Das Jahr ist nun (fast) vorbei und wie immer gegen Jahresende möchten wir euch auch jetzt wieder gerne dazu einladen, die Unterhaltungsmedien vorzustellen, die ihr im Jahr 2020 entdeckt habt. Dabei muss es sich natürlich nicht nur um Dinge handeln, die 2020 erschienen sind - ihr könnt gerne auch über (Wieder-)entdeckungen von älteren Dingen sprechen. Bedenkt dabei aber, dass es keine reinen Aufzählungen werden sollen, also achtet darauf, dass ihr zumindest kurze Beschreibungen und/oder Begründungen mitliefert.
Falls ihr ein paar Fragen zur Anregung braucht:
- Welche Filme und Serien habt ihr 2020 geschaut? Welche haben euch gefallen und welche nicht?
- Habt ihr neue Lieblingsalben entdeckt oder alte wiederentdeckt?
- Gibt es bestimmte YouTube-Kanäle, die ihr öfter verfolgt habt?
- Welche Bücher haben euch 2020 besonders gefesselt? Welche haben euch eher enttäuscht?
- Habt ihr Podcasts gehört oder - der Empfehlung der Kanzlerin folgend - sogar selbst welche aufgenommen?
- Allgemein: Hat sich euer Medienkonsum durch Corona verändert? Wenn ja, in welcher Hinsicht genau? Habt ihr alternative Angebote (wie etwa Online-Konzerte) genutzt?
Natürlich war 2020 generell ein schwieriges Jahr - insbesondere, was Filme und Kinos angeht. Denn aufgrund der Corona-Pandemie waren Filmreleases über das Kino mehrheitlich nicht zu machen und beschränkten sich eher auf das Frühjahr. Gespannt wurde dabei die Veröffentlichung von Tenet verfolgt, der als erster großer Blockbuster unter den Bedingungen der Pandemie anlief - ein eindeutiger Erfolg wollte sich hierbei jedoch nicht einstellen, weshalb andere Blockbuster noch einmal verschoben wurden, so etwa auch der neue James-Bond-Film No Time to Die, der nunmehr im März 2021 anlaufen soll. Dies führte auch dazu, dass 2020 anders als geplant im Sektor der Superheld*innenfilme nicht das Jahr der Frauen wurde: Von vier Filmen, die unter weiblicher Regie standen bzw. stehen und von weiblichen Hauptrollen geprägt sind, wurde letztlich nur Birds of Prey regulär veröffentlicht, während Wonder Woman 1984 sich ins Spätjahr und auf die Streamingwebsite HBO Max verschob. Zwei weitere Filme, The Eternals und Black Widow, wurden komplett auf das nächste Jahr verschoben.
Neben Verschiebungen von Startterminen kam es auch oft zur direkten Veröffentlichung über Streamingdienste, wie etwa im Fall von Borat Anschluss Moviefilmoder (zumindest teilweise) bei den Disney-Produktionen Soul und Mulan. Dass oft dieser Weg eingeschlagen wurde, ist dabei kennzeichnend für einen generellen Trend, der sich durch die Covid-Pandemie noch weiter verfestigte: Der Aufstieg der Streaming-Dienste, zu denen sich - was Deutschland betrifft - im März auch Disney+ hinzugesellte. Die Ablenkung durch über Streamingdienste geschaute Serien und Filme wurde für viele zum wichtigen Baustein in der psychischen Bewältigung der Pandemie.
Eine brisante Frage im Kontext von Streaminganbietern und Filmen betraf die anstehende Oscarverleihung: Da hierbei Filme, die ausschließlich über Streaming veröffentlicht werden, in der Regel ausgeschlossen sind, bestand hier die Gefahr einer zu kleinen Auswahl, weshalb sich dazu entschieden wurde, diese Regelung zu lockern - was aber nach Ende der Pandemie rückgängig gemacht werden soll.
Natürlich aber sind nicht nur diese visuellen Medien von Relevanz: So lädt eine Pandemie ja auch zum Gesellschaftsspiel im kleinen Kreis ein. Beliebt war - ironischerweise, möchte man fast sagen - das Spiel Pandemic, doch tatsächlich feierte auch das gute alte Schachspiel eine kleine Renaissance, wozu später im Jahr auch der Erfolg der Serie Das Damengambit beitrug. Ebenso beliebt waren Rätselspiele, die die Erfahrungen eines Escape-Rooms simulieren.
Natürlich griffen aber viele auch zu Büchern, um sich die Zeit zu vertreiben und so legte der Buchmarkt in den späteren Monaten des Jahres 2020 wieder zu, nachdem im Frühjahr die Umsätze ein wenig eingebrochen waren. Dabei setzte sich auch die allgemeine Tendenz des Umsatzrückgangs bei Printbüchern fort, der allerdings eine Umsatzsteigerung bei den E-Books gegenübersteht.
An der Musikbranche ging die Corona-Pandemie insofern nicht spurlos vorbei, dass Konzerte aus Hygienegründen problematisch waren - allerdings verschob sich auch hier mitunter die Teilhabe ins Digitale, denn Online-Konzerte wurden ebenfalls zu einer wichtigen Ablenkung bzw. zu einem kleinen Hoffnungsspender während der Pandemie. Auf der breiteren Ebene der akustischen Medien erfreuten sich zusätzlich auch noch Podcasts (weiterhin) einer großen Beliebtheit.
Das also als kurzen Überblick über verschiedene Entwicklungen im Unterhaltungsmedienbereich des letzten Jahres - aber nun seid ihr dran: Wie sah euer mediales Jahr 2020 aus?