Mobber brauchen eine ordentliche Sanktion, nicht sowas wie einen Verweis oder Schulausschluss. Das sehen sie als dummen Zettel oder Urlaub und machen danach einfach weiter und ändern ihr Verhalten nicht. Solange sie die "Macht" haben, passiert nichts. Sie bleiben so, wie sie sind und machen immer weiter, selbst, wenn sie dann ihre Opfer in psychische Störungen oder gar zum Suizid treiben.
Mobbing wird man aber durch Strafen niemals wirklich bekämpfen können, da zum Beispiel durch Schulverweise die eigentliche Problematik nur verlagert wird und nicht tatsächlich behoben wird. Das Problem ist hier eben, dass Mobbing nicht einfach etwas aus heiterem Himmel ist, was man mal so aus langeweile macht, sondern eben seine Ursachen hat, die mit der Persönlichkeit und eben den sozialen Bedingungen der Institution eng verknüpft sind. Im Beruf wird Mobbing oft genutzt um unliebsame Konkurrenten aus dem Weg zu räumen, sprich es wird als Mittel eingesetzt um einen vermeintlich fachlich Überlegenen aus dem Weg zu räumen, da man dies allerdings nicht mit fachlichen Mitteln kann, macht man dies mit Dingen wie Mobbing, also mit körperlicher und seelischer Gewalt. Ähnliches ist auch im Schulalltag oftmals zu beobachten. Zwischen Schülern besteht oftmals schon ein kleiner Konkurrenzkampf, wo es darum geht, wer der Beste ist. Da werden gerade von den schlechteren Schülern die guten Schüler als Bedrohung angesehen und in der Schule koppelt sich das ganze noch mit einer oftmals nicht vollständig entwickelten Persönlichkeit. Viele Menschen, die Mobben sind in ihrer emotionalen Entwicklung meist zurückgeblieben und sind nur vermindert bis gar nicht in der Lage Konflikte mit der eigenen Person oder anderen auf eine diplomative und sozialverträgliche Weise zu lösen. Auf der Gegenseite hast du die Mobbingopfer, die eben meist wenig Selbstvertrauen haben und allgemein sehr konfliktscheu sind, wodurch sie sich viel zu schnell in die Opferrolle einfügen, als gleich von vornherein ein klares Stopp zu signalisieren.
Durch Strafen bringt man allerdings dem Mobber nicht bei, wie man Konflikte besser lösen kann, wie man Probleme mit der eigenen Person und eben auch überfällige Aggressionen ablegen kann. Da hilft eigentlich nur eine Betreuung durch geschultes Personal, die dem Mobber helfen, Konflikte auf friedliche Art und Weise beizulegen, evtl. Medikamente, die helfen die Aggressionen einzudämmen und allgemein eine psychologische Betreuung. Es bringt schließlich weder dem Mobber noch zukünftigen Opfern was, wenn man ihn nicht beibringt Konflikte anders zu lösen, der sucht sich dann eben einfach ein anderes Opfer an einer anderen Schule.
Und auch dem Opfer muss man helfen, indem man auch dieses betreut und ihm beibringt, wie es am besten mit Mobbing umgehen soll. Damit meine ich nicht solche dusseligen Ratschläge, wie, das man etwas überhören oder ignorieren soll. Sowas ist nämlich in so einer Situation nur blanke Problemverlagerung und bringt einem selber relativ wenig, da man eben nicht selbstbewusster wird. Wichtig ist, dass man als Mobbingopfer lernt, ganz klar dem Mobber zu zeigen, dass er hier Grenzen überschreitet, man muss lernen "Stopp" zu sagen und den Leuten beibringen, dass man sich Konflikten auch stellen muss, dass man auch mal die Stimme erheben muss. Man muss hier gezielt als Schulpersonal versuchen, das Selbstvertrauen der Person durch gezielte Maßnahmen, spezielles Coaching und Sport aufzubauen, sodass sie sich wehren können und damit meine ich nicht, dass man dem Gegenüber die Fresse polieren können muss, sondern, dass man ihm zeigt, dass das Erheben der Stimme, gekoppelt mit einer klaren, bestimmenden Aussage und einer bestimmten Körpersprache auch einem Menschen, der einen Kopf größer ist, zeigen kann, dass man hier nicht bereit ist, sich alles gefallen zu lassen und das man sich wehren kann.
Das Problem am Ganzen ist eben, dass Schulen nur Strafen aussprechen und ihre erzieherische Verantwortung in dem Zusammenhang oder besser gesagt allgemein nicht wahrnehmen können. Aber wie soll das auch gehen, wenn zum Beispiel in Hamburg, die damit noch noch die Besten Zahlen vorweisen können, auf einen Schulpsychologen ca. 5500 Schüler kommen. Lehrer alleine sind dem Problem meist auch ausgeliefert, weil ich schon denke, dass für die dauerhafte und nachhaltige Lösung von Problemen mit Mobbing unsere Lehrer nicht genug in Psychologie ausgebildet sind.