Von der Ferne sah es aus, als würde ein Hund aus der Tür des Gasthauses trotten, angetrieben von einer knüppelschwingenden Person. Jeder der näher stand bemerkte jedoch, dass Hunde gewöhnlicher Weise nicht ganz so groß wurde und auch keine mit Lederbändern befestigten Dolche trugen. Auch wäre kein Hund in der Lage gewesen, sich auf die Hinterbeine zu stellen und nun komplett aufgerichtet den nächsten Hieb des Gastwirts abzufangen indem er ihm das Handgelenk umklammerte und den überraschten Mann mit einem starken Zug zu Boden beförderte.
Die Augen aller Schaulustigen waren auf Dolchzahn gerichtet und warteten nur darauf, dass er sich auf den Wirt stürzen würde, der sich gerade wieder hochrappelte und nach seinem Knüppel griff, während er Dolchzahn als „Dreckiger Köter!“ beleidigte, was so ziemlich einer der schlimmsten Beleidigungen für einen Lupaner darstellte. Der ist wohl lebensmüde. Anstatt jedoch seinem starken Drang ihn für seine Beleidigung bluten zu lassen, wie es üblich war, bleckte er nur seine Zähne und knurrte den Wirt bedrohlich an, der darauf hin mit einem wütenden Schrei zu einem weiteren Schlag ausholte, dem Dolchzahn wieder auswich und nach dem er den Wirt abermals mit einem unsanften Schlag in den Rücken zu Boden beförderte. Noch während dieser wieder aufstand sprach Dolchzahn die ersten Worte, nachdem er die Stadt am Morgen betreten hatte. „Du bist es, der sich im Dreck suhlt wie die Schweine.“ Seine tiefe, knurrende Stimme ließ einige der Umstehenden zusammenzucken und auch der Wirt hielt mitten in der Bewegung inne. Mit einer Hand auf seinem Dolch fuhr Dolchzahn weiter fort. „Wenn du einen Kampf willst, dann fordere mich heraus, dann werden wir sehen wer die Arena lebende verlässt. Und hast du jetzt ein Zimmer frei oder nicht?“
„Nicht für räudige Köter wie dich!“ antwortete der Wirt, woraufhin Dolchzahn ihm nur noch einen letzten zornigen Blick zu warf, bevor er sich in einem schnellen vierbeinigen Trott von dieser ihm nicht zusagenden Gaststätte entfernte. Er versuchte so entspannt wie möglich zu wirken, wenn es ihn auch einiges an Überwindung kostete von dem Wirt abzulassen. Ich hätte ihm die Kehle durchbeißen sollen! Aber dann hätte ich nur wieder diese verdammten Wachen am Hals gehabt. Ich habe schon oft genug Glück gehabt, irgendwann schnappen sie mich. Aber gibt es in dieser ganzen stinkenden Satdt keine einzige Herberge, in der auch Lupaner aufgenommen werden?
Seit dem frühen Morgen war er auf der Suche und nicht einmal im Armutsviertel hatte man in überhaupt fragen lassen, ob ein Zimmer frei wäre, immer hatte man ihn fortgejagt. Sahen denn alle außer der Wache, die ihn in die Stadt gelassen hat, nur als ein Tier an? Was machte diese Zweibeiner so verdammt noch mal besser und gab ihnen das Recht, seine Rasse wie Tiere zu behandeln? Es machte ihn immer wieder zornig, herauszufinden, dass er nichts dagegen tun konnte, er hasste es, machtlos zu sein.
Mitten in seinen Gedanken fuhr er jedoch erschrocken herum, da er hörte, wie sich ihm mehrere Soldaten nährten. Waren es etwa Stadtwache? Hatte dieser bescheuerte Wirt etwa in diesem Haufen Wichtigtuer ein paar gefunden die Lupaner genauso verachteten wie er selbst und kam jetzt zurück um sich zu rächen? Nein, aus Gründen die er nicht verstand, verzichteten die Angehörigen der meisten Rassen auf ihre Rache und außerdem sahen die Soldaten, die da auf ihn zu kamen ganz und gar nicht wie die Standwachen aus. Sie trugen weder die Insignien der Stadt, noch die für sie so typische Kombination aus Kurzschwert und dem Schlagstock, den er schon so oft zu spüren bekommen hat. Aus seiner ungünstigen Position konnte er zwar kaum etwas erkennen, konnte jedoch sicher sagen, dass es mindestens zwei Pikiniere und sogar einen Armbrustschützen gab. Und auch die Rüstungen, auf die er blickte waren alles andere als normal, manche der Soldaten trugen einfache Kettenrüstungen, andere verschanzten sich hinter dicken, verachtenswerten Plattenpanzern und zwei hatten nicht mehr an als eine dünne Lederrüstung und einer von den beiden sah verdächtig nach einem Magier aus. Als die ganze Meute dann von Jubelrufen der Passanten begleitet an Dolchzahn vorbei waren, beschloss er, ihnen zu folgen. Schlafe ich halt vor den Toren. Eine Herberge finde ich so oder so nicht mehr und irgendwie würde ich gerne mal wissen, was so wichtig ist, dass der verfluchte Eine einen solchen Trupp entsendet.
Noch während er ihnen in einigem Abstand folgte kamen zwei Reiter, einer davon in einer silbernen Rüstung und der andere in einen Mantel gehüllt. Da sie nicht weiter auf ihn zu achten schienen sprang er lieber aus der Bahn, da er nicht in Stimmung für gebrochene Knochen war. Es wird immer interessanter. Diese scheinen auch hinter den Soldaten her zu sein. Mal sehen was das gibt.
Nach wenigen Minuten bogen dann sowohl die Soldaten als auch die Reiter, mit denen Dolchzahn locker mithalten konnte in eine Gasse ein, wo sie verweilten. Dolchzahn hielt sich jedoch weiterhin in der dunklen Nebengasse, um jeder Zeit abhauen zu können, wenn man ihn dafür auch im Vorübergehen oft anstarrte. Um die Meinung anderer hatte er sich aber noch nie gekümmert und so wartete er gespannt, was als nächstes geschehen würde.
OT: Hallo alle zusammen. ^^ Ich hoffe mal das wir alle viel Spaß zusammen haben werden. Und was ich auch hoffe ist, dass es in Ordnung ist, dass ich mich schon so nah an die Schmiede heran manövriert habe. Generell ist das hier mein erstes RPG und wenn ich irgendwas falsch mache, da schubst mich bitte einfach drauf, dann versuche ich, es besser zu machen.