Sheep: Dein Post ist jetzt schon etwas länger her, aber eine kurze Bewertung schadet ja nicht - auch wenn du jetzt vielleicht schon keine mehr brauchst.^^
Ich finde den Prolog gut, auch wenn es ein paar Dinge gibt, die mir weniger gefallen, aber das ist auch Ansichtssache.^^ Besonders gut gefallen aber hat mir der Schlusssatz, das ist, als würde man als Leser mit im Raum stehen und hätte alles beobachtet.
Nun zu dem, was mir weniger gefallen hat:
Es stank nach Füßen, die monatelang nicht gewaschen worden waren und inzwischen eine unangenehme Dreckkruste besaßen. Okay, jeder kann sich vorstellen, wie ungewaschene Füße riechen, aber ob die Füße dreckverkrustet sind kann man denke ich nicht am Geruch feststellen ;)
Ich weiß auch nicht, was du mit den Hintergrundgeräuschen (Pochen, Stimmen) bezwecken wolltest, aber das ist ja deine Sache.^^
Dann noch zu der Stelle mit der Felsspalte: Ich finde, dass sich Merwie etwas seltsame Gedanken darüber macht und sich dann auch noch zu schnell entscheidet. Denkt man bei einer Felsspalte mit überwindbarem Abstand wirklich gleich daran, hineinzufallen und umzukommen? Und falls man so denkt, würde man dann wirklich darüber springen, nur weil man neugierig ist? Hätte Merwie wirklich solche Todesangst vor der Spalte im Boden würde er sich sicherlich nicht aus einem so einfachen Grund wie Neugier darüber trauen. Also diesen "inneren Kampf" hättest du meiner Meinung nach ausführlicher gestalten und erklären müssen, für mich war er nicht wirklich nachvollziehbar.
Mit Rechtschreibung/Grammatik/Zeichensetzung hast du keine Probleme, habe keine Fehler gefunden. Nur könntest du das Semikolon vielleicht etwas weniger gebrauchen ;)
Livvy: Du warst früher Dark_Rayquaza oder? Sehe ich gleich an deinem kursiv-fett gedruckten Text ;) Ich frage mich wirklich, wie man wissen kann, wie Formatierungen funktionieren und gleichzeitig keine Ahnung hat, wie man die Formatierung einfach sein lässt - aber das soll hier nicht das Thema sein.^^
Hier kommt erst mal die Verbesserung:
Es war dunkel. Dunkel und kalt. So wie es ihm gefiel. An der Höhlendecke
hingen große Stalaktiten und unablässig klatschten Wassertropfen auf
den Steinboden. Patsch, patsch, patsch, wie ein unheimlicher Rhythmus.
Zwischen den von der Decke hängenden Steinen schlichen sich immer
wieder vereinzelte Sonnenstrahlen durch die leicht brüchige Decke (Wiederholung) und
wurden von den vielen kleinen Diamanten, die die Wand zierten,
zurückgeworfen. Mit seinen katzengleichen Augen erspähte der schwarze
Drache eine Gestalt, die auf ihn zukam. "Wer da?", die (besser hier neuen Satz anfangen) dunkle, immer
bedrohlich klingende Stimme des Geschöpfes, hallte von den Wänden wider
und nahm einen noch bedrohlicheren Ton an. (klingt nicht gut, wenn sich das "noch bedrohlicher" auf die allerersten Worte einer Person bezieht) Langsam erkannte er, dass
sich ihm ein großer, dunkelgrauer Drache nährte. Die Echse neigte
seinen Kopf leicht, als Zeichen der Ehrerbietung. Er besaß große
geschwungene Hörner, die besonders spitz waren. Ein kurzer, aber
kräftiger Hals ging in einen breiten Körper über, der schließlich in
einem kurzen Schwanz endete. Seine Klauen waren lang und
todbringend."I-i-ich bin es, Herr." Für so einen kräftig gebauten
Körper, klang die Stimme sehr hoch. "Ikaton." Die gelben Augen des
Drachen huschten nervös hin und her. Er wich seinen (seinem) Blick aus und das
mit (aus) gutem Grund. "Was ist dein Begehr?", fragte der schwarze Drache
Ikaton und seine Tatzen spielten mit einem kleinen Diamanten, der immer
wieder im Licht der Sonne auffunkelte. "Ich wollte Euch nur mitteilen,
dass die Truppen bereit sind, Morpheus. Spätestens wenn die Sonne ihren
höchsten Stand erreicht hat, haben wir die Macht der Elfen gebrochen."
Ein befriedigendes (befriedigtes, oder auch zufriedenes) Lächeln schlich sich auf Morpheus Lippen und dann
lachte er leise. "Sehr gut." Morpheus schoss den Diamanten spielerisch
auf Ikaton zu, der den kleinen Kristall mit seinen scharfen Klauen
zerteilte. "Erstatte mir Bericht, wenn ihr erfolgreich ward. (wart) Du darfst
gehen." Wieder neigte Ikaton den Kopf und zog sich in die Dunkelheit
zurück. Morpheus wartete, bis das Geräusch seiner Klauen verklungen
war, dann lachte er wieder leise und richtete seinen Blick an die
Höhlendecke. Zwischen den Stalaktiten flatterte eine Fledermaus panisch
hin und her. Sie musste sich wohl verirrt haben. Morpheus richtete so
lange seine Augen auf sie, bis sich schließlich ihre Blicke kreuzten
und ihm das schwarze Geschöpf gelähmt vor die Klauen fiel. Genauso
würden die Elfen zu Boden stürzten, wenn die Truppen sie erstmal
erreicht und ihnen seinen Willen aufgezwungen hatten. Sie würden ihn
auf Knien anflehen, seine Diener zu sein, wenn er sie dann am Leben
ließe. Morpheus ließ die Fledermaus wie einen Tennisball zwischen
seinen Klauen hin und her schießen. Genauso würde er die Elfen und die
anderen Wesen herumkommandieren, wenn er erstmal (besser: erst einmal) die Macht hatte. Die
Macht, die unerschöpfliche Energie, die von ihrem Heiligtum ausging.
Mit einem Grinsen auf den Lippen, schnappte er nach der Fledermaus und
ließ das schwarze, wehrlose Geschöpf in seinem Rachen verschwinden.
Ikaton wies seine Truppe an zu landen. Unter ihnen strahlte den Drachen
der Baum der Magie entgegen. Seine goldenen Blätter wirkten schon fast
blendend. Rund um den Baum hatten sich einige Elfen gescharrt, (kommt von "scharen", "scharren" ist in der Erde buddeln^^) die zu
der Drachentruppe hochstarrte. Ikaton befriedigte dieser Anblick. In
den Gesichtern der Elfen die Verzweiflung und diese Angst zu sehen. Mit
einem guten Gefühl gab er den Befehl zum Angriff. Die Drachen stürzten
sich hinab und diejenigen, die auf dem Gebiet des Feuers am stärksten
waren, ließen gefährliche Flammensäulen auf die Elfen niederfahren, die
entsetzt auseinanderstoben. "ATTACKE!", brüllten die Geschöpfe des
Feuers, als sie in einer riesigen Staubwolke landeten und sich in den
Kampf stürzten. Ikaton bekam es mit einem Schwertmeister-Lehrling zu
tun, der flink mit dem Schwert zwischen seinen Fingern spielte. Der
Drache schoss ihm eine Flammensäule entgegen, die der Elf mit dem
Schwert geschickt abblenkte. Diese Gelegenheit nutzte Iktaon, um ihm
seine Verteidigung mit einem flinken Prankenhieb zu zerteilen. Wehrlos
stand der Elf da. Er sah so betroffen aus, dass der Drache es erst gar
nicht wagte, ihm den tödlichen Schlag zu versetzten. Doch dann gab er
sich einen Ruck und mit einem Schlag seines kurzen aber kräftigen
Schwanzes, streckte er den Elf nieder. Als Ikaton zufrieden aufsah,
bemerkte er, dass sich einige seiner Gefährten an dem Baum der Magie zu
schaffen machten. Sie spien blaues Feuer, eines ihrer Spezialitäten,
auf den Baum, der augenblicklich Feuer fing. (Wiederholung, schreib doch "in Flammen aufging") Die vielen Geräusche, die
auf dem Schlachtfeld zu hören waren, das Geklirre der Klingen auf die
harten Schuppen ihrer Gegner und das Geschrei der verletzten Wesen,
schien für einen Augenblick zu verstummen, als die Erde zu beben
anfing. Entsetzte Schrei hallten über die Lichtung, während das Feuer
weiterhin an den goldenen Blättern des magischen Baumes leckte und
immer wieder mal höher und mal niedriger züngelte. Die Erde unter
Ikatons Füßen bebte und wackelte stärker, als etwas Wundersames
geschah: Der Baum der Magie schlug weiter Wurzeln, als versuche er sich
an der Welt und so am Leben festzuklammern. Mit Knarren und Knarzen
verwurzelten sich die neuen Triebe im Boden und lilafarbene Ringe, die
den Raum zu verzerren schienen, gingen von dem Baum der Magie aus und
schwabbten (schwappten) wie Wellen über das Kampffeld. Über die Elfenstadt, über das
Gesamte Reich und vielleicht noch über dessen Grenzen hinaus. Ein
Rumoren war zu hören, ein schrecklicher Aufschrei und dann Stille. Das
Knarzen und Ächzen verstummte, nur die lilafarbenen Wellen blieben
weiterhin (bestehen) und eine angespannte Atmosphäre lag über dem Kampffeld. Jeder
hatte vergessen, dass er den anderen eigentlich bekämpfen sollte. Ein
Gemurmel machte die Runde, als das Feuer, dass dem Baum eigentlich übel
zugesetzt haben sollte, erlosch, als hätte man einen Eimer Wasser
darüber gegossen. Schreie und Rufe, vermischten sich mit dem wütenden
Gebrüll der Drachen. Was war geschehen? Warum waren sie nur
gescheitert? Die lilafarbenen Wellen machten weiter ihre unablässigen
Runden über das Reich, während jeder über diese Frage nachdachte...
So, abgesehen von mehreren kleineren Fehlen, die ich markiert habe, gefällt mir dein Prolog sehr gut. Besonders die Anfangsszene hast du wirklich gut beschrieben. Was du dabei dennoch hättest besser machen können: Zuerst beschreibst du die Höhle so schön ausführlich, aber dann beginnt Morpheus einfach zu sprechen, ohne dass du ihn vorher beschrieben hättest! Es wäre schöner gewesen, wenn du den Leser langsam an den Drachen "herangeführt" hättest, also z.B. erst geschrieben hättest, dass da hinten, von der Dunkelheit verborgen, ein großer Drache sitzt, von dem nur die Augen hervorstechen usw. Das hätte die Spannung noch ein wenig erhöht. Auch wäre ein anderer Satz als "Es war dunkel." am Anfang schöner gewesen. Aber ansonsten, wie gesagt, hat mir die Beschreibung der Atmosphäre und auch die Darstellung von Morpheus Plänen und Charakter wirklich gut gefallen.
Zum zweiten Teil: Ist auch gut geschrieben. Nur den Kampf zwischen Ikaton und einem der Elfen hättest du ausführlicher beschreiben können, die Entwaffnung des Elfen ging mir doch ein wenig zu schnell.
Die violetten Wellen aus dem Baum erinnern mich stark an Pokemon Diamant/Perl, aber warum nicht.^^ Du hast jedenfalls viele schöne, kreative Ideen in dieser Geschichte verarbeitet. Gut gemacht.^^