und fügen sich gut ein, während die gedrückte Stimmung erhalten bleibt.


    A3 - Tränen für Dich
    Eine ebenfalls melancholisch angehauchte Geschichte, die sich einer wohl bekannten Frage innerhalb der Pokémonwelt stellt: Wie ergeht es eigentlich den Pokémon in ihren Bällen? Dass die Sicht dahingehend in Frage gestellt wird und, ähnlich wie Team Plasma, die Pokébälle als Gefängnis bezeichnet wird, ist dir insgesamt ganz gut gelungen. Ebenso, wie man die Hilflosigkeit und Trauer des Balls jederzeit zu spüren bekommt, da er ja schließlich eine Teilschuld trägt. Interessant ist ebenfalls die selbst erfundene Geschichte, wofür sie früher verwendet wurden; in weiterer Sicht wird aber sonst nichts Neues erzählt und bietet eine recht nette Kost.


    A4 - Verdammt zum Warten
    Das Leben einer roten Mütze - wobei hier nicht weiter erwähnt wird, ob eine Mütze oder eine Kappe, wegen Weihnachten - hast du eigentlich ganz nett beschrieben. Wobei mir persönlich die Spannung im Verlauf fehlte und zudem eine recht gleichgültige Meinung des Ichs einher zog. So schien es über weite Strecken zwar nach Gesellschaft zu suchen, die es aber nicht bekam und im Endeffekt wirkt das Ende zwar klar, aber überzogen und wenig ansprechend. Eine fröhlichere Richtung hätte dem Ganzen eventuell gut getan.


    A5 - Frühlingsmorgen.
    Eine klassische Jahreszeitengeschichte, die nicht nur hier ein ganzes Jahr umläuft, sondern auch in den ersten Worten die Tageszeiten aneinander reiht und so Fortschritt darstellt. Auffällig ist bei deiner Geschichte, im Gegensatz zu den anderen, dass du es geschafft hast, ganze Dialoge mit zwei Objekten zu schreiben, die auch schon recht früh preis geben, dass du dich an die Artus-Sage anlehnst. Die vielen Gespräche über die Natur, was sie ausmacht und was das Schwert daraus lernt wirken stimmig und deine Geschichte einzigartig. Man darf sich fragen, ob Excalibur wohl wirklich so gedacht haben könnte?


    A6 - Der König der Rucksäcke
    Ähnlich wie eine Abgabe zuvor hast du dich nicht auf die eine Meinung des Rucksacks beschränkt, sondern auch hier weitere Objekte vorgestellt und Leben verliehen, sogar mit recht interessanten Erkenntnissen. Wer hätte schon mit solch einer eleganten Art für den Rucksack und eine lockerer Art bei der Handtasche gerechnet? Wobei ich mir vorstellen kann, dass du hier gezielt den Generationsunterschied ansprechen möchtest. Nichtsdestotrotz gibt es kaum etwas anzumerken, da das normale Leben durchaus unterhaltsam gestaltet wurde und auch die eigentliche Funktion zum Glänzen kommt. So hast du sowohl dem Rucksack als auch Lily eine gute Geschichte gegeben.


    A7 - 8 Millimeter
    Eine Abgabe, so genial, dass man eigentlich kaum Worte für sie übrig hat. Dabei ist eigentlich jeder Handlungsgang, jeder Gedanke und auch der gesamte Verlauf eindeutig beschrieben und mich würde dahingehend interessieren, wie du auf die Idee kamst und worauf sich der Titel genau bezieht. Was ich allerdings vermute, ist, dass es sich beim Ich um ein Spermium handelt. Darauf würde zumindest alles hinweisen, wie auch die letzte Frage. Dahingehend fällt auf, wie phantastisch du diese Reise dargestellt hast und die auch keine Kompromisse in irgendeiner Form benötigt. Es funktioniert einfach.


    A8 - Prismen leuchten auch im Schatten
    Passend zu den neuen Pokémon-Editionen hast du dich um den nachgebauten Prisma-Turm in Malvenfroh gekümmert. Auch wenn der anfangs noch recht frohgemut ist und die Enthüllung herbei sehnt, wird die Freude doch schnell zunichte gemacht, was eigentlich einen ziemlichen Bruch darstellt. Schließlich war deine Geschichte eher fröhlich gehalten. Allerdings hält das auch gar nicht lange an und am Ende stellst du sogar eine Referenz zu Nachahmern in den Medien dar, die mit ihrem eigenen Stil auch selbst gut überzeugen können.


    A9 - Die Puppenmacherin
    Eine Puppe als eigentlich nicht lebendiges Objekt doch lebendig und fast wie einen Menschen darzustellen ist ein netter Kompromiss für diesen Wettbewerb und erinnert an Pinocchio. Du spinnst dabei jedoch aus der Idee deinen eigenen Verlauf und überzeugst nicht nur mit einer tollen Sprache zwischen den Charakteren, sondern auch mit einem herzerwärmenden Verlauf. Besonders interessant die Tatsache, dass Melisande als Puppe selbst Puppen herstellt; vielleicht schafft sie es ja auch einmal, selbst einer Puppe Leben einzuhauchen.
    [tab=Punkte]ID: 37843
    A7: 2
    A2: 1
    A3: 1
    A5: 1
    A6: 1
    A9: 1[/tabmenu]

  • Moah, die Texte sind alle toll - aber das darf man bei einem Finale auch erwarten. Dennoch, großen Respekt an alle, ihr habt tolle Arbeit geleistet!
    Zum Vote: Feedback wieder auf Anfrage :)


    ID: 62252
    A1: 1
    A2: 3
    A3: 1
    A4: 1
    A6: 1




    Kleine Anmerkungen/Fragen noch ~
    @ Abgabe 9 "Die Puppenmacherin": Lese ich da einen GoT-Fan? Ich persönlich mag die rote Hexe ja nicht x3
    @ Abgabe 2 "Vergissmeinnicht": Erst das eine, dann das andere Auge - machen die Wesen, die du in deinem Text beschreibst das tatsächlich? Bei meinem Hund habe ich das noch nie beobachten können, da öffnen sich die Augen gleichzeitig. Oder ist das als stilistisches Mittel gedacht?

  • Hallo. (:


    Sou, da bin ich, bereit für den dritten und letzten Vote in diesem Saisonfinale. Und meine Güte Leute, ihr wolltet es mir echt nicht leicht machen, was?
    Eines ist klar: hier konnten deutlich mehr ihre Stärken ausspielen als in der Runde davor. Die Kurzgeschichte liegt den meisten wohl doch am meisten, wie ich das so hier gelesen habe.
    Anyway, ich dachte mir, dass ich euch zuerst die Punkte gebe und danach mein Feedback unten drunter knalle.


    ID: 37201
    A1: 1 — es ist mir eine persönliche und berufliche Verpflichtung dieser Abgabe einen Punkt zu geben. Die Bibliotheksmaus dankt für diesen Eindruck und nimmt sich vor, demnächst mal wieder im Brockhaus zu blättern.
    A2: 1 — das hier war absolut herzzerreißend.
    A3: 1 — persönliches Lieblingsthema von mir aus der Sicht des am meisten Beteiligten. Danke schön!
    A5: 1 — Wundervoll, da fehlen mir wirklich die Worte. Hier versteht jemand etwas von Kreisläufen und zwar so gut, dass sogar die im ersten Moment unscheinbar wirkende Drossel immer wieder einen Auftritt hatte.
    A7: 2 — die Abgabe ist eine Wucht, in jeder Hinsicht genial. Ich ziehe meinen Hut.
    A9: 1 — Wunderbar lebhafte Charas. Und ich wurde an Meister Eder und sein Pumuckl erinnert. Nicht ganz dieselbe Thematik, aber irgendwie war ich gedanklich in dieser Werkstatt. Einfach herrlich.


    Wie man sieht, viele Abgaben bekamen hier nur einen Punkt, aber es ging nicht anders. Ich konnte mich von keinem dieser Favoriten und sagen, sie bekäme keinen Punkt. Ich denke, das spricht für diese Runde. Kurzum kann man sagen, bestachen alle Abgaben mit herrlichen Geschichten, die mir allesamt sehr gefallen haben! (Mütze und Rucksack waren auch sehr genial gemacht, keine Frage!)


    Und nun, here goes Feedback.
    [tabmenu][tab=eins]Und nun here goes Feedback![tab=Feedback]
    Abgabe 1 — Ich wünsche, ich wüßte es nicht
    Das war für mich natürlich der perfekte Einstieg in diese Runde. Als FaMI Bibl. sind Bücher ja fast mein „Arbeitsmittel” obwohl ich das nicht derartig sachlich bezeichnen würde. Ich sehe mich eher als jemand, der für die Bücher arbeitet und ihr Wissen anderen zugänglich macht. Obwohl ich manchmal etwas rau mit ihnen umgehen muss — eng gebundene Bände sind schwer zu scannen, aber leider braucht man viele Dinge elektronisch — versuche ich dabei trotzdem immer auch auf sie zu achten. Und besonders vorsichtig muss ich natürlich mit dem Altbestand umgehen. Aber man ist ohnehin ehrfürchtig vor einem Buch, welches aus dem 19. Jahrhundert ist und selbst wenn es sich mit irgendeinem chemischen Zeug auseinandersetzt. Aber ich schweife ab.
    Irgendwie tut es mir schon ein wenig weh, wenn ich da höre, wie das alte Buch so denkt. Es stimmt, im Zeitalter von online Datenbanken, elektronischen Medien und natürlich dem Internet scheint so eine alte Enzyklopädie etwas ausgedient zu haben. Aber(!) schon lange wurde das Papier als tot bezeichnet und trotzdem boomt der Buchmarkt weiterhin. Natürlich kann die Enzyklopädie — die ich gut charakterisiert fand, muss man schon sagen. Genauso stellt man sich den Charakter einer Enzyklopädie vor — in dieser Bibliothek hier wenig mit den modernen Medien anfangen und ist schon etwas enttäuscht, dass ihr so gar keine Aufmerksamkeit entgegen gebracht wird. Und nun ja, sie hat auch richtig festgestellt, was vielleicht in ein paar Jahren mit ihr passieren wird. Aber, vielleicht sollte diese Enzyklopädie mal unter dem Stichwort „Nationalbibliothek” nachschlagen. Und da wird ihr sicherlich der Archivauftrag erklärt werden. Kann man von einer öffentlichen Bibliothek natürlich nicht erwarten, aber aussterben wird diese Enzyklopädie bestimmt nicht. Und weil wir gerade bei den Bibliotheken sind: Clip (:
    Durch und durch eine gelungene Abgabe, wo mir die ganze Bibliotheksatmosphäre sehr gefallen hat. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob das mit dem „Shhh” in einer Bibliothek echt noch so gehandhabt wird. Ich arbeite jetzt nicht in einer klassischen Bibliothek — technische Behördenbibliothek, die größte afaik in Deutschland mit dem Schwerpunkt auf geistiges Eigentum —, aber während meiner Praktika in öffentlichen Bibliotheken, hat das nie jemand gesagt. ;) Aber schön, dass hier nicht irgendwelche Bibliothekarklischees zum Besten gegeben wurden, die sind nämlich auch komplett überholt. Leute, wir leben im 21. Jahrhundert! :D


    Abgabe 2 — Vergissmeinnicht
    Der Text war so nahegehend, ich weiß gar nicht, ob ich es wagen darf, dazu etwas zu sagen. Ich war anfangs etwas verwirrt, worum es geht und wer hier spricht, aber die Geschichte verdichtete sich am Ende doch sehr stark und zeigte schließlich ein sehr trauriges Bild. Ging mir irgendwie nahe und war dabei gleichzeitig so schön erzählt, dass ich gar nicht aufhören konnte zu lesen. Sehr gelungen.


    @Sheogorath: Ich glaube, dass Hunde so etwas nicht machen. Katzen sind durchaus so, dass sie teilweise nur eines ihrer Augen öffnen und dann das andere. Besonders, wenn sie müde sind oder gerade erst aufgewacht. Muss man aber natürlich auch aufpassen, dass sie das andere Auge wirklich nur deshalb nicht öffnen, weil sie „keine Lust” haben oder weil dieses vielleicht verletzt ist.


    Abgabe 3 — Tränen für Dich
    Wie oben schon erwähnt: meine Lieblingsthematik bei Pokémon. Die Beziehung zwischen Trainer und Pokémon und die Rolle des Pokéballs darin. Es ist etwas schwer die ganze Sache nachzuvollziehen, wenn man die ganzen Quellen zusammensucht, denn viele gibt es da gar nicht. Fakt ist natürlich, dass der Pokéball genauso für etwas Gutes wie für etwas Schlechtes benutzt werden kann. Denkt man sich realistisch in die PokéWelt hinein ist es klar, dass reines Fangen auf Dauer sicherlich nicht gut ist. Und vor allem sollten Kinder von 10 Jahren nicht allein mit einem Pokémon losgeschickt werden, aber ich denke, da werden mir einige zustimmen.
    Ich fand den Pokéball hier herrlich charakterisiert, er ist sich seiner Aufgabe völlig bewusst und ist doch gerade darum zwiegespalten. Er fühlt sich als Beschützer und ist doch zugleich Gefängnis. Er kann nicht helfen und das arme Pikachu nicht einmal trösten, obwohl er es möchte. Er fühlt sich mit dem Pokémon mehr verbunden als mit dem Menschen und doch kann das Pokémon ihn nicht als Freund wahrnehmen. Das ist schon traurig und war auch sehr emotional geschrieben. Besonders schön war aber, dass die eigentliche Intention des Pokéballs klargestellt wurde. Er sollte nie als Gefängnis dienen und doch haben die Menschen ihn dazu gemacht. Das ist wirklich traurig, wenn man so darüber nachdenkt und ruft einmal mehr dazu auf, dass man sich um die Schwächeren kümmern sollte. Ja, ich glaube sogar, man erkennt den Charakter eines Menschen sehr gut daran, wie er diejenigen behandelt, die sich nicht wehren können.
    (Ich glaub ich muss mal eine Art Essay zu der Thematik des Pokéballs schreiben … oder so.)


    Abgabe 4 — Verdammt zum Warten
    Die Geschichte war echt lustig gemacht, auch wenn mir die Mütze leidtut. Btw. war ich mit meiner Vorstellung einer Basecap richtig? Ich hab mir jedenfalls keine Zipfelmütze oder so was vorgestellt, weil ich glaub, das war’s eher nicht. Nun ja, jedenfalls war die Story echt gut erzählt und hat mir auch sehr von der Erzählung gefallen. Besonders der Ruinenmaniac war ein lustiger Charakter, aber wie man es ihnen zutraut natürlich sehr neugierig und dabei nicht besonders vorsichtig. (Sandan war cute!) Weckt der doch tatsächlich Regirock! Da hat mir die Mütze echt leid getan, dass sie da jetzt eingesperrt ist und nie mehr getragen werden wird. Aber man muss sich schon fragen, wie konnte sein erster Träger nur seine Mütze vergessen? Ich meine, so was fällt doch auf. Ich weiß nicht, der Story hätte ich ein Happy-End echt gegönnt, weil das dann mehr ein „lustiger Ausflug” anstatt ein endgültiges Ende in Einsamkeit hier gewesen wäre.


    Abgabe 5 — Frühlingsmorgen.
    Die Abgabe hat mich echt überrascht, durchweg und deshalb werd ich hier wohl auch nicht so viel schreiben können, weil mir dezent die Spucke weggeblieben ist. Dass das Ganze möglicherweise mit Excalibur zu tun hat, hatte ich schon vermutet, als das Schwert in den Stein gerammt wurde, aber nie hätte ich gedacht, dass sich ein Jahreszyklus ergeben würde, der wundervolle Gespräche zwischen Stein und Schwert beinhaltet. Und wie oben schon erwähnt, ich mochte den stetigen Auftritt der Drossel. Solche Details werden einfach viel schöner, wenn eine Regelmäßigkeit in ihnen steckt und man weiß: ok, da hat jemand nicht einfach nur random einen Vogel als Prise „Leben” gebraucht, sondern hier ist die Drossel direkt ein Charakter, der alles noch besser illustriert. Der Sinneswandel des Schwertes hat mir hier sehr gefallen und war auch absolut nachvollziehbar gestaltet. Mir gefiel auch sehr die Ruhe des Steins, der war durchweg ein angenehmer Charakter. Auch sehr schön der Ziegenbock. Ach, hier hat einfach alles gepasst, was will ich noch sagen? Genau, das war einfach genial!


    Abgabe 6 — Der König der Rucksäcke
    Das war wirklich ein amüsanter Einblick in das Leben der Rucksäcke, Handtaschen und Co. Ich bin ja auch so ein Rucksack-Mensch, aus dem ganz simplen Grund, weil sie einfach praktisch sind. Ich lauf auch heute noch jeden Tag mit meinem Eastpack in die Arbeit, den ich seit der siebten Klasse habe. (Meine Fresse, ist der Junge schon alt!) Eigentlich war mir hier der König der Rucksäcke etwas zu eingebildet, aber er hatte gute Manieren also konnte ich darüber ab und an hinwegsehen. Ich denke, dass sich Gepäckstücke ab und an über ihre Wichtigkeit in die Haare bekommen, ist nur logisch, irgendwie. (Oh mann, was sich wohl meine Umhängetasche und mein Trolley auf der Reise nach Hamburg zugeworfen haben? Ich will’s mir gar nicht vorstellen! Vielleicht doch besser, dass ich meist nen fetten Rucksack bevorzuge, der kann sich mit niemandem streiten.)
    War jedenfalls durchweg gut erzählt und hat mir aufgrund seiner Thematik einfach gefallen, weil es einfach einem sehr alltäglichen Gegenstand so viel Charakter gegeben hat.


    Abgabe 7 — 8 Millimeter
    Okay. Okay, was in aller Welt habe ich da grade gelesen? Das war so mein erster Eindruck, als ich diese Abgabe durchgelesen hatte und versucht hab zu begreifen, worum es eigentlich geht. Irgendwann in der Mitte kam mir kurz der Gedanke, dass der Protagonist vielleicht ein Spermium ist und ich war schon etwas geschockt, dass ich gerade an so etwas dachte. Aber nachdem @Rusalka auch daran dachte, bin ich ja beruhigt. Also, falls es sich wirklich um ein Spermium handelt, ist die ganze Sache wahnsinnig interessant gestaltet. Und die ganze Personifikation ist durchweg gelungen, auch wenn teilweise meine Vorstellung ausgestiegen ist. Aber das macht nichts.
    Sehr neugierig bin ich allerdings, was der Titel bedeuten soll. Denn weder ist das menschliche Spermium so groß, noch die Eizelle. (Jup, ich hab das recherchiert, weil ich neugierig war, lol.) Sticht jedenfalls deutlich aus dem Rest heraus. Außerdem hat mir die ganze Erzählweise auch sehr gefallen, irgendwie seltsam distanziert und doch sehr nah. War faszinierend.


    Abgabe 8 — Prismen leuchten auch im Schatten
    Es gibt einen nachgebauten Prismaturm in Malvenfroh? Öhm … okay, ich glaub ich bin noch nicht weit genug oder auf beiden Augen blind gewesen. Anyway, mein Wissen, tut ja nichts zur Sache.
    Auch hier eine sehr schöne Charakterisierung eines Gegenstandes und in dem Fall eben eines ganzen Turms. Fand ich echt interessant sich ausgerechnet damit zu beschäftigen, aber die Sache mit der Kopie des Turms aus Illumina gibt natürlich genug Stoff. Gerade, um das Selbstbild des Turms in Malvenfroh bisschen durcheinanderzubringen. Walter war jedenfalls wahnsinnig stolz, aber man merkt schon, dass er doch so seine Probleme hat die Leute zu begeistern. Wahrscheinlich, weil es eigentlich wichtigeres gibt als einen neuen Turm, auch wenn er sich als Wahrzeichen durchaus gut macht, keine Frage. War jedenfalls gut erzählt und ich mochte die Details mit den Pokémon und wie der Turm am Ende doch noch glücklich ist, dass er da steht, wo er steht.


    Abgabe 9 — Die Puppenmacherin
    Das war genial! Ernsthaft, ich mochte diese Story total. Wie oben schon gesagt, musste ich irgendwie an Meister Eder und seinen Pumuckl denken und auch wenn das hier eine andere Thematik ist, so hatte ich eher die Werkstatt von Meister Eder im Kopf, als Pinocchio. Anyway, ich mag Melisande als Charakter total. Auch sehr interessant, dass sie tatsächlich sprechen kann und somit eigentlich gar nicht so unbelebt ist, wie man meint. Sie lebt ja eigentlich und ist trotzdem nicht lebendig. Schon interessant und ich frage mich, was es damit auf sich hat, dass sie lebt, aber alle anderen Puppen das nicht tun. Weil sie ist ja keine moderne Puppe mit vielen technischen Teilen, weil das hier keine futuristische Geschichte ist. Sie ist sehr einfach eigentlich, sodass da doch irgendwie mehr dahinter steckt. Nun ja, vielleicht klärt mich der Autor ja später mal auf. ;)
    Die Ladenbesitzerin mochte ich jedenfalls nicht, die ist ja furchtbar! Der Sohn war schon etwas netter, aber trotzdem nicht sehr hilfreich für Melisande. Da fragt man sich schon, was die arme eigentlich in so einer Umgebung macht. Da war das Mädchen am Ende wirklich ein Lichtblick. Frech, aber durchweg niedlich und hat Melisande wirklich aufgemuntert. Ach, da hatte ich gleich ein schönes Gefühl am Ende, wo doch die wenigsten Geschichten hier wirklich „gut” am Ende ausgingen, war das hier richtig angenehm. Sehr schöne Geschichte, hat mir gefallen.[/tabmenu]
    Anmerkung ganz zum Schluss: ist irgendwie die Welle an französischen Anführungszeichen umgegangen oder ist das heutzutage einfach total „hip” die zu machen? Ich hab nichts dagegen, aber die Masse an Abgaben mit diesen Anführungszeichen find ich schon langsam seltsam. xD Die normalen tun’s auch, keine Bange, Leute.


    Isch habe feddisch. :D
    Happy Writing.
    -- Cynda

  • Disclaimer: Ab und an bin ich im FF-Bereich unterwegs, kenne mich aber nicht sehr gut mit der Theorie aus, ein kleines Wissen bezüglich Stilfiguren ist vorhanden, sonst aber nichts Brauchbares. Daher entscheide ich rein aus meinem subjektiven Empfinden heraus, falls man sich aber eine genauere Rückmeldung wünscht, kann man sich aber gerne bei mir melden :) - Auf gehts, mein erster Beitrag im FF-Bereich, woohoo. Ach, und mal abgesehen davon, ich fand alle Abgaben richtig gut, aber leider muss man sich entscheiden :( Jede Geschichte ist auf jeden Fall auf ihre eigene Art schön und einzigartig!


    ID: 63013
    A1: 2 Punkte - Du hast die Gedanken eines Buches ziemlich gut getroffen da bin ich mir sicher, insbesondere fand ich Erwähnung bzw. Einbindung von moderner Medien sehr interessant und der Wortwitz mit Windows hat mich sogar zum Schmunzeln gebracht. Dennoch eine sehr gut erzählte Geschichte, die aber auch einen melancholischen Eindruck hinterlässt.


    A2: 1 Punkt - Wirklich herzzerreißend. Diese Geschichte hat mich zutiefst berührt muss ich sagen. Das eine Auflösung (bzw. man es erst am Ende am Besten versteht) auch erst relativ spät erfolgt, gibt das der Geschichte einen meiner Meinung nach sehr spannenden Verlauf, wo man einfach weiterlesen muss. Die kursiv geschriebenen Passagen, sind ein netter Wechsel und erlauben dem Leser noch mehr Einblick und Informationen, wirklich eine gut umgesetzte, aber dennoch traurige Geschichte!


    A3: 1 Punkt - Auch diese Geschichte hat mich sehr berührt. Ich konnte mich sehr gut in die Gefühle des Pokeballs hineinversetzen. Die ernste Beschreibung der "Problematik" (Lieblosigkeit der Trainer) hat es mir auch sehr angetan und wurde definitiv gut herübergebracht.


    A5: 1 Punkt - Sprachlich gesehen, sind mir bei dieser Geschichte die sehr ausführlichen und schönen Beschreibungen aufgefallen, insbesondere die der Natur! Des Weiteren finde ich deine Idee sehr kreativ einen Dialog zwischen Excalibur und dem Stein stattfinden zu lassen. Auch das diese Geschichte in einem Zeitraum von fast einem Jahr stattfindet, hat mir sehr zugesagt.


    A7: 2 Punkte - Wow. Einfach Wow. Ich hätte nie gedacht, dass man eine Reise eines Spermium so beschreiben könnte. Mir gefällt die Einbindung tiefer Gefühle sehr, die der ganzen Geschichte einen sehr melancholischen, gar traurigen Touch gibt.

  • Nachdem ich letzte Runde gar nicht gevotet habe (lag am Thema, tut mir leid; ich glaube aber, es hätte euch auch nichts gebracht), dieses Mal wieder die Kurz-Kommentare, die ich in den letzten Saisonfinalen nutzte. Ich hatte wirklich Spaß beim Lesen und mich schwer getan, Vergissmeinnicht keine Punkte zu geben, aber es hat letztlich doch nicht ganz gereicht. Tut mir leid, aber alle Texte waren einfach so toll! Ihr seid wirklich zurecht im Saisonfinale. (Hab ich das in der ersten Runde auch schon gesagt?) Na ja, genug Vorgerede, jetzt zu dem, was wichtig ist:


    Ich wünschte, ich wüsste es nicht - 1 Punkt
    Tolle Idee, aus der Sicht einer alternden Enzyklopädie zu schreiben. Sie tut mir leid. Auch der Titel ist dahingehend sehr interessant. Es hat Spaß gemacht, zu lesen.
    Tränen für dich - 1 Punkt
    Zwar eine bereits (mir) bekannte Sichtweise, aber durch die Zuneigung zum Pokémon ein neuer Ansatz, der interessante Aspekte brachte. Sehr schön geschrieben.
    Jahreskreis - 2 Punkte
    Unglaublich tolle Schreibweise und mit dem Gespräch zwischen Schwert und Stein eine sehr gelungene Geschichte. Allerdings fehlen teilweise Leerzeichen und ich hoffe sehr, dass diese nicht absichtlich weggelassen wurden, um die Wortgrenze einzuhalten.
    Der König der Rucksäcke - 1 Punkt
    Ein Punkt für das Lesevergnügen, mit einem Rucksack, der ein alles andere als langweiliges Leben hat. Irgendwie schön, dass ich mich irrte und er am Ende nicht zerriss.^^"
    8 Millimeter - 2 Punkte
    Durch eine einzige Krimi-Serie, die ich gucke, wusste ich durch den Titel, worum es geht. Ich liebe die Idee, die Pistole als "Welt" agieren zu lassen. Im Endeffekt ist der Text grausam, aber genial und ich habe beim Eindringen in das Herz regelrecht am Bildschirm geklebt.



    Bis zur nächsten Saison. :3
    ~Shira Seelentau

  • [tabmenu]
    [tab=Huhu Autoren]
    [tab=Kommentare]
    [subtab=Abgabe 1]
    Der Titel hat mir nach dem Lesen der Erzählung gefallen, da er zum einen den Inhalt trifft, zum anderen jedoch einen selbstironischen und daher kreativen Charakter besitzt. Inhaltlich musste ich an manchen Stellen ebenfalls schmunzeln, von der Übertragung des "Respekts vor Älteren" über den Spruch zum Schneckenrennen" bis zum "Kollegen Langenscheidt", wobei man ersteres ruhig noch tiefer interpretieren könnte, da es ebenso den Schwerpunkt bildet. Dahingehend finde ich es jedoch schade, das von Anfang an so offen damit umgegangen wird, dass es sich um ein Buch handelt und man nicht als Leser noch etwas zum Rätseln angeregt wird. Generell könnte die Handlung noch etwas weiter ausgebaut sein, durch mehr Informationen zum Protagonisten, die Beziehung zu neuerer Literatur, die Veränderungen in der Bibliothek, etc.
    Die Schreibweise des "ß" hat mich stilistisch etwas irritiert, da ich mich fragte, ob das unbewusst oder Stilmittel wegen des alten Buches gewesen ist. Deine Wortwahl gefällt mir sonst jedoch, die Gedanken werden nachvollziehbar auch transportiert. Nur bin ich leider häufig über Fehler gestolpert, so mal ein fehlendes Komma zwischen "nur" und "um", ein "beendeter" Besitzer, fehlende Kommata bei der Aufzählung von Adjektiven und "das Selbe", wobei Letzteres auch wieder Stilmittel sein könnte.


    [subtab=Abgabe 2]
    Auch wenn ich die Gedanken hinter dem Titel erkenne und ihn nicht unpassend finde, könnte ich mir einen vorstellen, der mehr auf dieses Bild hindeutet, von dem hier mehr oder weniger die Rede ist. Bereits am Anfang haben mich deine ausführlichen und teils unterhaltsamen Beschreibung des Wachwerdens fasziniert; der Leser darf zunächst rätseln, welcher Gegenstand sich hinter dieser Perspektive versteckt. Deine Wortwahl ist insgesamt abwechslungsreich und man merkt, dass du mit einem großen Vokabular arbeitest.
    Inhalt gefallen mir insbesondere die Emotionen, welche bei deiner Erzählung hervorstechen. Durch die abstrakte Vorstellung, dass ein verstorbenes Haustier über ein Bild, also über Erinnerungen, das Leben seines Herrchen verfolgt, entsteht meiner Meinung nach auch ein gewisser Interpretationsspielraum hinsichtlich der Botschaft des Textes (Bilder geben uns in der Hinsicht mehr als bloße Erinnerungen, Momente vergisst man nie, etc.). Nur die Frage, welche mich bezüglich der Aufgabenstellung beschäftigt, ist: Handelt es sich wirklich um ein "Ding"? Es ist mehr abstrakt, weshalb mich die Idee hinsichtlich der Aufgabenstellung nicht so überzeugen kann, auch wenn sie durchaus kreativ ist. Im Prinzip bleibt es doch die Katze, welche als Ich-Erzähler aus ihrer Sicht berichtet und sie nennt das Bild Käfig, weshalb es auch nicht wirklich die Sicht des Bildes ist.


    [subtab=Abgabe 3]
    Der Titel spricht mich leider nicht so an, da er zwar die Emotion, aber meiner Meinung nach sonst nichts Weiteres von dem nachfolgenden Text trifft, sondern recht allgemein bleibt. Im Gegensatz gefällt mir der Inhalt sehr, da er sich etwas von der schon häufig aufgetauchten Idee, Pokémon als Gefangenen zu sehen, etwas abhebt, indem sich der Pokéball zwischen Gefängnis und Zufluchtsort sieht, ein Freund des Pokémon sein möchte, das in ihm gefangen ist, und mit diesem sympathisiert, auch wenn quasi keine Gegenliebe besteht.
    Daraus ergibt sich ein interessanter Konflikt in dem Monolog, der emotional wirkt und sprachlich durch die Fragen und Wiederholungen glänzt, sodass man beim Lesen leicht ins Mitfühlen einsteigt. Zu bedauern ist es meiner Meinung nach, dass sich ein paar mehr Fehler in den Text eingeschlichen haben: So hast du z.B. die Auslassungspunkte falsch verwendet, da dort Leerzeichen vor die Worte müssten, kein Akut bei Pokémon gesetzt, stellenweise "nur" häufiger wiederholt. Da sind mir solche Kleinigkeiten wie "was alles in Ordnung" und die kleingeschriebene "Zuflucht" leider ebenfalls aufgefallen. Nichtsdestotrotz, und das möchte ich an der Stelle noch loswerden, ist es am Ende schwer für mich gewesen, zwischen deiner und Abgabe 2 zu entscheiden, da mir, wie schon gesagt, diese Neuauflage der gefangenen Pokémon als Konzept echt gefallen hat.


    [subtab=Abgabe 4]
    "Verdammt zum Warten" beschreibt im Titel bereits treffend die passive Haltung der Mütze in deiner Erzählung, welche sich ihrem Schicksal stets fügen muss. Bei diesem Titel frage ich mich letztendlich, ob er nicht auch etwas zu allgemein und auf mehrere Texte passend ist, aber als unpassend möchte ich ihn nicht bezeichnen. Inhaltlich spricht mich dieser meckernde Charakter der Mütze an, wie sie den Leser mit ihren Kommentaren zu ihrem Leidensweg unterhält. Dabei finde ich allerdings, dass du vor allem in der Handlung noch Beschreibungen ausbauen hättest können, um den Unterhaltungswert zu steigern. Wie ist es z.B. auf dem Kopf eines Sandamers mit seinen Stacheln zu sitzen? Wünscht sich die Mütze nicht ihren Trainer zurück? Gerade am Ende habe ich diesen Konflikt zwischen Wut und Vermissen selbst vermisst, denn so bleibt der Handlungsverlauf doch etwas konfliktlos und plätschert dahin.
    Mir fällt dahingehend z.B. die überraschende Wende ein, dass der Trainer in der Ruine verschüttet liegt, ein "Happy End" quasi, da die Mütze letztendlich zu ihm zurückkehrt. So fehlt mir hier etwas die Raf­fi­nes­se, um es vielleicht nochmal verständlicher auszudrücken. Sprachlich empfinde ich die Wortwahl hingegen recht angenehm; schade ist deshalb, dass manche Kommata vergessen worden sind, man über kleinere Schnitzer wie "aber wann hat uns das hat uns doch noch nie interessiert" oder die "Kehrwende" beim Lesen stolpert.


    [subtab=Abgabe 5]
    Wie du siehst, habe ich dir zwei Punkte gegeben, weshalb nun kaum Kritik folgen wird und ich sie direkt vorwegnehme: Ich finde den Titel etwas "flach", zwar nicht unpassend, da das Jahr hier schon seine Funktion besitzt, aber der Weg der Erkenntnis für das Schwert ist doch mehr oder weniger geradlinig und der Kern des Textes. Des Weiteren bin ich über manche fehlenden Leerzeichen zwischen Wörtern gestolpert. Nichtsdestotrotz kann ich sonst nur Lob anbringen, denn du arbeitest mit einem großen Vokabular und überzeugst durch eine abwechslungsreiche Wortwahl in den Beschreibungen, die auch noch in Bezug auf den Himmel zum kriegerischen Charakter des Schwerts passen (ist das bewusst so vorgenommen?).
    Allgemein sprechen mich diese klaren Charakterisierungen an, zum einen des jungen, naiven Schwertes, das einen wilden, draufgängerischen, aber stolzen Charakter besitzt, während der weise, ruhige Stein ein passendes Gegengewicht bildet. Eine faszinierende Idee ist dabei, auf den Ich-Erzähler zu verzichten und die Perspektive dennoch auf zwei unbelebte Dinge zu richten und einen Dialog der ungewöhnlichen, aber sehr amüsanten Art zu beginnen. Excalibur war dabei zwar zu vermuten, aber nochmal eine Überraschung am Ende; ansonsten handelt es sich meiner Meinung nach um einen interessanten, tiefen Konflikt, den du im Text thematisierst, der ebenfalls durch die wiederkehrende Drossel zum Nachdenken anregt.


    [subtab=Abgabe 6]
    Der erste Titel, welcher meiner Meinung nach wie die Faust aufs Auge passt: Er drückt die Erhabenheit des Protagonisten aus, klingt nicht allgemein und vermenschlicht den Rucksack, so wie er auch im Text eben wirkt. Generell muss ich zunächst erwähnen, dass ich diesen umfassenden, sympathischen Charakter des Rucksacks liebe, vor allem im Gespräch mit der lässigen Handtasche. Durch seine Gegenwart kann man den Text nicht ohne ein Schmunzeln lesen, man wird einfach durchgängig unterhalten, fiebert voller Spannung mit, verfolgt die ausführlichen Beschreibungen aus der Sicht dieses eindeutigen Dings.
    Dabei arbeitest du mit einem großen Vokabular und triffst die Wortwahl eines solchen Charakters meiner Meinung nach perfekt und verlässt sie auch nicht während des gesamten Textes. Die Rechtschreibung bleibt dabei fehlerlos, weshalb ich nur das Ende zu kritisieren habe, welches irgendwie recht abrupt verläuft, als ob es nur der Prolog einer Fanfiction aus der Sicht eines Rucksacks sei (wenn das deine Idee ist, bitte schreib daran weiter). Leider oder besser zum Glück lässt sich ansonsten nichts mehr meinerseits zu deiner Erzählung sagen, bis auf: Mein klarer Favorit unter den Abgaben!


    [subtab=Abgabe 7]
    Der Titel gibt einem Leser bereits einen Hinweis auf das Ding, aus dessen Sicht hier berichtet werden könnte, doch ehrlich gesagt: Ich weiß es bis jetzt immer noch nicht hundertprozentig, was ich doch recht schade finde. So schwankte ich erst aufgrund der bisherigen Votes zwischen Spermium und Bakterium, schließe mich jedoch mehr Shiralya mit der Patronentheorie an, wobei dafür die Beschreibung mit "Körper" etc. nicht wie ein Ding, sondern mehr wie ein einzelner Organismus klingt.
    Nichtsdestotrotz finde ich die Wortwahl sehr stimmig und geheimnisvoll gehalten, die Fragestellungen sind hingegen recht interessant, während generell die Beschreibungen schon ein gewisses Bild im Kopf erzeugen, obwohl vollkommene Klarheit nie bei mir entstanden ist. Zu kritisieren habe ich demnach nur noch die nicht einheitlichen Anführungszeichen, sofern die ersten nicht der Absicht unterliegen, und ein paar fehlende Kommata, unter anderem vor "(so)dass" oder "obgleich", über die ich leider gestolpert bin.


    [subtab=Abgabe 9]
    Der Titel wirft die Frage nach Lesen des Textes auf, ob die Protagonistin nun wirklich eine Puppenmacherin oder nicht eher die gemachte Puppe ist, stellt letztendlich jedoch diesen Konflikt meiner Meinung nach treffend dar. Aus irgendeinem Grund erinnert mich dein Text an "Das Parfüm", was wohl daran liegt, dass hier eine fantastische Welt so nah an einer realistischen liegt und sie quasi miteinander verschmelzen. Das ist zum einen kreativ, zum anderen habe ich auch dabei Probleme mit der Aufgabenstellung, da die Puppe eben schon über einen gewissen Rahmen hinaus vermenschlicht wurde.
    Die ausführlichen Beschreibungen und großen Emotionen sind es jedoch, welche mich bei deinem Text besonders überzeugen. Vor allem die nachvollziehbare Wandlung durch den Besuch des Mädchens, bei welchem amüsante Gespräche entstehen. Letztendlich bin ich ebenso auch über keine großen Fehler in der Rechtschreibung gestolpert, nur ein paar fehlende oder nicht notwendige, aber gesetzte Kommata.


    [tab=Punkte]
    ID: 72746
    A2: 1
    A5: 2
    A6: 2
    A7: 1
    A9: 1


    (Kommentare liegen noch in Stichworten in meinen persönlichen Notizen. Sofern ich es zeitlich schaffe, werde ich sie noch bis zum Morgen ausformulieren und ergänzen.) Siehe vorheriger Tab.
    Vorweg in kurzen Worten: Den Abgaben 5 und 6 hätte ich wohl drei Punkte gegeben, wenn die Konkurrenz hier nicht so stark gewesen wäre, da mich diese Grundideen und Umsetzungen schlichtweg fasziniert haben, insbesondere aufgrund der sympathischen Charaktere und des Tiefgangs bei ersterer bzw. des Unterhaltungswerts bei zweiterer Abgabe (schlag sprechende Rucksäcke bitte mal Pixar vor; ich erwarte nächstes Jahr einen Film dazu!).
    Bei den übrigen, bepunkteten Abgaben habe ich zwar so manchen Kritikpunkt, ebenso bezüglich der Aufgabenstellung, gefunden, bin jedoch insgesamt dennoch positiv überrascht worden: Abgabe 2 bietet z.B. einen schönen Spielraum für Interpretationen über das Konzept des Textes hinaus, bei Abgabe 7 sind es vor allem Wortwahl und Spannung, die mich überzeugten, und bei Abgabe 9 ist besonders die Wendung am Ende sowohl amüsant als auch anregend für die Gedankenwelt des Lesers.
    Generell sind mir diese fünf Abgaben sprachlich am stärksten hervorgestochen, auch wenn ihr von meinem Gemecker bezüglich der Rechtschreibung nahezu allesamt nicht verschont werdet!
    [/tabmenu]

  • [Blockierte Grafik: http://24.media.tumblr.com/tumblr_m9010sXDqf1qdhag9o1_500.gif]


    [tabmenu]


    [tab='Vorwort']
    So, es ist soweit. Der letzte Wettbewerb der Saison wird von mir noch einmal ausführlich kommentiert, wie sich das gehört. War ganz witzig, dass wir eigentlich über unbelebte Dinge schreiben sollten, die allerdings eben genau dadurch belebt wurden. Ich habe für jede Abgabe hier mir mal die Mühe gemacht, einen Kommentar zu schreiben, und werde den Post im Laufe der nächsten Minuten verfeinern. Es hat mir offenbar gerade die Tabmenus zerschossen, ich hoffe, ich kriege das noch hin, eigentlich sehe ich keinen Fehler im Quellcode. Scheint aber laut Aussage von außen nur bei mir so auszusehen. Das da über dem ersten Absatz ist übrigens Jim Carrey, der manisch auf seiner Tastatur herum hämmert. Fand ich lustig, weil ich oft genug selbst so ausgesehen habe, wenn die DL wieder in schwitzende Nähe kam.


    [tab='Kommentare']


    [subtab='A1']
    Einiges wurde dazu schon gesagt, mich selbst stört dieses Melancholische sehr. Die Idee allerdings ist ziemlich gut, und auch die Aufgabenstellung, einen leblosen Gegenstand darzustellen, hast du perfekt umgesetzt. Man kann sich (leider?) gut in das Buch hineinversetzen und merkt, welche Gründe es hat, so deprimiert zu sein. Und auch seine Machtlosigkeit gegenüber der unausweichlichen Aussortierung kommt sehr gut rüber.


    [subtab='A2']
    Der Anfang ist ziemlich überzeugend. Nette Formulierungen und passende Beschreibungen dominieren die ersten Absätze, auch wenn Kleinigkeiten wie „eines Mädchen“ mich beim Lesen stören. Auch der Rest der Geschichte ist auf hohem Niveau geschrieben. Manchmal wünscht man sich vielleicht ein Komma weniger, aber das könnte man von den von mir so gern benutzten Punkten genauso sagen, daher lassen wir das mal unter den Tisch fallen. Was mich noch interessieren würde, ist der Tod der Katze. Wenn sie in Erinnerungen an den schicksalhaften Tag versinkt, was ja gegen Ende passiert, wieso lässt sie den Moment ihres Todes aus? Das Fotoshooting ist zwar auch eine gute Idee, aber gerade aufgrund der hohen Emotionalität hätte ich hier den letzten Moment der Katze erwartet.
    Die Aufgabenstellung ist hier das einzige, was hier problematisch erscheint. Wir sollten die Welt der leblosen Dinge beschreiben, und eine Katze gehört da nicht hinein. Natürlich geht es hier lediglich um die Seele der Katze, die in der Welt der Lebenden zurückgeblieben ist, dennoch...ich bin ziemlich unsicher, wie ich das hier bewerten soll.


    [subtab='A3']
    Ah, ein Pokéball. Hatte auch zuerst daran gedacht, den zu nehmen, aber aufgrund des Pokémonbezugs in einer Runde war absolut klar, dass irgendjemand anders den nimmt, und das wollte ich dann doch nicht riskieren. Wortwahl und Zeichensetzung haben auf den ersten Blick komplett gestimmt, etwas anderes hätte ich vom Finale auch nicht erwartet.
    Irgendwie kommt mir aber der Gesamtton ziemlich bekannt vor, ohne dass ich jedoch sagen kann, wieso. Dass alle Pokémon bloße Sklaven sind, die zum Kämpfen gezwungen werden, kam in irgendeinem Wettbewerb in dieser Saison schon einmal vor, und auch dort habe ich schon angemerkt, wie klischeehaft das klingt. N und Konsorten hatten das zwar großflächig propagiert, aber niemand, der sich Ashs Pokémon im Anime ansieht, würde vermuten, dass es sich hier um Sklaverei handelt. Dennoch sind Ausführung und Idee gut gelungen, das muss ich dazu sagen.


    [subtab='A4']
    Kann eigentlich nur das wiederholen, was Rusalka schon gesagt hat. Es ist zwar eine nette kleine Geschichte, auch das leblose Objekt, welches gewählt wurde, hat hervorragend gepasst – aber das Schicksal der Mütze lässt den Leser kalt. Grund dafür ist die absolut gleichgültige Stimmung, die hier durch die Sorglosigkeit der Mütze erzeugt wird. Dies hat der Abgabe schon geschadet, finde ich. Ein wenig mehr Charakter tut der kleinen Mütze gut.


    [subtab='A5']
    Schön geschrieben, das direkt vorweg. Die Abgabe gilt für mich als das Musterbeispiel dieser Aufgabenstellung, es ist ein unbestreitbar lebloses Objekt, welches einen kompletten Jahreszyklus durchlebt und sich weiterentwickelt. Würde zwar nur nebenher anmerken, dass Excalibur ursprünglich Caledvwlch (oder zumindest so ähnlich) hieß, da die lateinische Version erst viel später aufgegriffen wurde – zu Arthurs Zeiten waren die Römer längst untergegangen und ihre Spuren wurden als mythologisierte Objekte angesehen. Gehört hier aber nicht her, gute Arbeit. Das wäre alles.


    [subtab='A7']
    Wenn das wirklich ein Spermium ist, gehört die Abgabe ebenfalls zu den Kandidaten, bei denen ich mir von der Bewertung her extrem unsicher bin. Als „lebloses Objekt“ kann so eins eigentlich nicht gewertet werden, finde ich. Ansonsten hast du das alles gut geschrieben und man kann sich auch die Reise gut vorstellen. Dennoch habe ich irgendwie das Gefühl, es handelt sich nicht wirklich um ein Spermium, sondern vielmehr um, keine Ahnung, ein Steinchen? Bitte dringend um Aufklärung. Das Ganze ist ja sogar noch abstrakter als Terayamas Videoletter, verwirrend.


    [subtab='A8']
    Das Prismatürmchen habe ich erst einmal gefeiert, als ich es ingame sah, hier aber wirkt es leider viel zu deprimiert und erzeugt keine Sympathien, wie ich finde. Dass genau im falschen Moment seine Duplizität genannt wird und es so in schlechte Laune stürzt, finde ich schade für das kleine Türmchen, obwohl die Abgabe natürlich hervorragend geschrieben und gut umgesetzt ist.


    [subtab='A9']
    Und hier der letzte Kandidat, der für mich unsicher ist. Die Puppe ist an sich zwar ein lebloses Objekt, wird hier aber in einer Weise zum Leben erweckt, die weit über das Level hinausgeht, das wir hier sonst sehen. Wir haben denkende Mützen, einen sprechenden Rucksack, ein monologisierendes Prismatürmchen – alle Objekte können sich selbst nicht bewegen. Die Puppe ist quasi magisch, wenn man so will. Deine Geschichte ist perfekt geschrieben, mir gefallen fast alle Aspekte, bis auf den ein wenig zu „grumpy“ wirkenden Mitarbeiter, der eigentlich keinen Grund hat, die Puppe so zu behandeln, aber wie gesagt bin ich mir unsicher, ob ich das bewerten kann. Denke, hier gebe ich schon für die Idee und den Stil Punkte. Das hohe Niveau ist nicht zu übersehen.


    [tab='Punktetabelle']


    ID: [46217]
    A1: 1
    A2: 1
    A3: 1
    A4: 1
    A8: 1
    A9: 2


    [tab='Nachwort']
    Die Punktevergabe war so schwer wie lange nicht mehr, sogar noch schwerer als in den letzten Runden, und ich hätte gerne 9 Punkte gehabt - für jede Abgabe einen. Dennoch beglückwünsche ich euch nochmal öffentlich alle, da es jeder von euch unter die besten 10 der Saison 2014 geschafft hat. Das ist eine Leistung, auf die man stolz sein kann und sollte. Ein wenig stressig waren diese letzten Wochen schon, und lediglich bei meiner letzten Abgabe hatte ich dasselbe "Frischegefühl", welches sich auch bei Haunted Heart und Lotte einstellte, aber sei's drum, ich habe getan, was mir zu jeder Zeit möglich war, auch wenn teilweise echt die Zeit gefehlt hat.
    Wie dem auch sei - das war eine wirklich gelungene Saison, und man sieht sich im neuen Jahr. Frohe Weihnachten!


    [/tabmenu]

  • Eigentlich wollte ich früher voten, aber das Wochenende ging so schnell rum...ich machs einfach wie letztes mal


    ID: 46752
    A6:3
    A4:1
    A9:1
    A8:2


    Der König der Rucksäcke hat mich sprachlich ziemlich umgehauen. Ich erinnere mich an Romane(kennt einer von euch Bartimäus), die durch erfrischende Ich-Perspektive zugleich auflockern und immernoch ziemlich hoch im Niveau sind. Hatte da ne Art Flashback, super dass das so gelungen ist.


    A4: Diese Mützengeschichte ist stilistisch nicht weit dahinter, ich find der Punkt ist verdient. Aber langsam wird die Zeit knapp, wers genauer wissen will: Nach dem Wettbewerb gibts noch mehr dazu..

  • Herzlichen Glückwunsch an @Wollust für den Sieg der dritten und letzten Runde! Ein letztes Mal auch: Danke an unsere Voter.



    Platzierung

    1.

    Abgabe
    6: Der König der Rucksäcke

    13

    Ja

    15.29%

    2.

    Abgabe
    2: Vergissmeinnicht

    14

    Nein

    14.29%

    2.

    Abgabe
    7: 8 Millimeter

    14

    Nein

    14.29%

    4.

    Abgabe
    3: Tränen für Dich

    12

    Nein

    12.24%

    4.

    Abgabe
    5: Jahreskreis

    12

    Nein

    12.24%

    6.

    Abgabe
    1: Ich wünschte, ich wüsste es nicht

    11

    Nein

    11.22%

    6.

    Abgabe
    9: Die Puppenmacherin

    11

    Nein

    11.22%

    8.

    Abgabe
    4: Verdammt zum Warten




    6

    Nein

    6.12%

    9.

    Abgabe
    8: Prismen leuchten auch im Schatten

    5

    Ja

    5.81%

  • Flocon

    Hat das Label Epik hinzugefügt.
  • Flocon

    Hat das Label Vote hinzugefügt.