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  • Ich bin immernoch am rätseln, wer den grösseren Dachschaden hat: diejenigen, die G20 in Hamburg veranstalten oder diejenigen, die dagegen "demonstrieren". Kann mich einfach nicht entscheiden. :S

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • @#shiprekt: Erzähl doch nicht so einen Unsinn, das lässt sich in keiner Weise belegen, dass Deutschland selbstkritischer ist als "alle anderen Nationen". Schon der Anspruch das zu sein, ist doch ein Paradoxon.
    Deutschland hat eine starke und sehr hemmungslose rechte Bewegung und die Linke selbst hat einige Elemente des deutschen Nationalismus (wie zB den Antisemitismus) übernommen. Die Gemengelage ist ein wenig komplizierter, aber das, was du schreibst, findet @Edex jetzt natürlich interessant... Glückwunsch.

  • Ahoy, me mateys, da besteht wohl noch Erklärungsbedarf. Hab mir mal ein paar Zitate herausgesucht, die ich ganz spannend fand, und, ja, mal sehen, was daraus wird.


    Ich spare mir an dieser Stelle den Verweis auf die genauen Bestandsarten von linker Gewalt und rechter Gewalt. Für mich ist jedoch ein randalierender und aufmuckender, auf ner Demo bewaffnete und einigermaßen geschützte Polizisten attackierender dummer 0815-Autonomer etwas weniger gefährlich als eine die kleinen dunkelhäutigen Nachbarskinder terrorisierende dumme Zeitbombe, die unbewaffnete Zivilisten zum Ziel hat.

    Ich bin kein Hamburger, ich reise da nur ab und zu durch, aber das, was ich auf Twitter und auf diversen Nachrichtenseiten so mitgekriegt habe, lässt deinen Beitrag doch etwas anders aussehen. Du relativierst darin nämlich selbst die linke Gewalt, die gerade in Hamburg jetzt massiv - und damit meine ich wirklich massiv - stärker ist als die der rechten. Kriegsähnliche Zustände, Ladenplünderung, Guerilla-Kampftechniken, evakuierte Kitas. Hamburg wird vom Spiegel als Linkenhochburg bezeichnet, würde also schon so weit gehen, da Parallelen zu sehen. Natürlich gibt es jetzt überall wieder diejenigen, die behaupten, es seien nur gewaltbereite Zureiser gewesen, und da man irgendwo Französisch gehört hat, wird das wohl in einem gewissen Maß stimmen - aber für mich sieht es so aus, als sei das alles kein Problem gewesen, wenn man diesem gewaltbereiten Mob die Demo erst gar nicht erlaubt hätte. Auch wenn ich mit vielem von dem, was Edex erzählt, nicht übereinstimme, so ist es doch richtig, dass eine solche Demo von der rechten Seite aus erst gar nicht erlaubt worden wäre, oder? Der "einigermaßen geschützte Polizisten attackierende" Linksautonome hat nun aber in diesem Fall genauso unbewaffnete Zivilisten in Gefahr gebracht.
    Noch einmal zur Verdeutlichung: Ich bin kein Politikexperte, nicht mal wirklich ein Kenner, aber für mich sah es so aus, als sei bekannt gewesen, dass der sogenannte schwarze Block einen gewissen Ruf in Polizeikreisen hat. Korrekt?

    Es wurden ja nur Flüchtlingsheime angezündet. Was ist das schon.

    Das hier ist im Grunde die Erweiterung zu Higurashis Beitrag. Mit Einzelfällen ist das nämlich so eine Sache, und in den von dir verlinkten Artikeln - auch in dem über die Identitäre - ist immer von wenigen Tätern die Rede, während die Linke jetzt im Hamburg ganze Viertel verwüstet. Im Fall der Identitäre kamen auf 50 Rechtsextremisten 50 Polizisten. Personalien wurden erfasst, Anzeigen erhoben, alles so wie es sein sollte. Wenn du jetzt aber Einzelfälle anführst, kann man sich genauso gut in diversen Internetplattformen informieren, wo "Einzelfälle" aufgelistet werden, in welchen Immigranten Straftaten begehen, und wenn man da erst mal reinguckt, findet man massenhaft Material. So waren die Identitäre beispielsweise gegen Immigration, wenn ich das richtig gelesen habe, aber wenn man sich Videos wie dieses hier ansieht, muss man sich fragen, ob da nicht irgendwo ein Funken Wahrheit liegt - nur falsch verpackt. Vielleicht würde es allen Betreffenden helfen, sich mal das "Savages"-Video aus Pocahontas anzusehen. Unheimlich, wie gut das zur aktuellen Situation in Deutschland passt.
    Zurück zu Hamburg. Wie nun oben beschrieben mischen sich gern Extremisten in solche Mobs wie den in Hamburg, aber gleichzeitig sieht es teilweise so aus, als ob die Linken sich nur dann von denen distanzieren, wenn es darum geht, die eigene Haut zu retten. Im Schutz der Gruppe aber widerspricht auf einmal dann niemand, wenn ein Extremist eine Flasche oder einen Stein wirft, vielmehr wird gejubelt. Im Netz schieben die Linken der Polizei die Schuld in die Schuhe, gleichzeitig tauchen Bilder von Plünderern im Netz auf, die gerade aus eingeworfenen Fenstern steigen, die Arme voller Diebesgut. Anti-Polizei-Chöre waren zu hören, und das von Menschen, die nicht vermummt waren.
    Noch aufschlussreicher sind allerdings Dinge wie der Anti-Rechts-Störungsmelder. Ihr könnt euch mal ansehen, was in diesem Blog gelistet wird, so habe ich da eben zum Beispiel eine Rechtendemo mit 800 Mann gefunden, die von 2000 Gegendemonstranten und der Polizei aufgehalten wurde. (Da wurde buchstäblich eine im Vergleich zu G20 kleine Demo sehr schnell aufgelöst, wohingegen die Linken erst einmal eskalieren durften) Insgesamt ist es ein Blog, der die rechte Szene stark verurteilt, gleichzeitig ist dort nun aber die Meldung aufgetaucht, dass Blog-Autoren nun selbst in Hamburg auffällig geworden sind, wobei nicht ganz klar ist, wie sich diese Auffälligkeit genau äußert.
    Auch gibt es Artikel, die eine starke Politisierung der intellektuellen Zukunft beschreiben. Rechte (?) Professoren werden regelrecht verfolgt, rechte Ansprachen mit Trillerpfeifen gesprengt, nach jedem Anschlag sehe ich auf Twitter Beiträge wie "noch schlimmer als die Toten sind die Rechten, die jetzt wieder aus ihren Löchern kriechen". Link ist unten in Sunakis Sparte.

    Na, ich habe die Erfahrung gemacht, dass sehr viele lieber rechte, konservative Parteien mögen und die Linken belächeln.

    Woher kommen diese Erfahrungen? Ich selbst komme direkt aus dem universitären Umfeld, wo eigentlich das genaue Gegenteil momentan der Fall ist (eigenes Empfinden und Artikel wie dieser hier), aber das ist wohl von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Dann wiederum gibt es Instanzen wie die Kommentarsektion des "more than a refugee"-Videos auf YouTube, wo deutlich wird, wie die digitalisierte Jugend zu diversen politischen Themen steht. Wobei da wichtig ist, zu wissen, dass YouTube dislikes und massenhaft Kommentare gelöscht hat, um eine Narrative zu erzeugen, was den Usern offensichtlich nicht gefiel, vielleicht liegt die extreme Ablehnung also eher woanders. Weiß ich nicht. Außerdem sind es da nicht nur Deutsche, sondern Internationale.
    Das mit den Umerziehungslagern wiederum ist korrekt, habe ja selbst gesagt, dass rechts "verteufelt" wurde. Könnte auch eine kleine Abhandlung über Schuldkunst schreiben, aber das würde zu weit führen.

    das lässt sich in keiner Weise belegen, dass Deutschland selbstkritischer ist als "alle anderen Nationen". Schon der Anspruch das zu sein, ist doch ein Paradoxon.

    Falsch. Man kann alles belegen, wenn man nur will.
    Damit ich das richtig verstehe: Wenn man sagt, dass man selbstkritisch ist, schließt das aus, dass man selbstkritisch ist? Ungefähr so funktioniert ja ein Paradoxon, nicht? Jedenfalls werde ich das mal ein bisschen ausführen.
    Zunächst einmal ist es wichtig, dass man versteht, wie "Selbstkritik" funktioniert. In diesem Fall sehe ich das als Selbstreflexion und kritisches Hinterfragen der daraus entstehenden Informationen. "Deutschland" definiere ich hier als die Gesamtheit der Bevölkerung in Bezug auf die ihnen gegebene Bildung ausgehend von staatlichen Institutionen, namentlich die Schule, Allgemeinwissen, und die Universität. Gerade die Schule gilt als eine der wenigen Konstanten, welche vom Großteil der Bevölkerung durchlaufen wird, sodass man diejenigen, die ihre Schullaufbahn beendet haben, zumindest anhand dessen vergleichen kann. Natürlich gibt es Diversitäten, Unterschiede, wie die Herkunft, das Familienhaus, Wohnort, und andere, aber die kann man, um das große Bild anzusehen, außer Acht lassen.


    Diese Selbstkritik äußert sich für mich vor allem im Geschichtsunterricht. Wie ich sagte, ist die Schule eine der wenigen Konstanten, darum gehe ich davon aus, dass fast alle Deutschen in den Genuss dieses Geschichtsunterrichts kamen. In diesem Geschichtsunterricht erhält man, sagen wir, spätestens in Klasse 8 eine gut strukturierte Unterrichtung darin, was im zweiten Weltkrieg und damit auch in Deutschland - unserem Land - passiert ist. Soll heißen, von Kindesbeinen an wird uns gezeigt, was alles im Dritten Reich falsch gelaufen ist. Wie schlecht Kriege an sich sind, gehört ebenfalls zum Mindset des modernen Menschen dazu, skurrile Theorien wie das Ausleben des Darwinismus und den Menschen als jagenden Fleischfresser (soll heißen: wir fangen an zu jagen, weil es die Evolution so wollte) schließe ich aus, weil es unserer Kultur widerspricht.


    Jedenfalls, und hier wird es ein wenig anekdotenhaft, hatte ich die Thematik des zweiten Weltkriegs ungefähr fünf Jahre lang. Dabei ist zu beachten, dass ich zuerst auf zwei deutschen Schulen war, und danach auf einem belgischen NATO-Stützpunkt, jedenfalls hat der zweite Weltkrieg - zumindest in meinem Fall - meinen Geschichtsunterricht fünf Jahre lang geprägt. Danach begann ich das Studium, und auch dort gab es mehrfach Vorlesungen, die sich in der einen oder anderen Weise mit dem Krieg beschäftigten, etwa mit Architektur der Nazizeit oder "Schuldkunst" nach dem Krieg. Noch spezieller wird das, weil ich in München studiere, an der Uni von Sophie Scholl, wo vor dem Eingang in Stein die letzten Flugblätter der weißen Rose und in den Mauern des Hauptbaus noch Löcher der alliierten Bomben zu sehen sind.


    Ein Spezialfall, ohne Zweifel, doch der Punkt sollte sein, dass Deutschland kritischER ist als jedes andere Land. Dazu zählt neben dem Unterricht auch die Masse an Mahnmälern, die man überall in ganz Deutschland findet. Wenn du willst, untersuche ich buchstäblich jedes Land auf seine kritische Auseinandersetzung mit gewaltbereiter Geschichte, aber auf die Schnelle sollten meine persönlichen Kenntnisse diverser Kulturen ausreichen. Für einen Vergleich ist sowohl die Art, als auch die Quantität jener Kritik wichtig.


    Amerika hat sich im Laufe der Geschichte mehr geleistet als viele Nationen zusammen, und ich glaube, zwischen Sklaverei und Ausrottung der Indianer gibt es mehr als genug Material für mehrere Jahre Geschichtsunterricht. Wie gesagt komme ich von einem NATO-Stützpunkt, wo ich durchaus regen Kontakt mit vielen Nationen hatte, und mal ganz davon abgesehen, dass ich in vielen Gesprächen das pure Erstaunen der Anderen zu hören bekam, wie, ja, wie konstant und rigoros wir uns unsere eigene Geschichte um die Ohren hauen würden, liegt auch dort das Problem im Lehrplan. Dinge wie der ohnehin fragwürdige Louisiana-Purchase und die Revolution werden thematisiert, die blutige Vergangenheit der Native Americans jedoch so gut wie gar nicht. Vor einer Schule in Oregon habe ich die Statue eines Indianers gesehen, der geehrt wird, weil er den Siedlern das Land großzügig geschenkt habe.
    Andere Gespräche mit Amerikanern liefen so ab, dass sie jegliche Schuld von Sklaverei und Indianermord von sich wiesen, schlicht, weil es ja de facto Europäer waren, die die Ureinwohner getötet haben, und keine Amerikaner. Gleichzeitig aber höre ich immer wieder, dass wir Deutschen als Nachfolger der Nazis genauso Schuld tragen würden. Ein Paradoxon wird hier höchstens durch die viel größere Zeitperiode zwischen Siedlern-Amerikanern und Nazis-deren Enkelkindern negiert, wenn man so will.
    Anzumerken ist hierbei aber, dass dieser Teil der Argumentation nicht wissenschaftlich ist. Meine Erfahrungen beschränken sich auf den Kontakt mit Soldaten, Schülern, und der Internetanonymität von 4chan, reddit, 9gag, facebook, youtube und twitter.


    Danach kommt Japan. Ich beschäftige mich seit meiner Animephase sehr gerne mit diesem Land, bin ein großer Fan von Japan, und habe diverse Vorlesungen und Seminare zur japanischen Geschichte belegt. Gleichzeitig hat auch Japan sehr gewalttätige Phasen, wie zum Beispiel die Christenverfolgung vom Tokugawa-Shogunat aus, Pearl Harbour, und - von einem moralischen Standpunkt aus am schlimmsten - die Trostfrauen. Kleine Erklärung dazu: Japanische Soldaten im zweiten Weltkrieg brauchten Ablenkung, und da kamen die gefangenen Koreanerinnen, Philippina, Indonesierinnen und so weiter gelegen. Trotzdem erfolgte eine Aufarbeitung gerade der Letztgenannten nicht vor 1990, weil sich erst dann die ersten davon ans Licht trauten. Was den zweiten Weltkrieg angeht, so sieht sich Japan generell in einer Opferrolle - was mich zur Verbindung zu Amerika führt. Die Atombombe ist wohl eines der schlimmsten Ereignisse der modernen Zeit, ganz klar, aber Japan nimmt diese Opferrolle als Grund dafür, jegliche Schuld für Kriegsverbrechen des zweiten Weltkriegs von sich zu weisen.
    Die Verletzungen und Nachteile, die beide Abwürfe sogar noch bis heute mit sich tragen, muss ich wohl nicht auflisten, aber es genügt, zu wissen, dass das Internet stattdessen Witze darüber macht, "to never nuke a country twice", wenn Japan sich kreative Werbeeinfälle erlaubt.


    Großbritannien wiederum ist dafür bekannt, einmal die halbe Welt erobert zu haben, und im Zuge der Opiumkriege wurden massenhaft Chinesen versklavt, um zum Beispiel den Goldrausch in Ballarat voranzutreiben. Zwar habe ich hier noch die wenigsten Kenntnisse, doch mir ist nicht bekannt, dass so ausführlich im Unterricht behandelt wird wie unsere Vergangenheit, "es wurde ja einfach so gemacht" damals.


    Weitere für eine genauere Untersuchung interessante Länder könnten China und Russland sein. China zum Beispiel hyped immer noch Mao im Unterricht, obwohl sein "großer Sprung nach vorn" 45 Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Die genauen Hintergründe für seine Motivation kenne ich nicht, nur eben das, was Wikipedia und eine chinesische Freundin mir sagen, aber auch hier kann man anführen, dass Deutschland in Sachen kritischer Eigenreflexion weit, weit, weit vorn liegt. Ich möchte keine Parallele zwischen Hitler und Mao ziehen (vor allem, weil ich eben nicht besonders bewandert in Sachen Politik bin), aber wenn man sich die Programme beider ansieht, so werden einige Gemeinsamkeiten deutlich.


    Daraus kann man, wie gesagt, eine wissenschaftliche Studie machen, vor allem, weil ich mich, wenn man Japan mal außen vor lässt, auf individuelle Erfahrungen stütze, die natürlich gern mit entsprechenden Quellen widerlegt werden können. Bin da immer offen für mehr Wissen.


    Die Gemengelage ist ein wenig komplizierter

    Das ist für jeden gut, der gern dahingehend recherchiert und sich politisches Wissen aneignet. Für den Großteil der Bevölkerung ist es damit also schlecht. Anhand der vorher geposteten Artikel und einem bisschen Vorwissen - das vielleicht aus einem sehr liberalen Umfeld kommt, gebe ich zu - komme ich für mich selbst zu dem Schluss, dass die Gefahr, die von links kommt, in Deutschland unterschätzt wird. Jede der oben aufgelisteten Instanzen scheint diesen Eindruck zu stützen, und das kann gefährlich werden. Sogar hier im Topic, in das ich manchmal sporadisch herein schaue, bestätigt sich das. Rutscht ein Land zu weit nach links oder nach rechts ab, gibt es früher oder später einen Knall. Ich hoffe, der Zusammenhang zwischen der Aussage und den oben geführten Punkten, Artikeln und Links ist deutlich. Für mich ist es wichtig, beide Seiten zu betrachten und zumindest zu versuchen, die Beweggründe beider zu verstehen.


    Abschließend möchte ich sagen, dass der Geschichtsunterricht logisch aufgebaut ist, immerhin hat Deutschland einen sehr reichen historischen Hintergrund. Wir sind international bekannt dafür, dass wir uns selbst immer wieder vor Augen führen, wie dieser Hintergrund aussieht. Im Zeitalter der Massenmedien ist es leicht, sich sowohl rechts als auch links zu informieren, und ich finde, dass jeder, der sich politisch engagieren will, das tun sollte, anstatt den Gegenüber schlicht als dumm abzustempeln oder ihm die Meinungsfreiheit abzusprechen. In den eigenen Augen hat jeder immer recht mit dem, was er sagt.
    Nun, ich hoffe, ich habe meine Punkte ausreichend erklärt. Wie gesagt bin ich kein Experte, nur einer, der versucht, die Hintergründe zu verstehen. Darum ist es vermutlich am besten, wenn du diese Gemengelage nach bestem Gewissen aufklärst, wenn du die Zeit dafür findest, da wär ich sehr dankbar für. Und auch, wie du sehr stark definierst. Die AfD ist laut merkur momentan die schwächste Partei, Rechtendemos werden generell von größeren Gegendemos überpowert, aber ich kenne mich in der Neonaziszene auch so gar nicht aus. Von antisemitischen Linken höre ich auch zum ersten Mal, huh, was geht denn hier ab.


    Gut. Ich weiß, dass der Beitrag die Rechten besser wegkommen lässt als die Linken, was wohl daran liegt, dass ich Balance sehr schätze. Gewalt und Extremismus sind von beiden Seiten aus gefährlich, ohne wenn und aber.

  • Woher kommen diese Erfahrungen? Ich selbst komme direkt aus dem universitären Umfeld, wo eigentlich das genaue Gegenteil momentan der Fall ist (eigenes Empfinden und Artikel wie dieser hier)

    Das kann ich schon beantworten. Ich habe mehrfach mitgekriegt, dass Leute den Ruck nach Links fürchten. Merkel wurde in einem Leserbrief meiner Tageszeitung z.B. dafür kritisiert, dass ihre Partei mit der Flüchtlingspolitik zu sehr nach Links driftet.
    Natürlich können das Einzelfälle, oder Minderheiten sein, aber das sind jedenfalls meine Erfahrungen dazu, insbesondere in meiner Region.
    Die Leute distanzieren sich vielleicht von wirklich großem Rechts, aber der kleine Alltagsrasissmus und insbesondere das extrem starke Klassendenken ist sehr schlimm.

  • dass ihre Partei mit der Flüchtlingspolitik zu sehr nach Links driftet.

    Sorry, nur kurz zum Einhaken: Wie stehst du denn dazu? Kann sein, dass du das jetzt schon mal beantwortet hast, aber ich schaue hier eben nur ab und zu rein. Ist das generell links, sich für Immigranten einzusetzen, ergo sind, die die dagegen sind, rechts? Bin da ja noch recht unbedarft.

  • Ist das generell links, sich für Immigranten einzusetzen, ergo sind, die die dagegen sind, rechts? Bin da ja noch recht unbedarft.

    Also es ist nicht in Stein gemeißelt, aber Links tendiert doch eher dazu. Menschen sind nicht so einseitig, es gibt sicher eine Menge rechter Politiker die dafür sind und einige Linke die dagegen sind.
    Wenn du was die Definition von Links angeht Probleme hast, solltest du dir ein Video ansehen, dass alles erklärt. Oder einen Artikel.
    Aber generell würde ich sagen, dass Rechte Politik meist mehr Wirtschaftlich orientiert ist und Linke eher sozial.
    Der Ultrarechte interessiert sich nur für das Wohl von gutverdienenden Einheimischen, dann stuft sich das langsam ab.

  • Und Politik funktioniert nur wenn es Kompromisse gibt. Nur rechte Politik sowie nur linke Politik haben eine helle Seite und aber auch eine dunkle Seite. Damit es in einen geordneten Umfang funktioniert brauchen wir rechte und linke Politik. Vereint in einer Politik.

  • HappyBoy: Kennst du den Reim "Willst du nicht mein Bruder sein, so schlage ich dir den Schädel ein?"
    Neben den offensichtlichen Heuchlern, die einfach einen Grund suchen um was anzuzünden, gibt es auch Leute die sich Feindbilder schaffen, die sagen Konzerne und Politiker seien von Grund auf immer nur Gewinnorientiert und gehören demnach ersetzt. Und dann noch Welche deren Motive tatsächlich gut und vernünftig sind, nur die alles tun um diese umzusetzen. Man kann ein hungriges Kind auch ernähren, wenn man ne Bank überfällt, so etwa.

  • Und dann noch Welche deren Motive tatsächlich gut und vernünftig sind, nur die alles tun um diese umzusetzen.

    Und glauben die tatsächlich, dass sie auf diese Weise auch nur das kleinste Bisschen ändern können? Es fällt wirklich schwer, zu versuchen sich in diese Gedankenwelt hineinzuversetzen.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Es fällt wirklich schwer, zu versuchen sich in diese Gedankenwelt hineinzuversetzen.

    Ich sehe das als sehr natürlich an. Menschen neigen dazu Dinge erzwingen zu wollen. Wirkt etwas kompliziert, oder langwierig, wünscht man sich einen schnellen Weg. Gäbe es so einen schnellen Weg, könnte man viel Schaden vermeiden. Aber sowas gibt es nicht und wenn doch, ist es mit enormen Nachteilen verbinden, die die Vorteile ausgleichen. Ein Putsch z.B.

  • Bayern führt Lagerpflicht für Flüchtlinge ein (Zusammenfassung)
    Dazu gehören mitunter

    • Flüchtlinge werden einkasierniert


    • Flüchtlinge werden von Helfern (Rechtsanwälte) getrennt
    • Intergration wird verhindert
    • Überfallartige Abschiebungen


    Mich erinnern diese Sachen an die 30er Jahren.


    Ich hab das Gefühl, dass Flüchtlinge in Augen Bayern keine Menschen sind, sondern nur Tiere, die einfach zurückschickt.


    Das ist mehr als rassitisch, das ist menschenverachtend. Leider gibt es Menschen, die freuen sich über solche Sachen, weil sie es als richtig empfinden Menschen aufgrund einer Abstimmung oder Religion so zu behandeln.
    Ich schäme mich für diese Unmenschlichkeit.

  • Schlimm, schlimm, war es schon immer, nicht nur in Bayern. Aber an die 30er erinnert es nicht, denn da wurden Menschen vom Staat in Arbeitslager mit dem Zweck späterer vernichtung geschickt.

  • Schlimm, schlimm, war es schon immer, nicht nur in Bayern. Aber an die 30er erinnert es nicht, denn da wurden Menschen vom Staat in Arbeitslager mit dem Zweck späterer vernichtung geschickt.

    This. Es hilft niemanden etwas andauernd Nazivergleiche zu ziehen. Da besteht schon immer noch ein Riesenunterschied.

  • Bayern verschärft Gefährder-Gesetz
    Dabei enthalten:
    Fußfesseln
    Praktisch unbegrenzte Inhaftnahme, ohne dass der Inhaftierte eine Straftat begangen haben müsste
    Die Polizei darf bereits einschreiten, wenn kein konkreter Verdacht auf eine Straftat vorhanden ist, sondern schon bei einer diffusen "drohenden Gefahr".


    Dass man dann noch so zynisch ist und behauptet, nicht der Staat, sondern Extremisten und Chaoten höhlten den Rechtsstaat aus, ist dann die Kirsche auf diesem deutlichen Schritt in einen Unrechtsstaat. Genau das Gegenteil ist nämlich der Fall: Extremisten können keine Gesetze machen, das tut der Staat. Eine Aushöhlung des Rechtsstaats kann also nur vom Staat ausgehen und das tut sie derzeit in Bayern. Bleibt wohl zu hoffen, dass dieser Unsinn schnellstmöglich von einem Gericht gekippt wird. Keine Ahnung, wie Menschen auf die Idee kommen, Menschen einzusperren, weil sie möglicherweise eine Straftat begehen könnten, sei irgendwie mit dem Rechtsstaat vereinbar.

  • Nennt man dies nicht Vorbeugung? Potenzielle Gefährder stehen eher im Fadenkreuz als Andere. Wenn jemand in einem Umfeld für die Anderen "urkomisch" rüber kommt, sollte man ihn schon im Vorraus von der Polizei prüfen lassen. Bei manchnen Gefärder kann man sie auch vorher schon tarnen lassen.

  • Nennt man dies nicht Vorbeugung?

    Du kannst das Vorbeugung nennen, das ändert nichts daran, dass diese Art der Vorbeugung nicht mit Menschenrechten vereinbar ist.
    Freiheitsentzug ist eine Strafe, selbst wenn man sich dafür hübsche Namen ausdenkt. Und Strafe setzt eine Straftat voraus. Die Planung eines Terroranschlags IST bereits eine Straftat, es ist also nicht notwendig jemanden präventiv zu inhaftieren. Zumal ja die präventive Haft nicht auf Terror beschränkt ist. Vielleicht macht dir ja folgendes Beispiel klar, warum dieses Gesetz eine Gefahr darstellt:
    Der @Edex hat in einem Forum mehrfach ziemlich klar durchblicken lassen, dass er nicht besonders begeistert ist, dass viele Flüchtlinge aufgenommen werden. Daraus leite ich die Gefahr ab, dass er Flüchtlingsheime und Flüchtlinge attackieren könnte. Besser wir nehmen ihn mal vorbeugend in Haft, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt.
    Wenn ich jetzt noch einen Richter finde, der das alle drei Monate freundlich abnickt, wirst du das Gefängnis nicht mehr so schnell verlassen. Obwohl du NICHTS getan hast. Nicht geplant und nicht gegen ein Gesetz verstoßen.
    Kannst du so ein Gesetz befürworten?