Graue Tage [NaNoWriMo+]


Pokémon Karmesin und Purpur sind erschienen!


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  • Aus dem Abgrund der Prokrastination erreicht das andächtige Publikum ein verheißungsvoller Wink: Die kalte Schulter wund vom Klopfen schleppt sich eine mit allen Abwassern gewaschene Lichtgestalt in das fahle Spotlight des Schreibnovembers, sie atmen auf – solange, bis ihnen die Luft für die Lobgesänge ausgeht, kommt die Sprache auf ihn. Es ist Ulti H., dem die Feder von den Umwegen geführt wird, der sich um keinen Ausfallschritt in die Belanglosigkeit zu schade ist, die akzentbehaftete, koffeingeschwängerte Stimme großer Worte und überschaubarer Taten, Ulti H., der gut Ding Weile haben lässt und sich selbst großzügig daran bedient. Der beflissenste Student der wohlplatzierten heißen Luft, der zweifache Gewinner des Helena-Blavatsky-Preises für gelebte Fiktion holt aus für einen weiteren Streich, die Tastatur und die Tränen auf den Wangen brennen – die neueste Addition im Format: Krampf in Epik stürzt geführt von Samthandschuhen über der atemlosen Audienz in sich zusammen, Ulti H. präsentiert:





    Kapitelübersicht:

    1 - Joseph Bates steht im Schilf

    2 – Was uns die Welt vor die Füße wirft

    3 - Strauss

  • Joseph Bates steht im Schilf


    Der Oktober war über das Land gezogen und hatte mit sich eine herbstliche Stimmung gebracht, wie er es immer zu tun pflegte. Ex-Kommissar Joseph Bates, seit zwei Jahren beschäftigt mit seinem Ruhestand, drückte seine Zigarre in der Glasschale neben sich aus und erhob sich gemächlich von der sonnenbeschienenen Bank neben dem Wadribiehaus. Dann schloss er es ab und machte sich auf den Weg nach Hause. Während er über das gefallene Laub auf dem Waldweg schritt, dachte er daran, wie die Entwicklungen der letzten Zeit – die kleinen Entwicklungen, mit denen er sich dieser Tage beschäftigte – so rücksichtsvoll miteinander umgegangen waren, als hätte er seinen ehemals strikten Terminkalender einer besonders wohlwollenden, unsichtbaren Kraft überreicht, die ihn nun mit sanfter Hand durch den Lebensabend führte. Manchmal überraschte ihn seine Befriedigung, die er angesichts dieses Wandels empfand; ein scharfer Hund war er gewesen, unfähig, still zu sitzen, und bissig. Vor nicht allzu langer Zeit hätte er es sich nicht ausmalen können, Erfüllung außerhalb des Ordnungsschaffens, in der langsamen Ordnung seines Müßigganges zu finden. Doch sein junges Wadribievolk machte sich gut, und wenn seine Anne wieder einmal über die Zigarren schimpfte, rauchte er sie eben im Wald. Vor ihm tat sich der klare Herbstabend auf und Bates ging, über ihm die schwärmenden Navitaub, das letzte Stück des Feldweges auf die hellen Häuser von Tessera zu.


    Zuhause war es nicht still, sondern ruhig. Bates hängte seinen Mantel an die Garderobe und sah durch das Fenster in den Garten, wie Anne ihrerseits ihrer Beschäftigung im Garten nachging. In der Küche nahm er eine Ciderflasche aus dem Kühlschrank, schenkte sie in einen Krug ein und nahm ihn mit zwei Gläsern auf die Terrasse. Dort saß er dann und schaute zu, wie Anne die besonders widerspenstigen Auswüchse der Weintrauben an die Stöcke band. Sie bemerkte ihn, als er die Ärmel seines Hemdes aufknöpfte und sein Stuhl knarzte.

    „Oscar hat angerufen. Aber du hattest ja dein Handy nicht dabei.“

    Sie schaute nach drinnen, wo Bates‘ Handy stumm auf dem Tisch lag.

    „Brauche ich im Wald nicht. Was wollte er denn, sonst meldet er sich ja auch nicht?“

    Er wusste noch nicht so recht, wie er auf die plötzliche Erwähnung seines Sohnes reagieren sollte. Natürlich freute er sich, von ihm zu hören, doch da war noch etwas anderes, ein Gefühl, eine Ahnung vielleicht, die es ihm schwer machte, Oscar nicht zumindest unbewusst eine Absicht unterstellen zu wollen. Bates glaubte eigentlich, dass sie beide der Ansicht wären, dass es gut sei, den jeweils anderen ungestört sein Leben leben zu lassen – vielleicht hatte diese Nachricht deshalb Verunsicherung in ihm ausgelöst, weil sie es gewagt hatte, eine Selbstverständlichkeit in Frage zu stellen. Anne zog ihre Handschuhe aus, legte sie auf das Fensterbrett und setzte sich zu ihm.

    „Er will verreisen“, begann sie mit gehobenen Mundwinkeln, „gleich morgen. Und da wollte er sich heute noch verabschieden.“

    „Hm“, machte Bates und schenkte ihnen ein. „Will er zum Essen kommen?“

    „Das hat er nicht gesagt. Nur, dass er morgen für ein paar Tage ins Ausland muss und vorher noch Tschüss sagen will. Und ob wir…“

    Bates starrte zerstreut in das Feld hinter dem Garten und sagte nichts. Anne schlug die Beine übereinander.

    „Freust du dich denn nicht? Dein Sohn! Wie lange habt ihr euch nicht mehr gesehen?“

    „Ein halbes Jahr vielleicht, mehr oder weniger. Nein, das war … letzte Weihnachten, glaube ich. Aber“, er nahm einen großen Schluck vom Cider, „er reist doch ständig durch die Welt, springt für diese Firma zwischen allen Regionen herum… Du wolltest noch etwas sagen?“

    „Ja. Er wollte nämlich wissen, ob wir noch ‚Platz hätten‘ auf dem Hof. Er hat es ganz schnell gesagt, ich kam gar nicht mehr dazu nachzufragen – aber den haben wir wohl.“

    „Sind Evelyn wohl die Zimmer ausgegangen? Naja“, er faltete die Hände über dem Bauch, „wir werden es ja sehen.“


    Es war ein gewaltiger Lärm, giftig und penetrant, vor allem aber so, so zermürbend. Bates stand mit Anne in der Einfahrt vor Oscars schwarzer Limousine und konnte sich kaum auf den Mann vor ihm konzentrieren, so sehr ging ihm das Kläffen des kleinen Hundusters, welches aus der hinteren Autotür gesprungen war und jetzt um Oscars Beine herumtänzelte, auf den Zeiger. Gleichsam ärgerlich fixierten sie alle drei den überdrehten Köter, Begrüßungsversuche wären unter seinem Gebell einfach untergegangen. Oscar hatte ein paarmal Luft geholt, war aber immer sofort wieder unterbrochen worden und stieß den angestauten Atem schließlich in einem tiefen Seufzer aus, als das Hunduster zurück in das Auto hüpfte und vorerst Ruhe gab. Sie umarmten sich.

    „Dad!“ Oscars Lächeln wollte aufrichtig wirken, doch man sah ihm an, wie ungewöhnlich diese Situation für ihn war. Sein Vater konnte dies voll und ganz nachvollziehen, auch er kriegte es nicht besser hin.

    „Oscar. Schön, dich wieder einmal zu sehen. Oder euch.“ Er nickte zur Limousine, in der das Hunduster verschwunden war und glaubte zu verstehen, warum Oscar gestern nach der Auslastung ihres Heims gefragt hatte. „Ich nehme an, das Großmaul braucht eine Bleibe, wenn sein Herrchen verreist?“

    Etwas ertappt glättete Oscar sein Jackett. Fast wirkte er, als wäre er einer großen Enthüllung beraubt worden. „Nun, gewissermaßen, ich… Das Haus steht die nächste Woche lang leer, Evelyn und ich sind leider beide ziemlich ausgelastet, da wollte ich noch fragen…“

    Anne lächelte bloß wissend, Bates bemühte sich um eine erwartungsvolle Miene, wohl ahnend, was jetzt gleich kommen würde.

    „Ob wir dem Kläffer nicht einen Platz unter dem Ofen freimachen können während ihr weg seid, hm.“

    „Richtig.“ Oscar neigte den Kopf und blickte dann noch einmal zum Auto. „Es tut mir leid, dass ich euch so damit überfalle, aber es kam wirklich das eine zum anderen und uns fehlte einfach die Zeit, einen Sitter aufzutreiben…“

    Aber da war noch etwas, oder besser gesagt – jemand. Sie schauten sich an, schauten dann zu Oscar, der woanders hinschaute und ließen das Schauen dann sein.

    „Und Belaine?“

    „Belaine wäre“, kurzzeitig schimmerte der eingefleischte Geschäftsmann durch Oscars umgängliches Exterieur, „inbegriffen. Belaine? Kommst du bitte grüßen?“

    Für Oscar schien die Sache bereits besiegelt zu sein, sein Vater hingegen kam sich ordentlich dumm vor. Nicht einmal kontra geben konnte er diesen übereifrigen Plänen, die um ihn herum ohne seine Zustimmung geschmiedet worden waren. Doch noch dümmer wäre er sich vorgekommen, wenn er seiner überschaubaren Begeisterung nun vor seiner Enkelin Luft gemacht hätte – die stieg nämlich gerade aus, das unsägliche Hunduster fest umklammert. Sie vollführte ein eigenartiges Tänzchen beim Versuch, die Schuhe auf dem von dem inzwischen aufgekommenen Niesel feuchten Boden sauber zu halten, ein so sinnloses wie zeitraubendes Unterfangen. Dann stellte sie sich kerzengerade neben Oscar und reichte ihm und Anne wie einstudiert die Hand.

    „Hallo Opa. Hallo Oma. Danke, dass ich bei euch bleiben darf.“

    Anne ging in die Hocke und umarmte sie, Bates musterte Oscar kritisch. „Du hast ja Nerven. Das nächste Mal wäre eine Ankündigung nicht verkehrt, aber wenn sie jetzt schon da ist…“

    „Ach, ich wünschte, ich hätte euch früher informieren können, aber bis gestern Abend wussten wir noch gar nicht, wie lange ich weg sein würde – und für eine Woche können wir Belaine unmöglich alleine zuhause lassen.“

    „Na dann. Etwas Landluft wird ihr bestimmt guttun, wir können auf sie aufpassen.“ Inzwischen wollte er einfach einen Schlussstrich unter diese Angelegenheit setzen.

    „Danke, Dad. Das ist wirklich… großzügig“, sagte er, als hätte er irgendwem eine Wahl gelassen. „Hier… Belaines Kindermädchen haben eine Liste gemacht mit ihren Essgewohnheiten und den Kanälen, die sie schauen darf.“ Er überreichte ihm einen Zettel. „Um zehn sollte sie im Bett sein, aber ich vertraue euch ohnehin. Mich hast du ja auch nicht allzu schlecht hingebogen.“

    Er lachte, Bates lachte nicht, zumindest nicht innerlich. Oscars Auftauchen und die übereilte Forderung, die er mitgebracht hatte, hatten ihn nicht besonders empfänglich für Erinnerungen an früher gemacht. Trotzdem nahm er die Liste an sich und nickte dem selbstgerechten Weltenbummler, den er großgezogen hatte, bemüht verständnisvoll zu.


    Am nächsten Morgen war es neblig, als hätte sich die allgemeine Unklarheit, die den gestrigen Abend umrissen hatte, auf die Natur übertragen. Bislang war Bates aus seiner Enkelin nicht wirklich schlau geworden, bestenfalls hatte sie sein Gedächtnis aufgefrischt. Acht Jahre alt war sie, besuchte eine private Schule in Twindrake und war seit neuestem, wie er bereits mitbekommen hatte, Besitzerin eines Hundusterwelpens. Nott hieß das Untier, und es war exakt so laut und volatil, wie der erste Eindruck angedeutet hatte. Ansonsten war Belaine bemerkenswert verschlossen geblieben.

    Heute wollten sie mit Nott spazieren gehen. Mit Anorak und Schal wartete Bates in der kalten Morgenluft auf Belaine, sie ließ sich Zeit. Schließlich erschien sie mit einem bereits aufgedrehten Welpen an der Leine und sie machten sich auf zur Route 11.

    Dieser Weg gehörte zu Bates‘ liebsten Landstrichen der Region, selbst wenn der Nebel die Sicht auf das Meer verdeckte. Der Wald zu ihrer Rechten zeigte sich von seiner farbenfrohsten Seite, nicht aufdringlich, sondern würdevoll in seiner Pracht, eine mystische, morgendliche Stille ausstrahlend, die nur von den gelegentlichen Schreien der Vogelpokémon ergänzt wurde. Der Kiesweg unter ihren Füssen knirschte, während Bates Nott mit einem Stock beschäftigte. Laut Belaine war er ganz verrückt nach Apportieren, doch sie hatte sich beim Werfen des dreckigen und nassen Stöckchens so sehr geziert, dass ihr Großvater ihr die Bürde abgenommen hatte. So gingen sie über die Anhöhe über dem Strand und bogen dann ab in den Wald. Dies war nicht Bates‘ gewöhnliche Spazierroute, denn er befürchtete, dass es ihre Außergewöhnlichkeit schmälerte, wenn er ihr zu oft folgte; doch heute war ihm ganz besonders danach, nicht zuletzt wegen dem verträumten, verwachsenen Teich, zu dem sie schließlich gelangten. Schwerfällig ließ sich Bates auf die modrige Bank am Ufer fallen, Belaine kletterte deutlich agiler auf den Platz neben ihm. Sie starrten auf das neblige Wasser und die Ringe, die die vom Blätterdach fallenden Tropfen auf der Oberfläche hinterließen, und sagten eine Zeit lang nichts. Belaines immer etwas forschende Stimme durchbrach das Schweigen als erstes.

    „Gibt es hier wilde Pokémon?“

    „Die gibt es bestimmt. Vielleicht sehen wir welche, wenn wir genau hinschauen.“

    „Aber… Sind die nicht gefährlich?“

    „Hm. Nein. Die Pokémon sind nur gefährlich, wenn man ihnen gefährlich wird. Und wir“, er ließ einen flachen Stein über den Teich springen, Belaine folgte seinem Weg fasziniert, „wollen ihnen bestimmt nichts Böses. Stimmts?“

    Er lächelte nachdenklich, Belaine ließ die Beine baumeln. „Nein, wir tun nichts Böses. Aber wenn ein Pokémon wirklich böse wäre… Was tun wir dann? Hast du ein Pokémon?“

    Er schüttelte den Kopf. „Nicht hier. Ein paar Wadribie und ihr Honweisel kennen mich und ich kenne sie, aber… Nein, ich habe keine Pokémon. Kann Nott uns etwa nicht beschützen?“

    Sie lachte, der Gedanke, dass Nott sich gegen ein wildes Pokémon behauptete, belustigte sie mehr als die unsichtbaren Kreaturen im Dickicht sie zu ängstigen vermochten. „Neeein, Nott ist noch zu klein. Aber er lernt gerade Glut! Nott, mach Glut!“

    Das Hunduster sprang auf, stellte sich vor die Menschen auf der Bank und blickte sie schwanzwedelnd an, machte aber keinerlei Anstalten, Belaines Auffoderung nachzukommen. Sie wiederholte sich und er bellte.

    „Wir üben noch. Manchmal macht er Feuer, aber er weiß noch nicht, dass das Glut heißt…“

    Bates aber schaute an Nott vorbei zum anderen Ende des Ufers und entdeckte dort etwas.

    „Warte, Belaine. Schau mal… Siehst du dort drüben, der Fleck mit dem umgeknickten Schilf? Dort könnte ein wildes Pokémon sein, vielleicht ein Branawarz.“

    Er wies auf besagte Stelle im Schilf und Belaine folgte seiner Hand. „Können wir das anschauen gehen?“, flüsterte sie, angetan von der Gelegenheit, die sich ihnen hier gerade bot. Bates nickte. „Aber wir müssen leise sein.“

    Leise waren sie durchaus, als sie um den Tümpel schlichen, Nott hatten sie an die Bank gebunden. Das dichte Schilf erstreckte sich auch abseits des Wassers in den Wald, sodass sie am Ufer entlang nur langsam vorankamen. Als sie das Versteck des wilden Pokémons erreichten, gingen sie beide in die Hocke und Belaine reckte den Hals. Die hohen Halme waren stark lädiert von was auch immer sich dort breitgemacht hatte, ein blauer Körper, nur knapp über der Wasseroberfläche. Im selben Moment, in dem Belaine ängstlich nach seiner Hand griff, dämmerte es Joseph Bates, dass es kein Branawarz war, das sich hier im Schilf verbarg.

    Opa…?“

    Bekleidet mit einer blauen Windjacke trieb im idyllischen Teich eine Frau, deren schulterlanges dunkelbraunes Haar sich im Wasser um ihr untergetauchtes Gesicht auffächerte. So lag sie regungslos in der eisigen Brühe, und während sich die Natur um sie herum langsam auf den Winter vorbereitete, hatte sie ihre Ruhe bereits gefunden.




    Es ist das heiß erwartete Belaine Bates-Prequel, zumindest so halb. This ain't about her. Seht wie ich hier dem fast schon vergangenen NaNoWriMo hinterherrenne, seht wie ich mich an einer Fanfiction versuche.

  • Hallo,


    von dem Prequel mit Belaine in einer Nebenrolle hast du ja bereits vor einiger Zeit erzählt. Angesichts der Umstände wird auch relativ klar, in welch guten Verhältnissen sie aufgewachsen ist. Gleichzeitig lässt Oscar anfangs seinem Missmut jede erdenkliche Luft, bis er sich mit der nicht abgesprochenen Situation einigermaßen arrangiert hat. Dadurch macht er auf mich einen etwas grummeligen, aber grundsätzlich nahbaren Eindruck als Person. Da gegen Ende des ersten Kapitels eine Leiche auftaucht, bin ich gespannt, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Kriminalfälle lese ich doch eher selten, allerdings ist dir der bisherige Aufbau gelungen.


    Wir lesen uns!

  • Was uns die Welt vor die Füße wirft


    Kommissar Moore aus Twindrake hatte angeboten, sie im Dienstwagen nach Hause zu bringen. Bates hatte nichts dagegen einzuwenden gehabt – natürlich war er sich bewusst, dass danach ein ernstes Gespräch auf ihn wartete, doch das stand er lieber bei Kaffee und Zimmertemperatur durch als draußen im kalten Regen. Während der gesamten Fahrt hatte Belaine kein Wort gesagt. Zwar hatte Moore ein paar Versuche gemacht, ihr ihre Version der Geschichte zu entlocken, doch Bates‘ ungehaltener Ausruf, er sollte das arme Kind in Ruhe lassen, hatte ihn eines Besseren belehrt. Als sie auf dem Hof ankamen, war das Wetter mindestens genauso trüb die die Gemüter. Sie stiegen aus, traten sich die Schuhe auf der Fußmatte ab und gingen hinein.

    Drinnen erwartete sie Anne, die Moore, den sie noch aus Bates‘ aktiver Zeit kannte, gerade freudig begrüßen wollte, doch die mehr als langen Gesichter verrieten, dass jetzt keine gute Zeit war, Nettigkeiten auszutauschen.

    „Magst du kurz Belaine nehmen“, fing Bates dumpf an, „Ich muss noch schnell etwas mit dem Kommissar besprechen.“

    Er geleitete Moore in die Küche und bat ihm einen Stuhl an. „Nun denn. Was darf es sein, Kaffee? Schnaps? Ich habe von der Nachbarin diesen Kirsch bekommen, der ist wirklich…“

    „Bates“, unterbrach ihn Moore, „ich schätze die Gastfreundschaft, aber die Arbeit geht vor. Du scheinst dich gut im Ruhestand eingelebt zu haben und das gönne ich dir, aber bitte lass uns erst über die Leiche reden.“ Er hängte seine Jacke auf den Stuhl und schaute sich in der Küche um. „Aber… Kaffee.“

    Als der Kaffee auf dem Tisch stand, setzte sich auch Bates. „Ich hasse das, Moore. Es gibt ‚zur falschen Zeit am falschen Ort‘, und dann gibt es ‚Leichenfund beim Spazierengehen mit der Enkelin‘. Seitdem du übernommen hast, dachte ich eigentlich, dass die nächste Leiche, die in meinem Leben eine Rolle spielen wird, meine eigene sein wird.“

    Wie um die Aussage zu unterstreichen, holte er aus der Brusttasche sein Zigarrenetui und zündete sich eine an.

    „Aber sag: Was willst du noch von mir wissen? Mehr als die Zeit, als wir sie gefunden haben, kann ich dir auch nicht geben.“

    „Vielleicht… vielleicht. Aber vielleicht kann ich dir etwas geben.“

    „Schlag es dir aus dem Kopf, Moore. Ich habe damit nichts mehr zu tun und will es auch nicht mehr haben. Momentan frage ich mich nur, was ich Belaine erzählen soll.“

    Anstatt auf ihn einzugehen, zog Moore einen Plastikbeute als der Jacke. Darin befand sich ein noch nasser Ausweis.

    „Melissa Zenk. Buchhalterin bei Devon, achtundzwanzig Jahre alt, alleinstehend, wohnte in Twindrake. Man hat sie mit mehreren Stichen in den Rücken getötet – zumindest das dürfte dir auch aufgefallen sein, oder?“

    „Ich habe nicht hingeschaut. Woher weißt du das überhaupt jetzt schon alles?“

    „Die Devon Corporation ist wohl sehr transparent mit den Informationen ihrer Angestellten. Zenks Name hat dem Internet ausgereicht, um uns ihren Hintergrund mitzuteilen.“

    Ein ungutes Gefühl beschlich Bates, als er an seinem Kaffee schlürfte. „Devon also.“

    „Richtig, Devon. Wenn ich mich richtig erinnere, hast du da… Kontakte?“

    Das ungute Gefühl verstärkte sich. Der seltsame Austausch mit Oscar gestern war das eine gewesen, erneut mit ihm Kontakt aufzunehmen, diesmal wegen einer ermordeten Angestellten, etwas ganz anderes.

    „Oscar ist nicht da.“

    „Du hast ein Handy, Bates. Ich erwarte nicht, dass du uns mit einem Anruf bei Oscar Bates Zenks Mörder lieferst, aber vielleicht kann dir dein Sohnemann etwas über die Beziehungen der Toten verraten, vielleicht hatte sie Konkurrenten, Feinde, irgendwas, könnte ja sein. Wenn wir dort antanzen, laufen in den Anwaltskanzleien der Region gleich die Leitungen heiß, aber dir gegenüber könnte er etwas offener sein.“

    Bates seufzte, stand auf und öffnete den Kirsch. „Ich arbeite nicht mehr für euch, Moore. Ich arbeite gar nicht mehr.“ Um seiner Aussage Nachdruck zu verleihen, goss er sich ein Gläschen ein und kippte es herunter. „Natürlich ist es schade um diese Frau, aber… Ihr habt die letzten zwei Jahre auch ohne mich hingekriegt, ihr werdet auch dieses Mal den Mörder packen.“

    „Ich verstehe. Schade.“ Sie schwiegen. Aus dem Wohnzimmer drangen die Geräusche des Fernsehers, irgendein Pokémon-Wettkampf wurde übertragen. Gelegentlich hörte man Belaines Stimme, die Anne über die Feinheiten des Pokémon-Kampfes belehrte. Moore trank seinen Kaffee aus.

    „Deine Enkelin also. Wohl ein aufgewecktes Mädchen – sie scheint das Ganze zu wegzustecken.“

    „Ich hoffe es.“ Auf einmal fühlte sich Bates in seiner Starrsinnigkeit schlecht, fühlte sich schlecht, den Kommissar, der nur seine Arbeit tat, so abblitzen zu lassen. Doch er hatte gesagt, was er sagen wollte. „Hör zu, Moore. Ich werde Oscar anrufen, aber dann ist Schluss. Wenn ich etwas erfahre, ist das gut. Wenn nicht, ist das für mich auch gut. So oder so endet damit meine Beteiligung an diesem Fall, aber… ich drücke euch die Daumen.“

    „Danke.“ Moore stand auf und nahm seine Jacke. „Dann hoffe ich, dass ich von dir höre.“

    „Oh, das hoffe ich auch – und das nächste Mal musst du meinen Kirsch probieren.“


    Nach dem Abendessen stand Bates auf der Veranda und lauschte dem Klingeln seines Telefons durch das sanfte Prasseln des Regens. Drinnen saß Belaine und drückte auf dem ihren herum, es war schwierig einzuschätzen, wie sie den heutigen Morgen verarbeitet hatte; Anne gegenüber hatte sie ihre Erlebnisse nur oberflächlich berichtet und das Thema danach nicht mehr angeschnitten, Bates machte sich Sorgen. Dann knackte die Leitung und er war mit den Gedanken wieder in der Gegenwart.

    „Dad?“

    „Oscar, hallo. Du, ich…“, er suchte nach Worten, „wir haben ein Problem.“

    „Belaine? Was hat sie…“

    „Nein, nicht Belaine. Es geht um eine Melissa Zenk, die bei Devon gearbeitet hat – sagt dir der Name etwas? Buchhalterin war sie wohl.“

    „Melissa Zenk, ja…“, einen Moment lang war es still, Oscar schien zu überlegen, „ja, der Name sagt mir etwas – warte, sagtest du, sie war…?“

    „Sie ist tot, ermordet, seit heute Morgen. Wir haben sie in einem Tümpel auf der Route 11 gefunden.“

    Am Telefon war es schwierig zu deuten, wie Oscar die Nachricht aufgefasst hatte. Vorerst sagte er gar nichts, schließlich ein Räuspern. „Bedauerlich. Die Welt ist schlecht. Jedenfalls danke, dass du-“

    „Warte, warte – kanntest du sie? Hast du eine Ahnung, wer Melissa Zenk erstechen und in einen Teich werfen würde, hatte sie Feinde oder…“

    „Warum fragst du das?“, kam es vorsichtig aus dem Hörer, „Hat dich die Polizei etwa wieder eingespannt?“

    Bates wollte schon fragen, warum Oscar fragte, warum er das fragte, ließ es aber bleiben. „Nein. Nein, es ist… persönliche Neugierde, alte Gewohnheit, was weiß ich. Wahrscheinlich wirklich die Gewohnheit.“

    „Dann muss ich dich leider trotzdem enttäuschen. Weder kannte ich Zenk persönlich, noch habe ich momentan die Kapazität, um ihren Lebenslauf oder dergleichen zu überfliegen. Sonst noch etwas? Grüß mir Belaine, ja?“

    Ernüchtert über die Entwicklung des Gespräches starrte Bates in das abendliche Dunkel hinaus und ließ Oscar ziehen. „Nein, sonst nichts. Mache ich. Gute Nacht, Oscar.“

    Er legte auf. Eine tiefe Unzufriedenheit hatte von ihm Besitz ergriffen, ein kalter, bleierner Ärger, der sich bereits nach Moores Besuch angeschlichen und ihn inzwischen fest im Griff hatte. Der Kommissar hatte seine Absage viel zu schnell akzeptiert und Oscar hielt ihn anscheinend nicht für den richtigen Empfänger der Informationen, die er offensichtlich hatte. Plötzlich schien ihm das Altern wie ein Fluch, ein unaufhaltsamer Prozess des Zerfalls, dessen erstes Opfer das eigene Renommee war. Er ging nach drinnen, gab Anne einen Kuss und nahm sich Schirm und Mantel. Selten hatte es einen besseren Zeitpunkt für einen Ausflug in die Kneipe gegeben.


    Auch unter der Woche war die Waage abends gut besucht, von Leuten, die für den nächsten Morgen keinen Wecker zu stellen hatten – Leute wie Joseph Bates. Am Stammtisch saßen die Stammkunden: Bartholomew Mitch, der Geizkragen, der mit seinem Vermögen überall hätte sein können, aber jeden Tag in der Waage verbrachte; Katerine Daems, deren Mann laut akzeptiertem Kalender vor zehn Jahren gestorben war, nach ihr aber erst gestern; und der alte Dvorsky, der zwar nicht viel älter war als die anderen, dem bisher aber kein besseres Epitheton gegönnt worden war. Bates setzte sich zu ihnen und erkannte sogleich, dass er auch hier keine Ruhe vor Melissa Zenk finden würde.

    „Das hat überhaupt nichts mit Misstrauen zu tun“, ereiferte sich Mitch, „ich sage nur, dass die Leute von heute roher und gewaltbereiter seinen als früher. Und andere Zeiten erfordern nun einmal ein anderes Anpacken.“

    „Das sagst du so leicht“, spöttelte Daems, „wenn du doch allerhöchstens noch den Autoschlüssel für die zweihundert Meter hierher anpackst. Aber nur zu, sprich weiter, vielleicht kann dich ja unser Dorfbulle aufklären, dass dein Gewäsch nicht nur dumm, sondern auch gesetzeswidrig ist.“ Sie hob ihr Bier Bates entgegen. „Hallo Joe. Du kommst gerade richtig – da stirbt eine Frau – einfach so – und Bart will sogleich den Überwachungsstaat einführen.“

    „Ich Idiot. Was hat mich nur geritten, zu glauben, dass ich hier diese verdammte Leiche aus dem Kopf kriege.“ Er hob die Hand und gab der Kellnerin einen Wink, Dvorsky lachte pfeifend. „Passiert ja sonst nichts.“

    „Die Aasfresser müssen sich mit dem begnügen, was sie finden“, blähte sich Mitch wieder auf, „die Welt dreht sich inzwischen schneller, als wir zusehen können. Dann reden wir halt über alles, was sie uns vor die Füße wirft.“

    Bates brannte sich eine Zigarre an. „Schon gut, schon gut. Ihr habt ja recht.“

    „Habt ihr denn schon eine Spur?“, wollte Daems wissen. Bates schaute böse und zielte mit der Zigarre auf sie. „Dünnes Eis, Katie. Ich will nichts damit zu tun haben. Moore wird das schon richten.“

    „Und darum sage ich“, sah Mitch seine Chance erneut gekommen, „dass man den Leuten einfach etwas mehr über die Schulter schauen sollte! Mit der Technik von heute – meine Tochter, die hat ein Felilou, dem wurde ein Chip eingepflanzt, jetzt weiß sie ganz genau, wo es überall herumstreunt – so etwas brauchen wir, zack, zack! Dann bräuchten die Herren bei der Polizei nur nachzusehen, wer sich am Tatort“, er betonte das Wort Tatort, als wäre es ein gar exotischer Ausdruck, „so herumgetrieben hatte, als diese Frau ermordet wurde. Stattdessen bauen diese Wissenschaftler lieber“, mit der Hand wedelnd suchte er nach Worten, „fliegende Schiffe und… und Itemradars. Wozu soll ein Schiff denn fliegen? Ein Schiff schwimmt im Wasser, reicht das etwa nicht?“

    Dvorsky lachte wieder, Mitch fand das nicht zum Lachen. „Da lachst du, was? Warst wahrscheinlich Kapitän dieser Höllenmaschine, du… du Anarchist!“

    Die Kellnerin kam zu ihrem Tisch und sie bestellten eine weitere Runde. Mitchs Äußerungen belustigten sie ungemein.

    „Gar nichts war er“, entgegnete Daems.

    „Gar nichts war ich, „pflichtete ihr Dvorsky bei. „Ein Sponsor vielleicht, eine Unterschrift. Klang wie eine gute Sache damals, diese Plasmas. Mag den Gedanken immer noch, gebe ich zu. Aber“, er schob sich die Dritten, die etwas verrutscht waren, zurecht, „jetzt bin ich zu alt, um die Welt zu verbessern.“

    „Einen Scheiß wollten diese Spinner verbessern.“ Mitch nahm sein Bier entgegen, der Rest der Runde tat es ihm gleich. „Womit mein Punkt noch immer steht: Die Welt ist voll mit“, er gestikulierte wild, „Verrückten! Manche sind harmlos, so wie du, anderen geben ihren Schiffen Flügel und frieren Städte ein. Und wir, die Normalen, wissen erst, zu welcher Art Verrückte sie gehören, wenn sie ihre verrückten Späßchen bereits getrieben haben. Ist es denn wirklich zu viel verlangt, die Verrückten im Auge zu behalten? Oder sie gleich einzusperren?“

    Bates war nur froh, dass Zenk nicht mehr das Thema war. Dafür nahm er auch Mitchs Gezeter in Kauf. „Ein Träumer bist du, und ein Schuft. Du kannst Leute nicht für etwas einsperren, das sie nur denken. Wenn sie etwas verbrechen, werden sie eingebuchtet, vorher nicht. Und verrückte Gedanken sind kein Verbrechen.“

    Daems klatschte hämisch. „Da hast du es, du alter Bock, direkt von der Schmiere höchstselbst. Wie stellst du dir das überhaupt vor, nach Verrückten zu suchen? Was, wenn der Mörder“, Bates Laune sank wieder, „gar nie verrückt war, sondern rational und besonnen beschlossen hat, heute eine Frau im Wald umzubringen? Vielleicht war er kerngesund, als er sie getötet hatte. Vielleicht war er sogar im Recht.“

    Mitch stierte angestrengt vor sich hin und mahlte mit dem Kiefer. „Dann brauchen wir eben die Chips, sage ich doch. Das Felilou beschwert sich auch nicht darüber, das merkt wahrscheinlich gar nicht, dass es einen hat.“

    „Damit kannst du einen Mord auch nicht verhindern“, warf Dvorsky abgeklärt ein, „und vor allem kannst du den Leuten ihre verrückten Gedanken nicht verbieten. Was in ihrem Kopf passiert, geht niemanden sonst etwas an – erst, wenn die Gedanken aus dem Kopf rausspringen, hat es die Polizei zu interessieren. Stimmts, Joe?“

    Bates nickte nur, er war mit Trinken beschäftigt. Mitch schmollte. „Zum Glück geht es mich nichts an, was in deinem Abweichlerkopf passiert, Dvorsky. Kam dein Vater nicht ohnehin aus Sinnoh?“

    So ging das noch eine ganze Weile hin und her.


    Es war halb zwei, als Joseph Bates unsicheren Schrittes den Heimweg in Angriff nahm. Noch leuchteten die Straßenlaternen, sodass er sich wenigstens auf seine Augen verlassen konnte, wenn ihn schon sein Gleichgewichtssinn nicht mehr unterstützte. Im Nachhinein konnte er nicht mehr genau bestimmen, warum er eigentlich am Rande des Dorfes, unter der letzten Laterne, vor den letzten zweihundert Metern zum Hof, zum Handy gegriffen hatte. Persönliche Neugierde, alte Gewohnheit, was weiß ich. Er wählte Sterling Halls Kontakt aus und wartete geduldig, bis sich dieser schließlich meldete.

    „Yes, Herzchen?“

    „Sterling.“

    „Joe, was um alles… Es ist halb zwei in der Nacht.“

    „Zum Glück hat das Kommissariat deine scharfe Auffassungsgabe auf seiner Seite. Grüß dich.“

    „Bist du betrunken? Komm schon, jetzt ist nicht der richtige…“

    „Unwichtig, unwichtig“, lenkte Bates schnell ein, „wichtig ist Melissa Zenk.“

    Sekunden vergingen, bis Hall antwortete. „Du bist unmöglich, weißt du das? Heute Nachmittag kam Moore geladen wie ein Zebritz reingestürmt und wünschte sämtliche Kräfte der Natur in die Zerrwelt – wegen dir. Hast ihm wohl die kalte Schulter gezeigt, das ist er sich nicht mehr gewohnt.“ Er kicherte. „Und jetzt rufst du zu nachtschlafender Stunde an und willst mit mir über Zenk plaudern. Also, was gibt es, das Moore nicht hören darf?“

    „Langsam jetzt. So weit will ich gar nicht gehen. Ich möchte nur…“, er überlegte, „im Bilde sein. Moore kann mich anflehen bis er schwarz wird, aber… Ich will mich nicht einmischen, verstehst du, aber wenn ich eine Tote beim Spazieren finde, kann ich die nicht einfach so vergessen.“

    „Ein Zaungast willst du sein.“

    „Nenn es, wie du willst. Das ist mir egal, aber könntest du mir nicht einen kleinen Gefallen tun-“

    „Und ein wenig Ausplaudern, was wir so nachforschen? Ha!“ Hall hatte offensichtlich Freude an Bates innerem Zwist. „Kriminalkommissar Bates hätte geschäumt, wenn hinter seinem Rücken Informationen geteilt worden wären.“

    „Kriminalkommissar Bates züchtet jetzt Wadribie. Ich bin nur ein alter Mann, der von seiner Blindheit aufgefressen wird.“

    Wieder schwieg das Telefon, dann seufzte Hall. „Komm am Freitag ins Präsidium. Moore hat dann frei, falls es dir darum geht. Vielleicht haben wir bis dahin etwas, denn momentan ist Zenk ein frustrierend unbeschriebenes Blatt. Und sollte der Mord wirklich mit Devon zusammenhängen, wird es noch schwieriger.“

    „Es geht mir nicht um Moore, der kann mir gar nichts. Der freut sich doch auf den gemeinsamen Kirsch demnächst. Ich will nur… mehr wissen. Auf dem Laufenden gehalten werden.“

    „Soso. Wenn ich nicht mit dem engagiertesten Imker der Region sprechen würde, hätte ich gesagt, dass du deine eigenen kleinen Ermittlungen anstellen willst. Aber da ist absurd, nicht wahr? Denn wenn dem so wäre“, Hall kostete den Moment aus, „wäre ich beinahe verleitet, einen gemeinsamen Informationsaustausch vorzuschlagen. So unter ehemaligen Kollegen, weißt du.“

    „Ja, ja, verdammt. Dann eben so. Ich höre mich ein wenig um, ihr lasst eure Spurensicherer und Forensiker Wunder wirken und wir beide bleiben in Kontakt.“

    „Ist schön, dich wieder im Team zu haben, Joe.“

    „Du hast Nerven!“

    Hall lachte. „Keine Angst, ich verliere kein Wort darüber. Nichts läge mir ferner, als deinen Stolz anzukratzen.“

    Bates wusste nicht, was er erwidern sollte. Sein Kopf rauschte. „Danke, Sterling. Du bist ein Schatz.“

    „Immer doch, mein Lieber. Gute Nacht.“

    „Gute Nacht. Und grüß mir dein Herzchen.“




    Hallo,


    von dem Prequel mit Belaine in einer Nebenrolle hast du ja bereits vor einiger Zeit erzählt. Angesichts der Umstände wird auch relativ klar, in welch guten Verhältnissen sie aufgewachsen ist. Gleichzeitig lässt Oscar anfangs seinem Missmut jede erdenkliche Luft, bis er sich mit der nicht abgesprochenen Situation einigermaßen arrangiert hat. Dadurch macht er auf mich einen etwas grummeligen, aber grundsätzlich nahbaren Eindruck als Person. Da gegen Ende des ersten Kapitels eine Leiche auftaucht, bin ich gespannt, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Kriminalfälle lese ich doch eher selten, allerdings ist dir der bisherige Aufbau gelungen.

    Ich habe dazu gar nicht mehr zu sagen außer danke 🙏 Noch ist der Aufbau im Gange, Worldbuilding etc. aber es freut mich ungemein, dass ich Lesende habe :D

  • Hallo,


    da ist er ja: Der klassische Aufbau über den Umstand, dass der sich eigentlich in Rente befindliche Kommissar nun doch gebeten wird, bei den Ermittlungen zu helfen, bis er schließlich selbst ausreichend Interesse aufbaut, um außerhalb von Schachtelsätzen seine eigene Neugier zu befriedigen. Letztendlich kam dabei noch nicht so viel heraus. Was ich hervorheben möchte, sind die Dialoge mit anderen Charakteren. Die Unterhaltung mit Hall war sehr natürlich aufgezogen und die Menschen in der Bar machten öfter als einmal davon Gebrauch, gesellschaftskritisch zu reagieren. Hier hast du gut aufgezeigt, dass die Welt lebt und sich dreht.


    Wir lesen uns!

  • Huhu Ulti ^-^


    Ich habe eben die ersten beiden Kapitel deiner Geschichte gelesen und wollte kurz festhalten, dass mir dein bisheriger Aufbau wirklich ausgesprochen gut gefällt. Nachdem Bates bereits im ersten Absatz des ersten Kapitels sehr greifbar eingeführt wird, ist es vor allem der Kontrast zwischen der absolut niedlichen Glut-Szene mit dem Hunduster und dem durchaus überraschenden Ende desselben Kapitels, welcher positiv hervorzustechen weiß. Man wird beim Lesen zunächst in eine angenehm vertraute Stimmung versetzt, wodurch das vorab bereits nachdrücklich angedeutete Genre ein wenig in Vergessenheit gerät. Die genretypische Entdeckung der Leiche wirkt auf diese Weise sodann enorm überraschend, sodass man mit Bates und seiner Enkelin wunderbar mitfühlen kann. Der Cut zum Ende des Kapitels ist gut gesetzt, da zu diesem Zeitpunkt eine enorme Spannung besteht, welche das Interesse am Weiterlesen fördert. Die Gespräche, welche in der Folge im zweiten Kapitel entstehen, zeugen von einer enormen Melancholie, welche nicht bloß durch die allgemeine Situation, sondern vor allem auch durch die steten Verweise auf Alter und Alkohol getragen wird. Insbesondere das Gespräch in der Kneipe wirkt lebendig und abwechslungsreich; dass sich Bates dabei selbst eher bedeckt hält, eröffnet einen interessanten Einblick in die Welt. Auch das Ende des zweiten Kapitels macht durchaus neugierig, da die Ermittlungen für Bates nun wohl allmählich beginnen werden. Sprachlich gefällt mir deine Geschichte bisher ebenfalls sehr gut, sodass ich insgesamt gespannt bin, wie es weitergehen wird – auch wenn der NaNo inzwischen nun schon beendet ist. ^-^

  • Ulti

    Hat den Titel des Themas von „Der Graumaler [NaNoWriMo+]“ zu „Graue Tage [NaNoWriMo+]“ geändert.
  • Strauss


    Noch immer regnete es. Joseph Bates stand in der nasskalten Morgenluft unter seinem Regenschirm und wohnte schweigend Melissa Zenks Begräbnis bei. Um das offene Grab standen Menschen, zwar nicht viele, doch genug, um ihm die Sicht auf den Grund ihres Kommens zu verdecken – doch darum ging es ihm ohnehin nicht. Während ein Priester gegenüber der überschaubaren Versammlung seine Rede hielt, schaute er sich um. Eigentlich schaute er sich schon die ganze Zeit um, seitdem er angekommen war, aber hätte er damit aufgehört, wäre ihm nichts anderes übrig geblieben, als die schlechte Stimmung in ihrer Gänze einzulassen. Denn schlecht war sie. Kein Begräbnis war je ausgelassen und sollte es auch nicht sein, aber Zenks Bestattung übte eine besonders unangenehme Schwere auf den Friedhof aus. Die Bemühungen des Geistlichen, ihren Übertritt ins Jenseits in schöne Worte und Erinnerungen zu packen, zerliefen einfach im Niesel. Bates hörte ihm eine Weile zu und fragte sich schließlich, wie viel Wahrheit in seinen Worten steckte. Er kam zu keinem befriedigenden Schluss.

    Dann ebbte die Rede des Priesters ab und er übergab das Wort erst einer schlichten älteren Dame und anschließend dem Herrn, der sie während ihrer Trauerrede untergehakt hatte. Die schwermütigen Worte flossen einfach dahin, Bates ließ den Blick schweifen. Als der Mann ausgesprochen hatte, legte sich bleiernes Schweigen über die schwarz gekleidete Zusammenkunft. Bates musterte den Mann, der, wie er annahm, Zenks Vater war. Dessen gerötete Augen ruhten auf einer durchnässten jungen Frau in Bates‘ Nähe, in ihnen, unter der Last des Verlustes kaum zu erkennen, eine Aufforderung. Doch die Frau haderte offensichtlich mit sich selbst, mal glaubte man, dass sie sich sogleich in Bewegung setzen und zu Herr und Frau Zenk treten würde, dann war sie aber doch wieder wie erstarrt und begrub letztendlich ihr Gesicht in den schwarz behandschuhten Händen, von Bates Position aus war deutlich zu erkennen, dass sie weinte. Man drängte sie nicht weiter.

    Als die Zeremonie ihr Ende gefunden hatte, schritt Bates dennoch durch die sich auflösende Gesellschaft zum Grab und warf einen Blick hinein. Darin befand sich bloß ein nasser Sarg.

    „Ich kenne Sie nicht“, erklang plötzlich eine zittrige Stimme zu seiner Rechten. Er drehte sich danach um und fand sich der Frau gegenüber, die sich vorhin nicht hatte zu einer Trauerrede durchringen können. Auch sie war, wie alle Anwesenden, in schwarz gekleidet, trug aber über ihrem Kleid einen dunkelgrauen Regenmantel und keinen Schirm, sodass ihr die triefenden, wahrscheinlich hellbraunen Locken traurig im Gesicht klebten. Sie sah aus, als hätte sie keine Tränen mehr zum Vergießen übrig.

    „Und ich kenne Sie nicht. Wenn Sie es wünschen, können wir das ändern.“

    Sie bemühte sich um ein höfliches Lächeln und scheiterte. „Ruby Strauss.“

    „Joseph Bates.“

    Sie nickte emotionslos. „Sie… sind mir aufgefallen.“

    Bates fuhr sich mit der Hand über den Kiefer. „Tut mir leid. Ich wollte eigentlich schon länger einmal auf elektrisch umsteigen.“

    Sie starrte direkt auf den kleinen Schnitt in seinem Gesicht und wandte dann verlegen den Blick ab. „Nein, ich meinte nicht… Tut mir leid, seitdem Melissa…“, sie verzog das Gesicht, nass war es ohnehin schon, „ich bin verloren, ich weiß nicht, was ich...“

    Bates hielt seinen Schirm über sie, sagte nichts und wartete, bis sie sich wieder gefangen hatte.

    „Melissa wurde ermordet. Und Sie…“, ihre Schultern versteiften sich, „sehen aus wie ein Polizist. Also – wie ein guter.“

    Diesmal verspürte Bates keinen Unmut. „Vielleicht sehe ich noch so aus. Aber im Dienst bin ich schon lange nicht mehr.“

    „Was… was tun Sie dann hier? Kannten Sie Melissa auch?“ Nun schaute sie ihn wieder an, aus diesen verheulten braunen Augen.

    Dann war es an Bates, nicht mehr wohl in seiner Haut zu fühlen. „Ich habe sie gefunden. Beim Spazierengehen am Sonntag.“

    „Oh.“

    Der Regen spielte seine eintönige Melodie auf dem Schirm und Bates war sich noch immer nicht ganz sicher, was Ruby Strauss denn eigentlich zu sagen hatte. Also fragte er nach. „Sie waren befreundet?“

    „Ja. Wir hatten unsere Differenzen, aber…“, sie zog wenig damenhaft die Nase hoch und verlor sich in einem Flüstern, „sie war meine beste Freundin. Wir hatten eine Wohnung zusammen, und jetzt… Was soll ich jetzt bloß tun?“

    „Reden Sie“, hörte Bates sich sagen, „die Leute reden heute viel zu wenig miteinander.“ Den Gedankengang zu Oscar unterband er auf halber Strecke.

    „Das wird Melissa auch nicht wieder lebendig machen. Nein, Melissa braucht Gerechtigkeit. Und ich auch“, fügte sie beinahe kleinlaut hinzu.

    „Das wird sich ergeben, da bin ich mir sicher. Heutzutage kommt ein Mörder nicht mehr davon.“ Er hatte versucht überzeugend, aufbauend zu klingen, kaufte sich seine Aussage aber selber kaum ab. Ob Strauss es tat, konnte er in ihrem vergrämten Gesicht nicht erkennen.

    „Sie scheinen ja zu wissen, wovon Sie sprechen. Vielleicht haben Sie recht – mit dem Reden, meine ich. Aber bitte nicht hier, ich ertrage diesen Ort nicht mehr.“

    Bates konnte ihr nur beipflichten und nickte. „Kennen Sie das Nook am Pfefferwuchsplatz? Wenn Sie wollen, nehme ich sie gleich mit.“

    Sie starrte einige Momente lang das nasse Gras an und schien angestrengt nachzudenken. „Ich glaube, ich brauche jetzt erst einmal einen Moment für mich. Danke für das Angebot, aber… lieber morgen – sofern es Ihnen passt.“

    „Gerne. Und…“, Bates schalt sich innerlich, dass er sich bislang nicht um dieses Mindestmaß an Höflichkeit bemüht hatte, „mein Beileid.“

    „Ich danke Ihnen.“ Diesmal gelang ihr das Lächeln, wenngleich es noch immer von Trauer und Hilflosigkeit geprägt war. „Da wäre allerdings noch eine Sache…“

    „Nur zu.“

    „Ich“, sie schien mit sich zu ringen, „habe Angst, Herr Bates. Die Dinge, mit denen sich Melissa bis vor ihrem… bis vor kurzem beschäftigt hatte, waren wichtig. Wichtig genug, um deswegen zu sterben. Wenn ich eine Bitte an Sie richten darf: Bitte erwähnen Sie meinen Namen nicht, niemandem gegenüber. Ich vermisse sie, aber… ein allzu baldiges Wiedersehen würde uns beide unglücklich machen.“

    „Das verstehe ich. Ja, das verstehe ich. Aber…“, er schaute zum Himmel, wo der Regen aufgehört hatte zu fallen, „Sie vermitteln mir den Eindruck, als wären Sie zumindest ansatzweise im Bilde über die Umstände von Melissa Zenks Ableben. Warum wenden Sie sich nicht an die Polizei?“

    „Ich sollte wohl sagen: Ich fühlte mich meines Lebens nicht mehr sicher, sollte der Blick der Feinde, die sich Melissa gemacht hat, auch auf mich fallen. Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, aber ein bloßes Versprechen von Diskretion genügt mir bei der Polizei nicht. Devon ist mächtig, und der Arm des Gesetzes bestechlich. Und wer es nicht ist…“ Sie sprach nicht mehr weiter, sondern drehte sich stattdessen zu Zenks Grab um. Dann gingen sie zurück auf den Kiesweg und steuerten den Ausgang des Friedhofs an, während Bates den Schirm zusammenklappte und sich Strauss‘ Worte durch den Kopf gehen ließ. Sie gefielen ihm nicht.

    „Sie verdächtigen also Devon.“

    „Ich verdächtige nicht.“ Strauss war stehengeblieben und schüttelte sich Tropfen von den Ärmeln. Als sie ihn wieder anschaute, sprühte ihr Blick vor Eifer. „Ich weiß es.“

    „Hm.“ Ein kalter Schauer lief über Bates‘ Rücken. Oh, Oscar, tu mir das nicht an.

    „Morgen werde ich es Ihnen gerne erklären. Halb zehn?“

    Zerstreut nickte Bates. „Halb zehn ist gut.“

    Sie verabschiedeten sich und Bates schloss seinen Wagen auf. Als er sich hineinsetzte, sah er im Rückspiegel, wie Strauss, verlassen von dem plötzlichen Ärger, der sie gerade noch übermannt hatte, geknickt davonging. Instinktiv griff er zum Handy, öffnete die Kontakte und hatte den Daumen bereits über dem H platziert, da legte er es wieder weg und fuhr nach Hause.




    Derzeit findet sich mein strahlender Kadaver andauernd passierenden Geschehnissen ausgesetzt, weshalb ich Schreiben nicht unbedingt priorisiert habe. Um meine Geschichte trotzdem voranzubringen, habe ich mich heute für ein kürzeres Kapitel entschieden bzw. das geplante dritte Kapitel aufgeteilt - und damit niemand mit leereren Händen als sonst gehen muss, habe ich mir noch ein Titelbild zurechtgelegt sowie den Titel geändert - das Motiv der Geschichte bleibt erhalten, ihr Name aber dürfte nun ganzheitlicher sein und, in meinen Augen, schmissiger.
    Bevor ich mein Herz schneller schlagen lasse und auf eure wundervollen Kommentare eingehe, präsentiere ich nicht ohne Freude einige Reaktionen von außerhalb des Forums.


    Zitat von Harry Frankfurt, amerikanischer Philosoph

    Ulti H. stellt sich gegen den wachstumsorientierten Zeitgeist und beweist, dass man auch mit wenig wenig erreichen kann.


    Zitat von Königin Margarethe II von Dänemark

    Ich möchte Ulti H. nicht im Dunkeln begegnen. Eigentlich auch nicht tagsüber. Überhaupt erachte ich eine Begegnung mit Ulti H. als wenig wünschenswert.


    Zitat von prag aktuell

    Ulti H. erregt Aufsehen.


    Und nun zum real deal.

    Hallo,


    da ist er ja: Der klassische Aufbau über den Umstand, dass der sich eigentlich in Rente befindliche Kommissar nun doch gebeten wird, bei den Ermittlungen zu helfen, bis er schließlich selbst ausreichend Interesse aufbaut, um außerhalb von Schachtelsätzen seine eigene Neugier zu befriedigen. Letztendlich kam dabei noch nicht so viel heraus. Was ich hervorheben möchte, sind die Dialoge mit anderen Charakteren. Die Unterhaltung mit Hall war sehr natürlich aufgezogen und die Menschen in der Bar machten öfter als einmal davon Gebrauch, gesellschaftskritisch zu reagieren. Hier hast du gut aufgezeigt, dass die Welt lebt und sich dreht.


    Wir lesen uns!

    Es macht mich so unsinnig happy dass Leute mein Worldbuilding bemerken und mögen sowie den Dialogen etwas abgewinnen können - Dialoge sind für mich immer ein Seiltanz zwischen authentischer Belanglosigkeit und Katalysatoren für den Plot, ich bin froh, dass ich anscheinend zumindest die Authentizität nicht schlecht getroffen habe 🙏
    Aber du hast schon recht; ich erfinde das Rad nicht neu, wollte und will ich für dieses Projekt aber auch nicht. Ich kann dir gerne mal privat meine Inspirationen verraten, damit ich für die Öffentlichkeit nicht zu berechenbar werde :*

    Huhu Ulti ^-^


    Ich habe eben die ersten beiden Kapitel deiner Geschichte gelesen und wollte kurz festhalten, dass mir dein bisheriger Aufbau wirklich ausgesprochen gut gefällt. Nachdem Bates bereits im ersten Absatz des ersten Kapitels sehr greifbar eingeführt wird, ist es vor allem der Kontrast zwischen der absolut niedlichen Glut-Szene mit dem Hunduster und dem durchaus überraschenden Ende desselben Kapitels, welcher positiv hervorzustechen weiß. Man wird beim Lesen zunächst in eine angenehm vertraute Stimmung versetzt, wodurch das vorab bereits nachdrücklich angedeutete Genre ein wenig in Vergessenheit gerät. Die genretypische Entdeckung der Leiche wirkt auf diese Weise sodann enorm überraschend, sodass man mit Bates und seiner Enkelin wunderbar mitfühlen kann. Der Cut zum Ende des Kapitels ist gut gesetzt, da zu diesem Zeitpunkt eine enorme Spannung besteht, welche das Interesse am Weiterlesen fördert. Die Gespräche, welche in der Folge im zweiten Kapitel entstehen, zeugen von einer enormen Melancholie, welche nicht bloß durch die allgemeine Situation, sondern vor allem auch durch die steten Verweise auf Alter und Alkohol getragen wird. Insbesondere das Gespräch in der Kneipe wirkt lebendig und abwechslungsreich; dass sich Bates dabei selbst eher bedeckt hält, eröffnet einen interessanten Einblick in die Welt. Auch das Ende des zweiten Kapitels macht durchaus neugierig, da die Ermittlungen für Bates nun wohl allmählich beginnen werden. Sprachlich gefällt mir deine Geschichte bisher ebenfalls sehr gut, sodass ich insgesamt gespannt bin, wie es weitergehen wird – auch wenn der NaNo inzwischen nun schon beendet ist. ^-^

    Was für ein schöner Kommentar, ich heule nicht :crying: Überwältigt von so viel Bestätigung. Du sprichst da so vieles an, von dem ich gehofft hatte, dass es dem allgemeinen Vibe zuträglich sein wird und offenbar war das das auch. Ich habe ja zum Ende des ersten Kapitels ein wenig mit mir selbst gehadert, fand den Twist erst etwas cheesy gewordet, musste ihn aber unbedingt drin lassen, um nicht ein reines Slice of Life-Kapitel geschrieben zu haben 🥴 Und wenn ich mir deinen Kommentar so durchlese, kam das Zuschnappen der Falle anscheinend gut genug an :'D
    Zum beendeten NaNoWriMo - hinsichtlich meiner Bekanntschaft mit meiner mangelhaften Disziplin oder Motivation für überhaupt irgendwas habe ich deshalb auch das + in den Titel gesetzt, ich hielt es nie für sehr wahrscheinlich, dass ich die geplanten sechs Kapitel in neun Tagen fertigkriege. Ansonsten - tausend Dank fürs Lesen, ich hoffe sehr, dass ich dich auch weiterhin unterhalten kann.