Ich spende kein Geld, damals sah das noch anders aus. Mittlerweile habe ich mehr Geld als Verdienender als als kleines Kind, dennoch bezeichne ich mich aufgrund dieses "Verhaltenswandels" keineswegs als geizig.
Gerade Spenden-Aufforderungen wirken arg unsympathisch und verderben mir die Lust, einen Obolus zu leisten. Womöglich da ich damals solche Aufforderungen etwa zur Weihnachtszeit (aufdringlich!) nicht mitbekommen habe, war ich vor rund zehn Jahren noch hilfsbereiter. Keine Ahnung, wie es in puncto Quantität mit Bettelbriefen wirklich aussieht im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Wenigstens gefühlt nerven Firmen und Institutionen mehr. Was stört ist, dass für eine Werbekampagne Geld rausgehauen wird, genau dieses(!) Geld könnte den "Bedürftigen" zugute kommen. Und jaja, ich weiß, am Ende könnte durch ein paar Zahlungswillige genau diese Summe (auch bestehend aus Druckkosten) wieder reingeholt werden.
Würde ich heutzutage spenden, dann nur aus eigenen Stücken, nicht nach Aufforderung oder Bitte. Beziehungsweise: Womöglich sogar bei einem Aufruf, doch nicht deshalb; entschließe ich mich freiwillig, macht ein Aufruf schlicht keinen Unterschied. Was ich doof finde: Den RTL-Spenden-Marathon. Die Aktion in Ehren, doch ich will keinen "Rekord" brechen, eher sollte man sich der Sache wegen erkenntlich zeigen.
Von der Kirche erhielt ich letztes Jahr beispielsweise einen Brief mit Spenden-Aufforderung. Dachte mir gleich "Da sind die bei mir an der richtigen Adresse" und zog in Erwägung, dem Pfarrer zu antworten auf sein unverschämtes Schreiben. Nicht des Portos wegen, sondern aufgrund allgemeiner Lustlosigkeit habe ich dann aber doch darauf verzichtet, eine gebührende Antwort abzusetzen, worin ich mich eigentlich zu einem klaren "Nein" bekennen wollte bezüglich der Spende. Als dreist empfand ich, dass der Überweisungsbogen schon beilag in teils vorausgefüllter Form. Bei Rentnern kommt das für mich recht nahe in Richtung Abzocke; meine Oma zum Beispiel (mittlerweile 98 Jahre) würde ihr Geld unüberlegt weggeben. Sollte ich mich zum Spenden aufraffen derzeit, dann spielt es keine maßgebliche Rolle, ob an eine größere oder kleinere Institution. Eher aber nicht für kranke Menschen; die Tendenz geht eher in Richtung Wikipedia, Mozilla oder sogar Bisaboard-Server. Habe wirklich bereits überlegt, dieses Forum im Testament zu bedenken.
Wer garantiert keine Asche von mir sieht, das sind die Flüchtlinge. Ich meine, die Kirche wollte mich ermuntern, diesen Geld in den Rachen zu werfen. Doch streng genommen spende ich diesen schon: In Form von Steuergeldern. Dagegen kann ich mich nicht erwehren, denn Steuern sind Abgaben, deren Einsatz ich aktiv nicht steuern kann, wofür es keine individuelle Gegenleistung gibt. Am besten spende ich auch noch in den Klingelbeutel, so wünscht es sich die Kirche von mir als Verweigerer jener, die deren Messen beiwohnen. Dabei zahle ich schon Kirchensteuer (nach heutigem Austritt nicht mehr) und das genügt. Das ist alles so widerlich, die Gesellschaft ist so gierig. Flüchtlingen stehe ich ohnehin extrem skeptisch gegenüber und ja, ich habe Erfahrungen mit diesen gesammelt und nein, positiv waren diese nicht. Habe das woanders mal aufgeführt. Insofern sind Geflüchtete tatsächlich die Letzten, die freiwillig abgegebenes Geld von mir sehen. Mein Cousin hat diesen gespendet und es im Nachhinein bereut, als er erfuhr, dass sie im Zug die Notbremse zogen.