Speed-Watching: Serien und Filme im Schnelldurchlauf

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  • Wenn das Angebot zu groß wird und die Zeit zu knapp


    [15:41] Aker: cassi weißt du ob man bei netflix sachen iwie in 1.5facher geschwindigkeit schauen kann?

    [15:41] Cassandra: Aka versucht ihre Serien in ihren Zeitplan unterzubringen.

    [15:45] Cassandra: Ich habe zwar nur gescherzt, aber möchte trotzdem sicher gehen, dass du nicht versuchst, Serien schneller zu schauen. Also: Warum brauchst du das?

    [15:45] Aker: um pokemon-folgen schneller zu schauen



    Netflix, Amazon Prime, Sky Ticket und Maxdome - diese und viele weitere Streaming-Dienste bieten "Videos on demand" und erlauben es uns jederzeit unzählige Serien, Dokumentationen und Filme aufzurufen. Das Angebot ist groß und pendelt zwischen mehreren Zehntausend bis zu über Hunderttausend angebotenen Unterhaltungsmedien pro Anbieter. Mit einer so praktischen Methode, bei der man selber entscheidet, wann man welche Serie oder welchen Film anschauen möchte, könnte man meinen, dass es den Zuschauern viel Planungsstress abnimmt. Stattdessen entwickelt sich ein ganz neuer Trend, den ich gerne mit euch diskutieren würde:


    Speed-Watching

    Speed-Watching bedeutet nichts anderes, als das man die Geschwindigkeit, mit der man eine Serie oder einen Film anschaut, erhört. Statt also in normaler Geschwindigkeit, wird das Ganze mit 1,2-facher, 1,5-facher oder - so die "Experten" - mit 2-facher Geschwindigkeit angeschaut. Mittlerweile werden dafür sogar Browser-Erweiterungen veröffentlicht, da Anbieter wie Netflix das nicht automatisch besitzen.


    Warum?

    Das große Angebot stresst anscheinend viele Zuschauer. Man möchte nichts verpassen, bei allen Serien auf dem Laufenden sein und in jeder Gesprächsrunde etwas beitragen. Das benötigt natürlich Zeit, die viele nicht aufbringen können. Also wird einfach die Geschwindigkeit erhört, sodass man in der selben zeit mehr schafft.


    Während unser Admin das nur nutzen möchte, um Bisafans schneller zu updaten, scheinen viele Menschen so ihre Freizeit zu gestalten. Um so viel wie möglich zu schaffen, wird einfach das Wiedergabe-Tempo erhöht. Erst ein wenig, dann immer mehr, wenn man sich daran gewöhnt. Den Trend habe ich im Rahmen des Gesprächs mit Akatsuki erst entdeckt und bin doch etwas unangenehm überrascht davon.


    Quellen:

    https://www.nytimes.com/2016/1….html?ref=technology&_r=1

    https://derstandard.at/2000049…flix-schauen-in-Highspeed

    https://www.sueddeutsche.de/me…-binge-watching-1.3425894


    • Könnt ihr euch mit dem Bedürfnis, so schnell so viel es geht anzuschauen, identifizieren? Oder lasst ihr euch von nichts und niemanden stressen?
    • Empfindet ihr das Angebot als zu groß bzw. stresst euch die große Auswahl?
    • Produzenten beschweren sich, dass der Zuschauer dadurch wichtige Details verpasst und das Dargebotene nicht mehr richtig einzuschätzen weiß. Seht ihr das auch so?
    • Wie sieht euer "Schau-Verhalten" aus? Mehrere Folgen am Stück? Braucht ihr Monate für eine einzige Staffel?
    • Ist euch eure "Das möchte ich noch sehen"-Liste zu lang bzw. stresst sie euch? Oder findet ihr es schön, wenn sie niemals ein Ende zu finden scheint?
    • Ändert es das Verhalten gegenüber Serien, die man sonst vielleicht eher nicht geschaut hätte? [Frage von Dusk geklaut]
    • Warum schaut ihr überhaupt was an?


    Bin gespannt auf eure Eindrücke!

  • Cassandra

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Zwar kann ich mich mit der Methode, Serien und Filme sehr viel schneller zu schauen, sehr wohl identifizieren. Das hat aber anders als durch die Doppelfrage impliziert nichts mit Stress zu tun, sondern einfach mit meinen Prioritäten. Möglicherweise bin ich ein beispielhaftes Exemplar meinesgleichen - 1995+ geboren, aus einer sehr aktiven Großstadt, von G8 der Freizeit genommen (was ich damals nicht so sah, inzwischen aber umso mehr) und jetzt auf der Suche nach einem Ausgleich zu dieser Zeit -, aber ich nehme mir nicht wirklich viel Zeit dafür Serien zu schauen, weil ich viel lieber selbst aktiv und kreativ werde und mir dafür viel mehr Zeit einräume. Serien sind für mich in vielen Fällen kurzweilige Entspannung, aber das auch nur, wenn es nicht zu lange dauert, bis sie zum Punkt kommen. Das heißt also, dass ich durchaus unterscheide: Serien, deren Handlungen mich interessieren, die aber ewig für den Aufbau und Dialoge brauchen, werden schneller geschaut - aktuell eher mit manuellem Vorspulen, aber so ein Add-on würde mir deswegen umso mehr gefallen.

    Im Vergleich dazu schaue ich jedoch Serien mit schneller Handlung und/oder schnellen Dialogen nicht verkürzt. Auch für Serien, die einen tollen Soundtrack bieten, würde sich das für mich nicht anbieten. Und Serien, die mich (ab einem gewissen Moment) nicht (mehr) interessieren, würde ich auch mit dieser Funktion nicht eher schauen.

  • Empfindet ihr das Angebot als zu groß bzw. stresst euch die große Auswahl?

    Haha, irgendwie finde ich heute das Angebot eher immer belangloser, dass mich die meisten Serien schon nichtmal interessieren, nachdem ich irgendwelche Trailer dazu gesehen habe. Ich hab wirklich Mühe, mich überhaupt für irgendwas zu begeistern, dazu dann vielleicht im Jahresrückblick etwas mehr...

    Ansonsten kann ich damit nichts anfangen, ich war schon nie ein Fan davon bei Büchern "uninteressante Stellen" querzulesen, irgendwie kommt mir das unfair gegenüber dem Autor vor (ja ist Quatsch, weil der es eh nie erfährt, aber trotzdem). Genauso würde es mir dann bei Serien gehen. Wenn ich mir vorstelle, ich sehe TWD doppelt so schnell und die Zombies rennen in der Gegend rum, das wäre dann wohl das wahre Grauen. Wer sowas macht, der interessiert sich wohl nicht wirklich für das Geschaute, Atmosphäre bzw. Spannung geht so jedenfalls vollkommen verloren.


    Mein analoger Festplattenrecorder hatte die Funktion auch, hab das auch hin und wieder genutzt, um kurze Werbung zu überspringen. Teilweise geht das eine oder andere undeutlich gesprochene Wort dann fast komplett verloren, aber wer damit leben kann, nur um dann überall mitreden zu können...

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Könnt ihr euch mit dem Bedürfnis, so schnell so viel es geht anzuschauen, identifizieren? Oder lasst ihr euch von nichts und niemanden stressen?

    Ich schaue gerade zum wiederholten Mal Breaking Bad, selbstverständlich in einfacher Geschwindigkeit. Ich kann mich also offensichtlich nicht damit identifizieren und erfreue mich eher an der Zeit, die mir die Serie gibt, als dass ich irgendetwas vorspule.


    Empfindet ihr das Angebot als zu groß bzw. stresst euch die große Auswahl?

    Jein. Ich habe tatsächlich zeitweise versucht wenigstens Ansatzweise die Serien, die bejubelt werden, zu schauen. Relativ schnell stellte ich dabei fest, dass mich gleich mehrere DInge daran stören:

    1. Soviel Zeit habe ich im Leben nicht. Ich schaffe mit Sicherheit nie im Leben all die (kurzzeitig) gehypeten Serien, geschweige denn diverse Klassiker. Zumal ich auch und eigentlich sogar lieber Filme schaue.

    2. Es ist so unglaublich viel Ausschuss dabei. Gefühlt wird jede halbwegs große Produktion als Serienrevolution gefeiert. Menschen haben offenbar verlernt Werke mit etwas anderem als Superlativen zu feiern. Vielleicht kommt das von Werbung. Serien anhand von (User-)Kritiken rauszusuchen ist jedenfalls nahezu unmöglich geworden. Ein "War okay" hat gefühlt niemand mehr übrig.

    3. Das beschriebene Phänomen überschwänglichen Lobs für langweiligste Serien macht dann Lob auch beliebig. Im Filmbereich sieht man das besonders gut am Youtube-Kanal von Robert Hofmann. Sein Bewertungssystem ist dermaßen verquer, dass eine 7 bereits eine schlechte Bewertung für einen Film ist. Was bringen einem solche Bewertungen noch?


    Produzenten beschweren sich, dass der Zuschauer dadurch wichtige Details verpasst und das Dargebotene nicht mehr richtig einzuschätzen weiß. Seht ihr das auch so?

    Ja, selbstverständlich. Wenn ich bedenke, wie es bei Breaking Bad ganz viel um Reaktionen geht, um die Blicke, nicht allein um das Gesagte. Aber selbst wenn man die Worte nimmt, fehlt einem bei erhöhter Geschwindigkeit doch mehr und mehr die Zeit zu reflektieren.


    Wie sieht euer "Schau-Verhalten" aus? Mehrere Folgen am Stück? Braucht ihr Monate für eine einzige Staffel?

    Mal so mal so, würde ich sagen. Mit erhöhter Geschwindigkeit schaue ich jedenfalls nichts, aus bereits genannten Gründen.

    Wenn ich eine Staffel allerdings über Monate über eine Staffel nicht hinwegkomme, dann lasse ich sie üblicherweise ganz liegen oder versuch es später nochmal. Manchmal braucht eine Serie einfach den richtigen Zeitpunkt um gesehen zu werden.


    Ist euch eure "Das möchte ich noch sehen"-Liste zu lang bzw. stresst sie euch? Oder findet ihr es schön, wenn sie niemals ein Ende zu finden scheint?

    Ich hab zwar keine richtige Liste, mehr so Serien, die ich halt irgendwie im Kopf habe, dass ich sie sehen möchte, aber vermutlich wäre sie "zu lang". Ich lass mich davon aber nicht weiter stressen, entweder die richtige Zeit kommt oder sie wird halt vergessen und ignoriert.


    Warum schaut ihr überhaupt was an?

    Ich beschäftige mich gern mit Ideen und dem, was Serien zu sagen haben. Das scheint mir oft erschreckend wenig zu sein, gerade so eine gefeierte Serie, wie Game of Thrones scheint mir nicht mehr als eine Mittelalter-Fantasy-Soap-Opera zu sein. Andere Serien warten mit tollen Prämissen auf, nur um sich dann über Belanglosigkeiten und mit Plattitüden zu sinnieren.


    Sinngemäß habe ich mal gelesen und stimme dem zu: Hat das Bingewatchen noch etwas subversives an sich, mit der Zeitverschwendung und Völlerei als Gegensatz zu kapitalistischen Logik, ist Speed-Watching das Gegenteil: Selbstoptimierung ganz im Sinne kapitalistischer Logik, nicht mehr nur im Arbeitsleben, nein, auch die Freizeit muss bis ins letzte optimiert werden.

    An einem solchen Selbstoptimierungswahn möchte ich nicht teilhaben.

    Edit: Ach, wie ich sehe, war das sogar im Text der Süddeutschen.


    Das heißt also, dass ich durchaus unterscheide: Serien, deren Handlungen mich interessieren, die aber ewig für den Aufbau und Dialoge brauchen, werden schneller geschaut - aktuell eher mit manuellem Vorspulen, aber so ein Add-on würde mir deswegen umso mehr gefallen.

    Aber warum dann überhaupt schauen? Das ist etwas, was sich völlig meinem Verständnis entzieht. Ja, herzlichen Glückwunsch, dann hat man die Serie gesehen, aber nicht wirklich gesehen. Als würde man mit einem Fahrstuhl auf den Mount Everest fahren, um behaupten zu können, man habe den Everest bestiegen. Klar, war man oben, aber das ist wohl kaum das Gleiche wie hochzuklettern. Wenn eine Serie sich langsam entwickelt, dann wird sie wohl einen Grund haben. Wenn man das nicht nachvollziehen kann oder will, dann wäre die bessere Option es einfach ganz zu lassen und einfach mal zu etwas keine Meinung zu haben, statt sich über Abkürzungen schnell ne oberflächliche Meinung zu bilden.

  • Könnt ihr euch mit dem Bedürfnis, so schnell so viel es geht anzuschauen, identifizieren? Oder lasst ihr euch von nichts und niemanden stressen?

    Einerseits ja. Gerade heutzutage, wo man durch Netflix und co. Zugriff auf Tausende Filme und Serien hat, fühlt man sich andauernd so, als würde man immer irgendwas verpassen, was man unbedingt gesehen haben muss. Auch ich kenne diese ständige Balance zwischen alten Klassikern, die man nachholen will, aktuellen Releases, über die jeder redet und Favoriten, die man eigentlich ständig rewatchen will.

    Andererseits ist dieses Speed-Watching für mich der völlig falsche Ansatz, um diesen Spagat zu meistern. Wenn es mir nur darum geht, zu erfahren, was in einem Medium passiert und weniger darum, das, was passiert, auch wirklich zu erfahren (und zwar so, wie es vom Regisseur gedacht war, dazu aber mehr weiter unten), dann reicht es auch völlig, einfach eine Zusammenfassung in einem Filmeportal nachzulesen, was sogar noch mehr Zeit spart. Mit wirklichem Geniessen und Schauen aus Liebe zum Medium hat das zumindest meiner Meinung nach nicht mehr wirklich was zu tun.


    Produzenten beschweren sich, dass der Zuschauer dadurch wichtige Details verpasst und das Dargebotene nicht mehr richtig einzuschätzen weiß. Seht ihr das auch so?

    Natürlich. Klar ist, dass es einen nicht interessieren muss, was ein Regisseur über sein Werk denkt. Wenn mir ein Film/eine Serie nicht gefällt, können die Personen, die dahinter stehen, noch so genau erläutern, was sie sich dabei gedacht haben. Wenn man Filmisches in mehrfacher Geschwindigkeit schaut, geht aber völlig der Aspekt verloren, dass man sich überhaupt mit dem Werk und den Gedanken, die dahinter stehen auseinandersetzt. Völlig verquerer Satz, aber was ich, bildlicher ausgedrückt sagen will, ist: Die langen, musikalisch untermalten Kamerafahrten von Kubrick wie in "2001: A Space Odyssey" dürfen einen genau so langweilen, wie Cuaróns cinematische Onetakes wie in "Children of Men" einen unbeeindruckt lassen oder die klaustrophobischen Close-Ups der Safdie-Brüder wie in "Good Time" einen stören dürfen. Das setzt aber voraus, dass man diese Regieentscheidungen bewusst als solche wahrnimmt und in das Gesamtpaket des Filmes einordnet, was komplett verloren geht, wenn man sie vorspult oder gar überspringt. Und dann kann man meiner Meinung nach auch nicht von sich behaupten, einen Film wirklich gesehen zu haben und bewerten zu können.


    Wie sieht euer "Schau-Verhalten" aus? Mehrere Folgen am Stück? Braucht ihr Monate für eine einzige Staffel?

    Hängt von Stimmung, Zeit und vor allem Machart der Serie ab. Serien, deren Thematik eher leicht ist, kann ich problemlos bingewatchen (auch wenn dafür oft die Zeit fehlt), sitze ich zum Beispiel seit Ewigkeiten an sowas wie Black Mirror. Natürlich einerseits, weil die einzelnen Folgen eher unzusammenhängende Kurzfilme sind, andererseits aber eben auch, weil sich die Themen gut dazu eignen, sich auch wirklich weiterführende Gedanken dazu zu machen und dem wird man imo nicht wirklich gerecht, wenn man mehrere Folgen in einem Rutsch durchschaut.


    Ist euch eure "Das möchte ich noch sehen"-Liste zu lang bzw. stresst sie euch? Oder findet ihr es schön, wenn sie niemals ein Ende zu finden scheint?


    hmmmmmmmm


    Aber ne, stresst mich nicht. Sehe sowas auch eher als Merkliste und ein "hey die Filme will ich schauen, was davon könnt ihr mir empfehlen" an Freunde an und nicht wirklich als etwas, was ich unbedingt in naher Zukunft sehen muss.

    Ändert es das Verhalten gegenüber Serien, die man sonst vielleicht eher nicht geschaut hätte?

    Naja, man schaut mehr schneller, also ist vermutlich auch die Hemmschwelle, irgendwas anzufangen, weniger hoch.

    Warum schaut ihr überhaupt was an?

    Oha, jetzt werden wir sogar noch ziemlich meta. Vor allem obv, weil mich etwas interessiert und ich halt gerne Filme schaue. Sie sind eine Ausflucht aus dem Alltag, in fremde Welten, fremde Gedankengänge. Gebe aber zu, dass ich natürlich auch schon Dinge nur geschaut habe, weil sie stark gehyped wurden und man einfach mitreden können will. Ist ja auch ganz normal, nimmt für mich halt nur nie die Ausmasse an, die ich oben geschildert habe.

  • Aber warum dann überhaupt schauen? Das ist etwas, was sich völlig meinem Verständnis entzieht. Ja, herzlichen Glückwunsch, dann hat man die Serie gesehen, aber nicht wirklich gesehen. Als würde man mit einem Fahrstuhl auf den Mount Everest fahren, um behaupten zu können, man habe den Everest bestiegen.

    Du bist hier ganz einfach viel zu kategorisch. Es gibt Dutzende Serien, auch kurze, die einen langgezogenen Start haben, weil sie Zeit füllen mussten, bevor sie zum großen, spektakulären Hauptteil kommen. Ich denke da jetzt etwa an einige der Marvel-Serien, die am Anfang vor allem die Inhalte haben, die Comic-Fans und Serien-Fans auf ein für die Serie benötigtes, ähnliches Level bringen. Natürlich gibt es hier und da Spins und Wendungen, aber das bekomme ich ohne Probleme auch in einer etwas schnelleren Version mit. Der Vergleich mit dem Aufzug hinkt hier schlichtweg: Es ist nicht so, als würdest du mit dem Aufzug fahren, um auf der Spitze zu landen.

    Es ist viel eher, als würdest du den besteigen, aber nicht immer wieder nach unten schauen, um zu sehen, wie weit du es bisher geschafft hast. Das mag für viele eine Einschränkung des Genusses sein, aber wenn ich aufgepasst habe, weiß ich auch so, auf welcher Höhe ich gerade bin. Und mir auf die Schulter zu klopfen, weil ich eine Serie, deren Aufbau nicht wegen einer bewusst für den Plot gemachten Entscheidung lang ist, in jeder Millisekunde verfolgt habe. Das ist nun wirklich keine Leistung, außer dass es mehr Zeit kostet.

    Hinzukommen dann noch Serien, die zum zehnten Mal Ereignis X erwähnen, um die Folge zu verlängern (ich denke da an einige Stellen in Anime-Serien, aber auch an viele andere Serien, die sich meist in Staffel 100000324324 befinden und dann zum xten Mal erwähnen, dass Meredith Grey einmal fast ertrunken und dann wegen des kalten Wasser erfroren wäre).

    Es geht nicht um Serien oder Filme, deren Aufbau sich langsam entwickelt, weil erst einmal Fragen entstehen sollen, die dann im Verlauf der Serie beantwortet werden können. Es geht auch weniger um Serien, deren Ursprung mir ohnehin nicht bekannt sind, bei denen ich dankbar dafür bin, dass ich erfahre, warum X jetzt Superkräfte hat und Y kein Gesicht mehr. Aber das ist ja etwas vollkommen anderes, denn dann braucht die Serie für den Aufbau nicht lange, denn sie ist schließlich überall mit neuen Informationen gespickt.

    Wenn eine Serie sich langsam entwickelt, dann wird sie wohl einen Grund haben. Wenn man das nicht nachvollziehen kann oder will, dann wäre die bessere Option es einfach ganz zu lassen und einfach mal zu etwas keine Meinung zu haben, statt sich über Abkürzungen schnell ne oberflächliche Meinung zu bilden.

    Das ist doch total lächerlich. Beim Speed Watching geht es doch gerade nicht darum, sich eine oberflächliche Meinung zu bilden. Die meisten Sitcoms und andere Comedy-Serien sind schneller geschaut genauso (wenig) oberflächlich wie im normalen Durchlauf. Die wenigsten Serien sind bildgewaltig inszeniert wie etwa Hannibal oder so, weil sie das schlicht nicht brauchen. Und wenn es dann eben doch eine Serie wie Hannibal ist, in der jeder Moment zählt, und man es merkt - und das bemerkt man sehr schnell, denn man schaut ja nicht weniger aufmerksam, viel eher schaut man sogar aufmerksamer -, dann passt man sich dem auch an, wenn man die Serie schauen und verstehen möchte. Denn das Schöne an der Möglichkeit ist ja, dass man selbst entscheiden kann, ob man nun schneller oder in der Standardgeschwindigkeit schauen möchte.

    Einen freien Willen verliere ich zumindest nicht dadurch, aber da kann ich auch einfach eine Ausnahme sein.


    Also nein: Es ist nicht die bessere Option es zu lassen, wenn man es nicht lassen möchte. Die bessere Option ist die, die man selbst auswählt.

  • Und mir auf die Schulter zu klopfen, weil ich eine Serie, deren Aufbau nicht wegen einer bewusst für den Plot gemachten Entscheidung lang ist, in jeder Millisekunde verfolgt habe. Das ist nun wirklich keine Leistung, außer dass es mehr Zeit kostet.

    Ich habe auch nicht behauptet, dass es eine Leistung wäre. Weil ich ohnehin nicht sehe, warum man beim Seriengucken (oder überhaupt irgendetwas gucken) leisten müsste. Genau deshalb sehe ich auch völlig überflüssig das auch noch zu optimieren. Nö, ich verschwende eh Zeit, dafür ist es ja meine Freizeit. Entweder ich habe genug Zeit die Serie so zu schauen, wie sie gedacht war oder ich lass es bleiben.

    Hinzukommen dann noch Serien, die zum zehnten Mal Ereignis X erwähnen, um die Folge zu verlängern (ich denke da an einige Stellen in Anime-Serien, aber auch an viele andere Serien, die sich meist in Staffel 100000324324 befinden und dann zum xten Mal erwähnen, dass Meredith Grey einmal fast ertrunken und dann wegen des kalten Wasser erfroren wäre).

    Ich musste spontan an Dragon Ball Z denken, wo folgenlang erklärt wird, dass man nun definitiv endlich wirklich auf jeden Fall den ultimativen Angriff einleitet, weil man bis jetzt ja nur einen Bruchteil seiner Kraft eingesetzt hätte. Kann man scheiße finden, aber dann wäre die logische Reaktion dieses aufgeblasene Ungetüm halt abzuschießen. Oder eben durchzustehen.


    Achja, zum letzten Teil: Natürlich kannst du deine Serien schauen, wie du möchtest, ich finde, es ist nicht Sinn der Sache, aber ich bin halt ein Typ im Internet, der weder dir noch irgendwem sonst Vorschriften machen kann oder will. Das sollte immer klar sein, ich habe nämlich keine Lust jedes Mal relativierend anzuhängen "Aber natürlich darf das jeder so machen, wie er oder sie das will."

  • Kann man scheiße finden, aber dann wäre die logische Reaktion dieses aufgeblasene Ungetüm halt abzuschießen. Oder eben durchzustehen.

    Weil Filler den Wert einer Serie bestimmen? Oder relevant für die Handlung sind? Wieso sollte man eine Serie abschießen, deren eigentlicher Wert an anderen Stellen als diesen Folgen oder dem Pacing zum Tragen kommt? Es gibt schlichtweg Serien, die keinen inhaltlichen oder Verständnis-Schaden nehmen, wenn man sie schneller schaut. In solchen Fällen bietet es sich eben an. Aktuell überspringe ich manche Art der Filler-Folgen (auch etwa die Recap-Folgen bei HunterxHunter), aber es ist durchaus realistisch, dass ich die Folge in schnellerer Version noch eher schaue.

    Das macht einen Zuschauer nicht unbedingt weniger aufmerksam, er setzt sich aber natürlich andere Prioritäten - und selbst in dieser Gruppe gibt es noch viele Ansätze und Gründe das zu machen - und auch in welcher Frequenz. Die ist bei mir gering, weil ich einerseits nicht mehr wirklich viel schaue und andererseits eben auch eine Menge skippe, wie in meinem ersten Beitrag erwähnt.

    Es gibt jedoch Momente und Situationen einer Serie, die ich nicht in der gleichen Länge sehen will. Kann mich in den Augen anderer zu einem undankbaren Zuschauer machen, der die Arbeit dahinter nicht wertzuschätzen weiß, ich bleibe den Serien aber dennoch treu und das ist am Ende das, was für mich zählt.


    Mir ist übrigens durchaus bewusst, dass du mir und anderen nichts vorschreib(en kann)st, es ist dennoch ein Teil deines Beitrags gewesen, der mir schlicht zu kategorisch klang, weil impliziert wurde, dass nur ein oberflächliches Wissen über eine Serie erzeugt wird, wenn man sich dafür entscheidet, schneller zu schauen. Dem ist aber schlicht je nach Serie nicht so.

  • Viele Youtube Videos schaue ich mit erhöhter Geschwindigkeit, da es mir lediglich um die Informationsaufnahme geht. Bei Serien will ich es genießen. Wobei ich eh größere Ansprüche habe bei Serien. Schaue nicht viele. Nur wenn ich wirklich interessiert an der Geschichte bin. Ansonsten ist's mir eher zu mühselig Serien zu schauen.

  • Ich schaue nur im TV Serien und dann Sender wie Nick

  • Und ich dachte, der Unsinn sei Größtenteils ein Meme? Nur daran zu denken stresst mich lol.

    Wenn ich mir keine Zeit nehmen möchte, kann ich etwas ganz bleiben lassen.


    So macht's auch keine Freude und spiegelt schon etwas das "immer mehr und schneller" des 21. Jahrhunderts wieder. Wenn ich erst in einem halben Jahr Zeit dazu habe, dann schau ich die eine Serie eben erst bei Lust und Laune und Zeit an.

    Man muss ja auch nicht alles gesehen haben, nur weil es da ist.

    Das Angebot an sich empfinde ich schon als zu groß und überwältigend und überall wird man mit neuen Anreizen und Werbungen für schon wieder etwas Neues konfrontiert.


    Ansonsten empfinde ich es auch etwas als... respektlos(?) gegenüber den Produzenten. Schließlich steht hinter der Produktion viel Arbeit, die man in einem Schnelldurchlauf doch gar nicht wertschätzen, da nicht richtig wahrnehmen und sehen, kann.


    Wenn ich mir eine Serie anschaue, dann will ich auch so viel wie möglich mitbekommen. Aber dann sollte sich der Konsument auch nicht beklagen, wenn Medien als Massenprodukt angesehen werden. Damit trägt man auch einen großen Teil dazu bei.

    Ich sehe es auch so, dass manche Serien ein viel zu schnelles Pacing haben und vieles auf die erste Folge setzen, weil Leute sonst sofort wieder abspringen.


    Irgendwie macht es mich fertig, dass so viele Leute, und ich manchmal auch, einfach keine Geduld haben xD ... und ich sehe es, dass manchen Kindern schon eine läppische, halbe Seite Beschreibung einer Stadt zu viel war und die Aufmerksamkeit dabei nachlässt. In einem Film würde die Kamera halt einmal drüberschwenken.


    Lieber warte ich auch, bis eine Staffel beendet ist und schaue dann alle in einen Tag bis wenigen Tagen an.


    Zitat von Pfirsich

    Serien, deren Handlungen mich interessieren, die aber ewig für den Aufbau und Dialoge brauchen, werden schneller geschaut - aktuell eher mit manuellem Vorspulen, aber so ein Add-on würde mir deswegen umso mehr gefallen.

    Aber die sind doch meist wichtig?


    Zitat von QueFueMejor

    2. Es ist so unglaublich viel Ausschuss dabei. Gefühlt wird jede halbwegs große Produktion als Serienrevolution gefeiert. Menschen haben offenbar verlernt Werke mit etwas anderem als Superlativen zu feiern. Vielleicht kommt das von Werbung. Serien anhand von (User-)Kritiken rauszusuchen ist jedenfalls nahezu unmöglich geworden. Ein "War okay" hat gefühlt niemand mehr übrig.

    Das liegt aber daran, dass ich zum Großteil Sachen schau, die ich mag. Demnach fallen Bewertungen und Reviews positiv aus.

    Wieso sollte ich mir vier Staffeln von einer Serie geben, die ich "so okay" finde und mir dann noch Zeit nehmen ein ordentliches Review auszuformulieren? Ein ordentliches Review sind für mich ca. 800~1.000-2.500 Worte.

    Da pick ich mir eben keine 20 "so okay" für mich heraus, sondern 5 "find ich sehr gut".


    Aber mein sehr gut ist sicherlich auch ein ganz anderes als deines, weil ich viel lieber ein Werk verfolge, das einfach nur seine Geschichte und Charaktere erzählen und darstellen möchte, aka auch High Fantasy-"Operas", als ein aufgeblasenes Ungetüm.


    Zitat
    Zitat von Pfirsich
    Zitat von QueFueMejor
    Wenn eine Serie sich langsam entwickelt, dann wird sie wohl einen Grund haben. Wenn man das nicht nachvollziehen kann oder will, dann wäre die bessere Option es einfach ganz zu lassen und einfach mal zu etwas keine Meinung zu haben, statt sich über Abkürzungen schnell ne oberflächliche Meinung zu bilden.


    Das ist doch total lächerlich.

    Das find ich nun auch.

    Manchmal sind Serien oder Filme stattdessen auch einfach nur selbstverliebt, finden das Mittelmaß nicht und ziehen Szenen unglaublich lang, weil sie sich für künstlerisch hochwertig halten. Das kommt dazu mit dem Typischen "wenn du es nicht so siehst, verstehst du es nur nicht" daher und deren Fans machen es ihnen nach.

  • Könnt ihr euch mit dem Bedürfnis, so schnell so viel es geht anzuschauen, identifizieren? Oder lasst ihr euch von nichts und niemanden stressen?

    Äh lol sicher nicht. Auf die Idee irgendwas in erhöhter Geschwindigkeit zu schauen, würde ich wohl nie in meinem Leben kommen. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich mich deswegen nicht von der Auswahl stressen lassen, meine Reaktion auf diese Masse ist wohl eher das andere Dinge machen als Serien oder Filme zu schauen - früher, als ich mal nen neuen Film hatte, hab ich den RELATIV schnell geguckt, jetzt hab ich so 25 Filme zu Hause die ich noch sehen will und dann noch das Zeug der ganzen Seiten - das ist definitiv SCHRECKLICH.


    Empfindet ihr das Angebot als zu groß bzw. stresst euch die große Auswahl?

    Ich glaube das ging schon etwas aus dem vorhergehenden heraus; ja, für mich ist es zu groß und ja, ich denke das stresst mich auch. Komme halt 0 hinterher und wie gesagt, ich schaue mal eine Woche lang keinen Film oder keine Serie, weil ich dann zu nichts so wirkliche Lust habe - I don't know, ich nutze dann eher Youtube. Und yo, es wird halt jeden Tag fking mehr.


    Produzenten beschweren sich, dass der Zuschauer dadurch wichtige Details verpasst und das Dargebotene nicht mehr richtig einzuschätzen weiß. Seht ihr das auch so?

    Well, auch hier, I don't know. Das sind Dinge über die ich mir irgendwie keine Gedanken mache. .-. Finde aber durchaus, dass ich die Sachen noch zu schätzen weiß.


    Wie sieht euer "Schau-Verhalten" aus? Mehrere Folgen am Stück? Braucht ihr Monate für eine einzige Staffel?

    Ich bin ja mehr der... Into it Mensch, heißt, wenn ich erst mal was begonnen habe und ich merke, dass mir das gefällt, dann schau ich es einfach zügig in meinem Tempo durch. Für iZombie - aktuell 3 Staffeln auf Netflix, hab ich nicht sehr lange gebraucht, weiß nicht wie lang, aber nicht lang. :D
    Meistens ist es dann mehr am Stück. Wenn ich merke, mir taugt's nicht, dann drop ich die Serien (und Filme) relativ schnell. Mehrere Monate brauche ich daher nie. (Mit der Ausnahme, wenn ich etwas mit einer Freundin zusammen schaue und wir können halt nur 2x im Monat, dann gucken wir aber auch direkt 4-8 Folgen oder sowas)


    Ist euch eure "Das möchte ich noch sehen"-Liste zu lang bzw. stresst sie euch? Oder findet ihr es schön, wenn sie niemals ein Ende zu finden scheint?

    Immer das Wort stressen hier...
    Sie ist zu lang und wird niemals ein Ende finden - ich weiß auch gar nicht wie die irgendwie ein Ende finden soll oder kann, ist doch faktisch unmöglich (für mich). Stressen na ja, ich werf ja nicht jeden Tag nen Blick auf die Liste der Schande lol.


    Warum schaut ihr überhaupt was an?

    Was?

    Weil ich ein Mensch ohne Hobbies bin und irgendwie meine Zeit vertreiben muss und mir das Schauen Freude bereitet.



    Also, ich betreibe mMn nie etwas in Richtung Speed-Watching und würde gerne vergessen, dass das ein Ding ist, lol.