https://www.bundestag.de/dokum…isemitismusbericht/207504
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/077/1707700.pdf Ab Seite 125 geht es um "Präsenz und Wahrnehmung von Antisemitismus in der Gesellschaft
https://de.wikipedia.org/wiki/…des_Deutschen_Bundestages
Dass Antisemitismus in Vergleich zu anderen Epochen der letzten 2500 Jahre weniger stark vorhanden ist, mag für bestimmte Zeiten stimmen, ihn deswegen als Randphänomen zu bezeichnen ist leider falsch. Oben habe ich den Antisemitismusbericht aus dem Jahr 2011 verlinkt, in Auftrag gegeben worden vom Deutschen Bundestag.
Zusätzlich möchte ich meine eigenen Erfahrungen zeigen. Letztes Jahr habe ich mir die Lichtentzündung zu Beginn von Chanukka, dem jüdischen Lichterfest, angesehen. Was mir zuerst auffiel (neben mehr Kippot als ich bis daher je gesehen hatte) war, dass zwei Polizisten des Öfteren vorbeikamen (die Lichter wurden in der Stadt auf einem öffentlichen Platz entzündet). Der Grund wurde wenige Minuten später offenbar: Während Lieder gesungen wurden kam auf einmal ein Kerl vorbei, der anfing, judenfeindliche Parolen zum Besten zu geben. Den Wortlaut habe ich wieder vergessen. Was mich an dem Kerl faszinierte: Das war kein glatzköpfiger Springerstiefelträger. Der sah eher etwas abgeranzt aus, mit Mütze, Bart und ein klein bisschen schmuddelig. Entweder war das ein Obdachloser oder einer der hiesigen Linksextremen (die sind immer so schwer zu unterscheiden). Jedenfalls hat wohl ein Passant den beiden Polizisten Bescheid gesagt, die kamen nämlich bald darauf wieder auf den Platz und blieben auch dort, bis ich irgendwann wieder ging.
Vor der Synagoge steht ebenfalls zu fast jeder Tages- und Nachtzeit ein Streifenwagen - und das nicht ohne Grund. 2015 bspw. war auf die Synagoge geschossen worden:
http://www.derwesten.de/politi…-muenster-id11078577.html
Aus dem Artikel: "Die Synagoge Münster sei bereits in der Vergangenheit Ziel eines Molotowcocktails gewesen. Auch seien Bürofensterscheiben im Synagogenzentrum eingeworfen worden."
Bei uns vor der Kirche steht niemals Polizei. Auch, wenn es öffentliche Veranstaltungen von der Gemeinde gibt, ist es nicht nötig, Polizisten zu postieren.
Hält man sich nun zusätzlich vor Augen, dass viele antisemitisch motivierte Straftaten nicht als antisemitisch erkannt werden
http://www.taz.de/!5021293/ (Es geht um einen Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge: "Auch gebe es keine Anhaltspunkte für eine antisemitische Tat.")
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/26716 (ein Mann schubst einen anderen Mann ins Gleisbett, nach eigenen Angaben, weil er ihn für einen Juden hielt. Das antisemitische Motiv spielt bei der Urteilsfindung aber keine Rolle)
und der antisemitische Mob wieder weitgehend ungestört durch die Straßen ziehen und "Juden ins Gas" brüllen darf
http://www.cicero.de/berliner-…nhass-ist-wieder-da/57962
http://www.taz.de/!5037234/
http://www.spiegel.de/politik/…deutschland-a-982351.html
http://www.tagesspiegel.de/mei…den-hassern/10226896.html
dann merkt man, dass Antisemitismus höchstens deswegen ein Randphänomen ist, weil unser Land vor 75 Jahren die Juden zu einem Randphänomen gemacht hat.
Edit: Möchte noch festhalten, dass meine Lieblingsszene aus dem YT-Video die bei 1:23 ist, wo der Typ sagt: "Die Juden wollen Streit. Die haben uns schon hier schon beleidigt und so ... voll krass." Während er und seine Kumpels "Allah akbar" brüllend und die Innenstadt demolierend den Polizisten davonlaufen, um die Pro-Israelischen Demonstranten anzugreifen.
Edit 2: Wobei 3:02 auch nicht schlecht ist. Eine Gruppe arabisch anmutender Jugendlicher ruft "Adolf Hitler" und zeigen den entsprechenden Gruß.
Edit 3: Ich muss mich noch mal umentscheiden. 5:20 ist der Knüller. Die schmeißen Steine und was weiß ich noch alles auf die Pro-Israelischen Demonstranten und skandieren direkt danach "Wir wollen Frieden".