Bildungssysteme - und was man alles verbessern könnte...?

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  • Dabei ist diese Elite nur ein leerer Status, der nicht mit Fähigkeit und Persönlichkeit zusammenhängt, sondern mit Familienstammbaum. Wie in guten alten Zeiten, als man adlig geboren wurde, wird man heute "akademisch" geboren.


    Wobei man durchaus betonen muss, dass die Eltern bzw deren Bildung halt auch schon am Interesse der Kinder an Bildung stark beeinflussen kann. Kinder wollen schon recht früh die Welt verstehen lernen. Da macht es dann schon einen gewaltigen Unterschied, ob Mama versucht zu erklären, wie etwas funktioniert oder ob sie dem Kind ein "Lass mich in Ruhe, ich will meine Serie gucken" entgegenraunt (mal etwas übertrieben gesprochen).


    Ich muss zugeben, ich hab auch geglaubt, die Kinder heutzutage wären einfach nur verweichlicht und würden ein bisschen Angst zu Depression und Burnout hochschaukeln. Wenn man genauer hinschaut, handelt es sich oft bereits um ernstzunehmende Probleme, die unter Umständen noch keine Depression oder Burnout sind, aber eben schon deutliche Schritte in die Richtung machen. Da ist es unglaublich gefährlich, wenn man sowas einfach abtut als verweichlicht, nicht belastbar usw. Natürlich müssen Kinder auch belastbar sein, Dauerstress ist allerdings suboptimal und bewirkt, dass die Menschen, mit denen wir es hier nunmal zu tun haben, mit spätestens 50 für den Arbeitsmarkt nicht mehr zu gebrauchen sind. Das kann wohl kaum im Sinne der Arbeitgeber sein. Der sollte fachlich kompetente Arbeitskräfte wollen, die maximale Leistung aufgrund von Können, nicht aufgrund von Druck bringen.


    Zu Montessori: So richtig überzeugen konnte mich das Konzept bisher nicht, trotzdem scheinen Montessori-Schüler Vorteile in Naturwissenschaften gegenüber Schülern "normaler" Schulen zu haben. Klingt also nicht, als wäre das System schlechter als herkömmliche Schulsysteme, vielleicht ist es sogar besser als das derzeitige. Ist auch gar nicht so unwahrscheinlich, da unser Schulsystem bisher ein wirkliches Konzept vermissen lässt. Da wird vieles gemacht, wie es gemacht wird, weil es immer so gemacht wurde, anderes wurde eingeführt, weil Studien sagen, dass das irgendwie gut sein soll. Ohne dass sich groß Gedanken um das große Ganze, quasi ein echtes System Gedanken gemacht wurde.

  • Du trauerst? Rührend =X
    Das ist Humbug. Freunde von mir und auch ich haben Eltern, die weeeit vom akademischen Status entfernt sind und wir boxen uns trotzdem dazu durch. Es hängt viel von der eigenen Persönlichkeit ab. Wo ein Wille, da ein Weg, ne? ;)
    Es mag genügend Leute geben, die immer in ihrer "Schicht" bleiben, aber auf der anderen Seite gibt es Leute, die sich selbst fördern. Man muss sagen, dass es zwei Arten von Eltern gibt. Die Einen, die Bildung für unnötig halten und die andern, die sich wünschen, dass es ihre Kinder besser haben.

  • Du trauerst? Rührend =X
    Das ist Humbug. Freunde von mir und auch ich haben Eltern, die weeeit vom akademischen Status entfernt sind und wir boxen uns trotzdem dazu durch. Es hängt viel von der eigenen Persönlichkeit ab. Wo ein Wille, da ein Weg, ne? ;)
    Es mag genügend Leute geben, die immer in ihrer "Schicht" bleiben, aber auf der anderen Seite gibt es Leute, die sich selbst fördern. Man muss sagen, dass es zwei Arten von Eltern gibt. Die Einen, die Bildung für unnötig halten und die andern, die sich wünschen, dass es ihre Kinder besser haben.


    grundlegend legen eltern den Grundstein für die Art des Kindes. das die Kinder mancher Eltern höhere Bildungsränge erreichen kann auch durch einen starken Einfluss von der Umwelt des Individuums verursachen.
    In diesem Fall hatte die Person einen sehr guten Freundeskreis und eine recht geringe Bindung zur Familia, würde ich mal so behaupten.


    Das macht das Schulsystem nocht komplizierter, da man bei sowas nicht damit rechnen kann, in wiefern das Kind nach den Eltern kommt.

  • Es muss aber auch jede Person selbst wollen und nicht zuletzt ist Intelligenz zu einem großen Teil angeboren.
    Da kann der Freundeskreis noch so gut sein bzw. kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass der Freundeskreis haargenau auf einen selbst zugeschnitten ist und man immer die Freunde bekommt, die einen iwo selbst widerspiegeln und die man oft verdient hat. Zumindest bei langanhaltenden Freundschaften und wenn es nicht so ist, zerbricht die Freundschaft.
    Man ist also zwar nicht der alleinige Schuldige, wenn man in schlechte Gesellschaft gerät, man ist aber auch nie ein heiliges Unschuldslamm und Opfer der Umstände. Generell ist man sehr selten Opfer der Umstände.
    Manche Leute suchen regelrecht nach schlechtem Umgang, wenn auch unterbewusst.

  • Bastet:
    Dir ist wahrscheinlich nicht so viel Fachliteratur zu diesem Thema bekannt. Das Argument des Anstrengens ist tatsächlich Teil des Problems; es stinmmt nur in Einzelfällen und erst ab einem gewissen Alter.
    Wissenschaftlich bewiesen ist, dass bis zum vierten Lebensjahr der Grundstein für deine Schulfähigkeit gelegt wird, wenn die Schule nicht individuell fördert. Und keiner kann ernsthaft behaupten, die 0-4 Jährigen strengen sich nicht genug an^^
    Und die "Vererbung" des Akademischen meint ja genau auch den Umgang der Eltern mit den Kindern. Und mit höherer Bildung wird der eben reflektierter und gezielter. Die meisten Unterschicht-Eltern haben eben nicht die nötige Bildung, um den eigenen Einfluss auf die intelektuelle Entwicklung des Kindes zu verstehen oder zu kennen.
    Klar, ab der Pubertät tun sich auch bei Akademikerkindern oft Bildungsabgründe auf, aber dennoch können diese sich durch ihren frühkindlichen Vorteil um Längen besser wieder einfangen.


    Dass es Einige auch aus nicht-akademischen Haushalten zu höherer Bildung schaffen, liegt an glücklicher Schulsituation oder einem selbstbewussten Eigenengagement. Aber das kann man bei KINDERN nicht verlangen.
    Tatsächlich sind im Jahr 2006 nur 13% der Abiturienten Schüler aus Unterschicht-Haushalten. Dabei ist zu beachten, dass auch Nicht-Akademiker in hohen Positionen oder Quereinsteiger zur Ober- oder oberen Mittelschicht gehören. Unterschicht meint wirklich Haushalte mit geringen beruflichen Ausbildungen/Positionen, Arbeitslosen oder ungelernten Arbeitern. Die Kinder dieser Haushalte werden vom dreigliedrigen Schulsystem benachteiligt und enden (wenn auch hin und wieder leicht besser) wie ihre Eltern.


    Und boxt ihr euch (Bastet und Freunde) dadurch, weil sich niemand darum kümmert, dass ihr richtig schulisch gefördert werdet?
    Das ist ja mein Punkt! Man darf nicht von ungünstig hineingeborenen Kindern verlangen, dass sie sich "kämpfend" ihre Schullaufbahn erringen. Hier geht es um Chancengleichheit! Deine Sätze zeigen mir, dass du diese Chancengleichheit nicht hast. Dafür aber etwas Seltenes und Kostbares, die Weitsicht und die Motivation, für deine Laufbahn hart zu arbeiten. Während es anderen zufällt, natürlich.


    PS: Intelligenz ist ein schwammiger Begriff, den man sich sehr praktisch zurecht drehen kann. "Intelligenz" ist so was von nicht angeboren, dass es kracht. Hierzu gibts ne Menge Literatur. Wissenschaftliche, versteht sich.


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  • Die Kinder dieser Haushalte werden vom dreigliedrigen Schulsystem benachteiligt und enden (wenn auch hin und wieder leicht besser) wie ihre Eltern.
    [...]
    Man darf nicht von ungünstig hineingeborenen Kindern verlangen, dass sie sich "kämpfend" ihre Schullaufbahn erringen. Hier geht es um Chancengleichheit! Deine Sätze zeigen mir, dass du diese Chancengleichheit nicht hast. Dafür aber etwas Seltenes und Kostbares, die Weitsicht und die Motivation, für deine Laufbahn hart zu arbeiten. Während es anderen zufällt, natürlich.


    Sorry, aber gerade von dem kursiven Satz halte ich nicht viel. Wieso darf man von "ungünstig hineingeborenen" nicht verlangen, dass sie sich ihre Schullaufbahn erkämpfen, von gegenteiligen aber schon?
    Mag ja sein, dass die soziale Stellung der Kinder für die Lehrer mit ein Entscheidungskriterium bei der Wahl der weiterführenden Schule ist. In der Schule selber aber dann, wieso sollte da keine Chancengleicheit herrschen? Da wird jeder nach seiner Leistung benotet, egal woher er kommt und da kommt man mit lauter 5en auch nicht weit, auch nicht als Akademikerkind.


    Zumal ja in einigen Bundesländern nicht der Lehrer, sondern die Eltern entscheiden, welche Schule das Kind später mal besucht. "Akademikereltern" werden sich mit Sicherheit viel eher das Gymnasium für's Kind wünschen, weil hat einen ja selber weit gebracht, während sich Eltern aus unteren Schichten davor vielleicht eher scheuen, weil man nicht zwingend Abitur braucht, um Arbeit zu haben. Und selbst wenn letzteres Kind nicht auf's Gymnasium geht, heißt das nicht, dass es deswegen weniger Chancen hat. Wenn es entsprechend gute Leistungen erbringt, steht der weg etwa zum Abitur immer noch offen. Es ist ja nicht so, als wäre mit der Wahl der weiterführenden Schulart oder dem Schulabschluss alles spätere entschieden und alle anderen Türen verschlossen und bloß noch eine offen.
    Der eine hat in Berufsfeld xy seine Stellung mit seinem Abitur erreicht, der andere mit Nicht-Abitur durch Leistung im Beruf & entsprechenden Weiterbildungen.


    Da kann das Kind aus welcher Familie auch immer kommen, am Ende zählt die Leistung, die es erbringt. Und wenn ein Kind sich wünscht mehr zu erreichen, als seine Eltern, weil es es für sich und seine eigene Familie mal besser haben will, dann stehen ihm genauso viele Wege offen, wie jedem anderen auch.


    Problem ist dabei sicher nicht das Schul- und Bildungssystem an sich, sondern die Tatsache, dass es, wie man sieht, noch viele zu viele gibt, die der Meinung sind, dass Bildung & Co. von der Herkunft abhängen.
    Solange das nicht aus den Köpfen derLeute verschwindet, wird sich da herzlich wenig ändern.

  • "Intelligenz" ist so was von nicht angeboren, dass es kracht. Hierzu gibts ne Menge Literatur. Wissenschaftliche, versteht sich.


    Intelligenz ist sogar mit Sicherheit angeboren: Wieso sind denn Menschen intelligenter als andere Lebensformen, wenn Intelligenz nicht angeboren ist? Wie kommt es zu einer Inselbegabung? Wieso sind andere Tiere schlauer als andere? Wie "entstehen" Menschen wie Einstein? Wieso tun sich einige in Mathe leichter als andere, obwohl sie nicht mehr lernen? Natürlich ist das genetisch bedingt und natürlich kann man Intelligenz trainieren, jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Irgendwann ist Schluss, genauso wie beim Muskelaufbau irgendwann Schluss ist. Die Grenze wird von den Genen bestimmt. Um es anders auszudrücken: das Potential ist angeboren.


    In der "Menge Literatur" werden beide Standpunkte vertreten (wobei alle ernstzunehmenden davon ausgehen, dass die Intelligenz zumindest zu einem Teil angeboren ist). Studien mit eineiigen Zwillingen stützen übrigens die Annahme, dass sie angeboren ist. Zu der Annahme kommt man auch, wenn man die kognitiven Fähigkeiten von Mann und Frau vergleicht. Dass ein Mann i.d.R. einen besseren Orientierungssinn bzw. besseres räumliches Vorstellungsvermögen hat, als eine Frau, ist wohl allgemein bekannt.


    Sicher kann man sich darüber streiten, inwieweit man seine Intelligenz tatsächlich trainieren kann und wie sich Umwelteinflüsse auswirken. Aber die Aussage "Intelligenz ist so was von nicht angeboren, dass es kracht" geht viel zu weit.

  • Moment, ich sagte "Chancengleichheit", also weder der eine mehr, noch der andere weniger!
    Jeder soll sich Mühe geben, keine Frage! Das man das dazu sagen muss... Es geht hier um eine ungleiche Ausgangslage, die ein FAKT ist in Deutschland.


    Es tut mir sehr leid, wenn es noch nicht klar geworden ist: Die durch das Bildungssystem bedingte Chancenungleichheit ist Wirklichkeit. Ich habe über zweitausend Seiten wissenschaftliche Fachliteratur zu diesem Thema gelesen. Wenn mir jemand ähnlich zahlreiche Arbeiten oder Artikel vorlegen kann, der diese Ungleichheit wissenschaftlich widerlegt, bitte her damit!


    Dass Menschen glauben, die (soziale) Herkunft habe nichts mit den Bildungschancen zu tun oder in der Schule würde nur nach erbrachter Leistung bewertet, ist ein ernstes Problem.


    Leviator:
    Vergiss nicht, dass ich auch von der Unzuverlässigkeit des Begriffes "Intelligenz" allgemein geredet habe! Dass gewisse neuronale Bedingungen genetisch sind, stimmt ja. Das ist der Teil der Literatur. Aber ohne eine große Unregelmäßigkeit im Gehirn (wo wir bei Sonderfällen wären) ist "Intelligenz" eine Erziehungs- und Trainingssache. Hintergründe zu Texten ist da der Schlüssel. Viele bauen auf "Selbst-erfüllenden-Prophezeiungen" auf. Und Inselbegabungen: Die Leistungen, die viele sofort sagen lässt, dass jemand soooo intelligent ist, kommen von der Umbelegung der neuronalen Kapazität. Deshalb sind viele Inselbegabte auch unfähig, viele alltägliche Dinge zu bewältigen. Gib dein ganzes Leben dem Trainig von IQ-Tests hin und ich garantiere dir eine Zahl von über 130!


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  • Gib dein ganzes Leben dem Trainig von IQ-Tests hin und ich garantiere dir eine Zahl von über 130!


    Ich bestreite ja nicht, dass man Intelligenz trainieren kann. Ich sage nur, die Grenze bzw. das Potential ist angeboren. Oder erzielen alle in gleicher Zeit die gleichen Trainingserfolge? Falls das nicht der Fall sein sollte, wie ließe sich das denn begründen? Was "Intelligenz" genau ist, spielt in dem Zusammenhang keine große Rolle, weil sie auf jeden Fall zumindest eines ist: die Leistungsfähigkeit des Gehirns und die ist - das ist empirisch belegt - zu großen Teilen genetisch bedingt.


    Also ja, möglicherweise schafft jeder, der ein gesundes Gehirn hat, seine "Intelligenz" so zu trainieren, dass er bei einem IQ-Test mit über 130 abschneidet. Aber, und das ist der springende Punkt, die einen bräuchten dafür länger, die anderen würden es schneller schaffen.

  • Und das einige länger als andere brauchen liegt an der jeweiligen Förderung/Erfahrung vom 0-4 Lebensjahr. Ältere haben eben keine Chance mehr, den frühen Nachteil auszugleichen.


    Das ist der neuste Stand der Forschung. Dass sich der alte Glaube an vererbte Intelligenz hält, ist kein Wunder. Wie viel Jahrzehnte wurde das behauptet? Oder sind es Jahrtausende? Diese Ergebnisse erhält man eben, wenn Studienteilnehmer erst nach der wichitgen Phase (0-4) untersucht werden.


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  • Und das einige länger als andere brauchen liegt an der jeweiligen Förderung/Erfahrung vom 0-4 Lebensjahr. Ältere haben eben keine Chance mehr, den frühen Nachteil auszugleichen.


    Das ist der neuste Stand der Forschung. Dass sich der alte Glaube an vererbte Intelligenz hält, ist kein Wunder. Wie viel Jahrzehnte wurde das behauptet? Oder sind es Jahrtausende? Diese Ergebnisse erhält man eben, wenn Studienteilnehmer erst nach der wichitgen Phase (0-4) untersucht werden.


    Das stimmt wirklich nicht. Das Gehirn lernt das ganze Leben lang und dein "neuster Stand" ist sehr überholt.
    Außerdem solltest du 1. deine Quellen vorlegen und 2. haben hier schon einige Leute mit Kindern gearbeitet und fast jeder hat Kinder in seiner Familie.
    Zwei Kinder, beide aus einem sehr gebildeten Elternhaus, welches Wert auf Förderung legt und während man mit Kind Nr. 1 lesen übt, seitdem es 4 Jahre alt ist und das mit 6 noch immer keinen ganzen Satz flüssig lesen kann, lernt es Kind 2 fast aus dem FF. Es tun sich eben manche Kinder schwer, auch solche, die aus gutem Hause kommen. Das ist kein Garant für eine strahlende Zukunft. Das Phänomen der Wohlstandsverwahrung ist auch nicht neu und selbst solche, bei denen die angespannten Mütter meinen, sie müssten bereits im Mutterleib(!) beginnen ihr Kind zu fördern, indem sie Beethoven vorspielen (übertrieben gesagt, gibt aber solche durchaus...), lernen unter Umständen langsamer als andere.
    Es gibt Kinder, die sehen einmal ein Wort und merken sich auf alle Ewigkeit, wie es geschrieben wird. Manch Erwachsener ist dazu nicht fähig, auch wenn er es tausendmal richtig liest - und nein, ich spreche nicht von Menschen, die Legasthenie haben. Die meisten Kinder leiden nicht tatsächlich an Legasthenie, sondern an dieser neuen Modekrankheit, wo jeder Buchstabenverdreher und jedes falsch geschriebene Wort zu einer solchen gemacht wird.


    Zitat von Tayka

    Und boxt ihr euch (Bastet und Freunde) dadurch, weil sich niemand darum kümmert, dass ihr richtig schulisch gefördert werdet?


    Hab ich so nie gesagt. Meine Mutter hat sehrwohl auf meine Bildung geschaut, konnt mir aber bald schon, als ich ins Gym kam, nicht mehr helfen.
    Aber das ist der springende Punkt: Warum versuchen manche Eltern den Kindern beizubringen, dass Bildung nicht wichtig sei, während andere versuchen, dass sie es "besser haben"? Warum nehmen auch Kinder aus gebildeten Familien die Chance nicht an und landen vll. genauso bei Drogen, während andere ihre Eltern als Vorbild sehen? Warum gibt es Gören, die die liebsten Eltern haben, und trotzdem meinen, sie müssten einen auf Rebell machen? Warum gibt es Menschen, die aus dem Kreis der ewigen Arbeiterfamilie ausbrechen, auch wenn sie nie (auch nicht an der Schule) andere Werte vermittelt bekommen haben? Am Ende des Tages entscheidet man noch immer selbst, welche Werte man für sich annehmen möchte und nicht die Umwelt. (Deshalb sagt ich auch vorhin, dass ein Mensch SELTEN (nie stimmt nicht, aber eben selten) Opfer seiner ach so bösen Umwelt ist)


    Und der Sinn des Intelligenztests ist es nicht, die Fragen mit dazugehörigen Antworten auswendig zu lernen. Intelligenz ist zwar wissenschaftlich gesehen kein klar umrissener Begriff, aber wir wissen trotzdem alle, wenn ein intelligenter Mensch vor uns steht und wann jemand vor uns steht, der genau Nüsse kapiert und der mit seinem langsam Fortkommen am Geduldsfaden knabbert. Es geht um die (selbständige!) Verknüpfung von Zusammenhängen, um das Auffassungsvermögen, etc...
    Bildung wird gerne mit Intelligenz verwechselt (und ich möchte nicht sagen, dass Bildung Intelligenz nicht fördert), aber wenn dem so wäre, wären viele Großeltern von uns, von denen viele im Krieg aufgewachsen sind und einfache Arbeiter waren, dumm. Genauso wie alle Leute in irgendwelchen 3.Welt-Dörfern. Wir wissen nicht, ob vielleicht gerade ein afrikanisches Kind ums Überleben kämpft, das - unter anderen Umständen aufgewachsen -, das Zeug dazu hätte ein anerkannter Wissenschaftler, ein Arzt, ein Schriftsteller, ein begnadeter Musiker, whatever zu sein.


    Genauso sind Talente bis zu einem gewissen Grad angeboren. Meine Schwester hat mit mir gezeichnet bzw. hab ich ihr auch zugesehen, seitdem ich ganz klein war. Und diese "Zeichenförderung" hat mir geholfen. Ich hab durchaus durch sie dazugelernt, bis zu einem gewissen Grad lässt sich jede "Begabung" fördern, selbst wenn sie nicht wirklich ausgeprägt ist, ABER ich bekomme nie diese ganz natürliche Strichführung und diese Dynamik in meine Zeichnungen, wie manch anderer, den ich bewundere. Ich brauche für eine Zeichnung, die noch immer mittelmäßig aussieht, drei Stunden samt Colerierung, während wirkliche Talente dies in fünfzehn Minuten hinbekommen. Es ist ja wohl unumstritten, dass JEDER mit etwas Übung und gutem Willen sowie Geduld mehr als Strichmännchen malen kann, selbst mit zwei linken Händen, aber es ist nicht jeder Da Vinci.


    Selbst wenn Leute in etwas vollkommen untalentiert sind, ich glaub schon, dass man eine nicht vorhandene Begabung soweit fördern kann, dass am Ende des Jahres zumindest eine positive Note im Zeugnis steht. "Ich hab kein Talent in Mathe" ist keine Ausrede dafür, dass man eine 5 (oder bei euch in Deutschland eine 6) bekommt. Zumindest nicht für jeden halbwegs durchschnittlich intelligenten Menschen. Man verlangt auch selten wirklich ein Vorzugszeugnis. Die meisten Leute haben Problemfächer, in denen es einfach ausreicht am Ende des Jahres positiv zu sein. Solange man ein oder zwei Problemfächer hat und keine 5, ist die Welt eig. in Ordnung.
    Jemand, der halt mal gelernt hat, wie er Formeln einsetzt und sich damit arrangieren musste, ist trotzdem nicht vergleichbar mit einer Person, die das Ergebnis vor sich sieht. Und DAS kannst du niemanden lernen. Sicher muss auch Interesse vorhanden sein. Es muss auch Förderung vorhanden sein, aber alles was über das einfache Einsetzen und Auswendiglernen von mathematischen Formeln hinausgeht, muss aus dem Menschen selbst kommen.
    Es gibt sie selten, aber trotzdem gibt es Kinder, die sich mit 3 hinsetzen und nach kurzer Zeit besser Klavier spielen, als Leute, die seit Jahren in 'nen Klavierunterricht latschen und einfach nur eine Tastenkombination drücken.
    Ich sehe dafür geometrische Formen vor mir und habe noch nie chemische Formeln auswendig gelernt, weil ich die Struktur vor mir sehe, während andere die Stammendungen eines Verbs in einer Fremdsprache ohne groß nachdenken zu müssen, aber auch ohne stundenlang geübt zu haben, es richtig machen. Ich dachte schon immer: "Lern ich den Scheiß halt auswendig..."
    Aber da komm ich zu einem ganz wichtigen Punkt: Jeder muss sich selbst fördern bzw. jeder muss selbst WOLLEN. Das Kind aus der reichen Botschafterfamilie genauso wie das Kind eines Bauarbeiters. Ich kenne durchaus eine verwöhnte reiche Enkelin irgendeines Politikers, die die einfachsten Dinge nicht verstehen wollte und trotzdem immer durchkam. Eigene Leistung war aber nicht dabei.

  • Jetzt muss ich wohl meine Literatur zusammensuchen, ich bin die Tage nicht so oft in der Uni-Bib und auswendig kenn ich die ganzen Namen jetzt nicht... Auch wenn ich mich etwas wundere, dass mir niemand Quellen zeigt, ich aber anscheinend unbedingt welche zeigen muss^^ Ein Pädagogik-Studium ist anscheinend ein schwierigerer Ausgangspunkt als ein Schüler (gewesen) zu sein. (hihi, passt sogar doppeldeutig)


    Ich möchte aber einmal sagen, dass ich hier ganz unpersönlich sein will und mich entschuldige, sollte sich jemand persönlich angegriffen fühlen!


    Außerdem geht es mir um einen Systemfehler, der ja persönliche Fehler nicht ausschließt. Ich würde nie sagen, jeder aus einer höheren Schicht ist besser was die Bildung betrifft oder umgekehrt. Man findet tausend verschiedene Einzelfälle, die ganz anders sein können, als man es gedacht hätte - doch die soziale Chancenungleichheit in der Bildung ist ein belegtes Problem, mit dem sich sogar die NATO befasst hat (es wär schön, wenn ihr den Bericht an die NATO selbst suchen könnt, aber ich werd ihn später auch in die Liste aufnehmen).


    Klar, rein theoretisch und rechtlich hat jeder Schüler die gleiche Bildungs- und Ausbildungschance. Die Zahlen sagen aber etwas anderes. Rein theoretisch und rechtlich muss aber auch jeder Lehrer fair und objektiv lehren und bewerten. Und da sagen viele der Schülerberichte etwas anderes.


    Ich glaube einigen können wir uns darauf, dass es irgendwie unfair zugeht :D


    PS an Bastet: Natürlich lernt man ein Leben lang! Der Bildungserfolg (vor allem im deutschen Schulsystem) hängt aber maßgeblich mit der Frühförderung zusammen. Und die Motorik ist nochmal ein anderes Thema^^


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  • Um mal eine andere Richtung einzulenken,


    Sport in der Schule und die Bewertung.


    Seit der Grundschule ist Sport an den Schulen ein Pflichtfach, dieses Fach ist bei der Berechnung des Durchschnitts meistens (Nicht an und in allen Schulformen) ein gültiger Faktor.


    Nun erstmal zum Hintergrund, der Körper ist unser Werkzeug und würden wir uns nicht regelmäßig mal bewegen oder sportlich betätigen (Jetzt mal im weitesten Sinne, nicht gleich 4 mal die Woche zum Fussballtraining aber vielleicht ab und an ein Spaziergang) würde dieses Werkzeug schnell vergehen. Herzinfakt in jungen Jahren ist sicher nichts, dass man gerne sehen würde, nur weil der Körper keine Kraft hat, um selbigen am Leben zu erhalten.


    Sport, pardon, Bewegung ist wichtig!


    Somit ist es sicher nicht verkehrt auf spielender Basis den Kindern diesen zugänglich zu machen und dann später weiter auszuprägen (von anfänglichen Fangen spielen in der Grundschule hin zum Fussball / Volleyball etc.) aber ist dabei eine Benotung sinnvoll?


    Wenn jemand bereits übergewichtig oder extrem klein war und diese Gene eben nicht mal eben abtrainieren kann, ist es dann sinnvoll grade diese Leute zu bestrafen? Mit 1 meter 58cm kann man eben im Hochsprung nicht die nötigen höhen erreichen um eine 1 zu bekommen, genauso wie man übergewichtigt vielleicht nicht die 30 Runden in 6min Dauerlauf schafft und ebenso kann man jemanden, der Fussball einfach nicht KANN bzw. keine interesse an diesem Sport pflegt nicht danach bewerten, dass er hier nicht "gut" war.


    Ich finde man sollte Sport nicht als Leistung verwerten, sondern den Spaß an der Bewegung zu fördern. Das man später als Wahlkurs eine gewisse Sportart wählen kann, bei interesse später etwas mit Sport verbundenes zu machen kann ja gerne eine Leistungsabnahme erfolgen, aber sollen Kinder und Jugendliche für Gegebenheiten, für die sie nichts können bestraft werden?


    Klein Karl mag zwar extrem korpulent sein, doch trotzdem hat er keine 5 auf einem Zeugnis verdient, dass später mal durch die Hände eines Arbeitgebers geht. Wie gesagt, oft ist die Korpulenz eher genetisch bedingt, und nicht durch übermäßigen Verzehr von Nahrung. Soll man diesen Jungen (natürlich fiktiv ausgedacht das kleine Karlchen) nun dafür bestrafen?


    Sport ist noch nie ausgeglichen gewesen, es gab immer die schnellen Läufer, die eher ungeschickten "in der Ecke steher", die die nur bei einer bestimmten Sportart gut waren aber auch die, die überall gut waren.


    Meiner Meinung nach müsste man den Sport nicht bewerten, weil man es eben nicht gleichberechtigt machen kann, es gibt immer Leute die kleiner, dicker, dünner, stärker, schwächer, schneller, ausdauernder etc sind, da kann man wie ich finde also nicht einfach sagen" Hier ist eine Zeit X vorgeschrieben, wenn du die nicht schaffst dann bist du schlecht und kriegst eben nur eine 4".


    Sport sollte mit Spaß an der Bewegung vermittelt werden und nicht als Demütigung derrer, die sowieso schon körperlich nicht dem "durchschnitt" entsprechen. (Nicht abwertend gemeint, sondern das ist ja die versteckte Aussage die hinter der Bewertung steckt.


    Wie oben schon gesagt, es geht NICHT darum, Sport abzuschaffen, die Bewegung ist sehr wichtig. Es geht nur darum sich zu überlegen, ob man ALLE Individuen in einen Topf schmeißen darf und diese dann Bewertet. Nur weil einer nicht schnell laufen kann, ist er nicht "schlechter" als jemand, der die vorgegebene Zeit schafft.


    Mein Fazit


    Wenn man Sport bewerten möchte, dann freiwillig und nicht maßgebend. Wenn man seine damaligen Schulfreunde fragt, bleibt es nicht aus oft genug zu hören "Ja Sport habe ich damals geschwänzt" oder von den Damen "Ja ich hab mir immer eine Entschudligung geschrieben, dass ich meine Tage hatte".


    Und das haben diese Personen nicht gemacht weil sie nicht Lust gehabt hätten, sondern weil sie davon ausgehen, nicht so gut zu sein wie Andere. Das man Wissen bewertet, dass ist eine Sache. Ich kann mir Wissen aneignen und entsprechend kann geprüft werden, ob ich dieses Wissen auch soweit verstanden habe, es wiederzugeben. Im Sport kann man zu einem langsamen Läufer nicht sagen "Tja dann übe halt und lauf schneller", man kann die Ausdauer trainieren, man kann aber kurze Beine oder genetische Korpulenz nicht "trainieren" und ist damit nicht nur schon Gesellschaftlich verurteil (In unseren heutigen Schönheitsgesellschaft sind korpulente Menschen meist nur ein Spottobjekt), sondern sie werden auch noch dazu getrieben etwas zu machen, was sie einfach nicht können.


    Ein 1 meter kleiner Jungspund wird nicht so hoch springen wie ein 1,90m großer Kerl (absichtlich übertrieben dargestellt zur Verdeutlichung).


    Sport ist ein Geschenk für die eigene Gesundheit und den Körper und ich finde man sollte daraus nicht auf Noten basiertes Zwangfach machen, dass durch Festsetzung von Zeiten z.B. beim Laufen für jeden gleich gewichtet wird obwohl jeder völlig unterschiedlich ist.


  • Hier unterscheidet sich die Benotung sehr stark bei verschiedenen Lehrern. Ich hatte nie einen Lehrer der rein nach den Ergebnissen benotet hat. Für einen war es rein die Anwesenheit in Kombination mit einem Punktesystem (Start mit 10P, anwesend ohne Turnsachen -0,5P, unentschuldigt abwesend -1P, je nach Punkten gibts dann Noten. Wer 0P erreicht hat muss eine Feststellungsprüfung machen).
    Dann hatte ich einen Lehrer der mMn die beste Benotung für Turnen hatte. Solange mans probiert passts. Es ging nicht darum wie gut man war, sondern ob man es versucht und sein (dem Anschein nach) Bestes gibt. Dazu gehörte auch sportliches Verhalten (Teamplay, Sicherung bei Reck/etc., Fairplay bei Ballspielen).



    Ich hab mich zwar immer gefragt wofür man überhaupt Noten braucht für Turnen/Leibesübungen/Bewegung&Sport/oder wies auch sonst gerade genannt wird. Im letzten Jahr hab ichs dann erfahren: Weil sonst niemand mehr kommt wenn einem keine schlechte Note in Sport den Durchschnitt versaun würde.
    Das System mit den verschiedenen Sportarten wäre zwar so von der Idee her nicht schlecht, weils einfach Leute gibt die manche Sachen überhaupt nicht können. Aber es wäre so gut wie unmöglich zu realisiern. Man bräuchte mehr Lehrer für die verschiedenen Sportarten. Ein Lehrer wird 5 Gruppen zu je zwei Schülern nicht beobachten können. Man könnte natürlich auch alle die die gleiche Sportart gewählt haben zusammenwürfeln, was aber heißen würde, dass entweder eine Klasse zerissen wird, was v.a. bei Tests eher weniger gut ist wenn manche am Tag davor Turnen haben und andere nicht; oder man müsste Turnstunden auf die gleiche Zeit zusammenlegen, damit die Gruppen alle gleichzeitig Turnen können. Wer aber schonmal in einen durchschnittlichen Turnsaal geschaut hat weiß, dass da ein 5gg5-Fußballspiel schon eng werden kann, wie erst wenn mehrere Klassen gleichzeitig verschiedene Sportarten haben?
    Gutes Konzept, aber kaum bis garnicht machbar, solange nicht schulfremde Vereine auch involviert werden würden (damit halt 5 aus Klasse 3a und 2 aus der Klasse 4b am Nachmittag statt Turnen zum Fußballverein XY gehn). Es ist zwar manchmal möglich den Turnunterricht durch Training mit Vereinen zu ersetzen, aber nicht überall und nicht immer.
    Der kleine Karl mag zwar nicht der beste im Laufen sein, aber wird andere Sachen gut können. Der kleine Hoktar war auch nie der Beste im Laufen, dafür beim Weitsprung, Hochsprung und Kugelstoßen ganz vorn, weil Größe und Stärke von Vorteil sind und Übergewicht nicht unbedingt ein Hindernis ist. Deshalb sollte der Unterricht ausgewogen sein und eben nicht nur immer dasselbe. Auch immer nur spielen ist falsch, ein paar Aufgaben wie Sprint, Staffellauf, Stiegenlauf, Kugelstoßen und Geräteturnen gehören auch dazu.



    Leute die Sport einfach immer geschwänzt haben kenn ich auch, genauso wie die Mächen die jede Woche mal schnell die Tage hatten. Find ich einfach nur falsch. Vor allem später fand ich Sport auch unnötig und kraft- sowie zeitraubend, aber trotzdem mussten wir es (meistens) über uns ergehn lassen. Die tägliche Turnstunde wie sie manche fordern würde zu mehr geschwänzten Stunden, mehr Magenverstimmungen und mehr Regelkrämpfen führen. Sonst garnichts. Jeder der eine tägliche Turnstunde fordert sollte sich überlegen ob er in seinen derzeitigen Beruf noch eine Stunde Sport reinbringen könnte ohne dass sonst irgendwas zu kurz kommt.

  • Ich hab mich zwar immer gefragt wofür man überhaupt Noten braucht für Turnen/Leibesübungen/Bewegung&Sport/oder wies auch sonst gerade genannt wird. Im letzten Jahr hab ichs dann erfahren: Weil sonst niemand mehr kommt wenn einem keine schlechte Note in Sport den Durchschnitt versaun würde.


    Das ist vollkommen richtig, aber das liegt ja auch schon daran, dass die Motivation einfach schon seit Anfang an nicht aufgebaut wird. Ein unsportlicher Jungspund wird allerdings ob mit, oder ohne Benotung versuchen, soviel Unterricht zu versäumen wie nur möglich. Wenn er aber wenigstens Spaß daran hätte, mit dem Wissen ich tue das nicht für meine Note, nicht weil ich es MUSS aber ich tue es für mich und meine Gesundheit, dann wäre das vielleicht ein schwerer Weg, aber ein im Allgemeinen besserer.


    Es gibt viele unterschiedliche Lehrer,


    Hier unterscheidet sich die Benotung sehr stark bei verschiedenen Lehrern. Ich hatte nie einen Lehrer der rein nach den Ergebnissen benotet hat. Für einen war es rein die Anwesenheit in Kombination mit einem Punktesystem (Start mit 10P, anwesend ohne Turnsachen -0,5P, unentschuldigt abwesend -1P, je nach Punkten gibts dann Noten. Wer 0P erreicht hat muss eine Feststellungsprüfung machen).
    Dann hatte ich einen Lehrer der mMn die beste Benotung für Turnen hatte. Solange mans probiert passts. Es ging nicht darum wie gut man war, sondern ob man es versucht und sein (dem Anschein nach) Bestes gibt. Dazu gehörte auch sportliches Verhalten (Teamplay, Sicherung bei Reck/etc., Fairplay bei Ballspielen).


    Ich hatte in meinem Leben (In dem normalen Schulverlauf sowie aber auch beim Abitur und in der Berufsschule) auch viele verschiedene Lehrer im Sport.


    Es gab welche, die haben (darauf bezieht sich auch mein Beispiel) eine Liste gehabt, vom Sportverbund XY Unbekannt - irgendwie haben diese Lehrer schon begründet, dass diese Liste die Bibel des Sports ist und haben sich danach gerichtet. Es gab dort dann verschiedene Sporteinheiten (Sprint, Dauerlauf, Ausdauerlauf, Hochsprung, Weitwurf uvm. und eine Aufteilung nach Geschlecht. Die Mädchen hatten dann immer etwas angepasste Werte dort drinnen. Und da stand dann 1 zu 1 drinnen - Sprint 100 Meter - 11 Sekunden = 1, 12 Sek = 2, 13 Sek = 3, 13,5 = 4 14Sek = 5 15+Sek = 6. So ungefähr die Werte sind natürlich jetzt ausgedacht da mir diese nicht mehr einfallen wollen. Auf jedenfall gab es dann nur die Berufung auf diese Liste und entweder du warst sportlich gut, oder eben nicht.


    In dem Jahr habe ich im Zeugnis eine 4- gehabt im Sport, weil ich zwar im Laufen und im Hochsprung gut war, aber ich habe mich beim Kugelstoßen nicht sonderlich geschickt angestellt und beim Hammerwurf (Also man schleudert dann ja keinen wirklichen Hammer sondern diesen Gummiball an ner Schnurr) habe ich mich beim Drehen nie wirklich orientiert sodass ich oft außerhalb des Feldes geschwungen habe.


    Das darauffolgende Jahr hatte ich einen Sportlehrer wie du ihn beschreibst, der nach Fair Play und Bemühung benotet, da hatte ich dann eine 1 im im Zeugnis... was ja auch schon zeigt das die Benotung sehr willkürlich ist.


    Ich hatte aber auch schon einen Sportlehrer, der hat Arbeiten geschrieben und diese dann eben benotet, neben dem Sport in der Schule musste man für die Arbeit dann über die Sportart informiert sein, wo wurde sie erfunden, welche angewandelten Formen gibt es usw. wobei hier die Note also wieder eher vom "Sport" abgeht und eher die Kategorie Wissen betrifft.


    ---


    Im letzten Jahr hatten wir im Abitur dann einen Lehrer der hat mit uns ein Experiment gemacht, er hat uns erklärt wie wichtig Bewegung für uns ist, wir haben mit ihm zusammen über Ernährung gesprochen und er hat gesagt:" Ihr macht das für Euch, ich gebe euch keine Noten, am Ende des Schuljahres gebt ihr euch eure Noten selber. Ihr müsst auch nicht anwesend sein, wenn ihr nicht wollt, dann ist das eure Entscheidung"


    Im ersten Moment geht einen dann durch den Kopf "Wuhuuu ich muss also nicht zum Sport erscheinen"... Die ersten 2 Stunden haben wir im Klassenraum Sport gehabt und dort wie gesagt über Ernährung gesprochen und darüber, dass wir uns selber bewerten etc.


    Die kommende Woche war es dann ziemlich ertaunlich, tatsächlich sind ALLE im Sportunterricht erschienen, wir hatten das Glück an der Schule eine große Sporthalle zu haben die sich in 3 Bereiche aufteilen ließ, wir haben dann gemeinsam besprochen was wir gerne machen wollen, die einen konten Fussball spielen, die anderen Federball, und im letzten Stück der Halle wurde Brennball gespielt (Die Halle wurde durch Raumteiler von der Decke also richtig in seperate Felder geteilt).


    In dieser Zeit hatten alle viel Spaß und es wurde sich auf Sport sogar gefreut. Ob klein groß dick doof schnell oder lahm alle haben mitgemacht, wenn eine Arbeit am nächsten Tag geschrieben wurde, haben manche den Unterricht vorzeitig verlassen, um dann noch etwas mehr Zeit zu haben sich nochmal den Stoff der Arbeit im Kopf zusammen zu rufen aber allgemein war das Ergebnis sehr positiv.


    Natürlich muss man realistisch bleiben, natürlich gab es hier auch Wochen in denen dann einige nicht erschienen sind, aber es war weiß Gott nicht so, dass da nur noch 3-4 Schüler am Unterricht teilgenommen haben.


    Bei der Benotung haben die meisten sich selbst mit einer 2 oder 2- eingetragen, keine mochte sich wirklich die 1 geben. So hat das ganze aber sehr gut funktioniert. Natürlich auch hier, kann man das jetzt nicht 1 zu 1 auf alle Schulen und Lehrer übertragen und das System ist sicher auch nicht umsetzbar, da es sicher auch Klassen geben würde, die deutlich anders diesen "Frei Unterricht" handhaben würden.


    Man hat aber gesehen, dass man so das Ziel "Bewegung" zu vermitteln eher erreicht, wenn man das ganze nicht in einen engen Rahmen steckt und sagt "Fussball, Kampfsport, Fittness - das sind die Wahlkurse du MUSST einen davon machen."


    So kann man die Fussballer rumbolzen lassen, die unsportlichen können sich bei kleineren Spielen wie Völlkerball oder Brennball bewegen und die Damen können Federball spielen.


    Die Idee, den Sportunterricht MIT und nicht nur FÜR Schüler zu kreieren, ist denkbar eine positive Sache und grade auch durch etwas Vielfalt steigt das Interesse der Schüler von ganz alleine, wenn sie wissen "Cool nachher können wir wieder Tischtennis oder Badminton spielen" anstatt zu sagen "Boah nee heute wieder Dauerlauf und Hochsprung... danke da schwänz ich lieber".


    Es ist sicherlich nicht einfach umzusetzen, aber kleine Schritte in diese Richtung könnte man sicherlich machen.


    In meiner Schulzeit habe ich alle möglichen Noten gehabt, was ja auch zeigt das diese "Bewertung" nicht wirklich aussagekräftig ist. Ich habe mich privat mal davon ab mit Freunden Inliner zu fahren oder mal draußen mit dem Fahrrad einfach etwas rumgegurkt zu sein nie großartig sportlich betätigt, kein Verein, keine Sportart... also ganz durchschnittlich und ich hatte mal eine 1 im Sport, mal eine 4, mal eine 3+, mal eine 2, dann wieder eine 3, dann wieder eine 1 usw. je nach Zeugnis würde man mich ganz unterschiedlich einschätzen, im einen Zeugnis spigelt sich der sportliche Fussballer mit 4 mal die Woche Training wieder, im nächsten Zeugnis stellt man sich dank der 4 ein pummeligen Couchpotato vor.


    Aussagekraft hat die Benotung nicht, dazu kommt noch das bereits wie gesagt einige Menschen eben rein körperlich im Nachteil sind und aufgrund dessen einfach schon nicht im Bereich 1-2 stehen würden.


    Wenn man dann die Schüler mit 17 Jahren anschaut die dann vielleicht auch noch 3 mal die Woche ins Fitnessstudio gehen und da pumpen, da kann man dann nicht mithalten wenn die beim Medizinballweitwurf den Ball nur so an die andere Seite der Halle schmettern während normale Schüler den Ball mit Mühe zur Mitte der Halle befördern.



    Weil sonst niemand mehr kommt wenn einem keine schlechte Note in Sport den Durchschnitt versaun würde.


    Man muss hier auch noch unterscheiden, Bewertung und Fehlzeiten. Spätestens im Abitur gilt dann ja eine bestimmte Vorschrift, hat man einen gewissen Prozentsatz an Anwesenheit nicht erreicht ist man durchgefallen in dem Fach und mit einem durchgefallenen Fach besteht man das Abitur nicht.


    Wer also immer schwänzt wird dann hiermit später bestraft. Aber wer nur schwänzt, weil er sowieso sportlich nicht sehr begeistert ist und deshalb sowieso eine 4 oder 5 bekommen würde, dem ist das dann auch egal der sagt sich "Wozu noch 2 Stunden im Sport rumquälen, wenn ich sowieso nur eine 5 kriege, dann kann ich auch gleich gehen"


    Ohne die Benotung wäre das dann kein Grund mehr, natürlich ist das alles so nicht ganz rund, ich bin da auch kein guter Politiker der einen perfekten Rahmen dafür aufstellen könnte, aber ich vermute, wenn ich weiß ich kriege keine Note bzw. kriege eine Bewertung meinen Stärken entsprechend, der würde sich nicht so leicht die Fehlzeiten ins Zeugnis reindrücken lassen. Wer aber weiß, es ist egal ob ich nun hingehe und nur eine 5 bekomme oder ob ich gleich fern bleibe.


    Es ist mir bewusst, dass es auch Leute geben wird die das ganze mit anderen Argumenten negativieren und sagen "Hey wenn ich in Sport eh keine Note bekomme, dann kann ich auch gleich schwänzen und mit der Zeit etwas besseres anfangen." aber wie gesagt es geht in erster Linie darum, die Leistungsbeurteilung zu entfernen.


    Das Fehlzeiten bestraft werden ist völlig legitim, dass ein korpulenter Junge oder Mädchen aber dafür kritisiert und schlecht bewertet wird, dass er oder sie einfach keine schnelle Sprinterin oder Sprinter ist oder eben ein eher etwas schwächlicherer Mensch nicht soweit kugelstoßen kann wie ein 2 Meter Muskelprotz ist einfach ein Gesellschaftlicher Nullpunkt.


    Wenn jemand Dick ist, dann ist er das. Wenn jemand so langsam ist das er für 100 Meter 2 Minuten braucht, dann ist er langsam. Aber dann sollte man in der Schule nicht quasi noch nach dem Motto "Na los Moppel lauf halt mal ein Stück" die Leute vorführen und dann auch noch der Gesellschaft im Zeugnis zeigen, hier schaut mal der ist Dick der kann sich nicht bewegen und kriegt ne 5 der frühstückt bestimmt Schokokuchen und ist die ganze Zeit über nur am Essen.


    In meinem Freudeskreis befindet sich jemand der isst deutlich weniger als ich oder auch als andere Bekannte, aber er ist übergewichtig, genetisch bedingt seit Kinderjahren. Natürlich war er im Sport nie sonderlich gut, sein Körper ist nicht dafür gemacht, dass er ein Spitzensportler wird bzw. ein schneller Läufer etc.


    Solange es solche Bewertungen gibt (mal die glücklicheren Fälle außenvor in denen wirklich Anwesenheit und Teamplay zählt), werden solche Menschen jetzt mal übertrieben gesagt als "weniger Wert" abgestempelt. Dem eigentlichen Sinn die Bewegung zu fördern dient dies nicht.


    Und es gibt dann natürlich auch noch solche Lehrer, die es dann auch noch darauf anlegen, diese unsportlichen "Blindgänger" vorzuführen.


    Dann heißt es mal schnell "Na los Karlchen, jetzt mach doch mal ein Salto" und Karlchen darf sich vor den Augen der ganzen Klasse zum Gespött machen, weil er das mit seinen 100 Kilo einfach nicht kann.


    Gleichberechtigung? Fehlanzeige!


    Es sind viele Probleme zu lösen um ein besseres System zu erschaffen, aber meiner Meinung nach ist es notwendig, da wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, nichts so häufig geschwänzt wird wie Sport.

  • Da habt ihr mal recht! Darüber hab ich noch gar nicht so sehr nachgedacht...


    Sport ist wichtig, wird aber in der Schule oftmals verkorkst. Los, Kinder, egal, wie ihr so ausgerüstet seid, macht mal Olympia hier! Das ist kontraproduktiv.
    Sport ohne Noten, da bin ich dafür! So kann man sich bewegen, ohne Druck oder Frustration zu erleben. Und wer dann zu oft schwänzt, fällt halt durch.


    Leviator: Mein Kommentar richtete sich eher an Bastet. Die Literaturliste such ich grad zusammen, hab die Stelle jetzt aber noch nicht gefunden. Es sind über 20 Bücher... ganz schön viel Arbeit^^


    Mein Freundescode: 4484 - 8099 - 8501 (Bitte eine PN mit eurem FC bevor ihr mich addet)

    Typ Käfer: Wadribie, Volbeat, Omot


    Mein erstes Team in X: - Swaroness - Durengard - Fennexis - Xerneas - Chevrumm - Amagarga -

  • Ich finde diese Sportdiskussion etwas hinfällig. Letztlich kann man nur schwer überzeugen, immerhin spielen bei jedem die Erfahrungen mit, was ja gut so ist, aber man kann weder den Sportunterricht als solches auf ganz Deutschland ausweiten, noch Einzelschicksale stark berücksichtigen. Eigentlich geht es ja darum, beim Sportunterricht zu motivieren und, wenn man sowieso im Verein ist, zu belohnen (meistens...). Das Problem ist nicht die Idee dahinter sondern die schlechte Ausführung mancher Sportlehrer. Meiner z.B. beleidigt einfach Leute, die schlecht sind oô Mich trifft das zwar nicht, aber er hat bereits den Zorn einiger Leute auf sich gezogen. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht beschweren darf, man soll nicht schmollen, weil man Sport nicht kann, sondern sich darum bemühen, dass die Bedingungen besser werden.

  • noch Einzelschicksale stark berücksichtigen


    Naja es geht ja nicht direkt um Einzelschicksale ich meine, nehm eine durchschnittliche Klasse, es gibt immer die Sportlichen (Diese machen meistens privat Sport in Form eines Vereins), dann gibt es die "Normalos" (Die spielen auch mal ab und zu vielleicht Fussball draußen mit den Freunden aber nicht um zu gewinnen sondern nur just 4 fun, oder fahren Fahhrad oder Skaten mal etc. eben auf unregelmäßiger Basis) und dann gibt es da noch die Unsportlichen (Muss jetzt nicht mit Übergewicht zutun haben gibt genauso die die nicht viel Ausdauer haben und nach dem Aufwärmen schon am liebsten auf der Bank sitzen bleiben oder die die einfach vollkommen uninteressiert daran sind und dann beim Laufen z.B. neben einen Freund/ einer Freundin hergehen und sich mit ihm/ihr unterhalten.


    Von "Einzelschicksalen" würde ich nicht sprechen, außer ich habe jetzt den Zusammenhang nicht verstanden. Es geht hier einfach um die Ungerechtigkeit durch körperliche Differenzen und das kann viele Formen annehmen. Jeder Mensch ist anders, wieso soll also jemand der nicht in einer Minute 500 Meter läuft "schlechter" sein, als jemand der das vielleicht sogar in 50 Sekunden schafft?


    Wie die körperliche Differenz aussieht ist dabei nicht relevant, nur das sie da ist macht eine faire Benotung eben kaputt.


    Ich kann einen (Beispiel oben schon benutzt) kleinen 1 Meter Menschen nicht mit einem 2 Meter Menschen vergleichen, wenn beide Hochsprung als Disziplin zu bewältigen haben. Aufgrund der Körpergröße ist es einfach schon schwierig mit so einer Differenz die gewünschte Höhe für eine 1 zu erreichen, der 2 Meter Mensch dagegen hat ja schon so lange Beine das es für ihn kaum ein Problem darstellt. Aber dennoch werden beide bewertet.


    Ich weiß das ist übertrieben das dient auch nur zum Verständnis, wenn ein dürrer, recht schwächlicher Junge gegen einen SumoRinger einen Ringkampf machen müsste, dann wäre klar wer diesen Kampf verliert, und nach dem Schulsystem wäre es trotzdem so das die Bewertung dann wäre Sumo = gute Note, der dürre Jungspund = schlechte Note.


    Wie gesagt das sind nur extreme Beispiele um die Ungerechtigkeit zu veranschaulichen.


    Es geht ja auch nicht darum, den Sport auf der ganzen Welt so zu organisieren, dass es immer nur Kurse mit körperlich ähnlichen Menschen gibt. Es geht ja nur darum, die Benotung aus dem Unterricht zu entfernen, denn die Noten in den Wissensfächern spiegeln dein Wissen das du dir angeeignet hast wieder, im Sport kannst du aber längere Beine oder 40cm mehr Größe nicht aneignen...


    Das Problem ist nicht die Idee dahinter sondern die schlechte Ausführung mancher Sportlehrer. Meiner z.B. beleidigt einfach Leute, die schlecht sind oô Mich trifft das zwar nicht, aber er hat bereits den Zorn einiger Leute auf sich gezogen. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht beschweren darf, man soll nicht schmollen, weil man Sport nicht kann, sondern sich darum bemühen, dass die Bedingungen besser werden.


    Ja, dass kenn ich auch, allerdings ist das ein generelles Problem und nicht nur ein auf Sport zugeschnittenes Problem. Ich kenne auch Englischlehrer z.B. die einen dann sagen, wenn im Referat z.B. beim freien Sprechen Fehler gemacht werden, dass man ja voll schlecht ist und das man faul ist und man kriegt dann vorgeworfen das man nichts für den Unterricht machen würde und und und.


    Also solche Lehrer gibt es nicht nur im Sport. Aber in Wissensfächern, hat jeder die gleichen Chancen sich auf ein Thema vorzubereiten und dieses zu lernen.


    Im Sport wird aber ein übergewichtiger Schüler NIE schneller / weiter laufen/sprinten als einer von den körperlich sportlichen Schülern. Da kann der sowie "lernen" bzw. trainieren wie er will.


    Dies ist eine Frechheit weil es in unserer Gesellschaft dazu führt, dass diese Leute ausgegrenzt werden und man mit dem Finger auf sie zeigt ala "Guck mal die Dicke kriegt das nie hin, über den Kasten zu springen" etc. Anstatt ein Miteinander und vor allem das Fair Play und Team Play zu bewerten wird oft nur die Leistung bewertet, irgendeine Zeit, eine Weite oder Höhe oder einfach ob eine Disziplin einfach erfolgreich war oder nicht (Flugrolle, Baren, Salto usw.)


    Es geht hier auch nicht um Schönheit - das spielt keine Rolle sondern es geht um etwas, dass man nicht beeinflussen kann, du kannst schließlich bei der Geburt keinen Zettel einreichen mit Wünschen nach langen Beinen und SixPack. Das ist so als würde man jemanden beim Weitwurf bewerten, 20 Meter muss man mindestens schaffen... jetzt hat einer der Schüler aber keine Arme (Geburtsfehler) und kann deshalb den Ball kaum 3-4 Meter weit schleudern. Trotzdem wird er nach Regelschema XYZ mit allen anderen bewertet und kriegt eine 6.


    Ja ich weiß, das würde so nie stattfinden es ist eben wieder nur eine Übertreibung gewesen, die nochmal klar machen soll worum es geht, Wissensdefizite kann man durch lernen meistens beseitigen, also wenn ich merke ich kann in Mathematik immernoch nicht ausrechnen, wie sich ein Bakterienstamm in den nächsten 3 Jahren entwickelt, dann kann ich per Nachhilfe oder durch alleiniges Lernen dieses Thema erlernen und werde zumindest besser.


    Aber wenn du mit einer geringen Körpergröße oder mit einer korpulenten Figur durch deine GENE gesegnet wurdest, dann kann du nicht zur "Nachhilfe" gehen um im Sport besser zu werden - du bist einfach benachteiligt und kannst daran nichts ändern (Klar ich gehe vor dem Sport einfach zum Chirugen der kann mir ja die Beine länger opperieren oder Gewebe entfernen ;) )


    Ich drehe mich hier ziemlich auf der Stelle weil die Argumente eben die gleichen bleiben, man muss nur verstehen, dass Sport nicht das Problem ist, sondern das es benotet wird und das nicht auf freiwilliger Basis sondern als Leistungsnachweis.


    Das ist alles noch aus der Kriegszeit in der die gute Sportnote wichtig war, um Soldaten zu erkennen.


    Heutzutage muss man einfach Körper und Geist unterscheiden und nicht an solche Gegebenheiten festhalten.


    Was ist Sport eigentlich? Aus dem Brockhaus entnimmt man folgende Definition:


    "Sport (engl.) Sammelbezeichnung für die an spielerischer Selbstentfaltung (→Spiel) und am Leistungsstreben orientierten Formen menschlicher Betätigung, die der körperlichen und geistigen Beweglichkeit dienen, bes. auf dem Gebiet der Leibesübungen. Diese Tätigkeiten, die in den meisten Fällen um ihrer selbst willen und aus Freude an der Überwindung von Schwierigkeiten ausgeübt werden, sind gewöhnlich regelgebunden und werden im freiwilligen Wettkampf und in eigens dafür bestimmten Organisationsformen gepflegt. Die spielerische Bewegung zur Selbststeigerung ohne Wettkampfstreben entfaltet sich zumeist individuell und unorganisiert."(Brockhaus, 17.Auflage 1973)


    Wir lesen hier also das Sport also ein freiwilliger Wettkampf zur Selbstentfaltung ist. Hmm wenn es in der Schule heißt "Los jetzt lauft alle mal um den See draußen ich stop die Zeit, wenn ihr das nicht in 3 minuten schafft gibt es eine 5" dann ist das für mich weder freiwillig im Sinne von "Wenn ihr möchtet stop ich die Zeit für euch, ansonsten bewegt euch einfach ein wenig" noch dient es meiner Selbstentfaltung, wenn ich im Winter mit eh schon verstopfter Nase gezwungen werde zu laufen und dann röchelnd mit jetzt erst recht verstopfter Nase dann die Sportstunden über mich ergehen lassen muss.


    Also ist das Prinzip, des "Sportunterrichts" einfach schonmal völlig daneben, es ist nicht freiwillig, noch kann ich meiner Selbstentfaltung damit etwas gutes tun, weil ich ja nicht auswählen kann, wie ich mich denn gerne sportlich Betätigen würde. Die einen spielen lieber Fussball, die anderen lieber Brennball und dann gibt es auch die, die vielleicht lieber etwas turnen / klettern würden... schlägt man es dem Lehrer vor müssen aber ALLE das machen - klar weil man nicht 10 Sporthallen hat und jeder machen kann was er möchte.


    Wie gesagt Sport ist wichtig und gut für die Gesundheit und zum Aufbauen von Muskeln grade bei den kleineren Kindern in der Grundschule, aber eine Bewertung kann einfach nicht fair gewährleistet werden, und durch eine unfaire Benotung vergeht einem der Spaß an der Bewegung wenn man bereits weiß egal wie sehr ich mich hier abzappel, ich kriege sowieso keine gute Note. Und darauß baut sich dann über die Zeit bei den jungen Leuten eine Abneigung gegen diesen Unterricht auf, wodurch diese dann gegen Ende ihrer Schullaufbahn diesen Unterrricht durch Fernbleiben oder durch auf der Bank sitzen meiden. Ab 18 Jahren können diese Schüler sogar selbst entschuldigen, wenn sie Fehlen, wodurch sie sich ganz einfach vom Sport wegstehlen.


    In der Grundschule hatte ich damals immer viel Spaß im Sport, neben Geräteturnen und auch Laufen Springen Werfen haben wir viele Spiele gemacht oder Kletterlandschaften gebaut mit Kästen und Kletterwänden... da stand in erster Linie noch nicht eine direkte Benotung an, es gab Noten, die fielen aber eigentlich immer gut aus, hier freute man sich noch auf Sport und es waren die besten Stunden in der Woche, mal runter von den Holzstühlen und rein in die Sporthalle.


    Ab dem Gymnasium war es dann nur noch ein Leistungsdruck im Sport man hörte nicht mehr "Heute spielen wir Brennball oder Volleybal" nein es wurde bereits mit Zwang ausgedrückt "Heute MÜSST ihr die und die Übung machen damit ihr die Note dafür bekommt, heute MÜSST ihr die Zeit schaffen sonst fallt ihr durch, MUSS MUSS MUSS" hier entdeckt man definitiv weder Spaß und eine freiwillige Basis.


    Wenn ich heute Sport mache, dann als Ausgleich für meine Arbeit weil ich in einem Bürojob eben nicht die körperliche Betätigung finde, die mein Körper braucht. Aber hier ist wieder der Unterschied, ich kriege nicht einen Tadel wenn ich nicht gut genug bin, es wird mir also nicht das Gehalt gekürzt nur weil ich nicht schnell genug lauf, und ich kann mir aussuchen ob ich heute mal jogge oder mal zum Kampfsport gehe, ich habe hier freie Entscheidungsmöglichkeit und dadurch das ich machen kann wonach mir heute ist habe ich auch Spaß an der Sache.


    Die Schule vermittelt aber meist nur "Zwang Zwang Zwang - wer nicht leistet was geleistet werden soll der wird gesellschaftlich degradiert."