Kishichi, eine kleine Stadt in der Nähe der Hauptstadt, Koyo, von Shimakuni. Wobei klein vielleicht nicht wirklich der richtige Ausdruck wäre. Durchaus würde Kishichi in die Kategorie "Großstadt" fallen, durch ihren viel größeren Nachbarn wird sie jedoch gern mal übersehen. Um dennoch bestehen zu können, sind die Preise von Nahrungsmitteln, Wohnungen, Hotelzimmern sowie anderen Wahren und Dienstleistungen um einiges billiger als in vergleichbaren Städten. Anzumerken wäre außerdem noch, das zwar beide Städte an der Küste liegen und Wolkenkratzer aufwiesen, letztere jedoch in der Hauptstadt wesentlich zahlreicher vertreten sind.
Der Samstag des vorletzten Wochenendes der Sommerferien. Sicherlich hätten sich einige der Kaufhausbesucher einen besseren Zeitvertreib als Shoppen vorstellen können, jedoch war der Himmel schon den ganzen Tag über bewölkt und es schien jeden Moment zu regnen beginnen zu können. Eine große, vierseitige Uhr hing vom flachen Glasdach des zweistöckigen Rundbaus plus Erdgeschoss herab und ihre Ziffernblätter zeigten an, dass es schon einige Minuten nach zwölf war. Das relativ zentral in der Stadt gelegene Shoppingcenter konnte über diverse öffentliche Verkehrsmittel - sei es nun Bus, Bahn oder Straßenbahn -, zu Fuß oder mit dem Auto erreicht werden. Der Vorderseite des Gebäudes, einzig durch den größeren Eingang wirklich zu identifizieren, war ein größerer mit Pflastersteinen bedeckter Platz vorgelagert. Zu beiden Seiten war dieser Platz von dichterem Gebüsch und Bäumen gesäumt. Einige Bänke standen an den Rändern dieser Dickichte und vereinzelte schmale Fußwege durchbrachen das Gehölz um Fußgängern einen schnellen Weg vom Zentrum des Platzes zu einer der Seiten zu bieten.
Das Einkaufszentrum, welches einen großen Teil des nördlichen Teils des Platzes einnahm, war erst wenige Jahre alt und die Außenwand war fast komplett mit Schaufenstern, Postern oder Bildschirmen bedeckt, die sich hinter der ansonsten gläsernen Wand befanden. Von außen betrachtet, sah das Gebäude gewissermaßen wie ein flach gedrückter Ball oder Donut aus, nur dass das Loch von letzterem ebenfalls mit Glas bedeckt worden war. Neben dem nach Süden weisenden Haupteingang, gab es auch noch zwei weitere Eingänge, die seitlich vom Gebilde lagen. Da an der Rückseite eine Straße vorbei führte, war dort auf einen Eingang im Erdgeschoss verzichtet worden, der Lärm der vorbeifahrenden Autos konnte so aber auf eine für Menschen und die meisten Tiere nicht mehr wahrnehmbare Lautstärke reduziert werden. Um dennoch einen kurzen Weg vom Parkhaus, das auf der anderen Seite der zuvor erwähnten Straße lag, zum Einkaufszentrum zu schaffen, wurde ein überdachter und verglaster Übergang angebaut.
Der Innenraum schien auf den ersten Blick äußerst ineffizient genutzt worden zu sein. Nur am Rand der Stockwerke befanden sich Läden und während in den oberen beiden ein großes mittig gelegenes Loch den Blick auf das Erdgeschoss ermöglichte, gab es in jenem nur einige Sitzgelegenheiten und Dekorationsgegenstände sowie einen fahrbaren Imbissstand, an dem man sich verschiedenste frische Nudelsuppen kaufen konnte. Ortsfremden musste es wie eine Platzverschwendung vorkommen, deren einziger Zweck das Einsparen der Kosten für die Beleuchtung war und vielleicht noch die Möglichkeit von jedem Stockwerk auf die Uhr zu schauen, jedoch war der freie Raum durchaus beabsichtigt, da so aus dem Shoppingcenter schnell zu eine Versammlungs- oder Konzerthalle werden konnte. Letztendlich war es aber ein recht normales Einkaufszentrum mit einer entsprechenden Vielfalt an Läden.
... und in diesem fand sich Kyuki wieder. Wie genau sie hier her, ins zweite Stockwerk, gekommen war, war ihr ein Rätsel. Sie konnte sich noch nicht mal daran erinnern, wie sie eine der Rolltreppen genommen hatte, die die Etagen des Gebäudes verbanden. Ihre Wahnvorstellungen hatte mal wieder ganze arbeit geleistet. Zuerst war sie durch ihren Rootlink an einen Ort gekommen, der, verglichen mit der Hölle, letzteren wie einen netten Ort für einen spaßigen Wochenendausflug mit der ganzen Familie erscheinen ließ. Da weder sie noch ihre Kleidung dabei einen Kratzer abbekommen hatten oder schmutzig geworden waren, hätte die Verrückte damals schon fast die Ereignisse als einen Streich ihres Gehirns abgetan, aber sie wusste es besser, immerhin war es ihr Rootlink gewesen. Soviel also zum Thema "normaler Layer 2 Root". Irgendwie war sie dann wieder in die normale Welt gekommen, zumindest nahm sie das an. Vielleicht war aber auch das nur eine weitere Wahnvorstellung gewesen. Letztendlich hatte es dann nicht lange gedauert, bis sie von einem lilanen Licht angesprochen worden war. Dessen Argumente hatte sie dann überzeugend genug gefunden um ihm zu folgen und nun war sie hier gelandet. Man durfte wirklich keinen sprechenden Lichtkugeln trauen.
Das Mädchen schaute sich um. Die überwiegende Anzahl der Geschäfte in diesem Stockwerk schienen Restaurants zu sein, jedoch gab es auch einen Laden, der elektronische Geräte anbot. Wäre die Rothaarige normal gewesen, hätte sie sich vermutlich auf Grund ihres knurrenden Magens zuerst dem Essen zugewandt, da sie es aber schon gewohnt war, ihr Hungergefühl zu ignorieren, hatte sie andere Prioritäten. Sie musste etwas gegen ihren Wahnsinn unternehmen. Vermutlich könnte es schon etwas helfen, wenn sie Musik oder etwas anderes hätte, auf das sie sich konzentrieren konnte. Um also zu verhindern, dass sie erneut von irgendwelchen Lichtern zu irgendwelchen Orten geführt werden oder ihr Hirn die Umwelt mit anderen Ideen füllen konnte, betrat das Mädchen den Elektronikladen. ... Die Fakten ignorierend, dass sie mit ihrem Aussehen wohl ziemlich auffallen musste und kein Geld hatte.
OT: Und damit startet Root of Destiny \o/
Nicht jedoch ohne, dass es schon genaue Anweisungen für eure Charas gäbe. Bis um halb eins sollten sich alle im oberen Stockwerk eingefunden haben.
Ihr dürft gerne eigene Läden in das Kaufhaus einbauen, Marken aus unserer Welt sind jedoch nicht zu finden (neue dürfen aber von bestehenden hergeleitet werden). Einzige fest definierte Läden: der Nudelwagen im Erdgeschoss, der Elektronikladen im obersten Stockwerk - das Sortiment ist in etwa mit Mediamarkt oder Saturn zu vergleichen - sowie eine größere Anzahl an Restaurants ebenfalls im 2. Stock. Letzteres impliziert, dass es in anderen Stockwerken keine Möglichkeiten gibt, an frisches Essen zu bekommen.
Damit auf ein schönes RPG!