Ich würde auch nicht damit argumentieren dass man, wenn man nichts zu verheimlichen hat, kein Problem mit verstärkter Polizeipräsenz haben sollte. Da solche verstärkten Einsätze meist dann der Fall sind wenn etwas droht zu eskalieren oder bereits eskaliert ist kann dies trotzdem ein beklemmendes Gefühl haben auch wenn man selbst eben nur normaler Pendler ist und auf seinen Zug wartet.
Das ist aber ja auch nur der Fall, weil man es nicht gewohnt ist und aktuell bei starker Präsenz davon ausgeht "etwas drohe zu eskalieren oder ist bereits eskaliert" wäre Kontrolle gang und gäbe, würde dieses Gefühl wohl nicht mehr auftreten oder wie z. B. bei mir sogar ein Gefühl von Sicherheit geben. Denn:
In erster Linie ist es die Aufgabe der Poliei ihre Arbeit zu machen und zwar da wo sie notwendig ist und angebracht.
an Weihnachtsmärkten scheint es ja auch zu funktionieren und es wunder niemanden mehr. Der Bedarf an Bahnhöfen oder einer Kirmes ist offensichtlich mittlerweile gegeben.
Weil beides halt nur Security Theater sind. Also Maßnahmen, die einem das Gefühl der Sicherheit vermitteln sollen, aber die Sicherheit nicht oder kaum erhöhen. Dies hat sich auch immer wieder gezeigt, selbst die nun doch eher konservative New York Times gibt zu, dass während in der Gesamtstatistik Polizeipräsenz einen geringen positiven Einfluss hat, so hat sich halt auch gezeigt, dass gerade in Städten mit einem großen Anteil marginalisierter Einwohner (speziell Schwarzer Menschen) dieser Effekt nicht eingetreten ist und stattdessen aber mehr Fälle von Polizeigewalt und Verhaftungen für geringe Verbrechen vorgenommen werden - etwas, das nachweislich gemeinschaften weiter destabilisiert. Und gerade eben die Fälle von Polizeigewalt sollte man nicht unterschätzen, wie der letzte Herbst gezeigt hat auch in Deutschland nicht.
Der Gedanke ist natürlich nachvollziehbar und dass die Polizei auch böswillig handeln kann, ist aufgrund der Tatsache, dass diese keine Maschinen sind, leider immer da. Im Vergleich zu Amerika halte ich böswillige Polizeigewalt aber doch eher für die Ausnahme.
Im Idealfall soll die Polizei uns vor Gefahren schützen und da halte ich z. B. eine Quote der marginalisierten Gruppen innerhalb der Polizei für eine sinnvollere Alternative als einfach hinzunehmen potenziell abgestochen werden zu können, damit sich andere Menschen wohlfühlen.
Alles anzeigenWir wissen, was Kriminalität und vor allem auch Gewalt reduziert:
1) Reduktion von Armut
2) Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität
3) Interventionen bei sexistischen Männern und besseres vorgehen gegen Sexismus, zum Beispiel an Schulen
4) Jugendschutz und Jugendförderung
5) Bessere Schulen/Bildung
6) Weniger Gefängnis für Drogendelikte und Sachschaden
Inwiefern der letzte Punkt dazu beitragen sollte, verstehe ich jetzt nicht wirklich, aber der Rest definitiv. Hier stellt sich mir aber die Frage, wie schützt man seine Bürger bis dahin? Wir leben leider in einem kapitalistischen System, welches voraussetzt, dass es Menschen geben muss, welche ausgebeutet werden und somit in Armut und schlechterer Lebensqualität leben, was auch oft die darauf folgenden von dir genannten Punkte zu Folge hat. Nicht dass ich dieses System befürworte, aber es ist nun mal Realität, dass wir dieses nicht in absehbarer Zukunft einfach so loswerden.
Und genau da meine ich ja: Eure Priorität scheint es nicht zu sein zu überleben. Das ist last of all alles, was ich sagen wollte, warum meiner Erfahrung nach Deutsche es bevorzugen über solche Taten nicht zu sprechen, selbst wenn die genannten Gefahren sich in ihrer Masse verdoppeln.
Ich persönlich denke da egoistischer und stelle das Leben von meiner Familie, Freunden und mir über das Wohlbefinden aller anderen, vor allem wenn es sich dabei wie hier um einen vorübergehenden Gefühlzustand handelt.