Spenden

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  • Ja klar, wenn Leute nicht in der Situation sind, würden sie natüüürlich alles besser machen als alle anderen, die es sind, obwohl so viel Aufopferung des eigenen Vermögens vollkommen gegen die menschliche Natur geht. Wie gesagt: Selbst wenn Supermilliadäre was abgeben, ist das ihre eigene Entscheidung und weder eine soziale noch eine gesetzliche Pflicht. Ich würde mich an der Stelle auch nicht bequemlicht fühlen, dass ich von 60 Milliarden 59 abgebe.


    Genauso wie die Leute sagen: wenn ich ein Politiker wäre, ginge es mir nicht um Geld, Einfluss und Wählerstimmen, sondern nur um das Wohl der Menschen!
    Na klar, und ich bin ein pinkes Einhorn ^^

    Alter, diese Annahme verrät über niemanden etwas außer über dich. Wenn du nicht spenden würdest und das Geld lieber deinen Vermögensverwaltern zum Babysitten gibst, dann sei das so. Merke: Wenn du statt 50 Mrd. nur noch 1 Mrd. hast, kannst du immer noch das gleiche Leben führen.
    Ich weiß, dass ich nicht superreich werde, dazu fehlt mir der Ehrgeiz und das asoziale Gemüt. Aber würde man mir 50 Mrd. in die Hand drücken, würde ich sie ohne zu zögern wieder weggeben.
    Vielleicht gibt es einfach zu wenige Menschen, die mit dieser Einstellung in die Politik gehen, und zu viele die einfach immer nur meckern. Und die Probleme der Welt als naturgegeben hinnehmen. Wesen des Menschen und so. Furchtbarer Ansatz.

  • Mag für dich ein furchtbarer Ansatz sein, ich kenn zu viele Leute, um es noch für voll zu nehmen. Meine Fresse, wie viele Leute das alle behaupten und dann nichtmal in ihrem Umfeld jemanden einen einfachen Gefallen tun können - und was ich wem glaube, ist immernoch meine persönliche Sache und ich nehme es keinem einzigen Menschen auf dieser Welt ab. Wenn du mir beweisen willst, dass du so wärst, brauche ich eben einen Beweis. ;)
    Das ist dieselbe Sache mit: ICH würde natürlich nie über jemanden lästern. Gibt es auch genug davon und dann legense los. Wie gesagt: und ich bin ein pinkes Einhorn ^^
    Ich meine, es stellt sich auch jedermal als besser dar, als er ist, auch das ist normal, aber ich muss nicht all das glauben, was die Menschen so alles sagen, wenn der Tag lang ist. ^^


    PS: Wenn ihr die Wahl zwischen dem absoluten Weltfrieden und 1 Milliarde plus Ferrari hättet, wäre euer Ferrari auch rot? :D
    Es gibt die ehrliche Antwort und die, von der man denkt, dass sie anbehmbar klingt.

  • Genau das gehört zu den größten Problemen von Spenden: Man hat keinerlei Kontrolle mehr über sein Geld, sobald der Schein bzw. die Überweisung erst einmal eingeworfen wurde. Es stimmt, dass es menschlich ist, sich für eine Spende sozusagen selber zu feiern. Aber ebenso menschlich ist es, mindestens am Teig zu naschen, wenn man anderen Kekse backen möchte. Soll heißen, dass die Leute, die zum Spenden aufrufen, sich oftmals selber daran bedienen. Das gilt vor allem für Privatpersonen. Bis August 2014 habe ich zusammen mit einer anderen Person noch ein Forum geleitet. Als mein Kollege arbeitslos geworden ist und die monatlichen Serverkosten angeblich nicht mehr decken konnte, hat er unsere User um Spenden gebeten. Zusammengekommen ist im Endeffekt eine hohe dreistellige Summe, die mein Kollege für alles mögliche ausgegeben hat ... nur eben nicht für die Deckung der monatlichen Serverkosten. :rolleyes: (Ich habe davon übrigens nicht einen Cent gesehen.) Und wenn solche Vorkommnisse schon im kleinen Stil vorkommen, braucht man sich wohl keine Hoffnungen zu machen, dass sie bei großen Aktionen bzw. Organisationen ausgelassen werden. Wenn Geld im Spiel ist, drehen so gut wie alle Menschen durch und werden sehr schnell bestechlich.


    Wobei ich @Bastet insofern recht gebe, dass es keinen Sinn hat, sich hier in persönlichen Konjunktiven zu verlieren. Wenn man eine Situation nicht erlebt (hat), kann man sie auch nicht nachvollziehen. Heutzutage ist schließlich auch jeder der Meinung, dass er im Zweiten Weltkrieg die Rolle von Sophie Scholl eingenommen hätte und nie im Leben einer dieser Mitläufer gewesen wäre. Das soll keine Unterstellung sein, sondern lediglich ein Beispiel für die gute alte Theorie, in der man einfach alles behaupten kann. Viele Menschen meinen auch, dass sie auf jeden Fall Zivilcourage zeigen werden, wenn sie einen Überfall, eine Belästigung oder ähnliche Situationen mitbekommen würden. In der Praxis sehen solche Vorhaben dann schon wieder ganz anders aus.


    Trotzdem sollte man sich das Vermögen gewisser Personen immer vor Augen führen. Gerade wenn es um Spenden geht, denn sie sind in erster Linie notwendig, weil der Reichtum auf dieser Welt ungleichmäßig verteilt ist. - Wenn Bill Gates 1.000 $ fallen lässt, dann verdient er in der Zeit, die er braucht, um diese 1.000 $ aufzuheben, weitere 1.000 $. Wenn Cristiano Ronaldo Lady Gaga in den Hintern tritt, diesen dabei verletzt, sich gleichzeitig aber den Fuß bricht, dann ist die dadurch entstandene Schadenssumme höher als das Bruttoinlandsprodukt von Angola. - Es gibt viele Beispiele, die einem immer wieder vor Augen führen, dass man eigentlich in einer kranken Welt lebt. ;)

  • Mag für dich ein furchtbarer Ansatz sein, ich kenn zu viele Leute, um es noch für voll zu nehmen. Meine Fresse, wie viele Leute das alle behaupten und dann nichtmal in ihrem Umfeld jemanden einen einfachen Gefallen tun können - und was ich wem glaube, ist immernoch meine persönliche Sache und ich nehme es keinem einzigen Menschen auf dieser Welt ab. Wenn du mir beweisen willst, dass du so wärst, brauche ich eben einen Beweis. ;)
    Das ist dieselbe Sache mit: ICH würde natürlich nie über jemanden lästern. Gibt es auch genug davon und dann legense los. Wie gesagt: und ich bin ein pinkes Einhorn ^^
    Ich meine, es stellt sich auch jedermal als besser dar, als er ist, auch das ist normal, aber ich muss nicht all das glauben, was die Menschen so alles sagen, wenn der Tag lang ist. ^^


    PS: Wenn ihr die Wahl zwischen dem absoluten Weltfrieden und 1 Milliarde plus Ferrari hättet, wäre euer Ferrari auch rot? :D
    Es gibt die ehrliche Antwort und die, von der man denkt, dass sie anbehmbar klingt.

    Nein, es gibt die primitive Antwort und die, bei der man sein Gehirn einsetzen muss.


    Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht lästere. Ich lästere sehr viel, bzw. erzähle anderen Personen, warum ich eine nochmal andere Person nicht mag. Das mache ich jedoch nicht über meine besten Freunden und meinen Partner.
    Da kriegst du also eine ehrliche Antwort von mir.


    Da ich nicht superreich bin, kann ich dir leider nicht beweisen, dass ich 50 Mrd. spenden würde. Ich könnte dir natürlich sagen, was ich sonst so tue, aber ich halte es für arrogant und selbstgerecht, das zum Zwecke dieser Diskussion hier auszupacken. Deswegen sei darüber das Tuch des Schweigens gehüllt und ich vertraue deiner Intelligenz, dass du es für durchaus möglich hältst, dass sich Menschen engagieren.


    Deine persönliche Sicht ist in soweit deine Sache, wie du nicht Dinge über andere verbreitest, die nicht stimmen. Wäre wieder dieses Ding der vollkommen ausgeleierten Meinungsfreiheit in unserem Land, die in mehreren Threads bereits diskutiert wurde.


    Also, tu mir den Gefallen und rede nur über dich. xD Diese "Die Welt ist schlecht, ich habe das verstanden, und wer glaubt, dass sie besser werden kann, ist naiv und kindisch lol"-Weltsicht geht total auf die Nerven.

  • Kann es sein, dass du doch grad angegriffen fühlst und mit Aussagen "die primitive Antwort!!1 D= " sticheln zu meinen musst, weil es jemand wagt, nicht alles zu glauben oder auch nur zu hinterfragen, was einem vorgesetzt wird? Ich mag es nicht, wenn Menschen andere als Egoisten darstellen - was ja oft stimmt, aber ich meine auf eine negative, verurteilende Art.
    @Dartiri hat schon weitere passende Beispiele zu "behaupten kann man viel" angeführt.


    Ich hab auch nicht gesagt, dass man nichts verbessern kann, aber auch wenn ich Milliadär wäre, hätte ich - und das ist wenigstens ehrlich - nicht das Gefühl, dass ich für das Schicksal der Welt verantwortlich wäre. Ich würde spenden, aber nur für Projekte, bei denen ich dabei sein und zusehen kann, was damit gemacht wird. Aber das wäre nicht der Großteil meines Vermögens. Außerdem kann man's von der Steuer abschreiben. ;)
    Und es ist immernoch Bill Gates Privatvermögen und auch Reiche sind niemanden eine Rechenschaft über dessen Verwendung schuldig. ôo


    Egal, das ist OT und ich sehe nicht, was die Diskussion noch bringen soll.

  • Ich persönlich kriege auch die Krätze, wenn ich sehe, dass George Lucas dafür gelobt wird, dass er den Erlös seines Star-Wars-Verkaufs gespendet hat. Er ist nämlich immer noch alleiniger Inhaber des Merchandisings, das ihn zum Milliardär gemacht hat.


    Dann versuch das Thema mal aus der Sicht der Bespendeten zu sehen. Für die ist recht wenig relevant, ob George Lucas sich für die Spende als der Heilsbringer des Jahrhunderts feiert. Relevanter ist für die, dass sie die Kohle haben, damit sie (im Optimalfall) helfen können, die Spende ihrem Zweck zuführen können. Genauso verhält es sich, wenn sich andere Leute für Kleinsbeträge wie die größten Weltretter aller Zeiten aufführen. Mag nicht toll sein, aber dem Bespendeten ist das erstmal egal. Die Spende ist für ihn besser als wenn er es komplett bleiben lässt, wie es doch recht häufig eben die Kritiker solcher Leute tun (bevor direkt losgefeuert wird: Ein nicht unerheblicher Teil der Kritiker wird sicher auch still spenden. Oder auch genauso laut und es nur nicht merken. Oder, oder, oder).
    Aus moralischer Sicht wäre es schön, wenn eine Spende nicht der Selbstdarstellung dienen würde, aber notwendig ist das nicht.


    @Bastet
    Ich gebe @Shorino insofern recht, dass du ihm schwerlich unterstellen kannst, er würde nicht einen Großteil seines Vermögens spenden, wenn er es hätte, genauso kann er nicht beweisen, dass es so wäre. Ein Punkt, den diese Darstellung ohnehin nicht beachtet, ist die Tatsache, dass es eher unwahrscheinlich sein dürfte, dass man von heute auf morgen mal eben Multimilliardär wird. Von daher ist die Überlegung, wieviel man davon abdrückt sicher auch vom Zeitraum, indem die Summen erreicht werden, abhängig.

  • Dann bitte ich dich das auch zu begründen, näher auszuführen, warum dem so sein sollte. Immerhin hilft nicht Spenden auf jeden Fall nicht.
    Ich würde durchaus soweit gehen, dass solang der Spendende dem Ruf des Bespendeten nicht schadet und "nur" seinen Ruf aufbessern möchte, es völlig egal ist.

  • Zitat

    Aus moralischer Sicht wäre es schön, wenn eine Spende nicht der Selbstdarstellung dienen würde, aber notwendig ist das nicht.


    Allerdings behindert die eine Motivation die andere auch nicht. Man kann durchaus spenden, um jemanden zu helfen und ebenso, um sich selbst gut zu fühlen / sich gut darzustellen. Bei den meisten werden wohl beide und nicht nur eine Motivation allein mitspielen. Nur weil jemand die Spende seinem Umfeld auf die Nase bindet, heißt es nicht, dass derjenige ein Herz aus Stein und nicht AUCH aus humanitären Gründen / Mitgefühl gespendet hat.

  • Mir als Bespendetem wäre es nicht egal, wenn meine Bedürftigkeit zu Marketingzwecken missbraucht würde.


    Das kann man auch leicht sagen solange es einem gut geht. Wenn du Obdachlos wärst, würdest du dich wahrscheinlich auch über jede Spende freuen, egal was der Beweggrund für die Spende war, glaube ich.

  • Derzeit bin ich sowieso noch zu jung zum Spenden, auch wenn ich mit Sicherheit das Geld hätte [Unterhalt und so]. Meistens bin ich jedoch ziemlich skeptisch, was das Spenden angeht. Es gibt viele Organisationen, bei denen das Geld verschwindet, oder nur ein Teil als eigentliche Spende benutzt wird.
    Vielleicht würde ich es eher so machen, wie meine Lehrerin mal. Die hatte sich ein Kind aus ärmeren Ländern genommen, [über irgendeine Orga] und dem Kind dann immer jeden Monat Geld geschickt, damit es zur Schule gehen konnte und sowas und wenn das Kind dann einen festen Job irgendwo hatte, hat sie das nächste genommen.
    Fazit: Ich würde nicht an das große Ganze spenden, sondern lieber nur einen kleinen Beitrag leisten, indem ich mir für eine Sache einsetze. Weil ich finde das die großen Organisationen teilweise auch ziemlich prallen, fast wie deutsche Politiker und sowas nja... ich mag sowas einfach nicht. Ich finde man sollte nicht mit guten Zwecken angeben das wirkt auf mich schon fast unmenschlich. Wenn dann zum Beispiel in Bericht kommt, der über das schlimme Leben in Arme Ländern berichtet und dann am Ende, so richtig groß argumentiert wird mit: "Wir sind die größte Organisation Deutschlands, also sind wir seriös" e.e Bei sowas könnte ich einfach nur kotzen. [Sorry für die Wortwahl]

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Das kann man auch leicht sagen solange es einem gut geht. Wenn du Obdachlos wärst, würdest du dich wahrscheinlich auch über jede Spende freuen, egal was der Beweggrund für die Spende war, glaube ich.

    Woher kommt eure Sicherheit? xD Wenn ich mit Obdachlosen rede, geht es denen meist gar nicht so sehr um das Geld (aber natürlich auch um das), sondern eher darum dass man mit ihnen spricht und ihnen zuhört und als Menschen ernst nimmt. Viele von ihnen haben keinen einzigen Menschen, der weiß, wann ihr Geburtstag ist. Sie hören kein einziges freundliches Wort am Tag. Und sie sind Menschen mit Würde, die genauso wenig wie wir alle, missbraucht und instrumentalisiert werden wollen. Genau die Einstellung (nämlich dass die nur ein bisschen Geld brauchen, dann geht schon alles) nimmt den Menschen ihre Würde und das ist das wirklich schlimme an der Armut in Deutschland. Dass man nicht ernst genommen wird.
    Eure Aussagen sind genauso wie meine im Konjunktiv gefasst, nur entscheidet ihr euch für die euerer Meinung nach realistisch-ökonomistische Variante, während meine wertgebunden ist. Das Bild des homo oeconomicus ist überholt, damit lässt sich keine Politik machen. Wenn privilegierte Menschen nicht mal in leichten Situationen den Optimismus aufbringen können zu sagen, dass sie in schwierigen Situationen gut handeln würden, sondern alles Schlechte als realistisch und alles Gute als naiv darstellen, dann müssen wir uns nicht wundern, dass das ganze im liberalen System an die Wand fährt..

  • Und dennoch leben sie nicht von Luft, Liebe und tollen humanen Werten, also bringen Romantisierungen nichts. Auch der Betrüger aus Indien lebt garantiert nicht vom Licht. Daher wäre es nicht verkehrt von der realistisch-ökonomischen Seite auszugehen. Daher tut's mir leid, aber naiv ist es. ^^"


    (Außerdem muss ich zugeben, dass ich Obdachlose meide, wenn sie zu ungepflegt sind. Einige gibt es, da wird mir schon vom Gestank übel und jeder will doch selbst gesund bleiben. ^^")

  • (Außerdem muss ich zugeben, dass ich Obdachlose meide, wenn sie zu ungepflegt sind. Einige gibt es, da wird mir schon vom Gestank übel und jeder will doch selbst gesund bleiben. ^^")


    Da bist du nicht die einzige, ich mache es zwar nicht aus diesem Grund, da Obdachlose sicher nichts dafür können, das sie sich nicht duschen oder baden können. Ich mache es eher, weil viele Obdachlose nur noch Drogen/Akoholabhänig sind. Zum Beispiel die in meiner Stadt, sitzen schon früh morgens am Busbahnhof und trinken so eine ganze Packung Schnäpse und wenn man dann abends zurückkommt, sitzen die immer noch da und neben ihnen drei Packungen Schnäpse e.e
    Ka, aber für sowas hab ich kein Verständnis und so jemandem gebe ich auch sicher kein Geld.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Das kann man auch leicht sagen solange es einem gut geht. Wenn du Obdachlos wärst, würdest du dich wahrscheinlich auch über jede Spende freuen, egal was der Beweggrund für die Spende war, glaube ich.

    Das ist die Aussage einer Person, der es gut geht und die sich nicht vorstellen kann, unter schlechteren Bedingungen zu leben (und das ist btw. nicht böse gemeint, lol. Aber wir neigen dazu einfach uns nicht vorstellen zu können, wie man auf viele alltägliche Dinge verzichten könnte und dennoch überlebt). Aber solang man nicht kurz vorm Sterben ist, kann es sehr gut sein, dass man auf solche Hilfe lieber verzichtet. Das Problem an diesem "Profilieren" ist, dass man automatisch den Hilfsbedürftigen schlechter dastehen lässt, ob man will oder nicht. "Ich helfe, ich spende, ich bin großzügig" heißt nichts anderes als "der andere ist hilfsbedürftig und braucht das mein Geld". Und das kann sehr mit dem Stolz von Menschen kollidieren, wenn sie das direkt mitkriegen. Und damit meine ich jetzt nicht Flüchtlinge, die einfach froh sind, wenn irgendwo in Kriegsgebieten Flüchtlingslager eröffnet werden, weil ihnen das niemals so bewusst vor Augen geführt wird. Aber die Menschen hier bei uns auf der Straße wollen nicht immer Hilfe. Manche haben das Leben auf der Straße sogar gewählt. Beziehungsweise "wollen nicht" stimmt womöglich nicht, aber "wollen Hilfe nicht auf diese Art".
    Das gilt auch wie gesagt nicht für jeden und grad nicht für die, denen es wirklich so mies geht, dass sie sich an ihre Existenz klammern müssen. Ab einer Grenze ist Stolz nichts Wert, wenn es dein Leben beendet. Aber für den "alltäglichen" Obdachlosen kann es durchaus passieren, dass er verächtlich den Kopf über manch eine Charity-Aktion schüttelt.

  • Das ist die Aussage einer Person, der es gut geht und die sich nicht vorstellen kann, unter schlechteren Bedingungen zu leben


    Hier möchte ich betonen, dass meine Aussage bzgl dass dem Bespendetem üblicherweise relativ egal sein wird, ob der Spendende sein Image aufpolieren will, sich vornehmlich auf Spendenorganisationen bezog. Wenn man einer Person direkt spendet, die man auch vor sich hat, ist der Stolz in der Tat eine Sache, die man leicht verletzen kann. Das kann ich auch gut verstehen, ich habe gerade bei Kleiderspenden manchmal das Gefühl, dass da irgendwelche Lumpen, die eigentlich in den Müll gehören, verschenkt werden und wenn man dann nicht vor Dankbarkeit niederkniet, wird sich dann noch empört. Da muss man nichtmal Obdachlos sein, Hartz4 reicht für derartige Erlebnisse schonmal aus.

  • So gesehen stimme ich dir zu, QueFueMejor. Ich kritisiere jedoch nicht das Geld, sondern die Einstellung dahinter. Diese Kritik meinerseits ist rein geschmacklicher Natur. Deine Kritik an meinem Standpunkt zielt also in Wahrheit auf etwas anderes, was ich nachvollziehen kann.
    Eine Spendenaktion wie die Ice Bucket Challenge ist schon okay, allerdings habe ich ein Interview mit einem Verantwortlichen für die Krankheitsforschung gelesen, der den Hype bei all dem schönen Geldsegen sehr kritisch gesehen hat.
    Zu dir, Bastet, möchte ich noch sagen, dass deine Sicht auf Obdachlose perfekt deine Einstellung zu Geld und humanistischen Werten widerspiegelt und ich hoffe, dass du in einer akuten oder chronischen Notsituation auf sympathischere Menschen triffst, die, man mag es kaum glauben, auch den hässlichen und stinkenden unserer Gesellschaft helfen.
    Ich habe zwar explizit geschrieben, dass Geld wichtig ist, aber nice, dass du mich in die Lichtnahrungsesoterikromantikecke stellst. Ist ja bekanntlich auch genau mein Ding.
    Jedoch lebt der Mensch halt auch nicht vom Geld allein. Sondern eben auch von netten Worten, Zuwendung, Interesse, Beschäftigung und Spaß. Und diese Dinge kann man zwar teilweise erwerben, zum größten Teil jedoch nicht. Dass du behauptest, meine Sicht auf diesen Sachverhalt wäre naiv, ist ungerecht und halt auch einfach falsch. Vielmehr ist deine Behauptung Ausdruck eines überkommenen Menschenbildes des 20. Jh., als man der Meinung war, dass der Mensch ausschließlich Trinken, Essen und Wärme braucht, und dann halt die Plattenbauten aus dem Boden gestampft hat, ohne zu beachten, dass das der menschlichen Zufriedenheit abträglich ist. Würde ist mehr, denn sonst wäre die Massentierhaltung das würdevollste wo gibt.
    Also sag einfach, dass du persönlich dich für Geld und gegen eine bessere Welt entscheiden würdest (man beachte, dass auch du den Konjunktiv nutzt, dessen man mich bezichtigt hat) und behaupte nicht, dass alle anderen, die vor diese Wahl gestellt eine andere Entscheidung treffen würden (die dir hoffentlich zumindest nachvollziehbar erscheint), naiv sind.

  • @Cassandra
    Ich stimme Que zu. Es macht imo einen Unterschied, ob ich jemanden persönlich etwas gebe oder ob sich eine Organisation kümmert.
    Die Lumpen in der Altkleidersammlung sind teilweise echt frech.


    Auf der anderen Seite versteh ich nicht, wieso die Stofftiere für das Weihnachtspaket wirklich neu sein mussten. Ich hab dutzende Stofftiere zu Hause, die neu aussehen und die ich alle nochmal generalüberholt durchgewaschen hatte, aber nein, ich musste einen kaufen, damit das Markerl dran war. Das war auch der einzige Unterschied zu den Stofftieren, die ich daheim hatte. So habe ich mein altes, aber vollkommen neu aussehendes, Spielzeug hier in einer Organisation abgegeben und für den Schuhkarton einen Neuen gekauft.
    Klar, man will nicht, dass zerfledderte Sachen abgegeben werden, aber ich hätte viel mehr Schuhkartons wegschicken können, hätte ich meine eigenen Teddys weitergeben dürfen.


    Hach, wie ich es liebe, wenn jemand mit der Moralkeule auf andere einprügeln will, während sie meinen, man solle nicht pauschalisieren und meine "humanistischen" Werte in- und auswendig zu kennen. ^^
    Verurteile doch auch gleich alle Ärzte und Krankenschwestern, die den Egoismus besitzen sich Schutzkleidung bei Ansteckungsgefahr anzuziehen ^^
    Das ist dasselbe Prinzip. Man reagiert auf extreme Gerüche, vor allem solche nach Fäkalien und anderen Dingen… muss es nicht ausführen, mit Abstand, das ist eine Sicherheitsmaßnahme. Womöglich brenne ich für die Anmaßung, dass mir meine eigene Gesundheit über das Wohl anderer geht, in der Hölle. Alternativ kannst du mich auch als Monster darstellen, das mit der lodernden Peitsche des bösen Kapitalismus die Obdachlosen vertreibt.
    Sobald ich erwähne, dass ich welchen - eben solchen, die nicht so ungepflegt erschienen - Kaffee und gefüllte Weckerl gebracht habe (Geld bekommen sie nicht, das wird entweder an Bettelbanden abgetreten oder viele finanzieren ihre Drogensucht) lande ich in der Ecke der Selbstgerechten. Wie man es macht und dreht, sobald du einen Selbsterhaltungstrieb und einen Sinn für Realismus besitzt, ist es falsch!


    Ich danke für deine herzerwärmenden Worte. ;_; Wäre nie draufgekommen, dass ein Mensch Zuwendung braucht. D=
    Nur werde ich sie keinem geben, der meiner eigenen Gesundheit und meinem Wohl, oder dessen meines Umfeldes, in irgendeiner Form schaden könnte.


    Komisch, dass ich in der Oberstufe in einem Zweig für Sozialmanagement und Lebebswissenschaften war. Hatte wohl umsonst 5 Jahre lang Buchhaltung. Geld ist ja nur so nebensächlich für Organisationen, dass man fünf Jahre lang umsonst BWL und Buchhaltung hat. :D

  • Ja, genau in der Ecke landest du, sorry. Das sind hatlose Pauschalisierungen. Man kann in deutschen Landen relativ einfach auf der Straße landen. Menschen, die drogensüchtig sind, haben es in der Regel nicht auf deine Kohle abgesehen, sondern einfach ein Problem und brauchen Hilfe.
    Dass Ärzte Desinfektion betreiben, ist zum größten Teil Schutz des Patienten. Was stinkt, ist noch lange nicht gefährlich. Es gibt so viele Alten- und Krankenpfleger, die täglich die Menschen unterstützen, um die du aus bedenklich hygienischen Gründen (die mir historisch recht bekannt vorkommen, s. römisches Reich) einen Bogen machst.
    Es gibt nicht "deine" humanistischen Werte, sondern nur humanistische Werte, und wenn du Menschen, die der Drogensucht verfallen sind und aus etlichen tragischen Schicksalsschlägen auf der Straße gelandet sind, als feindliche Kriminelle einstufst, denen man nicht trauen kann, und denen man sich nicht nähern darf, weil sie in Ermangelung von Bad und Sanitär einfach nicht gut riechen, dann hast du Vorurteile, Ängste, Abneigungen, Phobien, Ressentiments, was weiß ich, aber auf jeden Fall keine humanistischen Werte.
    Dein Sinn für Realismus bedeutet, jegliche positive Ambition als Augenwischerei von Naiven abzutun. Das ist kein Realismus, das ist selektive Wahrnehmung und eine äußerst einseitige Sicht auf den Menschen und auf die Welt. Ein Pessimist ist genauso wenig realistisch wie ein Optimist. Zum Selbsterhaltungstrieb in bezug auf obdachlose Menschen erübrigt sich jeder Kommentar. Abartig.
    Woher auch immer diese ganzen Keulen kommen? xD Soll ich auch mal ein paar Keulen auspacken, ist ein nices rhetorisches Mittel. All die Vorwürfe, die du mir da in den Mund legst, habe ich nie gemacht, den Kapitalismus habe ich nicht erwähnt, sondern höchstens den Liberalismus, auch nur peripher auf dich bezogen und ich habe weder Lichtnahrung noch die Hölle erwähnt. Du beziehst dich im größten Teil deiner Gegenargumente auf Argumente, die ich niemals vorgebracht habe, und das kannst du gerne tun, aber bitte schieb mir deine imaginären Argumente nicht in die Schuhe. xD


    Die Ausgangslage war folgende: Spenden, wenn man reich ist. Die Wahl hieß spenden oder nicht spenden. Ich habe mich für spenden entschieden und du hast dich für nicht spenden entschieden. Ich habe dabei meine persönliche Meinung zum Ausdruck gebracht und erklärt, warum ich so denke. Du hingegen meintest, dass ich das nur theoretisch sage, aber praktisch nie umsetzen würde, weil das gegen die Natur des Menschen sei, und ich sagte das nur hypothetisch und wenn man ehrlich ist, dann handelt man halt so.
    Das ist 1. eine Einmischung in meinen persönlichen Wertekatalog, den du ohne Wissen meiner ethischen Praxis als falsch beurteilst, 2. eine Anmaßung zu wissen, dass Geldbehalten in der menschlichen Natur liege, ohne zu begründen, was diese Natur denn sei und warum es trotzdem Menschen gibt, die anders handeln, 3. die Arroganz zu beurteilen, dass ich inkonsequent sei und 4. selbst nicht ganz zu Ende gedacht, denn du machst mir Vorwürfe, die ich 1 zu 1 auf dich übertragen könnte, denn auch du stehst nicht vor der Wahl, ob du den Weltfrieden oder Geld haben kannst, also bleibt deine Aussage auch der reine Konjunktiv.
    Dein Anspruch auf Realismus ist letztlich ein Anspruch auf den Besitz von Wahrheit und damit sollte man vorsichtig sein.


    Also begnüge dich einfach damit, dass du deinen persönlichen Wohlstand für wichtiger hältst als das Leid anderer Menschen und dass du Obdachlose irgendwie suspekt findest, aber bitte dränge mir nicht deinen Wertekatalog auf. Wir können über die Punkte gerne diskutieren, aber tu nicht so, als würde ich genauso denken wie du. Ist ne Frage des Respekts. xD

  • Und es ist vollkommen in Ordnung Ekel und Ängste sowie Abneigungen zu haben. Das ist absolut menschlich.
    Ich hab übrigens nie etwas von Kriminellen gesagt. Ich hab gesagt, dass ich Bettlern keinen Geld geben werde, weil "viele ihre Drogensucht finanzieren", was bedeutet, dass ich dies nicht unterstützen werde, wenn sich ein Mensch zugrundeliegt. Ich spendier Alkoholikern auch kein Bier.

    Zitat

    Ich habe mich für spenden entschieden und du hast dich für nicht spenden entschieden.


    Ca. 1 1/2 Beiträge dementieren das, aber fassen wir zusammen: wäre ich reich, würde ich spenden, aber nur den kleineren Teil meines Vermögens. Sehr schön, dass das ausgelassen wird. ^-^ Ist nur eine Frage des Respekts, das verstehst du doch.
    Und da Dinge aus der untersten Schublade geholt werden, die in meinem Beitrag nichtmal erahnbar sind, widme ich mich etwas Besserem: schlafen. ^^
    Werde auf weitere Provokationen und Knüppel nimma eingehen. Lass mich nicht von einer Wildfremden als abartig bezeichnen.