Ich glaube, dieser Thread heißt nicht "Kann man Liebe empfinden, wenn man 12 oder jünger ist?", sondern stützt sich eher über auf den Austausch von Usern über ihre Beziehungserfahrungen bzw. einfach auf Statements, die immer kommen, wie "Bin [...] Jahre alte und habe seit [...] Monaten/Jahren einen Freund" oder "Bin [...] Jahre alt und hatte noch nie einen Freund".
Was ich allerdings interessant finde, ist folgender Beitrag, der in der Diskussion über vermeintlich liebende 12-Jährige trotz der Provokation untergegangen ist:
ZitatAch ja, die Liebe.. wie verachtenswert sie doch ist :)
Eines Tages wurde ich in ein Hölleninferno gestoßen, finstrer als so manche Nacht und schmerzhafter als Folter. Alles schön verpackt in einer Sms. Ich denke, das ist selbsterklärend.
Vor ein paar Wochen kam sie wieder an, würde sich umbringen, wenn ich sie nicht lieben will. Tja. Soll sie's machen, sagte ich ihr. Achja, sie lebt noch.
Es ist schön sämtliche Gefühle dieser Sorte einfach anzuzünden und zu Asche zerfallen zu lassen. Keinen Stress, keinen Liebeskummer, kein Vertrauensmissbrauch etc. Schon echt was feines. Leider haben viele Menschen ein Problem damit sich diese Form der Gleichgültigkeit anzueignen, sonst gäb es weniger von diesem Liebeskummer. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass einem eh irgendwann jeder in den Rücken fällt und man am besten klar kommt, in dem einem die meisten Menschen einfach egal sind.
Erstmal klingt diese Einstellung natürlich seeeeeehr negativ. Das ist sie auch, keine Frage. Ich denke mal, es ist im dritten Satz gemeint, dass sie per SMS Schluss gemacht hat? Oder hast du selbst Schluss gemacht? Sonst widerspricht sich nämlich der darauffolgende Satz. Ist auch unter aller Sau, denke, darüber müssen wir nicht diskutieren. Feige, unpersönlich, Punkt. Dass man sich in seinem Manifest absolut erschüttert fühlen muss, lässt sich nachvollziehen. Auch wenn ich erst eine Beziehung hatte bzw. habe (seit nun mehr fast 3 Jahren), denke ich, dass ich auch am Boden zerstört wäre. Vielleicht sogar, wenn ICH es gewesen wäre, die Schluss gemacht hätte. Eben weil es so eine lange Zeit ist, auf die man zurückblickt, da fehlt dieser kühle Schalter in meinem Kopf, der mich vor den Konsequenzen schützt. Ich kann zwar zeitweise echt wütend sein und auf alles sch***, aber blöderweise legt sich das schnell und ich schätze, dann würde ich heulen wie ein Schlosshund.
Wenn ich richtig verstanden habe und laut Interpretation 1 SIE Schluss gemacht hat... - Warum droht sie dann, sich umzubringen, wenn du sie nicht liebst? Immer diese herrlichen Paradoxon. Ich meine, man sollte nicht gezwungen werden, jemanden zu lieben. Wenn das Schicksal oder sonstwer es anders mit einem meint, ist es halt so. Zwang bringt da nicht weiter, im Gegenteil - die zwischenmenschliche Beziehung geht mehrere Schritte zurück und an einen Neuanfang ist noch weniger zu denken.
Aber wie du schon sagst, haben die meisten Menschen es schlichtweg nicht drauf, Schluss zu machen. Entweder mit der Beziehung zu einer anderen Person, oder mit den Gefühlen in einem selbst. Manchmal liegt es nicht am Gegenüber, sondern nur an uns. Wir sind zu weich. Und ich bin Verfechterin der Einstellung, dass man gehen soll, wenn man sich nicht mehr wohl fühlt. Wozu auf die jahrelange Beziehung (oder Ehe, obwohls da schwieriger ist) pochen, wenn man bereits dachte, dass jede weitere, gegebene Chance wieder mal eine zuviel war?
Hatte neulich über dieses Schlussmach-Thema eine interessante Diskussion. Folgendes: Ich beschwere mich in letzter Zeit oft darüber, dass ich die Beziehung zu meinem Freund entschieden zu langweilig finde. Mir fehlt einfach Action. Meist sitzen wir nur drinnen rum, spielen irgendwas (=zocken, wo ich zugucke) oder machen eben, was Liebende tun. Ab und zu gehen wir mal was essen und wir reden sehr viel. Trotzdem fühle ich mich unglücklich, als wäre die Luft raus und habe ihn darauf angesprochen, wofür wir überhaupt noch zusammen sind. Und ich meinte ganz ehrlich, würde jemand kommen, der mich momentan glücklicher machen könnte als er und der mir das Richtige geben kann... Dann wäre ich wohl weg. Und er empörte sich über diese Einstellung von mir und meinte, er würde ja immer mit mir zusammenbleiben und nicht die Nächstbeste nehmen, weil er treu ist und an uns glaubt etc.
Und dann kam die Fragestellung auf, was wir tun würden, wenn wir 20 Jahre verheiratet wären (sagen wir ohne Kinder, weil die machen das nur schwieriger) und dann der eine total unglücklich wäre und was anderes in Aussicht hätte. Ich sagte, mir würde es schwerfallen, aber ich würde wohl die Scheidung einreichen. Und was sagt ER? "Also, ich würde 20 Jahre Ehe ja nicht so einfach wegwerfen!" (Ganz entrüstet) "Ich meine, wenn man schon so viel durchgemacht hat, dann kann man auch bis zum Lebensende zusammenbleiben!"
Ich finde diese Einstellung sehr naiv. Will ich wirklich, dass mein Partner sich quält, wenn er merkt, dass er in unserer Beziehung unglücklich ist und aber aus Treuegelübden sich selbst daran hindert, frei zu sein und neuem Glück entgegen zu streben? So wie das klingt, will er auf Biegen und Brechen mit mir zusammenbleiben, um mir irgendwas zu beweisen. Aber ich denke mir dagegen, dass ich einfach kommen lasse, was kommt. Man kann nicht erwarten, dass der erste Apfel, der vom Baume fällt, der Schmackhafteste ist; man muss eben auch mal testen, obwohl es ehrenhaft ist, am Ende des Lebens behaupten zu können, die große Liebe gefunden und mit ihr glücklich gelebt zu haben.
Er klingt jedoch so, als würde er meinen, ich wäre bereits das pure Glück (obwohl er nichts anderes kennt)...
Was sagt ihr dazu? Bleiben oder Gehen in solchen Situationen? Ich werde erst gehen, wenn ich was anderes in Aussicht hätte, außerdem weiß ich, dass mein Schatz das Potenzial hat, "spannender" zu sein... Deshalb mag ich noch nicht aufgeben. Im Sommer machen wir auch immer soviel, im Winter ist meist Flaute.