Um sich Dinge leisten zu können, für die man aktuell nicht liquide genug ist, kann man Geld sparen. Man häuft die benötigte Summe Geld für einen Zweck an oder man legt Geld beiseite, um später eine Investition zu tätigen, deren Erfordernis gegenwärtig noch gar nicht abzuschätzen ist. Hier soll es um dieses Thema gehen.
Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen, um Geld zu horten. Grundsätzlich kommt schneller ans Ziel, wer größere Summen weglegt, doch das schränkt den derzeitigen finanziellen Handlungsspielraum ein.
Fragen, die als Anregungen zur Diskussion dienen:
1. Seid ihr der Sparer-Typ, wenn ihr frisches Geld bekommt, oder gebt ihr es in Form von Geschenken von Verwandten unmittelbar nach dem Erhalt aus? Welche Teile spart ihr, welche werden zum zeitnahen Ausgeben im Regelfall verwandt?
2. Habt ihr euch ein Ziel gesetzt, worauf ihr beim Sparen hinarbeitet?
3. Habt ihr schon das Sparen einmal abgebrochen, weil bestimmte andere zu zahlende Dinge Vorrang hatten? Beispielsweise spart jemand auf ein Markenprodukt, doch diese Person will zwischenzeitlich sofort ein Produkt der jeweiligen Gattung haben und greift verfrüht zu einem billigeren (Konkurrenzfirmen-)Modell/(-)Pendant.
4. Hortet ihr euer Geld zu Hause (etwa im Sparschwein), bei der Bank oder bei beiden?
5. Wie steht ihr zu Bauspar-Verträgen?
6. Sind Zusatzrenten wie Riester für euch sinnvoll?
Eigene Impressionen:
Ich selbst spare nicht mehr Geld in dem Stil, wie damals geschehen, da ich arbeite und ein monatliches Einkommen habe. Hatte als kleines Kind noch mehrere Sparschweine, in die ich daheim begeistert Geld sortiert warf. Die Einsatzzwecke waren etwa Geburtstagsgeschenke, Silvester, Süßigkeiten, Computer. Habe inzwischen keine Sparschweine mehr.
Bin nicht verschwenderisch, gebe aber Geld auch aus, da ich der Meinung bin, zu viel muss man gar nicht beseite legen. Bin spendabler zu mir und zudem zu meinen Eltern als vor einigen Jahren; nicht weil ich keine Miete bezahle, sondern weil ich denke, dass Geld davon lebt, ausgegeben zu werden, wenn ich kurz vorm Ableben wäre, würde ich mich in dem Moment ärgern, hätte ich Kohle angehäuft und nur einen Bruchteil für Annehmlichkeiten verwandt. Keineswegs nutze ich eigenes Geld aus Angst vor Inflation. Sowohl Essensbestellungen im Internet als auch Sauna und Bäcker-Brötchen sowie enorm große Mengen an Gurken sowie Marken-Kaugummi kosten mich monatlich neben den anfallenden zu erwerbenden Bahnkarten einiges. Insgesamt vermehrt sich das Geld auf dem Konto dennoch; die Ausgaben übersteigen die Einnahmen nicht (trotz häufiger Kartenzahlungen), selbst bei selteneren Mehrere-100-Euro-Produkt-Käufen.
Früher fragten Verwandte mich, wofür ich denn momentan spare, wenn sie mich mit Scheinchen-Geschenken bedachten wollten. Meist antwortete ich, auf nichts Besonderes; Geld gab es unabhängig davon natürlich. Auf meinen ersten Rechner mit Vista hatte ich einige Monate gespart, war vom Gerät die ersten Monate keineswegs enttäuscht und recht zufrieden damit. Lieh mir von meinen Eltern das letzte nötige Geld, um mir das Teil anschaffen zu können, die Rückzahlung hat genervt und für arge finanzielle Einschränkung für die nächste Zeit gesorgt.
Momentan arbeite ich auf kein größeres Ziel hin, einen finanziellen Puffer zu haben, schadet für nicht absehbare Situationen nicht; ich könnte ja irgendwann mal was Kostspieliges haben wollen oder unvorhergesehen etwa eine Strafe für sonstwas entrichten müssen.
Meine Eltern schlossen für mich einst einen Bausparvertrag ab, der aber nicht zu Ende gedacht war: Hätte ihn mir leisten können, doch nur mit dem Einsatz meines gesamten Taschengeldes. Wer macht/will sowas als Kind? Hätte rund 5.000 Euro nach x Jahren haben können, doch wollte das Taschengeld nicht zu 100% ausgeben; Vater hat den Vertrag irgendwann wieder aufgelöst, was ich erst nicht glauben wollte, dachte, er würde ihn von eigenem Geld heimlich als Geschenk für mich weiter unterhalten, doch dem war nicht so. Ohne Taschengeld und lediglich von Verwandten-Offerten sich als Kind Dinge leisten zu können, wäre erbärmlich. Hatte so ja auch nicht funktioniert.
Was mich enorm nervt, sind Sprüche wie "Spare dich reich". Es wird seitens der Werbung im Kontext mit reduzierten Preisen impliziert, man könnte Geld sparen, wobei dies faktisch falsch ist; denn wer Geld ausgibt, kann selbiges nicht sparen. Es müsste von Einsparen die Rede sein, doch so genau nimmt es die Reklame nicht. Auch wer einspart, vermehrt seine Asche nicht; Vorteile ergebe sich bei Sonderangeboten allenfalls, wenn die jeweiligen Produkte ohnehin benötigt werden. Nervig in dem Zusammenhang sind Werbeaussagen a la "Wir feiern Geburtstag und Sie bekommen die Geschenke"; der Kunde erhält nichts geschenkt, Rabatte und Gutscheine sind streng genommen keine Geschenke und sparen ist demnach hier unmöglich.
Da die Banken mittlerweile null Zinsen gewähren, können sie einem beim Sparen nicht helfen. Allenfalls den Faktor Sicherheit sehe ich als Vorzug, wobei ich bei meiner Sparkasse am Filialen-Automaten erst die PIN eingeben muss und dann eine Geldsumme auf dem Touchscreen zum Abheben samt individueller Scheine-Wert-Ausgabe konfiguriere; fühlte mich sicherer, würde ich das Eingestellte anstelle vorab erst abschließend zum Abheben legitimieren. Gehe bezogen auf Sparkassen so weit, zu behaupten, diese verdienen den Namen nicht; ich erhalte keine Zinsen, soll aber Kontoführungsgebühren abdrücken, die nicht ohne sind. Habe entsprechende Kritik vor vielen Monaten der Sparkasse zukommen lassen, in der Antwort-Mail vom "Vorstandsstab" zeigte man sich arrogant unverständnisvoll und man wiegelte jegliche Kritik ab, das Angebot sei dennoch toll.
Zusatzrenten zahle ich nicht ein, diese belasten zu stark und den Standard zu löhnen, genügt mir. Die Minimal-Vorsorge sollte prinzipiell doch ausreichend sein und lieber zahle ich den normalen Pflichtsatz indirekt bei der Gehaltsabrechnung, als Geld in die Zukunft ergänzend zu pumpen, worauf ich wegen vorzeitigem Tod womöglich niemals Zugriff hätte. So entstehen Schulden eben auch, indem man in so etwas wie "Riester" Kohle pumpt und der finanzielle Spielraum schränkt sich enorm ein.
Wie steht ihr zu dem Thema Sparen? Welche positiven wie negativen Erfahrungen habt ihr?