Preisverleihungen und einseitige Jury

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  • Jeder, der sich einmal eine größere Preisverleihung angesehen hat, sei es für Filme, Comics oder Bücher, wird gemerkt haben, dass das ganze mehr eine Farce ist, als etwas anderes.


    Generell gibt es natürlich zwei Arten von Preisverleihungen: Public Choice Awards, also Werke, die dem Publikum besonders gefallen haben und die meistens über Internetabstimmungen ermittelt werden, und eben Auszeichnungen, die von einer vermeintlich renomierten Jury vergeben werden.


    Dabei ist meist folgendes zu beobachten:
    Bei den Public Choice Awards jammern diverse Film-/Buch-/Comic-Kritiker herum, wie furchtbar es doch ist, dass dies oder jenes einen Award bekommt.
    Bei den von einer Jury vergebenen Preise, zieht derweil jeder andere die Augenbrauen hoch.
    Ersteres Geschah ja auch erst letztes Jahr wieder in Deutschland, als eine deutsche Mangaka den Public Choice Preis bekam, worüber sich vor allem die Frankfurter Allgemeine lautstark empörte. Immerhin war es ja ein böser, böser Manga und keine Graphic Novell (die laut deutschen Kritikern das einzig zulässige Comicformat sein sollten, so mag man manchmal meinen.)


    Das bekannteste Beispiel International wird wohl die Oscarverleihung sein. Jeder der diese verfolgt - und sei es nur so halb - wird schon mehrfach über einige Preisverleihungen eine Augenbraue oder zwei hochgezogen haben. Denn es gibt einfach Fälle, wo nichts nachzuvollziehen war.
    Klassiker wären wohl 2008, wo Hellboy II in der Make-Up Kategorie gegen Benjamin Button (ein Film, bei dem es offenbar zu viel verlangt war, Make Up Wunden konsistent an derselben Stelle aufzutragen) verlor und eben dieser Benjamin Button, mit seinen zwei Szenen, wo die CGI in Ordnung war, gegen The Dark Knight und Iron Man gewann, oder 2011, als Harry Potter 7-2 gar nichts gewann - nicht mal irgendeinen Ehrenpreis für 8 Filme - und auch die technischen Awards an Hugo gingen, was am Ende des Publikums eher als "Der Preis für den Film, der der Academy am tiefsten in den Popo gekrochen ist" ankam.
    Oder auch die Liste der Schauspieler, die allein wegen ihrer Vorkarriere - oder weil sie es sich mal erlaubt haben, öffentlich gegen die Academy zu wettern - prinzipiell nichts gewinnen.
    Es gäbe für so vieles Beispiele.
    Generell bleibt da die Tatsache: Bester Film geht meistens an irgendeinen Film, von dem der normale Kinogänger wahrscheinlich zuvor nicht einmal etwas gehört hat, und der sich meist mit schweren gesellschaftlichen Themen auseinandersetzt (oder alternativ mit der Geschichte Hollywoods), viel nominierte, etwas mehr massentaugliche Filme bekommen meistens (nicht immer) den Award für die besten Effekte und die Auszeichnung für den besten Animationsfilm geht in der Regel ungeachtet der Konkurrenz und der Qualität der jeweiligen an Pixar oder Disney.
    Das sind Dinge, die so wahrscheinlich jedem, der sich einmal damit beschäftigt hat, aufgefallen sein werden.
    Und bei einigen Sachen wird sie jeder schon einmal gefragt haben: "Haben die die Filme überhaupt gesehen?"


    Und nun, teilweise ist die Antwort wirklich: "Nein, haben sie nicht."
    Der Hollywood Reporter hat dahingehend dieses Jahr einige anonyme Interviews gemacht, von denen eins zum Beispiel hier veröffentlicht wurde. Natürlich ist es nicht das erste Mal, dass so etwas passiert, doch finden sich dort einige durchaus erschreckende Aussagen - und dieser Voter war ja noch zahm, da er sich meistens enthalten hat, wenn er nur wenige der Filme kannte.
    Manche andere Jurymitglieder gaben jedoch offen zu, in einigen Kategorien abgestimmt zu haben, ohne mehr als nur einen Film gekannt zu haben. Ja, einer sagte sogar, für Frozen bei den Animationsfilmen gestimmt zu haben, ohne auch nur Frozen selbst zu kennen - er ging nachdem, was seine Tochter so meinte, er selbst würde Animationsfilme nicht schauen, weil solche Kinderfilme ja furchtbar langweilig sind.
    Und wenn man sich durchliest, was so zum Thema "Bester Film" gesagt wurde, lässt sich nur feststellen, dass die korrekte Bezeichnung für die Auszeichnung wohl eher "One of the better historical or political dramas this year, as we don't like the other genre and did not have time to see all dramas" wäre. Oder auch einfach: "That kinda good movie, out of the few we've actually seen".
    Einfach gesagt: Ein Film, der es wagt, nicht pretencious zu sein und sich nicht mit schlimmen Dingen der Welt zu beschäftigen (oder mit der Geschichte Hollywoods) hat ohnehin keine Chancen auf den Oscar.


    Und das ist letzten Endes auch in etwa dasselbe Lied, das bei diversen anderen Preisverleihungen durch eine Jury gesungen wird. Egal, ob es nun für Filme, Bücher, Serien oder Comics ist. Dramen und Thriller, die sich mit sehr traurigen, schlimmen und erschreckenden Ereignissen, die meist der Realität entstammen, auseinandersetzen, sind meist die Preisgewinner. Oder dystopische Geschichten, die die heutige Gesellschaft kritisieren.
    Natürlich, es gibt ein paar Preise, bei denen es nicht so ist (Publisher's Weekly 10 Best Books fallen einem da ein - aber wonach die gehen hat ohnehin niemand so ganz durchschaut), aber generell ist das eben das Muster.


    Und wenn ich selbst wieder bedenke, dass mir so diverse Bücher und Filme mit hohen Auszeichnungen einfallen, die ein furchtbares Pacing und sehr oberflächliche Charakterisierungen boten, aber eben schön historisch dramatisch waren und auf der "Oh, böse Menschheit"-Schiene fuhren, dann beginne ich mich langsam zu fragen, ob es eigentlich überhaupt irgendeine Preisverleihung gibt, bei der sich irgendwer bemüht, Filme, Bücher, Comics oder Serien nach objektiven Standards zu bewerten.
    Denn Geschmack - sei es der Geschmack der breiten Masse oder der jener Kritiker der Jury - ist gut und schön, aber...
    Und wie kann es sein, dass jemand meint Filme mit einer international angesehenen Auszeichnung auszuzeichnen, die er selbst nicht einmal gesehen hat? (Und auch hier wette ich: Im Rahmen der Bücher und Comics gilt dasselbe...)


    Wie seht ihr das?
    Kennt ihr Filme, Serien, Bücher oder Comics die eurer Meinung nach einen Preis verdient haben, diesen aber nicht bekamen?
    Oder kennt ihr Auszeichnungen oder sogar Nominierungen, die in euren Augen einfach nur unverdient waren?
    Haben, unter diesen Gesichtspunkten, diese Verleihungen überhaupt einen Sinn?

  • Gerade Public Choice Awards in verschiedenen Kathegorien sind meistens eher eine Farce... viele beurteilen die sachen nicht unter dem Aspekt der Kathegorie, sondern als Gesammtwerk... Hier würde mir z.b. der preis "RPG des jahres" Für Mass Effect 2 und 3 einfallen, wärend nicht wenige darüber diskutiert haben ob es sich überhaupt um RPGs handeln (der RPPGanteil ging gegen 0)


    Jurys auf der anderen seite können natürlich nicht alles sehen und subjektivität steht bei einer kleinen Gruppe stärker herraus als bei einer großen ...


    Es ist genauso wie Kritiken Generell...


    So gesehen habn Preisverleihungen schon ihren sinn, aber man sollte sie bei weitem nicht so stark ins gewicht nehmen wie es viele tuen... Und die Filme, Spiele, Bücher usw. vieleicht auch weniger damit pralen

    Stolzer Überlebender von 70+ Weltuntergängen .... Nächster kommt 2016 angekündigt von James Hansen (Klimaforscher) :ugly:
    Die Welt soll überflutet werden, also vergesst euren Schnorchel nicht


    Stolzes Mitglied des #Hasbara-Clubs des Bisaboards

  • Gerade Public Choice Awards in verschiedenen Kathegorien sind meistens eher eine Farce... viele beurteilen die sachen nicht unter dem Aspekt der Kathegorie, sondern als Gesammtwerk...


    Nun, bezüglich Genre und so magst du ja Recht haben. Aber ich denke, allgemein ist bei Public Choice Awards eben auch klar, dass es dort absolut subjektiv zugeht und man die Preise meist auch einfach an Verkaufsstatistiken sehen kann - denn was den ersten Platz macht, hat meistens auch die besten Umsätze gemacht :P Daher finde ich es da mittlerweile weniger schlimm. Ich denke mir zwar des öfteren mein Face-Palm, wenn ich die Ergebnisse sehe - aber damit rechne ich halt sowieso immer, weil ich einfach von der breiten Masse nicht erwarte, sich genug damit auseinander zu setzen... Geschweige denn wirklich mehr darüber zu wissen, als dass sie hierbei oder dabei Spaß hatten - und bei anderen Sachen nicht.


    Bei Jurys dagegen... Nun...


    Jurys auf der anderen seite können natürlich nicht alles sehen


    Sie können nicht alles sehen, nein... Aber sie können sie bevor sie etwas nominieren eine Übersicht darüber verschaffen, was es da eigentlich gab und was dahingehend gut oder schlecht war. In der Jury sitzen ja zum Beispiel vorrangig Schauspieler und ehrlich, ich erwarte ja gar nicht mal, dass die wissen müssen, was alles noch herauskam mit guten Effekten. Aber Google hilft und bei so einen Kram wie Effekte (sprich: Die Kategorien, die sowieso keinen in der Jury wirklich zu interessieren scheinen) könnte es auch einfach mal hilfreich sein, compilations zu sehen. Ich meine, gerade in der heutigen Zeit.


    Und dann ist da die Sache mit den eigentlichen Preisen. Sehen wir es, wie es ist: Bei den Academy Awards ist der Pool der Nominierungen meistens erstaunlich klein, weil aus den Hauptkategorien meist ohnehin nie mehr als 15 Filme zusammen kommen, da sowieso immer nur dasselbe nominiert wird. Und zumindest da erwarte ich dann doch, dass die Leute, ehe sie Abstimmen, alle nominierten Filme zumindest zu guten Teilen gesehen haben. Auch Animationsfilme (dann würden sie vielleicht auch mal sehen, dass diese nicht zwanghaft Kinderkram sind... *hüstel*) Ich meine, ernsthaft: Viele Internetkritiker, die da eigentlich keinen großen Einfluss haben, schaffen es, die Filme zwischen Nominierung und Verleihung alle zu schauen - inklusive Dokumentationen, die sie keinen Deut interessieren - aber die Leute, die da abstimmen, nicht? o.ô
    Das ist so eine Sache, für die ich kein wirkliches Verständnis habe ^^"


    Und auch bei Awards für Serien oder Bücher... Man sollte erwarten können, dass die Jury so drei, vier Folgen der Serie gesehen hat, oder? Bzw. drei, vier Kapitel des Buches gelesen hat.

  • Es dürfte nun wirklich nichts Neues sein, aber ich finde solche Preisverleihungen unglaublich pretentious und auch schädlich. Genauso wie "professionelle" Literaturkritiker*innen, Filmkritiker*innen etc. Diese haben meist einen sehr beschränkten und veralteten Blick auf die Kunst und sind allem voran damit beschäftigt diesen auf alles und jeden anzuwenden.


    Besonders hasse ich hierbei etwa die Unterteilung zwischen "hoher Literatur" und "Unterhaltungsliteratur" oder Animationsfilme, Cartoons, Comics, Manga und Anime allgemein als niedrigere Formen der Kunst darstellen, als könnte ein kleiner Pool an sehr voreingenommenen Menschen bestimmen, was wertvolle Kunst angesehen werden sollte.

    Und meist sind es eben voreingenommene, alte Männer, die oft auch nir solche Literatur und Kunst schätzen, die well... genauso pretentious ist wie sie gerne sehen wollen.

    Da kann ich mich noch sehr lebhaft an einen Ausschnitt aus einer Runde an Literaturkritikern erinnern, in der einige männliche Literaturkritiker den Alltag einer alleinerziehenden Mutter als banal beschreiben und den Roman deshalb als "belanglose Unterhaltungsliteratur", wenn ich mich recht an den Wortlaut erinnere, eingestuft haben. :rolleyes:

    Und ich hasse es allgemein solchen Leuten länger als fünf Minuten zuzuhören. Man merkt ihnen an allem an, dass sie in ihrer Selbstverliebtheit versinken ...


    Viele solcher Menschen sitzen auch in den Jurys für Preisverleihungen und versuchen irgendwie die Fassade aufrechtzuerhalten bzw. die Leute im Glauben zu halten, dass Kunst nach deren Maßstäben beurteilt werden könnte.

    Deswegen geh ich aus Prinzip jeder Art von Preisverleihung wie Oscars und co aus dem Weg.


    Und schon alleine deshalb, weil jeder für sich selbst entscheiden sollte, was in seinen Augen Tiefe und einen Wert besitzt.

    Ich liebe beispielsweise so manche Anime und Manga, die von anderen als seicht abgetan werden (ähm vor allem von den "ich hasse Mainstream bzw alles was nicht "critically acclaimed ist"-Hipstern ^^"), aber ich hab einen ganz anderen Blick darauf und kann Länge mal Breite erklären, weshalb das für mich nicht so ist.


    Und ich mag nichtmal allzu sehr all den Superheldenstuff, aber ich kann durchaus sehen was andere daran finden und wie viel Wert und Tiefe sie in zb Marvelfilmen sehen, was aber von angeblich professionellen Kritikern selten anerkannt wird, weil... sind ja nur Unterhaltungsmedien.

  • Ich freue mich ja, dass Encanto Best Animation gewonnen hat, aber der Rest... die stehen auf Dune, was? Nicht sehr überraschend, ich weiß.

    Na ja, so gesehen hat Dune halt auch nur wieder die ganzen technischen Awards bekommen - was halt wieder sehr typisch ist. Letzten Endes ist es immer so, wenn ein kritisch gut bewerteter Genrefilm herauskommt, die Academy sich aber weigert, dem etwaigen Film die "richtigen" Awards zu geben, werden sie in die technischen Kategorien gedrängt. Siehe Mad Max Fury Road und siehe Black Panther, die ehrlich gesagt ja nun einmal in den etwaigen Jahren hätten "Bester Film" gewinnen sollen.


    Für Dune übrigens besonders bitter, weil diese technischen Awards ja nicht mal bei der Übertragung ausgestrahlt wurden ...


    Und ich mein, ich fand Dune schlecht und hätte den Film auch nicht als "bester Film" sehen wollen, aber ich kann auch nicht sagen, dass der Film nicht technisch der beste gewesen wäre - also Villeneuve gehört definitiv zu den Regisseur*innen mit dem besten Leuten in Sachen Technik.


    Was denkt ihr über das, was zwischen Will Smith und Chris Rock passiert ist?

    Absolut berechtigt. Zumal der Witz ableistisch war.

  • Was denkt ihr über das, was zwischen Will Smith und Chris Rock passiert ist?

    Ich denke, dass beide dafür eine Goldene Himbeere verdient hätten. Sieht echt keiner, dass das ein ziemlich billiges Schauspiel war oder hat die Welt tatsächlich schon zuviel Verdachtsfälle und Co. geschaut, um das tatsächlich nicht mehr zu checken? :tired:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Was denkt ihr über das, was zwischen Will Smith und Chris Rock passiert ist?

    Ich denke, dass beide dafür ein Goldene Himbeere verdient hätten. Sieht echt keiner, dass das ein ziemlich billiges Schauspiel war oder hat die Welt tatsächlich schon zuviel Verdachtsfälle und Co. geschaut, um das tatsächlich nicht mehr zu checken? :tired:

    Wobei Will Smith ja erst den Redeem Award der Goldenen Himbeere bekommen hat ! :)


    Wirkte für mich aber eher echt als gestellt, aber kann natürlich gut sein !


    Mittlerweile sind die Oscars leider schon lange nicht mehr das was sie mal waren. Früher hab ich mir jede Verleihung Live und mit Freunden angesehen und über diverse Dinge gesprochen die dort passiert sind etc. aber seit Jahren fehlt hier oftmals die Unterhaltung und gar das Interesse weil oft leider nicht die Filme/Schauspieler gewinnen die es verdient hätten etc.

  • Ich glaube kaum, dass das fake war. Das hätten die später wohl auch kommuniziert und wir würden jetzt davon wissen.


    Auf Twitter scheinen alle pro Chris Rock zu sein, zumindest im englischsprachigen Raum. Ich finde, dass beide einen Fehler gemacht haben. Man hätte das definitiv anders klären können.

  • Ich glaube kaum, dass das fake war. Das hätten die später wohl auch kommuniziert und wir würden jetzt davon wissen.

    Das würde dem Ganzen doch den Sinn nehmen. Ich sag nur Nippelgate beim Superbowl, ist halt USA-typische Show... Aber mir egal, kann sich ja gerne jeder für dumm verkaufen lassen.

    Aber weil der Pocher gerade angesprochen wurde: SO bekommt man anständig auf die Fresse. :wink:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

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  • Was denkt ihr über das, was zwischen Will Smith und Chris Rock passiert ist?

    Ob Will Smiths Reaktion richtig war, sei mal dahingestellt, aber Witze über die Krankheit einer Frau vor einem Millionen Publikum zu machen, ist einfach total daneben. Jada Pinkett Smith läuft ja nicht freiwillig in der Öffentlichkeit mit einer Glatze herum... Alopecia areata ist eine Krankheit, das sollte man nicht vergessen, weil man ja "nur" Haare verliert. Gerade Männer scheinen die psychischen Folgen für Frauen verharmlosen zu wollen.

    Selbst wenn die Situation gestellt war, über manche Dinge im Leben macht man keine Witze - und das sind Erkrankungen anderer Menschen.


    Auch wenn es gerade einen riesigen Aufschrei wegen körperlicher Gewalt in den Social Medien gibt: Psychische Gewalt ist auch Gewalt und darf in unserer Gesellschaft nicht toleriert werden.

  • Auch wenn es gerade einen riesigen Aufschrei wegen körperlicher Gewalt in den Social Medien gibt: Psychische Gewalt ist auch Gewalt und darf in unserer Gesellschaft nicht toleriert werden.

    Sagen wir... he had it coming, erst recht da er seine Frau vor einem so riesigen Publikum bloßstellt, und am Ende ist dem Kerl halt nichts passiert, außer dass er ein klares Statement von Will Smith bekommen hat. Es gibt halt natürlich auch Abstufungen von physischer Gewalt.

    Dass er seine Frau so sehr verteidigt ist schon ... good guy. <3

  • Sagen wir... he had it coming, erst recht da er seine Frau vor einem so riesigen Publikum bloßstellt, und am Ende ist dem Kerl halt nichts passiert, außer dass er ein klares Statement von Will Smith bekommen hat. Es gibt halt natürlich auch Abstufungen von physischer Gewalt.

    Dass er seine Frau so sehr verteidigt ist schon ... good guy. <3

    Eben das. Zumal ... Ich habe mir den Clip angeschaut. Also Chris macht den Witz. Will lacht halt erst da mit freundlichem Lachen mit, wie man es macht. Dann sieht er, dass es seine Frau verletzt hat - und dann steht er auf. (Deswegen wirkt es auf mich auch echt. Weil er eben auf die Reaktion seiner Frau reagiert.)


    Übrigens richtig ekelig, wie einige Kerle online reagieren. Von wegen: "Er hat nichts dagegen, wenn jemand anderes mit seiner Frau schläft, aber wenn jemand mal einen harmlosen Witz macht ..." Like, dude, der Mann ist in einer offenen Beziehung. Stuff like that exists. (Aber offene Beziehungen und Poly verstehen die meisten ja eh nicht.)


    Wobei das übrigens auch so eine Sache gerade mit der Pocher-Klamotte ist. Normal bin ich ja total dafür, dass jemand Pocher eine reinhaut ....... Wäre da nicht die Sache, dass der Typ Pocher eine reingehauen hat, weil Pocher eine Frau, die über Vergewaltigung gesprochen hat, geschützt hat.


    kingfisher Übrigens: Sagt halt letzten Endes auch nur was über deine Blase aus mit Twitter. In meinem englischen Twitter (also das heißt vor allem englisches queer Autor*innen) sind alle uniform hinter Smith.

  • kenjaku Übrigens: Sagt halt letzten Endes auch nur was über deine Blase aus mit Twitter. In meinem englischen Twitter (also das heißt vor allem englisches queer Autor*innen) sind alle uniform hinter Smith.

    Da gebe ich Alaiya total recht. Witze auf Kosten anderer zu machen geht einfach so gar nicht. Das ist ein absolutes No-Go sich über andere Menschen lächerlich zu machen und mit Worten zu verletzen.

    Das nennt man Diskriminierung.

  • Ich glaube kaum, dass das fake war. Das hätten die später wohl auch kommuniziert und wir würden jetzt davon wissen.


    Auf Twitter scheinen alle pro Chris Rock zu sein, zumindest im englischsprachigen Raum. Ich finde, dass beide einen Fehler gemacht haben. Man hätte das definitiv anders klären können.

    Bloß kann man kann man nicht immer sagen: "oof, sowas klärt man mit Worten", wenn man nicht betroffen ist.

    Manchmal dauert es in solchen Situationen, bis man die richtigen Worte findet, oder man hat sie im Moment gar nicht.

    Und ich meine... Will Smith hat ihn nicht zusammengetreten. Es war nur eine Ohrfeige.


    Ein Freund hat auchmal irgendeinen Kerl geohrfeigt, der seinen Partner Schwuchtel und anderes genannt hat. He had it coming, Part 2. Da war auch niemand "omfg, du kannst doch nicht zuschlagen!"

    Und ich hab mich auchmal ... sagen wir gewehrt lol, als ich eklig begrabscht wurde.

  • Also ich hab nicht mal eine Twitter-Blase, lol. Bin nur auf die trendigen Hashtags gegangen und hab da ne Weile gescrollt...

    Übrigens richtig ekelig, wie einige Kerle online reagieren. Von wegen: "Er hat nichts dagegen, wenn jemand anderes mit seiner Frau schläft, aber wenn jemand mal einen harmlosen Witz macht ..." Like, dude, der Mann ist in einer offenen Beziehung. Stuff like that exists. (Aber offene Beziehungen und Poly verstehen die meisten ja eh nicht.)

    Dachte ich mir auch. Ist halt genau so Toxic Masculinity und nicht besser als das, was sie zu "verurteilen" versuchen.

  • Was ich auch schon gelesen und gehört habe: "Bei den Oscars wird halt oft geroastet!"

    Irgendwie hat man bei manchen Menschen den Eindruck, sie seien Aliens, die gestern hier gelandet sind und denen man ein Handbuch "how to be human" in die Hand drücken müsste lol.


    Vor Millionenpublikum jemanden bloßzustellen, auch wenn es als Jokes gemeint ist, ist sowieso ein Unding und das war absolut ... not asked for. Ich meine, sie saß einfach nur da und hat eben zugehört.


    Sowas macht man, wenn, im engeren Kreis, wenn man weiß, dass es der anderen Person nichts ausmacht und mit der richtigen Intention dahinter daherkommt.

    Wenn er nun ein enger Freund oder ihr Bruder oder sonstwer wäre und sagt: "hey, du siehst nun aus wie GI Jane", weil er den Film und die Frau cool findet, wäre das vielleicht auch für sie was anderes.


    Aber irgendwie muss man den Leuten mit einem "how to be human"-Handbuch erklären, dass man vor Millionenpublikum sowas nicht sagt und im privaten Setting diverse Dinge sagen kann, wenn diese richtig aufgenommen werden und man eine gute Beziehung zueinander hat.


    Aber gut, die Academy postet: Eww, we don't support violence!

    Auch die Academy so (vermutlich): Raping and child abuse is our tradition in Hollywood!

  • Aber gut, die Academy postet: Eww, we don't support violence!

    Auch die Academy so (vermutlich): Raping and child abuse is our tradition in Hollywood!

    Eben das.

    Und dann die Leute, die die ganze Zeit meinen: "Ja, aber als Weinstein seine Oscars bekommen hat, war ja nicht bekannt, dass er ein Abuser war!" Und ich sitze nur so da: Äh, nein? Es war ein offenes Geheimnis in Hollywood, dass Weinstein ein Vergewaltiger ist. (Halt dasselbe auch bei diversen Schauspielern und so ...)


    Übrigens mag ich gerade auch wieder schreien. Der Witz, als der "Best Animated Movie" Award vergeben wurde, ging es dann mit dem Joke: "Animation is something that kids enjoy and adults endure." WTF? Animation ist ein super cooles Medium. Kriecht mal wieder aus eurem eigenen Arsch raus, ey.