Der Dämonenkrieg im Drachenland – Das Drachenreiter-RPG

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  • Nachdem Arrior einen Jungen, der sich zu Ihnen setzen wollt, gebeten hatte, doch Platz zu nehmen, setzte dieser sich und stellte sich - offensichtlich etwas unsicher - als Keevan vor. Alrik bemerkte, dass die Augen des Jugendlichen danach kurz die Fokussierung verloren, und was wohl auch den anderen aufgefallen war, denn Arrior fragte: „Ist alles in Ordnung?“ „J- Ja“, stammelte der Neuankömmling, „es ist alles in Ordnung. Sogar mehr als in Ordnung.“ Da fragte der Junge der Alrik einen Platz angeboten hatte: „Darf ich fragen, wo du her kommst, Keevan? Ich bin als Kurierläufer im ganzen Land unterwegs, aber ursprünglich komme ich aus Honshu in Ruatha.“ „Ruatha?“, fragte Keevan. „Meine Großmutter mütterlicherseits kam ursprünglich auch von dort, ist dann aber aus beruflichen Gründen umgezogen. Und mein Vater kommt glaube ich aus Benden. Aber ich habe beide Fürstentümer noch nicht oft gesehen - und wenn, dann immer nur für sehr kurze Zeit.“ Anschließend verstummte er. Nach einigen Sekunden ergriff er aber erneut das Wort: "Und woher kommt ihr?“, fragte Keevan in die Runde. "Ich komme aus Süd Boll, wie meine Eltern auch..", antwortete die junge Frau, die mit ihnen am Tisch saß.


    Nach einer kurzen Stille fühlte Alrik sich genötigt auch etwas zu sagen. "Meine Heimatstadt ist Retallek in Ista.", erzählte er.

  • Wenn Goldenar gehofft hatte, durch Keevan Antwort zu seiner Heimat einen Hinweis zu bekommen, wo er die kurzzeitig unfokussierten Augen schon einmal gesehen hatte, wurde er enttäuscht. Der Junge ging auf die Heimat seiner Großmutter und seines Vaters ein, wich aber der eigentlichen Frage erfolgreich aus. Und weder bei Ruatha noch bei Benden fand der Kurierläufer eine Assoziation mit dem Augeneffekt.

    Unterdessen antworteten Rose und der am Tischende sitzende Mann auf Keevans Rückfrage nach ihrer Antwort.


    „Retallek“, meinte Keevan daraufhin. „dann kommen wir ja immerhin aus der gleichen Gegend - zumindest, wenn man die Grenzen der Fürstentümer nicht ganz so genau nimmt. Aber mit Retallek selbst hatte ich bisher noch nicht so viel zu tun. Vielleicht könnte man sich ja irgendwann mal treffen, wenn wir wieder zurück sind?“ Erneut verloren seine Augen die Fokussierung, und nach einem kurzen Moment murmelte er: „Ich weiß nicht so recht, wie ich damit anfangen soll“ - wobei das irgendwie so klang, als ob er eher mit sich selbst sprach als mit den anderen Leuten an dem Tisch. Wieder ein paar Augenblicke später fokussierten sich seine Augen wieder auf den Gesprächspartner am Ende vom Tisch. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte er.

  • Arrior dachte über die Antwort von Keevan auf seine Frage nach. Die Unfokussiertheit von Keevans Augen machte Arrior immer noch misstrauisch, doch seine Antwort war ehrlich.

    Nachdem Rose und Alrik sowie Goldenar bereits auf Keevans Frage geantwortet haben, stellte Keevan bereits die nächste Frage:

    "Wie heißt du eigentlich?"

    Die Frage war an niemanden spezifisch gerichtet, doch Arrior antwortete als erstes darauf:

    "Ich heiße Arrior Button." Dann fügte er noch hinzu: "Ach ja, und ich komme aus High Hill."



    OT: Dieses Mal ein bisschen kürzer, hab die Woche nicht schnell genug reagiert, entschuldigt >.<

  • „Retallek“, meinte Keevan. „dann kommen wir ja immerhin aus der gleichen Gegend - zumindest, wenn man die Grenzen der Fürstentümer nicht ganz so genau nimmt. Aber mit Retallek selbst hatte ich bisher noch nicht so viel zu tun. Vielleicht könnte man sich ja irgendwann mal treffen, wenn wir wieder zurück sind?“ Erneut verloren seine Augen die Fokussierung. Ein paar Augenblicke später fokussierten sich seine Augen wieder auf Alrik. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte er.

    "Ich heiße Arrior Button.", kam es von Arrior, "Ach ja, und ich komme aus High Hill."


    Langsam wude Alrik nervös, dieser Fremde stellt ganz schön viele Fragen, dachte er.

    "Alrik, ich heiße Alrik. Kommst du denn aus Boll oder Bitra? Die Grenzen haben ja eine ähnliche Entfernung zu Retallek."


    OT: Falls das mit der Grenze ein Missverständniss war kann ich das gerne Ändern. Falls es einen Menschenkenner unter den Chars gibt, kann er Alrik die leichte Nervosität anmerken.

  • „Äh, nein, weder noch“, stotterte Keevan auf Alriks Frage, ob er aus Boll oder aus Bitra stammte. Aber statt genauer darauf einzugehen, was er mit seiner Bemerkung über die Grenzen der Fürstentümer gemeint hatte, schwieg er erst einmal.


    Goldenar ließ sich diese Aussage kurz durch den Kopf gehen. Wenn der Junge aus der Gegend von Retallek stammte, aber nicht aus Ista, Boll oder Bitra, käme natürlich als nächstes noch die südliche Gegend von Keroon in Frage, aber andererseits war da auch noch ... Auf einmal fiel ihm wieder ein, wo er den Effekt mit den unfokussierten Augen bereits gesehen hatte. „Ich denke, er stammt aus dem Weyr“, meinte er deshalb zu Alrik. „Streng genommen gehört der ja keinem Fürstentum an, weil die Drachenreiter sich selbst verwalten.“ Er schwieg einen Moment und wandte sich dann an Keevan: „Bist du nur einfach so zum Festival gekommen oder hat deine Anwesenheit hier noch einen Anderen Grund?


    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dir das beantworten darf“, antwortete der Junge. „Aber ja, mit deiner Vermutung, dass ich aus dem Weyr stamme, hast du Recht.“

  • „Nun ja“, meinte Keevan auf die Frage, ob er ein Drachenreiter sei. Nach kurzem Zögern antwortete er aber ausweichend: „Kann ich euch eigentlich vertrauen? Ihr habt ja denke ich selbst gesehen, wie die Leute hier auf die Ballade der Pflichten reagiert haben.“

    Ja, du kannst uns vertrauen“, antwortete Goldenar darauf. „Wir haben vorhin schon über Drachenreiter gesprochen und dabei hatte ich auf jeden Fall den Eindruck, dass alle hier am Tisch Drachenreiter durchaus mit Respekt behandeln. Und falls dir das nicht reicht, kann ich dir sagen, dass ich schon einmal bei einer Drachenprägung war. Ich weiß also, wovon ich rede.

    „Möchtest du vielleicht noch einmal an einer teilnehmen?“, mischte sich jemand in das Gespräch ein, der sich hinter Goldenars Rücken dem Tisch genähert und die letzten Sätze gerade eben noch mitbekommen hatte. Der Kurierläufer brauchte sich gar nicht umzudrehen um zu wissen, dass es sich um einen schwarzhaarigen, hochgewachsenen Mann handelte, der etwa genauso alt war wie er selbst. „Ach ja, ist hier vielleicht noch ein Platz frei?“, fragte der junge Mann als Goldenar sich dann doch noch umdrehte. Während er auf eine Antwort wartete, verloren seine Augen kurz die Fokussierung, und wenn der dunkelblonde Brillenträger nicht vollkommen überrascht den Schwarzhaarigen angestarrt hätte, wäre ihm wohl aufgefallen, dass nur wenig später auch Keevans Augen kurz die Fokussierung verloren.


    Off Topic:

    Nachdem jetzt einige Zeit nicht viel passiert ist, ist das hier vielleicht etwas viel auf einmal, aber irgendwie denke ich, dass wir auch mal mit der Geschichte weiter kommen sollten.

      Al Dracone Den NPC bei deiner Gruppe sollte eigentlich @Yuna Chan spielen, wenn sie denn irgendwann mal dazu kommt. Falls das dir zu lange dauert, können wir aber mal zu dritt besprechen, ob ich nicht vielleicht doch einmal den älteren hochgewachsenen Mann mit schwarzen Haaren steuere, damit das bei dir auch weiter geht.

  • Als die Frage des Neuankömmling an Goldenar kam, begann Alrik zu hoffen. Vielleicht fragt er auch mich. Dann würde ich endlich nicht mehr auf der Straße leben und so schwierig wird die Aufgabe eines Drachenreiters heutzutage auch nich sein.Während ihm diese Gedanken durch den Kopf schossen, bat der Schwarzhaarige um einen Sitzplatz und Alrik rutschte schnell zur Seite und bedeutete Ihm sich zu setzten.

  • So ganz schlau aus Kander wurde die Brünette nicht. Sie war vermutlich einfach nur eine andere Art von Männern gewohnt. Aber vielleicht musste er auch erst auftauen. Cecilia wollte ihm gerade antworten, als ein Mann mit schwarzen Haaren die beiden ansprach. Bevor die Jägerin etwas sagte, sprach zunächst einmal der Blonde. Es lag also bei ihr zu entscheiden. Mit einem Lächeln antwortete sie "Das Angebot ist zu verlockend wie könnte ich da ablehnen. Dann sollten wir uns vielleicht an einen Tisch setzen solange wir noch die Möglichkeit haben." Der Fremde nickte auf die Aussage hin und deutete auf einen Tisch an wo noch genug Platz für die drei war. Die Grünäugige nahm den Blauäugigen bei der Hand und zog ihn mit leichter Kraft mit sich. Der Andere ging unterdessen Bierkrüge holen. Nachdem sich dann beide an den Tisch gesetzt hatten, sagte sie zu Kander "Ich habe nicht gesagt das du mich nicht Dame nennen darfst. Es trifft einfach nicht zu." Als der Schwarzhaarige zum Tisch kam, stellte er zunächst die Gefäße ab und setzte sich dann. "Wenn du sagst das du keine Dame bist, wie würdest du dich dann bezeichnen?" fragte der Mann. Die Jägerin sah zu dem Älteren und erwiderte "Als eine Jägerin. Es ist der Beruf meines Vaters und er hat mir beigebracht zu jagen und alles was ich dafür wissen muss. Ich verbringe daher auch mehr Zeit im Freien als zu Hause." Der Schwarzhaarige nickte und sagte "Es ist interessant. Man trifft nicht oft auf Frauen welche mit der Jagd vertraut sind. Ich habe mich ja noch nicht vorgestellt. Mein Name ist Falloner. Du machst einen kräftigen Eindruck auf mich. Kann es sein das du einem Handwerk nachgehst?"


    OT: Ich möchte mich vielmals entschuldigen das es bei mir so lange gedauert hat. Es gab einiges im privaten was mich

    sehr in Beschlag hatte.

  • Auch wenn durchaus noch ausreichend Plätze an dem Tisch frei waren, rückte Alrik etwas zur Seite, um für den jungen schwarzhaarigen Mann Platz zu machen. Dieser bedankte sich für die Geste, setzte sich aber dann doch direkt neben Goldenar. „Wie ihr euch vielleicht denken könnt, bin ich ein Drachenreiter“, meinte er zu Alrik, Arrior und Rose. „Main Name ist Fallarnon, und mein Drache heißt Simanith. Aber das braucht ihr euch nicht unbedingt zu merken.“

    Die junge Frau dort“, begann Goldenar, die Leute am Tisch vorzustellen, „heißt Rose, der Mann neben ihr ist Arrior, und der Junge am Ende vom Tisch hat den Namen ‚Alrik‘. Ich denke, Keevan brauche ich dir nicht vorzustellen?

    „Er ist kürzlich meinem Geschwader zugeteilt worden”, antwortete der schwarzhaarige Drachenreiter daraufhin.

    Goldenar schwieg einen Moment, kam dann aber wieder auf die Frage nach der Drachenprägung zu sprechen: „Sag mal, Fallarnon, deine Frage mit der Drachenprägung, war das ernst gemeint? Ich dachte, ich wäre für so etwas schon viel zu alt.

    „Nun ja, was das angeht, haben mein Vater und ich den Weyrleiter dazu überredet, uns zu erlauben, dass wir uns ausnahmsweise hier auf dem Festival ganz diskret nach älteren Kandidaten umsehen dürfen. Das Alter spielt also keine so große Rolle, wenn du geeignet bist.“ Kurz verloren seine Augen die Fokussierung, aber danach fuhr er fort: „Also, Simanith meint, dass hier am Tisch auf jeden Fall geeignete Kandidaten sitzen, aber auf die Entfernung ist es für ihn schwierig, einzelne Personen auszumachen.“

  • Montag, 8.5.2506, eine kleine Höhle in der Nähe der Burg Fort


    „Achtunddreißig potentielle Kandidaten“, meinte Fallarnon, „keine schlechte Ausbeute dafür, dass wir uns vorgestern und gestern nur ganz diskret auf dem Fest umgesehen haben.“

    „Ganz diskret?“, wandte Falloner ein. „Ich fürchte, Rangul wird nicht sehr erfreut darüber sein, dass jetzt alle Fürsten wissen, dass wir uns diskret auf dem Fest umgesehen haben - auch wenn zumindest die meisten Besucher nichts mitbekommen haben. Und bei zwei möglichen Kandidaten müssen wir immer noch die Eltern finden und befragen.“

    Tatsächlich hatten sich die Drachenreiter des Geschwaders an den beiden Tagen des Festivals diskret nach potentiellen Kandidaten umgesehen und den ausgewählten Personen mitgeteilt, dass sie bei Gelegenheit einmal zu den Drachen kommen sollten, damit diese genauer beurteilen konnten, wer geeignet war und wer nicht. Auch wenn sie bevorzugt nach älteren Personen gesucht hatten, waren ein paar geeignete Kandidaten minderjährig.

    Aber wie der Zufall es wollte, war unter den geeigneten Kandidaten auch die Nichte zweiten Grades des amtierenden Fürsten Fax von Ruatha. Als die junge Frau mitbekommen hatte, dass ein paar der Kandidaten minderjährig waren, hatte sie berichtet, dass zur Zeit alle Fürsten in der Burg Fort versammelt waren, um den Besuch des Festivals mit einer sowieso anstehenden Sitzung vom Rat der Fürsten zu verbinden. Sie hatte dann auch ohne weiter nachzufragen die Aufgabe übernommen, die Fürsten der minderjährigen Kandidaten ganz diskret anzusprechen und sie nach dem Einverständnis für die Teilnahme an der Drachenprägung zu fragen.

    Da sich das Fest am vorigen Tag bis spät in die Nacht hin gezogen hatte, hatten die Drachenreiter schließlich beschlossen, noch die Nacht zum Montag in der Höhle zu verbringen, die sie am Tag vor dem Festival entdeckt und in der sie während der Feierlichkeiten ihre Drachen versteckt hatten.


    Heute Morgen trafen schließlich die geeigneten Kandidaten nach und nach erneut in der Höhle ein, um von den Drachenreitern zum Weyr mitgenommen zu werden. Auch Goldenar war unter diesen. Der Kurierläufer war bereits am Nachmittag des ersten Tag des Festes in der Drachenhöhle gewesen, und nachdem Kindan ihm bestätigt hatte, dass er immer noch geeignet war, um als Kandidat bei einer Drachenprägung anzutreten hatte er als nächstes die Kurierläuferstation aufgesucht, um einen Brief an seine Eltern zu verfassen und einmal nachzufragen, ob er trotz der bevorstehenden Drachenprägung immer noch in der Kurierläuferstation übernachten konnte. Tatsächlich war der Stationsvorsteher der Meinung, dass Goldenar bis zur erfolgreichen Drachenprägung ein Kurierläufer bleiben würde, und er bat ihn auch, auf dem Weg zum Weyr ein paar für die Umgebung des Weyrs bestimmte Briefe mitzunehmen.

    Da seine aktuellen Schuhe schon ziemlich durchgelaufen waren, besorgte Goldenar sich am zweiten Tag des Festivals ein paar neue Laufschuhe, und am Montagmorgen nahm er das auf seinen Touren vorhandene Reisegepäck und die vom Stationsvorsteher heraus gesuchten Briefe mit zu der Höhle der Drachenreiter.


    Sobald Falloner sah, dass die meisten Kandidaten eingetroffen waren und sich zusammen mit den normalen Drachenreitern des Geschwaders im vorderen Teil der Höhle versammelt hatten, beendeten der Geschwaderführer und sein Sohn ihre kurze Unterredung und kamen aus dem hinteren Bereich der Höhle herüber.

    „Guten Morgen“, begrüßte Falloner die Kandidaten. „Ich bin mir sicher, dass ihr gerne bei uns im Ista Weyr ankommen wollt. Leider waren wir bei unserer Suche etwas zu erfolgreich - oder anders gesagt, ihr seid mehr Leute als ich unseren Drachen für den Transport zumuten möchte. Zwei Kandidaten würde ich einen Drachen neben dessen Reiter tragen lassen, und da wir hier insgesamt zwölf Drachen haben, bedeutet das, dass vierzehn von euch erst noch hier bleiben und ein oder zwei Tage warten müssen, bis wir die ersten Kandidaten in den Weyr gebracht haben. Gibt es dafür Freiwillige? Oder vielleicht Wünsche, wer mit wem zusammen auf einem Drachen reiten will?“



    Off Topic:

    Wie ihr seht, ist das Festival jetzt beendet. Ihr könnt erst einmal in einer Rückblende beschreiben, was eure Charas noch so alles auf dem Fest gemacht haben und euch auch überlegen, ob ihr gerne sofort in den Weyr kommen oder erst noch auf weitere Drachenreiter warten wollt, und wer mit euch zusammen auf einem Drachen sitzen soll.

    Da eure Charaktere im Moment noch ein Jahr jünger sind als in der Anmeldung angegeben, benötigen von euren Charas übrigens Kander und Alrik das Einverständnis der Eltern, wobei die nicht unbedingt die beiden sein müssen, die Falloner am Anfang des Beitrages erwähnt hat. Ich denke, dass wir uns zum Beispiel im Discord dazu austauschen können, wie die beiden Charas dieses bekommen haben oder ob sie es noch bekommen werden.

  • 8.5.2506, Wiesen vor der Burg Fort


    "Brauchst du immer so lange, um die Rüstung anzuziehen?", fragte Meistern Darn ungeduldig.

    "Normalerweise werde ich dabei nicht beobachtet", sagte Arrior leicht gequält. Sein ganzer Oberkörper war verdreht, damit er seine rechte Hüfte besser sehen konnte, an der er gerade die Lederschnüre endgültig festzurrte und einen Knoten machte.
    Endlich waren die Lederschnüre auf beiden Seiten stramm gezogen, also entdrehte er seinen Oberkörper und machte leichte Bewegungen, um zu überprüfen, ob seine neue Rüstung auch stramm anlag. Sie tat es. Er hatte die Schnüre auf beiden Seiten also fest genug gezogen.

    "Und, wie fühlt es sich an?", fragte nun Darn, etwas entspannter als gerade eben, schon fast erwartungsvoll auf die Antwort.

    "Bisher fühlt es sich gut an", sagte Arrior vorsichtig. Er ließ die Arme rotieren und war erfreut darüber, dass die Rüstung dies ohne Probleme zuließ. So wie er es gewohnt war. Er griff nach seinem Beutel, der auf dem letzten ausklappbaren Hocker lag, der noch im Zelt stand. Er kramte seine Armschienen und Schulterplatten hervor und begann, sie sich anzulegen. Dies ging deutlich schneller als die Rüstung festzuzurren, wo er teilweise erst die Lederschnüre noch durch die vorhergesehenen Löcher stecken musste.

    Als er fertig war, griff er nach seinem Schwert, welches in seiner Scheide am Hocker lehnte. Er befestigte die Scheide an seinem Gürten und während er das Zelt verließ, zog er sich die Lederhandschuhe über, die auf den Handrücken ebenfalls einen kleinen Kettenpanzer hatten und auf den Außenseiten der einzelnen Finger kleinere Metalplatten. Diese waren zwar nicht aus denselben Material gemacht wie die neuen Kettenpanzer seiner Rüstung, aber boten dennoch einen guten Schutz und waren vor allem gut in Schlägereien, wie Arrior schon einmal testen musste. Keiner der Trunkenbolde in einer Kneipe rechnet damit, dass die Lederhandschuhe, die er trägt, auf der Außenseite der Finger mit Metall ausgestattet waren, sodass die meisten schon nach einem Schlag zu Boden gingen.

    Als Arrior den zweiten Handschuh überzog, hatte er das Zelt bereits verlassen und ließ seinen Blick über die Wiese streifen: Von dem Festival der letzten beiden Tage war nichts mehr übrig, außer ein paar einzelne Zelte und Buden die noch nicht abgebaut worden waren, weil die Betreiber dieser noch immer in ihnen schliefen, wie es bei Meister Darn und seinen Lehrlingen der Fall war. Diese waren dem Söldner auch aus dem Zelt gefolgt, blieben jedoch dort stehen, damit Arrior ohne Probleme seine Übungen machen konnte.
    Der Morgen selbst war noch jung, der Großteil des Himmels noch dunkel, gerade im Westen, doch im Osten fing der Himmel bereits an, aufgrund des nahenden Sonnenaufgang heller zu werden und färbte sich bereits hellblau. Dank diesem und den Fackeln, die vor dem Zelt standen, war es hell genug, dass man etwas sehen konnte.

    Also zog Arrior wie er es gewohnt war mit seiner rechten Hand sein Schwert. Er streckte den Arm aus so weit er konnte und richtete das Schwert in Richtung Boden. Seinen linken Arm winkelte er an und tat so, als würde er einen Schild tragen, auch wenn er es nicht tat. Für die Schlagfolge, die er nun nachahmte, wäre ein Schild normalerweise ideal, doch für das reine üben ginge es auch so.

    Er verharrte für einige Momente in dieser Position, dann ließ er das Schwert blitzschnell nach oben links auf Schulterhöhe schnellen, eher er das Schwert waagerecht auf Halshöhe zurück nach rechts schnellen ließ. Das wäre das Ende für die meisten Gegner gewesen, mit denen Arrior so zu tun hatte. Er ging für einen Augenblick zurück in Ausgangsstellung, ehe er sich einmal nach rechts um die eigene Achse drehte, und wieder einen Schlag auf einen unsichtbaren Gegner durchführte. Er endete mit einer komplizierten Schlagfolge, wobei er sein Schwert aus den verschiedensten Richtungen auf den unsichtbaren Gegner zufahren ließ, die unter normalen Umständen einen Gegner wohl sprichwörtlich in Stücke geschlagen hätte.

    Als er mit der Schlagfolge fertig war, umschloss er mit der linken Hand den Griff und Knauf seines Eineinhalbhänders und führte ein paar weitere, schnelle Schläge aus, ehe er auf einen schnellen Kampfstil umstieg, wobei er nur mit einer Hand sein Schwert führte und mit der linken Hand nicht so tat, als hätte er einen Schild. Dabei testete er vor allem aus, ob er sich auch weiterhin ohne Probleme bewegen konnte, wie Ausweichrollen oder schnelle Manöver, bei denen er sich um unsichtbare Bäume bewegte.
    Als er fertig war, ließ er sein lilanes Schwert zurück in die Lederscheide gleiten und ging zurück zum Zelt. Während Darn mit einem selbstsicheren Lächeln dastand, hatten die Lehrlinge Arriors Übungen mit großen Augen und offenen Mündern beobachtet.

    "Und? Wie ist sie?", fragte Darn. Die Zufriedenheit in seiner Stimme war klar erkennbar.

    "Wunderbar", sagte Arrior, "ich kann mich genauso frei bewegen wie mit der alten Rüstung. Vielleicht sogar noch besser, weil sie so viel leichter ist."
    Darn nickte. "Sehr gut, dann war meine Arbeit ja erfolgreich. Er verschwand kurz im Zelt und kam mit Arriors Beutel wieder heraus. "Ich glaube, du musst jetzt los, oder?"
    "Ja, allerdings", bestätigte Arrior, als er den Beutel entgegen nahm und über seine Schulter schwang.
    "Am liebsten würde ich dir noch einen Schild mitgeben, aber ich glaube da, wo du hingehst, brauchst du fürs erste keinen Schild"

    "Da habt ihr Recht", bestätigte Arrior.

    Darn schloss die Augen, als er kurz nachdachte. Dann öffnete er sie wieder und schlug Arrior auf die Schulter. "Nun denn, auch wenn du für eine Weile hier im Süden bleiben wirst, vergiss nicht, ab und zu bei uns im Norden vorbei zuschauen. Ich werde deiner Familie erzählen, was dir hier passiert ist, sie werden bestimmt stolz auf dich sein und dich auch bald in deiner neuen Position sehen wollen."
    "Wenn es klappt. Gut möglich, dass ich nur ein paar Tage nach euch wieder im Norden bin und ihnen selbst von dem erzählen kann, was passiert ist."
    "Die Möglichkeit besteht zwar", sagte Darn, "aber ich bezweifle es doch. Du unterschätzt dich."
    Arrior nickte, auch wenn er nicht ganz mit dem Meister übereinstimmte. Er legte ebenfalls eine Hand auf die Schulter des Schmieds und sagte: "Vielen Dank für alles, was ihr die letzten Tage für mich getan habt. Ich werde das in Ehren halten."
    "Halte vor allem die Rüstung im guten Schuss. Ich will nicht eines der seltensten Metalle an diese Rüstung verschwendet haben, nur weil du sie verrosten lässt."
    "Das werde ich nicht, versprochen", lachte Arrior.
    Dann machte er sich auf den Weg und ließ das Zelt des Schmiedes hinter sich.


    Arrior ging über die Wiesen zu dem Weg, der die Burg Fort mit der Hafnerhalle verband und ging den Weg in Richtung Süden. Während er dem Verlauf der Berge folgte, erinnerte sich Arrior an das Festival.
    Er hatte nicht nur interessante Personen kennen gelernt, sondern auch echte Drachenreiter. Und dann hatte ihm am zweiten Tag des Festivals einer davon, Falloner, auch noch angeboten, mit nach Ista Weyr zu kommen, um dort an der Drachenprägung teilzunehmen.

    Bis gestern hatte Arrior nie darüber nachgedacht, ein Drachenreiter zu werden. Es lag nicht daran, dass er den Reitern oder Drachen abgeneigt war, im Gegenteil, doch die Reiter waren so selten geworden, gerade im Norden, dass sie dort eher zu einem Relikt der Vergangenheit gehörten als etwas, was wirklich existierte. Dass dies hier im zentralen Teil des Kontinents sehr viel anders war, hatte er bereits durch die Lieder des Festivals mitbekommen und dadurch, dass für Kinder hier es scheinbar ein normaler Wunsch war, Drachenreiter zu werden.

    Arrior selbst war, wie die meisten Menschen im Norden, außer durch Geschichten nie in Kontakt mit Drachenreitern gekommen. Seine Eltern hatten zwar davon erzählt, dass seine Cousine in Ista Weyr lebte und wahrscheinlich selbst Drachenreiterin sein könnte, aber eine absolute Bestätigung dafür hatte Arriors Familienzweig nicht. Was sie wohl sagen wird, wenn ich sie treffen sollte?


    Endlich erreichte Arrior die Höhle, die ihm Falloner am Vorabend beschrieben hatte. Im vorderen Teil der Höhle hatten sich viele Menschen zusammen gefunden. Arrior hatte nicht die Möglichkeit, sie alle zu zählen, aber mit ihm waren es wohl etwa 38 Menschen. Das allein beeindruckte ihn schon und machte die ganze Situation etwas unangenehm für ihn, doch beeindruckender als das waren die zwölf Drachen, die sich mit etwas Abstand zu den anderen Menschen ebenfalls im vorderen Teil der Höhle versammelt hatten.

    Arrior verschlug es den Atem. Es war das erste Mal, dass er Drachen so dicht vor sich sah und nicht mehrere Kilometer über ihn hinwegfliegend. Sie waren genauso eindrucksvoll, wie sie immer beschrieben worden waren. Vor ein paar der Drachen standen ihre Reiterinnen und Reiter, die sich genauso unterschieden wie ihre Drachen. Von diesen stach der großgewachsene und schwarzhaarige Falloner aber klar hervor. Nicht nur aufgrund seiner Größe, sondern auch anhand seiner selbstsicheren Haltung die vermittelte, das er es gewohnt war, ein Anführer zu sein und Befehle zu geben.
    Er beendete gerade die Unterhaltung, die er mit den anderen Reitern hatte, dann drehte er sich um, wobei seine Haare, die ihn bis zu den Schulterblättern reichten, herumwirbelten wie die kurze Mähne eines Pferdes. Er trat hervor und baute sich vor den anderen Menschen auf, wobei sein Gesicht aufgrund seines kurz geschorenen, schwarzen Bartes und dem dämmrigen Licht in der Höhle deutlich düsterer wirkte, als es eigentlich war.

    "Guten Morgen, ich bin mir sicher, dass ihr gerne bei uns im Ista Weyr ankommen wollt. Leider waren wir bei unserer Suche etwas zu erfolgreich - oder anders gesagt, ihr seid mehr Leute als ich unseren Drachen für den Transport zumuten möchte. Zwei Kandidaten würde ich einen Drachen neben dessen Reiter tragen lassen, und da wir hier insgesamt zwölf Drachen haben, bedeutet das, dass vierzehn von euch erst noch hier bleiben und ein oder zwei Tage warten müssen, bis wir die ersten Kandidaten in den Weyr gebracht haben. Gibt es dafür Freiwillige? Oder vielleicht Wünsche, wer mit wem zusammen auf einem Drachen reiten will?"

    Für ein paar Minuten machte sich unter den Anwesenden ein lauteres Gemurmel breit. Arrior konnte nur einzelne Satzfetzen heraushören wie "Also ich will lieber mit dir auf einen Drachen reiten" oder "Ich bleib auf keinen Fall hier!"

    Keiner schien sich dazu bereit, hervorzutreten. Also nahm Arrior allen Mut zusammen, machte den Schritt aus der Menge und während der die Hand hob, sagte er mit lauterer Stimme, aber leichter Unsicherheit "A-also ich kann hierbleiben. Ich hab kein Problem damit zu warten."



    OT: Nachdem es letztes Jahr etwas eingeschlafen ist (sorry dafür nochmal >.<) geht es nun weiter, wir sind ja leider auch nicht mehr so viele wie zu Beginn des RPGs ^^"
    Danke für die Beantwortung der Fragen Feuerdrache , ich hoffe der Rest meines Posts ist deiner Zufriedenheit entsprechend ^^

  • Drachenprägung, welch eine Ehre,

    jetzt geht es auf in die Lehre?

    Meine eigene Minderjährigkeit ist dafür nicht optimal

    aber es ist besser als Holzfällen, allemal

    Ob mein Vater das auch so sieht?

    Und es mir erlaubt, mir verzieht?

    Er kann es entscheiden...

    Muss ich dafür noch leiden?


    Was eine Ehre! Er, ein geeigneter Kandidat für diese Drachenprägung? Das war immer noch ungreifbar für Kan, war das wirklich geschehen? Und doch konnte er sich an den ersten Tag des Festivals erinnern, an dem er in eine Höhle geführt worden war und ihm dort offenbart wurde, dass er ein geeigneter Kandidat sei. Wonach wurden diese eigentlich ausgewählt? So viele Selbstzweifel umgaben ihn. Und er erinnerte sich auch daran, dass seine Zieheltern noch sein Einverständnis geben musste. Ein Drachenreiter war noch am ersten Tag losgezogen, diese Erlaubnis einzuholen. Er hatte noch ein kurzes Gedicht für sie schreiben können, welches er dem Reiter mitgab. Würde es ihm erlaubt werden? Ob er wohl später noch immer Zeit für Gedichte hatte? So viele ungeklärte Fragen! Die bisherigen Nächte hatte der ehemalige Holzfäller in Ermangelung des Geldes unter freiem Himmel geschützt auf einem Baum verbracht. Diese Taktik hatte er sich auf seinen Reisen angewöhnt, um nicht überfallen oder gar getötet zu werden. Gewaschen hatte er sich immer in einem der Zelte, wobei das Wasser von einem naheliegenden Fluss stammte. Und jetzt stand er hier, nervös, weil er noch nichts von dem Reiter erfahren hatte. War er am Ende noch nicht zurückgekommen? Und dass hier so viele andere junge Menschen herumstanden, half seiner Nervosität kein Stück... Manche kannte er bereits von dem Festival, er war ihnen begegnet, hatte ihnen aus der Entfernung zugeschaut oder ähnliches. Manche sahen aus wie Krieger, hatten sogar Schwerter und andere scharfe Gegenstände. Er selbst hatte bisher nur eine Axt geschwungen, ob das mit dem Schwert wohl ähnlich war? Hmm.... Das Schwert wirkte so anders, nicht unbedingt leichter. Ein Schwert musste vermutlich ebenfalls horizontal geschwungen werden, aber es wirkte schmaler als eine Axt, also war der Kraftaufwand kleiner? Kander wurde aus seinen Grübeleien gerissen, als gesagt wurde, sie müssten sich in 2 Chargen einteilen, da die Transportation von so vielen Menschen ein Problem war. Aufgrund der Tatsache, dass er noch nichts vom Drachenreiter wegen seiner Erlaubnis gehört hatte, wollte er erst mal zurückbleiben und drängte eher Richtung Ausgang, un die anderen vorzulassen.


    OT: Natürlich darf Kan mit, die Erlaubnis hat er bereits, er weiß es nur noch nicht. Er wird in der 2. Charge dabei sein, also wenn wer vorhat, da mitzfliegen, ihr könnt ihn gerne anspielen.

  • Tatsächlich begannen bereits ein paar der als Kandidaten ausgewählten Personen, ihre Meinung zu äußern, ob sie lieber gleich mitkommen oder lieber warten wollten, aber einige schienen auch noch etwas unschlüssig zu sein. Goldenar ließ sich die von dem Drachenreiter erwähnten Möglichkeiten einmal durch den Kopf gehen. Irgendwie hatte er überhaupt keine Lust, ein oder zwei Tage darauf zu warten, dass die Drachenreiter zurück kamen. Andererseits sah er durchaus ein, dass nicht jeder sofort mitkommen konnte, und so eilig im Weyr anzukommen hatte er es auch nicht. Als gerade keiner etwas sagte, wandte er sich deshalb an die Drachenreiter: „Also, ich muss nicht unbedingt in der ersten Fuhre mit dabei sein. Ich bin es als Kurierläufer gewöhnt, zu Fuß unterwegs zu sein. Also könnte ich auch selbst zum Weyr laufen - und dabei vielleicht noch ein Bisschen Post mitnehmen. Ich denke, das wird wohl auch nicht viel länger dauern als wenn ich jetzt erst zwei Tage auf einen Drachen warte und mich dann dorthin mitnehmen lasse.“ Er schwieg einen Moment und fügte dann noch hinzu: „Aber wenn ihr Probleme habt, die erste Gruppe voll zu kriegen, weil unbedingt alle noch warten wollen, ist es mir auch recht, wenn ihr mich jetzt schon mitnehmt.