Alles anzeigenAlles anzeigenIch hole das mal hierher
Und "Borderline" ist die "Hysterie-Diagnose" des 21. Jahrhundert lol. Du willst eine Frau als unzurechnungsfähig darstellen und darfst es nicht mehr Hysterie nennen? Schieb es halt auf Borderline. 🤷🏻♀️
Das halte ich doch für überzogen. Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist immer noch eine sehr explizite medizinische Diagnose, die Aufgrund der damit einhergehenden Stigma und problematischen Auswirkungen ...
Ich hab nicht behauptet, dass sie keine Borderline-Störung hätte, sondern dass sie von den Medien aufgrunddessen als unzurechnungsfählg und hysterisch dargestellt wird.
Wir sollten gar nicht davon wissen, to begin with. Die Medien sollten kein Recht dazu haben Prozesse live zu übertragen und Details von den privatesten Angelegenheiten inklusive medizinischer Vorgeschichte der Menschen offenzulegen.
Es gäbe an sich auch keinen Grund das Thema aus dem Sexismus-Topic hierher zu verlegen, weil dieses "die hysterische Ziege übertreibt mit den Anschuldigungen, weil sie Borderline hat" fast immer nur Frauen betrifft.
Wie man in deinem Zitat sieht, hast du sehr deutlich gesagt, dass wenn man eine Frau (generalisiert) als unzurechnungsfähig darstellen will, man es auf Borderline schiebt. Nicht "diese Person mit BPS wurde aufgrund ihres BPS diskriminiert, sprich ohne weitere Anhaltspunkte nur aufgrund der Diagnose als hysterisch dargestellt". Das ist ein Unterschied. Nämlich der Unterschied, dass du mit deiner Aussage grundlegend die Diagnose BPS abwertest und als "Hysterie-Diagnose" betitelst. Und das ist eben nicht okay und entspricht meiner Informationen nach auch nicht der diagnostischen Realität (zumindest in Deutschland). Dass Personen grundsätzlich benachteiligt werden, wenn eine BPS von ihnen bekannt wird, habe ich ja sogar in meinem Text bestätigt.
Das war blöd formuliert. ^^'
Es ist aber halt so, dass Unterhaltungsmedien und damit auch alle Medien, die Promiklatsch verbreiten wie in diesem Fall, Borderline so darstellen wie damals "Hysterie" dargestellt wurde, um Frauen mit Borderline als unzurechnungsfähig darzustellen.
Und dann ist es nunmal schon so, dass Diagnosen nicht in Stein gemeißelt sind und es auch sehr viele unfähige Psychiater*innen gibt, und sich alle auch von ihrem eigenen Bias leiten lassen. Wenn diagnostiziert wird welches Verhalten "über das normale Maß" hinausgeht, spielt der eigene Bias eben eine große Rolle.
Welches Maß an Spontanität, Bindungsangst, Niedergeschlagenheit, oder wasauchimmer ist bereits im krankhaften Bereich? Da man nicht von einem Roboter diagnostiziert wird, ist immer auch Subjektivität dabei ... und wenn jemand nicht gerade an einem Tag versucht sein gesamtes Vermögen loszuwerden und einen Fremden zu heiraten, ist abseits von solchen tatsächlichen Extremen schwierig festzustellen ob ein Verhalten bereits als krankhaft gilt und selbst dann ist es schwierig.
Ich hab auch schon öfters gesehen, dass verschiedene Psychiater*innen zu verschiedenen Diagnosen kommen, weil natürlich ihr eigener Bias mitschwingt.
Und nicht zuletzt hängen Diagnosen auch zuteils vom jeweiligen Zeitgeist und den momentanen Meinungen und dem Wissensstand in den Fachkreisen ab.
Neurodiversitäten etwa werden mit Fachnamen immer noch als "Disorders" bezeichnet und selbst wenn unter Psychiater*innen ein Umdenken stattfindet, findet es sehr langsam statt und viele verstehen "das Gehirn mancher Menschen ist etwas anders gehardwired" nicht von einer Störung zu unterscheiden, weil es von Grund auf genauso gesund ist wie neurotypische Gehirne auch.
Dazu werden auch Verhaltensweisen und Persönlichkeitszüge in ein Diagnoseschema gepackt, die für andere Mitmenschen nicht direkt gefährlich sind oder die einen nicht selbst stören (oder nicht selbst stören würden, wenn die Gesellschaft offener dafür wäre.)
Ich nehm halt zb Escitalopram, um mehr Motivation und Energie zu haben, aber es das Fehlen von beidem ist halt etwas, das mich selbst belastet hat, aber andere Diagnosen, die einen nicht unbedingt belasten MÜSSEN und für das Umfeld nichtmal gefährlich sind, höchstens komisch oder störend, werden auch in ein Krankheitsschema gepackt, wie bereits erwähnt es mit Neurodiversitäten geschieht.