Was ist Bildung?

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  • Was ist falsch an einem "Besserwisser", solang dieser intelligente Dinge von sich gibt? Schlimm dran ist wohl, dass man sich als "ältere" Person, dann wohl dumm vorkommt, anstatt daraus zu lernen.


    Ach, du. Warum halten mich eigentlich immer alle für so ernst? Dieser Smilie (;3) bedeutet, dass ich etwas nicht ernst meine. Außerdem: Dreimal darfst du raten, wie ich als kleines Kind war.


    Damit eines klar ist, die kriegen nicht Frontalunterricht ab, so wie wir. Es werden kindergerechte Mittel ausgewählt um zu "unterrichten". Diese Kinder tun sich sehr viel einfacher, wenn sie dann in die Schule kommen, während Kinder, die keine Vorschule oder ähnliches geniessen durften, oft Schwierigkeiten haben sich an den Schulalltag zu gewöhnen.
    Kinder sind wissbegierig und neugierig, deswegen empfinden sie Lernen nicht als Zwang, so wie es Jugendliche später tun.


    Das ist mir schon klar. Weiter oben sagte ich ja auch, solange es spielerisch ist, ist es okay. Solange man nicht versucht, das Kind zum lernen zu zwingen.


    Apropos mangelnde Kritikfähigkeit: Ob du es glaubst oder nicht, aber ein Post reicht mir eigentlich, um mich weiterzubilden, haha. Ich hab euren Standpunkt schon verstanden und ich sehe auch, dass ich vorhin nicht alle Teilbereiche von Bildung in meine Definition miteinbezogen habe - hätte vielleicht gleich Wikipedia fragen sollen, aber das ist wie beim Abitrainer sofort in die Lösung zu schauen - was ich natürlich nieee machen würde. ;3


    Ich suche. Mit Eifer.


    Viel Spaß. Ich hab es vor etwa 3 Monaten jedenfalls noch anders gelernt - Lamarcks Theorie ist Blödsinn. Kann mir gerade auch nicht vorstellen, wie man Wissen in Basensequenzen übersetzen können sollte, aber ich kapiere einiges nicht so ganz was Molekulargenetik angeht.

  • Ach, du. Warum halten mich eigentlich immer alle für so ernst? Dieser Smilie (;3) bedeutet, dass ich etwas nicht ernst meine. Außerdem: Dreimal darfst du raten, wie ich als kleines Kind war.

    Tschuldigung XD In dem ernsten Kontext hab ich den Smilie glatt übersehen.



    Das ist mir schon klar. Weiter oben sagte ich ja auch, solange es spielerisch ist, ist es okay. Solange man nicht versucht, das Kind zum lernen zu zwingen.


    Jap, deswegen finde ich es eigentlich bedenklich, dass man den armen 6-Jährigen plötzlich hinhockt und verlangt, dass er mehrere Stunden still dasitzt und zuhört. Ein "angenehmer" Übergang wzsichen Schule und Kidnergarten ist eigentlich eine schöne Lösung (solange, wie du es sagst, dem alter gerecht unterrichtet wird).
    Im Moment versucht man auch in den ersten Jahrgängen öfters im Unterricht spielerische Pausen usw. einzulegen, aber das ist halt auch nicht wirklich ausreichend.



    Apropos mangelnde Kritikfähigkeit: Ob du es glaubst oder nicht, aber ein Post reicht mir eigentlich, um mich weiterzubilden, haha. Ich hab euren Standpunkt schon verstanden und ich sehe auch, dass ich vorhin nicht alle Teilbereiche von Bildung in meine Definition miteinbezogen habe - hätte vielleicht gleich Wikipedia fragen sollen, aber das ist wie beim Abitrainer sofort in die Lösung zu schauen - was ich natürlich nieee machen würde. ;3

    Ist auch ehrlich gesagt, sehr schwer alle Aspekte im Stegreif aufzulisten. Vor allem kommt man oft nicht drauf XD Ich gebe zu, ich habe mich auch gerade meiner Studienunterlagen bedient um die Definition nach Gudjons zu finden.

  • Ohne die nötige Intelligenz, kannst du Erfahrungen nicht evaluieren. Ohne Bildung findest du keine Anwendung für deine Intelligenz.


    Man kann die nötige Intelligenz besitzen und trotzdem dumm sein. Der Begriff "dumm" ist halt relativ. ;D
    Natürlich hast du recht, aber ich habe auch nie das Gegenteil behauptet?


    Wenn du diesen Prozess mit irgendetwas menschlichem Gleichsetzen willst, dann allerhöchstens mit der Fähigkeit sich zu erinnern. Der Computer hat einen Speicher, ein Erinnerungsvermögen, wenn du so willst. Mehr aber auch nicht.


    Öhm... genau darauf zielte der Vergleich doch ab. Dieses "Wissen" ist in seinem Gedächtnis verankert, er kann es auf Knopfdruck abrufen. Er kann aber auch dieses "Wissen" anwenden, wenn man ihm sagt wie. Das ist das, was ich unter Bildung verstehe, dazu unten mehr.


    Du betrachtest diesen Vergleich als Informatiker zu wissenschaflich. Ich denke, die anderen wissen schon wie ich das meine. Wenn man ein Buch auswendig lernt, weiß man was drin steht, es ist so, als hätte man den Text gespeichert. Oder was verstehst du genau unter "Wissen"?


    Er kann nicht denken und wird es nie können.


    Habe ich doch (mehrmals!) betont? Welchen Beitrag hast du eigentlich gelesen? :wtf:


    Nein. Um "alles" zu wissen, muss man auch über Transferwissen verfügen, welches ohne Intelligenz nonexistent ist.


    Geh Erbsen zählen. ;D


    Niemand weiß alles, nimm nicht alles so wörtlich. XD
    Transferwissen hat eigentlich nichts mit Bildung zu tun, sondern mit Intelligenz.


    Gewiss haben die Gene einen gewissen Einfluss auf die Intelligenz eines Kindes, aber sie sind nicht der alleinige Grund, lediglich einer von zahlreichen Indikatoren.


    War Mozart intelligent, oder gebildet? Was war Einstein? Was haben diese Menschen getan, um intelligenter zu sein als andere? Und was ist mit den ganzen "Wunderkindern"?



    So, und jetzt nochma zum Punkt: Bildung = Lernen.


    Das ist im Übrigen auch die Kernaussage von Cassandra's Beitrag (dem ich größenteils auch zustimme und du scheinbar absolut), denn:


    Bildung hingegen ist:
    [...]
    d.h. du sollst [lernen] dich als eine "einzigartige" Person im Kontext der Gesellschaft entwickeln. Dabei solltest du in der Lage sein verschiedene Perspektiven zu übernehmen und Wissen anzuwenden (zB. Transferwissen). Das ist Bildung.


    Das "[lernen]" hab' ich hinzugefügt

    Das alles lernt man doch, oder etwa nicht? Bildung ist ein Lernprozess der ein Lebenlang andauert. Deswegen sag' ich lieber "Gehlerter", statt "Gebildeter". Das Wissen anzuwenden kann man auch lernen, aber eben nur bis zu einem gewissen Grad, wie ich oben schrieb. Und genau deswegen ist Transferwissen nicht Bildung, Transferwissen ist eigenständiges Denken. Also wo genau willst du mir jetzt eigentlich widersprechen (abgeshen von der Sache mit dem Transferwissen)?


    Unsere Aussagen unterscheiden sich im Grunde nur in einem (wichtigen) Punkt: Ich sage Bildung hängt lediglich mit Intelligenz zusammen. Du (und Cassandra) vermischt Bildung und Intelligenz miteinander (siehe Transferwissen).

  • Das alles lernt man doch, oder etwa nicht? Bildung ist ein Lernprozess der ein Lebenlang andauert.

    Ähm, nein. Lernen hab ich schon definiert: "Lernen selber ist ein Prozess, der aus Erfahrungen resultiert und zu einer dauerhaften Veränderung im Verhalten und Verhaltensrepertoir führt."



    Ich versteh grad nicht genau, wie Transferwissen eigenständiges Denken sein kann. Transferwissen ist das Übertragen von Wissen zu einer bekannten Erfahrung auf eine neue Erfahrungssituation. Es ist sowohl abhängig von den bisherigen Erfahrungen, als auch von der kognitiven Entwicklung.


    Ja, Transferwissen ist nicht gleich Bildung, sondern gehört zu einem gebildeten Menschen dazu. Aber inwiefern vermische ich (bzw. ich tu hier gar nichts, ich hab ne anerkannte wissenschaftliche Definition zitiert) Bildung mit Intelligenz? Ich seh grad nicht wirklich was du meinst O_O

  • Lernen hab ich schon definiert: "Lernen selber ist ein Prozess, der aus Erfahrungen resultiert und zu einer dauerhaften Veränderung im Verhalten und Verhaltensrepertoir führt."


    Ich füge noch hinzu:


    "Unter Lernen versteht man den absichtlichen (intentionales Lernen) und den beiläufigen (inzidentelles und implizites Lernen), individuellen oder kollektiven Erwerb von geistigen, körperlichen, sozialen Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten."


    Auszug aus wikipedia. Zusammen mit deinem Zitat bin ich absolut zufrieden mit dieser Definition. Genau DAS verstehe ich unter Bildung und das ist auch was du zitiert hast:



    Also deine (bzw. H. Gudjons') Definition von Bildung ist im Grunde die Definition von Lernen. Oder was genau unterscheidet Bildung von Lernen?


    Ich versteh grad nicht genau, wie Transferwissen eigenständiges Denken sein kann.


    Hat Jezryk doch gesagt. Ein Beispiel: Du kannst lernen wie man Schach spielt. Du kannst das Gelernte so anwenden, um die Schachfiguren den Regeln entsprechend zu bewegen bzw. mit anderen zu spielen. Aber du kannst niemals lernen wie man eine Partie gewinnt. Um zu siegen musst du das Gelernte so anwenden, dass du auch gewinnst. Wie du das anstellst, muss du selbst herausfinden. Es setzt (eigenständiges) Denken und Intelligenz voraus. Das ist Transferwissen, das kannst du nicht lernen. Du transferierst dein Wissen so, um die Partie zu gewinnen.


    Es ist sowohl abhängig von den bisherigen Erfahrungen, als auch von der kognitiven Entwicklung.


    Stimmt, aber abhängig von der kognitiven Entwicklung (die nur teilweise mit Bildung zu tun hat) bedeutet abhängig von der Intelligenz (bzw. der Denkfähigkeit) und genau das sag' ich doch.


    Ja, Transferwissen ist nicht gleich Bildung, sondern gehört zu einem gebildeten Menschen dazu. Aber inwiefern vermische ich (bzw. ich tu hier gar nichts, ich hab ne anerkannte wissenschaftliche Definition zitiert) Bildung mit Intelligenz? Ich seh grad nicht wirklich was du meinst O_O


    Die Frage des Threadstarters war aber nur was Bildung ist und nicht ab wann man einen Menschen als gebildet einstufen kann. Um deine Frage zu beantworten: Ihr vermischt Bildung mit Intelligenz insofern, als das ihr Transferwissen mit Bildung gleichsetzt. Da du deine Aussage jetzt revidiert hast bzw. es scheinbar Missverständnis war, hab' ich dich (bzw. Jezryk, von dessen Beitrag ich ausgegangen bin) einfach falsch verstanden.


    Allerdings hälst du noch daran fest, dass man nicht gebildet ist, wenn man sein Wissen nicht transferieren kann und dem widerspreche ich nach wie vor. Ansonsten wäre jemand, der gebildet ist, gleich intelligent. Und beim besten Willen: Es gab in der Vergangenheit so viele Lehrer mit denen ich zu tun hatte, die einfach nur strohdumm waren, die würde ich niemals als intelligent einstufen, wohl aber als gebildet.

  • In der Schule lernt man so gut wie garnichts. Bis zur Realschule vielleicht, aber sobald es Richtung Gymnasialniveau geht, kommt immer mehr theoretisches Fachwissen dazu, das keine Sau braucht. Außer vielleicht den Leuten, die in die Wissenschaft gehen. Haben sie dabei Dinge wie Moral, Ethik, Respekt und Toleranz gelernt? Haben sie dabei gelernt, zwischen Sarkasmus, Ironie und Ernst zu unterscheiden? Haben sie dabei gelernt, wie man liebt und lebt? Nein.


    In diesem Sinne denke ich, dass das Leben die beste Lehrkraft darstellt.

  • Als erstes, ich habe von dem Sprichwort „Klappe zu, Affe tot“ noch nie etwas gehört, und ich bin mir ganz sicher das 90 % der Leute die ich Fragen würde, das nicht kennen. Also mal ehrlich, hier in Vorarlberg hab ich das noch nie gehört. Ich finde es fast schon anmassend, jemanden auszulachen nur weil man ein Sprichwort nicht kennt. Ich meine, was soll das? Das hat rein gar nichts mit Bildung zu tun, finde ich. Was will ich damit anfangen? Das bringt mir rein gar nichts im Leben. Ich finde Dinge wie Rechtschreibung, Lesen, Schreiben und die einfachsten Grundformen von Mathe gehören vorallem zu der Bildung. Natürlich auch geschichtliche Aspekte, so das man weiß, was wann war. Was Politik anbelangt natürlich auch etwas, wie auch Englisch. Das finde ich für mich persönlich einfach ist Bildung, alles andere muss nicht unbedingt sein.


    Ich bilde mich darüber hinaus aber weiter fort, weil es mir einfach wichtig ist. Mein jetziger Wissensstand reicht mir einfach nicht. Ich bin jetzt an der Matura dran, und will Englisch oder Französisch, und Geschichte studieren. Teilweiße lernen wir wirkliche Dinge die ich nie wieder verwenden werde. Was wir in Chemie lernen ist einfach viel zu viel, und schießt über das Ziel hinaus. Das merkt sich niemand, und wird spätestens nach dem Test wieder vergessen, weil so viele Informationen, die es wirklich in sich haben, merkt man sich einfach nicht dauerhaft. Französisch hingegen finde ich wieder sehr nützlich, auch einige Dinge in Mathe könnte ich mir Vorstellen, werde ich irgendwann wieder brauchen. Was die doppelte Buchhaltung anbelangt, finde ich ist es sinnlos, wenn man nicht eben mal Buchhalter werden will...


    Das mal zu der schulischen Bildung, daneben gibt es auch noch die Sozialebildung, aber auch was Ethik und moralische Grundsätze anbelangt gibt es einiges was man sich aneigneen kann. Eigentlich hören wir nie auf uns weiter zu bilden! Es gibt viele Formen von Bildung.... und nur weil man ein Sprichwort nicht weiß, ist man nicht dumm.

  • Bildung ist das was bleibt wenn man alles vergessen hat was man gelernt hat :)


    Ich hab auf meinem Weg zwei Arten von Leuten getroffen: die Fachidioten und die wirklich Gebildeten. Die Fachidioten waren die mit den besseren Noten in der Schule: das, was man von ihnen verlangt hat konnten sie runterbeten und hatten volle Punktzahl. Sozial kompetent war aber selten einer von ihnen und über ihren Tellerrand hinaus konnten sie Inhalte oftmals auch nicht verbinden (ich führe hier gerne meine Schwester an (sorry Sis :D), die ein Abitur mit 1,7 geschrieben hat und trotzdem nicht weiß wie Jahreszeiten entstehen. Oder wie sich andere Leute fühlen wenn sie grundsätzlich immer ihre Meinung laut preisgibt). Nach außen hin, gemessen an ihren Leistungen, hätte man diese eher als "gebildet" bezeichnet. Die wirklich Gebildeten sind immer diejenigen gewesen, denen die Lehrer gesagt haben "Mit ein bisschen mehr Fleiß könntest du so viel besser sein". Sie konnten Dinge, die sie gelernt hatten auch anwenden und waren breiter interessiert, vor allem nicht an ihren Schulnoten :D und insgesamt reifer im Denken.


    Wirklich so eingrenzen kann man Bildung - finde ich zumindest - nicht. Es hängt auch viel von der Intelligenz ab, die ein Mensch besitzt, um Sachverhalte aus vielen Gebieten zu verknüpfen und so zu behalten. Intelligenz ist zu einem Teil auch angeboren, kann aber auch angeeignet werden. Auch das soziale Umfeld spielt meines Erachtens nach eine Rolle, ob ein Mensch gebildet ist oder werden kann. Wenn einem Lernen und Bildung nicht irgendwie und irgendwo (positiv) vorgelebt wird, wird sich nie oder nur sehr bedingt der Drang zur Wissensaneignung ausprägen.


    Gebildet ist für mich ein Mensch, der von vielem etwas weiß und nicht von einem viel (das ist dann für mich Fachidiotie), der auch soziale Kompetenzen besitzt, sich vermitteln kann und Aspekte kritisch betrachtet. Dazu muss er weder Intelligenzbestie sein noch den ganzen Tag hinter Büchern verbringen. Vieles davon wird einem in der Schule gelehrt, aber nicht alles. WWM ist meiner Meinung nach zu einem großen Teil die Abfrage von teils sehr speziellem Wissen. Ob man dieses Wissen hat oder nicht hängt m.M.n. nicht vom Bildungsgrad ab. Es kann sein, dass der Prof. Dr. soundso die Millionenfrage beim besten Willen nicht beantworten kann, aber der mittelmäßige Hauptschüler (nichts gegen Hauptschüler, aber die werden ja gerne oft zu Unrecht als ungebildet abgestempelt), der grad zufällig eingeschaltet hat die Antwort weiß weil er es zufällig gestern irgendwo gelesen hat.


    Bildung ist wie Religion und Politik ein heikles Thema find ich ;/

  • Nein, Leviator, ich habe dich natürlich nicht vergessen XD


    Also deine (bzw. H. Gudjons') Definition von Bildung ist im Grunde die Definition von Lernen. Oder was genau unterscheidet Bildung von Lernen?

    Ich stand in dem Moment ernsthaft auf'm Schlauch. Der Unterschied ist nämlich sehr einfach zu erklären. Lernen ist ein Prozess und die Aneignung von prozeduralen und deklarativen Wissen/Fähigkeiten, während Bildung die Umsetzung des Gelernten ist.


    Allerdings hälst du noch daran fest, dass man nicht gebildet ist, wenn man sein Wissen nicht transferieren kann und dem widerspreche ich nach wie vor. Ansonsten wäre jemand, der gebildet ist, gleich intelligent. Und beim besten Willen: Es gab in der Vergangenheit so viele Lehrer mit denen ich zu tun hatte, die einfach nur strohdumm waren, die würde ich niemals als intelligent einstufen, wohl aber als gebildet.

    Ich habe aber nie behauptet, dass gebildete Menschen gleichzeitig intelligent sind :D Nur weil ich von etwas nicht überzeugt bin, heißt es nicht, dass ich an den Umkehrschluss glaube.
    Ich glaube ja, dass unsere Definition von Bildung einfach auseinandergeht, deswegen stimmen wir hier nicht überein. Laienhaft ausgedrückt, heißt Bildung für mich " Erlerntes und Erfahrenes in der umgebenden Gesellschaft und Gegenwart einsetzen zu können". Was sogesehen sogar Transfer ist, denn Transfer heißt ja nichts anderes, als bereits Gelerntes in neue Situationen anwenden zu können. Deswegen, wie soll man nach meiner Bildungsdefinition gebildet sein, wenn man nicht mal transferieren kann?
    Ich denke, was du mit gebildet meinst, würde ich als "belesen" bezeichnen.

  • Bin endlich dazu gekommen die Unterlagen die du mir geschickt hast zu lesen. Zumindest die Seiten aus Gudjons Buch. Wird irgendwie immer verwirrender, je ausführlicher ich mich mit diesen Fragen beschäftige. XD


    War sehr überrascht als ich gelesen habe, dass in den meisten Sprachen nicht zwischen den Begriffen "Bildung" und "Erziehung" unterschieden wird. Hab' die beiden Begriffe im Google-Übersetzer eingegeben und mich durch alle Sprachen geklickt. Tatsächlich unterscheiden sich die Begriffe nur im Deutschen, minimal auch im Französischen und Chinesischen, ansonsten habe ich immer dieselben Ergebnisse bekommen. Demnach ist Bildung eigentlich Erziehung, die Unterscheidung ist theoretisch rein sprachlicher Natur (mit einem Amerikaner wird man über diese Frage schlecht diskutieren können). Allerdings verwirrt hier wieder der Erziehungsbegriff, weil Erziehung ein Ziel voraussetzt und irgendwann abgeschlossen ist (einen Erwachenen "erzieht" man nicht), während Bildung ein ewiger Prozess ist und somit kein klares Ziel haben kann, zudem ist die Erziehung, ganz grob ausgedrückt, nur ein Sozialisationsprozess.


    Ich sehe das so: Erziehung ist immer manipulativ (sonst hätte sie kein Ziel), setzt einen (oder mehrere) Erzieher voraus und steht im sozialen Kontext. Bildung ist daher die "Erziehung" nach der Erziehung, also die "Erziehung" eines Erwachsenen. Sowas wie eine "neutrale Selbsterziehung" (oder auch "Selbstaufklärung", also nicht mehr manipulativ). Man wird nicht gebildet, man bildet sich selbst und Bildung umfasst alle Bereiche, nicht nur die sozialen. Das ist meine Auffassung, sie erklärt auch den Unterschied zwischen Bildung und Lernen (-> ist nach dieser Auffassung lediglich ein Bestandteil der Bildung). In anderen Sprachen werden die Begriffe wohl einfach addiert. ;D


    Aber wenn ich die Beiträge hier nochmal durchlese und an Begriffe wie "Weiterbildung" (ist irgendwie unsinnig, weil man sich ohnehin ein Leben lang bildet) denke, komme ich zu dem Schluss, dass "Bildung" schlicht und ergreifend nicht existiert. :ugly:

  • Ich bin mal so frei ein Zitat vom Glaubt ihr an Gott? Thema hierher zu packen, weil es irgendwie passt und hier sowieso viel zu lange nichts mehr los war.



    Und dein Beispiel im Bezug auf die Intelligenz ist relativ, natürlich gibt es dumme Menschen, aber ich denke du wirst mir zustimmen können, wenn ich sage, dass ein heutiger Mensch mit hohem IQ und/oder Bildungsstand wesentlich mehr weiß, als ein (zur damaligen Zeit) schlauer Mensch vor 200 Jahren.^^



    Wenn wir wirklich mal von einem ähnlichen IQ + Bildungsstand (also der jeweiligen Zeit entsprechend) eines Menschen heute und vor 200 Jahren ausgehen, weiss der von heute dann eigentlich wirklich mehr? Ich glaube es nämlich ehrlich gesagt nicht, dass er das tut. Er weiss mit Sicherheit andere Dinge, solche, die er in einem Leben heutzutage benötigt eben. Aber ist er deswegen schlauer?
    Klar hat sich vieles verändert, wenn von damals jemand in die heutige Zeit kommen würde, wäre er wirklich ziemlich aufgeschmissen und könnte die einfachsten Geräte nicht bedienen. Aber uns würde es doch genauso gehen, wenn wir zurückreisen würden. Zwar kennen wir vieles vom sehen (da wären wir natürlich im Vorteil), das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir es auch bedienen könnten.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Wenn wir wirklich mal von einem ähnlichen IQ + Bildungsstand (also der jeweiligen Zeit entsprechend) eines Menschen heute und vor 200 Jahren ausgehen, weiss der von heute dann eigentlich wirklich mehr? Ich glaube es nämlich ehrlich gesagt nicht, dass er das tut. Er weiss mit Sicherheit andere Dinge, solche, die er in einem Leben heutzutage benötigt eben. Aber ist er deswegen schlauer?

    Der Mensch von damals ist im Vergleich zum Menschen von heute natürlich nicht dumm, aber bei weitem nicht genauso schlau wie der Mensch von heute. Du sagst, er weiß mit Sicherheit andere Dinge, die er zB im Leben benötigt. Gut, du hast Recht, das war vor 200 Jahren nicht anders und vor 1000 Jahren auch nicht, sonst hätte man ja gar nicht leben können. Das hat aber was mit der Intelligenz zu tun und nicht mit dem Bildungsstand, denn dieser ist heute eben einfach höher.

  • Der Mensch von damals ist im Vergleich zum Menschen von heute natürlich nicht dumm, aber bei weitem nicht genauso schlau wie der Mensch von heute.
    ...
    Das hat aber was mit der Intelligenz zu tun und nicht mit dem Bildungsstand, denn dieser ist heute eben einfach höher.


    Inwiefern sind Menschen heute als schlauer zu bezeichnen. Gut, sie können ein iPhone bedienen, dafür können sie im Kopf nicht mehr 13x37 ausrechnen (schön, wenn du es kannst, aber viele wird es vor echte Probleme stellen). Ich meine sogar eher, dass die Allgemeinheit langsam aber sicher eher wieder dümmer wird. Es ist mir natürlich klar, dass früher nicht alle so zur Schule gegangen sind, wie das heute der Fall ist, aber ich spreche ja hier auch von Menschen, mit vergleichbaren Bildungsabschlüssen.


    Woran ist zu erkennen, dass der Bildungsstand heute höher ist?

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  • Der Bildungsstand ist heute höher, da auch dank Aufklärung und Folgereformationen ein beachtlich größerer Teil der Bevölkerung in den Bildungsweg aufgenommen wurde. Hinzu kommen Medien und Internet, die einen mit Informationen füttern können. Einfacherer Weg an Bücher in der Muttersprache zu kommen, zu jedem Thema etc. etc.
    Der Bildungsstand ist also definitiv höher.
    Was sich nicht zwangläufig geändert haben muss (zumindest sehe ich nicht wirklich irgendwelche Anzeichen dafür) ist die Intelligenz des Menschen. Wir hatten vor 500 Jahre sowohl überdurchschnittlich intelligente Menschen als auch unterdurchschnittlich intelligente Menschen, wir haben sie auch heute noch. Ob sich die "Ebene" der Intelligenz insgesamt etwas angehoben hat, kann ich persönlich nicht sagen, da muss man wohl wissenschaftliche Artikel dazu suchen.


    Allerdings sind wir wirklich denkfaul geworden... Dank technischem Fortschritt und so. Dadurch mag manch ein durchaus intelligenter Mensch sich selber verdummen, weil anstatt 17x17 kurz im Kopf auszurechnen, tippen wir es ein... 17x17 wäre ja noch gar nicht mal so schlimm. Ich erinnere mich ja, wie meine Banknachbarin auch gerne mal 6x6 automatisch eingetippt hat. Nicht weil sie es nicht hätte ausrechnen können, sondern einfach nur weil Taschenrechner schneller+ sicherer in seiner Lösung ist...

  • Allerdings sind wir wirklich denkfaul geworden... Dank technischem Fortschritt und so. Dadurch mag manch ein durchaus intelligenter Mensch sich selber verdummen, weil anstatt 17x17 kurz im Kopf auszurechnen, tippen wir es ein... 17x17 wäre ja noch gar nicht mal so schlimm. Ich erinnere mich ja, wie meine Banknachbarin auch gerne mal 6x6 automatisch eingetippt hat. Nicht weil sie es nicht hätte ausrechnen können, sondern einfach nur weil Taschenrechner schneller+ sicherer in seiner Lösung ist...

    Es geht doch viel schneller, 6x6 im Kopf auszurechnen, als es in den Taschenrechner einzutippen. Das muss man doch schon in der Grundschule auswendig lernen. Bei 17x17 kann ich es ja noch einigermaßen verstehen, aber 6x6...da gibt es bei den meisten doch gar nichts mehr zu rechnen, man weiß die Lösung einfach.
    Und dass wir durch den technischen Fortschritt denkfaul geworden sind, sehe ich nicht unbedingt als schlecht an. Die Technik macht es und ja möglich, Dinge einfacher anzugehen, so auch zB. oben genannte Matheaufgaben. ~

  • Allerdings sind wir wirklich denkfaul geworden... Dank technischem Fortschritt und so.


    Das glaube ich nicht. Diese Denkfaulheit gab es schon immer, wenn nicht, dann hätten sich die Menschen nicht so lange von Monarchen beherrschen lassen oder nicht blind auf die scheinheiligen Worte der Kirchenvertreter gehört.
    Es ist eben sehr einfach nicht nachdenken zu müssen und alle Verantwortung an einen anderen abzugeben, besonders wenn das Ganze auch noch erwünscht ist. (Man will ja keine Revolten)


    Ich denke, dass wir dank Aufklärung und unserer heutigen Bildung insgesamt wesentlich weniger denkfaul sind als die Menschen damals.
    Hat man eine einfachere Alternative, wie bei dem Taschenrechner-Beispiel, dann wählt man sie aus Bequemlichkeit auch. Dazu haben wir ja unseren technischen Fortschritt. ;)

  • Und dass wir durch den technischen Fortschritt denkfaul geworden sind, sehe ich nicht unbedingt als schlecht an. Die Technik macht es und ja möglich, Dinge einfacher anzugehen, so auch zB. oben genannte Matheaufgaben. ~


    Hihi, frei nach dem Motto: Wissen ist wissen, wo es steht. Trotzdem, ein schlauer Mensch kann sowas im Kopf lösen und zwar schneller, als ein anderer es eintippen kann. Aber mit Taschenrechner iPhone ist es natürlich erheblich cooler, sowas auszurechenen (naja, und zumindest stimmt das Ergebnis auch immer).
    Übrigens verblödet man, wenn man das Gehirn nicht benutzt. Zumindest habe ich es bei Tests gesehen, die vor und nach dem Urlaub gemacht wurden. Die Menschen werden dümmer, wenn sie nicht aktiv ihr Gehirn benutzen. Und genau das kommt mir durch persönliche Erfahrungen irgendwie auch so vor.



    Ich denke, dass wir dank Aufklärung und unserer heutigen Bildung insgesamt wesentlich weniger denkfaul sind als die Menschen damals.
    Hat man eine einfachere Alternative, wie bei dem Taschenrechner-Beispiel, dann wählt man sie aus Bequemlichkeit auch. Dazu haben wir ja unseren technischen Fortschritt.


    Ich glaube eher, dass wir irgendwie anders denkfaul sind. Also in anderen Bereichen, als früher.
    Stimmt natürlich, wir müssen denken, um uns eine Bequemlichkeit zu erschaffen, die es uns ermöglicht, weniger zu denken. Wir werden uns wohl letzten Endes selber verdummen. Naja, irgendwann jedenfalls...

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  • Ich rede ja auch nur von solchen alltäglichen Dingen, die wir uns von der Technik abnehmen lassen. Dass viele kein Kopfrechnen können ist nicht lobenswert... Zumal das ja nicht mal in jeder Kultur/ in jedem Bildungssystem der Fall ist. In Deutschland darf man recht früh den Taschenrechner miteinbeziehen. Es ist nicht gut, egal ob es aus Bequemlichkeit geschieht oder nicht. Der Kopf braucht diese "Übung" um nicht ... aus der Übung zu kommen XD Auch so Dinge wie Navigation... nichts dagegen, wirklich nicht. Vor allem nicht bei meinem Orientierungssinn, aber ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass ein Großteil der Naviagtionsbenutzer in der Lage wären die Strecke genauso schnell selber zu finden, wie mit Navigation, wenn man sich nicht darauf verlassen würde.
    Die Technik ist eine große Hilfe, spart uns viel Zeit ein, aber es gibt oft genug Fälle, wo wir ohne könnten, aber es nicht machen, weil die Technik halt da ist. Nicht weil es schneller geht, nicht weil es bequemer ist, sondern einfach weil es da ist.
    Naja, aber auch das gehört zur Bildung :D Du überlebst in dieser Welt nun mal eher, wenn du weißt wie man eine Navigation bedient, als wie man Sternenkonstellationen abliest XD Zumal das bei der Beleuchtugn nachts eh unmöglich ist ;___;
    Aber intelligent ist es nicht, sich voll und ganz auf Technik zu verlassen :D Spätestens wenn der Taschenrechner bei 17x17 keine 9 als Einerstelle hat, sollte unser Hirn reagieren, tut es aber nicht immer... weil... Taschenrechner halt :3 Macht keine Fehler. Und solche Leute, die das so sehen, gibt es halt zu viele.

  • Die Technik ist eine große Hilfe, spart uns viel Zeit ein, aber es gibt oft genug Fälle, wo wir ohne könnten, aber es nicht machen, weil die Technik halt da ist. Nicht weil es schneller geht, nicht weil es bequemer ist, sondern einfach weil es da ist.


    ... und weil es schliesslich teuer genug war, der Gerät das gute Stück Technik zu kaufen. Ausserdem würde man möglicherweise dem Partner recht geben, der gesagt hat, dass es sich dabei um eine absolute Fehlinvestition gehandelt hat, die eigentlich niemand braucht. :D



    Du überlebst in dieser Welt nun mal eher, wenn du weißt wie man eine Navigation bedient, als wie man Sternenkonstellationen abliest XD Zumal das bei der Beleuchtugn nachts eh unmöglich ist ;___;


    Aber wer muss insgesamt gesehen mehr Bildung haben bzw. mehr gelernt haben und das Wissen entsprechend anwenden können? Derjenige, der es schafft, mit Hilfe der Sterne seinen Standpunkt zu ermitteln oder derjenige, der ein Navigationsgerät bedient und danach präzise ablesen kann, wo er ist? Naja, zumindest könnte der Erste von den beiden sich auch noch zurechtfinden, wenn die USA einfach das Signal abschalten würde.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Aber wer muss insgesamt gesehen mehr Bildung haben bzw. mehr gelernt haben und das Wissen entsprechend anwenden können? Derjenige, der es schafft, mit Hilfe der Sterne seinen Standpunkt zu ermitteln oder derjenige, der ein Navigationsgerät bedient und danach präzise ablesen kann, wo er ist? .


    Das kommt eben darauf an ob man für den einen Bereich interesse hat und sich dafür auch auskennt. Derjenige der die Sternenkonstellationen schnell deuten kann, kann sehr grosse Probleme mit einem Navi haben, und der mit dem Navi kann mit dem Deuten der Sterne Probleme haben (Wird er wohl auch ;) ). Ist jetzt der eine schlauer als der andere, nur weil man das eine besser kann als das andere? Natürlich ist es viel einfacher ein paar Knöpfe auf dem Navi zu drücken und "Bitte wenden" zu verstehen, statt sich irgendwelche Pünktchen am Nachthimmel anzugucken und zu wissen wo die Himmelsrichtungen sind (obwohl das auch nicht gerade schwer ist...), aber jedem das seine und mit Intelligenz hat das meiner Meinung nach nicht sehr viel zu tun.


    Dass die Welt bzw die Bevölkerung etwas denkfauler geworden ist, stimmt meiner Meinung nach ein Bisschen. Heutzutage nimmt man einfach immer den für einen am einfachsten Weg, und da benutzt man eben nicht den Kopf um 6 mal 6 auszurechnen, sondern lieber schnell den Taschenrechner. Obwohl es bei einer längern Aufgabe (wo 6 mal 6 bespielsweise ein Teil davon ist) wohl schlau ist den Taschenrechner zu benutzen, denn dann ist es nicht so leicht sich im Kopf falsche Rechenwege und Ergebnisse auszudenken die man dann als wahr annimmt, die aber eben nicht richtig sind.


    Sehr kompliziert und schwierig....