Die Nacht war herein gebrochen und hatte eine, für diese Jahreszeit unübliche, Kälte mit sich gebracht. Es war Vollmond, aber trotz des Mondlichtes konnte man in diesem Wald nur bei genauerem Hinsehen höchstens Schatten erkennen. Der Himmel war klar, doch nirgendwo waren Sterne auf seinem Saum zu entdecken. Durch die Kälte hatte man sich im Hause oder in einer Schenke verkrochen, wo einem die Wärme einlullte.
So sah niemand den einsamen Reiter der sich zielstrebig seinen Weg durch das Gehölz bahnte. Hatte er vielleicht auf die erste Kälte gewartet? Warum war er noch unterwegs? Gab es einen Grund für seine dunkle Kleidung und sein verhülltes Gesicht? Was verbarg er vor der Welt und dem Kaiser? War er ein gesuchter Krimineller?
Er ritt auf seinem nachtschwarzen Pferd mitten in den Wald hinein. Strich hier und da ein paar Äste aus dem Weg und sah sich regelmäßig nach hinten um, ob ihm jemand folgte. Irgendwann erreichte er eine große, von Tannen geschützte Lichtung. Am Rande dieser Lichtung stand ein großes ehemaliges Kommandozelt aus dem eine feine silbrige Rauchschwade emporstieg und in der Mitte der Lichtung war ein kleiner verkrüppelter Pflock in die Erde gedroschen worden. An diesem Pflock war ein schneeweißes Pferd angebunden und im Zelt hielt sich auch jemand auf.
Was hatte der Schatten mit dem Rappen hier zu suchen? Freund oder Feind? Man konnte es nicht erkennen.
Er zügelte sein Pferd und stieg mit einer eleganten Bewegung herab. Dann band er es am Pflock fest und der schwarze Hengst begrüßte seinen Freund den Schimmel. Der unbekannte Reiter tätschelte sein treues Tier und ging zum Zelt herüber. Umständlich öffnete er den Zelteingang, trat hindurch und schloss ihn hinter sich. In der Mitte brannte ein prächtig loderndes Feuer, an welchem ein weiterer Mann saß und den Eingetretenen grüßte. Dieser neigte den Kopf und warf einen Blick auf das Buch- und Papierchaos, das sich, mit einem gehörigen Abstand zum Feuer, auftürmte.
„War die Kälte dein Werk?“, fragte der Eingetretene neugierig.
„So konntest du nicht der Gefahr ausgesetzt werden jemandem zu begegnen.“, entgegnete der Zeltbesitzer.
„Ich bin fast erfroren.“, seufzte der Reiter.
„Papperlapapp. Ein bisschen Abhärtung tut dir gut!", war die unbarmherzige Antwort, worauf die Frage folgte: „Was gibt es neues aus dem Land?“
“Gute oder schlechte Nachrichten?“
„Fang mit den guten Nachrichten an. Denn ich denke mal davon gibt es weniger.“
Der Reiter nickte stumm und begann: „Es sind Spuren von den Kristallen der göttlichen Sonne gefunden worden, was unsere Vermutungen bestärkt, dass jemand dem König sein Lieblingsspielzeug zerstört hat. Manche behaupten es sei ein Berater gewesen, andere munkeln es sei einer der königlichen Magier, die ermordet worden sind, gewesen.“
Der Sprecher wurde unterbrochen: „Was weiß man über die jetzigen Verstecke der Kristalle?“
„Jemand sagte mir am Beylischen Ozean sei ein Splitter des Kristalles gesichtet worden. Er wusste zwar nicht wo genau, aber immerhin.“
„Noch mehr Informationen?“
„Der Kaiser hat alle eingeschüchtert, sodass nur die wenigsten noch mit Fremden oder gar über die Kristalle reden. Außerdem hat Goscior eine Truppe zusammengestellt die nach den Einzelteilen suchen soll. Das wird sich allerdings als ziemlich schwierig erweisen, denn es hat sich herausgestellt, dass man ihre Energie nicht mit Gosciors Radar erfassen kann. Und wenn doch, muss man leider feststellen, dass sie sich bewegen.“
Unverständnis trat auf das Gesicht des Zuhörers: „Sie bewegen sich? Aber wie ist das möglich?“
„Ich weiß es nicht sicher, aber es sieht so aus als hätten die edlen Steine von Lebewesen Besitz ergriffen. Das ist aber noch nicht das Beste, jetzt kommt eigentlich erst die schlechte Nachricht: Die Leute glauben aus irgendeinem Grund, wir seien daran schuld.“
Der Zeltbesitzer empörte sich: „Unsere Organisation mag hinter der Macht dieser Steine her sein, aber wir würden nie Unschuldige in Gefahr bringen! Das ist bestimmt das Werk des Kaisers... Meine Recherchen in den alten Schriften haben ärgerlicherweise auch nicht viel gebracht. Es fehlen wichtige Teile der Schriften und der Großteil sind nur Abschriften. Also müssen wir wohl oder übel zum Beylischen Ozean reisen. Wenigstens können wir die Reise nutzen um Mitglieder für Sternenhimmel zu rekrutieren.“
Der Reiter nickte und sah Gedankenverloren in die Flammen. Würden sie es schaffen der sternlosen Nacht ihre Pracht wieder zu geben und den Völkern Salces wieder ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen?
OT: Freut mich, dass es endlich los gehen kann, ich hoffe es geht euch ebenso. Die Bedingungen für eure Posts, sowie alles weiter findet ihr im Informationstopic
Die Mitspieler sind im ersten Post des Anmeldetopics aufgelistet, und wer Fragen hat, die die ganze Gruppe betreffen, möge diese im Diskussionstopic loswerden.
OT²: In den folgenden Posts solltet ihr euch vornehmlich darum kümmern die Situation eures Charas zu beschreiben. Er darf sich irgendwo auf Mondea, Kuusiam oder Uatiam befinden, nicht auf Sonnenland oder einer Insel.
OT³: Der Text stammt übrigens von Magic, ich habe ihn nur gepostet, weil ich Leiterin bin. Dankeschön an dieser Stelle