Nach ihrem Gespräch mit Jeron war Rika weitgehend still geblieben und war dem Wolf nur gefolgt. Noch immer interessierten sie seine Ziele nicht im geringsten, aber sie hatte nichts besseres zu tun und dieser hatte sie aus Enricos hinterhältiger Falle befreit. Irgendwie sah sie sich nun in seiner Schuld, auch wenn er selbst das nicht so aufgefasst hatte. Als er der Gruppe nun das weitere Vorgehen erklärte, hatte die Rappterpero nicht mehr als einen kritischen Blick übrig. Vor allem, als er einfach aus der Deckung stürmte und die andere aufforderte, ihm zu folgen. Die Dinofrau hätte es sinnvoller gehalten, zuerst nur den Murluk vorzuschicken, bis dieser das Gitter geknackt hatte, so wurden sie alle von den Wachen auf den Zinnen ins Auge gefasst.
Als der Steinhagel einsetzte, hob Rika ärgerlich den Kopf, um sich die Verursacher anzusehen, stellte aber sehr schnell fest, dass dies keine gute Idee war. Zum Glück war ihr Schädelknochen sehr hart, auch, weil er ihre bevorzugte Waffe war. Nun konnte sie damit herrlich die Wurfgeschosse abwehren, auch wenn dies zur Folge hatte, dass sie ordentlich herumfuchtelte.
Aber zum Glück der anderen entsicherte der Murluk schnell das Gitter, sodass Jeron und das humanoide Katzenwesen das Gitter in die Höhe stemmen konnten. Rika hätte vermutlich geholfen, aber die Arme eines Rappterpero waren nicht wirklich dazu ausgelegt, um schwere Dinge zu halten. Dafür waren ihre Flügel umso stärker, um auch ihren verhältnismäßig schweren Körper tragen zu können.
Nun jedoch legte die Dinofrau ihre Flügel so eng an den Körper, wie es ihr möglich war und huschte schnell in den Eingang. Arg ducken musste sie sich im Gegensatz zu vielen anderen nicht, da sie ohnehin so gut wie immer mit deutlich gesenktem Oberkörper herumlief und zudem auch zu den kleinsten der Gruppe zählte. Als das Gitter aber hinter der bunten Gruppe mit einem Scheppern zu Boden fiel, fuhr Rika erschrocken herum, beziehungswese sie versuchte es, doch ihr langer Saurierschwanz verhinderte wie so oft, dass sie sich in dem engen Gang umdrehen konnte und so blieb ihr nix anderes übrig, als immer wieder den Kopf zu drehen, um zu versuchen einen Blick über ihre eigenen Schwingen werfen zu können. Schon allein der Gedanke daran, gefangen zu sein, ließ ihren Puls in die Höhe schießen, womit sich natürlich auch die Geschwindigkeit, in der nun hellere Lichtstöße über ihren Körper glitten, beschleunigte. Jeron würde das bestimmt gefallen, immerhin kam Rika so unbewusst seinem Wunsch nach Licht nach. Ihr blieb nur die Flucht nach Vorn, da in ihren Augen der Rückweg versperrt war.
In diesem Gang herrschte ein geradezu bestialischer Gestank. Und wenn dieser schon für Wesen wie die Menschen, kaum zu ertragen war, so war er für die empfindliche Nase einer Rappterpero geradezu eine Tortur. Mit ihrer Situation sichtlich unzufrieden, stieß Rika ein gedämpftes fauchen aus, sockte allerdings nur wenige Augenblicke später. Etwas war geschehen, womit sie nie gerechnet hätte: jemand antwortete ihr. Sofort war die stinkende Brühe zu ihren Füßen vergessen und aufgeregt reckte die Schwarzhaarige den Kopf, wobei sie aufpassen musste, dass ihre Flügel nicht die Decke streiften. Neugierig geworden stieß sie erneut ein Fauchen aus und wieder wurde ihr geantwortet. Leicht genervt, dass die Gruppe nicht schneller machen konnte, scharrte die klein geratene Dinofrau mit einem der Klauenfüße. Schnell stieß die Gruppe unter Jerons Führung auf ein Gitter, welches den Gang blockierte, weshalb der Wolfsmann gezwungen war, einen Seitengang einzuschlagen, der sie alle in einen Gefängnistrackt brachte. Rika bewältigte den steilen Aufstieg spielend, indem sie einen Augenblick wartete, biss keiner der anderen mehr den Aufgang blockierte und sprintete mit wenigen Schritten Anlauf die Steigung hinauf.
In dem Gang, wo sie sich jetzt befanden, ließ Rika erneut ein leises Geräusch erklingen, welches wie eine Mischung aus Fauchen und Zischen klang und typisch für ihre Urzeitliche Rasse war. Sie hoffte, dass man ihr noch einmal antworten würde und konnte das kaum mehr erwarten. Dass Jeron einige Leute vorschicken wollte um einen Schlüssel zu besorgen, war ihr dabei im Augenblick herzlich egal. Auch dass Heidi ängstlich zu Boden sackte, nahm die Rappterpero nur kurz zur Kenntnis. Sie konnte einfach nicht verstehen, wie so ein großes Wesen wie die Saloncram, Rika reichte ihr, wenn sie normal stand immerhin gerade mal bis zur Brust, so offen Angst zeigen konnte.
OT: Espeon: Dann leg mal los, ihc bin schon gespannt, wie sich dein Dino bemerkbar macht^^.