Offensichtlich hat Clinton eine Art Mittelposition, die sie versucht in die Waage zu bringen.
Nein, eben nicht. Sonst würde sie diese vertreten. Es ist keine Kunst zu sagen, dass man für Abtreibung unter bestimmten Bedingungen ist, aber dagegen, wenn diese Bedingungen nicht gegeben sind. Wie auch immer man diese Bedingungen dann definiert. Das kriegen sogar Republikaner hin (aka "Prinzipiell dagegen, es sei denn das Leben der Mutter ist in Gefahr" o.ä.). Prinzipiell gegenläufige Aussagen, sagen nur, dass man keine klare Position zu dem Thema vertritt.
Dasselbe Problem hat Clinton bei so vielen Themen. Die beiden wohl wichtigsten und interessantesten im großen Kontext gesehen sind Erneuerbare Energien/Umweltschutz und Vorgehen gegen Banken/Versicherungen. In beiden Gebieten ändert sie ihre Meinung vollkommen abhängig davon, wer sie fragt. Redet sie vor Studenten ist sie total dafür Fossile Brennstoffe abzuschaffen. Redet sie vor einer Kohlefirma, ist Kohle auf einmal total wichtig und unersetzbar. Redet sie auf einer normalen Kundgebung oder in betroffenen Gebieten ist Fracking absolut nicht haltbar. Redet sie vor der Ölindustrie ist es ganz klar, dass Fracking weiter gefördert werden sollte. Redet sie vor nomalen Leuten, ist es klar, dass die Banken zumindest kontrolliert werden müssen (auch wenn sie sie nicht aufbrechen will). Redet sie vor den Banken, nutzt sie einen White Noise Generator, um dafür zu Sorgen, dass es niemand hört.
Ähnliche Probleme hat sie mit so vielen anderen Themengebieten. Wie es genau mit Healthcare weitergehen soll. Was man bezüglich des kaputten Bildungssystems machen soll. Wie weit die Freiheit von Religionen gehen soll. Bis hin zu Sachen wie LGBT Issues und so weiter. Selbst in ihrem vermeintlichen Flaggenthema "Frauenrechte" ist sie nciht nur beim Thema Abtreibungen am Flip-Floppen.
Dazu kommt, dass sie sehr "triggerhappy" zu sein scheint und sehr scharf darauf neue Konflikte anzufangen.
Und dann natürlich das simple Problem: Sie scheint absolut keinen Respekt vor Vorschriften zu haben. Sie scheint nicht einmal zu verstehen, warum ihr Email-Server und die Tatsache, dass sie über nicht gesicherte Leitungen telephoniert hat, Problematisch waren. Das war als "Secretary of State" schon Problematisch... Aber als Präsident? Ja, klingt super so einer Person die Macht zu geben.
Davon abgesehen, dass ich immer noch der Meinung bin: Hillary als Kandidat aufzustellen, ist gleichbedeutend damit, Trump die Präsidentschaft in die Hand zu drücken. Selbst wenn sich das DoJ entscheiden sollte, keine weiteren Verfahren gegen sie zu führen (was ich irgendwie nicht glaube, weil die scheinen ziemlich sauer wegen der ganzen Sache zu sein), ist Hillary aufgrund des ganzen Ballasts einfach zu Angreifbar für einen Donald Trump, dessen ganze politische Taktik darauf aufbaut, jede Schwachstelle des anderen Kandidaten anzugreifen - und mit ihren ganzen Skandalen hat sie davon so unglaublich viele. Er muss gar nicht erst suchen. Koppele das mit der Tatsache, dass Hillary in den Debatten mit Bernie Probleme hatte, ihr Temprament im Zaun zu halten und Butthurt war, wenn er sie auch nur ein kleines bisschen kritisiert hat oder einmal die Stimme erhoben hat, weil sie ihm immer ins Wort gefallen ist... Ich meine, es laufen mit gutem Grund Wetten darum, wie lange Trump brauchen wird, ehe Clinton ausflippt und bei einer Debatte von der Bühne rennt.