[ZadSu] Zeitalter des Sonnenuntergangs - Spieltopic

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Die Dyrade wanderte missmutig unter den tief hängenden Ästen der Bäume hindurch. Immer noch. Das, was sie für die Dächer von Kafon gehalten hatte, hatte sich als nur ein kleines Dorf herausgestellt. Immerhin hatte sie dort Auskunft erhalten, wie weit es noch bis zur Stadt war und eine Karte erstehen können. Anschließend war ihr alles klar gewesen. Sie hatte sich eingestehen müssen, zuvor keinerlei Ahnung von der wahren Größe Kuusiams gehabt zu haben. Zwar gab es auch "zu Hause" Karten, diese zeigten aber nur eine verkleinerte Version der bekannten Welt ohne Maßstabsangabe. Nur die Umgebung war wesentlich genauer kartographiert worden, aber diese Karten waren ja auch von den Dyraden selbst hergestellt worden und nicht von fahrenden Händlern eingekauft.
    Jedenfalls hatte sie die genaue Richtung, in der Kafon lag, erfahren, sowie eine ungefähre Entfernungsangabe.

    Nun, man hätte den Weg in weniger als zehn Tagen bewältigen können, doch Diana hatte eine andere Route gewählt, die ihr sicherer erschienen war. Der kürzeste Weg hätte direkt durch eine weite, baumlose Graslandschaft geführt, was sich Diana kein drittes Mal antun wollte, hatten doch die beiden letzten waldfreien Gebiete, die sie durchquert hatte, ihr Wissen um die Gefahren Kuusiams auf unangenehme Weise erweitert.
    Stattdessen war sie also dem kleinen Fluss gefolgt, der in einem See mündete. Von dort aus hatte sie den anderen Zufluss ausfindig gemacht, der direkt aus den Quellen von Kafon kam. Beide Flüsse waren dicht bewachsen, Weidenzweige hingen bis hinunter in die Strömung und auch andere Bäume boten ihr genügend Deckung und das Gefühl von Sicherheit. Natürlich konnte man die Flussvegetation nicht mit einem echten Wald vergleichen, aber ein Baum war schließlich besser als kein Baum. Oder wohl eher wenige Bäume, wenn man das Dyradensprichwort entsprechend der jetztigen Situation erweiterte.
    Aus diesen Günden hatte sie jetzt so viel länger gebraucht, was der Grund für ihre schlechte Laune war. Es nervte sie, nur so langsam voran zu kommen. Was, wenn Mutter und die anderen schon viel weiter gekommen waren? Andererseits gab es aber auch keine Garantie, dass ihre Famile überhaupt schneller als sie selbst gewesen war. Diana war sich nicht sicher, ob sie nicht auch einfach warten könnte, und darauf hoffen, dass ihre Familie in ein paar Tagen den gleichen Weg entlang gehen würde. Dennoch erschien es ihr so unwahrscheinlich, dass sie sich dazu entschlossen hatte, immer so schnell wie möglich weiterzureisen, um die Wälder des Südens zu erreichen und dann dort ihre Familie zu treffen oder auf sie zu warten.
    Vielleicht wirst du aber auch vergeblich warten, vielleicht kommen sie nie dort an, flüsterte eine unbarmherzige Stimme in Diana. Dann wäre deine ganze Reise umsonst gewesen, all die Gefahren umsonst durchgestanden... Sie hätten nur auch einem wilden Tier begegnen müssen, z.B. einem Riesenvogel... Bei dem Gedanken an ihren letzten Kampf begann ihr Bein zu schmerzen. Die Wunde war fast verheilt, wie viel man später davon noch sehen würde, war noch nicht ersichtlich. Im Moment sah sie jedenfalls nicht schlimmer aus, als wenn Diana an einem Rosenstrauch mit besonders fiesen Dornen hängen geblieben wäre. Niemand würde ihr glauben, dass ausgerechnet sie einem riesigen Vogel entkommen war. Geschweige denn, dass ich ihn zur Strecke gebracht habe. Diana lächelte zufrieden. Das war ein Geheimnis, das sie für sich behalten würde. Es war die typische Verhaltensweise einer Dyrade, gewonnene Kämpfe nicht an die große Glocke zu hängen. Je mehr du unterschätzt wirst, desto leichter fallen deine Feinde dir zum Opfer. Auch eine Dyradenweisheit. Und sie traf zu. Die zierlichen Dyraden galten nicht als starke Kämpfer, und ebenso wenig als kriegerisches Volk. Sie lebten zurückgezogen in ihren Wäldern, die Welt wusste, dass es sie gab, aber niemand kannte sich wirklich gut mit ihnen aus. Und so wussten nur wenige um ihr Talent, Hinterhalte zu legen oder um die wahre Stärke ihrer Waldmagie, die ihre körperlichen Schwächen mehr als ausglich.


    Diana war so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, dass der Weg unter ihr immer fester geworden war und schließlich gezielt vom Fluss weg führte. Vor ihr tauchte die Stadtmauer von Kafon auf.
    Und diesmal wusste sie mit Bestimmtheit, dass sie die nächste Etappe ihrer Reise endlich erreicht hatte.

  • Sie war am Ende. Fast drei Wochen hatte sie gebraucht um in eine Stadt zu kommen, wo sie sich medizinische Hilfe erhoffen durfte. Uerika hatte sie von Anfang an ausgeschlossen und auch in Usilien hatte sie schon ungute Erlebnisse gehabt. Deswegen hatte Cyrill sich mit geschundenem Rücken, böse verbranntem Arm und brummendem Schädel zu Fuß auf den Weg nach Uriel gemacht.


    Ich fühle mich, als hätte mich eine Horde Wüstenelefanten überrannt. Mein rechter Arm brennt wie Feuer, weil sich die Wunde, die ich mir beim Sturz gerissen habe, entzündet hat. Meinen linken Arm spüre ich vor lauter Schmerz schon gar nicht mehr. Ein einziger Klumpen aus „Weh und Ach“. Von meinem Rücken ganz zu schweigen. Dieses verdammt Donnerwesen! Das nächste Gewitter, das mir begegnet, bekommt was zu hören. Wer brauch denn solche Mistviecher überhaupt. Die Welt wäre mit einer Elementklasse weniger, bestimmt nicht schlechter...


    Tatsächlich erreichte sie irgendwann tatsächlich die Stadtmauern. Unter ihrem langen Umhang hielt sie ihre Flügel verborgen und welcher Wächter würde schon erwarten, dass sich eine Harpyie zu Fuß in eine Stadt, wo es von anderen Lebewesen nur so wimmelte begeben würde.
    Cyrill hatte längst das Wundfieber und schlich, ein Schatten ihrer selbst, durch die Straßen, auf der Suche nach einem Arzt oder einem Händler, der Arzneien feilbot.


    Das kann doch nicht sein. Wieso gibt es hier nirgends einen Heiler? Selbst einen Pflanzenpfuscher würde ich jetzt nehmen, Hauptsache diese Schmerzen lassen endlich nach. Mir wird schon wieder schwindlig. Nein... nicht ... schon ... wieder...


    Die Volkommen entkräftete Harpyie torkelte, verlor vor lauter Entkräftung das Bewusstsein und stürzte.
    Direkt in die Arme eines perplexen Fauns namens Palres, der ein solches Wesen vorher noch nie gesehen hatte.


    OT: Heute Abend wir Feuerdrache voraussichtlich seinen Chara Sternenhimmel beitreten lassen. Morgen Abend geht es dann weiter. Ich werde die allgemeine Rekrutierung mit Vic einleiten. Falls noch jemand vorher etwas schreiben möchte bzw. eine spezielle Rekrutierung für seine Figur haben will sollte er sich so schnell wie möglich bei mir melden.
    @Dragorantrainer: Viel Spaß mit Cyrill, lass dir was einfallen^^

  • Der nächste Tag brach an. Ein weiterer Tag voller Langeweile, zumindest dachte dies Beatrice. Wie jeden Morgen, nahm sie zuerst eine Tasse Tee. Diesmal war es Grüntee, um genau zu sein von der Pflange Bancha. Beatrice hatte viele Teesorten in ihrem Haus, alle möglichen. Es war sehr frisch, doch schon jetzt konnte das Mädchen sagen es das der Tag wunderschön sein würde. Weswegen sie sich dazu entschloss hatte, heute auf dem Markt vorbeizuschauen. Wer weiß, vielleicht findet sie ja heute ein paar gute Teeblätter.
    "Obst brauche ich auch noch..", überlegte sie sich. Also machte sie sich bereit, viel brauchte sie ja nicht. Einwenig Geld, mehr nicht.
    Der Markt war voll, wie jeden Tag. Zielgerichtet lief das Mädchen auf den Obststand zu und fing ein Gespräch mit der Verkäuferin an.
    "Oh, Guten Tag, Victoria." "Du, Beatrice? Lange nicht mehr gesehen!" "Ja, stimmt. Wie geht es dir denn?" "Ganz gut. In letzter Zeit einwenig Stress, doch ansonsten wirklich gut. Und dir?" "Ebenfalls." "Freut mich. Was würdest du denn gerne haben, meine Liebe."
    "Ich hätte gerne zwei Orangen, weißt du ob diese sich für einen Kuchen eignen?" "Klar, die Orangen sind erst gerade, vor einigen Stunden, angekommen. Sie eignen sich also Perfekt." "Gut, dann hätte ich gerne zwei Orangen und eine Mango." "Gerne. Moment... so, hier, bitte. Das würde dann 5.- machen." "Hier. Bis Bald!"
    Beatrice lief, schon fast habgierig, auf den Teeblätter-Stand zu. Bis sie plötzlich angesprochen wurde: "Guten Tag, Beatrice." Erschrocken zuckte sie zusammen und musterte die Person die sie angesprochen hatte. Es war eine Frau, etwas kleiner als Beatrice selbst, etwas dürrer und etwas jünger, wohl.
    "Mein Name ist Pilota, gebürtige Venta, geschickt von Virgilia persönlich um dich zu Trainieren."
    Beatrice konnte es nicht fassen und musste sich zuerst wieder sammeln bevor sie etwas sagen konnte. "U-um m-mich zu Trainieren?", fragte sie immer noch völlig erstaunt. "Genau! Am besten kommst du einfach mal mit.", ohne eine Antwort abzuwarten packte sie Beatrice an der Schulter und schloss die Augen, kurze Zeit später befanden sie sich am Strand. "Ich will nicht um den heissen Brei herum reden, fangen wir gleich an! Als Venta hast du viel mehr Kräfte als du denkst, du kannst, wie du eben gesehen, hast dich teleportieren. Du kannst Gedanken lesen und noch viele weitere verborgene Sachen. Aber... erstmal will ich sehen wie Stark du bist."


    Beatrice hatte sich inzwischen wieder beruhigt und fing gleich an zu kämpfen, sie hob ihr rechtes Bein um Pilota direkt ins Gesicht zu schlagen. Kurz bevor sie, sie traf, löste sich Pilota auf und erschien hinter Beatrice und neigte leicht ihren Kopf. Hinter Beatrice entstand nun ein starker Druck der das Mädchen einige Meter nach vorne schleuderte und Beatrice einige kleine Kratzer verursachte.
    "Du bist zu langsam, viel zu langsam. Versuch dich nicht auf deinen ganzen Körper zu konzentrieren, sondern nur auf dein Zielobjekt. Alles andere musst du ausschalten." Beatrice nickte. Mit einem Zeichen wies Pilota sie darauf hin das sie den Angriff wiederholen sollte. Voller Elan rannte sie auf das Mädchen zu früher als Pilota, diese war überrascht und konnte nicht mehr fliehen und wurde getroffen. Sie lag am Boden und fing an zu reden. "Wow, das war gut. Für heute reicht das erstmal, wir sehen uns bestimmt werden und glaube mir ich kann überall auftauchen." Sie löste sich langsam auf. Beatrice verabschiedete sich mit einem Lächeln. Sie war stolz auf sich, sie hatte es geschafft, Pilota zu schaden.


    OT
    Ich wusste jetzt nicht was ich für eine Währung nehmen sollte deswegen habe ich einfach 5.- genommen.
    Nja, ich hoffe der Post ist so in Ordnung.

  • Gelangweilt hatte Platinex in der Spelunke gesessen. Während er alle Gespräche mit verfolgt hatte, war ihm immer wieder durch den Kopf geschossen, welch dreckige Rasse die Menschen doch waren. Betrunkene hatten schnarchend auf dem Boden gelegen, dreckige Arbeiter waren überall umhergestreunt und über allem hatte ein beißender Qualm gelegen, produziert von verschiedensten Zigarren und Zigaretten. Geekelt hatte sich der junge Platiner ein kleines, weißes Spitzentaschentuch vor das zierliche Näschen gedrückt als er und seine Verbündeten in die Destille getreten waren und war somit noch mehr aufgefallen, als er es ohnehin schon getan hätte. Denn Platinex war, im Gegensatz zu den ganzen Lumpenträgern der Kneipe, in die feinsten Stoffe gekleidet gewesen und dazu nur in Weiß, was die Blässe seiner Haut und seine helle Haarfarbe noch verstärkt hatte. Jeder hatte sofort erkannt, dass es sich bei diesem Jüngling um den Sohn eines mächtigen Fürsten drehte.
    Doch bevor Platinex seine Überlegenheit hatte ausnutzen können, war er unsanft von Cion weitergeschoben worden. Pedisequus hatte sich sofort daran gemacht, den Wirt anzuschreien und ihm klarzumachen, dass der edle Herr und seine Hausschlange sofort den besten Tisch des Hauses brauchten. Dieser hatte die beiden Platiner daraufhin verängstigt zu einem Tisch geführt, der nicht ganz so versifft war, wie der Rest des Hauses und ihnen sofort eine Karte angeboten, die Platinex kalt abgelehnt hatte.
    Der Junge hatte das Treiben im Wirtshaus beobachtet und versucht die Gespräche in seiner Umgebung zu belauschen. Während der Kaabalist Jareth Leute für sein Glücksspiel erfreut hatte, war Cion beinahe in eine Schlägerei verwickelt worden. Verächtlich hatte Platinex geschnaubt, als er das betrachtet hatte…
    So sind die Menschen, prügeln sich wie räudige Köter es tun… Mich wundert, dass es diese Rasse überhaupt geschafft hat, Städte zu errichten… Es heißt zwar, dass die Menschen unter der Monarchie leben, aber auf mich wirkt das eher wie Anarchie… Ihr unzivilisiertes Verhalten kommt schon fast dem der dreckigen Halbwesen gleich…
    All dies hatte der junge Lord gedacht, doch er hatte es nicht laut ausgesprochen, denn bevor sie in Uatiam angekommen waren, hatte Cion dem Jungen klar gemacht, dass Menschen nicht alles mit sich machen ließen…


    4 Tage zuvor…
    Die Auseinandersetzung zwischen dem Mensch und dem Platiner war auf dem Schiff, mit dem das sie nach Uatiam gereist waren, erfolgt. Platinex war an diesem Tag äußerst schlechter Laune gewesen und hatte jeden erniedrigt, der auch nur in seine Nähe kam. Ganz besonders hatten aber seine menschlichen Sklaven unter ihm zu leiden gehabt. Den ganzen Tag hatte er über das Deck des Schiffes gescheucht und sie anschreien lassen, wenn auch nur eine Kleinigkeit nicht stimmte. Jareth und Cion hatten stillschweigend zugesehen, doch als sich der Tag dem Ende geneigt und Platinex unablässig über die Menschen herzogen und Vergleiche der übelsten Sorte gezogen hatte, war Cion der Kragen geplatzt und er hatte Platinex zu einem Zweikampf herausgefordert. Platinex war darauf eingegangen.
    Die Sternenhimmel-Organisation wird es sicher verkraften können, wenn ein minderwertiges und dazu äußerst unhöfliches Mitglied aus ihren Reihen verschwindet!
    Allerdings hatte der Platiner nicht ganz fair gespielt, denn zu aller erst hatte er seine Sklaven vorgeschickt, sodass Cion wohl oder übel erst gegen seine eigene Rasse hatte kämpfen müssen. Platinex hatte sich dadurch einen späteren Vorteil erhofft, doch dem war nicht so gekommen.
    Denn Cion war ein ausgezeichneter Schwertkämpfer und die Sklaven waren höchstens mit Schlägern zu vergleichen. So war es gekommen wie es kommen musste. Nach wenigen Minuten hatten alle Diener Platinex‘ auf dem Boden gelegen, zwar nicht tot, aber trotzdem kampfunfähig.
    Nun gut, unter den Menschen magst du vielleicht hervorragen, aber gegen mich, die Krone der Schöpfung, hast du keine Chance!
    Dann kämpfe!
    Zu diesem Zeitpunkt war Platinex mulmig zu Mute geworden, doch er hatte sich nichts anmerken lassen. Schließlich war er ein Platiner, einer der vornehmsten Arten dieser Welt. Und so war er vorgetreten und hatte sich seine Magie zu Nutze gemacht, obwohl er wusste, dass dies nicht die feinste Art des Kämpfens war.
    Alle Metallgegenstände in seiner näheren Umgebung hatte er zu Metallstaub verwandelt, der dann wie eine Gaswolke um ihn geschwebt war. „Jetzt musst du sterben, Cion!
    Mit einer ruckartigen Bewegung seines Arms hatte der Platiner den Metallstaub in Bewegung gesetzt, der daraufhin, wie ein Speer geformt, pfeilschnell auf den Menschen zugeschossen war. Aber Cion hatte gute Reflexe und parierte mit seinem großen Kriegsschild, mehrere solcher Angriffe, während Platinex weiter seinen Metallstaub dirigiert und versucht hatte den Menschen an einem Schwachpunkt zu treffen.
    So hatte sich das mehrere Minuten hingezogen. Inzwischen waren auch viele Zuschauer dazugekommen und hatten den Kampf gespannt beobachtet. Platinex war allmählich ungeduldig geworden, denn seine Energie hatte nicht mehr lange ausgereicht, um den Metallstaub zu führen, also hatte er zu gröberen Mitteln gegriffen.
    Cion hatte gerade einen weiteren Stoß pariert, als Platinex seinen Staub auf einmal in eine winzige Kugel konzentriert und auf den Menschen geschossen hatte. Mit knapper hatte dieser ausweichen können und in nächsten Moment war auch schon die Gallionsfigur des Schiffes völlig pulverisiert gewesen. Doch dann hatte sich Cion in einer unglücklichen Lage befunden, denn der junge Platiner hatte schnell reagiert und nun hatten viele Metallnadeln um den Menschen gekreist
    Ich habe gewonnen!
    Doch dem war nicht so gewesen, denn während Platinex seinen Triumph ausgekostet hatte, war Cion eine Idee gekommen und er hatte sein großes Schild gegen das Bein seines Gegners geschleudert. Dieser hatte daraufhin mit schmerzverzerrtem Gesicht aufgeschrien und sich nicht auf die Kontrolle seiner Waffen konzentriert, sodass diese als Staub auf das Schiffsdeck gerieselt waren.
    Nun war Cion im Vorteil gewesen und hatte diesen auch ausgenutzt. Er hatte schnell sein Schwert gezückt und war auf den überraschten Jüngling zu gestürmt. Denn ersten Schwerthieb hatte Platinex zwar mit seiner Kampf-Sense abblocken können, doch diese war mehr als Zierde denn als Waffe gedacht und so hatte es nur wenige Sekunden gedauert, bis der Platiner, mit dem Schwert des Menschen an seiner Kehle, gegen die Wand des Bootdecks gedrängt war.
    An Ihrer Stelle würde ich das nächste Mal respektvoller mit Menschen umgehen und sie nicht so unüberlegt provozieren! Eine weitere Niederlage würde Ihnen nicht gut bekommen!
    Und so hatte der Platiner, gedemütigt und erniedrigt, seine Sklaven wegschicken müssen. Einzig sein Diener Pedisequus und seine Schlange Mephisto waren ihm erhalten geblieben…


    Gegenwart…
    Nun standen die vier, Platinex, Pedisequus, Cion und Jareth, vor einem großen Holzhaus. Hier sollte angeblich ein besonders merkwürdiger Dämon gewütet haben, ein Dämon der mit seltsamen Edelsteinen in Verbindung stand. Platinex war ein Gespräch in der Spelunke aufgefallen, welches sich um dieses Thema gedreht hatte und er hatte es sofort an Jareth und Cion weitergeleitet. Diese hatten eins und eins zusammengezählt und die Gruppe war sofort zum Anwesen eines gewissen „von Unterberg“ gereist.
    Nachdem sie geklingelt hatten, waren eilige Schritte hinter der Tür zu hören und ein Vogelmensch, dem Aussehen nach ein Xinöph, öffnete die Tür…


    OT: Sou, hier kommt mein Kampf^^ Ist leider nicht soo gut geworden, da ich im Plusquamperfekt geschrieben habe, aber was solls :/ Zum Ende hin hatte ich eine Schreibblockade, weswegen ich eig. nicht so zufriedenmit dem Post bin...

  • "Was zum..?", konnte Palres gerade noch denken, da fiel ihm die Dame auch schon in die Arme. Völlig unerwartet war sie von links zu ihm herangetorkelt, während er zwischen den Ständen umher geschlendert war, und ehe er sich's versah, war sie zusammengebrochen. Er legte ihr die Hand auf die Stirn, und hatte das Gefühl, sie würde gleich verglühen, eine solche Hitze strahlte das Gesicht ab.
    "Hm, das muss natürlich ausgerechnet mir passieren... Die Leute glotzen schon, ich sollte uns ein wenig von hier weg schaffen, hier ist mir jetzt nicht mehr wirklich gemütlich". Und tatsächlich, der Sturz hatte für einiges Aufsehen gesorgt, also machte sich der Faun schnellstmöglich daran, die Frau auf seine Arme zu laden, und sich zu verdünnisieren. Wenn er etwas nicht leiden konnte, dann war das die Aufmerksamkeit anderer. Doch, wo sollte er denn jetzt hin? In der Stadt hatte er noch keine Unterkunft, wo er sich zurückziehen konnte, er musste ausserhalb suchen. "Ab in den Wald", beschloss er schliesslich, "dort kann ich mich in Ruhe um sie kümmern, ihr scheint's nicht gerade gut zu gehen, ein wirklich heftiges Fieber..."


    Gedacht, getan. Als er endlich in der angenehmen Kühle der Schatten der Bäume angekommen war, bettete er die Patientin auf das weiche Moos, nah einem kleinen Teich und zog ihr den Umhang aus, um sich allfällige Verletzungen als Auslöser für das Fieber zu beschauen. Vor den Verletzungen, starrte er aber ziemlich verdutzt auf die Fledermausflügel, die er noch nie gesehen hatte. Er wunderte sich zuerst, dass sie ihm nicht schon vorhin aufgefallen waren, besann sich dann aber wieder darauf, das die Fledermausdame dringend Hilfe benötigte. Die Wunde am rechten Arm, die ihm zuerst in die Augen stach, bestätigte seine Vermutung, dass es sich um Wundfieber handelte, aber der linke Arm sah noch schlimmer aus, eine einzige Verbrennung zog sich über den ganzen Arm.
    Hastig kramte Palres einen kleinen Lappen hervor, tauchte ihn in das überraschend klare Wasser des Teichs und wusch die Verbrennungen, in denen sich schon verschiedenste Partikel, die eine Entzündung ausgelöst hatten, verfangen hatten, aus. Zu ihrem Glück war die Patientig bewusstlos, denn die Prozedur war nicht allzu zimperlich, der Dreck musste raus.
    Als der Faun die Wunden schliesslich alle gewaschen hatte, legte er ihr den frisch ausgewaschenen Lappen auf die Stirn, um ihr ein wenig Temperatur zu nehmen.
    "Hm, ich brauche dringend entzündungshemmende Kräuter, sonst wird das Fieber noch steigen und sie stirbt mir unter der Hand weg. Was hat die nur angestellt, hat sie ihren Arm ins Feuer gehalten, oder wie? Aber wieso dann noch die ganzen anderen Verletzungen? Nun, momentan helfen mir Vermutungen auch nicht weiter, ich frag' sie, wenn sie unter die Lebenden zurück kehrt, also mein Lieber, schwing die Hufe, hier müsste es doch noch ein paar Heilpflanzen geben...", sprach Palres mit sich selbst und stand auf; zuvor hatte er noch neben ihr gekniet. Dann machte er sich auf, gewisse Kräuter zu suchen, die ihm in diesem Fall weiterhelfen konnten. Die Kleine - oder eher Grosse, sie überragte ihn nämlich sogar - hatte wirklich Glück, das sie ausgerechnet an einen Faun geraten war, sonst hätte es ihr nämlich übel ergehen können. Stadtleute waren ja meist nicht die hilfsbereitesten, zu der Überzeugung war Palres auch schon gelangt, aber jeder Faun absolvierte eine Grundausbildung in Kräuterkunde.


    Schliesslich kehrte er zurück, mehrere Sorten von Kräutern in den Händen, die eigentlich gar nicht besonders aussahen, sondern grösstenteils wie gewöhnliche Gräser. Bevor er aber überhaupt dazu kam, sich beim Weiher niederzulassen und die Kräuter zu mahlen, musste er erschrocken feststellen, das ein Werog in Wolfsform wohl einen Blick auf seine Patientin geworfen hatte; er schnüffelte, offenbar durch die Verletzungen, die die Frau schon erlitten hatte, erregt an ihr herum.
    "Jetzt reicht's mir aber endgültig. Sagt mal, wollt ihr mich heute alle verarschen? Nimm deinem Gierschlund mit überdimensionalen Reisszähnen gefälligst von meiner Patientin weg!", brüllte Palres das muskelbepackte Raubtier an, was eigentlich eher ungewöhnlich für ihn war, aber unter den Umständen wohl auch verständlich.
    Der Wolf in Übergrösse wandte sich darauf um, und fletschte nur die Zähne; ein besserer Kommentar fiel ihm wohl gerade nicht ein. Hätte er Palres nicht grausam unterschätzt wäre er wohl weggelaufen, aber sonderlich intelligent schien er nicht zu sein, und so sprang er den Faun tatsächlich an, die Krallen auf ihn gerichtet, die Zähne gebleckt, bereit, das Gegenüber zu erlegen; nur hatte er sich das etwas zu leicht vorgestellt. Blitzschnell sprang der Anderthalbhänder in Palres' rechte Hand, er wich dem Ungeheuer mit einer Rolle seitwärts aus und schlug ihm mit dem Schwert, das er nachzog die Pfote blutig. Eigentlich hatte er sich dadurch erhofft, den Köter loszuwerden, aber das Biest dachte augenscheinlich nicht daran, wegen der kleinen Verletzung den Rückzug anzutreten, also begann eine ähnliche Ereignisabfolge. Der Werog sprang, wie vorhin, um mit seinen natürlichen Waffen anzugreifen, doch diesmal bückte sich der Faun unter dem Sprung hindurch, und rammte dabei das Schwert nach oben, das sich tief in den Bauch bohrte, und ihn aufschlitzte, da der Wolf sich noch in der Sprungbewegung befand. Doch bevor seine Lebensgeister erloschen, schnappte das Ungetüm nach Palres Bein, und es traf auch; der Biss hinterliess eine schmerzhafte, aber nicht allzu tiefe Wunde, doch verendete der Werog, bevor er noch mehr Schaden anrichten konnte. Palres wälzte den Leib, aus dem das Blut auf ihn troff, mit einem Ächzen von sich, und stand dann wieder auf.


    "Hm, heute ist echt nicht mein Tag. Von so einer Kreatur auch noch gebissen zu werden, da hätte ich mich auch besser anstellen können. Aber egal, ich habe ja mehr als genug Kräuter mitgenommen, da kann ich mich selbst auch gleich noch mit ihnen behandeln. Aber zuerst die Dame." Erneut kramte er in seinem Beutel herum, bis er schliesslich eine kleine Schüssel fand. In diese schmiss er die Kräuter, zerstampfte sie mit einem Mörser und goss dann ein wenig Wasser hinzu. Mit diesem Gebräu rieb er dann die Wunden der Fledermausdame sorgfältig ein, damit auch ja keine Verletzung ausgelassen wurde. Als er schliesslich fertig war, war noch genug der Mixtur übrig, um seinen Oberschenkel zu behandeln, was er dann auch in aller Ruhe tat. Er spürte, wie sich ein angenehmes Gefühl der Wärme um die Wunde breit machte, nur wurde es noch vom stechenden Schmerz beeinträchtigt, der erst mit der Zeit nachlasse würde.


    Nun hiess es warten. Palres packte seine Gitarre aus, lehnte sich an einen Baum, und spielte eine sanfte, beruhigende Melodie. Ab und zu stand er auf, um den Lappen auf der Stirn der Harpyie, die er noch immer nicht als solche erkannte, neu auszuwaschen und wieder auf seinen Platz hinzulegen.

  • Nachdem Jan den Besessenen behandelt hatte, blieb er zusammen mit den Gnilblachs bei der Cousine seines Herrn in Usilien. Karl hatte bei der Behandlung sehr viel Blut verloren, und so blieb es ungewiss, wie er auf die Behandlung ansprechen würde.


    Als sich Karls Zustand nach drei Tagen noch immer nicht verändert hatte, schickte Johann von Unterberg seine Dienerin Linda zu seinem Heimatdorf, um auch den zu Hause gebliebenen Diener nach Usilien zu holen (und um auf Jans Bitte hin die Bücher zu holen, die ihm seine Eltern hinterlassen hatten).


    Gut zweieinhalb Wochen nach der Behandlung meldete sich Karls Nachbar mit einer schlechten Nachricht bei den Gnilblachs: Karl war an den Nachwirkungen der Behandlung verstorben. „Auf jeden Fall, hat er zu viel Blut verloren“, hatte er als Erklärung hinzugefügt. „Und die Tatsache, dass Jan bei dem Entfernen des Edelsteins tatsächlich einige wichtige Nervenbahnen durchtrennt hat, hat dabei sicher auch eine Rolle gespielt.“


    Auf diese Nachricht reagierten die meisten Gnilblachs deutlich gefasster als auf die Nachricht von Karls Besessenheit. Schließlich hatten sie in der letzten Zeit damit gerechnet, dass so etwas passieren könnte. Genau wie es bei gläubigen Gnilblachs üblich ist, entschieden sie, dass Karl in drei Tagen beerdigt werden sollte.


    Der Niugnip hingegen hatte den letzten Satz des Nachbarn nicht übersehen. „Wenn ich tatsächlich einige Nervenbahnen durchtrennt habe und das zu Karls Tod geführt hat, hätte ich vorsichtiger sein müssen“, überlegte er. Auf jeden Fall hatte er sich vor der Behandlung zu wenig Gedanken über alternative Behandlungsmöglichkeiten gemacht. Je nachdem, ob man Karl auch noch anders hätte helfen können, hatte der Niugnip damit sogar gegen seine Ehre und gegen eines der wichtigsten Gebote seines Glaubens gehandelt. Da es für Niugnips als vornehm gilt, seine Gefühle für sich zu behalten, erzählte er aber niemanden von seinen Zweifeln, sondern nahm sich vor, in seinen Büchern nach einer Antwort zu suchen.


    Aber auch Jans Dienstherr, Johann von Unterberg, hatte die Bemerkung mit den durchtrennten Nerven gehört. Er schwieg zwar erst eine Weile, aber dann sagte er: „Auch wenn du die Sache mit den Nerven vorher angesprochen hast, Jan, hätte ich von dir niemals erwartet, dass du meinen Bruder in Lebensgefahr bringst. Ich denke, wir müssen uns einmal über deine Ehre unterhalten.“


    In dem folgenden Gespräch zwischen dem Diener und seinem Herrn konnte Jan den Gnilblach wegen seiner Selbstzweifel nicht von seiner Unschuld überzeugen, und so entschied Johann von Unterberg, dass der Niugnip noch Karls Beerdigung organisieren sollte und anschließend aus den Diensten des Gnilblachs entlassen würde.


    Um die Beerdigung in Ruhe vorbereiten zu können (aber auch, um in Ruhe in seinen Bücher nach einer Antwort auf seine Glaubensfragen suchen zu können) zog Jan nun erst einmal in Karls Wohnhaus ein.





    Einen Tag vor der geplanten Beerdigung hörte der Niugnip, wie jemand den Türklopfer betätigte. Da er es durch seinen Dienst bei dem Gnilblach so gewöhnt war, lief er sofort zur Haustür und fragte, was die Fremden wünschten.


    Statt zu antworten, zuckten die Fremden zuerst zusammen als sie ihn sahen, aber dann fassten sie sich. Jan wusste sehr genau, was das zu bedeuten hatte: Sie hatten wahrscheinlich noch nie etwas von den Niugnips gehört, so dass sie ihn für einen Xinöph hielten. Da der Vogelmensch daran gewöhnt war, dass sein Dienstherr dieses Missverständnis aufklärt, sprach er dieses Thema jedoch erst einmal nicht an.


    „Wir sind Mitglieder einer Organisation, die sich mit Besessenen beschäftigt. Laut unseren Nachforschungen hat es in diesem Haus einen besonders eindrucksvollen Fall gegeben und wir wollten unsere Hilfe anbieten, falls diese noch von Nöten ist.“


    Sie haben richtig gehört“, antwortete der Niugnip. Eigentlich hätte er die Fremden auch gleich wieder wegschicken können, denn Karl war ja inzwischen verstorben. Aber er hatte das Gefühl, dass es vielleicht doch sinnvoll wäre, zumindest einmal mit ihnen zu reden. „Vielleicht wissen die etwas Genaueres über diesen Edelstein-Dämon“, dachte er sich. Bisher hatte er kaum Informationen über den Dämon finden können, und er hatte das Gefühl, dass Informationen darüber ihm bei seinen Selbstzweifeln helfen konnten.


    Aber dann meinte einer der Fremden: „Ich würde außerdem auch gerne beten, wenn Sie das zulassen. Sollte Ihnen mein kaabalistischer Glaube missfallen, werde ich das Haus jedoch nicht betreten.


    Ich respektiere eigentlich jeden Glauben“, erwiderte der Niugnip. „Zumindest solange mein Gegenüber auch meinen Glauben an den heiligen Niugnip respektiert. Aber kommen Sie doch erst einmal herein.


    Nachdem die vier Fremden (einer davon in Begleitung einer Schlange) eingetreten waren, führte der Vogelmensch den Kaabalist in das Zimmer, in dem er selbst in den letzten zwei Tagen immer wieder in seinen Büchern geblättert hatte. Tatsächlich war eines davon noch aufgeschlagen, und man konnte recht leicht erkennen, dass dieses in der Schrift der Niugnips geschrieben war.


    Als Jan wieder bei den anderen drei war, fragte er: „Darf ich Ihnen etwas zu Essen oder zu Trinken anbieten, solange Ihr Kollege betet? Oder soll ich Ihnen erst einmal etwas über den Besessenen erzählen?


    Die beiden Besucher meinten, dass sie nach der langen Reise gerne etwas Tee trinken würden, und so ging Jan in die Küche, um diesen zuzubereiten. Als er fertig war, meinte einer der Gäste: „Mit einem Gespräch über den Besessenen sollten wir vielleicht erst einmal abwarten, bis Jareth mit seinem Gebet fertig ist.


    Jareth? Ist das der Name des Kaabalisten?


    „Ganz genau. Mein Name ist Cion, der Platiner mit der Schlange heißt Platinex und der andere ist Pedisequus.“


    Ich heiße ‚Johann Friedrich Gustav von Unterberg‘, aber Sie können mich auch kurz ‚Jan‘ nennen.


    Dann sind Sie der Besitzer dieses Hauses?


    Nein, meine Eltern haben mich nach dem Bruder des verstorbenen Besitzers dieses Hauses und dessen Vorfahren benannt. Ansonsten bin ich nur ein einfacher Diener.


    An dieser Stelle wechselte Cion das Thema: „Entschuldigen Sie bitte meine Frage, aber Sie haben vorhin etwas über einen heiligen Irgendwer gesagt. Können Sie mir sagen, wer das ist?“


    Sie meinen den heiligen Niugnip. Das ist der Gott, an den ich glaube. Sie müssen wissen, dass die Niugnips eine Rasse von Vogelmenschen sind, die dem Wasserelement angehören. Ich selbst gehöre dieser Rasse an, und nach unserem Glauben wurde die Welt von dem heiligen Niugnip erschaffen, der auch das Schicksal eines jeden Weltenbürgers lenkt.


    Eine Rasse von Vogelmenschen, die dem Wasserelement angehört? Wie kommt es, dass ich davon noch nie etwas gehört habe?


    Das liegt daran, dass fast alle Niugnips die meiste Zeit ihres Lebens in den Weltmeeren verbringen. Es gibt nur wenige Vertreter meiner Rasse, die ein Leben an Land führen, und die werden von Fremden meistens für Vertreter einer anderen Rasse von Vogelmenschen gehalten.


    Inzwischen war Jareth fertig mit seinem Gebet und kam in den Wohnraum. Tatsächlich hatte er noch mitbekommen, wie Jan über seine eigene Rasse gesprochen hatte. Nun war für Jan der Zeitpunkt gekommen, um zu erzählen, wie der Bruder seines Dienstherren die halbe Stadtbibliothek verwüstet hatte, wie seine Nachbarn es geschafft hatten, ihn an sein Bett zu fesseln und wie er schließlich den Edelstein von dem Körper des Besessenen getrennt hatte. Danach zeigte er ihnen den Edelstein. „Leider ist Karl vor wenigen Tagen an dem Blutverlust gestorben. Weil ich an dem Ableben des Besessenen beteiligt war, hat mein Dienstherr entschieden, dass ich mir einen neuen Arbeitgeber suchen muss. Ach ja, die Beerdigung ist für morgen angesetzt“, fügte der Niugnip zum Schluss noch hinzu. „Möchten Sie vielleicht seine Leiche sehen?


    Ich denke, das ist nicht nötig“, antwortete Jareth. „Wir schulden Ihnen wohl ein paar Erklärungen.“ Er wollte gerade anfangen, dem Niugnip etwas über die Organisation zu erzählen, als Cion ihm ins Wort fiel: „Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, ihm jetzt das alles zu erklären, schließlich können wir keine Mitwisser gebrauchen.“


    Ich wollte ihm gerade anbieten, unserer Ordanisation beizutreten.


    „Aber wir wissen doch gar nicht, wie er zu dem Sonnenkaiser steht.“


    Wenn seine Rasse die meiste Zeit auf dem Meer lebt, können wir davon ausgehen, dass die Niugnips sich dem Kaiser gegenüber neutral verhalten.


    Falls es von Bedeutung ist“, mischte sich Jan in den Streit der beiden ein, „dann kann ich Ihnen sagen, dass eigentlich alle Niugnips den Sonnenkaiser als einen Feind ansehen. Er hat uns verboten, mehr als ein Kind zu bekommen, und weil er das nicht kontrollieren kann, lässt er regelmäßig eine ganze Reihe von uns einfach so abschlachten. Aber davon abgesehen verhalten wir uns ihm gegenüber neutral, denn ein einzelner Vogelmensch kann nichts gegen ihn ausrichten, und unser Glaube verbietet es, eine Schlacht anzufangen, bei der man nur seine Ehre verlieren kann.


    Diese Worte hatten Cion überzeugt, und so erzählte er von der Sternenhimmel-Organisation und bot dem Vogelmenschen an, der Organisation beizutreten. Dieser war sich aber noch nicht sicher, ob er das Angebot annehmen konnte. Natürlich musste er sich einen neuen Arbeitgeber suchen, aber sein Glaube verbot ihm, einen ungläubigen Dienstherren zu akzeptieren. „Jareth scheint ein überaus gläubiger Kaabalist zu sein, und die beiden Platiner scheinen eher eine untergeordnete Stellung zu haben. Aber wie sieht es mit Cion aus?“, überlegte er. „Immerhin hat er sich erkundigt, wer der heilige Niugnip ist, also muss er zumindest ein oberflächliches Interesse an fremden Religionen haben.“


    Um erst einmal etwas Zeit zu gewinnen, sagte er: „Ich stehe noch bis zur morgigen Beerdigung in den Diensten meines alten Dienstherren...


    „Damit ist es also klar“, sagte Cion, bevor Jan noch viel weiter reden konnte. „Bis morgen können wir unmöglich warten.“


    Natürlich können wir so lange warten, wenn wir dann ein neues Mitglied bekommen. Wir brauchen jedes Mitglied, das wir bekommen können. Und du solltest als gläubiger Mensch doch wissen, dass man den Glauben der anderen Rassen respektieren muss. Nicht zu der Beerdigung des Gnilblachs zu gehen, wäre unhöflich.


    „Also ist der Mensch tatsächlich gläubig, nur dass er es nicht allen Umherstehenden zeigt“, schlussfolgerte Jan aus der letzten Bemerkung. Und damit hatte er sich auch schon entschieden, der Organisation beizutreten. Also sagte er: „Nach der Beerdigung wäre es mir eine Ehre, Ihr Angebot anzunehmen.“ Da Cion offensichtlich immer noch nicht überzeugt war, dass man einen ganzen Tag warten sollte, fügte der Niugnip noch hinzu: „Ich gebe Euch sogar den Stein, wenn ihr mir die Chance gebt, meine Ehre nicht durch eine überstürzte Abreise oder durch eine lange Arbeitslosigkeit zu verlieren.


    Das Angebot, an den Edelstein zu kommen, schien Cion zu überzeugen, und so erklärte er sich damit einverstanden, mit einer Weiterreise bis nach der Beerdigung zu warten.

  • Samantha tratt in eine Kneipe mit dem sonderbaren Namen zum Eisernen Samuel ein. Es war die einzige Kneipe in der kleinen Küstenstadt Kasum. Die Luft war Alkohol gedunsen und stickig, aber Sam brauchte auf den Ärger der letzten Wochen einen guten Wein. Was sollte Morphus von ihr denken, wenn sie ihm nicht heiligte? Obwohl sie nicht glaubte mehr als einen billigen Fusel zu bekommen, setzte Sam sich in eine uneinsichtige Nische und bestellte. Am frühen Nachmittag war zwar kaum jemand da, deshalb bediente der speckige Wirt selbst. Erst schaute er zwar dumm, aber brachte wenig später ein gut gefülltes Glas Wein. Gedanken verloren nahm sie einen Schluck und ließ die letzten Wochen Revue passieren.


    Ulixes war schon kurz nach ihrem Sprint in Katzengestalt wiedergenesen. Sie waren zusammen zu seinem, wie er es nante verkommenem bescheidenem Haus gegangen. Es war ein mittelgroßer äußerlich verrotteter Fürstensitz, den er innen luxuriös eingerichtetet hatte. Zur Straße hin war nur ein einfaches kleines Haus zu sehen, dies war an einen Durchgang zu seinem eigentlich Wohnsitz angeschlossen. Der oberirdische Teil des Hauses war weniger interessant als der Unterirdische, indem er Waffen, Tränke, Gifte, Gefangene und ein paar ihm nützliche Tiere aufbewahrte. Er selbst kleidete sich nich wie ein Fürst sondern eher wie ein vornehmer Pirat. Von uns Tairisen bekam er großen Respekt und ein hohes Ansehen entgegen gebracht, obwohl er nur zu einer Hälfte Tairise war. Sein Vater war Tairise gewesen und seine Mutter ein Mensch. Seine Mutter hatte ihm nachdem sie geflohen war ein Leben ohne die Gesetzte der Tairisen ermöglicht. Sein Vater heiratete wieder und so bekam er Halfius zu Halbbruder. Doch sie hatten sich nie als Halbbrüder angesehen, sondern als richtige Brüder. Nach ihrem Abschluss an einer Magierschule trennten sich ihre Wege. Ulixes erkundete die Welt und Halfius wurde Ausbilder um bildete Samantha aus.
    Er war der Meinung gewesen, dass ich wenn sie nach Kuravanium gehen will, sollte Sam sich als Priesterin verkleiden. Dann würden ihr Tür und Tor offen stehen und sie säh nicht aus wie armer Schlucker. Die letzte Bemerkung hatte ihr überhaupt nicht gefallen, aber nachdem er sie mit seiner Magie umgestylet hatte, musste sie zu geben, dass sie vorher nicht besonders aus sah. Nun hatte sie magentarotes Haar, welches ihr bis in den Nacken reichte und der Pony fürhte nun in zwei hüftlangen Strähnen rechts und links an ihrem Gesicht vor bei. So könnte jeder sie für ein Feuerwesen halten. So hatte Ulixes sie bequatsch bis auch sie die Haare schön fand. "Der sollte Verkäufer werden!"
    Ihrem weißem Leinenhemd hatte er die Ärmel abgeschnitten und ihr einen dunkelblauen Überzieher gegeben der nur die Hälfte ihrer Oberarme bedeckte und bis über die Hüfte reichte. Ihr linker Arm war ab dem kurzen Ärmelende des Überziehers in einem langen schwarzen kreuzweise gebundenem Lederband gewickelt, das in ihren elegenten schwarzen Handschuh, der immernoch von dem Goldreif gehalten wurde, mündete. Auf ihrem rechten Arm prangten wunderbar gezeichnete Buchstaben in alttairisisch und der Handschuh war wie der andere an der anderen Hand(wenn nicht eher Pfote). Ein Gürtel lag um der Hüfte und ein Doppelschwert mit wasserklarer Klinge hin in der Gürtelhalterung. Ihre Hose und Stiefel waren so geblieben und ihren Panzer trug sie zwischen dem Rest des Leinenhemdes und dem Überzieher. Nur einem geübten Blick wäre das aufgefallen.

    Samantha kehrte wieder zurück in die Realität, trank ihr Glas aus und ließ sich nachschenken. Wieder schaute der Wirt so seltsam, aber diesmal merkte Samantha das er auf das Schwert starrte. "Ich bin ein friedliebende Priesterin." Es schien ihn zu beruhigen. Priestern war es sogut wie überall erlaubt eine Waffe zu führen. Ein weiterer Vorteil.


    Jedenfalls hatte Ulixes sie nach der Maskerade mit dem Doppelschwert ausgerüstet. Sie hatte an dem fehlenden Widerstand im Tairisen-Schwert gemerkt, dass der Beitzer Tod sein muss. Aber es war zu spät das schwert hatte sie als neuen Besitzer angenommen. Sam hatte ihn nach den urspünglichen Besitzer des Schwertes erkundigt und es war genau das Schwert gewesen, dass sie nicht hätte haben wollen. Merdith war die Besitzerin gewesen. Merdith war einmal ihre beste Freundin gewesen, aber irgendwann war sie zu ihrer Feindin geworden. Er gab mir ein paar Tränke und Gifte mit. Auch hate er ihr ihr Reittier gegeben. Es war ein drolliger, aggressiver ,aber aufs Wort gehorchender Riesenvogel mit dem Namen Naryu. Welcher Rasse er zu gehörte wusste sie nicht. Xirivanda war zwar erst beleidigt, dass ich mir einen neue tierischen Freund beschafft hatte, aber hatte sich mittlerweise wieder eingekriegt. Mit dem Vogel war sie bis zur Küstenstadt Karton geritten, die aber von Soldaten gesprengt worden war kurz nachdem die Soldaten sie aus der Stadt gebracht hatten. Für sie sollte sie das Larzarett der Soldaten pflegen. Das hatte sie zwar gemacht. Nur in jede Medizin, die sie benutzt oderdargelassen hatte, hatte sie eine auf den Zauber Nexus tötende Substanz eingerührt. In dem Lager hatte sie einen Tairisen, der die Armee ausspioniert, gefunden. Sam hatte ihn vor der Medizin gewarnt bevor sie sich verdünnelsierte. Bei ihrem verschwinden klaute sie den Soldaten noch ein gesatteltes Pferd, welches nun ihr Packpferd war.
    Sam leerte weitere Gläser.
    Die Finte bei der Soldaten hatte sich mehr als bezahlt.Als sie in Kuravanium den deponierten Schmuck und ihre dargelassenen Schriftrollen abholte, hatte sie mit Entsetzten feststellen müssen, dass ihre eigenhädig geschriebene mit selbsterfunden mächtigen Zauber bestückte Schriftrolle und ihre Prophezeiung geklaut worden waren. Das einzige was die Rolle noch retten konnte war die Verbindung der vier Tempel-Herzen mit ihr würde sie die Herzen aufspüen können. Zwar musste sie erst alle vier einsammeln, aber das erste nahm sie aus Kuravanium mit. Somit waren es nur noch drei. Als sie die Tempelinsel verlassen wolllte, waren die Soldaten auufgetaucht. Mit Nexus hatte sie alle bis auf den Tairisen erledigen können. Nicht mal viel Kraft hatte es sie gekostet, denn Nexus war ein einfacher Bewegungszauber. Sie wardanach in die Stadt Kasum eingekehrt.
    Nach nun bestimmt zehn Gläsern bezahlte sie undverschwand kaum schwankend aus der Kneipe. Samantha suchte sich nun ein Gasthaus und hoffte auf einen ruhigen und längst überfälligen Schlaf.

  • Vic hatte sich in Krevna wieder gut eingelebt. In den letzten drei Wochen, hatte er jeden Abend einen Schlafplatz gehabt und das, ohne dafür zu bezahlen. Das Ereignis mit dem wütenden Ehegatten hatte sich zum Glück nicht wiederholt und der Schwertkämpfer war froh darüber, dass es auch keine Konsequenzen wegen dieser Sache gegeben hatte.


    Nirgends ist ein Fahndungsplakat aufgetaucht, und Soldatentrupps sind auch nicht mehr als sonst unterwegs. Meine Bettgefährtin muss ihn wohl besänftigt haben. Wie hieß sie nochmal? Keine Ahnung, irgendwas mit N... oder war‘s doch G ?Ist ja auch egal. Frauen sind eh alle gleich, ob sie jetzt Naomi oder Gevenestra heißen.


    In den letzten Tagen hatte er sogar eine Kneipe gefunden, in der er sich sicher sein konnte, dass man dem Sonnenkaiser negativ gegenüberstand. Hier konnte er nach Herzenslust über den Machthaber lästern, mutmaßen und ihn kritisieren, ohne dass man ihn als „Verräter“ wieder in die Minen geschickt hätte. Ganz im Gegenteil, er hatte sogar Leute gefunden, die seiner Meinung waren.


    Mit einem von ihnen, dem Wirt nämlich, verstand er sich besonders gut. Eridanus, der also hieß wie ein Sternbild, war ein bulliger Kerl mit hellblonden Haaren und Muskeln wie Felsbrocken. Welcher Rasse er angehörte, wusste Luttvicithor nicht genau, es schien sich um ein Erdelementgeschlecht zu handeln. Anfangs hatte der Braunhaarig eine regelrechte Abneigung gegen den Protz hinter der Theke gehabt, und das, obwohl Menschen ebenfalls als Erdelementwesen galten. Nach und nach hatten sich die ungleichen Männer jedoch angefreundet und festgestellt, dass sie nicht nur beim Sonnenkaiser ihre Ansichten teilten.
    Eridanus hatte eine ebenso geringe Meinung von Frauen, hasste Feiglinge, kämpfte für sein Leben gern und mochte keine Magie.


    An diesem Abend war es in der Spelunke, die den verräterischen Namen „Okzident“ – Sonnenuntergang trug, besonders ruhig. Aus irgend einem Grund, war der Wirt heute anders drauf als sonst. Er schien unruhig und schaute Vic immer wieder aus den Augenwinkeln an.
    Irgendwann, kurz vor der Sperrstunde nahm er ihn hinter die Bar in ein kleines Kämmerchen mit. Er drückte ihn auf einen Stuhl und reichte ihm dann ein Plakat mit folgender Aufschrift:


    Die Zeit des Sonnenuntergangs ist gekommen.

    Sternenhimmel sucht Kämpfer um die alte Ordnung wieder herzustellen.

    Goscior hat die Völker Salces zu etwas gezwungen, das ihrer Natur widerspricht.

    Wehren wir uns dagegen!

    Du bist stark?

    Du bist stolz?

    Du verlangst nach deinem Recht zur Selbstbestimmung?

    Dann auf in die Kapelle.

    Am Tag der Sommersonnenwende, wirst du dort zu uns finden.

    Bezahltes Söldnertum mit Aussicht auf Ruhm und Erfolg!

    Bewähre dich und steige zu einem Sternbild auf.

    Gez. Sternbild Nr. 88

    Zwillinge

    Erwartungsvoll starrte Eridanus auf Vic. Er hatte soeben ein Mitglied für die Widerstandsorganisation angeworben, was ein enormes Risiko sein konnte. Nun wartete er gespannt auf Luttvicithors Reaktion.
    Die folgte auch auf dem Fuße:


    „Du Idiot, wieso hast du das nicht früher gesagt? Sommersonnenwende ist doch schon übermorgen! Ich muss ich doch noch vorbereiten!“


    OT: Ich hoffe euch ist klar, was das heißt^^ Alle Spieler, die noch nicht rekrutiert wurden, solten dieses Plakat finden und sich in die Kapelle der jeweiligen Stadt begeben.

  • Mit knurrendem Magen erreichte Vayu die Tore der Stadt. Benommen tapste er durch den Eingang. Wenn er nicht schnell etwas in den Magen bekäme, würde der junge Greif wohl vor Erschöpfung Umfallen. Glücklicherweise fing nach der nächsten Straßenecke schon der Markt an. Mit einem Seufzer besah er den kleinen Geldbeutel, den er um den Hals trug. Es waren nicht mehr, als ein paar Münzen darin, womit er sich höchstens eine Keule Gammlfleisch leisten konnte. Er musste sich also wieder mit den deutlich billigeren Früchten zufrieden geben. Nachdem er den Auftrag, weshalb er überhaupt in diese Stadt gekommen war, ausgeführt hatte, würde sich Vayu ein anständiges Mahl gönnen. Schon entdeckte er einen Gemüsehändler, der mit lauten Rufen seine Kundschaft lockte. Der Greif trottete zu dem Laden. Er erwartete nun ersteinmal ein entstetztes Gesicht- der Händler rieb sich nur die Hände. "Guten Tag, ehrenwerter Herr Greif, was kann ich ihnen anbieten? Wir haben natürlich nicht nur Gemüse im Sortiment, hier zum Beispiel sehen sie frisch geerntete Melonen und dort können sie...", den Rest bekam Vayu vor erstaunen nicht mehr mit. Er war nicht allzuoft in so großen Städten, da seine Auftraggeber es vorzogen, ihren Sitz in kleinen Dörfen zu erbauen. Hier war es offenbar nichts besonderes ein Wesen wie einen Greif zu sehen.
    Nachdem er sich die Auswahl angesehen hatte, meinte er zu dem erwartungsvollen Händler: "Ich würde dann bitte zwei von diesen Bio Melonen und eine Ananas aus Uriel nehmen" , mit diesen Worten hockte er sich auf die Hinterbeine und kramte mit den Klauen in seinem Beutel herum. Der Greif schob fünf Münzen auf die Theke, schloss sein Beutelchen mit einem geübten Griff und packte die Früchte unter die Flügel. Wenig später lies er sich an einem Brunnen nieder und kaute gelangweilt an der Ananas; die Schale fraß er einfach mit. Seine Aufmerksamkeit wurde von mehreren Plakaten, die zerstreut an den Straßenecken zu sehen waren, erregt. Er packte eine Melone und zerbrach sie kurzerhand mit beiden Pfoten. sie teilte sich in zwei ungleiche Hälften. Nachdem der Greif seine Mahlzeit beendet hatte, sah er sich eines der Plakate an. Gut, das er das lesen gelernt hatte. Stirnrunzelnd legte er den Kopf schief. Plötzlich erinnerte sich Vayu an den Auftrag. Er sollte sich lieber beeilen. Also spurtete er weiter durch die Stadt. Hier und da entdeckte er sogar einen Artgenossen. Man konnte hier die verschiedensten Rassen entdecken, sogar ein Drache, ein kleiner sollte man dazusagen, tapste unsicher durch die breiten Straßen. Zum dritten Mal stieß er gegen etwas, ein weinen und kurz darauf ein bulliger Kerl, der ein Kind, was vor dem Greif lag, aufhob. Empört beschwerte sich der Mann, Vayu hätte ihm trotz der größe des Menschen auf den Kopf spucken können, und beschimpfte das Tier mit Wörtern wie "Trampel" und "ungehobelter Grobian". Vayu zog den Kopf ein und entschuldigte sich ausdrücklich bei Kind und Vater. Vayu beschloss den Rest des Weges etwas vorsichtiger zu bestreiten, er mochte es nicht sonderlich mit anderen in die Zange zu geraten. Gerade noch pünktlich erreichte er ein ziemlich großes Haus. Der Greif betätigte vorsichtig die vergoldete Klingel, ein komplizierter Ton war von innen zu höhren. Sofort öffnete ein Mensch in schwarzem Smoking die Tür. Er trug eine kleine Brille auf der Nase, hatte recht graue Haare und einen glatten Schnurbart. "Ich nehme an, sie sind der Herr Greif Vayu? Treten sie doch bitte ein, mein Herr erwartet sie schon" ,sagte der Mann mit wichtiger Miene. Der Greif wurde über drei verschiedene Treppen, die sich gegenseitig alle an Schönheit und Zierde übertrafen, in eine hochgelgene Etage geführt. Auf rotem Teppich lief das ungleiche paar in Richtung der Einzigen Tür. Vayu sah sich um. Die Aussicht, wenn man das so sagen durfte, fantastisch. Eine riesengroße Halle, überall Bilder und Skulpturen, viele Türen und allerlei Vitrinen. Nun öffnete der Mann, wahrscheinlich ein Diener, die einzige Tür dieser Etage. Der Greif trat ein und erblickte ein vergleichsweise kleines, doch reichlich prahlerisches Zimmer. An den Wänden hingen Medaillen, ein edler Tisch in der Mitte des Raumes und ein rundlicher Mann konnte man im Zimmer finden. Offenbar war dies das Büro des Hauses. "Guten Tag der Herr" , Vayu senkte kurz den Kopf zu Begrüßung, "leider muss ich ihnen mitteilen, das der Sonnenkaiser mit seinen Truppen den höchst wichtigen Auftrag übernommen und augeführt hat. Wenn sie mich nun bitte alleine lassen würden, auf Wiedersehen" , endete der Mann. Dank seiner guten Manieren hielt Vayu inne und brüllte nicht gleich das Haus zusammen. Er machte lediglich eine entwürdigende Bewegung und einen schneller Abgang. Draußen zerbrach er noch schnell die Klingel, bevor er mürrisch durch die Stadt schlenderte. Wieder sprang ihm eines der Plakate ins Auge.


    Die Zeit des Sonnenuntergangs ist gekommen.

    Sternenhimmel sucht Kämpfer um die alte Ordnung wieder herzustellen.

    Goscior hat die Völker Salces zu etwas gezwungen, das ihrer Natur widerspricht.

    Wehren wir uns dagegen!

    Du bist stark?

    Du bist stolz?

    Du verlangst nach deinem Recht zur Selbstbestimmung?

    Dann auf in die Kapelle.

    Am Tag der Sommersonnenwende, wirst du dort zu uns finden.

    Bezahltes Söldnertum mit Aussicht auf Ruhm und Erfolg!

    Bewähre dich und steige zu einem Sternbild auf.

    Gez. Sternbild Nr. 88

    Zwillinge


    Kurz erhellte sich die Miene des Greifen und er machte sich auf in die Kapelle. Ein kurzer Blick auf die Stadtkarte genügte und schon spurtete Vayu weiter. Es würde nichtmehr lang dauern, dann musste er da sein. Schon kam die Kapelle in Sicht. Zufrieden verlangsammte er sein Tempo. Erwartungsvoll betrat er die Kapelle.


    OT: Endlich geht es weiter :D

  • Sshar hockte an dem Tresen der schmuddeligen Herberge und hatte einen großen Krug Bier vor sich. "Nach Herok'scher Art" hatte es auf der Tafel hinter dem Wirt gehießen, doch für Sshar schmeckte das Gebräu in keinster Weise so, wie das exotische Bier seiner Heimatwälder. Er verzog das Gesicht, als er einen kleinen Schluck nahm und das bittere Gesöff seine Kehle hinunterrann.
    "So, hier, Ihr Essen", murmelte der runde Wirt und stellte ihm einen Teller mit einem kleinen Stück Fleisch und etwas welkem Salat hin. Der Herok hob eine Augenbraue, als er das "Mahl" begutachtete, dann seufzte er. Der Soldat hatte nicht viel Gold dabei gehabt, also musste sich der Spinnenmensch wohl oder übel damit zufrieden geben. Missmutig stopfte Sshar sich das Fleisch in den Mund, kaute nur einige Male, um den gammligen Geschmack nicht zu lang ertragen zu müssen und schüttete noch schnell einen Schluck Bier hinterher. Als das verdorben-bittere Gemisch in seiner Speiseröhre verschwunden war, schüttelte es den Söldner und er musste einige Male trocken schlucken, um sich nicht übergeben zu müssen. Den Salat ließ er auf dem Teller liegen genau so wie den halbvollen Krug. Das kann ich mir echt nicht mehr antun, dachte er sich, als er die letzten Münzen aus seinem Beutel zog und sie auf den Tresen legte.
    Angewiedert stand er auf und ging auf die morsche Holztür zu, welche lose in den Angeln hing. Als der Spinnenmensch die Straßen Karestiracs wieder betrat, war die Dämmerung schon angebrochen. Sshar sog die kühle Luft ein und streckte seine Muskeln. Er überlegte, was er nun tun sollte und beschloss, sich einmal in der Stadt umzuhören, ob vielleicht ein qualifizierter Söldner gebraucht wurde.
    Er fuhr sich über den Hinterkopf, dann ging er in Richtung Norden, in die Mitte der Stadt. Während er die Straßen entlang ging, blieb sein Blick immer wieder an kleinen Plakaten hängen, die in einigen dunklen Eckchen an die Mauern und Wände der Häuser geklebt waren. Zuerst dachte er sich nichts dabei, doch als er beobachtete, wie drei Soldaten wütend jedes dieser Papiere von den Steinen riss, welche sie zu Gesicht bekamen, wurde er von der Neugier gepackt. Er stahl sich in eine kleine dunkle Gasse und suchte nach einem der Plakate. Als er schließlich eins fand, musterte er es skeptisch. Es war schlicht gehalten. Schwarze Schrift auf gelblichem Pergament.



    Die Zeit des Sonnenuntergangs ist gekommen.
    Sternenhimmel sucht Kämpfer um die alte Ordnung wieder herzustellen.
    Goscior hat die Völker Salces zu etwas gezwungen, das ihrer Natur widerspricht.
    Wehren wir uns dagegen!
    Du bist stark?
    Du bist stolz?
    Du verlangst nach deinem Recht zur Selbstbestimmung?
    Dann auf in die Kapelle.
    Am Tag der Sommersonnenwende, wirst du dort zu uns finden.
    Bezahltes Söldnertum mit Aussicht auf Ruhm und Erfolg!
    Bewähre dich und steige zu einem Sternbild auf.
    Gez. Sternbild Nr. 88
    Zwillinge


    Verwundert las der Herok das Plakat erneut durch.
    'Goscior hat die Völker Salces zu etwas gezwungen, das ihrer Natur widerspricht.', wohl wahr, wohl wahr, dachte sich Sshar und dachte an sein einstiges Stamm-Volk, die nun alle durcheinander gewirbelt im ewigen Konflikt zueinander standen.
    'Dann auf in die Kapelle.
    Am Tag der Sommersonnenwende, wirst du dort zu uns finden.' Hmm, der Tag der Sonnenwende ist heute.
    Er musterte den Stand der Sonne, würde es bald dunkel werden. War er schon zu spät?
    "'Bezahltes Söldnertum mit Aussicht auf Ruhm und Erfolg!' Na, dass klingt doch mal nach einem Angebot", freute sich Sshar und beschloss, sofort zur Kapelle der Stadt aufzubrechen.
    Er riss das Plakat von der Wand, faltete es zusammen und steckte es in seinen natürlichen Beutel. Dann begann er, mit seinen acht Beinen in Richtung Kapelle zu krabbeln. Nach einige Minuten des Hastens erhob sich vor ihm schließlich das Gotteshaus, eins der größten Gebäude der Stadt.
    Mit einem Lächeln auf den Lippen ging er auf das große Tor zu und drückte es auf. Innen war es düster und sshar lächelte noch breiter, als er einige Gestalten vernahm, die sich schon in dem Gemäuer aufhielten. Anscheinend kam er noch rechtzeitig. Er schaute sich um und erspähte einen Greifen, welcher etwas abseits von ihm stand. Sshar musterte ihn, dann beschloss er, sich einmal ein wenig umzusehen, bis die "Versammlung" begann.
    Seien Augen streiften die Glasmalereien, welche die großen Fenster zierten, die Tagsüber das Gotteshaus mit Licht fluteten. Ein Juckreiz an seiner linken Gesichtshälfte bewegte ihn dazu, ih nan der verbrannten Stelle zu kratzen. Er hatte sie nicht geschminkt, die rötliche Farbe des geschundenen Fleisches hob sich stark vom schwarzen Fell von Sshars Oberkörper ab.
    Der Herok krabbelte an eine ihm gemütlich erscheinende Stelle und lies seinen Unterleib auf den Steinboden sinken. Die große Tür mit seinen schwarzen, runden Augen fixiert, wartete er ab.


    OT: Jetzt geht loooos xD

  • Er hätte vor Freude aufjauchzen können, als der Umriss der Stadt immer näher kam. Wie ein aufgeregtes kleines Kind rannte Fintan über dem ihn bis dato unbekannten, grasbewachsenen Boden. Nachdem er einige Tage in Maa't geblieben war, hatte Fintan beschlossen seine Reise gen Norden , Richtung Malnuria fortzusetzen. Da die nahende Gebirgskette aufgrund der niedrigen Temperaturen auf den höheren Wipfeln, für ihn ein unüberwindbares Hindernis darstellte, musste er wohl in östlicher Richtung einen Bogen um das zerklüftete Gebiet machen. Die beim Meer gelegene Stadt Maluea war somit sein erstes Ziel auf dem Weg dorthin. Selbige kam nun immer näher auf den jungen Ignatier zu, der sich erst an diese ihm fremde Umgebung gewöhnen musste.


    Nie hatte Fintan etwas anderes als die Wüste Mondeas gekannt, nie hatte er auf Gebiet Fuß gesetzt, welches nicht von einer dicken Schicht aus glühend heißem Sand bedeckt war ; somit die perfekten Lebensbedingungen für seine hitzebedürftige Rasse brachte. Dieses weitaus kühlere , wenn auch nicht kalte, Klima war völlig ungewohnt für ihn; vielleicht deshalb übte der üppig grüne Boden aus dem sich ihm unbekannte Bäume reckten eine derartige Faszination auf den weltfremden Ignatier aus. Immer wieder unterbrach er seinen Sprint um sich diese ihm neue Landschaft so genau wie möglich anzusehen. Jeder Grashalm, jede Blume und jeder Baum schienen Fintan wie Wesen aus einer anderen Welt , schön und so...exotisch.


    Ein aggressives, wenn auch recht leises Knurren ließ Fintan innehalten ; was mochte das bloß sein? Ein paar Mal sah er sich leicht verdutzt um, doch er konnte nichts Verdächtiges erkennen : hinter ihm war bloß Wald, der sich in Richtung Maluea immer mehr lichtete , also von wo kam dieser Laut? Bevor er sich weitere Fragen stellen konnte, platzte ein großer, dunkler Schatten aus dem Halbdunkel zwischen den Baumkronen hervor, gradewegs auf das Feuerwesen. Gerade noch konnte Fintan seinen abgenutzten Säbel aus dessen Scheide reißen und sich schützend vor den Körper halten, ein klirrendes Geräusch zerriss die eben noch vorherrschende Stille. Nun, da sie direkt vor ihm war konnte Fintan die genaue Gestalt seines unbekannten Angreifers erkennen. Es handelte sich um einen äußerst großen, silbergrauen Wolf der sich mit seinen leicht gelblich verfärbten Reißzähnen an Fintans Säbel festgebissen hielt.


    Angestrengt hielt der Ignatier an seinem Schwert fest, welches durch das Gewicht des Wolfes drohte, ihm aus der Hand gerissen zu werden, ein leises "Verdammt..." kam über seine Lippen. Mit aller Kraft die er in diesem Moment aufbringen konnte, hielt er dagegen und versetzte dem monströsen Wolf im rechten Moment einen heftigen Tritt mit seinen Vogelbeinen.Mit einem schmerzerfüllten Winseln wurde der Wolf zurückgeworfen, jedoch rappelte er sich schnell genug wieder auf, um erneut auf den Ignatier zuzustürmen. Dieser jedoch hatte genug Zeit um sich auf einen erneuten Angriff des Tiers vorzubereiten und so rammte Fintan ihm seine Klinge in den Schädel bevor dessen Zähne ihn verletzten konnten. Ein widerwärtiges, schmatzendes Geräusch hallte über die Lichtung als er den Säbel wieder aus dem Kopf des nun mausetoten Wolfs zog. "Also wirklich, warum ziehe gerade ich die tollwütigen Monster an?" nölte Fintan in seiner typisch kindischen Art, als er sein Schwert wieder in die Scheide steckte un seinen Weg zur naheliegenden Stadt fortsetzte.


    Es dauerte nicht lange, bis er Maluea endlich erreichte. Eine stramme Brise, die einen leicht salzigen Geruch hatte, wehte heute in der nahe am Meer gelegenen Stadt und wirbelte das unordentliche, lange Haar des Ignatiers auf. Fintan zitterte leicht, als der Wind ihn erfasste, brachte sich dann aber doch dazu, weiterzugehen - auch wenn die kalten Pflastersteine Malueas sich etwas ungewohnt unter seinen Füßen anfühlten. Gerade wollte er das erste Gasthaus ansteuern, als etwas ihn mitten ins Gesicht klatsche und sein Blickfeld völlig blockierte. Hektisch zappelte Fintan herum, bis er den störenden Gegenstand zu fassen bekam und mit spitzen Fingern vor sein vom ungewohnt kalten Wind gerötetes Gesicht hielt. Es war ein zugegeben sehr schlicht gehaltenes , weißes Plakat mit einfacher, schwarzer Aufschrift:


    Die Zeit des Sonnenuntergangs ist gekommen.


    Sternenhimmel sucht Kämpfer um die alte Ordnung wieder herzustellen.
    Goscior hat die Völker Salces zu etwas gezwungen, das ihrer Natur widerspricht.
    Wehren wir uns dagegen!
    Du bist stark?
    Du bist stolz?
    Du verlangst nach deinem Recht zur Selbstbestimmung?
    Dann auf in die Kapelle.
    Am Tag der Sommersonnenwende, wirst du dort zu uns finden.
    Bezahltes Söldnertum mit Aussicht auf Ruhm und Erfolg!
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    Er las das Schrifstück ein paarmal durch, ließ sich die Worte ein paarmal durch den Kopf gehen. Prompt musste der junge Ignatier an die Ungerechtigkeiten, die seinem Volk angetan wurden...Anderen war es sicherlich nicht viel besser ergangen. Das Plakat appellierte an Fintans idealistischen Geist, an seinen kindlichen Glauben nach Gerechtigkeit und Freiheit. Wenn er bei dieser Organisation mitmache...ja, dies war die Gelegenheit , endlich um seine Freiheit zu kämpfen! Der Tag der Sommersonnenwende...das war doch heute!



    Schleunigst machte Fintan sich auf den Weg zur Kapelle, vorbei an den zahlreiche Leuten, die nur schiefe Blicke für den jungen Ignatier übrig hatten. zum Glück war seine Suche bald von Erfolg gekrönt : genau vor seiner Nase erstreckte sich das reich verzierte Gebäude, lud geradezu zum Eintreten ein. Hier würde es also beginnen...Fintan holte ein letztes Mal tief Luft und sprach sich in Gedanken Mut zu, bevor er nach der großen Türklinke griff und sich diese mit einem lauten Knarzen öffnete. Langsam trat er in das Halbdunkel der Kapelle ein; nur durch ein paar Fenster aus aufwendig verziertem Buntglas drang ein wenig Tageslicht in den leicht muffigen Raum. Wie eine Eule sich auf einem Ast niederlässt, so hockte sich Fintan nun auf eine der in der Kapelle stehenden Bänke und begann zu warten; ein vorfreudiges Glänzen lag in seinen lavafarbenen Augen.

  • Vorsichtig wie immer sah Diana sich in der Stadt um. Sie hatte nicht vor, lange hier zu bleiben, denn sie, die an die Einsamkeit weiter Wälder gewohnt war, mochte die engen Gassen und das Gedränge in den Städten nicht besonders. Zu Hause hatte sie nur regelmäßig ein Dorf aufgesucht, um sich mit einem Händler zu treffen, der die Produkte der Dyraden weiterverkaufte. In einer größeren Stadt wie Kafon war sie dagegen nur ein einziges Mal gewesen und danach nie wieder.
    Sie war vorhin schon in einem kleinen Laden gewesen, um sich neue Vorräte für die Weiterreise zu beschaffen. Natürlich konnte sie sich in der Natur selbst versorgen, aber wenn sie schon mal in einer Stadt war, dann wollte sie die Gelegenheit auch nutzen und zur Abwechslung etwas anderes essen. Jetzt schob sie sich durch die vielen Leute hindurch, die geschäftig auf den größeren Straßen hin und her liefen. So weit sie es erkennen konnte, handelte es sich größtenteils um Menschen, und von anderen Rassen sah sie nicht viel. Aber das war nicht schlimm, denn sie selbst konnte man nur bei sehr genauem Hinsehen als nicht menschlich identifizieren und so fiel sie überhaupt nicht auf. Die spitzen Ohren wurden von ihren Haaren verdeckt und ein anderes Erkennungsmerkmal waren nur ihre Augen, deren Iris ein klein wenig größer war, so dass man weniger vom Weißen sehen konnte.

    Langsam leerten sich die Straßen. Es war spät geworden und alle zogen sich nach und nach in ihre Häuser zurück. Schließlich lief nur noch die Dyrade durch eine der engeren Gassen, die eine Abkürzung zwischen zwei größeren Straßen darstellte. Sie war auf dem Weg zu der Herberge, die sie sich als Bleibe für diese Nacht ausgesucht hatte. Nach allem was sie gehört hatte, übernachteten die meisten der Reisenden dort, die durch Kafon kamen.
    Plötzlich verlangsamte Diana ihre Schritte. An einer hölzernen Fassade, die ihr teilweise den Weg versperrte, hing ein Plakat. Es war so dort angebracht worden, dass niemand, der durch diese Gasse kam, es übersehen konnte. Neugierig kam Diana näher heran und überflog den Text. Die Kunst des Lesens war unter den Dyraden weit verbreitet, und so fiel es ihr nicht schwer, die Schrift zu entziffern.

    Die Zeit des Sonnenuntergangs ist gekommen.
    Sternenhimmel sucht Kämpfer um die alte Ordnung wieder herzustellen.
    Goscior hat die Völker Salces zu etwas gezwungen, das ihrer Natur widerspricht.
    Wehren wir uns dagegen!
    Du bist stark?
    Du bist stolz?
    Du verlangst nach deinem Recht zur Selbstbestimmung?
    Dann auf in die Kapelle.
    Am Tag der Sommersonnenwende, wirst du dort zu uns finden.
    Bezahltes Söldnertum mit Aussicht auf Ruhm und Erfolg!
    Bewähre dich und steige zu einem Sternbild auf.
    Gez. Sternbild Nr. 88
    Zwillinge



    Diana las den Text ein zweites Mal durch, während sie an den Grund dachte, aus dem sie und viele andere ihr zu Hause verloren hatten. Jetzt, wo sie sich die Worte des Plakats durch den Kopf gehen ließ, gelangte sie zu einer neuen Erkenntnis. Ohne die Gesetze des selbst ernannten Kaisers wäre es tatsächlich niemals so weit gekommen. Sie hätten bestimmt einen Weg gefunden, die Metallwesen zu vertreiben, wenn der "Kaiser" diesen nicht ausdrücklich gestattet hätte, dieses Stück Land zu besiedeln, nach dem deren Gebirge für sie zu heiß geworden war. Wir waren ja "nur" ein paar Dyraden, die sowieso viel zu viel Land für sich alleine besaßen und sich ruhig einen anderen Platz in der Welt suchen könnten. Erneut kochte die gleiche Wut in Diana hoch, die sie empfunden hatte, als die Irona ihnen das erste mal den Wisch mit der Unterschrift Gosciors unter die Nase gehalten hatten, der ihnen erlaubte, den gesamten Wald für sich zu beanspruchen. Nur weil das Metallvolk unter dem Schutz des Kaisers stand, hatten sich alle ängstlich geduckt und Platz gemacht.
    Hm... Der Tag der Sonnenwende ist heute, überlegte die Dyrade. "Bezahltes Söldnertum" hatte auf dem Plakat gestanden. Nicht, dass Söldner jemals ihr Traumberuf gewesen wäre, aber andererseits hatte sie ihre Lebensgrundlage sowieso verloren. Sie, die Seidenweberin, hatte den Großteil ihres Besitzes, der vor allem aus speziellen Futterpflanzen und Seidenraupen bestand, nicht mitnehmen können. Alles, was sie sich je aufgebaut hatte, war am Ende umsonst gewesen. Söldner... Sie ließ sich das Wort auf der Zunge zergehen. Nun, kämpfen kann ich, das sollte nicht das Problem sein.
    Außerdem bietet sich so die Gelegenheit, Rache zu nehmen und dem Kaiser unsere Vertreibung heimzuzahlen... Ein dunkles Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie das Plakat mit einer schnellen Bewegung herunter riss. Unten war eine grobe Skizze der Stadt hingekritzelt worden und die Kapelle rot eingerahmt worden. Perfekt.


    Mit dem Plakat als Stadtplan dauerte es nicht lange, bis Diana die Kapelle entdeckt hatte. Vor der Tür zögerte sie. War sie wirklich gerade im Begriff, einer Organisation beizutreten, die den Kaiser stürzen wollte? Widersprach es nicht ihrer Natur, sich in Kriege und dergleichen einzumischen? Bist du dir sicher, dass du diesmal nicht übereilt handelst?, warnte ihre innere Stimme sie. Diana ignorierte sie, ausnahmsweise. Normalerweise handelte sie immer wohlüberlegt, aber bisher war sie auch noch nie in eine derartige Situation gekommen. Vielleicht war es einfach Zeit für einen Umbruch. Sie hatte keine Lust mehr, das Leben der Verjagten zu führen. Es ist Zeit, selbst zum Jäger zu werden.
    Sachte stieß sie die schwere Holztür auf, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie unbeobachtet war. Leise trat sie ein und ließ die Tür langsam zurück ins Schloss fallen. Drinnen drückte sie sich neben der Tür an die Wand und wartete, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit angepasst hatten.

  • Cion, Jareth, Platinex und sein Diener und das neue Mitglied des Sternenhimmels, Jan, waren nach Uriel aufgebrochen. Eigentlich hatten sie vorgehabt mit der Teleportation der angeworbenen Mitglieder in Usilien zum Hauptquartier zu gelangen, aber wegen der doch etwas unangenehmen Situation für den Niugnip war beschlossen worden lieber in einer anderen Stadt in der Kapelle auf den Teleportmagier zu warten, der eben auch die neuen Söldner, falls sich denn welche gefunden hatten, nach Malnuria schicken sollte.
    Die nur aus Männern bestehende Gruppe kam recht gut untereinander aus. Gewiss, zwischen Cion und Platinex gab es immer wieder Konfliktpotenzial, da der Platiner Menschen nicht leiden konnte und das Cion auch regelmäßig zeigte, aber der ruhige Jan und der charismatische Jareth konnten die beiden Streithähne einigermaßen beruhigen. Cion wusste, dass er Platinex wegen seiner Abstammung nichts tun durfte, außerdem brauchte Sternenhimmel alle Mitglieder, die die Organisation kriegen konnte.


    Außerdem, werde ich nicht ewig bei dieser Truppe dabei sein. Sobald alle Söldner versammelt, angeheuert, informiert und durchgecheckt wurden, gehe ich wieder meiner eigentlichen Arbeit nach und erlege hochrangige Soldaten des Kaisers oder übermittle Botschaften. Diesen Job mit den ganzen unterschiedlichen Rassen zu verhandeln überlasse ich Jareth, diesem geldgeilen Idioten. Er würde für Gold einfach alles tun, da vergisst er mal schnell Abneigungen.


    Hier hatte Cion jedoch nicht ganz Recht. Im Gegensatz zu ihm, dem allseits als cholerischen Andromeda-Sternbild bekannten Reiter, wirkte der Kaabalist, der keinen besonderen Rang innehatte zwar wie ein braves Lämmchen, das mit allen gut auskam, aber das hieß nicht, dass er seine Abneigung stets vergaß. Er schaffte es nur besser sie zu überspielen. Auch in diesem Moment unterhielt er sich über belanglose Dinge mit Jan, während er in Gedanken jubilierte, dass er nun bald das Kommando innehaben würde und Cion los sei.


    Endlich! Dieser dumme Mensch geht mir gehörig auf die Nerven .Immer bringt er uns in Schwierigkeiten und sonderlich sensibel oder diplomatisch stellt er sich auch nicht an. Aber das wird ja demnächst vorbei sein. In Malnuria werden mir die neuen Söldner unterstellt. Wir werden erfolgreich Sternschnuppen jagen, ich werde mir einen Namen in der Organisation machen, immer weiter aufsteigen, irgendwann sogar Zwillinge ablösen, dann den Sonnenkaiser besiegen und endlich wieder die Ordnung nach Salce bringen die sich gehört.


    Auch sein Gesprächspartner Johann Gustav „und-so-weiter“, wie Platinex immer sagte, weil er keine Lust auf den langen Namen hatte, war nicht hauptsächlich auf das Gespräch konzentriert. Er dachte an die guten und schlechten Zeiten bei seinem alten Dienstherren und spekulierte über seine Zukunft. Er mochte den Sonnenkaiser nicht sonderlich.


    Aber bin ich wirklich ein echter Kämpfer? Habe ich das Recht und den Mut ihm entgegenzutreten? Nun ja, wir werden sehen...


    Platinex langweilte sich und streichelte geistesabwesend Mephisto, während die Reisenden auf Pferden, die Jareth auf sehr mysteriöse und wohl nicht ganz legale Weise beschafft hatte, durch einen Wald nahe Uriels ritten. Heute war der Tag der Sommersonnenwende und da sollten sie bald ankommen.
    Plötzlich gab Mephisto ein Geräusch der Aufmerksamkeit von sich. Auch Cion schien etwas Ungewöhnliches bemerkt zu haben und hielt an. Die anderen taten es ihm gleich. Vor ihnen bot sich, als die Sonne durch das Blätterdach des Waldes kam, ein äußerst merkwürdiges Bild.
    Am Ufer eines schmalen Baches stand ein großer Baum an den eine schlafende Harpyie angelehnt war. Sie war, trotz ihrer dunkelroten Haut, blass um die Nase und schien mit einer stark riechenden Kräuterpampe bestrichen zu sein. Offenbar war sie verletzt.
    Neben ihr saß, oder besser lag, denn immerhin schlief er, ein völlig erschöpfter Faun, mit einem mit Kräutern verarzteten Huf. Die Geste dieser Wesen, die die Sache so harmonisch machte, war die Tatsache, dass der Faun nach wie vor seine Hand auf der Stirn der Harpyie hatte, als ob er ihr Fieber messen wolle, während die Harpyie im Schlaf ihren Arm auf den Beinen des Waldwesens abgelegt hatte.


    Hach, wie niedlich. Zwei dreckige Halbwesen auf einem Haufen. Sowas ist ja nicht zum aushalten. Müssen die denn wirklich überall herumlaufen? Sowas ekelhaftes. Und dann auch noch in einer dermaßen dämlichen Pose, soll das ein schlechter Witz sein?

    Andromeda-Reiter Cion aber reagierte anders.


    „Du lieber Himmel, das ist doch Cyrill! Die wahrscheinlich am sozialsten eingestellte Harpyie, die ich kenne. Ich hatte sogar erwartet , dass sie sich unter den neuen Söldnern befände, aber dass ich sie jetzt hier treffe?“


    Von seiner Stimme war der Faun wach geworden, der nun etwas verschlafen aufblickte und angesichts der Gruppe vor ihm erschrak. Nach einigen Erklärungen, war jedoch für alle Beteiligten klar, wie die Lage war und dass man nichts voneinander zu befürchten hatte. Als auch Cyrill endlich aufwachte, war sie äußerst verwundert über ihre Lage, bedankte sich jedoch dann herzlich bei ihrem Retter. Sie stimmte auch sofort zu mit Cion und den anderen weiterzureisen, da sie schon länger mit dem Gedanken gespielt hatte Sternenhimmel beizutreten. Der Faun, der sich als Palres vorgestellt hatte, war bei allen Erklärungen, mal abgesehen von seiner eigenen, still daneben gesessen und hatte Platinex unangenehme Blicke im Nacken gespürt. Trotz dessen sehr offensichtlichen Abneigung wagte auch Palres es irgendwann anzufragen, ob er sich der Organisation als Söldner anbieten könne. Er sah darin die Chance einen Beruf zu haben, bei dem er etwas Sinnvolles tun könnte. Außerdem bot Ihm Jareth an, ihm bei seinen Geldgeschäften zu helfen, als der Kaabalist von den Problemen des Faun erfuhr.
    Wenig später sah man eine noch viel auffälligere Gruppe in Uriel durch das Tor reiten. Ein Mensch, der vor sich eine verletzte Harpyie auf dem Pferd stützte, ein Platiner mit eine Schlange, dessen kleinem Diener, ein Kaabalist, ein Niugnip, der aussah wie ein Xinöph und ein Faun, der sich mit dem selbigen über seine Heimat unterhielt.
    Cyrill blickte sich grinsend um und dachte:


    Wo bin ich hier nur hineingeraten? Na wenn das mal kein aufregendes Abenteuer verspricht...

    OT:
    Sobald sich alle Teilnehmer in einer Kapelle befinden, wird es weiter gehen.

    Außerdem wird uns Luca verlassen, er kann wegen der Schule nicht weiter mitmachen. Da SivSiggi aber momentan etwas Probleme mit dem PC hat und wir sowieso genügend Spieler sind, wird ein Nachvolger noch auf sich warten lassen.

  • Es vergingen weitere Tage der Langeweile verging. Jede Minute dachte das Mädchen an Pilota, sie war das Beste was Beatrice in den letzten Tagen, Wochen, Jahren oder auch Jahrzehnten passiert war, oder war sie doch bloss ein Traum? Beatrice ging, wie jeden Abend, spazieren. Es war bereits Nacht, der Sternenhimmel bedeckte die ganze Ortschaft, die Stadt, sie war leer. Beatrice schlich durch die Gassen, sie liebte diesen, sie empfand sie als gemütliche. Sie erblickte ein Plakat, groß stand darauf:


    Die Zeit des Sonnenuntergangs ist gekommen.
    Sternenhimmel sucht Kämpfer um die alte Ordnung wieder herzustellen.
    Goscior hat die Völker Salces zu etwas gezwungen, das ihrer Natur widerspricht.
    Wehren wir uns dagegen!
    Du bist stark?
    Du bist stolz?
    Du verlangst nach deinem Recht zur Selbstbestimmung?
    Dann auf in die Kapelle.
    Am Tag der Sommersonnenwende, wirst du dort zu uns finden.
    Bezahltes Söldnertum mit Aussicht auf Ruhm und Erfolg!
    Bewähre dich und steige zu einem Sternbild auf.
    Gez. Sternbild Nr. 88
    Zwillinge


    Sie musterte es ganz genau. Schüttelte dann denn Kopf.
    „Das, ist doch nichts für mich“, seufzte sie. Ein letztes Mal blickte sie darauf und spazierte weiter. Doch nicht lange, ein kleiner Windstoss kam auf, dieser war so stark das er gleich den Rock von der jungen Dame etwas erhob. Ausserdem schloss sie ihre Augen und verdeckte sich mit den Armen die Hände. Das Spektakel beruhigte sich langsam. Beatrice schaute auf und sie erblickte die Umrisse einer Person, bei genauerem hinbetrachten war die Person zu erkennen. Es war Pilota. „Guten Abend“, sagte sie monoton aber dennoch freundlich. Beatrice konnte es kaum fassen, sie war glücklich.
    „Hallo Pilota.“
    Diese blickte zum Plakat und wandte sich dann Beatrice zu.
    „Du solltest dort hingehen“, sagte sie, während sie sich näherte, „es wird sicherlich ein Abenteuer werden!“
    Sie packte Beatrice am Arm und verschwand inklusive ihr, einzig alleine ein Windhauch blieb übrig. Kaum weg tauchten sie wieder auf, vor der Dorfkapelle. Diese befand sich einwenig Abgelegen vom Dorf auf einem kleineren Berg. „W..wi..wir haben eine Kapelle?!“ rief sie völlig erstaunt.
    „Ja. Trete ein.“ Beatrice trat Vorsichtig in die Gedenkstätte ein, sie blickte kurz zurück und wollte Pilota zu sich rufen, doch diese war verschwunden. Ein leichtes Windstösschen kam auf.
    „Pi.. Pilota!“
    „Du wirst das schon schaffen!“
    Beatrice trat hinein und setzte sich auf die vorderste Bank, schloss die Augen und dachte über die Existenz von Pilota nach.Wer ist sie? Was will sie?
    Sie öffnete die Augen, die kleine Kapelle war hübsch, voller alter Bilder, Verzierungen und anderem. Weisse Kerzen erhellten das ganze einwenig und spiegelten die Glasbilder zurück. Ein Farbenmeer entstand, das die Kirche nochmal erhellte und erstrahlte.
    „Warum bin ich hier früher noch nie hergekommen?“

  • Takuya fuhr erschrocken hoch, er hatte lange geschlafen. Er war in einem Holzhaus Seine Wunden wurden verbunden und neben ihm auf einem kleinen Schemel lagen gewaschen seine Kleider. Takuya blickte sich verwundert um er hatte nicht erwartet noch am leben zu sein.
    Als er aufstand brannte seine Wunde schmerzhaft und er legte sich wieder zurück in das Weiche Strohbett. Das haus war einfach Ausgestattet und es war alles für eine Person ausgelegt. Es dauere einige Minuten bis ein Alter Asura das Haus betrat. „Den Himmel sei’s gedankt ihr seid wieder Wach“ stieß der alter hervor und ging zu einem Regal und holte etwas heraus. Dann kam der Alte zu Takuya und stellte sich vor. „Verzeiht meine Unhöflichkeit ich bin Jakub und der Bürgermeister des Dorfes Mino“ Der Alte hatte ein paar Kräuter aus dem Schrank geholt und gesellte sich zu Takuya „Und wer seid ihr wenn ich fragen darf ?“ Takuya sah zu seinen Sache rüber es schien alles da zu sein „Mein Name ist Takuya Ashikaga und ich danke euch das ihr mich gerettet habt“. Jakub wurde Kreide bleich als er den Namen Hörte. Er fiel vor Takuya zu boden und wagte es nicht ihn anzusehen. „Verzeiht mein Herr ich hatte ja keine Ahnung wer ihr seid. Verzeiht das wir euch kein Angenehmeren Platz zum ausruhen geben könne .........“ Takuya fiel den aufgebrachten Mann ins Wort „Ihr braucht nicht um Verzeihung zu bitten Jakub. Ich muss euch danken denn ohne das ihr mich gerettet hättet wäre ich vermutlich tot.“ Der Greis nickte verlegen. Es dauerte ein paar tage bis Takuya wieder auf den Beinen Stand. Das Dorf war klein und gemütlich insgesamt gab es dreiundzwanzig Häuser und eine Kapelle. Als er eines abends in einer dunklen Gasse war, Dieser weg war eine Abkürzung zu Jakubs Haus, flog ihn ein Zettel ins Gesicht und erst wollte Takuya diesen Zerknüllen doch dann las erwas auf den Zettel stand.




    Die Zeit des Sonnenuntergangs ist gekommen.



    Sternenhimmel sucht Kämpfer um die alte Ordnung wieder herzustellen.
    Goscior hat die Völker Salces zu etwas gezwungen, das ihrer Natur widerspricht.
    Wehren wir uns dagegen!
    Du bist stark?
    Du bist stolz?
    Du verlangst nach deinem Recht zur Selbstbestimmung?
    Dann auf in die Kapelle.
    Am Tag der Sommersonnenwende, wirst du dort zu uns finden.
    Bezahltes Söldnertum mit Aussicht auf Ruhm und Erfolg!
    Bewähre dich und steige zu einem Sternbild auf.
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    Zwillinge


    Mit einem Grinsen auf den Gesicht las er den Zettel immer wieder. Das Schicksaal meinte es dieses mal wohl gut mit ihm. Am nächsten Tag, es war der Tag der Sommersonnenwende, ging Takuya zur Kapelle und wartete dort.



    OT: Sry das der Post so kurz ist (aus bekannten gründen)


  • Bevor ich irgendetwas anfangen kann, brauch ich zuerst mal meinen Säbel...
    dachte Khadira, während seine wenig abfällig die geschundene Harpune betrachtete. Er wunderte sich, wie ihm erst jetzt die Nachteile dieser Waffe klar wurden und wie er all die Jahre trotzdem auf sie hatte vertrauen können.
    Der Murcant hockte unruhig und recht unbequem auf der Steinschulter Jupiters, dieser stapfte schweigend zwischen den Massen anderer Wesenheiten in Karestirac durch eine belebte Marktstraße, der Tremorouge riss eine breite Schneise ins Gemenge.
    Die ungleichen Gefährten hatten sich tags zuvor in einer ziemlich heruntergekommenen Kneipe eingemietet und waren nun auf Karestiracs Markt unterwegs, für alle möglichen kleineren Geschäfte aber vornehmlich auf Khadiras Wunsch eines neuen Tötungsinstruments.
    Sie waren schon an vereinzelten Waffenständen vorbeigekommen, doch bei deren Besitzern konnte man aufgrund des auf der Brust pragenden Symbols eindeutig identifizieren, wem sie Untertan waren.
    Für Khadira nahm die Zeit allmählich die Konsistenz von Brei an, so lange war Jupiter bereits unterwegs. „Vielleicht sollten wir es aufgeben, was meinst du?“ Der Steingigant deutete zur Antwort auf eine Seitengasse. „Lass uns dort pausieren.“


    Gesagt, getan. Khadira beobachtete, wie sein Gefährt sich neben ihm zu einem großen Steinhaufen zusammen rollte, nicht ohne ihn darauf hinzuweisen, in anderthalb Stunden wieder da zu sein.
    Khadira nutze nun also die ‚Freizeit‘ um noch ein wenig um die abgelegeneren Marktstände zu schlendern. Die Händler boten lautstark ihre Ware feil und schrien sich die Kehlen heiser, aber in des Platzes Ecken war davon noch kaum etwas zu hören. Der Einschätzung des Murcants nach war es hier wohl am wahrscheinlichsten, einen dem Kaiser abgeneigten Verkäufer zu finden.


    Tatsächlich wurde der Murcant bald fündig. Am Eingang einer dreckigen Seitengasse hockte ein noch dreckigerer Gnom auf einem abgenutzten Schemel. Das Wesen starrte so vor Schmutz, dass man Schwierigkeiten hatte, es überhaupt zu sehen, im dunklen Schatten der Häuser. Vor dem Gnom stand ein klappriger kleiner Wagen aus einem fast schwarzen Holz, in dem ein Haufen mehr oder minder qualitative Waffen angesammelt war.
    Na, so wie der aussieht kann ich mir gleich einen anderen suchen…
    Als Khadira sich dem Stand näherte, zog der Kleinwüchsige den Finger aus der Nase und ließ mit geübten Handgriffen eine Plane über ein Plakat schnellen, welche am Rand des Wagens befestigt war. Dann bedachte er den Murcant mit einem musternden Blick und entscheid anscheinend, dass er kein Feind war, denn er entfernte die Plane umgehend wieder.
    „Tach“, raunzte er mit kratziger Stimme. „Mach bloß keinen Ärger, klar?“
    Khadira antwortete nicht sondern beugte sich stattdessen zu dem vergilbten Schriftstück hinunter.




    Die Zeit des Sonnenuntergangs ist gekommen.
    Sternenhimmel sucht Kämpfer um die alte Ordnung wieder herzustellen.
    Goscior hat die Völker Salces zu etwas gezwungen, das ihrer Natur widerspricht.
    Wehren wir uns dagegen!
    Du bist stark?
    Du bist stolz?
    Du verlangst nach deinem Recht zur Selbstbestimmung?
    Dann auf in die Kapelle.
    Am Tag der Sommersonnenwende, wirst du dort zu uns finden.
    Bezahltes Söldnertum mit Aussicht auf Ruhm und Erfolg!
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    Gez. Sternbild Nr. 88
    Zwillinge


    Genau was ich gesucht hab‘! Großartig! lächelte er in sich hinein.
    Der Gnom widmete sich derweil wieder seiner Hakennase und achtete nicht mehr auf den Murcant. Leise schlich dieser hinter das hässliche Wesen bis er auf Armlänge an ihn heran war.
    So etwas verdient es nun wirklich nicht, Händler zu sein. Hat wahrscheinlich nicht mal ne Lizenz.
    Dann lies Khadira mit aller Kraft das gepanzerte Handgelenk auf den Schädel des Wichts herabfahren. Der Gnom brach lautlos zusammen und blieb liegen. Khadira machte sich nun wieder zum hölzernen Wagen auf und begann, die Ware zu durchsuchen. Das meiste war Schund, wie erwartet, und doch stach ihm eine Waffe ins Auge: ein schweres, gebogenes Entermesser, dessen bläuliche Klinge eine silberne Wellenverzierung aufwies. Der Griff war mit schwarz-gelbem Tuch umwickelt und mit einer Parierstange aus Messing ausgestattet.
    Ein weiterer Beweis für die Unfähigkeit dieses Typen. Sowas wertvolles hier rumliegen zu lassen, tss…
    Achselzuckend schob der Murcant das Prachtstück in seinen Rucksack und steckte auch das Plakat dazu. Dann machte er sich auf den Rückweg zu Jupiter.


    Nachdem er Jupiter das Plakat vorgelegt hatte, waren sie zu der Übereinstimmung gekommen, sich diese Organisation Sternenhimmel einmal anzusehen, und sich ihr vielleicht anzuschließen.
    Am genannten Tage machten die ungleichen Gefährten sich also auf den Weg zur Kapelle, was doch etwas Zeit in Anspruch. Aber schließlich hatten sie, nachdem sie sich mehrmals verlaufen und nach dem Weg erkundigt hatten, das prunkvolle Bauwerk endlich erreicht. Der Tremorouge schob die reich verzierte Doppeltür ohne sichtbare Anstrengung auf, die so hoch, dass selbst Jupiter fast hindurch gepasst hätte. Nun, leider nur fast, dann musste er eben kriechen. Der große Raum war bereits angefüllt mit den verschiedensten Rassen, viele hatte Khadira noch nie zu Gesicht bekommen. Statt sich genauer umzusehen, ging er aber zuerst mit Jupiter in eine weniger volle Ecke, um nicht in der Menge unterzugehen und auf weitere Ereignisse zu warten.


    OT: Nun, wie vielleicht schon aus meinem vorigen Post ersichtlich bin ich überhaupt nicht mehr mit Khadiras Waffe zufrieden… bzw. jetzt schon :P
    OT²: Sorry für die Verzögerung, ich war krank.

  • ~Krevna~


    Hätte nicht gedacht, dass ich mal wieder in einem solchen Gotteshaus lande. Seitdem ich in aller Öffentlichkeit gesagt habe, dass ich ungläubig bin, war ich ja aus diesen netten Gebäuden mehr oder weniger verstoßen. Hoffentlich hat Sternenhimmel nichts mit einer Religion zu tun... Aber ich glaube eher, dass der Treffpunkt hier ist, weil auch der Kaiser und das Militär seit dem fünften Sonnenstrahlenessay von Solarian nicht mehr in religiöse Angelegenheiten eingreifen dürfen, wenn sie einmal genehmigt worden sind.


    Vic schaute sich um. Etwa ein Dutzend Wesen unterschiedlicher Arten hatten sich eingefunden. Die einen, weil sie gegen den Sonnenkaiser vorgehen wollten, die anderen, weil sie Geld und eine Aufgabe suchten. Für den Schwertkämpfer spielte beides eine Rolle und er wartete gespannt, was nun geschehen würde. Es schlug soeben Mitternacht, als plötzlich ein weiterer Krieger angerannt kam: „Ich will auch dazu, schließt das Tor noch nicht!“ - denn die Mönche waren soeben dabei gewesen, die Kapelle zu schließen. Der schmächtige Mensch wollte durch das Tor treten, als er von einer unsichtbaren Macht niedergeschlagen und vor die Schwelle gestoßen wollte. In der Toröffnung materialisierte sich ein komplizierter Bannzauber und eine Stimme hinter Vic sagte: „Das, meine Lieben, ist ein Gesinnungszauber, der uns alles vom Hals hält, das dem selbsternannten Kaiser gut gesinnt ist. Es handelt sich wohl um einen Spion.“
    Luttvicithor wandte sich um und erkannte einen komplett schwarz gekleideten menschlichen Magier, der in langer Robe und mit Zauberstab erschienen war. Dieser sprach nun zu den Anwesenden...


    ~Kafon~

    Hier hatten sich weniger Geschöpfe in der Kapelle eingefunden, da gleich zwei an dem Gesinnungsbann, der auch auf dieser Kapelle lag, gescheitert waren. Insgesamt befanden sich nun Fünf im Raum. Drei Katzen, die sich bereits eifrig mit einem Mönch unterhielten, eine Dyrade und eine Lumaerin, die sich nur kurz zugenickt hatten, aber bisher kein Wort miteinander wechselten. Plötzlich erschien mit einem kleinen Leuchten ein etwa fünfzig Zentimeter breiter Runenkreis am Boden und ein schwarz gekleideter, menschlicher Magier erschien, der sogleich zu sprechen begann...


    ~Karestirac~


    Es war ein echtes Glück, das die Kapelle in der Hauptstadt Kuusiams so groß war. Nicht nur, dass sich fast zwanzig Wesen darin befanden, nein nun drängte sich auch noch ein riesiger Tremorouge in das Innere. Begleitet wurde er merkwürdigerweise von einem Murcant, der ein blaues Entermesser als Waffe mit sich herumschleppte. Zudem waren noch einige weitere große Wesen, wie zum Beispiel ein Greif oder ein Herok, die nun enger zusammen rücken mussten, was sie kommentarlos in Kauf nahmen. Als nun auch in der Mitte der Kapelle ein Magier in einem Runenkreis erschien wurde es noch enger. Er versprach jedoch das sich dies bald ändern solle und begann das geplante Vorgehen mit den Anwärtern zu besprechen...


    ~Kasum~

    Sam trat just in dem Moment in die Kapelle der kleinen Hafenstadt, als sich vor ihr ein Magier materialisierte und sie auch sogleich begrüßte...


    ~Misscif~

    Litaje war etwas verwirrt, diese Kapelle entsprach ganz und gar einer anderen Religion als der Gotteshäuser ihrer Glaubensrichtung. Trotzdem gefiel es ihr und sie hätte sich beinahe in den Bildern in den bunten Fenstern verloren, wenn nicht ein Magier sie angesprochen hätte...

    ~Malnea~

    Hier war der Ignatier der Einzige, der sich in der Kapelle niederließ um auf einen Verantwortlichen zu warten. So wie Malnuria eine Hochburg der Organisation war, war Malnea stark von dem Sonnenkaiser bzw. von einem der vier Rucuome beeinflusst. Der Kaiserliche Herold Dephos stammte aus dieser Stadt.
    „Ganz alleine, junger Mann?“ ertönte nun eine Stimme hinter ihm. Ein Magier war aus den Schatten getreten und begrüßte ihn...


    ~Die Dörfer~

    In allen Dörfern spielte sich mehr oder weniger das gleiche ab. Meist war nur eine einzelne Person, maximal zwei in den Kapellen anwesend und auch ihnen erschien ein Magier, der Folgendes erklärte...



    ...“Mein Name tut nichts zur Sache, wichtig ist nur, dass ich der Teleportmagier der Organisation bin, die Sie soeben angeworben hat. Ein kurzer Überblick über die folgenden Geschehnisse. Ich habe im hinteren Teil der Kapelle ein Tor erschaffen, dass Sie in das Hauptquartier bringen wird. Allerdings ist das Tor mit Zaubern belegt, die auch Ihre körperliche und seelische Konstitution überprüfen. Sollten die Zauber Sie für geeignet befinden, werden Sie ohne Probleme teleportiert. Das ist vielleicht ein wenig irritierend, aber es tut nicht weh und es wird Ihnen höchstens ein wenig schwindlig. Sollten Sie nicht unseren Anforderungen entsprechen, wird das Tor Sie nicht passieren lassen, da das Risiko Sie zu beschäftigen zu hoch wäre. Auch das sollte nicht zu irgendwelchen Schmerzen führen. Wenn keine Fragen mehr sind, folgen Sie mir bitte einfach.“


    Alle Bewerber gehorchten der Anordnung und folgten ihm um durch das Tor zu treten...


    ~Malnuria – Hauptquartier des Sternenhimmels – Die sog. Galaxie~

    Cyrill, Cion, Jareth, Jan, Palres und Platinex stolperten durch das magische Portal in einen großen, leeren Raum. Ihnen allen war etwas schwindlig, aber Cion, der die Teleportation schon kannte, fing sich am schnellsten wieder: „Gut, wir sind etwas früher, als die anderen Neuen. Das passt hervorragend, denn dann kann ich schon gehen. Jareth wird sich jetzt um alles weitere kümmern. War nett mit euch zu reisen.“ Er nickte Jareth kurz zu, der seine Aussage bestätigte und begab sich dann zu der gegenüberliegenden Wand. Dort berührte er etwas, das die anderen nicht sehen konnten und öffnete so einen verborgenen Durchgang. „Ein schönes Leben noch! Mögen die Sterne über euch wachen!“, waren seine letzten Worte, bevor er verschwand.


    Kaum war der Andromeda-Reiter gegangen, öffneten sich weitere Portale und schleuderten alle anderen Rekruten, die die magischen Tests überstanden hatten in den Raum. Zu Jareths Freude waren es mit ihnen siebzehn Wesen unterschiedlichster Art, die sich versammelt hatten. Sogar ein monströser Tremorouge war dabei, ebenso wie ein Mensch.


    „Wenn ich mich kurz vorstellen dürfte,“ er räusperte sich geräuschvoll, damit die anderen ihm zuhörten, „Mein Name ist Jareth und ich bin derjenige, der diese Gruppe leiten wird. Da ich sehe, dass wir alle unterschiedlichen Rassen entstammen, möchte ich um eine kleine Vorstellungsrunde bitten. Wie gesagt, ich bin Jareth, 22 Jahre alt, Kaabalist, also von der Elementklasse Metall und schwarzer Magier in Ausbildung. Ich habe mich für diese Aufgabe gemeldet, weil der Sonnenkaiser unrechtmäßig das Geld meines Volkes schmälert, dass eigentlich unserem Gott Utizck gebührt. Wie sieht es mit euch aus?“


    OT: Sehr schön, also, eine Vorstellung bitte. Ab jetzt möchte ich auch Interaktion sehen. Stellt den anderen Fragen, reagiert auf ihre Aussagen und Elementklassen und schreibt, was euch sonst noch so einfällt.

  • Zu seiner Überraschung glitt Fintan nahezu widerstandslos durch das magische Portal, als schritt er durch morgendlichen Nebel hindurch. Hatte dieser Magier nicht etwas von einer Art Test erwähnt? Jedenfalls bekam der junge Ignatier nichts dergleichen mit...entsprach er also den Anforderungen, die die vermummte Gestalt vorhin erwähnt hatte? Es war als liefe er durch einen endlosen Tunnel, das Schwindelgefühl als ständigen Begleiter, als er vollständig hinter dem Zauber verschwunden war, doch nur Augenblicke später stolperte Fintan in einen leeren Raum, dessen Grenzen er nicht einmal mit seinem ausgeprägtem Sehsinn ausmachen konnte.


    Das Schwindelgefühl hatte ihn noch nicht vollends verlassen, da kamen seine vogelartigen Füße auch schon in Kontakt mit dem harten, kalten Boden. Völlig aus dem Gleichgewicht gebracht, stolperte Fintan der Länge nach zu Boden...er hatte schwören können, dass er sich damit so mach schadenfrohen Blick eingefangen hatte. Ächzend erhob er sich wieder aus seiner eher misslichen Position und rieb sich zunächst seine bei dem Sturz etwas in Mitleidenschaft gezogene Nase "Uh...mein Kopf dreht sich immer noch..." murmelte er leise und ließ seinen Blick langsam durch die gewaltige Halle schweifen.


    Wesen fast aller Rassen , die Salce zu bieten hatte - ihn eingeschlossen siebzehn- hatten sich an dem ominösen Ort eingefunden , egal ob jünger oder älter, ob Mann oder Frau, die Zusammenkunft war kunterbunt zusammengewürfelt. Murmeln und Tuscheln zerriss die unangenehme Stille, Blicke wurden ausgetauscht, bis ein Lautes Räuspern die noch recht chaotisch wirkende Gruppe verstummen ließ. Ein Kaabalist ,der auf den Namen Jareth hörte, stellte sich dem bunten Haufen vor und bat sie im gleichem Atemzug, sich ebenfalls ihren Zukünftigen Mistreitern vorzustellen.


    Fintan, der von Natur aus vorlaut und ohne Scheu war, riss mit einem breiten Grinsen das Wort an sich "Na, dann bin ich mal so frei und mach den Anfang! Ich heiß' Fintan , neunzehn Jahre auf dem Buckel, und gehör Zur Rasse der Ignatier - also gehör ich zur Elementklasse Feuer! Ich bin mehr Nahkämpfer als n' Magier, naja das hängt auch ganz schön mit meiner Abstammung zusammen." sein albernes Grinsen schmälerte sich etwas, als er dazu kam, weshalb er überhaupt hier war "Weshalb ich mich hierfür entschieden habe ist auch wichtig, ne? Naja...wie alle Völker hat auch meins einige Sauereinen ertragen müssen. Das Oberhaupt unseres größten Dorfes wurd wie allen andren Herrscher von diesem Bastard Goscior hinterhältig ausradiert...die andren Dorfoberhäupter wurden wie Verbrecher abgeführt und ohne Begründung hingerichtet. Tja, seitdem patroullieren Soldaten in unseren Dörfern, es gibt Ausgangssperren und wer aufmuckt läuft Gefahr mal einfach 'nen Kopf kürzer gemacht zu werden...nur wegen deren kranker Vorstellung von Frieden. Ich will meinem Volk wieder die Freiheit zurückgeben und vor allem will ich nicht jeden verdammten Tag fürchten müssen, dass meine Familie wegen irgendeiner Kleinigkeit hingerichtet wurde...es soll mal endlich wieder was wie Gerechtigkeit in dieser Welt geben." sein spitzbübisches Lächeln kehrte zurück, als sein Monolog sich seinem Ende zuwandte "Naja, ich denk' mal ich halt jetzt die Klappe und lass jemand andres zu Wort kommen!"

  • Die Nacht war kalt und ruhig, nur ab und an ließ der Wind die Blätter der Bäume rascheln. Auf der Lichtung war Ruhe eingekehrt, auch die letzten Lumaer haten sich in ihre Zelte zurück gezogen, um Schlaf zu bekommen und für den morgigen Arbeitstag fit zu sein. Nur Ruthiel wälzte sich noch unruhig hin und her, keinen Schlaf findend und Löcher in die Luft starrend. Nachdem sie sich weitere zwei Mal zur Seite gedreht hatte, seufzte sie schwer und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. Sie musste einfach die ganze Zeit an ihre heutige Begegnung mi dem Fremden denken. Als sie zur Mittagsstunde ihr Training beendet hatte und Erholung in ihrem Zelt suchen wollte, lief sie einem Mantel tragenden Mann entgegen. Zuerst dachte sie, es handle sich um einen Mönch oder ähnliches, doch als sie direkt vor ihm stand, sah sie, dass sein Gesicht voller Narben war und wohl andere Absichten hatte, als einem Gott zu dienen. "Junge Frau.", brummte er mit einer höheren Stimme als erwartet. "Sind sie bereit für eine Veränderung?", fragte er sie und sah die Lumaerin durchdringend an. Ruthiel wollte, nachdem sie ihr Verwunderung überwunden hatte, antworten, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen und drückte ihr stattdessen ein Pergament in die Hand. Erstaunt besah sie erst dieses und dann wieder zu dem Mann, der jedoch so schnell wieder verschwunden war wie er auftauchte. Immernoch verwundert rollte sie das Papier auf und las gespannt dessen Inhalt.


    Die Zeit des Sonnenuntergangs ist gekommen.
    Sternenhimmel sucht Kämpfer um die alte Ordnung wieder herzustellen.
    Goscior hat die Völker Salces zu etwas gezwungen, das ihrer Natur widerspricht.
    Wehren wir uns dagegen!
    Du bist stark?
    Du bist stolz?
    Du verlangst nach deinem Recht zur Selbstbestimmung?
    Dann auf in die Kapelle.
    Am Tag der Sommersonnenwende, wirst du dort zu uns finden.
    Bezahltes Söldnertum mit Aussicht auf Ruhm und Erfolg!
    Bewähre dich und steige zu einem Sternbild auf.
    Gez. Sternbild Nr. 88
    Zwillinge


    "Tag der Sommersonnenwende...", murmmelte Ruthiel leise. Das wäre morgen. Leise setzte sie sich auf und holte das Pergament unter ihrem Strohkissen hervor. Sie war sich nicht sicher, was sie tun sollte. Einerseits könnte es ihr egal sein. Das Volk der Lumaer hatte schon immer sehr wenig mit der Politik zu tun gehabt und das hatte sich nie geändert. Sie lebten ihr Leben unbeschwert, hatten nie Probleme und so war es seit Generationen gewesen. Andererseits klang das Angebot sehr verlockend. Dieses Leben mit immer den gleichen Leuten langweilte sie ziemlich, obwohl sie ihr Rudel mochte. Sie wollte einfach mal etwas neues erleben, raus aus ihrem Alltag und eine andere Welt erleben. Außerdem war ihr der Sonnenkaiser immer ein wenig suspekt gewesen. Ruthiel wusste, dass es seit seiner Herrschaft vielen Völkern schlechter geht und einige sogar ausgelöscht wurden. Ihr Vater hatte ihr zwar immer eingetrichtert, dass sie sich aus diesen Angelegenheiten raushalten sollte, aber sie konnte das nicht einfach so an ihr vorbei gehen lassen. Langsam schloss sie die Augen und ballte ihre Hand zu einer Faust, das Pergament so zerknitternd. Sie hatte einen Entschluss gefasst. Sie würde gehen. Noch heute, am besten jetzt, so dass sie keiner sehen würde und niemand ihr Fehlen bemerken würde.
    Darauf bedacht, so wenig Lärm wie möglich zu machen, stand sie auf und zog sich um. Ihren Bogen hatte sie um ihren Rücken geschnallt und die Wurfdolche an ihrem Gürtel befestigt. Auf Zehenspitzen schlich sie leise aus dem Zelt nach draußen, wo sie die dunkle und schützende Nacht erwartete. Sie atmete noch einmal tief ein und aus und machte sich auf nach Kafon, nicht mehr zurück blickend.


    Kafon war noch immer genauso wie vor einigen Wochen, als Ruthiel zum ersten Mal hier war. Zwar waren in den frühen Morgenstunden nicht so viele Leute unterwegs, aber es tummelten sich schon viele Wesen auf den Straßen. Mit dem Pergament in der Hand stand die Lumaerin etwas verloren am Straßenrand und sah sich suchend um. Die Karte, die auf dem Pergament abgebildet war, hatte ihr zwar geholfen, den richtigen Stadtteil zu finden, doch weiter kam sie auch nicht. Seufzend ging sie weiter, mit dem Blick auf das Papier gewendet. "Irgendwo hier muss diese dumme Kapelle doch sein.", dachte sie leicht verärgert und blieb erneut stehen. Gerade als sie um die Ecke biegen wollte, fiel ihr Blick auf ein großes Gebäude. "Das muss sie sein.", dachte Ruthiel erleichtert und schritt auf die Kapelle zu.
    Als sie den großen Raum betrat, bemerkte sie sofort, dass sie nicht alleine war. Drei Katzenähnliche Wesen sprachen mit einem Mönch und ein ihr unbekanntes Geschöpf, das an einer Wand gelehnt stand. Ruthiel nichte ihr nur kurz freundlich zu und wartete ab, was noch passieren würde.


    Allzu lange musste die Lumaerin jedoch nicht warten, denn keine Minute später erschien ein Magier und sprach zu den Anwesenden. Ruthiel hörte dem Gesagten nur stumm zu und dachte eine Weile darüber nach. Es bestanden keine Nachteile oder Gefahren, wenn sie den Magier richtig verstanden hatte. Sie steckte ihre Hände in die Hosentasche und stiefelte dem Magier nach in den hinteren Teil der Kapelle. Dort befand sich auch das erwähnte Tor, das Ruthiel auch sogleich betrat. Außer dem Schwindegefühl, welches der Magier erwähnt hatte, spürte Ruthiel nichts. Sie lief einfach durch eine Art Tunnel und kam wenig später in einem Raum an, in dem sich noch andere Wesen befanden. "Mann, das ist ja noch schlimmer als ein Kater.", grummelte sie und hielt sich den Kopf, als der Raum sich vor ihrem Auge immernoch drehte. Als es ihr kurze Zeit später wieder besser ging, bemerkte sie, dass sich noch andere Wesen im Raum befanden. Neben denen, die mit ihr in der Kapelle waren, sah sie noch andere Geschöpfe.Von ein paar von ihnen meinte sie die Rasse erraten zu können, von anderen nicht. Ihre Aufmerksamkeit zog sich aber auf den Mann, der sich ihnen gerade vorstellte und ihnen etwas mehr erklärte. Nachdem er sie aufgefordert hatte, sich vor zu stellen, ergriff ein juner Mann das Wort. Er schien von froher Natur zu sein und gerne zu reden, immerhin war seine Vorstellung ziemlich lang. Als er geendet hatte, begann Ruthiel zu sprechen:"Dann mach ich mal weiter. Mein Name ist Ruthiel, bin inzwischen 98 Jahre alt und gehöre zum Volk der Lumaer. Im Kampf verlasse ich mich nicht nur auf meine Magie, sondern ich benutze auch noch meinen Pfeil und Bogen. Warum ich hier bin? Nun, wir Lumaer blieben vom Sonnenkaiser immer verschont, deswegen war uns diese Sache meistens egal, doch ich will nicht in einer Welt leben, in der so ein Wesen über allem herrscht."Gespannt sah sie in die Runde und wartete darauf, dass sich der nächste zu Wort melden würde.

  • OT: Sorry erstmal, dass ich jetzt erst poste... War aus mehreren Gründen leider gerade zum Beginn des RPGs stark verhindert. Unter anderem durch viele Prüfungen und Krankheiten. Und danke an die Spielleitung, dass ich trotzdem noch mitmachen darf^_^
    OT²: Mein Einführungspost beschreibt die Situation meines Charakters Litaje am Tag der Sommersonnenwende. Wie sie überhaupt nach Misscif gekommen ist (und der Kampf natürlich) kommen dann etwas später in einem Rückblick^^




    Klares Wasser floss in den Eimer, in welchem sich die hell strahlende Sonne wiederspiegelte. Litaje, die junge Tondroa, blickte in den blauen Himmel, während sie das Wasser aus dem Brunnen pumpte. Nachdem das Holzgefäß zu drei Viertel gefüllt war, griff sie nach dem Eimer und seufzte. "Wieso muss eigentlich immer ich das Wasser schleppen..? Als ob wir nicht genug andere Helfer hätten..."
    Auch wenn Litaje gerne mal über ihre Situation meckerte, so war sie doch mit ihrer Arbeit zufrieden. Immerhin wäre sie ohne Jeno, ihr Arbeitgeber, welcher einen Gasthof hatte, damals verloren gewesen. "Hätte er mich damals nicht bei sich aufgenommen und mir Arbeit gegeben, würde ich wohl immer noch auf diesem Kontient herumirren", dachte sich Litaje, während sie mit dem Wassereimer durch die Gassen von Misscif lief und den schönen Tag genoss.
    3 Monate war sie nun schon in dieser Stadt. 3 Monate schon lebte sie nun nicht mehr bei ihrer Familie in der kleinen Bergsiedlung im Südwesten von Mondea.
    "Die Bergsiedlung..." Litaje musste schmunzeln, während sie an ihr ehemaliges Zuhause dachte. Wenn sie ihren Eltern doch nur erzählen könnte, wie sie hier in Misscif lebte, sie würden es ihr nicht glauben. Normalerweise sind Tondroa sehr scheue Wesen, würden es wohl in keiner Staat mit Wesen vieler unterschiedlicher Rassen ohne eine Panikattacke aushalten. Litaje dagegen hatte keine Probleme sich nach ihrer Ankunft in der Stadt zurechtzufinden. Sie liebte den Kontakt zu Persönlichkeiten der unterschiedlichsten Rassen. In Misscif gab es davon jede Menge. Auch heute, auf ihrem Weg vom Brunnen zurück zum Gasthof, begegneten Litaje Wesen vieler Rassen, von denen sie teilweise noch nicht einmal die Namen kannte.


    "Hier ist das Wasser, dass du wolltest", begrüßte sie Jeno freundlich. "Ich danke dir, Litaje. Das Wasser aus dem Brunnen im Zentrum ist einfach am besten!", bekam sie als Antwort. Nachdem der leicht korpulente Mensch, der etwa Mitte 40 war, das Wasser in die Küche gebracht hatte, fragte Litaje, was es denn als Nächstes zu tun gäbe. "Für heute habe ich eigentlich nichts mehr... Ich weiß, es ist früh am Tag, aber zur Zeit läuft das Geschäft einfach nicht so. 3 Gäste kann ich eigentlich auch alleine versorgen, dafür bräuchte ich keine 5 Angestellten... Nimm dir für den Rest des Tages frei!", entgegnete Jeno auf Litajes Frage.


    Die 32-jährige Tondroa genoss die freie Zeit auf einer Wiese im östlichen Teil von Misscif. Das Wetter war an diesem Tag wirklich augesprochen gut. In der Wärme der angenehmen Sonnenstrahlen schlief sie letztendlich ein, was wohl auch daran lag, dass sie schon längerer Zeit keinem Gewitter mehr ausgesetzt war. Damit kam Litaje jedoch mittlerweile sehr gut zurecht. Sie war zwar öfters mal müde, dies stellte jedoch kein ernsthaftes Problem dar.


    Auf ihrem Rückweg durch die Stadt fiel ihr ein Plakat auf, das ein wenig zerknittert auf dem Boden lag. Nachdem Litaje es aufgehoben hatte, laß sie sich den Inhalt durch.


    Die Zeit des Sonnenuntergangs ist gekommen.
    Sternenhimmel sucht Kämpfer um die alte Ordnung wieder herzustellen.
    Goscior hat die Völker Salces zu etwas gezwungen, das ihrer Natur widerspricht.
    Wehren wir uns dagegen!
    Du bist stark?
    Du bist stolz?
    Du verlangst nach deinem Recht zur Selbstbestimmung?
    Dann auf in die Kapelle.
    Am Tag der Sommersonnenwende, wirst du dort zu uns finden.
    Bezahltes Söldnertum mit Aussicht auf Ruhm und Erfolg!
    Bewähre dich und steige zu einem Sternbild auf.
    Gez. Sternbild Nr. 88
    Zwillinge


    "Goscior, der Sonnenkaiser...", dachte sich Litaje, "ich habe schon so Einiges von ihm gehört, seitdem ich in Misscif bin..." Aber was hätte Litaje davon, dieser Organisation beizutreten? Der einzige Punkt der Liste, der für sie relevant wäre, wäre das 'Recht zur Selbstbestimmung'. Schon damals, als sie noch in der Bergsiedlung lebte, hasste sie es, eine andere Meinung aufgedrückt zu bekommen. Aber sie hatte ihre Arbeit hier in Misscif, ihr ging es gut. Also ließ sie das Plakat einfach wieder auf den Boden fallen. "Vielleicht ist ja jemand anderes daran interessiert."


    Zurück im Gasthaus erwartete Litaje eine böse Überraschung. Jeno hatte seine 5 Angestellten zu sich gerufen: "Es geht um etwas Wichtiges. Es tut mir leid, das sagen zu müssen... Aber mein Gasthaus wirft einfach nicht mehr genug Gewinn ab, als dass ich mich ausreichend um 5 Angestellte kümmern könnte..." Ein Raunen ging durch den Raum. "Ich muss 3 von euch leider wegschicken. Auch, wenn mir das sehr weh tut, da ihr mir alle ans Herz gewachsen seid."


    Auch Litaje musste ihre Aufgabe im Gasthof von Jeno beenden. Er beteuerte erneut, wie leid ihm das alles täte und dass Litaje trotzdem noch ein wenig im Gasthof bleiben könne. Sie lehnte dieses Angebot jedoch freundlich ab, packte ihre wichtigsten Dinge in den Beutel, den sie bei sich trug und verließ den Gasthof.
    Es war mittlerweile Abend geworden und die junge Tondroa irrte immer noch durch die Straßen von Misscif. Sie wusste nicht, wo sie die Nacht verbringen könnte. Plötzlich fiel ihr dieses Plakat auf, dass auf dem Boden lag. Es war immer noch das selbe, wie am Nachmittag. Erneut hob sie es auf und laß sich die Worte durch.
    "Recht zur Selbstbestimmung...", murmelte sie leise vor sich hin. Sie stand eine ganze Weile mit dem Plakat in der Hand da, bis sie letztendlich eine Entscheidung traf. "Ich hab doch eigentlich sowieso nichts mehr in dieser Stadt zu tun... Und wer weiß, wenn ich ein wenig in der Welt herumkomme... Vielleicht erfahre ich dann endlich was über mein Volk und bekomme die Antworten, die ich schon solange suche..."
    Hiermit war es also beschlossene Sache für Litaje: Sie würde in die Kapelle der Stadt gehen, allein schon aus Neugier auf die Religion der Menschen.


    "Jetzt wohn ich schon so lange hier und war noch nie in dieser Kapelle", lachte Litaje, als sie vor dem Gotteshaus von Misscif stand. "Na dann, auf geht's!"
    Im Inneren der Kapelle wunderte sie sich zunächst einmal, dass sie anscheinend die Einzige aus ganz Misscif war, die sich entschlossen hatte, dem Aufruf des Plakats zu folgen. "Hm, dann warte ich einfach mal... Aber, was ist das denn?", fragte sie sich verwundert. Licht schien durch die Kirchenfenster aus buntem Glas, was Litaje sehr gut gefiel. Fasziniert und abgelenkt bemerkte sie nicht einmal, wie sich in der Mitte der Kapelle eine Rune bildete und in ihr ein schwarz gekleideter Magier erschien. Er beobachtete die junge Tondroa einen Moment, entschied sich dann aber doch, sie anzusprechen, da sie den Magier sonst wohl nicht bemerken würde.
    "Entschuldigen Sie..." Litaje erschrak und fuhr herum. "W-wo kommen Sie denn plötzlich her? Erschrecken Sie mich doch nicht so!"
    In einem etwas längeren Monolog erklärte der Schwarzbekleidete Litaje nun, was es zu tun gab. Auch nach dem, was sie gehört hatte, wollte sie immer noch der Organisation beitreten, an ihren Beweggründen hatte sich nichts geändert.
    So folgte sie dem Magier in den hinteren Teil der Kapelle, wo sich das Tor befand. "Der Magier hat nicht übertrieben, da wird einem wirklich sehr schwindlig...", klagte Litaje und schloss die Augen, weil sich alles um sie herum drehte.
    Als sie die Augen wieder aufschlug, war der Magier verschwunden. Stattdessen stand sie nun in einem großen Raum mit vielen Wesen der verschiedensten Rassen.
    "Wo bin ich..?", fragte sich Litaje verwirrt...




    OT³: Ich schreib jetzt absichtlich nur bis hier hin^^ Wäre cool, wenn Cyrill sich demnächst vorstellen könnte =) Tondroa und Harpyien sind ja jetzt nicht gerade beste Freund, da würde ich dann nämlich noch gerne drauf eingehen^^