Ich stimme meinem Vorposter zu. Das Kulturbeispiel ist sehr unglücklich gewählt, da es kaum Namen gibt, die nicht aus anderen Kulturen übernommen wurden. Nur fällt es uns mittlerweile nicht mal mehr auf, weil sie so normal im deutschen Sprachgebrauch sind. Aber irgendwo hat jeder fremde Name angefangen seinen Lauf zu nehmen und meistens eben mit Menschen, die wohl ihren Kindern keinen Gefallen getan haben, was "nicht auffallen" angeht. Wenn ich daran zurückdenke, wie wenig bekannt manch ein sowjetischer Name vor 20 Jahren war und wie jetzt jedes Babynamensbuch zehn verschiedene Formen davon aufweist, muss ich mich auch selber daran erinnern, dass Namen genau so wie Sprache mit der Zeit gehen. Und in einer globalen Welt erst recht.
Für mich hängt das stark vom Klang des Namens ab. So würde ich mir bei "Eevee" absolut nichts denken, obwohl mir der englische Name von Evoli sogar geläufiger ist. Es gibt sehr viele Namen, die ähnlich klingen. Eine große Mehrheit an Menschen, würde die Referenz sowieso nicht verstehen. Als Pokémonfans fällt es uns zwar schwer zu glauben, dass man sowas wie Evoli nicht kennen sollte, aber wenn ich mir manch einen YouTube-Channel mit Kindern/Jugendlichen zwischen 8 und 25 anschaue und sehe, dass sie gerade mal mit viel Glück dieses "gelbe Teil" namens "Pikachu" kennen, holt es mich auch auf den Boden der Tatsachen zurück, haha. Vorsichtig wäre ich mit Namen, die sich stark an bekannte Tiere oder Gegenstände anlehnen. Jetzt zwar nicht unbedingt bei Onyx, weil Edelsteine und Mineralien in vielen Kulturen als Namen dienen, aber bei Charizard z. B. durchaus, weil hier die Verbindung zum Tier leicht erkennbar ist. Hängt natürlich auch von der Kultur des jeweiligen Landes ab; mir erscheinen offensichtliche Verbindungen zu Tieren seltsam, aber das ist nicht überall so. In Russland gehört das Wort für "Hoffnung" schon seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Mädchennamen und keiner denkt wirklich an Hoffnung an sich, weil das einfach als eigenständiger Name gilt. Es existiert auch eine leichte Abwandlung vom Wort "Bär" als Name und der Spitzname ist dann auch eine leichte Abwandlung von "Bärchen". Keiner findet es seltsam, weil diese Namen ewig schon Teil der Kultur sind. Ist also im Grunde alles nur Gewohnheit und hängt stark davon ab, wie viele so heißen und wie sich der Ruf des Namens entwickelt.
Was ich aber durchaus verurteile ist, wenn Eltern sich einen Spaß damit erlauben. Wenn man wirklich eine Bedeutung für sich hinter einem Namen findet und diesen dementsprechend dem Kind und der Umgebung richtig angewöhnen kann, dann hat man andere Voraussetzungen als wenn man es mal eben "cool" fand oder sich damit hervorheben wollte. Die Intention sollte schon stimmen. Die kann ich natürlich nicht nachprüfen, aber ich lege es einfach jedem Menschen ans Herz, der über einen etwas außergewöhnlichen Namen für seine Kinder nachdenkt.