[ZadSu] Zeitalter des Sonnenuntergangs - Spieltopic

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  • Von der Direktheit dieses Angriffs überrascht stand Dolchzahn wieder auf und einen Moment einfach nur da. Er starte den nun toten Keiler an. Dabei stellte sich sein Nackenfell noch einmal auf und seiner Kehle entwich ein tiefes Knurren. Dann ließ recht schnell der Rausch des Kampfes nach und er fühlte wieder dass er eigentlich noch immer erschöpft war und auch das unangenehme Ziehen und Pochen kehrte nun in beide Schultern mit alter Intensität zurück. Mit hängendem Kopf schleppte er sich neben Emnori und lies sich zu Boden fallen. Der Blutgeruch machte ihn zwar hungrig, aber der Keiler wirkte nicht so, als wäre es sonderlich essbar. Selbst wenn, müssten sie erst noch vollends durch seine Haut. Stattdessen frage er Emnori vorsichtig. „Und, war das jetzt so schlimm? Ich weiß nicht, wo du herkommst, aber eigentlich sollte für einen Jäger wie dich das Töten kein Problem darstellen.“


    „Es ging nicht anders.“, murmelte Emnori mit gesenktem Kopf, „Ich habe kein Problem dabei, etwas zu töten, das ich hinterher auch fresse, auch wenn ich um jedes Leben trauere, das ich genommen habe. Ich wünschte manchmal, ich wäre nicht als Jäger geboren. Etwas zu töten, von dem ich genau weiß, dass ich es nicht fressen werde, erscheint mir einfach falsch, aber dieses Wesen... Es war schon am Ende, aber es hat trotzdem nicht aufgehört... Wenn es dir etwas angetan hätte, hätte ich mir das nie verzeihen können.“
    „Und woher ich komme... Nun bis vor drei Monaten war ich ein willenloser Sklave eines Platiners. Für mich gab es nur Qual, Schmerz und schwere Arbeit. Freundschaft, oder überhaupt nur Mitleid für die Angehörigen meiner Rasse, die mit mir in dieser Hölle lebten, konnte ich mir nicht erlauben. Für mich war jeder Tag ein Kampf und ich dachte nicht weiter, wie an den nächsten Schritt und dass ich nicht sterben wollte. Meine Rasse ist mit einem sanften wesen gestraft, weshalb die Zweibeiner und alle gefangen nahmen und unseren Willen brachen.“


    Dolchzahn hatte währenddessen den Kopf auf die Pfoten gelegt und still Emnoris Erzählung gelauscht. Doch jetzt hob er den Kopf und blickte Emnori mit einem Gefühl an, dass er in seinem Leben noch nie wirklich verspürt hatte. Es war Mitleid, wie er feststelle und er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte, denn mit ihm kam Zorn auf die, die dafür gesorgt hatten, dass er nun Mitleid für Emnori verspürte. Aus seiner Sprache versuchte er jedoch beides zu verbannen, doch selbst in der leisen, trockenen Stimme lag noch immer ein Teil seiner Gefühle. „Es ist schrecklich, was mit deiner Rasse geschieht. Die Zeit, die ich im Gefängnis gesessen hatte, hat mich schon fast verrückt gemacht. Ich verstehe nicht, wie ihr es euer Leben lang aushalten könnt. Aber mach dir keine Sorgen, bevor dir irgendein Zweibeiner verletzt, bleibt von ihm nicht viel übrig, selbst, wenn es das letzte ist, für das ich sorge. Aber selbst wenn dein alter Alltag hart gewesen sein mag, musst du dich ob du willst oder nicht, daran gewöhnen, zu töten. Du musst nicht lernen zu morden, aber du musst lernen, zwischen deinem und einem anderen Leben zu wählen. Dieses Vieh zu Beispiel. Was hätte es gebracht, hätte es weitergelebt? Es hätte nur sinnlos gemordet, dein eigenes Leben ist da wesentlich wichtiger. Daran werden wir arbeiten müssen.“


    „Ich weiß! Aber ich kann nicht gegen das ankommen, was meine Rasse ausmacht.“, meinte die Zaeckran traurig, „Wenn mich die anderen Zaeckran sehen könnten, wären sie zu tiefst enttäuscht. Ich habe schon mehrmals mein Leben über das anderer gestellt und somit unseren Grundprinzipen widersprochen. Den unsere Ahnen haben uns gelehrt das Leben zu achten und nur zu töten, damit wir und unsere Jungen etwas zu fressen haben. Es eines der wenigen Dinge, die wir über uns wissen. Den Rest hat man uns genommen. Ich weiß nicht einmal mehr, welchem Element ich angehöre oder ob meine Vorfahren überhaupt fliegen konnten. Ich habe niemals die Feuerhöhlen, in denen die alten Jäger gelebt haben gesehen und laut den Regeln meiner Rasse bin ich noch ein Kind. Erst an dem Tag, an dem ein Jungtier allein und ohne Hilfe seinen ersten Nanjing-Vogel erlegt, darf es in den Kreis der Erwachsenen Jäger aufsteigen. Aber das ist seit vielen Generationen nicht mehr geschehen...“


    „Bei uns ist man dann erwachsen, wenn man die Fänge der Eltern zu spüren bekommt. Na ja, wenn du von Achtung vor dem Leben sprichst, wäre es dann nicht eher Achtung vor dem Leben, wenn du ein Leben auslöscht und damit Marus allein weiß wievielte andre Leben, darunter auch dein eigenes rettest? Durch diese Bestie wären jede Menge friedlicherer Wesen ermordet worden, als wir es sind. Es ist eine der wenigen Regeln, an die sich sogar ein Lupaner hält.“ Bei den nächsten Worten wand Dolchzahn den Blick von Emnori ab und seine Worte wurden düster. „Wenn du jemand unschuldigen tötest, dann darfst du dich schuldig fühlen. Es ist keine schöne Erfahrung, ... Denk einfach ein wenig darüber nach, was du heute getan hast. Du hast mir das Leben gerettet und eine geistlose Bestie, die ihres dafür lassen musste, sollte ein geringer Preis sein. Sie hat uns angegriffen und du hast uns verteidigt. Das ist der Lauf von Marus Jagd.“ Sich langsam erhebend fügte er dann mit neutraler Stimme hinzu: „Ich werde dir zeigen, wo du am schnellsten die größten Wunden schlägst, den Rest musst du selber lernen, ich kann dir deine Grundsätze nicht verbieten, die musst du selber überdenken. Am besten wir kehren wieder zurück, bevor zu viele andere angelockt werden und vielleicht noch jemand größeres auftaucht.“


    „Das ist es nicht. Ich weiß sehr wohl, dass es richtig war dieses Geschöpf zu töten, aber ich fühle mich dennoch schuldig.“, meinte Emnori leise und blickte Dolchzahn in die Augen, „Was mich aber bedrückt ist, wenn Freunde sich vor mir fürchten. Du hattest für einen Moment Angst vor mit und wusstest nicht sofort, wie du dich mir gegenüber verhalten sollst. Wie kann das, was ich getan habe also richtig sein?“


    Resigniert lies Dolchzahn den Kopf sinken, hielt jedoch Emnoris Blick. „Es ist ja wohl nur normal, dass man sich vor einem gefährlicheren Jäger fürchtet. Du hast richtig gehandelt. Ich war nur überrascht, da ich am Anfang nicht erwartet hatte, dass du dich nach dem anfänglichen Zögern so schnell zum ernsthaften Kämpfen überwinden könntest. Ich hatte keine Angst vor dir, nur vor deiner Macht. Das ist etwas komplett anderes. Jeder Jäger fürchtet sich vor dem Jäger, der mächtiger ist. So groß wie du bist ist dabei doch schon selbstverständlich, dass du stärker bist. Lass dich davon nicht auffressen!“ meinte er versöhnlich.


    Emnori blickte ihn noch einige Augenblicke an, bevor sie sich erhob und mit ihren kräftigen Hinterpfoten ein Loch neben dem Keiler zu scharren begann. Schon nach kurzer Zeit war es tief genug und die Raubkatze schob den Leichnam des Schweines hinein. Schnell kratzte sie die Erde wieder über das tote Wesen und wandte sich zu Dolchzahn um. „Lass uns gehen. Ich hab gesehen, dass du heute Morgen nichts gefressen hast und soweit ich mich erinnere, muss deine Art täglich Nahrung zu sich nehmen, also jagen wir dir was.“, schlug sie betont fröhlich vor.


    An dieser Fröhlichkeit zweifelte Dolchzahn jedoch und meinte nach kurzem Schweigen. „Ich bin kein Zweibeiner, du musst Unbehagen nicht vor mir verstecken. Aber ja, ich habe Hunger. Wenn es dich beruhigt, dieses Mal kann auch ruhig ich den tödlichen Stoß übernehmen, dann brachst du dir für heute nicht noch mehr Vorwürfe machen.“ Bei den letzten Worten, die einen sanften Klang hatten, dem man jedoch anmerkte, dass er nicht oft verwendet wurde, steckte Dolchzahn seinen Dolch wieder ein und lief in einem lautlosen Trab los, der mit seinen Schultern verträglich war. So wie er lief würden sie einen Halbkreis um das Hauptquartier von Sternenhimmel laufen und so zwar Distanz zwischen den toten Keiler und ihnen bringen, es später aber nicht zu weit zurück zu laufen haben.


    „Ich musste mein ganzes Leben lang meine Gefühle verstecken, entschuldige, wenn ich mich an diese Freiheit noch nicht gewöhnt habe.“, antwortete Emnori leise, während sie ihm folgte. Bald schon witterte sie eine Herde Wild, doch sie bezweifelte, dass ihr Freund so viel Fleisch fressen konnte. Für ihn war etwas kleineres, wie ein Kaninchen wohl besser.


    Einige Minuten liefen sie, ohne dass sie die Witterung eines kleineren Tieres aufnahmen. Wäre Emnori nicht bei ihm gewesen, hätte er sich an die Herde Rehe angeschlichen und sich eines der Jungtiere geschnappt, die noch nicht schnell genug waren, vor ihm zu fliehen. Er konnte sich jedoch vorstellen, dass Emnori da empfindlich drauf reagiert hätte, also hatte er die Herde ignoriert. Wie konnte ein Raubtier nicht mit dem Lauf des Lebens klarkommen? An der Antwort auf diese Frage immer wieder scheiternd trabt Dolchzahn vor sich hin und hätte fast die beiden Murmeltier nicht bemerkt, die es sich auf einer anderen Lichtung in der Sonne bequem gemacht hatten. Sie schienen zu dösen und Dolchzahn bedeutete Emnori, zu warten, da sie mit ihrer Größe nicht zu übersehen gewesen wäre. Er selbst presste sich mit dem Bauch auf den Boden, was ihm seine Schulter jedoch sogleich quittierten. Sein Hunger war jedoch stärker und so schob er sich Stück für Stück voran, bis er den Stein erreicht hatte, auf dem die beiden Tiere lagen. Er war aus einer Richtung gekommen, auf die den beiden der Blick durch den Stein verdeckt gewesen war und so kam eines der beiden nicht einmal dazu, Dolchzahn zu bemerken, als dieser nun mit einem Sprung neben ihm stand und seine Zähne in den Nacken grub. Schnell biss er zu und lies das Murmeltier fallen, sobald er sich sicher war, dass es tot war. Das zweite hatte zu einem Sprint in seine Erdhöhle angesetzt, wurde jedoch kurz vor dem Loch von einem leicht strauchelnden Dolchzahn eingeholt und teilte nun das Schicksal seines Artgenossen. Mit dem Murmeltier in der Schnauze kehrte Dolchzahn zu dem ersten zurück und begann damit, sich einen Weg durch die Haut zu bahnen, die kein Vergleich zu der des Keilers war und einen Bocken nach dem anderen herauszureißen. Das Emnori sich dabei neben ihm legte, störte ihn in keiner Weise, er wusste, dass sie ihm seine Beute nicht streitig machen würde. Nachdem kaum mehr als die absolut ungenießbaren Teile, die Knochen und das Fell übrig waren, erhob sich Dolchzahn und leckte sich sowohl die Schnauze als auch die Pfoten vom Blaut sauber und wand sich zum Gehen. Die Reste würden für die Aasfresser eine leichte Mahlzeit sein.


    Auch Emnori beendete nun ihre Wäsche, die sie während des Wartens erledigt hatte. Es war ein fantastisches Gefühl durch ihr nun wieder volles Fell zu streichen. Behände erhob sie sich und folgte mit einigen Sätzen dem Wolfswesen. Seit der letzten Nacht war ihre katzentypische Geschmeidigkeit zurückgekehrt. Dolchzahn hingegen schien es erst nach dem Essen wirklich besser zu gehen, auch wenn seien Wunden ihm wohl noch immer Probleme bereitete. Die Raubkatze zweifelte allerdings daran, dass er sich noch einmal freiwillig von den Heilern behandeln lassen würde. So lief sie schweigend neben ihm her, bis sich die Bäume lichteten und der Hof des Hauptquartiers in Sichtweite kam.


    OT: Und das ist der Rest, der in Zusammenarbeit mit Sheewa entstanden ist.

  • "HERR Duona ist mein Name, das ist richtig, und ich würde es begrüßen,, wenn Ihr Fremde erst duzen würdet, wenn man Euch die Erlaubnis gegeben hat." Wie erwartet, er ist gereizt. Jetzt springt er sicher auf mein Angebot an wie auf ein saftiges Steak. Es war dem Lotus nicht schwer gefallen, das Missfallen aus der Stimme des Minidrachen herauszuhören. Das zischende Geräusch der Elektrokugeln gab ihm nur noch eine zusätzliche Bestätigung. "Außerdem müsst Ihr ziemlich naiv sein zu glauben, dass ich, ein Minore Tuono, mich auf das Nivaeu eines Barbaren herunterlasse und mit Euch kämpfe.""Ein Barbar also", murmelte Aries, was der Minore Tuono jedoch nicht zur Kenntnis nahm. "Aber ihr Lotus seid bekannt dafür schwer loszuwerden, wenn es um einen Kampf geht" Es folgte eine kurze Pause, dann fuhr der Diplomat fort: "Die einzige Möglichkeit scheint darin zu bestehen euch zurechtzuweisen." Auf dem Gesicht des Blauhaarigen war sofort das typische Grinsen zu sehen.
    "Mal schauhen, wie lange eure Kampflust bestehen bleibt." Mit einem Mal flog eine der Elektrokugeln auf Aries zu. Dieser zog blitzschnell sein Katana und parierte das Geschoss, welches mit einem knisternden Geräusch verschwand. Der Lotus zögerte keinen Moment und rannte auf seinen Kontrahenten zu. Gerade als er sein von Flammen umhülltes Schwert auf den Minore Tuono niedersausen liess, erschienen vor der Klinge drei der Blitzkugeln und fingen den Hieb ab. Diesesmal musste er deutlich mehr Kraft aufwenden, um die lästige Magie loszuwerden. Mit einem Knall zerbarsten die Kugeln und Aries' Katana setzte seinen Weg nach unten fort. Der Minidrache hatte aber mehr als genug Zeit gehabt, um sich darauf vorzubereiten und wich dem Schlag mit einem gekonnten Seitwärtssprung aus. Der Lotus setzte nicht sofort wieder zum Angriff an, sondern drehte sich überraschend langsam zu seinem Gegner um. "Wisst Ihr, Herr Duona, bei uns Lotus' gilt es als respektlos, vor einem Kampf nicht einmal aufzustehen, selbst wenn es sich nur um eine Übung handelt." Seine blauen Augen fixierten die gelben von Duona wie zum Anfang des Gesprächs. "Damit sind wir wohl quitt. Und jetzt lasst uns loslegen, HERR Duona!" Mit einem Lachen spurtete der Blauhaarige auf den grimmig dreinschauenden Donnerdrachen zu. Dieser hatte drei neue Kugeln gebildet, die nun alle gleichzeitig auf den Lotus zukamen. Diesesmal waren sie deutlich schneller, jetzt war die Sache eindeutig ernst.
    Statt stehen zu bleiben, beschleunigte Aries noch mehr und nur eine Sekunde bevor die Elektrizitätsbälle ihr Ziel fanden, sprang er leicht nach oben und vollführte in der Luft eine halbe Drehung um die eigene Achse, wodurch alle drei unter seinem Rücken hinwegflogen. Kurz bevor er wieder den Boden erreichte, stiess er sich mit der schwertfreien linken Hand ab und brachte sich so wieder in eine geeignetere Position. Er nutzte den Schwung der Bewegung aus und schlug sein Katana, auf welches er in diesem Moment seine Feuerhülle konzentrierte, mit aller Macht auf den Boden. Der Aufprall riss den Boden auf und erzeugte eine brennende Schneise, die auf den Minore Tuono zuschoss. Dieser brachte sich mit einem Flügelschlag in Sicherheit.
    Aries konnte nicht nachsetzen, da die zuvor ausgelassenen Stromkugeln nun von hinten herannahten. Nebeinander flogen die drei Zauber auf ihn zu. Ein Trick, sie werden die Richtung ändern. Er stach mit seinem Schwert nach vorne und erwischte die erste Kugel, wie erwartet änderten die anderen zwei augenblicklich ihre Richtung und attackierten von rechts und links. Die Zweite erwischte er mehr schlecht als recht mit einem Seitenhieb, doch die Dritte fand ihr Ziel im Bereich seiner Nieren. Der Körper des Lotus versteifte sich und er war für einen Moment bewegungsunfähig, doch von dem Minidrachen kam keine Reaktion. Er greift nicht an. Heisst das etwa, er will nur sehen wie gut meine Abwehr ist? Als er die Kontrolle über seine Muskeln wiedererlangte, verschwand das Lächeln von seinem Gesicht. Das war nicht die Art wie er kämpfen wollte. Seine Offensive war ausgezeichnet, doch die Verteidigung des Blauhaarigen liess zu wünschen übrig.

    Der Minore Tuono schnaubte leicht verächtlich."Eure Abwehr ist praktisch nicht existent, Lotus. Ihr solltet definitiv etwas mehr üben.""Meine Verteidigung ist vielleicht schlecht, aber wer braucht schon Defensive, wenn die eigene Offensive alles andere übertrifft." Sein Gesichtsausdruck war nun säuerlich, um es untertrieben auszudrücken. Er steckte sein Katana weg und sah den Minidrachen einen Moment lang wütend an. Dann attackierte er erneut. Er lehnte seinen ganzen Körper nach vorne, so dass er nun wie eine Rakete auf das Elektrowesen zuschoss. Um Herr Duona erschienen drei neue Kugeln. "Denkt Ihr, die gleiche Attacke funktioniert bei mir immer wieder?" Der Minore Tuono grinste leicht. "Wer hat denn von der gleichen Technik gesprochen?" Dem Lotus blieb gar keine Zeit zu reagieren. Plötzlich schossen aus den Elektrokugeln hunderte kleine Nadeln, die selbst auch aus Strom bestanden. Wie eine Kanonenkugel sauste der Blauhaarige in die spitzen Gebilde. Seine Feuerhülle hielt der schieren Masse nicht stand und er wurde erneut paralysiert, wobei diesmal ein starker Schmerz mit dem Schock einherging. Wie ein Stein fiel er auf den Boden des Innenhofs und blieb dort einige Momente liegen.
    Langsam erhob er sich, während über seinen Körper kleine Blitze zuckten. "Na gut, Ihr provoziert es ja förmlich, Minore Tuono." Aries schloss die Augen, bevor er erneut zu sprechen begann: "Blauer Lotus, schneide das Wasser, blaues Feuer, verbrenne die Seele; blaue Blüten, leitet meine Kraft!" Auf seinem Bauch erschien die Lotusblüte und die Feuerhülle loderte jetzt mit immenser Grösse. Die Hitze war so enorm, dass der Grund, auf dem er stand, sich verflüssigte und der Sand zu Glas wurde.
    Der Angriff des Blauhaarigen war unheimlich schnell. Die spitzen Nadeln wiederholten ihren Angriff von vorhin, doch die Magie seiner Feuerhülle war stark genug, um einen Grossteil von ihnen zu zerstören. Die paar wenigen, die durchkamen, reichten nicht aus, um nennenswerten Schaden zuzufügen. Aries setzte zu einem Hieb mit der flachen Hand an, doch sein Gegner entging der Attacke, indem er sich in die Luft erhob. "Pah. Ihr fliegt. Habt ihr etwa Angst?" Der Minore Tuono schenkte dem Lotus auf diese Aussage hin nur einen bösen Blick.
    Zwei der drei Elektrokugeln feuerten weiter ihre Nadeln ab, doch die letzte stellte den Beschuss ein und schwoll merklich an. Mit einer Armbewegung schickte der Minidrache sie dem Blauhaarigen entgegen. Aries konterte mit einem Faustschlag. Als seine geballte Hand die Kugel traf, entlud sich die Feuerenergie und erzeugte einen Strahl, der dicht neben dem Minore Tuono vorbeischoss. Diese Art der Verteidigung schwächte jedoch die Hülle auf seiner Seite, was die zwei verbleidenden Strombälle ausnützten. So schnell, dass man sie kaum sehen konnte, flitzten sie auf Aries zu, der gezwungen war, sie mit den Ellenbogen abzufangen. Der Strom durchfloss ihn und er konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken. Anstatt sich sofort zu revangieren, liess er jedoch seine Feuerhülle erlöschen und die Lotusblüte verschwand.
    "Genug. Ihr seid ein ziemlich guter Kämpfer, Herr Duona, das muss ich euch lassen." Der leicht ironische Unterton in seiner Stimme beim Aussprechen des Wortes "Herr" war verschwunden. "Wir sollten unbedingt nach der Mission wieder unsere Kräfte messen"- der Lotus lächelte- "bis dahin kann ich vielleicht auch fliegen, wer weiss?" Er drehte sich um und entfernte sich von dem Minidrachen. Der Kampf war vorbei.
    Meine Defensive war wirklich übel...nein, meine Offensive war einfach nicht überwältigend genug, grübelte der Blauhaarige, der sich wieder auf einen Stein gesetzt hatte.


    OT: Ist hoffentlich alles richtig so, Dragonfire =) Wenn nicht, schreib mir ne PN.

  • Auch einige der anderen sprachen sich gegen die Zurücklassung von Dolchzahn aus, wobei selbst ihr Anführer dessen zustimmte. Koru aß inzwischen uninteressierrt weiter, ob der Lupaner nun mitkam war für ihn nicht wirklich von Belang, da er bereits ahnte, dass er sich beim Kampf gegen die Sternschnuppen vorsichtig sein muss, da ihr Element ihm ziemliche Probleme bereiten kann. Dies beflügelte seine Vorfreude nicht wirklich. Dann wollte Roccosarius sie bereits wieder entlassen, erinnerte sie jedoch vorher an ihren ersten Sold, was gar keine so schlechte Naricht war. Nachdem der Blutdämon seinen letzten Bissen hinunter geschluckt hatte, ließ er sich den Beutel mit den 150 Silberstücken geben und wog ihn nachdenklich in der Hand. Für Unterschlupf und Verpflegung ist gesorgt, was mache ich dann damit? fragte der Grauhaarige sich, während er den Geldbeutel neben dem Säcken an seinem Gürtel festband, in dem seine Okarina und sein Notizbuch Platz fanden. Egal, es wird sich schon etwas ergeben, wie letztes Mal. Koru Zanshi ergreifend, verließ Koru den Gemeinschaftsraum und wanderte gedankenverloren den Gang hinunter.


    Wie soll ich jetzt bloß die Zeit rummkriegen? seufzte das Donnerwesen innerlich. Es ist besser, wenn ich mich noch etwas ausruhe, da ich gestern einfach zu viel Energie verbraten habe. Tatschlich spührte der Rotäugige irgendwo noch immer dieses bohrende Gefühl der Erschöpfung, was ihn dazu veranlasste nocheinmal zu seufzen, diesmal laut. Trotzdem führte ihn sein Weg auf den Trainingsplatz, wo er Zeuge wurde, wie der (wortwörtlich) Lotus Aries heiß auf den Sieg über Temrair war. Ein feuriger Mantel legte sich um den Körper des Feuerwesens, was der Zwergdrache mit nadelartigen Blitzen konterte. Neugierig geworden, trat Koru näher und betrachtete die Symphony aus Donnergrollen und feurigem Zischen, dass die Luft zusammen mit gelben und blauen Farben erfüllte. "Eins muss man diesem "Diplomatem" lassen: erkämpft besser, als dass er seine Kommentare lässt ", murmelte er mit einem leichten Grinsen, während Aries sich inzwischen geschlagen gab und Duona anbot, nach der Mission weiter zu machen.


    Schließlich ließ sich das Feuerwesen, anscheinend leicht ärgerlich und über den Ausgang grübelnd, auf einem Felsen nieder. Der Blutdämon ließ dem Lotus allerdings nicht viel Zeit, um über den vergangenen Kampf nach zu denken, schließlich versprach er genauso viel Spaß zu bringen, wie Vic oder Dolchzahn (wäre dieser nicht verletzt gewesen). "Wollen sie etwa über etwas Vergangenes nachgrübeln, Aries? ", fragte das Donnerwesen leicht amüsiert an den Flammenmanipulator gewand, während er ihn mit seinen roten Augen unter seiner Kapuze hervor musterte. Kuro Zanshi hang locker über seiner Schulter, die Klinge aufgestellt. "Es wäre angenehm, wenn auch wir beide mal unsere Kräfte messen würden, allerdings vor der Mission will ich mich lieber noch aufladen, deshalb wollte ich wissen, ob sie mit mir Vorlieb nehmen würden, statt Duona, dessen Motivation für einen solchen Kampf immer zweifelhaft ist. Aber ich werde natürlich auch gerne, zwar ungeduldig, warten, wenn sie lieber dem Zwerg von einem Drachen eine überbraten wollen." Amürsiert blitzen blaue Funken um seinen Körper auf und er fuhr mit der Zunge über seine langen Eckzähne. "Ich frage mich ernsthaft, wer ist wohl heißer, sie oder Vic?"

  • Aries waren nur wenige Momente des Nachdenkens vergönnt gewesen und ehrlich gesagt war er auch ganz froh darüber. Er hasste es, ewig über begangenen Fehlern brüten zu müssen. Der Blutdämon, der dem Lotus schon mehrere Male ins Auge gefallen war, hatte seinen Schlagabtausch mit dem Minore Tuono anscheinend beobachtet und ihn kurz später angesprochen. "Wollen sie etwa über etwas Vergangenes nachgrübeln, Aries?" Der Blauhaarige musterte sein Gegenüber. Sein Blick wanderte von den seltsam geformten Füssen über die schlichten Hosen, glitt dann weiter nach oben über den Umhang und blieb bei den rotschwarzen Augen hängen."Es wäre angenehm, wenn auch wir beide mal unsere Kräfte messen würden, allerdings vor der Mission will ich mich lieber noch aufladen, deshalb wollte ich wissen, ob sie mit mir Vorlieb nehmen würden, statt Duona, dessen Motivation für einen solchen Kampf immer zweifelhaft ist. Aber ich werde natürlich auch gerne, zwar ungeduldig, warten, wenn sie lieber dem Zwerg von einem Drachen eine überbraten wollen." Der Dämon sah jetzt eindeutig amüsiert aus und einige blaue Funken flitzten umher. Aries lächelte, Koru war ihm ohne Zweifel ähnlich, zumindest was Kämpfe anging. Das Angebot war sehr verlockend, da ihm das ständige Ausweichen Duonas sowieso auf den Geist gegangen war und er einem etwas offensiverem Kampf daher den Vorzug geben würde."Ich frage mich ernsthaft, wer ist wohl heißer, sie oder Vic?"


    Der Lotus erhob sich von seinem Sitzplatz. "Erstmal, du kannst das "Sie" sein lassen. Ich leg keinen Wert auf Höflichkeitsformen und du siehst auch nicht wie der Typ aus, dessen Welt aus Manieren besteht." An seinem fröhlichen Gesichtsausdruck konnte man die folgende Annahme schon im Vorraus ablesen."Ich hab deinen Kampf mit Vic beobachtet. Ziemlich gute Show. Deswegen nehm ich dein Angebot gerne an. Sobald wir von der Mission zurück sind, zeig ich dir, wer das heisseste Feuerwesen in dieser Gruppe ist!" Um seine Haare tanzten ein paar kleine blaue Flämmchen, was darauf hindeutete, dass er den Kampf kaum abwarten konnte. "Ich bin mir sicher, dass du mir so viel bieten wirst wie der hier." Er tippte mit dem Finger das Bruchstück auf seinem Gesicht an.
    Aries setzte sich wieder zurück auf den Stein. Er wollte dem Donnerwesen seine Ruhe gönnen, schliesslich sollte dieser auch nach der Mission noch kampfbereit sein.
    Während er so dasass fiel ihm auf, dass Lotus' eigentlich nie Probleme mit Magiereserven hatten. Jeder Vertreter seiner Rasse verfügte über ein grosses Magiereservoir, jedoch nur über die zwei typischen magischen Fähigkeiten. Dumm, dass wir in diesem Bereich nicht mehr drauf haben, vielleicht mit Ausnahme der Kriegsherren, aber die kann man mit den normalen Lotus ohnehin nicht vergleichen.

  • Roccosarius hörte Madaria aufmerksam zu und langsam wandelte sich sein Gesichtsausdruck von Besorgnis wieder zu der gewohnten Fröhlichkeit. "Aber selbstverständlich trainiere ich dich gerne!" rief er begeistert aus, als die Malfurie ihre Bitte beendet hatte. "Ich verstehe dein Bedürfnis vollkommen, allerdings kann ich nicht sofort mit meiner Hilfe anfangen. Ich muss wegen dem bevorstehenden Auftrag noch etwas klären...", erklärte er dann bedauernd. Doch die Liebellenflügeldame winkte ab. So eilig hatte sie es nicht, Hauptsache sie würde endlich einen Lehrer und Trainingspartner haben. Die beiden Windwesen beschlossen unterwegs zu dem Dorf ein wenig über Techniken zu sprechen und abends, wenn die Gruppe rastete, zu trainieren. Danach verabschiedete sich der Gipfelmensch in sein Büro und verließ den Gemeinschaftsraum.


    Vic war derweil mit seinem Sold auf sein Zimmer gegangen. Er hatte gemerkt wie angewidert Aries von dem Sold gewesen war. Stimmt ja, Lotus mögen kein Silber. Aber erstaunlich, dass unser Anführer, der doch sonst so gut auf alle Vorzüge der Rassen achtet, das vergessen hat. Oder hat er auf unsere Bezahlung vielleicht gar keinen Einfluss? Irgendwie haben wir alle keine Ahnung, was er für einen Rang hier im Sternenhimmel hat. Ein Sternbild scheint er nicht zu sein, Jareth war ja auch keines, aber irgendwie wirkt er insgesamt kompetenter, wenn nicht sogar mächtiger... Der Rucuome warf sich noch einmal auf sein Bett und schloss die Augen. Sein Zimmergenosse hatte den Raum schon wieder verlassen, doch Luttvicithor wollte unbedingt noch ein paar Minuten Schlaf nachholen. Zu seinem Verdruss konnte er aber nicht mehr einschlafen. So erhob er sich wieder und überlegte, was er noch bis zum Mittag tun könnte. Da fiel ihm ein, dass der Miniaturdrache ihm zugesagt hatte ihn das Fliegen zu lehren. Deswegen hatte er ja auch so schnell Dianas Hilfe gebraucht. Diana... ob sie wohl irgendjemandem erzählt, wie ich mich verhalten habe? Ich hoffe mal nicht. Andererseits kann es mir eigentlich egal sein, sie ist auch nur eine Frau, ihre Meinung interessiert mich nicht. Ins Bett bekomme ich sie wohl sowieso nicht mehr.
    Er ging zu seiner Truhe und holte eines der Fläschchen mit dem Blut heraus. Insgesamt hatte er etwa ein Dutzend davon, sie waren klein, aber er hoffte, dass eine kleine Menge reichen würde, um die Verwandlung zu bewirken. Langsam ließ er das Gefäß über seine Handfläche rollen. Wie war es eigentlich dazu gekommen, dass er im Kampf mit dem Ungebundenen seine zweite Stufe erreicht hatte? Er hatte Blut von seiner Klinge geleckt, natürlich. Im Nachhinein würgte er bei dem Gedanken, aber das schien offenbar die Lösung zu sein. Er musste Blut bzw. sein Blut trinken. Na großartig, wäre ein Zauberspruch nicht einfacher gewesen... grummelte er in Gedanken. Doch da musste er wohl durch. Er legte sein Hemd ab, damit es die Flügel nicht wieder zerrissen, vergewisserte sich, dass er ausreichend Platz hatte und kippte eine Ampulle herunter. Sofort trat die erhoffte Wirkung ein. Vic schüttelte sich und hustete, schluckte jedoch alles herunter und packte dann Xidan. Mal gespannt wie lange der Spaß wirkt. Der Drache wird wohl im Innenhof sein, so wie immer.


    Als er das Gebäude verließ konnte er nicht umhin zu bemerken, dass ihn jeder, dem er begegnete verblüfft bis verwundert anstarrte. Rucuome kannte nicht einmal jeder in der Organisation, höchstens als Herold und nun schritt einer hier in den Gängen herum. Auch als er den Innenhof erreichte, zog er einige Blicke auf sich. Gerade Aries, der ja bisher keine Ahnung gehabt hatte, dass sein Zimmerkamerad auch ein Feuerwesen war, musste zweimal hinsehen. Doch den ehemaligen Menschen störte das nicht. er trug sein typisches schiefes Grinsen zur Schau und trat auf Temerair zu. Mit einer leichten Verbeugung sprach er ihn an: "Nun Herr Duona, ich hoffe Sie wollen Ihr Angebot weiter aufrecht erhalten und mir das Fliegen beibringen. Ich könnte zwar auch Roccosarius fragen, aber der ist wohl ein wenig beschäftigter. Warten wir noch auf Emnori, oder fangen wir gleich an? Ich weiß leider noch nicht genau, wie lange ich meine geflügelte Form aufrecht erhalten kann."

  • Glücklicherweise war Roccosario damit einverstanden, erklärte aber auch, dass er vor der Mission noch etwas zu erledigen hätte un sie das Training dann auf dem Weg stattfinden würde, wenn sich die Anderen ausruten. Glücklich, dass er es verstand, wank sie ab und lächelte ihn fröhlich an. Besser hätte es gar nicht laufen können! Er ging dann noch in sein Büro, Madaria machte sich auf den Weg aus dem Gebäude, zu den anderen Mitgliedern, die inzwischen trainierten oder sich ausruhten.


    Sie entdeckte Aries und Temrair, wollte kurz zu den Beiden gehen, erinnerte sich dann ja aber daran, dass sie noch wütend auf den Lotus war. " Fehltritt... pah!", fauchte sie bei seinm Anblick leicht. Sie ging zu einem Baum, legte sich in dessen Schatten und legte sich hin, gähnte leicht. Warum war sie schon wieder so müde?


    Sie blickte durch das Blätterdach in die Wolken. Ob ihre Familie wohl in Ordnung war? Sie hatte bis jetzt noch keine Nachricht von ihnen erhalten... Ansonsten schrieben sie doch immer zurück. Die Malfurie dachte noch etwas länger über die schlimmsten Situationen nach, die geschehen könnten, als sie irgendetwas an ihrer Wange spürte. Erschrocken blickte sie hoch, bemerkte die transportlibelle, nahm ihr die Schriftrolle ab, die sie trug, wickelte sie aufgeregt auf. In ihr stand, das einige Malfurien nun ihr Leben gelassen hatten, als sie die Erde ebenfalls betreten hatten. Geschockt über die vielen Ereignisse, zeriss sie die Rolle am Ende des Textes, verstreute die Einzelteile in der Luft und seufzte. War es letzten Endes ihre Schuld, dass das alles geschehen war? Hätte sie vielleicht nicht hier eintreten sollen?

  • Während Mju leise mit ihrem Schnabel, das zarte Fleisch in fachgerechte Stücke zerteilt und gefressen hatte, durchlöcherten ihre neuen Kamerade Rocco mit einigen Fragen und diskutierten miteinander. Das war für sie noch sehr ungewohnt und sie wusste nicht wie sie ihren Platz hier finden sollte. Besonders Sorgen machten ihr die beiden Donnerwesen. Diese schienen sie aber zu ingnorieren, fragte sich bloß wie lange? Mju dachte dann mit einem leisen Schnauben:" Halt deinen Schnabel, du machst dich ja noch völlig verrückt mit deiner Paranoia." Tatsächlich wurde die andere Stimme schwächer, verschwand aber nicht ganz. Die Greifin war trotzdem erleichtert.
    Nach dem leckeren Mahl, stieß Rocco freudestrahlend die Tür mit einem Windstoß auf und verkündete, dass es noch für jeden einen Sold gibt. Selbst sie schien einen zu bekommen. Diese Tatsache, verwirrte die weiße Greifin sehr. Sie hatte doch nichts getan, weswegen sie dies verdient hätte. Außerdem dachte sie belustigt, konnte sie mit Geld auch soviel anfangen.


    Unter ihren neuen Kameraden befand sich auche eine sehr große und geflügelte Katze. Diese folgte dem Lupaner mit einigem Abstand und grüßte die sie dabei freundlich aufmunternd. Mju erwiderte dies mit einem dankbaren Blick. Für sie stand dabei fest, dass das Wesen sehr nett zu sein schien, ansonsten hätte sie sie wohl kaum so freundlich begrüßt.


    ie wartete gerade, bis die meisten aus dem Saal gegangen waren und nahm dann vorsichtig das lederne Säckchen mit ihrem Schnabel aus der Hand des Gipfelmenschen und trug es in ihr Zimmer. Bevor sie sich aus dem Saal wagte, sah sie dass Madaria noch mit Rocco über was sprach. Sie wandte sich ab und ging behutsam zu ihrem Zimmer. Mju überlegte ein wenig, wo sie ihren Sold aufbewahrt. Unschlüssig versteckte sie es dann in einem kleineren Spalt. Für ein anderes Versteck, fehlten ihr die Ideen.
    Langsam ging sie hinaus in den Gang, der bereits völlig leer war. Allle schienen entweder in ihren Zimmmern oder ausgeflogen zu sein. Diese Tatsache stimmte sie ein wenig traurig. Die Greifin schritt zum Ausgang, da draußen es da draußen ein herrlicher Tag zu werden versprach. Am liebsten hätte sie ein paar runden gedreht, aber sie hielt sich zurück. Sanft strich der Wind durch ihre Federn und Haare. Das stimmte sie glücklich.


    Sie roch zwar ein paar der anderen, aber ihr Augenmerk war auf die Malfurie gerichtet. Diese lag im Schatten eines Baumes und zeriss gerade Papier in viele kleine Fetzen. Neugierig ging sie dorthin und bemühte sich ein wenig lauter aufzutreten. Sie wollte auf keinen Fall, dass sie erschreckt wird. Ihre Rechnung ging auf. Madaria hob ihr Kopf, als sie die Schritte vernahm die sich ihr näherten. Mju sprach: "Ich störe dich doch nicht oder? Wenn ja dann ist es nicht meine Absicht gewesen."

  • Den 'Übungskampf' hatte Temerair gewonnen, doch einmal wurde es wortwörtlich brenzlig.
    Der Feuerstrahl war wirklich heiß. Das letzte Mal, als der Tuono soetwas spürte, war bei einem Treffen mit einigen Miniatur Feuerdrachen. Das lag aber schon viele Jahre zurück, damals hegten die Minidrachen noch großen Kontakt zueinander.
    Aries verabschiedete sich und bekam direkt Besuch von Koru: "Tss, wie kann man nur so versessen sein zu kämpfen? Potential hat der Lotus, aber seine Verteidigung ist einfach nur mieserabel.", dachte Temerair und setzte sich wieder auf den Felsen.


    Doch lange blieb die Ruhe nicht, denn Vic tauchte in seiner verwandelten Gestalt auf: "Nun Herr Duona, ich hoffe Sie wollen Ihr Angebot weiter aufrecht erhalten und mir das Fliegen beibringen. Ich könnte zwar auch Roccosarius fragen, aber der ist wohl ein wenig beschäftigter. Warten wir noch auf Emnori, oder fangen wir gleich an? Ich weiß leider noch nicht genau, wie lange ich meine geflügelte Form aufrecht erhalten kann.", sprach er und verbeugte sich.
    "Während des Trainings heißt es Lehrmeister Duona, verstanden?", tadelte der Tuono direkt.
    "Und wegen der jungen Zaeckran...", murmelte er erst, doch wie der Zufall es wollte, tauchte Emnori genau zum rechten Zeitpunkt auf dem Hof auf. Dies nutzte der Minidrache direkt, humpelte zu ihr hin und schaute Dolchzahn abfällig an, der irgendwie noch mitbenommener aussah als heute morgen. Dann wandte sich Temerair zu Emnori: "War der Ausflug erfreulich?", mit einem Ton der ausdrückte, dass ihm die Antwort überhaupt nicht interessieren würde, "Dann können wir ja weitermachen, Vic wartet schon."
    Schließlich schauhte der Drache nochmal zu Dolchzahn: "Ich weis ja nicht wie Eure Ausflüge aussehen, aber gesund scheinen sie nicht zu sein.", mit einem leicht arroganten Ton und schwebte zurück zu dem Felsen, gefolgt von Emnori.
    "Nun gut. Die junge Zaeckran wird weiterhin ihre Flugmuskeln aufbauen und Lehrling Vic...", der Diplomat beobachtete scharf die Flügeln seines neuen Schülers, "Ich gebs ungern zu, aber diese Flügel sind wirklich nahezu tadellos. Aber was bringen schon perfekte Flügel, wenn man sie nicht einsetzen kann?", fragte er scharf und verpasste einen von Vics Flügeln einen Klapps mit seiner Krücke.
    "Schaut zu und lernt, solltet ihr Dummheiten machen, werde ich eure Konzentration auf die Sprünge helfen.", erläuterte der Lehrmeister und eine Elektrokugel erschien neben Vic, bevor der Drache leichte Bewegungen mit seinen Flügeln vormachte.

  • Der Anführer beendete die Versammlung mit dem Hinweis, dass alle Gruppenmitglieder an der Tür ihren Sold für den ersten Monat bekommen würden. Die meisten Gruppenmitglieder holten sich ihren Lohn recht schnell ab und verschwanden dann in ihren Zimmern oder machten sich auf den Weg, um vielleicht im Hof zu trainieren.
    Weil der nur einen Meter große Vogelmensch nicht von seinen größeren Kameraden übersehen und dabei umgerannt werden wollte, verließ er den Aufenthaltsraum als einer der Letzten. Nachdem er seine 150 Silberstücke erhalten hatte, lief er zu seinem Zimmer, um das Geld weg zu packen. Auf dem Weg durch den Flur versuchte er, den Sold mit seinem Arbeitslohn bei seinem vorigen Dienstherren zu vergleichen. Tatsächlich hatte er bei dem Gnilblach deutlich weniger bekommen, aber dort hatte er auch eine eigene Kammer und ausreichend Verpflegung zur Verfügung gehabt. Im Hauptquartier des Sternenhimmels gab es neben einem Zimmer mit einem anderen Kameraden zwar auch freie Verpflegung, aber anders als bei seinen Reiseaufträgen bei dem Gnilblach hatten die Gruppenmitglieder zumindest bei dem letzten Auftrag selbst für die Unterkunft und die Verpflegung sorgen müssen. „Je nachdem, ob wir oft unterwegs sind oder nicht, bekomme ich hier also mehr oder weniger als bei Johann von Unterberg“, murmelte Jan. „Vielleicht sollte ich erst einmal sparsam mit dem Sold umgehen, bis ich weiß, wie viel davon für die Reisen zu den Sternschnuppen drauf geht.
    Der Niugnip packte den Geldbeutel also in die Metalltruhe und holte sein Schwert heraus. Wenn es tatsächlich gegen Mittag wieder auf die Reise gehen würde, dann wollte er vorher noch etwas trainieren. Vielleicht würde er es ja schaffen, die Kombination aus seiner Wassermagie und Schwertkampf in den Griff zu bekommen.
    Weil er die Möbel in dem Zimmer bei dem Training nicht zerstören wollte, machte er sich auf den Weg zum Innenhof. Als er dort ankam, musste er feststellen, dass sich dort schon einige Personen versammelt hatten. Einige davon schienen gerade mit einander zu trainieren, einige andere unterhielten sich mit einander oder sahen den Kämpfenden bei dem Trainig zu. Ihm fiel auf, dass Vic sich in eine geflügelte Stufe verwandelt hatte, und einige der Anwesenden schienen überrascht zu sein, dass sich ein Rucuome auf dem Gelände des Sternenhimmels aufhielt. „Es wäre mal interessant zu wissen, was die denken, wenn sie sehen, das ich anfange, meine Fähigkeit in der Wassermagie zu trainieren“, schoss es ihm durch den Kopf. Aber dann überlegte er sich, dass er die Zuschauer nicht aus Versehen verletzen wollte und suchte sich eine Ecke, bei der er genügend Abstand zu den Anderen hatte und begann dort das Training.
    Als erstes konzentrierte er sich auf seine Magie und erschuf so eine Handvoll Wasser. Dieser Flüssigkeit verteilte er um die Klinge seines Schwertes, und indem er ein paar Mal Schwung holte, verlängerte er - wie auch schon am Nachmittag und Abend zuvor - die Klinge auf etwa die doppelte Länge. Die so erschaffene Form war recht stabil, und so begann er, mit einigen typische Schwertbewegungen einen Scheinkampf wie gegen einen unsichtbaren Gegner zu auszuführen. Recht schnell hatte er das Wasserschwert so gut im Griff hatte, dass das Wasser seine Form in der Luft behielt, egal welche Bewegungen er mit dem Schwert machte. „Es wird also Zeit, dass ich einige Gegenstände in die Schwertbahn stelle und austeste, wie stabil mein Wasserschwert ist“, überlegte er. Er sah sich um und entdeckte am anderen Ende des Hofs einige Sandsäcke, die ihm dafür geeignet zu sein schienen. Da er die anderen Kämpfe allerdings nicht stören wollte, entschied er sich, am Rand des Innenhofs entlang zu laufen. Dabei ließ er den wässrigen Teil seines verlängerten Schwertes allerdings nicht verschwinden.



    Off Topic:
    Ich schreibe erst einmal nur bis hier, um die Möglichkeit, dass eure Charas Jan ansprechen, nicht von vornherein auszuschließen.
    Das „Wasserschwert“ entwickelt sich übrigens zur Spiezialattacke meines Charas.

  • Bereits kurz nachdem Emnori und Dolchzahn wieder angekommen waren, kam auch schon der Diplomat angehumpelt, dessen Krücke das einzige war, was Dolchzahn amüsierte. Ansonsten zog allein seine Anwesenheit Dolchzahns Laune, die sich während der Zeit im Wald verbessert hatte, wieder zurück in den Keller.
    "War der Ausflug erfreulich?" fragte er Emnori, sobald er bei ihnen war und Dolchzahn einen abfälligen Blick zu geworfen hatte. Wie er es mittlerweile schon gewöhnt war, bezweckte der Drache damit jedoch keine Antwort, und wollte mit Emnori schon zu Vic zurückkehren, als er sich noch einmal an Dolchzahn wand. "Ich weis ja nicht wie Eure Ausflüge aussehen, aber gesund scheinen sie nicht zu sein." Dem arroganten Ton dieser Worte folgte sogleich ein tiefes Knurren, doch das schien der Drache entweder nicht zu hören, oder wie Dolchzahn vermutete, ignorierte er es einfach, denn er ging nun endgültig zurück zu seinem zweiten Lehrling. Da er momentan einfach keinen Sinn dahinter sah, dem Drachen auf den Zahn zu fühlen, da er damit wohl Emnoris Training beeinträchtigen würde, sprach Dolchzahn nur noch einmal so leise zu Emnori, dass nur sie es hören würde, als sie an ihm vorbei ging. "Lass dich bloß nicht von seinem 'Lehrmeister'-Getue kleinkriegen." Ein wenig lauter, damit es auch der Drache hören würde fügte er dann jedoch noch hinzu "Wir werden dann mit dem theoretischen anfangen, wenn wir unterwegs sind, so etwas wie vorhin wird's nicht so oft geben."
    Dann entfernte er sich im rechten Winkel von Emnori und suchte sich einen Platz möglichst weit am Rand des Hofes, von wo aus er jedoch Emnoris und Vics Übungen beobachten konnte. Um letzteren musste es sich einfach handeln, er roch eindeutig nach im, wenn er auch nun wieder die Form wie im Kampf gegen den Ungebundenen hatte. An einer geeigneten Stelle lies sich Dolchzahn dann nieder und legte den Kopf auf die Vorderläufe. Lange blieb er jedoch nicht so liegen, da es sich nicht gut in seinen Schultern anfühlte. Schultern! Stimmt ja! Dolchzahn fiel wieder ein, dass er sich noch gar nicht um seine nun ebenfalls verletzte rechte Schulter gekümmert hatte. Das lag wohl daran, dass sie scheinbar nicht allzu tief war und die Schmerzen in denen der linken Schulter untergegangen sind. Während er sich nun möglichst vorsichtig auf die linke Seite legte und begann, das getrocknete Blut solange mit seiner Zunge zu bearbeiten, bis es sich doch löste, kreisten seine Gedanken um den Grund dieser Verletzung. Warum habe ich das Vieh nicht früher bemerkt? So stark wie das gerochen hat und auffällig seine Geräusche waren. Ich bin unaufmerksam. Das ganze heute Morgen hat dermaßen an meiner Selbstbeherrschung genagt, dass ich nicht einmal mehr meinen Tod bemerke. Ich muss wirklich ein wenig vorsichtiger werden in dieser Gruppe. Jetzt bin ich eingeschränkt, während ich gegen zwei Werogs kämpfen muss. Na gut, wenn ich den einen früh erwische, könnte ich es schaffen. Sie werden wohl kaum anders kämpfen als Linos. Wäre nur die Frage, auf welcher Seite er kämpfen würde. Ich hoffe mal, ich muss nicht mit ihm kämpfen, weil er sich seinen Artgenossen mehr verbunden fühlt als uns. Aber nein, das glaube ich nicht, wenn er so denken würde, hätte er mich wohl nicht in der Krankenstation angesprochen. Sobald er dann mit dem Säubern seiner Wunde fertig war, rollte er sich auf die rechte Seite, da es angenehmer war, auf einem Schnitt zu liegen, als was auch immer noch alles an seiner linken Schulter kaputt war. Die Heiler, die an ihm herumgespielt zu haben schienen, hatten zwar einiges getan, da er eigentlich geschätzt hatte, dass er in frühstens zwei Monaten wieder richtig auftreten könne, doch schienen sie sich dabei auf das Notwendigste beschränkt zu haben.
    Während er so da lag und Emnori bei ihrem Trainig zu sah, kamen seine in letzter Zeit außergewöhnlich angeregten Gedanken wieder auf sie zurück, oder genauer, ihre Hemmungen, zu töten. Es erinnerte ihn ein wenig an das erste Mal, dass er jemanden getötet hatte, der ihn nicht zuvor angegriffen hatte, oder der seine Beute gewesen war. Nach den offiziellen Auslegungen wäre er wohl sogar als "unschuldig" bezeichnet worden, doch das war er nicht ...


    Er spürte noch immer die Fesseln um seinen linken Vorderlauf und das dicke Lederhalsband, hörte noch immer das schlürfende Klirren, mit dem er seine Ketten hinter sich herzog. Er war der einzige auf der ganzen Etage gewesen, der selbst in seiner Zelle angekettet gewesen war. Eins musste man den Wachen lassen, sie wussten, wie sie ihn hatten quälen können. Doch nun war nichts weiter geblieben als der stählerne Reif um seinen rechten Vorderlauf. Er hatte es nicht mehr ausgehalten, er war einfach durchgebrannt, bevor sie auch ihn hatten entfernen können. Man hatte ihm nicht nachgejagt, hatte ihn nicht weiter verfolgt. Nun war er wieder frei, könnte wieder verschwinden, in die Dunkelheit, die Sicherheit des Forstes, den er durch die Gitterstäbe seines kleinen Fensters hatte riechen können. Doch das würde ihm nicht reichen, zu oft hatte er auf seinem Strohhaufen gelegen, nachdem sie ihn wieder einmal besucht hatten, oder er zu ausgehungert war, um sich auf den Beinen zu halten und seinen immer stärker werdenden Groll gehegt. Dieser Hass hatte zwar durchaus auf Gegenseitigkeit beruht, doch während er immer hatte einstecken müssen, weil seine Ketten zu kurz waren, hatte nur einer der verfluchen Drei einen Finger verloren. Heute würde diese Rechnung endlich beglichen.
    Geduckt schlich er durch's Unterholz am Rande des Weges, der vom leicht außerhalb der Stadt gelegenen Kerker in die Stadt hinein führte. Er brauchte den, der versucht hatte, sein Schrecken zu werden, ihn zu brechen, nicht sehen, um ihm zu folgen, sein Geruch und seine Geräusche waren vollkommen ausreichend.
    Erst, als sein verhasstes Ziel in den Gassen, die direkt ohne eine weitere Mauer begonnen, verschwunden war, begann er normal zu laufen und folgte ihm bis zu einem Wirtshaus. Gegenüber des Eingangs war eine verwinkelte Nebengasse, in de er sich versteckte und wartete.
    Nach einigen Stunden und anscheinend reichlich Alkohol kam der kaiserliche Wachmann nun aus der Tür und begann schlürfend aber doch recht geradlinig den Rückweg anzutreten. Er folgte ihm, bis sie wieder fast den Rand des bewohnten Teiles der Stadt erreicht hatten, dann beschleunigte er und spürte, wie gut sich sowohl das Laufen, als auch die Vorfreude auf seine Rache, sich anfühlten, nachdem er mehr als ein halbes Jahr nicht weiter hatte laufen können als in einem Kreis von zwei Metern Durchmesser und nicht mehr hatte tun können, als in die Ketten zu springen, bis seine Gelenke wund gescheuert waren. Jetzt war alles anders. In einer Bewegung, die er in der Zeit nicht verlernt hatte, zog er zwei Schritte bevor die Wache eingeholt hatte seinen Dolch, den er vom Schreiber des Grafen hatte wieder ausgehändigt bekommen, der Sympathien für Lupaner hatte, hob sich auf die Hinterläufe und rammt ihn ohne groß darüber nachzudenken der Wache in den Oberschenkel. Mit einem gurgelnden Geräusch ging diese daraufhin zu Boden und griff nach ihrem Schwert. Doch zulange hatte er Zeit gehabt, sich das alles ganz genau zu überlegen. Mit einem schnellen Schnappen hatte er den Arm des Mannes zwischen den Kiefern und biss nun langsam zu, bis ein doppeltes Knirschen und das nun etwas deutlichere Schreien des Mannes ihm bestätigten, dass dieser Arm kein Schwert mehr halten würden. Mit einer gewissen Genugtuung beobachtete er, wie der Mann zu begreifen schien, wer ihn da angriff und was sein Schicksal war. Einen Moment bewegt sich niemand, doch als der Mann nun begann, nach "Hilfe!" und "Unterstützung!" zu rufen, öffnete er ein weiteres Mal die Kiefer und schnappte dieses Mal nach dem Hals des Mannes. Dieses Mal spannte er seine Kiefer allerdings nur soweit an, dass die Zähne gerade so ins Fleisch eindrangen und schüttelte einmal das Haupt, bevor er er zu rennen begann. Hinaus in die Nacht, hinaus in Sicherheit des Waldes. Er hatte seine Rache gehabt, dieser Mann würde in wenigen Minuten einen Bruchteil von dem durchleiden, was er hatte aushalten müssen und dann, sobald sein Lebenselexier im Boden zu versickern begann, die Rechnung endgültig begleichen.


    Nie hatte Dolchzahn an der Richtigkeit seiner Tat gezweifelt. Für einen Lupaner war es das härtere Los, wenn er in eine kleine Zelle gesperrt wird, als wenn man ihn hinrichtet und so wie es ihm die Wachen noch extra schwer gemacht hatten, so hatte er dieser einen die gleiche Ehre zukommen lassen, indem er ihr einen langsamen Tod beschert hatte. Er fragte sich, wie Emnori an seiner Stelle gehandelt hätte. Wäre diese Behandlung genug gewesen, dass sie Willens gewesen wäre, diesen Mann zu verletzten? Er bezweifelte es fast schon, wenn sie schon Schwierigkeiten damit gahabt hatte, ein verrückt gewordenes Etwas zu verletzte, das sie alle beide hatte umbringen wollen. Er würde Emnori bei Gelegenheit nach mehr Details dieser Grundsätze, nach denen sie lebte, fragen, momentan verstand er sich nicht einmal richtig, da konnte er ihr auch nicht dabei helfen, sich darauf vorzubereiten, sich zu verteidigen, zu kämpfen. Weiter wollte er ihre Grundsätze nicht ändern, er wollte sie einfach nur darauf vorbereiten, ihr Handeln mit diesen Grundsätzen zu vereinbaren.
    In diese Gedanken versunken, lag er auf der Seite da und beobachtete Emnori und Vic bei ihrem Training, wobei er auch auf ihren Lehrer stets ein Auge hatte.

  • Ein lautes Geräusch erweckte Diana aus ihrem Schlaf. Die Dyrade blinzelte erschrocken.
    Es war bereits Morgen. Normalerweise war das auch ihre Aufstehzeit, doch der gestrige Tag war überdurchschnittlich anstrengend gewesen und sie hatte nicht besonders viel Schlaf bekommen. Dennoch half es nichts, sich zu sträuben. Also stand sie kurz nach Madaria ebenfalls auf, wusch sich, zog sich an und ging wenig später gemeinsam mit den anderen zum Gemeinschaftsraum, wo Roccosarius sie - mit wie immer unerträglich guter Laune - schon erwartete.
    Während sie frühstückte, lauschte Diana dem Anführer nur mit einem Ohr, während er Mju vorstellte, die sie schließlich schon kannte. Erst als Rocco zum neuen Auftrag überging, wurde sie wieder aufmerksamer. Diesmal sollten sie also zwei Werogs jagen, die sich seit kurzem unverhältnismäßig aggressiv benahmen. Als er geendet hatte, meldete sich direkt nach Madaria, die irgendetwas mit Rocco besprechen wollte, sofort der Tuono zu Wort und äußerte Bedenken bezüglich des Lupaners in Anlehnung an die Spannungen, die zwischen den beiden Arten auftraten. Diana schüttelte nur den Kopf. Als ob diese Sternschnuppen noch klar denken konnten, wenn sie auf einmal alles in Reichweite angriffen. Jan, der sich erst nachdem Dolchzahn selbst, Koru, der Werog und der Lotus sich ablehnend dazu geäußert hatten, zu Wort meldete, war der gleichen Meinung. Er ging sogar noch einen Schritt weiter und deutete an, dass aggressive Sternschnuppen sogar ihre engsten Vertrauten attackieren würden, wie er es selbst schon erlebt hatte. Schließlich fragte Sam noch, ob die Gruppe wieder auf Soldaten treffen würde, was Rocco jedoch verneinte. Diana sagte die ganze Zeit über gar nichts. Einerseits war sie noch müde, andererseits hatte sie auch keinen Grund gesehen, sich in die Diskussion einzumischen.
    Schließlich wurden sie entlassen und konnten sich beim Herausgehen ihren Sold abholen. Gleichgültig griff Diana nach dem Beutel mit Silberstücken. Dyraden machten sich nicht sonderlich viel aus Geld. Aber sie würde es sparen, vielleicht konnte sie es ja doch irgendwann gebrauchen.


    Nachdem Diana ihren Sold in ihr Zimmer gebracht und nur einen geringen Teil davon eingesteckt hatte, stand sie zunächst nur unschlüssig da. Es war noch recht viel Zeit bis Mittag und sie hatte keine Ahnung, was sie bis dahin tun sollte. Nach Gesellschaft hatte sie noch immer kein Bedürfnis und somit ging sie auch nicht in den Innenhof, wo die meisten anderen sich aufhalten würden. Stattdessen verließ sie das Hauptquartier, und lief - da sie nicht bis zum Wald gehen wollte - zu einer freistehenden Eiche, wo sie sich hinsetzte und die Augen schloss. Die Ruhe und die Nähe der Pflanzen taten ihr gut. Sie fühlte sich sofort weniger erschöpft und ihre Gedanken ordneten sich. Bei der nächsten Mission würden sie auf Erdwesen stoßen, Wesen, die ihrem Element gegenüber im Nachteil waren. Aber das musste noch gar nichts heißen. Wenn ein wild gewordener Werog auf sie zurannte, würde das Element einen Kampf kaum einfacher machen, höchstens wenn er Magie einsetzte. Aber konnten Sternschnuppen überhaupt noch Magie wirken? Doch auch abgesehen davon, sollte sie sich vielleicht einmal Gedanken über eine bessere Angriffstechnik machen. Nicht dass ihre gewöhnlichen Ranken zu verachten waren, aber irgendwie wurde jeder ihrer Angriffe ziemlich vorhersehbar und leicht abzuwehren, denn egal welche Variationen sie auch verwendete, insgesamt blieb es doch immer nur bei derselben Technik.
    Geistesabwesend streckte sie eine Hand aus und eine giftgrüne dicke Ranke schoss direkt vor ihr aus dem Boden und hielt dicht unter ihrer Handfläche inne. Diana betrachtete sie eingehend. Was konnte man mit so einem grünen Strang noch anfangen, außer Leute festzuhalten oder umzureißen? Sie blinzelte und Dornen brachen aus der Pflanze hervor. Schmerzhaft, aber immer noch an die Ranke gebunden. Leicht auszuweichen, leicht zu zertrennen. Es sei denn, sie würden sich davon lösen... Von diesem Gedanken fasziniert, leitete die Dyrade mehr Energie in die Pflanze, woraufhin die Dornen größer und dünner wurden. Noch mehr Energie... Sie machte eine ungeduldige Handbewegung und ein paar Dornen lösten sich und flogen etwa einen Meter weiter in die Wiese. Diana fand den Ansatz gar nicht mal schlecht, sie musste nun nur noch versuchen, mehr Magie gleichzeitig freizusetzen, damit sich die Stacheln mit mehr Kraft und Geschwindigkeit lösen würden. So wie jetzt war der Angriff noch recht lächerlich, aber wenn sie es schaffte, die Attacke zu perfektionieren, könnte dieses Dornenfeuer sehr unangenehm werden.



    OT: Der Ansatz für meine Spezialattacke, nachdem mir endlich mal was eingefallen ist. ^^

  • Nachdem alle weiteren Fragen geklärt waren, beendete der Gruppenführer die Versammlung. Nachdem die ersten sich ihren Sold abgeholt hatten und den Raum verlassen hatten, befand Lys, das sie sich auch langsam entfernen konnte. An der tür nahm sie den kleinen Lederbeutel mit der 150 Silbermünzen entgegen – wobei sie sich wunderte, das auch die allerneusten einen bekamen. Vielleicht war es bei Sternenhimmel einfach so – und machte sich dann auf in ihr Zimmer, um dort das Geld teilweise zu lagern, und schon mal einiges für die bevorstehende Mission zusammen zu packen.
    Auf dem weg begegnete ihr eine seltsame, geflügelte Kreatur, mit der sie im ersten Moment nichts anfangen konnte. Später dämmerte es ihr, das es sich wahrscheinlich um einen Rucuomen gehandelt hatte. Irgendwann hatte Lys mal irgendwo etwas über diese Rasse gelesen.


    Die Ne'Rico hatte ihre Vorbereitungen soweit abgeschlossen. Allerdings schien es nicht so, als wäre schon Aufbruchstimmung, weshalb sie beschloss, sich mal ein wenig genauer im Gebäude umzuschauen. Zwangsläufig kam die junge Frau dann auch am Innenhof forbei. Es war kaum jemand zu sehen, nur der Rucuome und die Zaeckran standen bei dem Minidrachen, der ihnen anscheinend irgendetwas zeigte, den er deutete dem Rucuome an, ihm die Bewegungen mit seinen Flügeln nachzumachen. Neben jedem der drei schwebte jeweils eine bläulich leuchtende Kugel. Um die drei nicht zu stören ging sie außen an der Mauer entlang, wobei sie immer noch zu den dreien hinüber schaute. Beinahe hätte sie deshalb den Lupaner übersehen der es sich am Rande des Innenhofes bequem gemacht hatte und die das Training sehr intensiv betrachtete.
    Lys versuchte noch auszuweichen, aber sie steifte das wolfsartige Wesen dennoch. Zwar nicht hart, aber immerhin spürbar. „Oh, entschuldige, ich hab dich nicht gesehen“, meinte sie entschuldigend zu dem nun etwas gereizt wirkenden Wesen


    OT: Lone Wolf: Das soll jetzt keine provokation odersowas werden. mir fiel bloß nix besseres ein, wie man deinen chara in der Situation ansprechen kann...

  • Zur Hälfte dem Training der drei, die nur die Flügel gemeinsam hatten, zuschauend und zur anderen Hälfte damit beschäftigt, Emnoris Einstellung zu verstehen, bekam Dolchzahn kaum etwas vom Rest seiner Umwelt mit. Er wusste selber nicht warum, aber momentan, mit dem Rücken nur zwei Meter von einer Mauer entfernt und abseits aller anderen fühlte er sich sicher genug, um unaufmerksam zu werden. Vielleicht sollte ich versuchen, ihr Marus Jagd zu erklären. Wenn sie die verstehen würde, würde sie vielleicht nicht mehr so stark daran glauben, dass ein Tod etwas schlimmes ist. Ein Welpe, der nicht von alleine weiß, was er mit seiner ersten Beute machen soll, bekommt es gezeigt, aber jemand, der bereits vollkommen alleine jagt, nicht töten kann, dann wird das deutlich schwerer. Dann ist es kein Unwissen, sondern Überzeugung. Ich will ihr nichts vorschreiben und sie zu nichts zwingen, ich kann es nicht, aber irgendwie ...
    Unsanft wurde Dolchzahn aus seinen Gedanken gerissen, als er einen schwachen, aber dennoch recht scharfen Schmerz verspürte, der ihn die Zähne fletschen lies. Nun wieder in vollem Bewusstsein seiner Umgebung bemerkte er sofort, dass ein Zweibeiner neben ihm stand, zu dem er nun sofort den Kopf wand und ihn warnend anknurrte. In einer reflexartig getroffenen Entscheidung gab es keine andere Erklärung, außer der, dass der Zweibeiner für seinen Schmerz verantwortlich war und bis jetzt hatte es noch jeder bereut, ihm Schmerzen zu zu fügen.
    Jetzt jedoch beide funkelnde Augen auf den Zweibeiner, den er als das neue Metallwesen identifizierte, gerichtet, bemerkte er, dass es strauchelte und sich, sobald es wieder sicher stand, zu ihm umwand. "Oh, entschuldige, ich hab dich nicht gesehen" Sie schien die ungeschriebenen Regeln der Lupaner nicht zu kennen, nach denen nur die wenigen Personen, die für einen Lupaner bedeutsam waren, überhaupt eine Möglichkeit auf Vergebung hatten und Angehörige des Metall-Elementes nie zu diesen zählten. Aber immerhin schien es keine Absicht gewesen zu sein und die Schmerzen waren wohl nur so stark gewesen, weil sie, als sie über ihn gestolpert war, eine der vielen empfindlichen Stellen erwischt hatte. Normalerweise wäre es Dolchzahn jedoch genauso egal gewesen, wie dass er eine Frau vor sich hatte, doch er wollte momentan einfach nur noch ein wenig die Ruhe genießen, bevor sie zusammen aufbrechen wollten. Also stand er nur auf und lief mit einem leisen, aber stetigen Grollen und weiter entblößen Fängen einmal halb um das Metallwesen herum, bevor er es von der Seite mit zusammengestellten Vorderpfoten ansprach. "Wie von einem Metall-Wesen zu erwarten. Es gibt auch Wesen unter eurer Augenhöhe. Pass demnächst auf, ich habe schon für ganz andere Sachen bluten müssen." Er war nicht in der Stimmung zu versuchen seine Worte freundlich zu verpacken.
    Daraufhin lies er sich wieder langsam auf seine rechte Seite nieder, wobei er nun seine Augen wieder auf die Übenden richtete, seine anderen Sinne jedoch komplett auf dem Metall-Wesen lagen. Mindestens an den auf sie gerichteten Ohren, sollte sie das sogar bemerken, so auffällig machte Dolchzahn es.


    OT: @NetForc3: So, das sollte dann auch keine Provokation sein. Soetwas ist nur etwas, auf das ein Lupaner sehr empfindlich reagiert. Wenn du noch immer mit ihm sprechen möchtest, kannst du das ruhig tun. Er wäre nur halt ein wenig "brummelig".

  • Der Lupaner Fletschte die Zähne und knurrte scharf, denn er vermutete zu recht, dass Lys für den Schmerz den er gerade erfahren hatte, verantwortlich war. Das wolfsartige Wesen erhob sich nun und lief mit entblößten Fängen und einem stetigen Grollen um sie herum. Da das junge Metallwesen bei ihrem sowieso schon gereizten gegenüber nichts riskieren wollte, lies sie ihn erst einmal gewähren, während sich ein leichtes Unbehagen in ihr breit machte. Nachdem er einmal halb um die Ne'Rico herumgelaufen war, sprach er sie von der Seite mit zusammengestellten Vorderpfoten an: "Wie von einem Metall-Wesen zu erwarten. Es gibt auch Wesen unter eurer Augenhöhe. Pass demnächst auf, ich habe schon für ganz andere Sachen bluten müssen." Die Worte klangen nicht sonderlich freundlich, doch was Lys im eigentlichen störte war, das der Lupaner die Eigenschaften der Platiener auf ihre Rasse übertrug. Ihre Rasse gehörte zwar auch dem Metall Element an, allerdings hatte ihre Rasse trotzdem unter den Platienern zu leiden gehabt. „Vergleich mich bitte nicht mit diesem egoistischen Platiener Pack!“ war deshalb die spontane, etwas ungehaltene Antwort. Dabei bemerkte sie die auf sich gerichtete Ohren des Lupaners. „Ups... Ich bin unhöflich“ murmelte sie etwas zerknirscht, mehr zu sich als zu dem Lupaner. „Vielleicht stelle ich mich besser erstmal vor. Ich bin Lys, wie du richtig erkannt hast, ein Metall-Wesen aber nicht mit dem Charakter eines Platieners“. Denn letzten Abschnitt betonte sie dabei etwas stärker als den Rest und nach einer kurzen Pause setzte sie noch hinzu: „Das ist übrigens keiner von meiner Rasse.“ Die junge Frau setzte sie sich etwa zwei Meter weiter an der Wand auf den Boden, bevor sie ihr gegenüber noch einmal genauer musterte. Zweifels ohne entging das dem wolfsartigem Wesen nicht, aber es schien sich davon nicht stören zu lassen.


    Nach einer längeren Zeit, in der keiner ein Wort von sich gab, entschied sich die Ne'Rico dann doch, den Lupaner noch einmal anzusprechen: „Sag mal, wer bist du eigentlich? Ich würde nämlich schon gerne wissen, mit wem ich jetzt hier zu tun habe.


    OT: Sorry, das es so lange gedauert hat, mir ist irgendwie nix eigefallen...

  • Eigentlich hatte Emnori vorgehabt, gleich nach ihrer Rückkehr Rocco von dem seltsamen Wesen im Wald zu berichten, aber Temerair vereitelte dieses Vorhaben, indem er die junge Zaeckran zum Training rief. Entschuldigend warf sie Dolchzahn einen Blick zu und folgte dem Drachen zu einem Felsen, wo Vic, mit Flügeln und Hörnern bereits auf sie wartete. Es erleichterte die Raubkatze ungemein, dass auch er beim Training dabei war, auch wenn sie noch immer nicht so recht wusste, was er war. „Nun gut. Die junge Zaeckran wird weiterhin ihre Flugmuskeln aufbauen und Lehrling Vic...“, begann der Drache, der sich anscheinend mehr auf seinen neuen Schüler konzentrierte. Wie am Vortag bei Emnori inspizierte er nun Vics Flügel. „Ich gebs ungern zu, aber diese Flügel sind wirklich nahezu tadellos. Aber was bringen schon perfekte Flügel, wenn man sie nicht einsetzen kann?“, meinte er scharf und klopfte mit seiner Krücke auf Vics Schwingen. „Schaut zu und lernt, solltet ihr Dummheiten machen, werde ich eure Konzentration auf die Sprünge helfen.“ Wie aus dem Nichts erschien eine Blitzkugel neben dem Feuerwesen und Temerair vollführte eine leichte Bewegung mit seinen Flügeln. Emnori mochte es nicht, dass er Vic mit dieser Stromkugel drohte, Elektromagie war ja angeblich äußerst schmerzhaft. Sie selbst bewegte ihre Flügel so, wie der Drache ihr es am Vortag gezeigt hatte. Es bereitete ihr unglaubliche Freude, dass sie diesmal nicht den leisesten Schmerz verspürte, auch wenn sie sich durchaus bewusst war, dass ihre Bewegungen recht tollpatschig und unkoordiniert wirkten. Sie kam sich vor, wie ein Junges, das gerade das Laufen erlernte und ständig umfiel. Tatsächlich war dieser Vergleich gar nicht mal so verkehrt, auch wenn die Zaeckran doch irgendwie instinktiv spürte, wie sie ihre Flughäute bewegen musste. Aber da etwas wissen und etwas tatsächlich tun, zwei Paar Stiefel sind, kam sie beim schlagen immer wieder auf dem Tackt oder bewegte ihre riesigen Schwingen verschieden schnell, wodurch sie einmal sogar fast stolperte. Um dies beim nächsten Versuch zu verhindern, verlagerte sie ihr Gewicht auf die Hinterbeine und stützte mit den Vorderpfoten nur ihren Vorderkörper, um nicht zur Seite umzukippen. Außerdem waren ihre Flügelschläge noch sehr kraftlos, es würde noch eine ganze Weile dauern, bis sie stark genug waren, um sie tragen zu können.


    Nachdem sie eine Weile die Übungen gemacht hatte, bemerkte sie, dass Temerair sie musterte. Sein Blick war wie gewohnt kritisch und die junge Raubkatze zog leicht die Schultern hoch. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie der kritische Blick des Drachens aufmerksam über ihre Flügel glitt. Emnori musste sich beherrschen, um die feinen Flughäute nicht zusammenzufalten, wie um sie vor einem Angriff zu schützen. Sie mochte diesen Blick nicht. Dieser verharrte aber nicht auf ihren Schwingen, sonder streifte weiter über ihr nun wieder glänzendes und volles Fell. Ganz offensichtlich war Temerair im Gegensatz zu Dolchzahn ihre Veränderung aufgefallen. Doch dieser Gedanke wirkte keinesfalls erleichternd auf die Zaeckran.

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Eigentlich war das ganze für Dolchzahn beendet gewesen, doch das Metallwesen meinte noch "Vergleich mich bitte nicht mit diesem egoistischen Platiener Pack!" Ach, ihr Zweibeiner seit doch alle gleich. In dem Moment, in dem er sich jedoch umdrehen und seinen Gedanken aussprechen wollte, dachte das Metallwesen laut "Ups... Ich bin unhöflich", bevor es wieder an Dolchzahn gewandt fortfuhr "Vielleicht stelle ich mich besser erstmal vor. Ich bin Lys, wie du richtig erkannt hast, ein Metall-Wesen aber nicht mit dem Charakter eines Platieners" Die mag wohl keine Platiner. Nachdem sie dann noch klargestellt hatte, dass sie dieser Rasse nicht angehörte, wand sie sich um und Dolchzahn hoffte bereits, dass er nun endlich seine Ruhe haben würde und legte den Kopf wieder auf den Boden, sodass er das Flugtrainig wieder in seinem gekippten Blickfeld hatte. Entgegen diesen Hoffnungen hörte er jedoch, wie sie sich kaum zwei Meter entfernt an die Wand setzte und spürte ihren Blick förmlich auf sich. Das waren immer die unbewussten Wahrnehmungen, er spürte etwas, ohne es genau zu sehen, zu hören oder zu riechen. Doch warum musterte ihn ein Metallwesen? Warum hatte es sich überhaupt bei ihm entschuldigt, ungeachtet der Tatsache, dass er diese Entschuldigung nicht akzeptiert hatte? Normalerweise blickten Angehörige des Metallelements auf die des Waldes herab während Waldwesen einen Bogen um Metallwesen machten. Es hatten sich in dieser Organisation wirklich ein paar seltsame Individuen versammelt. Zweibeiner zwar überwiegend, aber immerhin Zweibeiner, die seltsamer Weise nichts dagegen zu haben schienen, mit Zaekran und Lupanern als gleichwertigen Gruppenmitgliedern umzugehen. Okay, nicht jeder schien das so zu sehen, sonst wären Emnori und er wohl kaum am Vortag in einem Stall gelandet, doch Ausnahmen gab es immer.
    "Sag mal, wer bist du eigentlich? Ich würde nämlich schon gerne wissen, mit wem ich jetzt hier zu tun habe.", sprach ihn Lys dann jedoch noch einmal an und er wand erneut den Kopf zu ihr, wobei er sich fast schon verrenken musste, um sie zu sehen. "Wenn's nur das ist.", meinte Dolchzahn mit noch immer leicht gereizter Stimme, während er Lys direkt in die Augen starte. "Wie du vielleicht schon bemerkt hast, liegt vor dir ein Lupaner, ein Waldwesen. Die meisten von euch Zweibeinern nennen mich Dolchzahn. Das ist zwar nur eine grobe Übersetzung in die allgemeine Sprache, trifft es aber trotzdem recht gut. Bedeutet so viel wie tödlicher Jäger und was in der allgemeinen Sprache fehlt, auch reuloser Schleicher." Mittlerweile hatte Lys den Blick abgewandt, doch Dolchzahn starrte weiter dorthin, wo sich ihre Augen befunden hatten. "So sehr viel mehr gibt's auch nicht zu sagen, außer, dass du etwas besser aufpassen sollte, weil ich im Vergleich zu meinen verkommenen Brüdern in den Städten meinen Stolz nicht verloren habe. Das hat schon einer von euch Zweibeinern mit seinem Leben bezahlt." Beim Gedanken daran hob Dolchzahn ein wenig die Lefzen, senkte sie jedoch beim Weitersprechen wieder. "Alles was mich bei dir interessiert, ist, warum dir unsere Elemente egal zu sein scheinen, das scheint mir ungewöhnlich, besonders für ein Metallwesen."

  • Vic war nicht sonderlich begeistert von dem Training des Drachen. Zwar hatte "Lehrmeister Duona" zugegeben, dass die Flügel des Rucuome ausgezeichnet aussahen, aber die einfachen Bewegungen, die er nachahmen sollte, langweilten den Schwertkämpfer eher, als dass er das Gefühl hatte Fliegen zu lernen. Auch er war froh nicht alleine bei dem Minore Tuono zu sein, Emnori schien auch eher gestresst zu sein, als Spaß zu haben. Die Elektrokugel dagegen störte den ehemaligen Menschen weniger, wenn der Diplomat versuchen würde ihn zu grillen, würde es Echse am Spieß geben. Er war fest davon überzeugt in seiner voll entwickelten Stufe stärker als das Drachenwesen zu sein. Somit grinste er die ganze Zeit. Aber er verhielt sich sonst brav und provozierte seinen Lehrer nicht. Schließlich war er in gewisser Weise schon recht dankbar, dass dieser ihm den Umgang mit seinen Flügeln beibringen wollte.


    Das Training wurde von einem weiteren Donnerschlag beendet, den Roccosarius auf irgendeine nicht ersichtliche Art und Weise durch das Gebäude und das Umland schallen ließ. Er trat mit einem strahlenden Lächeln auf den Platz und klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit aller zu bekommen. Das wäre allerdings keineswegs nötig gewesen, denn er hatte seine ausgeschmückten Gewänder mit dem Gold und den Troddeln gegen eine strahlende, kunstvoll verzierte silberne Rüstung ausgetauscht, die eher wie Schmuck wirkte, als wie ein Schutz. Mehr oder weniger willig trabten alle zu ihm und stellten sich im Halbkreis vor ihm auf, als er zu sprechen begann:
    "Ich habe gute Neuigkeiten, wir können endlich los."Er strahlte wie ein Honigkuchenpferd und fuhr fort. "Draußen vor dem Haupteingang wartet ein kleiner Wagen mit Proviant und anderen Notwendigkeiten auf uns. Er wird selbstverständlich von Pferden gezogen, bevor irgendjemand auf die Idee kommt Emnori einzuspannen." Dabei schaute er Platinex etwas kritisch an, der schon den Mund geöffnet hatte. "Ihr alle geht bitte auf eure Zimmer, nehmt eure Habseligkeiten und dergleichen mit und kommt dann zum Wagen, damit wir los ziehen können."
    "Warum teleportiert uns nicht einfach wieder ein Magier zu dem Dorf?", warf Luttvicithor ein.
    "Leider haben wir nur sehr wenige Teleportmagier, die alle sehr beschäftigt sind. Da diese Gruppe eher untergeordnet und klein ist, haben wir kein Vorrecht auf diese Magie."


    Eine halbe Stunde später ging es tatsächlich los. Rocco saß auf dem Wagen und lenkte ihn, während die anderen gingen oder auf eigenen Pferden ritten. Dabei erklärte der Gipfelmensch die Vorgehensweise, die er sich überlegt hatte: "Zuerst einmal werden wir bei den Dorfbewohnern Informationen über die beiden Sternschnuppen einholen. Da es sich um Zwillinge handeln soll, werden wir uns wohl in zwei Gruppen aufteilen." Er grinste begeistert. "Vielleicht machen wir ja einen kleinen Wettstreit daraus. Wer seinen Werog zuerst besiegt und den Seelensplitter zu mir gebracht hat, bekommt etwas von mir. Magische Artefakte oder Gold, mal sehen... Hat irgendjemand Taktikvorschläge?"

  • Aries nickte seinem Zimmergenossen zu, als dieser in den Innenhof schritt. Seine Augen wollten sich gerade abwenden, doch dann schnellten sie zurück und fixierten Vics Flügel und Hörner. Aries hätte kein Lotus sein müssen, um zu erkennen, welche Rassenmerkmale das waren. Wahnsinn, er ist ein Rucuome! Sein Blick blieb auf dem Feuerwesen hängen, diese Wendung war für den Blauhaarigen mehr als überraschend. Tja, dass erklärt, wieso wir uns so gut verstehen und wieso er nicht angefangen hat zu schwitzen, als er meine Flammen direkt vor sich hatte. Und ich hab gedacht, die Herolde wären die letzten dieser Art. Der Lotus lächelte leicht. "Den Kampf gegen dich erwarte ich am meisten, Vic", flüsterte er leise.
    Während Aries so da sass und sich umsah, fiel ihm auf, dass sich auch Madaria mittlerweile dazugesellt hatte. Ihm war klar, dass er der Malfurie noch eine Entschuldigung schuldete, aber der Lotus konnte sich nicht überwinden, vor allen Teammitgliedern diese Seite von sich zu zeigen. Ich nehm an sie ist noch immer wütend. Eine Entschuldigung würde sie im Moment sowieso ablehnen. Diese Ausrede war nicht gerade gut, um nicht zu sagen drecksbillig, aber sie beruhigte sein Gewissen. Spätestens nach der Mission bring ich die Sache hinter mich. Es wär schade, wenn ich es mir mit ner guten Kämpferin verderben würde. Damit war die Angelegenheit für ihn vorerst gegessen.


    Das donnernde Geräusch, an welches sich die Gruppe wohl gewöhnen musste, hallte laut durch den Innenhof. Roccosarius liess nicht lange auf sich warten. Der Gipfelmensch trat mit seinem charakteristischen Lächeln auf den Platz, schon in voller Montur. Aries rollte mit den Augen. "Die Rüstung hätte er auch gleich weglassen können. Der rüstungslose Kampf ist sowieso viel ehrenhafter." Die Lautstärke und der Tonfall, mit denen er diese Worte sagte, machten deutlich, dass er von der Silberrüstung nicht viel hielt. Der Gruppenleiter schien ihn trotzdem nicht gehört zu haben, was wahrscheinlich auch besser war. "Bei allem Respekt für deine Kampfkünste, muss es unbedingt Silber sein?"
    Dennoch, der Blauhaarige war froh, dass etwas passierte und deshalb sprang er sofort auf und lief mit schnellen Schritten zu Rocco. Dieser erkärte daraufhin, wie es weiter ging und stellte klar, dass Teleport nicht in Frage kam.
    Die folgende halbe Stunde kam Aries wie eine Ewigkeit vor, er konnte es kaum abwarten, sich endlich um die Werogzwillinge zu kümmern.


    Beim Aufbruch entschied sich der Lotus dafür, zu Fuss zu gehen, da reiten nicht zu seinen Vorlieben gehörte. Er schlenderte ruhig neben dem Wagen her, ohne gross zu reden. "Zuerst einmal werden wir bei den Dorfbewohnern Informationen über die beiden Sternschnuppen einholen. Da es sich um Zwillinge handeln soll, werden wir uns wohl in zwei Gruppen aufteilen", teilte Rocco mit, während sich seine Lippen zu einem riesigen Grinsen verzogen. "Vielleicht machen wir ja einen kleinen Wettstreit daraus. Wer seinen Werog zuerst besiegt und den Seelensplitter zu mir gebracht hat, bekommt etwas von mir. Magische Artefakte oder Gold, mal sehen...""-okay, wenn es Gold ist und kein Silber", warf Aries ein. Hat irgendjemand Taktikvorschläge?" "Macht es nicht mehr Sinn, wenn wir die Taktik erst besprechen, sobald die Gruppen feststehen?", fragte der Blauhaarige an den Gipfelmenschen gewandt.

  • Temerair war zufriden, wie beide Lehrlinge ihre Übungen absolvierten.
    Vorallem bei Vic hatte der Drache befürchtet, dass Blödsinn auftauchen würde. Was sein Augenmerk aber mehr anzog war Emnori. Ihre Flügelbewegungen waren nun viel flüssiger als beim ersten Training, an sich viel zu flüssig.
    Entweder sie hatte nebenher noch trainiert, oder etwas anderes war der Grund. Vermutungen schossen durch den Kopf des Tuono, als er Nori anstarrte. Auch ihr Fell schien sich überdurchschnittlich geheilt zu haben. Sowas konnte keine Laune der Natur sein, die junge Zaeckran musste ein kleines Geheimnis haben. Temerair nahm eine Schriftrolle hervor und notierte sich seine Überlegungen. "Früher oder später werde ich die Antwort auf das Rätsel finden.", war sein Gedanke.


    Ein Donnerschlag beendete das Training und Temerair wäre Rocco bald sehr verbunden, wenn er aufhören würde so einen Lärm zu veranstalten.
    Wenigstens gab der Anführer bekannt, dass die Mission beginnen konnte. Somit entlies Temerair seine Lehrlinge, ging in sein Zimmer, um seine Lederrüstung anzuziehen.
    Unterwegs schlug Rocco vor einen Wettbewerb aus der Situation zu machen, ziemlich kindisch wie Herr Duona fand, aber womöglich effektiv für die Moral.
    Schließlich endete der Anführer mit der Frage, ob jemand Taktikvorschläge hätte.
    "Macht es nicht mehr Sinn, wenn wir die Taktik erst besprechen, sobald die Gruppen feststehen?", kam es hingegen vom Lotus Aries, woraufhin Temerair mit dem Kopf schüttelte.
    "Gruppenbildung basiert auf Taktik.", war seine knappe Antwort.
    "Und wenn ihr mir erlauben würdet: Unsere Gegner sind vom Element Erde.", er musste bei diesem Wort erstmal schlucken, "Also liegt die Vermutung nahe, dass wir in beiden Gruppen Kämpfer vom Element des Waldes haben. Zum Glück haben wir ja genug Wald-Wesen. Sie werden den Angriff bilden, während der Rest der Gruppe den Feind umzingelt, den Fluchtweg abschneidet und Unterstützung leistet. In jeder Gruppe sollte auch jemand dabei sein, der Erste Hilfe leisten kann. Ich für meinen Teil kenne mich mit der Alchemie aus und da meine Magie keine Wirkung auf die Bestien zeigen wird, werde ich ausnahmsweise in einer Gruppe die Sanitäterposition besetzen.", führte er fort und es klang fast so, als wäre er nett, doch das sollte sich sofort wieder legen.
    "Weitere Taktik dürften wir nicht brauchen. Wenn sich die Werorgs nicht kooperativ zeigen, werden wir die Sternensplitter mit Gewalt entfernen, so einfach ist das.", und sein Ton verriet, dass er sich in diesem Punkt nicht umstimmen lassen würde.

  • Noch bevor Lys jedoch irgendetwas sagen konnte, ertönte ein weiterer Donnerschlag, der Dolchzahn genau wie am Morgen hochschrecken lies. Wieder blickte er sich mit entblößten Zähnen um, da der Knall zu laut gewesen war, als dass er die Richtung, aus der er gekommen war, hätte ausmachen können. Schnell kam jedoch wieder die Erkenntnis, dass es sich nur um einen Ruf gehandelt hat.
    Ohne zu zögern drehte er sich zum Zentrum des Hofes und, von wo aus er nun ein Klatschen vernahm und erblickte den gleichen Übeltäter wie am Morgen. Hoffentlich denkt er sich da mal was anders aus, sonst werde ich ihn irgendwann meine Meinung dazu mitteilen., dachte Dolchzahn und trottete wie die anderen zügig auf ihren Anführer zu, wobei er Lys nicht weiter beachtete. Eine Antwort auf seine Frage interessierte ihn zwar schon, doch interessierte ihn mehr, was Rocco zu sagen hatte. Ohne groß nachzudenken fand er eine Stelle in dem Halbkreis, der sich gebildet hat, bis auch er da war, an der er neben Emnori stehen konnte. Nachdem er ihr einen freundlichen Blick zugeworfen hatte, wanderten seine Augen zu Rocco und der Ausdruck in ihnen wandelte sich zu leichem Ekel. Wie kann man nur so gut kämpfen und trotzdem so feige sein und sich hinter eine metallenen Rüstung verstecken? Ich werde die Zweibeiner nie verstehen. Das störte Dolchzahn noch stärker als das permanent und noch dazu grundlos glückliche Getue ihres Anführers. Aber er war ihr Anführer und er konnte kämpfen, also konnte Dolchzahn beides hinnehmen und lauschte gespannt, als er zu erzählen begann. "Ich habe gute Neuigkeiten, wir können endlich los. Draußen vor dem Haupteingang wartet ein kleiner Wagen mit Proviant und anderen Notwendigkeiten auf uns. Er wird selbstverständlich von Pferden gezogen, bevor irgendjemand auf die Idee kommt Emnori einzuspannen." Dem vieles sagenden Blick Roccos folgend blickte auch Dolchzahn nun den Platiner an, der scheinbar gerade genau das vorschlagen wollte. Während Rocco nun noch verkündete, dass sie noch ihre Habseligkeiten holen sollten und dann aufbrechen wollten, ließ er seine Augen nicht von ihm.
    Erst als die Versammlung sich auflöste, löste er seinen Blick und schaute Emnori an, die begonnen hatte, sich zu putzen. Einen Moment schaute er nur, dann bemerkte er etwas. Etwas hatte sich verändert, seitdem er sie das letzte Mal genau angsehen hatte. Am heutigen Tag war er permanent in seinen Gedanken versunken gewesen, aber er war sich sicher, dass ihr Fell am letzten Tag noch genauso verkohlt ausgesehen hatte wie sein eigenes es jetzt noch tat. Doch nun war es in einwandfreiem Zustand! "Wie ... Was hast du ... Dein Fell!", überschlugen sich seine Worte, während er begann, mit dem Schweif zu wedeln. "Wie hast du das gemacht?", fragte er erstaunt weiter.