Bastet Ich habe nie gesagt, dass Dinge wie Gier oder Macht niemals eine plausible, im psychologischen Sinne nachvollziehbare Motivation sein können. Und es steht jeder Person frei, sich nicht mit Putin oder sonst wem zu befassen, allerdings wird sich zumindest die historische Forschung mit ihm befassen und was mich persönlich angeht, so sehe ich bei Putin als einer Einzelperson jetzt vielleicht auch nicht den großen Erkenntnisgewinn, aber ich würde - mal auf die Realität bezogen - durchaus gerne nachvollziehen, wie beispielsweise Radikalisierungsmechanismen in unserem heutigen komplexen sozioökonomischen Umfeld funktionieren, weil sich dann auch erarbeiten lässt, wie dem entgegengewirkt werden kann. Was, ich verweise erneut auf die Begriffstrennung, die ich in meinem letzten Beitrag vorgenommen habe, nicht heißt, dass ich sage "Ach, die können ja nichts dafür, dass sie so hasserfüllt sind" oder gar meinen würde, dass die "irgendwo auch einen Punkt" hätten. Denn um Letzteres geht es dabei schlicht nicht. Und was Geschichten angeht, so ist mein Punkt nur, dass es mich aus der Immersion reißt, wenn da ein Bösewicht Geld, Zeit und allgemein Ressourcen opfert, ohne dafür eine irgendwie geartete psychologisch nachvollziehbare Motivation zu haben (die ich, nebenbei bemerkt, für mich selbst auch nicht teilen müsste, um sie zu kapieren), weil ich dann die ganze Zeit da sitze und mich frage, warum er es nicht einfach lässt. Menschliche Antriebe müssen wie gesagt nicht immer superkomplex sein, ich würde aber meinen, dass es eher irreal wäre, wenn sie ganz fehlen würden.
Abschließend und in Bezug auf deinen letzten Satz: Was Nachvollziehbarkeit im moralischen Sinne angeht, so war meine Aussage ja exakt die, dass ich die bei Faschismus etc. nicht sehen will und habe genau das als Problem der Serie benannt. Insofern weiß ich ehrlich gesagt auch gar nicht, wie du auf die Idee kommst, ich würde etwas anderes meinen.