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[tab=1-11]
#1: Die fremde Invasion läuft zugegebenermaßen schon etwas klischeehaft ab, aber mit dem Gegensatz Gefühl ↔ Intelligenz schaffst du wieder interessante Aspekte. Leider lässt die Ausführungen zu wünschen, vor allem auf technischer Seite.
Abgesehen von einigen fehlenden Kommata mangelt es bei vielen Ausdrücken an Genauigkeit. Fühlt eine Welt? Bildet sich ein Widerstand nicht erst nach einer Besetzung? Will man ihre Existenz, oder vielmehr ihre Anwesenheit verhindern? Auch die Perspektive hätte besser ausgeführt werden können. Im zweiten Absatz ist die Technik der relativ nüchternen Rückblende gut umgesetzt, wird dann aber von dem auch inhaltlich sehr skurrilen „wir waren gezwungen uns selbst in Eis einzufrieren“ zerstört.
#2: Eigentlich ein interessantes Thema, auch der Anfang lässt eine schöne Atmosphäre entstehen. Am Ende ist es dann aber fast nur Heruntererzählen von Fakten und Vorgängen und könnte in irgendeiner Form ruhig noch gesellschaftskritischer sein.
#3: Viel kann ich dazu gar nicht sagen, weil es einfach sehr schön zu lesen ist. Nur hätte man noch deutlicher machen können, wer der Protagonist ist und wer die Verantwortlichen sind (Menschen vs. Technik, Insekten vs. Menschen ?).
#4: Der Text gehört zu den poetischsten der Texte, was er aber bezwecken will, bleibt mir unklar. Vielleicht auch etwas langatmig durch die vielen Songeinschübe.
#5: Gehört stilistisch zu den besseren, letztendlich ist aber doch nicht so viel dahinter. Die Einsamkeit wird gut rübergebracht, aber so bleibt es – Entschuldigung – etwas langweilig.
#6: Hier ist das Bild der Zukunft zunächst zwar etwas anders und auch durchaus positiv. Zu Ende aber verlieren sich die Gedanken wieder im kindlichen naiven und teilweise auch (durch die ältere Schwester dargestellt) in das Belehrende.
#7: Leider kein sehr vielversprechender Titel- und der Titel ist so einer eher kurzen Geschichte wichtig! Auch sonst ist es fast nur reine Beschreibung. Und warum soll eine Monarchie viele Probleme ohne Diskussion lösen können?
#8: Verzeih mir – aber hier wird es wirklich ziemlich klischeehaft (allein schon der Satz „Es war unr ein Traum“). Sicher muss nicht unbedingt etwas gutes auf uns zukommen, aber der letzte Satz ist dann schon etwas unglaubwürdig / etwas naiv.
#9: Eine durchaus emotionale Geschichte – teilweise erscheinen mir aber die Reaktionen etwas zweifelhaft. Um die Stimmung zu verdeutlichen, könnte man vielleicht noch exemplarisch die Bindungen zu den Pokémon einbringen.
#10: Auch die gehört zu den stilistisch besseren und vielleicht auch zu den realistischeren Beschreibungen, weil fast auf jegliche Übertreibung verzichtet wird. Das Ende erscheint mir dann aber etwas willkürlich – was ist dann mit der anderen Familie, was will der Protagonist erreichen?
#11: Schwierige Entscheidung. Auch hier fehlt zum einen die besondere, kreative Idee, zum anderen ist es schwerer, Mitgefühl zum Protagonisten aufzubauen, als es scheint (vielleicht liegt es am leicht monotonen Schreibstil).
[tab=12-22]
#12: Diese Geschichte fährt eher auf der Schiene des Action- oder RPG- Genres („Werden sie den Planeten der Pokémon retten können?), was für meinen Geschmack eher unpassend. Zur Zukunft ist hier fast überhaupt nichts aufschlussreiches (außer dem politischen System, aber darüber steht überall was).
#13: Eigentlich ist das die Geschichte, in der die Machtlosigkeit der Menschen am besten vermittelt wird. Ob die Gedankengänge und Folgerungen aber sinnvoll sind, darüber lässt sich streiten. Hier wird auch zu lange auf dem Finanzsystem eingegangen, inklusive sämtlicher Fachbegriffe und Vorgänge, die hier eher fehl am Platz ist.
#14: Besticht durch die verträumte und trotzdem klare Sprache, weil der Erzähler keine einseitige Bewertung vornimmt. Zum Schluss wird aber nicht klar, warum er „auch so weiter machen muss“ und die neue Erde nicht als Chance begreifen kann.
#15: Wie #12 ist auch hier eher das Action enthalten. Prinzipiell kann man das schon umsetzen, aber nicht, indem man einfach die Handlung beschreibt. Auch sind manche Formulierungen etwas unglücklich geraten.
#16: Hier musste ich erst schumzeln, im Endeffekt wirkt es dann doch eher wie eine Trollabgabe (Verzeihung!).
#17: Ich habe mich erst gewundert, als ich gelesen habe, dass sich eine Physikstudentin (vielleicht habe ich Vorurteile gegenüber Physikstudenten) so kritisch über die technische Zukunft äußert, die ja anscheinend noch nicht mal speziell negativ ist. Die resignierende Schlussbemerkung zeigt aber wieder, dass sie wohl doch am technischen Fortschritt teilnehmen will.
#18: Die Bewertung mit 3 Punkten resultiert nicht aus einem besonderen Aspekt der Zukunft oder aus einer wirklich präzisen Sprachwahl. Vielmehr bringt die Einbeziehung der griechischen Sagenfiguren (die ich im einzelnen aber nicht kenne) und deren Verhältnis eine interessante Atmopshäre herüber, die im WB ohne seinesgleichen ist.
#19: Abgesehen davon, dass der Titel nicht sehr interessant gewählt wurde, spricht mich hier die reine Beschreibung nicht wirklich an.
#20: Die einzelnen Abschnitte sind etwas willkürlich gestaltet, aber es ist sehr interessant zu sehen, wie machtlos der Menschen dem technischen Fortschritt gegenüber steht, wenn sich selbst nach fast 300 (!) Jahren immer noch nichts geändert hat.
#21: Wirkt auf mich als nicht „Kingdom Hearts“ kennender eher unzusammenhängend, es sieht so aus, als hätte jemand nicht mehr viel Zeit gehabt, wolle aber unbedingt etwas abgeben.
#22: Nur scheinbar ein kindlicher naiver Text- die Sprache ist nämlich sehr angenehm zu lesen. Man hätte aber noch eine mögliche Aussage fokussieren können, z.B. indem man mehr aus der Überschrift macht.
[tab=23-33]
#23: Der Anfang ist zwar etwas mau (wie der Erzähler sogar selbst zugibt), nach und nach kommt dann aber eine interessante Erkenntnis glasklar und gleichzeitig nicht aufdringlich zu Tage: der Mensch wird gläsern, seine Erinnerungen haben nur noch materiellen Wert, er ist, wie der vorletzte Ansatz andeutet, ziemlich ratlos. Eine technische Sache noch: Du schreibst zweimal: „können mehr über dich wissen, als man über sich selbst weiß“, es sollte aber zweimal entweder „man“ oder „du“ geschrieben werden.
#24: Um es kurz zu fassen: Auch hier überwiegt die emotionale Ebene, ich sehe aber nicht unbedingt einen Bezug zu den Veränderungen der Zukunft. Auch stören hier z.B. die Beschreibung der Daten bzw. z.B. der „Datenanalyse“ des Cyborgwolfes.
#25: Ich übertreibe nicht, wenn ich sage: diese Geschichte berührt. Wahrscheinlich liegt es an der Atmosphäre, die die Geschehnisse sehr ähnlich wie in einem Film ablaufen lassen. Zum Schluss hätte ich mir aber noch eine differenzierte Sichtweise der Komissarin bzw. generell eine stärkere Fokussierung des Themas gewünscht.
#26: „Wie immer“: So könnte ich die Geschichte zusammenfassen, wenn ich es mir leicht machen wollte, und ich fürchte, das muss ich auch tun, denn im Moment komme ich nicht auf den näheren Hintergrund, der dem letzten Absatz zu Grunde liegt. Atmosphäre ist passend, was du mit der fast exakten Wiederholung im zweiten Abschnitt gut verdeutlichst.
#27: Das interessante an dem Text ist eindeutig die Gestaltung: das dichte Gedränge in der Börse und in der gesamten Welt wird durch lange, gepresste Absätze verdeutlicht (erinnert fast an ein Werk des Expressionismus). Leider gibt es einige Widersprüche, etwa dass sich der Protagonist selbst beengt fühlt, aber Teil des Systems bzw. einer Wirtschaftskraft ist, die selbst profitieren will.
#28: Durchaus eine interessante Form von Humor, ist mir dann aber insgesamt zu willkürlich – es fehlt mir zumindest der Wille zu einer halbwegs einheitlichen Aussage.
#29: Erst dachte ich: naja; schließlich liegt hier vor allem eine nüchterne Beschreibung vor. Der Schluss bzw. die Gesamtaussage bietet aber einen gelungenen Anknüpfungspunkt, weil das Dilemma „Nur Waffen sichern Frieden“ schon Gegenwart ist.
#30: In der Mitte des Textes gerät die Geschichte auf eine Schiene, an die ich überhaupt nicht gedacht hatte- allerdings sind auch andere Themen enthalten und es wirkt so, als hätte sich der Autor nicht entscheiden können, was er je thematisieren will. Auch der Anfang erscheint dann etwas überflüssig, das Ende wiederum etwas klischeehaft (Die typischen rhetorischen Fragen).
#31: Warum ausgerechnet eine bayrische Familie (nichts gegen Bayern)? Die Beschreibung der Familie hat mir nicht verdeutlichen können, was die Folgen des Klimawandels im einzelnen bedeuten. Auch das Ende wirkt vielmehr wie „Die Zukunft wird schlecht, die Familie wird zerrissen“ als „Der Klimawandel ist schlecht“.
#32: Der technische Fort- oder Rückschritt wurde hier aus einer interessanten Perspektive beschrieben, ist aber im Grunde (mit Ausnahme der Roboterpfleger) nicht nur ein Phänomen der Zukunft.
#33: Mir erscheint die anfängliche Zusammenfassung eher überflüssig, weil du die persönlichen, emotionalen Folgen im weiteren Verlauf gar nicht mal so schlecht beschreibst. Am Ende ist die Botschaft aber nur: „Wir müssen versuchen zu überleben“. Da wären etwas weniger wörtliche Rede und etwas mehr Details wünschenswert gewesen.
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Es gab wirklich einige interessante Geschichten, ich hätte mir nur teilweise (ja, ich muss zugeben, dass ich selbst nicht teilgenommen habe) etwas mehr Kreativität erhofft. - Nun denn:
#3 Ewig nicht wolkenlos – 2 Punkte
#9 Dunkelheit zu Licht – 1 Punkt
#10 Ohne Titel 2 – 1 Punkt
#14 Fassade – 2 Punkte
#18 Spieluhrenklang – 3 Punkte
#20 Ancestors & passing diarys – 1 Punkt
#23 Eine E-Mail aus der Zukunft – 1 Punkt
#24 Schwarz auf weiß – 2 Punkte
#25 Wenn die letzten Bäume fallen – 2 Punkte
#26 m a e v e. - 2 Punkte
#27 Inmitten der New Yorker Börse – 1 Punkt
#29 Waffen des Friedens – 1 Punkt
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