Bedingungsloses Grundeinkommen

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  • Da wir hier durchaus auch zukünftig einen Diskussionsbedarf sehen, haben wir uns entschlossen, dieses Thema mit den bisherigen Antworten darauf aus den News auszulagern. Der Startpost wird in der nächsten Zeit noch entsprechend angepasst werden. :)

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Guten Morgen,


    Ich halt ein gewisses Grundeinkommen für realisierbar (Wer Millionen in den Ber und in die Hamburger Philaharmonika steckt, dann ist noch der beste Beweis, dass man Millionen verschwenden kann.)


    Ich dachte da an 1000 Euro im Monat und wer mehr haben will, der muss halt arbeiten gehen, auf die er seine Steuern bezahlt. (Ich denke, man sollte das skandinavische Steuersystem umsetzen.)


    Gerade für die Geringverdienenden Menschen wie Putzfrauen, Behinderte und so weiter geben die anderen mehr Spielraum.
    Das ist nur meine Meinung.

  • Ich halt ein gewisses Grundeinkommen für realisierbar (Wer Millionen in den Ber und in die Hamburger Philaharmonika steckt, dann ist noch der beste Beweis, dass man Millionen verschwenden kann.)

    Selbst wenn BER und die Elbphilharmonie Milliarden kosten, reicht das Geld kaum um die Kosten des BGEs zu stemmen. 1000€ im Monat bedeutet rund 80 Milliarden € in nur einem Monat. Ca 960 Milliarden € im Jahr. Der gesamte Bundeshaushalt diesen Jahres wurde mit rund 317 Milliarden € geplant. Selbst wenn man also nur das BGE auszahlen würde, wäre also eine Verdreifachung des Bundeshaushalts notwendig. Da Sozialausgaben nicht ganz die Hälfte des Gesamtetats ausmachen, müsste man sogar noch einiges mehr locker machen. Woher das Geld kommen soll, wird mir nicht so recht klar.

  • Ich verstehe.


    Ich hätte das Militär aufgelöst, das verschlingt auch wahnsinnige Summen (Flugzeuge, die nicht fliegen dürfen, Gewehre, die um die Ecke schiessen und so weiter!)


    Sonst hätte ich eine Art Reichensteuer verhängt, jeder, der 10000 Euro verdient, muss 25% Prozent seiner Ersparnisse (Gemeint ist das Konto) an den Staat auszahlen.


    Ich habe keine Ahnung inwiefern sich das rentiert.


    Ich hätte dann noch das Kindergeld auf 500 Euro pro Kind angesetzt. (Nachkommensförderung)
    Man müsste disskurtieren inwieweit Kinder auch BGE bekommen.

  • Dir ist bewusst, dass das Militär da schon inbegriffen ist in den 317 Milliarden, die Que nennt? Das Militär auflösen ist deshalb sowieso eine zwingende Massnahme.


    Deine Vorschläge rentiert gar nicht, weil dann alle nur noch 9999 Euro verdienen, gerade halt die, bei denen sich die 25% lohnen würde. Die haben schon so viel Geld, dass sie massiv sparen würden wenn sie unter 10'000 Euro im Monat verdienen verglichen mit sagen wir mal, 100'000, die sie jetzt verdienen (die ja de facto dann unter 20'000 wären nach allen Abzügen, dh nur eine knappe Verdoppelung, die nimmer den Verlust von 25% des Vermögens jedes Jahr kompensiert).

  • Servus,


    intressantes Thema. Hatte letztens dazu erst nen Artikel gelesen, indem eine kleine Stadt das mal ausprobiert hat. Muss ich mal raussuchen. Jetzt aber zu einigen Sachen mein Senf ^^:

    zumal ich ja nicht arbeiten muss, da ich ein Grundeinkommen kriege.

    Ein Grundeinkommen ist für mich wenn jeder Mensch hier ein Grundgehalt bekommt, egal was er/sie grad macht

    Das ist ja der Zusammenhang! Es ist einfach gerecht! Mehr verdienen geht immer, nur rutscht man nicht soweit, dass man zum Arbeitsamt muss, sondern erhält einfach jeden Monat sein Geld. Spart ne Menge Bürokratie. Nur leider verlieren dann einige Beamte ihre Jobs... *hust*

    Nur wer soll das bezahlen?

    Vielleicht einfach mal nen paar Projekte 3mal durchdenken... der Staat versenkt soviel Schotter in irgendwelche Bauprojekte, die dann schief gehn, verschenkts an "arme" Länder und und und... es wäre eigentlich genug Geld da... eigentlich.

    Das Grundeinkommen atm kann man nicht ausprobieren, weil es den Staatshaushalt ruiniert.

    Es passt auch leider nicht in die Köpfe des Staates...

    Leider ist das eine Utopie...

    Das Grundeinkommen macht diese Utpopie eigentlich erst möglich, da du dir aussuchen kannst, ob du nun arbeitest oder nicht. Und es gibt genug Jobs, die nicht von Maschinen gemacht werden können.

    Das BGE entfernt ja den Anreiz zu arbeiten nicht. Klar sind 1000€ im Monat ne nette Sache

    Einige verdienen wesentlich weniger und müssen über die Runden kommen. Ich krieg ab September nur 1050 und arbeite 40 Stunden die Woche... Mit dem BGE müssten sich die Arbeitgeber mal anstrengen, die Berufe schmackhaft zu machen.

    Natürlich entfernt es den Anreiz nicht völlig, aber es verschiebt die Schwelle, ab der ich nicht mehr bereit bin zu arbeiten

    Siehe oben. Ausbeutung wäre dadurch nicht mehr so einfach.

    Wenn ich von dem, was ich verdiene, nichts abgeben muss, ist mein Anreiz deutlich größer, als wenn ich die Hälfte wieder abgeben muss.

    Da hatte ich mal nen stufenweises Abgeben als Konzept gesehn. Soll heißen, wenn du arbeitest bekommste trotzdem immer mehr, als wenn du nicht arbeitest.

    Da jedes Modell zum BGE, das ich bis jetzt gesehen habe, empfindliche Steuererhöhungen mit sich bringt (Wie sollte man das auch anders finanzieren?

    Das ist immer die Frage... Möglich wärs, nur es traut sich da halt keiner oder durchblickt auch keiner. Das merkste doch an der Spitze unsres Landes. Die ham doch schon längst den Überblick verloren. Außerdem isses ja net ihr Geld, wasse zum Fenster rauswerfen...



    Ich bin eigentlich auch Verfechter des BGE. Einfach, weil ich dann selbst nicht immer Schiss haben muss zum Arbeitsamt gehn zu müssen, für die paar Kröten... Es entlastet einfach ungemein und du würdest lockerer damit umgehn. Ich würde mir so oder so sofort nen neuen Job suchen, da ich gerne arbeite, solange der Job was taugt. Ich weiß... gibt Ausnahmen, aber die beziehen jetzt auch scho Hartz VI, ist also nicht unbedingt ein Unterschied...


    Evoli

  • es wäre eigentlich genug Geld da... eigentlich.

    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal fragen, wie du darauf kommst. Ich gehe jetzt mal speziell auf Deutschland ein, weil ich mich da besser auskenne, aber in der Schweiz dürften die Rechnungen letztendlich ähnlich sein.
    Eine ganz einfache Rechnung: Wenn wir jetzt, von einem Grundeinkommen von 1000 Euro pro Erwachsener und Monat ausgehen und für Kinder 700 Euro Grundeinkommen veranschlagen - das ist denke ich realistisch - ergibt sich grob über den Daumen gepeilt das Folgende:


    50 Mio x 1000 x 12 = 600.000.000.000
    30 Mio x 700 x 12 = 252.000.000.000


    Das wären zusammen also etwa 850 Mrd. Euro, und wenn ich das richtig sehe, gehen auch alle Finanzierungsmodelle dazu von ungefähr diesem Betrag aus (An dieser Stelle danke an @Mogelbaum für den Link).
    Das gesamte Etat der Bundesrepublik Deutschland betrug 2015 etwa 600 Mrd. Euro. Das heißt, ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre schon 250 Milliarden Euro teurer als der gesamte Etat von Bund und Ländern und über 27 mal teurer als Hartz IV derzeit (Kosten dafür: 30 Mrd. Euro). Dazu kommt, dass ein Großteil der Ausgaben im Etat (Bildung, Öffentliche Ordnung, Kultur, Verteidigung, Infrastruktur, Schuldzinsen), unverändert bestehen bleiben würde. Der Etat für die Krankenversicherungen müsste sogar steigen, weil die Beiträge dafür ja wegfallen würden.
    Natürlich ist das Beispiel stark vereinfacht, weil jeder Mensch, der Einkünfte erzielt, durch den Grundfreibetrag de facto schon ein Grundeinkommen von 8500 Euro kriegt und an diese dann auch auch im neuen Modell de facto kein Grundeinkommen ausgezahlt werden müsste, aber ich befürchte, mit einem bisschen Sparen bei Großprojekten wäre es trotzdem nicht getan.


    Das heißt, dass das Grundeinkommen deutliche, deutliche Mehrausgaben im Bundeshaushalt verursachen würde. Da Geld nun einmal nicht auf Bäumen wächst, müssten wir das irgendwo her kriegen. Geld drucken können wir nicht und wäre ne blöde Idee, Staatsverschuldung dürfen wir nicht und wäre ne blöde Idee, das heißt, es bleibt nur die Möglichkeit einer Steuererhöhung für irgendwen. Gehen wir aus Spaß mal die Möglichkeiten durch:
    a) Bei Unternehmen würde eine Steuererhöhung (Also der ESt auf Gewerbebetriebe, KSt oder GewSt) im Ergebnis wohl nichts bringen. Die müssten entweder ihr Kapital ins Ausland verlagern (Was dank der Kapitalverkehrsfreiheit unheimlich leicht ist und für die Volkswirtschaft sehr schlecht ist) oder ihre Löhne senken (Was dank wegfallenden Mindestlöhnen ginge, aber das Arbeiten wegen der geringen Gewinnspanne unattraktiv machen würde) oder ihre Preise erhöhen (Was zu Inflation führen würde, sodass das Grundeinkommen recht schnell nicht mehr reichen würde). Im Übrigen wäre das meiner Meinung nach nur schwer mit dem Gleichheitssatz zu vereinbaren, weil man dann Unternehmensgewinne eklatant höher besteuern würde als Einkommen von Nichtselbstständigen.
    b) Man könnte die Reichen stärker besteuern (Also eine höhere ESt auf hohe Einkommen festlegen oder eine Vermögenssteuer einführen). Die würden dann auch ihr Geld so weit möglich ins Ausland verlagern, weil die naturgemäß kein Interesse haben, Menschen durchzufüttern. Außerdem würde das dazu führen, dass niemand mehr Interesse hätte, Geld in Deutschland anzulegen - für die achtgrößte Steueroase der Welt wäre das wirtschaftlich katastrophal.
    c) Man könnte alle, die Geld zum Grundeinkommen dazu verdienen, stärker besteuern als bisher (Also eine empfindlich höhere, pauschale ESt oder eine hohe MwSt - wobei wir letzteres europarechtlich gar nicht dürfen). Das halte ich erstens für asozial, weil es meiner Meinung nach nicht Aufgabe des Mittelstands ist, die Armen durchzufüttern, die Reichen haben da deutlich mehr Geld für. Zweitens würde das, wie gesagt, den Anreiz zu arbeiten stark einschränken.


    -> Sorry, ich sehe es nicht. Wirklich nicht. Ich sehe zur Zeit keine Möglichkeit, auf nationaler Ebene ein Grundeinkommen einzuführen. Mit unserer wirtschaftsliberalen, sozialen Marktwirtschaft ist das meiner Meinung nach nicht drin. Wir haben keine vernünftigen Mittel, um die Kapitalverlagerung ins Ausland zu verhindern und gleichzeitig unsere Wirtschaftskraft im internationalen Vergleich zu bewahren. Das heißt, wir müssten, um ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen, letztendlich unser gesamtes politisches System ändern, und zwar in Richtung einer sozialistischen Planwirtschaft mit sehr eingeschränktem Kapital- und Warenverkehr. Und wie gut das klappt, haben wir in Deutschland ja schon mal 40 Jahre lang ausprobiert.


    Das heißt jetzt nicht, dass ich ein Grundeinkommen pauschal ablehnen würde - wenn alle Länder der Welt mitmachen und/oder unser Wohlstand durch Automatisierung so hoch wäre, dass wir leicht alle Menschen durchfüttern könnten, wäre es definitiv eine gute Idee. In der derzeitigen wirtschaftlichen und politischen Lage bleibt es trotzdem eine Utopie und ist meiner Meinung nach nicht finanzierbar. Falls du einen vernünftigen Finanzierungsansatz hast, der über "es ist Geld da" hinausgeht, kläre mich also bitte auf, ich würde mich freuen, darüber nachzudenken.

  • 50 Mio x 1000 x 12 = 600.000.000.000
    30 Mio x 700 x 12 = 252.000.000.000

    Woher nimmste die 12?
    Und wie du schon sagtest, wenn alle Länder mitmachen würden, wäre es möglich. Hab au net gesagt, dasses momentan durchführbar ist. Und das mit dem Geld war allgemein auf das geld der Welt bezogen. Wie war das? 5% haben 90% des gesamten Weltvermögens? Da liegt doch eher das Problem und das die Reichen, dieses Geld dann auch noch sonst wo hin bringen...
    Weiter werd ich mich dazu net äußern. Ich wollt nur meine Meinung kundtun dazu. Hab hier im Board schlechte Erfahrung gemacht, wenn man sich zu sehr auf Diskussionen einlässt!.


    Evoli

  • Ich denke mal die 12 bezieht sich auf die Monate im Jahr
    ich meine es waren 2%


    "Hab hier im Board schlechte Erfahrung gemacht, wenn man sich zu sehr auf Diskussionen einlässt!."
    aber echt ...


    Zurück zum Thema:
    Wieso ist hier immer das Gejammer von 'wo soll das Geld her kommen' ?
    Was ist mit der Frage: 'wo soll das Geld hin' ?


    Mal ein Beispiel.
    Jemand bekommt 3000€ - ja, ist viel
    Zahlt Miete, Versicherungen, Dienstleistungen und Einkäufe.


    Miete -> Vermieter 3000€+600€ -> Versicherungen, Dienstleistungen und Einkäufe.
    Versicherungen -> Unternehmen -> Einnahmen - (Angestellte -> VerDieEin -> 3000€+xx€) - (Leistungen -> Krankenhaus -> Angestellte -> VerDieEin -> 3000€+xx€)


    Also eig wird es immer mehr, was die Menschen dann haben. nach 2 Jahren, braucht man das Grundeinkommen schon gar nicht mehr



    Mit dem Gefühl meinte ich weniger ein Gefühl, sondern die Überzeugung, dass man arbeiten muss für Geld, das man bekommt. Das ist freilich etwas unglücklich formuliert.

    Na, dann haben die Wirtschaftsleute ja ganz gute Arbeit geleistet, wenn sie andere davon überzeugen konnten, so zu denken.


    Wenn dir mal ein Kind, ein selbst gepflügten Blumenstrauß schenkt und du fragst es, warum es das gemacht hat. Ist dann die Antwort: damit ich von dir Geld bekomm?
    Und warum MUSS man arbeiten um Geld zu bekommen?


    Was ist mit denen, die nicht arbeiten können? Sollen die dann verhungern, wenns das Sozialsystem nicht gäbe?
    Warum bekommen dann die, die Körperlich arbeiten viel weniger, als die, die nur reden?
    Warum bekommen Millionäre - die vllt die Millionen auch nur geerbt haben - grenzenloses Geld, ohne auch nur an Arbeiten denken zu müssen?
    Warum gibt es Menschen, die arbeiten und davon immer noch nicht leben, sondern nur überleben können?
    Warum arbeitet man und bekommt dann nochmal 40-60% steuern aufgezwungen?



    u.s.w.

  • Na, dann haben die Wirtschaftsleute ja ganz gute Arbeit geleistet, wenn sie andere davon überzeugen konnten, so zu denken.


    Wenn dir mal ein Kind, ein selbst gepflügten Blumenstrauß schenkt und du fragst es, warum es das gemacht hat. Ist dann die Antwort: damit ich von dir Geld bekomm?
    Und warum MUSS man arbeiten um Geld zu bekommen?

    Okay, die Banker sind wieder mal schuld an allem. Einfachste Ausrede der ganzen Politikgeschichte. Nicht, dass sie unschuldig sind, aber das stimmt jetzt nicht. Ein kleiner Exkurs zur Geschichte des Geldes:


    Früher herrschte Tauschhandel. Wenn man einen Gegenstand wollte, dann musste man diesen ertauschen. Irgendwann wurde dieses System zu unpraktisch, da der Wert von Tauschware nicht gut abgeschätzt werden konnte, und zum Teil die Nachfrage und das Angebot sehr unterschiedlich war. Ausserdem waren Tauschwaren oft nicht haltbar; ein Bauer konnte sich zwar im Sommer ein Vermögen ertauschen mit seinem frisch geernteten Getreide, aber im Winter konnte er nichts tauschen, weil seine Tauschware, anders als Geld, das man sparen kann, schnell verfaulte und seinen Wert verlor. Als universales Tauschmittel wurde Geld eingeführt, das all diese Probleme effektiv löst.
    Machen wir ein kleines Gedankenspiel: Wir leben vor 10'000 Jahren, und du kommst zu deinem Nachbarn, der Hühner züchtet. Du willst ein Huhn von ihm, weil du gerade Lust auf Hähnchen hast. Du sagst ihm, du willst ein Huhn. Er fragt, was du ihm als Gegenleistung für die von ihm verrichtete Arbeit gibst. Und du sagst einfach: "Nichts, warum muss man arbeiten, um etwas zu bekommen?" Dein Nachbar wird dich für immer zum Teufel jagen und dich für einen völligen Spinner halten. Er hat Stunden seines Lebens investiert, um einen Mehrwert zu erzeugen, von dem andere profitieren können; es ist klar, dass er von den Profiteuren eben auch ein Schaffen eines Mehrwertes erwartet. Du auf der anderen Seite hast nichts gemacht. Schon klar will er dich nicht an seinem Mehrwert teilhaben lassen, das ist nicht Neid, das ist nicht Geiz, nein, das ist ein berechtigtes Anliegen. Es ist nur anständig, dass man einen Mehrwert schafft für die Gesellschaft, von der man profitiert. Jetzt ersetzt du die Tauschware Hähnchen durch die universale Tauschware Geld, und schon hast du deine Begründung, weshalb man für Geld arbeiten muss.


    Für eine funktionierende Gesellschaft ist es enorm wichtig, dass jeder, der von ihr profitiert, auch einen Mehrwert für sie schafft. Das heutige Problem, das die sozialdemokratischen Parteien öfter, die rechtspopulistischen Parteien immer öfter, kritisieren, ist, dass Leute, die Mehrwert schaffen, nicht entsprechend profitieren können, was ein berechtigtes Anliegen ist. So wie niemand will, dass jemand profitiert, ohne Mehrwert zu schaffen, will niemand Mehrwert schaffen, ohne zu profitieren. Sonst ist das ganze System "Gesellschaft" überflüssig und wir könnten alle als Einsiedler leben. Ein bedingungsloses Grundeinkommen untergräbt gewissermassen dieses System von Geben und Nehmen, und deshalb finde ich es richtig, dass man für sein Geld arbeiten soll.

  • Ich stimm dir die Geschichte des Geldes vollkommen zu und hab da auch nichts ein zu wenden.
    Aber ändern wir das Beispiel mal ein kleines bisschen:


    Wir leben vor 10'000 Jahren, und du kommst zu deinem Nachbarn, der Hühner züchtet. Du willst ein Huhn von ihm, weil du gerade Lust auf Hähnchen hast. Du sagst ihm, du willst ein Huhn. Er fragt, was du ihm als Gegenleistung für die von ihm verrichtete Arbeit gibst.
    Und du sagst einfach: "Wenn du später mal etwas von mir brauchst, oder Hilfe benötigst, bin ich für dich da". Dein Nachbar Vertraut dir und fragt dich am nächsten Tag, ob du dich um seine Hühner kümmern und aufpassen kannst, während er woanders gerade benötigt wird. Natürlich möchtest du, dein Versprechen und das entgegengebrachte Vertrauen so gut wie möglich umsetzten und er wird nach seiner Rückkehr zufrieden sein. Der Mehrwert bei dieser Sache ist die, dass man dich Akzeptiert, Respektiert, Vertraut, Schätzt und das Zusammen sein -> Soziale.


    Hätten sich die Menschen damals - ich nenns jetzt mal Ehrenvoll verhalten - hätten wir heute gar nicht das Geschiss mit dem Geiz ist Geil und Geld.
    Der Mensch ist von Natur aus nicht geizig oder gierig - im Gegenteil. Eigentlich möchte er viel lieber mit anderen Teilen.
    Bestes Beispiel dafür sind immer wieder die Kleinkinder.
    Warum wir aber alle geizig sind, liegt daran, dass geizig sein von Geldsystem belohnt wird. Und was macht jemand, wenn er für etwas belohnt wird?

  • Woher nimmste die 12?

    12 Monate.


    Und wie du schon sagtest, wenn alle Länder mitmachen würden, wäre es möglich.

    Das habe ich nicht gesagt, ich habe gesagt, dass ich dann bereit wäre, darüber nachzudenken. Dass alle Länder mitmachen und Steuerflucht ausgeschlossen ist, ist meiner Meinung nach eine notwendige, aber keinesfalls eine hinreichende Voraussetzung. Die Idee, dass alle Länder mitmachen würden, ist so utopisch, dass es müßig ist, über alles, was danach kommen könnte, nachzudenken.

    Das ist ne Milchmädchenrechnung, eine rein theoretische Wachstumsspirale die so real nicht funktioniert. Geld selbst hat keinen eigenen Nutzen, sondern ist ein "Platzhalter", dem von der Gesellschaft ein Wert beigemessen wert. Geld dient - abgesehen von einigen hochriskanten Spekulationen an der Börse - letztlich nur dazu, gegen Güter ausgetauscht zu werden. Güter werden aber nicht plötzlich mehr, nur weil ein Grundeinkommen da ist, sie werden lediglich anders verteilt. Das heißt, für ein Grundeinkommen, das einigen Leuten mehr gibt, muss im Vergleich immer jemand anders weniger haben. Punkt. Ohne Umverteilung kommst du nicht weiter, wenn das so wäre, bräuchte man ja auch kein Grundeinkommen, sondern könnte alles so lassen wie es jetzt ist.
    In sofern ist die Frage: "Wo soll das Geld her kommen?", die einzig richtige, ich möchte doch wissen, ob ich letztendlich auf der Gewinner- oder Verliererseite bin, bevor ich mich auf so ein unerprobtes Experiment einlasse.



    Wenn dir mal ein Kind, ein selbst gepflügten Blumenstrauß schenkt und du fragst es, warum es das gemacht hat. Ist dann die Antwort: damit ich von dir Geld bekomm?

    Nein, das Kind erhofft sich davon versorgt zu werden, den Dank des Beschenkten oder einfach ein gutes Gefühl, oder es hat es einfach so gelernt. Altruistisch handelt es aber wahrscheinlich nicht.


    Und warum MUSS man arbeiten um Geld zu bekommen?

    Ist das eine ernst gemeinte Frage? Gegenfrage: Warum sollte man Geld bekommen, wenn man nicht arbeitet. Welchen Vorteil hat der Staat davon, Menschen durchzufüttern, die keine Lust oder keine Qualifikationen haben, die sie fürs Arbeiten brauchen würden?
    Wegen denen, die nicht arbeiten können, gibt es übrigens gerade das Sozialsystem. Das ist auch vernünftig, aber nicht Thema dieser Diskussion


    Warum bekommen dann die, die Körperlich arbeiten viel weniger, als die, die nur reden?

    Das ist erstens so pauschal falsch, zweitens macht es für das Wohlbefinden keinen großen Unterschied, ob man jetzt psychisch oder physisch belastet wird. Drittens brauchen die, "die nur reden (Was übrigens eine unverschämte Unterstellung ist. Geschäftsführer, Politiker etc. werden nämlich nicht fürs Reden, sondern fürs Denken bezahlt)", in der Regel eine deutlich bessere Ausbildung, das heißt, dass das Angebot in diesen Bereichen deutlich geringer ist als bei Arbeiten, die jeder machen kann. Die Regeln der Marktwirtschaft diktieren also, dass dafür auch ein höherer Preis bezahlt wird. Und das ist übrigens auch vernünftig, denn wenn man als Sekretär/in so viel verdienen könnte wie als Ärzt/in, wäre der Anreiz, jahrelang Medizin zu studieren, ziemlich gering.


    Warum bekommen Millionäre - die vllt die Millionen auch nur geerbt haben - grenzenloses Geld, ohne auch nur an Arbeiten denken zu müssen?
    Warum gibt es Menschen, die arbeiten und davon immer noch nicht leben, sondern nur überleben können?

    Tun sie nicht. Bei allen Problemen, die wir bei der Einkommensverteilung zugegeben haben, müssen auch Milliönare etwas tun, um Geld zu verdienen. Entweder müssen sie ihr Geld in Aktien, Unternehmensanteile etc. anlegen - also die Gefahr in Kauf nehmen, dass jemand anderes schlecht über ihr Geld verfügt. Oder sie müssen ihre Betriebe führen und damit selbst unternehmerisches Risiko tragen.
    Die Sache mit dem Mindestlohn ist eine gute Frage, sollte aber eigentlich zumindest in Deutschland seit der Einführung des Mindestlohns nicht mehr möglich sein. Wir haben hier also eher Kontroll- als Gesetzgebungsdefizite.
    Die Frage nach den Steuern erklärt sich eigentlich auch von selbst, durch Steuern wird der Staat finanziert - also unter anderem die Umverteilung, die du zu wollen scheinst. Übrigens zahlen dank der progressiven Einkommensteuer die reichsten 10% heute schon fast 50% dieser Steuer.


    Der Mensch ist von Natur aus nicht geizig oder gierig - im Gegenteil. Eigentlich möchte er viel lieber mit anderen Teilen.

    Quatsch. Für mich gilt das zumindest nicht, das gebe ich offen zu. Das Bild vom Homo Oeconomicus ist auch immer noch herrschende Lehre in der Wirtschaftswissenschaft, und das macht auch Sinn. Wenn Menschen im Allgemeinen so gerne Teilen, wie erklärst du dir dann, dass wir diese Debatte überhaupt haben müssen? Wie erklärst du dir, dass der Kommunismus - der letztendlich genau das, was du hier behauptest, vertreten hat - krachend gescheitert ist? Wie erklärst du dir, dass so viele Menschen dagegen sind, dass wir unseren Reichtum mit Flüchtlingen teilen? Wie erklärst du Straftaten?
    Ich möchte an dieser Stelle übrigens nicht einmal bestreiten, dass Menschen manchmal gerne teilen. In der Familie, dem Freundeskreis und der Nachbarschaft funktioniert so etwas ja auch heute noch super. Nur: Menschen sind Rudeltiere. Mein Interesse ist zunächst, mich selbst und meinen engsten Familienkreis am Leben zu halten. Dann kommt das Rudel (Nachbarn, Bekannte) und dann alles andere. Im Vergleich ist es mir extrem wichtig, mich selber zu versorgen, ob gerade in Afrika oder Oer-Erkenschwick ein Kind verhungert tritt dahinter absolut in den Hintergrund.
    Das Modell vom sozialen Menschen funktioniert in modernen Staatsgebilden schlicht nicht, weil die Entfernungen und Gruppen viel zu groß sind, als dass man sich ernsthaft um alles und jeden sorgen könnte.
    Ach, das Konzept Geld kann übrigens eher nicht schuld daran sein, dass Menschen egoistisch sind, denn Geld ist wie gesagt lediglich ein Platzhalter. Auch in deinem Tauschbeispiel hilft mein Nachbar mir ja nicht mit Eiern aus, weil er so ein großzügiger Mensch ist, sondern weil er sich selbst einen Wohlfahrtsgewinn erhofft, da ich in seiner Schuld stehe. Geld ist nichts anderes als eine Abstraktion dieses Konzepts. Ansonsten hätte ich in Zeiten von Zinsen, die unter dem Inflationsniveau liegen, auch gerne mal einen Beleg, dass geizig sein noch belohnt wird, eigentlich ist es doch zur Zeit viel vernünftiger, sein Geld zu Investieren?

  • Ich hab jetzt echt keine Lust, hier wieder Zeilenweise Zitieren und über das gelobte Geld diskutieren zu müssen, weil manche meinen, dass das Geld das beste auf der Welt sei.
    Während die wenigen reichen das meiste Geld haben, ist die Mehrheit mit dem zufrieden was davon übrig bleibt und geht sich dann sogar noch gegenseitig ans Leder, in der Hoffnung eines Tages auch zu den wenigen zu gehören. Und dann werden die reichen sogar noch bewundert, während die armen sich nicht mal das Brot zum überleben leisten können und verhungern.
    Spätestens da, sollte es langsam mal klick machen.


    Viele Berufe existieren heute nur noch zur Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, damit nicht zu viele arbeitslos sind/werden.
    Und hier mal die Oxford-Studie, die zeigt, welche Arbeitsplätze mit welcher Wahrscheinlichkeit durch Computer und Roboter ersetzt werden.
    Und die zahl der Arbeiter, die dafür neu eingestellt werden müssen, wäre gerade mal ein 1000stel vom dem, die entlassen werden.
    So viel zu der Utopie, das es auch in Zukunft Arbeit für jeden gibt.

  • Das unterstützt in etwa auch meine Meinung zu dem Thema.
    Das Geld für ein BGE ist mit Sicherheit da. Wenn man allein schon an die ganzen Ausgaben für den Staat denkt, die dann wegfallen. Kindergeld, Arbeitslosengeld etc. Jeder bekommt sagen wir 1000€ im Monat, Kinder natürlich weniger (denn welches Kind braucht 1000€im Monat?) und wer mehr will, soll arbeiten. Denn von 1000€ kann denke ich kaum jemand gut leben. Also es ist möglich, aber nicht schön.


    Einer meiner Lieblingskabarretisten hat das in seinem Format auf YouTube sehr schön dargelegt. Er hat seine Community um ihre Fragen zum BGE gebeten und diese dann per Video beantwortet. Anschauen lohnt sich. Und bitte nicht von der Zigarette stören lassen. ^^

    :heart: BisaBoard: Came for Pokemon, stayed for the Community! :heart:


    Wenn ihr Warhammer spielt oder einfach auf schön bemalte MIniaturen steht, checkt doch mal meine Seite aus. ^^

    Insta: @azrael_malt Facebook: Azra3l malt


    Switch-Freundescode: SW-1463-4781-2713

    • Geld wird hier nicht als das Beste der Welt dargestellt, es wird als das dargestellt, was es ist: ein notwendiges Mittel, das die Gesellschaft dahin geführt hat, wo sie jetzt ist. Wir hätten bei weitem nicht die Fortschritte in Technologie, Kultur, Landwirtschaft, Medizin erreichen können, wenn jeder einzelne Mensch nicht a) sich auf einen Beruf spezialisieren würde und b) seine Waren beschaffen müsste, ohne ein neutrales Tauschmedium zur Verfügung zu haben.
    • "Arm und Reich" gab es immer und wird es auch wahrscheinlich immer geben, was an sich nichts schlechtes ist, solange jeder über die Runden kommt. Man darf die Spanne nur nicht zu groß werden lassen, hier hat man Nachholbedarf. Das ist aber nicht Aufgabe der Vermögenden (die wären dann ziemlich dämlich), sondern von unserer Politik, die schon seit einer kleinen Ewigkeit das Problem der kalten Progression kennt.
    • Dass die Computer den Großteil unserer Arbeit abnehmen könnten, ist hinlänglich bekannt und sollte auch nicht überraschen, wenn man unseren derzeitigen Technologischen Stand ansieht (immerhin könnten wir bald dahin kommen, dass sich alle unsere Autos beispielsweise selbst fahren). Auch wenn viele Berufe nur noch, wie du es nennst, "Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen" sind, so wird es dabei bleiben, dass die Mehrheit der erwerbsfähigen Menschen immer noch zu einer Arbeit kommen, da a) die Computer uns vieles Abnehmen können, aber für uns sicherlich keine Steuern zahlen und b) die Unzufriedenheit in der Bevölkerung exorbitant hoch wäre, was eine Gefahr für die politschen und wirtschaftlichen Eliten wäre.
  • Allmählich fangen auch die Politiker in Deutschland damit an, darüber nachzudenken.

    Klar, wenn so eine Diskussion insbesondere in den Medien weiter aufgegriffen werden und Länder teilweise Tests damit anstellen, geht sowas auch nicht an unseren Politikern vorbei :D


    bis zu einer evtl. Entscheidung/Abstimmung könnte es allerdings noch etwas dauern ...

    Würde aktuell auch behaupten, dass es da derzeit nichts abzustimmen gäbe, ohne dass das weitreichende (negative) Konsequenzen hätte. Klar: Generell ist so ein bedingungsloses Grundeinkommen ein schöner Gedanke, doch sollten erst einmal die Ergebnisse der von mir angesprochenen Tests vorliegen, um wirklich fundiert beurteilen zu können, was das mit Menschen und ihrer Lebenseinstellung macht. Hypothesen sind da eine unfassbar unsichere und gefährliche Grundlage.
    Außerdem muss imo die Digitalisierung erst viel weiter voranschreiten und bestenfalls der Mensch relativ überflüssig sein, damit die Maschinen das Geld verdienen und wir diejenigen sind, die davon profitieren. Klingt jetzt ziemlich krass, doch kann ich mir gut vorstellen, dass das am Ende (zumindest in Teilen) zutreffen könnte. Aber ob wir das überhaupt noch erleben werden?


  • Interview, warum das BGE in naher Zukunft notwendig wird