Das Wut- und Trauertopic

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Hey ihr Lieben,


    Also an und für sich hab ich schon gut mit meinem Jobverlust abgeschlossen. Also ich glaube auch, dass ich im Handwerksbereich sicher etwas finden würde was mir Spaß macht. Gerade weil ich lieber einen körperlichen Job mache habe ich irgendwo schon eine gewisse Faszination dafür.


    Das ist also nicht wirklich das Problem...


    Das Problem ist, dass ich in meiner Arbeitszeit mit ca. 10-13 Tieren zu tun hatte. Und ich hatte zu all diesen Tieren (also Pferden) eine innige Beziehung in den 1,5-Jahren aufgebaut. Ein offizieller Abschied wird durch das abgekühlte Arbeitsverhältnis wahrscheinlich nicht mehr möglich sein. Zumal mich das in meinem Burn-Out wohl auch wieder zu stark zurück werfen würde. Ich glaube da käme dann sehr viel wieder in mir hoch. Und ich glaube da liegt bei mir leider auch der Hund begraben. Ich bräuchte einen weg innerlich damit abzuschließen... und das tut echt verdammt weh denn die Pferde haben mich geliebt und ich sie. Quasi wie beste Freunde. Wir kannten uns, haben uns geknuddelt, ich hab ihnen auch mal Gräser oder Möhren gegeben.


    Das war eine so innige, tiefe Bindung wie ich sie halt teils auch zu meinen Haustieren habe. Natürlich hat mein Freund mich schon viel beratschlagt, aber ich wollte mir trotzdem noch mehr Meinungen und Ratschläge einholen. Denn das was ich habe ist wohl ein sehr spezieller Fall. Zumindest da ich beruflich halt immer mit denselben Tieren zu tun hatte. :verysad: Einerseits schön... andererseits... man sieht ja was passieren kann. In dem Punkt würde ich wohl auch nicht mehr so einen Beruf ergreifen wollen da ich (und das ist wirklich nicht übertrieben) ein so großes Herz habe, dass ich sehr sehr schnell einfach Lebewesen ins Herz schließe. Gerade Tiere haben es mir besonders angetan. Egal ob Pferd, Kaninchen, Vogel, usw. Ich glaube würde ich in einem Zoo arbeiten hätte ich ungefähr ein ähnliches Ergebnis.


    Ich habe auch beschlossen in Zukunft mir vielleicht sogar ein Pflegepferd zu suchen da ich dann zumindest noch etwas Bindung zu Pferden hätte, aber das wäre für jetzt sowieso keine Lösung da ich mich gerade voll auf die Jobsuche konzentrieren möchte.


    Damit ihr aber wisst was man mir schon so vorgeschlagen hat schreibe ich die Tipps meines Freundes einfach mal auf:


    -> An nahe liegenden Koppeln mit ein paar Pferden schmusen

    -> Ein Art Abschiedsbrief/irgendeine Art Zeremonie damit ich quasi damit abschließen kann (ganz für mich alleine mit Musik, usw.)

    -> Auf Dauer wie gesagt ein Pflegepferd suchen um das ich mich sogar mehr kümmern kann als die Pferde wo ich gearbeitet habe


    Ich bin mir unsicher... denn ich weiß die Zeit tut ihr Übriges, aber ich merke einfach wie ich intensiv alles vor Augen habe. Jeder Augenblick mit diesen Pferden... ich mein ich habe sogar ein Leinwandbild mit ein paar der Pferden gemalt. Und das mache ich eigentlich nur bei Lebewesen die ich sehr stark ins Herz geschlossen habe.


    Na ja, ich hoffe ich konnte mein Problem gut genug schildern.

    Vielleicht habt ihr ja einen Rat für mich.


    LG Lady Endivie

  • @LadyEndivie08

    Wenn dir der Kontakt zu Pferden fehlt, waurm suchst du dir nicht einen Hof, auf dem du vielleicht ehrenamtlich arbeiten und vielleicht sogar Reitstunden nehmen kannst? Da ist deine Idee mit dem Pflegepferd gar keine schlechte Idee. ^^


    Nur so als Gedanke, wenn sich deine Arbeitssituation entspannt hat. Gerade im Beruf ist es notwendig auch eine sportliche Aktivität als Ausgleich zu haben.


    Mit fremden Pferden Kontakt zu suchen, würde ich dir allerdings abraten. Nicht jeder Besitzer mag das gerne, wenn man ohne zu fragen an seine Tiere geht und vielleicht füttert (wegen eventuellen Futterunverträglichkeiten) - zumal es auch leider Menschen gibt, die keine so guten Absichten haben wie du. Deswegen lasse das lieber, bevor du dir Ärger einhandelst. Frag lieber vorher.

  • Hey, ich wollte mich nochmal melden.


    Aktuell merke ich einfach, dass ich doch noch nicht wirklich übern Berg bin. Es gibt mehrere Dinge die mich belasten und irgendwie hab ich das Gefühl gerade in so einem Art "Hamsterrad" zu sein. Mal ganz davon abgesehen, dass mein Schlafrhythmus gerade echt nicht der Beste ist (ich schlafe gerade sehr schlecht) kommt momentan auch noch zusätzlich dazu, dass eine Freundin von mir einfach nicht mehr schreibt. Das fing damit an, dass Anfang des Jahres ich mit meinem Freund auf der Artikel 13 Demo war. Dort hätte ich sie eigentlich auch treffen können, aber aus irgendeinen erfindlichen Grund der mir selbst nie wirklich klar war hat sie sich zu dem Zeitpunkt lieber mit anderen Freunden getroffen obwohl wir bei der Demo quasi nur 5-10 Meter maximal voneinander entfernt waren. Danach kam eine Zeitlang nichts mehr und sie hat mir geschrieben, dass ihr alles zu viel ist und sie einfach mal von allem Abstand bräuchte.


    Jetzt sind drei Monate um und ich hab ihr auch das mit meinem Jobverlust geschrieben. Na ja, und was soll ich sagen. Bisher kam einfach keine Reaktion. Wir haben uns anfangs über eine Internetseite kennengelernt (so eine Hobbyschreiber-Seite. Sie ist quasi einer meiner Leser von meinen Fanfiktions). Und wir hatten uns richtig lange E-Mails und später auch richtig viele Whatsapp Nachrichten geschrieben.


    Jedoch bin ich gerade einfach mit der Situation überfordert da ich nicht weiß was ich tun soll. Abwarten? Sie doch mal etwas härter konfrontieren? Ich bin verunsichert und weiß nicht wie ich an das Ganze rangehen soll. Und das verfolgt mich jetzt schon seit einer Woche (seitdem ich ihr das halt alles mal geschrieben habe). :verysad:


    Nur so als Gedanke, wenn sich deine Arbeitssituation entspannt hat. Gerade im Beruf ist es notwendig auch eine sportliche Aktivität als Ausgleich zu haben.

    Ja, das stimmt. Mein Problem ist momentan auch, dass ich gerade nur sehr wenig raus gehe. Ich weiß auch nicht... seit dieser Sache mit meinem Job hab ich mittlerweile richtig Angst vor neuen Konfrontationen mit Arbeit. Ich dachte auch ich wär schon mehr übern Berg, aber mittlerweile hab ich wieder richtige Selbstzweifel. Diese ganzen Gefühle kommen gerade so richtig hoch... ich will wieder arbeiten, aber ich habe irgendwo einfach Angst... schwer zu beschreiben.


    Das ist so ein Widerspruch in sich. Ein Teil von mir sagt: "Bewirb dich doch endlich. Du kannst das." Und der andere Teil hat Angst und will sich am liebsten einfach nur verstecken und klein machen. :meh:


    Mit Sport hab ich es schon versucht. Aerobic. Macht mir normalerweise auch mega Spaß, aber ich glaube ich sollte mir auch einen Draußensport suchen. Zumindest merke ich, dass mich das gerade nicht so wirklich erfüllt.



    Mit fremden Pferden Kontakt zu suchen, würde ich dir allerdings abraten. Nicht jeder Besitzer mag das gerne, wenn man ohne zu fragen an seine Tiere geht und vielleicht füttert (wegen eventuellen Futterunverträglichkeiten) - zumal es auch leider Menschen gibt, die keine so guten Absichten haben wie du. Deswegen lasse das lieber, bevor du dir Ärger einhandelst. Frag lieber vorher.

    Das stimmt. Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht. Ich fühl mich momentan einfach so unausgeglichen seitdem ich diesen Job verloren habe. Normalerweise war ich immer früh morgens draußen, ständig an der frischen Luft und immer unter Tieren... dieser Verlust nagt doch mehr an mir als ich dachte. *sfz*

  • Ich hab seit heute Morgen den größten Hass auf Niantic, den ich jemals hatte..


    TimWolla und ich sind beides seit mehreren Jahren begeisterte Ingress-Spieler und sind auch schon zu größeren Events innerhalb Deutschlands oder in die Niederlande gefahren (er zu mehr Events als ich aber das ist nicht wichtig). Auf jeden Fall lief es bisher immer so ab, dass diese Ausflüge als Tagesausflüge geplant wurden. Früh morgens aufstehen, mit einem extrem frühen/dem ersten Zug des Tages hin, Leute treffen, spielen, sich noch bisschen unterhalten und dann nachts oder mit dem ersten Zug des kommenden Tages zurück, ohne ein Hotel zu buchen. Musste man die Nacht noch in der Stadt verbringen, konnte man einfach nen schönen Spaziergang durch die Stadt machen und noch bisschen spielen, die Zeit konnte man sich auf jeden Fall irgendwie vertreiben.


    Im kommenden Monat (12. Oktober) findet ein großes Event unter Anderem in Dresden statt. Um von uns aus nach Dresden zu kommen, benötigt man mit dem Zug je nach Verbindung mindestens (!) 6 Stunden, was es schwierig macht, dieses Event als Tagesausflug zu planen. Also haben wir nach langem Hin- und Her-Überlegen entschieden, uns das erste Mal überhaupt für zwei Nächte ein Zimmer im Hotel zu nehmen und das gesamte Wochenende von Freitag bis Sonntag in Dresden zu verbringen. Bringt unter Anderem auch noch den Vorteil, dass man auch deutlich mehr Zeit hat, sich mit den Spielern des eigenen Teams (wir haben seit dem letzten Event in Amsterdam im Mai ein richtig tolles Team mit super Leuten kennen gelernt <3) und mit neuen Leuten zu unterhalten, weil man nicht sofort wieder zum Zug muss..


    Diese Nacht kam dann irgendwie der Schlag/Tritt ins Gesicht aller Spieler, die vorhaben, eines der Events im nächsten Monat zu besuchen. Die offizielle Anmeldung für das Event wurde eröffnet. Bisher lief es immer so ab, dass ein kostenloses Ticket angeboten wurde, mit dem man an dem Event teilnehmen konnte und eine Teilnehmermedaille für das Profil erhalten hat, wenn eine gewisse Spielbeteiligung innerhalb des Spielgebiets festgestellt werden konnte. Weitere kostenpflichtige Tickets beinhalteten dann auch allerhand Merchandise, sogenannte "Charaktermedaillen", die man für das Profil freischalten konnte oder Itemcodes, die man (soweit ich weiß) einlösen konnte, wann man wollte. Nun ist es so, dass selbst das einfachste Ticket (Teilnehmermedaille im Profil) kostenpflichtig ist. Mit 13€ + Steuern ist es bei weitem nicht so teuer wie die Tickets, die für das GoFest in Pokémon Go verkauft wurden, es ist trotzdem extrem unverschämt, wie und wann Niantic die Spieler über ihr neues Ticketsystem informiert.


    Dass dieses Event u.A. in Dresden diesen Oktober stattfinden wird, ist seit MINDESTENS MAI 2019 bekannt, Tim und ich haben uns damals in Amsterdam mit einem der Event-Ansprechpartner aus Dresden (ein ganz normaler Spieler, kein Niantic Mitarbeiter) unterhalten, ich habe auch einen Werbeflyer in meiner Vitrine beim Ingress-Merchandise stehen, der das bestätigt. WARUM kann man also nicht auch diese Monate im Voraus bescheid geben, dass sie das Ticketsystem ändern möchten?! Viele Leute haben einen viel längeren Anreiseweg als wir zu diesen Events, in unserem Team sind Spieler, die u.A. aus Portugal oder Italien nach Amsterdam geflogen sind, und auch nach Dresden kommen wollten. Ich kenne Spieler, die mit dem Auto von NRW aus bis runter nach Lyon (Frankreich) gefahren sind, um bei einem Event zu spielen. Es sind Leute bis nach Helsinki (Finnland) geflogen, um an einem Event teilzunehmen usw,usw,usw. Das alles benötigt eine gewisse Planung im Vorfeld, als Tagesausflüge kann man solche Geschichten auf jeden Fall nicht abhalten. Es werden sobald das Event bekanntgegeben wird und man weiß, dass man frei hat/sich frei nehmen kann Flüge, Züge und Hotelzimmer gebucht, damit es kurz vor dem Event nicht unbezahlbar wird. Und dann wird EINEN FUCKING MONAT vor dem Event bekanntgegeben, dass man, um beim Event mitzuwirken, um sich für sein Team einzusetzen noch einmal unerwarteterweise Geld ausgeben muss, ansonsten bringt einem die Anfahrt in die Stadt nichts, da alle Spieler ohne Ticket nicht in das Endergebnis einberechnet werden.

    Soweit ich das jetzt auch aus Telegram-Channeln mitbekommen habe, wussten auch die Event-Ansprechpartner vor Ort nichts von diesem Move seitens Niantic, und diese Leute kümmern sich vor Ort um so einiges organisatorisches, sie kümmern sich um Merchandise für die Teilnehmer, anscheinend (bin nicht komplett sicher, ob die Info zu 100% stimmt) wohl auch um den Kontakt mit der Stadt, dass ein derartiges Event stattfindet UND ratet mal: Diese Leute, die sich den ganzen organisatorischen Scheiß für Monate auf die Schultern geladen haben, müssen ebenfalls ein solches Ticket erwerben, um an diesem Event teilzunehmen.


    Es macht mich so unfassbar wütend, dass Niantic so etwas im Vorfeld nicht anständig überdenkt und einen passenden Zeitrahmen für solche Ankündigungen einhält. Würden sie es für die Events ab dem Jahr 2020 einführen, okay. Dann hat man zumindest schon mal vorab die Information und kann sich dementsprechend überlegen, ob es einem wirklich wert ist, ob man tatsächlich das Geld ausgeben möchte, ein Event sonstwie weit weg zu spielen. ABER NICHT, wenn der GROSSTEIL der Spieler schon alles an Flügen, Hotels, Zugtickets und so schon lange organisiert hat. Von Mai bis Oktober sind es 5 Monate. Und sie entscheiden sich, 4 Monate zu schweigen und 4 Wochen vor dem Event so eine Ankündigung zu bringen. Ich komme mir echt so vor, als würde Niantic die gesamte Ingress-Community verarschen wollen mit dieser Entscheidung.


    Ich hab vorhin auch die kostenpflichtigen Tickets für das GoFest in Pokémon Go erwähnt: Da kann ich die Kosten tatsächlich nachvollziehen. Das Event findet in einem Park statt, der abgesperrt ist, es gibt weiß nicht wie viele Security-Leute, die sich um den Einlass/Kontrollen kümmern, medizinische Betreuung (?) usw,usw.. Das alles muss bezahlt werden und irgendwo her muss das Geld kommen, kann ich wirklich vollkommen nachvollziehen. Ich selbst habe dieses Event nicht besucht, da ich keine Zeit hatte und mir persönlich für einen Nachmittag im Park 35€ oder wie viel das gekostet hat, einfach zu viel war.


    ABER


    Die Events in Ingress sind auf einen definierten Bereich in der Innenstadt der teilnehmenden Städte ausgelegt. Es wird nichts abgesperrt, es gibt soweit ich das bisher mitbekommen habe keine großartige Security vor Ort (da man herumlaufende Leute in der Stadt irgendwie schlecht kontrollieren kann, zumindest hab ich auf den bisherigen Events nie wen gesehen) und bisher hat es super mit den kostenfreien Tickets funktioniert. Der einzige Grund, den man aus der Ankündigung entnehmen kann (da kein einziger Grund für diesen Schritt angegeben wurde), ist: Wir brauchen mehr $$$. Und sorry, meiner Meinung nach hätte man das bei den nächsten Events einführen können und nicht jetzt durch diese Aktion, mit der man die gesamte Community gegen sich aufbringt.


    Ich für meinen Teil werde mir auf jeden Fall beim nächsten Event noch ein paar Mal öfter überlegen, ob ich mir jemals wieder für so ein Event ein Hotelzimmer und ein komplettes Wochende nehmen werde, wenn so mit der Community umgegangen wird. Man kann auch abseits dieser Events mal Spieler treffen und mit denen zocken, da muss ich Niantic nicht noch extra unterstützen, wenn sie so auf die Spieler pfeifen.


    Glaube ich hab mir meinen Hass (für den Moment) von der Seele geredet. Da ich jetzt nur noch 15 Minuten hab, um mich für die Arbeit fertig zu machen und zum Bus zu kommen, beende ich es hier, vielleicht möchte TimWolla noch irgendwas ergänzen, sollte ich was vergessen haben. Aber ja, ich bin richtig sauer. Das wird ein toller Arbeitstag ^___^


    moxie hier, du musstest seit Dezember auf meinen ersten Beitrag in diesem Thema warten, hier hast du ihn. Und ich bin froh, dass ich ihn nicht für irgendwas weniger schlimmes verschwendet habe :assi:

  • Ich könnte kotzen. Ich hab morgen meine Prüfung, mein 1. Staatsexamen, wofür ich nun seit Anfang August lerne. Es ist eine mündliche Prüfung und man wird in 4 großen Fächern geprüft. Ich hab mega Schiss davor alles zu verkacken und ich sehe schon, wie alles dann den Bach runtergeht.

    Ich bin mir zum Teil einfach so unsicher, ob mein Wissen für ein bestimmtes Fach ausreicht und ob ich morgen dazu in der Lage sein werde, die Fragen korrekt zu beantworten. Bei diesem Fach hab ich einen anspruchsvollen Prüfer gezogen. Gleichzeitig will ich einfach keine VL/kein Skript mehr aufschlagen. Ich will es einfach nicht mehr mir wird schlecht bei dem Gedanken, auch wenn es einige wichtige Inhalte gibt, die ich tbh nochmal wiederholen sollte (werde ich aber auch wahrscheinlich tun..)

    Ich will nur die blöde Prüfung hinter mir haben und danach wieder normal leben.

    Hab aber voll Schiss die Prüfung komplett zu verkacken. Es herrscht so ein enormer Druck, da viele meiner Freunde bestanden haben und ich bei einem Nicht Bestehen ein Freisemester nehmen müsste. Abgesehen davon, dass ich mir in den nächsten Ferien alles nochmal gefallen lassen darf mit anderen Prüfern. Und ja, vor meinen Freunden würde ich mich dann schämen...

    Am liebsten würde ich mich krank melden oder so und keine Prüfung machen :( Kenn auch paar Leute, die kurzfristig ausgestiegen sind, aber eine ernsthafte Option ist das für mich nicht, denn wer hat denn keine Angst kurzfristig vor ner Prüfung und wünscht sich die irgendwie zu umgehen? :(

    Ich hatte mir vorgenommen heute Vieles zu wiederholen, ein Tag vor der Prüfung, aber mir ist einfach die Puste ausgegangen und so kurzfristig vor der Prüfung neige ich dazu, mich zu entspannen und einfach ins kalte Wasser zu springen, die Sache hinter mir zu bringen.

    Bin jedenfalls heute morgen um 7 aufgestanden, nachdem ich nur 3-4 Stunden schlecht geschlafen hatte, hab was gelesen und lag dann 2 Stunden lang nur im Bett, weil ich es nicht schaffe nochmal was aufzuschlagen.

    Und wenn ich morgen verkacke, dann werde ich es bereuen, mir bestimmte Abschnitte nicht nochmal angeguckt zu haben. Das kennt man ja.

    Hab einfach nur ein schlechtes Gefühl im Magen, mein Herz rast, wenn ich daran denke und ich atme hochfrequent.

    Wenn ich an die Prüfung morgen denke, dann sehe ich mich, wie ich nicht bestehe und komplett verkacke.


    Allerdings freue ich mich wirklich sehr auf morgen Nachmittag. Wenn es komplett schief geht, dann werde ich mich bestimmt mega scheiße fühlen, aber dann hab ich zumindest einige Wochen/Monate Ruhe.

    Zudem kommt, dass ich schon seit mehreren Monaten nicht mehr zu Hause bei meinen Eltern und Geschwistern war und mir dieser Bezug zu ihnen mega gefehlt hat tbh, da sie mich zB während meines Abis immer unterstützt hatten. Ich hab mich innerhalb der letzten Wochen auch wirklich auf mich allein gestellt gefühlt. Am Samstag fahre ich auch wieder zu meinen Eltern. Immerhin.

    Ich hab meine Schwester (4 Jahre alt) seit einem halben Jahr ca nicht mehr gesehen und ich hab sie so sehr vermisst :(


    Ich werde mir noch einige Sachen angucken heute für meine Prüfung, hab aber schon viele Sachen, die ich ursprünglich heute wiederholen wollte weggestrichen, weil fuck it. Ich war nie ein Riesenfan davon mir noch wenige Stunden vor ner Prüfung alles nochmal anzugucken. Ich will mich doch lieber entspannen.

    Werde vermutlich trotzdem lange wach bleiben heute, immerhin bin ich abends/nachts etwas produktiver als morgens.


    Hoffentlich geht die Sache gut aus..

  • Hallo avalanche, so wie es klingt hast du dich grundsätzlich gut vorbereitet und ich glaube auch, dass du all das, was du heute nochmals anschauen wirst schon kannst. Kurz vor einer Prüfung aufgeregt zu sein, ist normal, besonders vor so einer grossen. Mach dich nicht kaputt. Schlaf ist etwas vom wichtigsten um konzentriert bei der Prüfung zu sein, ich würde dir daher empfehlen mach irgendwas, wo du am Abend schnell einschlafen kannst, bei mir hilft Joggen, bei anderen Krafttraining. Jetzt nochmals lernen einfach damit die Zeit vergeht kann dich evt auch verunsichern und das wäre schade denn du kannst es ja, hab vertrauen, du packst das! Also bitte, versuch dich abzulenken, gehe raus spazieren, joggen was auch immer aber bleibe nicht hinter deinen 4 Wänden sonst kommt das zu unrecht beschleichende Gefühl dass du versagen könntest wieder zurück.


    Ich kann dir nur das Beste für deine Prüfung wünschen, du packst das! Viel Glück & Erfolg :D

  • Ich bin grad richtig angepisst


    Da ich im April einen psychischen Zusammenbruch hatte, bin ich seitdem nicht mehr in der Arbeit gewesen. Ich habe Ende August mit einer Wiedereingliederung begonnen, aber die verlief auch nicht wie geplant.

    Eine Woche gings mir psychisch nicht gut und ich hatte null Motivation, zur Arbeit zu gehen, auch deswegen, weil man mir nicht meine ursprüngliche Arbeit geben konnte, da die Beschäftigungsrate in unserem Werk aufgrund von Dieselskandal, Umwelt-Bewegungen und der abschwächenden Wirtschaft grad sehr niedrig ist.

    Als ich dann die Wiedereingliederung fortsetzen wollte, meinte der Betriebsarzt, dass das nicht geht und ich eine neue beantragen muss.

    So weit, so verständlich.

    Jetzt ging es mir die letzte Woche und gestern physisch nicht so gut, ich hatte Montag letzte Woche und gestern Kopfschmerzen und konnte dementsprechend nicht zur Arbeit.
    Jetzt meint der Betriebsarzt, dass ich noch einmal eine Wiedereingliederung machen soll, und zwar von vorne, also wieder ~6 Wochen. Dabei sollte die aktuelle Wiedereingliederung bis Freitag gehen.
    Ich fühle mich auch wieder bereit zu arbeiten. Davon abgesehen muss ich wieder arbeiten gehen, da die Krankenkasse davon ausgeht, dass ich ab Montag nächster Woche wieder arbeite und mir kein Krankengeld mehr zahlen wird. Und selbst wenn hat das Krankengeld die letzen Monate gerade so gereicht, um über die Runden zu kommen.


    Ich versteh es nicht. Sie wissen um meine Lage (auch finanziell und beruflich) Bescheid, trotzdem müssen sie mir solche Steine in den Weg legen, obwohl sowohl Hausarzt als auch Therapeut sagen, dass ich wieder arbeiten kann.
    Verdammt, ich selbst fühl mich dazu bereit!

  • Hallo Arrior,


    ich glaube das diese Wiedereingliederung freiwillig ist. Und wenn du der Meinung bist du kannst wieder voll arbeiten, dann muss das dein Arbeitgeber auch so berücksichtigen. Auch für deinen Arbeitgeber ist die Wiedereingliederung freiwillig. Wenn er der Meinung ist du kannst wieder voll arbeiten dann steht auch von dieser Seite nichts im wege.


    Euer Betriebsarzt, bzw die Firma, ist natürlich verpflichtet dir eine Wiedereingliederung zu ermöglichen,

    auch weil diese sicherlich teil eures "Betrieblichen Eingliederungs Management BEM, ist.

    Aber auch dieses ist freiwillig und du kannst es ablehnen.



    Jetzt meint der Betriebsarzt, dass ich noch einmal eine Wiedereingliederung machen soll, und zwar von vorne, also wieder ~6 Wochen. Dabei sollte die aktuelle Wiedereingliederung bis Freitag gehen.

    Sollte die Wiedereingliederung für mehr als 7 Tage unterbrochen sein, gilt diese als abgebrochen.


    Davon abgesehen muss ich wieder arbeiten gehen, da die Krankenkasse davon ausgeht, dass ich ab Montag nächster Woche wieder arbeite und mir kein Krankengeld mehr zahlen wird.

    Während der Wiedereingliederung bist du Arbeitsunfähig und die Krankenkasse zahlt.


    Ich hab auch eine Wiedereingliederung abgelehnt nach einer längeren Krankheitsphase. Allerdings hatte auch mein Arbeitgeber kein Interresse daran.

    Ich habe auch mit unserem Betriebsrat gesprochen und der sagt auch das dies alles freiwillig ist.


    Allerdings solltest du dir folgendes Überlegen.


    Für den Fall das dein Arbeitgeber dir krankheitsbedingt kündigen will,

    hätte er im Falle das du die Maßnahme abgelehnst hast vor Gericht gute Argumente.

    Und da du ja geschrieben hast, das es bei euch in der Firma nicht so gut läuft wäre ich da vorsichtig und würde mir das gut überlegen.


    Aber als Ausenstehender ist es natürlich immer leicht kluge Sprüche zu klopfen. Auch kenne ich deine Situation (beruflich und auch finanziell) nicht und möchte mir deswegen auch nicht anmaßen dich zu etwas zu verleiten das du dann aussitzen musst und nicht ich.


    Ich hoffe dir etwas geholfen zu haben und drück dir mal alle Daumen das alles gut wird.


    Bis dann


    wums

  • Arrior

    Deine Gesundheit ist wichtiger als jede Arbeit. Du hast nichts davon, wenn du arbeiten gehst und dann vielleicht wieder zusammenbrichst. Darf ich fragen woran es gelegen hat? :/

    Mit dem Rechtlchen dazu kenn ich mich hier gar nicht aus, aber ich wollte dir alles Gute dafür wünschen. ^^

  • Guten Abend, ich weiß tbh nicht wie lang dieser Post sein wird und ich muss auch sagen, dass ich nicht wirklich erwarte, dass jemand antwortet, weil ich ohnehin an einem Punkt angekommen bin, an dem ich mir nur noch selbst helfen kann.


    Also. Es fing alles Anfang des Jahres an. Ich bin in das Team von diesem Forum gekommen und war überglücklich. Die Community begleitet mich schon fast seitdem ich Internet besitze und ich kannte einige dieser Leute seit mehreren Jahren, 9 Jahre bin ich jetzt schon im RPG Bereich. Das ist fast die Hälfte meines Lebens. Deswegen sollte man auch meinen, dass da viel, auch emotional dran hing und ich überglücklich war.

    Alles lief super. Die ersten drei Monate ungefähr. Ich hatte in dieser Zeit auch einen sehr, sehr guten Freund kennengelernt, welcher für mich definitiv mehr war als nur irgendeine Internetbekanntschaft.

    Dann gab es einen belanglosen Konflikt, auf den ich auch nicht eingehen will. Und wo man einen Tag vorher noch im Call glücklich miteinander geredet hat, war am nächsten Tag alles komisch. Das Team brach auseinander Aber das hatte mich nicht so mitgenommen, muss ich zugeben. Die Leute hatten schließlich gezeigt was abging und ich habs praktisch sofort aufgegeben, da irgendwas zu versuchen.

    Dieser eine Freund allerdings, war darin verwickelt, hat nicht mehr mit mir geredet, ich hab gefragt was los ist und er meinte dann eben, dass meine komplette Art ein Problem wäre. Schließlich war ein Monat vergangen und nichts an der Situation änderte sich wirklich. Ich hatte mich auch nicht wirklich getraut mit irgendwem darüber zu reden, außer mit meinem Freund, aber als Außenstehender konnte er halt nicht viel tun. Ich dachte... denke jeden Tag daran, mach mir Gedanken, Vorwürfe, läster darüber, wie lächerlich es ist. Dachte mir, wenn ich nur warte, kann ich es irgendwie überspielen. Aber hey, es ging einfach nicht. Ich kann diese Person nicht vergessen. Das erste mal in meinem Leben, dass mir eine Person jemals so wichtig geworden ist, dass es einfach nicht geht.

    Der Konflikt ging weiter und ich habe ihn wieder angeschrieben, hab gefragt ob wir die Sache jetzt endlich mal klären können, übers callen, einen Termin vorgeschlagen. Danach können wir immer noch schauen, ob wir noch Freunde sein wollen oder nicht. Alles was kam war ein gleichgültiges "Ne du bist an meinem Punkt vorbei. Kein Bedarf." Daraufhin habe ich ihn aus dem Affekt heraus blockiert. Ich hatte mich mit einem anderen aus dem Forum wieder angenärht, es hat mich einen Monat Überwindung gekostet, weil ich wirklich dachte, dass mich die meisten einfach hassen. Wir hatten es geklärt und alles war gut. Ich hab mich für ka, zwei Tage großartig gefühlt nachdem ich ihn blockiert hatte, hatte solche Sachen gesagt wie "Ich brauche solche Leute nicht in meinem Leben". Danach war alles wie vorher und ich fühlte mich so schlecht, ich hatte definitiv einen Fehler begangen. Aber es gab kein Zurück oder? Ihn deblockieren und anschreiben, wäre so unfassbar pathetic. Schließlich hatte ich dann vor knapp einer Woche mit meinem Ex geredet (mit dem ich jetzt definitiv nix mehr zu tun haben will. Meine Fresse...). Ich hatte ihn als Thema kurz angeschnitten, wollte eigentlich über was komplett anderes das RPG betreffendes Reden und ansonsten hatten wir über die Gamescom geredet. Am nächsten Tag krieg ich ne wütende Nachricht von dem einen Freund, der meinte, wenn wir uns jetzt nicht aussprechen wird er sauer. Es stellte sich schließlich heraus, dass mein heuchlerischer Ex dahin gerannt ist und behauptet hätte, ich wollte aushorchen, noch dazu hatte er mich belogen, indem er gesagt hätte, er hätte so extrem viel Kontakt mit ihm. Auch meinte er, ich hätte über diesen anderen Freund ausgehorcht, was offensichtlich nicht stimmte und er da sowieso direkt die Wogen geglättet hatte und ihm sofort gesagt hatte, dass er sich wieder mit mir versteht, damit es später nicht hieß "Wir sind jetzt besties" oder son scheiß. Schließlich habe ich ihn dann deblockiert (und tbh war ich froh drüber), weil er uns halt gezwungen hatte das endlich zu klären.

    Es hatte aber nichts geändert.

    Schließlich lief das Gespräch ungefähr so ab, dass ich vor unfassbarer Desinteresse und Gleichgültigkeit seinerseits, fast nichts mehr gesagt hatte und fast im Call angefangen hätte zu weinen. Als ich ihn dann schließlich fragte, ob er sich vorstellen könnte, noch einmal mit mir befreundet zu sein, meinte er eben nur "Keine Ahnung. Eher nicht. Ich denke nicht zumindest nicht in der nächsten Zeit." Und das Problem ist nicht etwa, dass ich ihn judge, denn die Gründe, die er mir genannt hat, waren durchaus nachvollziehbar insgesamt. Ich hatte ihn in dem Sinne nie wirklich verletzt, nur genervt damit, dass ich nicht auf seinen Rat gehört hatte und es mangelte insgesamt an Kommunikation, denn viele der Dinge hätte man frühzeitig klären können. (Ich werde jetzt auch nicht zu detailreich darauf eingehen, aber nehmt mich einfach beim Wort, wenn ich sage, dass es keine Gründe sind, die man niemals verzeihen könnte). Es sind teilweise wirklich nur Lappalien, die sich einfach über eine Zeit hinweg angestaut haben und deshalb jetzt so extrem wirken. Mein Problem ist, dass es einfach keinen richtigen Schlussstrich gibt, oder irgendwas. Er könnte jeden Tag ankommen und versuchen mit mir zu reden und ich warte so sehnsüchtig darauf, dass es wirklich schon pathetic ist. Ich verstehe was Leute damit meine, dass Gleichgültigkeit viel schlimmer als Hass ist. Ich versuche natürlich ihm seinen Freiraum zu lassen und habe ihn seitdem auch nicht mehr angeschrieben, nur einmal kurz danach um etwas wegen dem Forum zu klären. Und ich sage mir jeden Tag, dass es eigentlich vorbei ist, wir keine Freunde mehr sind und ich versuchen sollte aufzugeben und weiter zu machen. So wie ich es immer getan habe. Aber verdammt ich kann es einfach nicht. Es sind fast drei Monate vergangen und ich denke immer noch jeden Tag darüber nach. Mir hat in meinem Leben noch nie ein 'normaler' Freund annähernd so viel bedeutet. Aber ich kann nichts tun um die Situation zu retten. Es bleibt mir nichts. Klar ich könnte ihn anschreiben, aber er meinte schon, dass er es dumm findet und keinen Bock darauf hat in so einer Situation irgendeinen Small Talk zu führen. Außerdem will ich ihn auch gar nicht andauernd anschreiben, dann wirkt es wieder richtig so, als würde ich hinterherlaufen. Und das will ich nicht. Mein Herz hab ich ihm schon ausgeschüttet und da kam diese Gleichgültigkeit bei raus. Deswegen bin ich mir halt sicher, dass es vorbei ist. Und weil ich vor allen anderen Leuten zu stark tue und sage, dass es mir nichts ausmacht, kann ich auch nicht wirklich mit jemanden darüber reden. Einschließlich meinem Freund.


    Obendrauf kommt meine Frustration darüber, dass ich kein Studium finde. Ich habe mich jetzt (aufn letzten Drücker), in einer privaten Fachhochschule hier in der nähe Beworben und krieg den Vertrag in ein paar Tagen. Aber... ich will es eigentlich nicht machen. Ich meine, an sich sieht die Schule okay aus, mein Freund war auch dort und ein Kumpel von mir und beide haben gute Jobs gefunden. Aber meine Mutter erwartet halt etwas von mir. Nachdem ich kein Studium gefunden hatte und sie die ganze Zeit belogen hatte, in Wartesemester und sowas zu sein (sie weiß nicht mal was das ist), musste ich halt irgendwas tun. Dann kam noch der Stress mit dem Kindergeld, dass ich ja jetzt nicht mehr bekommen hätte, weswegen sie auch Stress gemacht hat. Ich hatte jetzt zwei Wochen Urlaub, weil ich letzten Monat wieder knapp 30 Überstunden hatte und hatte praktisch nichts davon, weil ich jeden Tag irgendwohin musste. Dreimal kam meine Mutter, ich musste zu den Verwanden von meinem Freund und jeden Tag diese Gedanken. Jetzt ist der Urlaub vorbei und ab dem 7. beginnt meine Schule. Nächsten Monat muss ich jeden Tag zur Schule gehen und habe nicht einen Samstag in dem Monat frei, weil ich ja jetzt hauptsächlich nur noch am Wochenende arbeiten kann (mal ganz davon abgesehen, dass ich noch unter der Woche arbeiten muss). Ich weiß jetzt schon, dass ich vermutlich unter dem Stress zusammen breche. Ich kann wirklich nicht gut mit Stress umgehen und hasse diesen Gesellschaftsdruck. Aber irgendwie muss ich die Schule bezahlen, die Satte 446 Euro im Monat kostet. Mit einem Einkommen von 450 + 206 Kindergeld, bleibt da nicht viel. Ich muss ja auch noch die 90 Euro Miete bezahlen. Und nein, ich habe keine Lust mir den Stress anzutun mit einer analphabetischen, psychopatischen, paranoiden und cholerischen Mutter, Bafög auszufüllen. Schließlich habe ich bis heute Angst vor ihr.


    Außerdem macht mir mein Freund wieder Sorgen. Er redet die ganze Zeit davon, dass er in der Firma nicht glücklich ist und überlegt zu kündigen. Dann hatte er schließlich mit seinem Chef gesprochen und dieser hat ihm natürlich Lösungen vorgeschlagen, wie man die Situation verbessern kann. Ich hoffe halt, dass er zumindest nicht mehr kündigen will. Zumindest meinte er es zu mir. Hielt es aber auch nicht für wichtig, dass mit mir genauer zu besprechen, er konnte mir nicht mal Gründe aufzählen und als ich mich beschwer hatte, dass er mir sowas gefälligst mal sagen sollte, BEVOR er schon mit dem Chef drüber redet, weil mich das ziemlich viel angeht, meinte er nur, dass es mich nichts angeht, weils seine Sache ist. Outch. Er ist am Ende immer noch meine Finanzstützte, wie egoistisch das auch klingt und es geht mich ja wohl deutlich was an, wenn mein Partner solche Dinge überlegt.

    Schließlich meinte ich zu ihm, dass er mit mir mal öfter über seine Probleme reden soll, weil er das nie macht. Alles was er darauf sagte ist "Machst du doch auch nicht." was halt nicht mal stimmt. Ich hatte mich so hart an ihm ausgekotzt. Wegen dem Job und meinem Freund und allem. Ich hatte halt die ersten paar Tage geschwiegen, okay, ich wollte die Sache verarbeiten, aber nicht so, dass ich sowas über Wochen verheimliche.

    Ich weiß halt, dass ziemlich viel nicht stimmt bei ihm, weil er auch in letzter Zeit sehr schnell gereizt und schlecht gelaunt ist und auch häufig Phasen hat, wo er einfach gar nichts tun will. Aber nicht so, ich will chillen-Mäßig, sondern wirklich depressiv. Aber er redet halt nicht mit mir, egal was ich mache. Auch ist er zunehmend distanziert, Sex zum Beispiel haben wir eigentlich nur noch weil ich das will. Es könnte nur eine Phase von ihm sein, weils halt nicht so gut auf der Arbeit läuft und ich halt auch zunehmend trauriger bin, verständlicherweise in letzter Zeit. Aber ich hab mittlerweile schon Angst. Auch Wrestling oder so, was immer unsere große Leidenschaft war und was wir immer zusammen geschaut haben, er pennt immer dabei ein und interessiert sich auch nicht mehr dafür. Würde ich ihn nicht dazu bringen, würde er es vermutlich nicht mehr schauen. Ich kann es einfach nicht verkraften, jetzt noch einen Menschen und damit auch noch meine Existenz hier zu verlieren. Ich fange jetzt langsam endlich an, mich an Ärzte zu wenden, mein Leben und meine Gesundheit mehr in den Mittelpunkt zu stellen und glaube, dass ich mich endlich eingelebt habe. Aber ich weiß, wenn wir uns trennen, wird er mich sofort raus schmeißen. Und die einzige Möglichkeit, die ich dann hätte, wäre meine Mutter. Und sie wohnt von hier zwei Stunden mit dem Bus. Ich kann nicht wieder hier weg, hier ist meine Arbeit und dann bald auch meine Schule. Und noch dazu kann ich jetzt nicht noch einen geliebten Menschen so verlieren, indem ich ihm immer gleichgültiger werde. Ich glaube wirklich, wenn er mich verlässt, bin ich mir nicht sicher, was ich mache. Ich bin wirklich schon an dem Punkt, an dem ich mir einrede, dass er das einzige ist, was mich noch hält und wenn er weg ist, dann habe ich wenigstens keinen Druck mehr, es nicht zu tun.


    Bevor jemand was sagt, ich bemühe mich um einen Therapieplatz oder sowas und hab auch schon bei der anonymen Hotline der Stadt angerufen um zu reden. Aber keine Ahnung, irgendwie habe ich mehr und mehr das Gefühl, wie mir alles komplett gleichgültig wird. Ich glaube, ich brauche wirklich ka, Auszeit. Richtige Auszeit von allem, irgendeine Kur, vielleicht ne Geschlossene. Für ein paar Monate. Damit ich wenigstens diese Suizidgedanken wegkriege. Ich traue mich aber nicht wirklich, darüber mit irgendwem der mir enger vertraut ist zu reden, weil ich weiß, dass die Hälfte von ihnen mindestens nur sagen wird, dass ich mich nicht so anstellen soll und das kann ich nicht gebrauchen. Außerdem habe ich auch Angst, was nach diesen Monaten sein wird, kann ich dann überhaupt noch zurück? Was mach ich, wenn sich dann alles geändert hat und ich nicht mehr erwünscht bin? Ich hab keine Ahnung. Was wird aus den ganzen anderen Sachen, die ich durchziehen muss, weil andere es von mir erwarten?

    Zurzeit bin ich an diesem Punkt, an dem ich eigentlich alles vernachlässige und nur noch Musik höre, mich mit Spielen bis in die Unkenntlichkeit ablenke und schlafe, ich schlafe mittlerweile bis zu 14 Stunden am Tag. Ich esse auch schon seit Wochen fast nichts mehr, weil ich nie Hunger habe, wenn ich deprimiert bin und hab schon wieder deutlich abgenommen. Es gibt wirklich nichts mehr, dass mich irgendwie glücklich macht, oder in mir irgendwas hervor ruft. Außer vielleicht diese kurzweiligen Ablenkungen, in denen ich nicht drüber nach denke. Und die Neurodermitis auf meiner Hand, ebenso wie meine Hustenanfälle werden immer schlimmer. Ich hatte erst gestern den ganzen Tag lang Atemprobleme und hatte kurz das Gefühl zu ersticken. Keine Ahnung, vielleicht wollte ich es auch. Ich denke mir oft, dass wenn ein Unfall aus Zufall passieren würde, die Leute mich wenigstens danach nicht noch judgen könnten, bzw sich selbst dafür judgen könnten, warum ich Selbstmord begangen habe. Wirklich ich gehe manchmal über die Straße und denke mir, dass mich hoffentlich ein Auto überfährt.

    Ich hab einfach keine Ahnung mehr, was ich tun soll. Nichts scheint irgendwie richtig zu sein und nichts hilft mir weiter, mich irgendwie aufzumuntern. Ab nächsten Monat werde ich dann wohl nur noch so ein Zombie sein, der nichts tut außer Arbeiten und Schule.


    Ach und nicht zu vergessen, dass kurz davor auch noch das mit Pokémon kam. Ist mir komplett scheißegal wie lächerlich es für irgendwen klingt. Aber das war praktisch der Anfang von meinen Depressionen, der Auslöser. Pokémon ist für mich extrem wichtig gewesen, immer, ich bin sehr emotional zu meinen eigenen Mons und diese Liebe hat mich auch schon über die Hälfte meines Lebens begleitet und jetzt diese scheiße. Dass es jetzt ausstirbt. Nicht mal mehr das habe ich, worauf ich mich freuen kann. Mir ist eigentlich nichts geblieben. Und alle Dinge über die ich mich freuen sollte, sind mir so gleichgültig geworden, dass ich es nicht mehr kann. Ich versuche nur noch mich irgendwie mit Materiellen Dingen glücklich zu machen, was aber natürlich nicht funktioniert. Erfolge hatte ich nie zu vermerken. Ich konnte nie irgendjemandem gerecht werden in irgendwelchen Erwartungen und dieser Schritt, dass ich nach über drei Jahren es endlich schaffe zu Ärzten zu gehen, zum Beispiel nachdem mein linkes Ohr ein halbes Jahr komplett zu war und schmerzte und diese Hustenanfälle, meine Zähne. Das ist schon ein extrem großer Schritt für mich, für den ich mich eigentlich innerlich gefreut habe. Aber dieser wird mir jetzt zunichte gemacht, durch Existenzängste, denn wenn ich noch einmal weg muss, weiß ich, dass ich es nicht noch einmal schaffen werde, diese Dinge zu tun. Ich denke, dann werde ich gar nichts mehr schaffen können. ich hab so Angst, dass mein Freund wieder umziehen will, ich hoffe wirklich, dass er nicht kündigt. Aber er redet mit mir nicht und blockt immer ab. Was, was soll ich nur tun? Ich hab keine Ahnung mehr.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Deine Gesundheit ist wichtiger als jede Arbeit. Du hast nichts davon, wenn du arbeiten gehst und dann vielleicht wieder zusammenbrichst. Darf ich fragen woran es gelegen hat? :/

    Der psychische Zusammenbruch hatte nichts mit meiner Arbeit, bzw nichts direkt mit meiner aktuellen Arbeit zu tun, sondern viel eher mit meiner Vergangenheit und der Ausbildung


    Ich wurde quasi mein ganzes Leben lang gemobbt, im Kindergarten, in der Grundschule, in der 5., der 6. und auch der zweiten 6. Klasse (ich hab die 6. Klasse wiederholt)
    Erst als ich mit der 7. Klasse die Schule wechselte und von einem "humanistischen" Gymnasium auf eine Realschule kam, die sich quasi Mobbingbekämpfung auf die Fahne geschrieben hat, wurde es besser. Ich konnte mich zum ersten Mal richtig un die Klassengemeinschaft integrieren, fand Freunde und wurde so akzeptiert, wie ich bin.

    In der Ausbildung war das wieder alles weg. Obwohl die Leute teilweise älter als ich waren, und wo man für gewöhnlich erwartet, dass diese auch reifer sind, fing alles wieder von vorne an und ich wurde dafür fertig gemacht, was für Hobbys ich habe und ausgegrenzt.

    Das ganze gipfelte darin, dass mich einer der "Kollegen" verprügelte und ich ebenfalls dafür bestraft wurde, weil ich ihn beleidigte und ihm die Cappy vom Kopf fegte und ihn dabei an der Stirn streifte. Er schlug in einem wahren Trommelfeuer auf meinen Kopf-, Schulter- und Brustbereich ein, bis ich zu Boden ging und trat auch noch nach. Keiner der anderen Leute, die zu dem Zeitpunkt in der Umkleide waren, kamen mir zu Hilfe oder fragten, wie's mir geht.

    Es war genauso wie auf dem Gymnasium, und ich spielte das erste Mal mit den Gedanken, Selbstmord zu begehen. Nachdem ich eine der besten Zeiten meines Lebens hinter mir hatte, wiederholte sich einer meiner schlimmsten und ich dachte damals nicht, dass ich das durchhalten würde. Bestärkt wurde das u.a. dadurch, dass mich meine "Kollegen" mit diesem Vorfall auch noch aufzogen.

    So blöd es sich auch anhört, aber es war ein MMO, was mich damals vom Selbstmord abhielt. Mein Therapeut meinte, dass das quasi mein Antidepressivum war.

    Dadurch, dass das Spiel durch monatliche Updates nicht nur Gameplay-Technisch, sondern vor allem Storymäßig immer fortgesetzt wurde, hat sich quasi in mir unterbewusst verankert, dass "ich nicht sterben darf. Ich will ja schließlich wissen, wies weitergeht"

    Das ging die ganze Ausbildung über gut. Meine "Kollegen" hörten natürlich nicht auf, und obwohl ich mich mehrmals an meinen Ausbilder wandte (der mich nach dem "Prügelvorfall" dafür kritisierte, dass ich nicht zu den Ausbildern gekommen bin), tat er nichts und versuchte stattdessen, mich für alles verantwortlich zu machen, da ich ab einem bestimmten Punkt unfreundlich zu meinen "Kollegen" wurde, auch wenn sie nur "normale" Fragen stellten.

    Im zweiten Lehrjahr wurde ich zum Glück im Zuge der Ausbildung an eine der Produktionslinien versetzt, sodass ich meine "Azubi-"Kollegen"" nur noch zur Berufsschule richtig sehen musste. Dafür wurde jede Berufsschulwoche zum Albtraum und ich konnte es kaum noch abwarten, wieder an der Linie stehen zu dürfen.
    Ich schaffte es dennoch, einen guten Abschluss hinzulegen und arbeitete seit Februar voll.

    Doch dann brach im April das, was mich quasi die letzten Jahre am Leben erhalten hatte weg und ich versuchte, Selbstmord zu begehen.


    Meine Depressionen sind zwar noch nicht ganz weg, aber ich kann deutlich besser damit umgehen und vor allem bin ich froh, noch am Leben zu sein.

    Diese Wiedereingliederung ist letzlich nur dafür da, mich wieder an den Arbeitsalltag (um 4:15 Uhr aufstehen, bis 14:15 Uhr arbeiten, dann nach Hause, bis 20 Uhr Freizeit, und dann wieder ins Bett) zu gewöhnen. Und das hat auch recht gut funktioniert, auch wenn ich jetzt mehr denn je merke, wie sehr mich das ganze Auslaugt und wie sehr ich mich auf meine Weiterbildung ab Februar und mein Jahr Work&Travel in Japan freue


    Wie auch immer, ich kann wieder arbeiten und will es auch.
    Aber der Betriebsarzt sagt nein...

  • Hallo PLUSQUAMPERFEKTION,

    ich bin eigentlich nicht oft in diesem Teil des Forums und lese mir nur ab und zu hier mal Posts durch. Deinen hab ich gelesen und finde, er verdient eine Antwort (alle anderen natürlich auch). Aber versteh mich bitte nicht falsch, eine „Antwort“ auf alle deine Probleme, wenn ich sie mal so nennen darf; kann ich dir nicht geben. Vermutlich auch sonst niemand hier.


    Wenn du sagst, du bist an einem Punkt wo du dir nur noch selbst helfen kannst, glaub ich das du da falsch liegst. Meiner Meinung und Erfahrung nach (dazu später) kannst du dir ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr selber Helfen sondern brauchst Hilfe.

    Es ist auch keine Schwäche, sondern zeugt eher von Stärke sich in der Not helfen zu lassen.

    Eine grossen Schritt hast du ja schon getan. Du hast hier deine Probleme sehr ausführlich geschildert und glaub mir das ist ein guter Anfang.


    Ich weiss das deshalb weil auch bei mir viel Gute Dinge seinen Anfang nahmen als ich mir selbst eingestanden hab das ich ein Problem hab und dies auch nicht für mich behalten hab.


    Ich bin Alkoholiker. Trocken seit fast genau zehn Jahren.


    Okay natürlich ist das nicht dasselbe, aber was ich dir damit sagen will ist folgendes.


    Ich habe sehr oft versucht von dem Zeug wegzukommen und habs nie geschafft, weil ich mir nie bewusst war welche Probleme ich wirklich hab und ich auch nie Hilfe gesucht bzw. angenommen hab. Ich schaff das schon allein war da immer meine Meinung. Man hat mir immer wieder gesagt das wenn ich ein Problem mit Alkohol habe soll ich doch einfach aufhöhren. Das hab ich dann auch gemacht, hat sogar geklappt. Mal zwei Wochen, mal einen Monat usw. Die Abstürze danach waren um so schlimmer.

    Das komische ist, das es nicht nur das weglassen von Alk ist was dich wegbringt von der Sucht.

    Sondern viele kleine und auch grosse Dinge die man um das „Alkohol weglassen“ zusätzlich noch machen muss damit das klappt.

    Und das ist bei jedem anders, deswegen ist es auch schwer dir hier irgendwelche Tips zu geben. Denn auf der einen Seite kenn ich dich nicht und auf der anderen Seite bin ich auch kein Therapeut und find es auch gefährlich hier als solcher aufzutreten.

    Ich hoffe das erweckt hier nicht den Eindruck.


    Jetzt aber wieder zu dir, ich hoffe ich langweile dich nicht.

    Ich bin ja schon etwas älter als du und kann dir sagen das auch ich in meinem Leben schon viele Freunde verloren und auch gefunden habe und das ist normal.

    Man lebt sich auseinander, man kriegt Streit, auch verliert man auf andere Art und Weise immer wieder Freunde. Beziehungen brauchen Zeit um sich zu entwickeln und müssen gepflegt werden. Von beiden Seiten. Manchmal braucht man aber auch mal seine Ruhe nach einem Streit z.B. wie lange das dann dauert weiss man nie, aber manchmal wird’s auch nicht mehr. So ist das Leben, nicht immer fair und gerecht.

    Ich hab während meines Suffs viel Mist gebaut und an manchem hab ich immer noch zu knabbern. Aber viele Sachen haben sich mit der Zeit wieder eingekriegt. Also versuch nichts zu erzwingen und lass dir und allen anderen Zeit, mit der Situation klarzukommen.

    Leider kann ich dir nicht zu all dem was du geschrieben hast eine Antwort geben. Das liegt auch daran das meine Pause vorbei ist und ich jetzt wieder an die Arbeit muss.

    Und wenn sich das jetzt auch etwas blöd anhört, so soll es dir zeigen das es Menschen gibt, denen du nicht egal bist. Die dir Zeit und Geduld opfern werden um dich anzuhören wen du dich mitteilen willst.

    Und wenn ich, also jemand der dich nicht kennt und den du vermutlich nie in deinem Leben sehen wirst, dir eine halbe Stunde Pause schenkt, dann wirst du dich wundern wieviel Zeit dir Leute geben die dich kennen. Oder denen du dich anvertraust.


    Zum Abschluss jetzt doch noch ein Tip von mir.

    Ich hab mich damals an die Diakonie in unserer Stadt gewandt als ich mir bewusst war das ich aus dem Sumpf nicht alleine rauskomm. Dort hat man mir geholfen, zuerst mit Selbsthilfegrupppen dann mit dem Antrag für eine Therapie und jetzt immer noch ab und zu die Selbsthilfegruppen oder mal ne Nachsorge.

    Dort sitzen ausgebildete Therapeuten, die sich deine Probleme anhören und dir wirklich weiterhelfen können. Natürlich gibt es auch noch weitere Anlaufstellen.

    Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen


    Ich wünsche dir alles Gute und warte nicht bis die Hilfe kommt, sondern geh auf sie zu.


    wums

  • Und ich sage mir jeden Tag, dass es eigentlich vorbei ist, wir keine Freunde mehr sind und ich versuchen sollte aufzugeben und weiter zu machen. So wie ich es immer getan habe. Aber verdammt ich kann es einfach nicht. Es sind fast drei Monate vergangen und ich denke immer noch jeden Tag darüber nach. Mir hat in meinem Leben noch nie ein 'normaler' Freund annähernd so viel bedeutet.

    Aber wieso bedeutet er dir so viel? Ich hab deinen Text gelesen und ich verstehe das immer noch nicht. Ich weiß nicht, worüber ihr euch gestritten habt, aber ich würde an deiner Stelle einfach den Kontakt abbrechen und das RPG vergessen. Dann hast du ein Problem weniger.

    Wäre er ein so guter Freund, hätte er dich nicht in der Art behandelt, zumal du selber schreibst, dass es kein großer Streit war.

    Die anderen Sachen, die du erwähnst, sollten erstmal deine einzigen Sorgen sein, denn diese sind weitaus wichtiger als eine Internet Bekanntschaft. Leute kommen und gehen.


    Ich habe mich jetzt (aufn letzten Drücker), in einer privaten Fachhochschule hier in der nähe Beworben und krieg den Vertrag in ein paar Tagen. Aber... ich will es eigentlich nicht machen. Ich meine, an sich sieht die Schule okay aus, mein Freund war auch dort und ein Kumpel von mir und beide haben gute Jobs gefunden. Aber meine Mutter erwartet halt etwas von mir. Nachdem ich kein Studium gefunden hatte und sie die ganze Zeit belogen hatte, in Wartesemester und sowas zu sein (sie weiß nicht mal was das ist), musste ich halt irgendwas tun

    Und nein, ich habe keine Lust mir den Stress anzutun mit einer analphabetischen, psychopatischen, paranoiden und cholerischen Mutter, Bafög auszufüllen. Schließlich habe ich bis heute Angst vor ihr.

    Warum sind dir dann die Erwartungen deiner Mutter so wichtig, wenn du dir eigentlich keinen Stress wegen ihr machen möchtest, weil sie so drauf ist, wie du sie beschreibst?

    Ich finde man sollte schon irgendwo die Verantwortung dafür tragen, wenn man sich bei etwas bewirbt. So von Anfang an kein Interesse zu haben, ist kein gutes Zeichen, man sollte motiviert mit ner Ausbildung anfangen und sich ein Ziel vor den Augen setzen, auf das man sich hinarbeitet.


    Und die Neurodermitis auf meiner Hand, ebenso wie meine Hustenanfälle werden immer schlimmer. Ich hatte erst gestern den ganzen Tag lang Atemprobleme und hatte kurz das Gefühl zu ersticken.

    Vielleicht hast du das irgendwo erwähnt und ich habs übersehen, aber warst du schon beim Arzt?


    Ab nächsten Monat werde ich dann wohl nur noch so ein Zombie sein, der nichts tut außer Arbeiten und Schule.

    Ist das nicht in irgendeiner Form eine gute Ablenkung? Und die suchst du doch momentan? Man muss nicht immer nur die negativen Seiten sehen, vllt lernt man ja irgendwen Nettes in der Schule kennen oder man fühlt sich einfach besser, wenn man produktiv ist.

    Zumal du selber schreibst, dass du momentan 14 Std. am Tag schläfst und sehr viel zockst und Musik hörst. Ich mach das natürlich auch in meiner Freizeit, aber auf Dauer fühlt man sich dadurch auch irgendwann wie ein Zombie.

  • Wenn du sagst, du bist an einem Punkt wo du dir nur noch selbst helfen kannst, glaub ich das du da falsch liegst. Meiner Meinung und Erfahrung nach (dazu später) kannst du dir ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr selber Helfen sondern brauchst Hilfe.

    Es ist auch keine Schwäche, sondern zeugt eher von Stärke sich in der Not helfen zu lassen.

    Ich meinte damit eher, dass ich eben an dem Punkt bin, dass ich von mir aus zu anderen Leuten gehen muss und ich was ändern wollen will, sonst ändert sich die Situation auch nicht. Also im Sinne von, Ich muss es wollen, ich brauche Hilfe. Ich hab ja geschrieben, dass ich Therapieplätze und so suche, aber jeder, der schon mal einen Gesucht hat, weiß wie schwer das ist, wenn Therapeuten über Monate ausgebucht sind. Deswegen hab ichs über die anonyme Hotline versucht, weil ich gehört habe, dass man von da auch überwiesen werden kann oder sowas. Wollte da auf jeden Fall erstmal öfter anrufen und schauen, ob ich von da was finde. Weil ich halt wirklich weiß, dass ich mir irgendwie helfen muss. Indem ich halt eben diese Schritte gehe. Ich denke, ich hab noch nicht vollständig aufgegeben, auch wenn es in meinem Beitrag so klingt haha.

    Ich bin Alkoholiker. Trocken seit fast genau zehn Jahren.

    Dazu kann ich nur sagen, ich verstehe dich sehr gut. Mein Vater ist bis heute Alkoholiker und dabei sehr aggressiv. Ich hatte seine Taten immer miterlebt und es hat mich sehr mitgenommen. Immer habe ich mir geschworen nie so zu werden und, auch wenn ich nicht aggressiv werde beim Trinken, sondern eher richtig aufgedreht und redselig, so trinke ich doch deutlich öfter in letzter Zeit. Ich würde mich noch nicht als Alkoholiker in dem Sinne bezeichnen, weil ich einfach noch keine Suchterscheinungen habe, aber reicht es nicht schon, wenn man, sobald man frustriert ist, zur Flasche greift? Ich habe immer gehört, dass wäre der Anfang von dieser Sucht. Ja davor habe ich auch mal ab und an, auch mal alleine, einen über den Durst getrunken, aber es war alles im Rahmen und hauptsächlich eben auch nur auf Feiern oder so. Zum Schluss ist es unter anderem deswegen auch eskaliert, weil ich dachte, die Leute wollen dass ich witzig bin und deswegen habe ich öfter in den Calls getrunken. Ich mach mir echt zu viele Gedanken darum, was andere denken...

    Aber wieso bedeutet er dir so viel? Ich hab deinen Text gelesen und ich verstehe das immer noch nicht. Ich weiß nicht, worüber ihr euch gestritten habt, aber ich würde an deiner Stelle einfach den Kontakt abbrechen und das RPG vergessen. Dann hast du ein Problem weniger.

    Gute Frage. Wirklich. Ich hatte wie gesagt noch nie einen Freund der mir so viel bedeuten hatte. Allerdings denke ich nicht, dass es gut wäre ein Hobby zu droppen, dass ich so lange habe. Ich werde das RPG sowieso zurück schrauben müssen und fange auch schon damit an, wenn ich ab nächsten Monat eh kaum noch Zeit habe. Nach dem Streit hatte ich einen Monat Pause und seitdem fällt es mir schwer wieder rein zu kommen. Davor alles supi, ich hatte über 17 Plays unter einen Hut bekommen, jetzt krieg ich nicht mal sechs hin. Dennoch das Hobby einfach nur hinter mir zu lassen, halte ich für keine gute Idee. Und glaub mir mal, hab ich auch überlegt, aber man kann halt sagen was man will, ich bin immer noch irgendwo zu stolz, jetzt wieder aus dem Team zu gehen, weil ich das auch schon seit Jahren wollte und ich mir das nicht von so nem Scheiß verderben lassen will.

    Warum sind dir dann die Erwartungen deiner Mutter so wichtig, wenn du dir eigentlich keinen Stress wegen ihr machen möchtest, weil sie so drauf ist, wie du sie beschreibst?

    Ich finde man sollte schon irgendwo die Verantwortung dafür tragen, wenn man sich bei etwas bewirbt. So von Anfang an kein Interesse zu haben, ist kein gutes Zeichen, man sollte motiviert mit ner Ausbildung anfangen und sich ein Ziel vor den Augen setzen, auf das man sich hinarbeitet.

    Auch da weiß ich es nicht, aber ich muss sagen, dass ich schon immer viel mehr darauf geachtet habe, was andere von mir erwarten, als was ich von mir selbst erwarte. Würde es nach mir gehen, würde ich wohl wirklich nen typischen Hausmann machen, mit nem kleinen Nebenjob und so, weil ich mit Stress wirklich nicht gut umgehen kann und schon die paar Tage Arbeit ausreichen um mich auszulaugen. Ka, ich brauch einfach mehr Erholung als andere, denke nicht das daran etwas falsch ist. Ich hab einfach keine Ahnung, was mich an meiner Mutter hält. Ich habe sie ja auch schon öfter hier erwähnt. Ich denke, es sind wohl diese deutlichen Schuldgefühle und alles. Sie tut mir halt einfach irgendwo leid, aber ich kann ihr nicht helfen. Und ich bin praktisch auch die einzige Person, die sie noch hat, wobei das jetzt auch viel weniger wird, wegen der Entfernung und eben auch, dass mein Freund sie halt wirklich hasst. Auch wenn ich mich öfter aufrege, dass er sich nicht so anstellen soll, weiß ich, dass er jeden Grund dazu hat. Wenn man nicht noch so ne relation zu ihr hat, wie ich, hat man wirklich keinen Grund sie näher kennen lernen zu wollen. Problem ist nur, dass ich dann immer zwischen den beiden stehe und es mir da schwer fällt, weil ich meiner Mutter die ganzen Dinge halt nicht sagen kann. Und wenn ich es tu, versteht sie es nicht richtig und ist ein paar Tage später wieder so, als wäre nichts gewesen.

    Ja da hast du recht. Ich habe zumindest ein Ziel, ich mache dort Mediengestaltung und hoffe dann, danach endlich irgendwie in die Redakteurbranche zu kommen. Bock auf die Schule hab ich halt nicht, weil ich mir wieder ausmahle, wie es wird, entweder, wenn ich da Freunde finde und es dann schneller vorbei geht, als es sollte, oder wenn ich keine finde und da wieder zwei Jahre alleine rumhocke. Ich mach mir immer viel zu viele Gedanken.

    Vielleicht hast du das irgendwo erwähnt und ich habs übersehen, aber warst du schon beim Arzt?

    Wegen den zwei spezifischen Sachen noch nicht. Ich suche noch nach einem Hausarzt, sowas fällt mir halt wirklich schwer. Wobei ich die Neurodermitis vor dem Stress gut ihm Griff hatte, sie war zwar groß und so, aber ich hatte die Schübe unter Kontrolle. Das mit dem Husten hatte sich auch soweit beruhigt, dass ich es nicht mehr für nötig hielt, nachdem ich nicht mehr in einem Raucherhaushalt lebte, hatte ich diese Anfälle praktisch gar nicht mehr. Vielleicht einmal im Monat. Denke immer noch, dass es eine Form von Asthma ist, auch wenns nicht diagnostiziert ist.

    Ist das nicht in irgendeiner Form eine gute Ablenkung? Und die suchst du doch momentan? Man muss nicht immer nur die negativen Seiten sehen, vllt lernt man ja irgendwen Nettes in der Schule kennen oder man fühlt sich einfach besser, wenn man produktiv ist.

    Ich denke eher nicht. Dass wird mich nur noch mehr auslaugen. Das werden ein paar Jahre für mich, in denen ich sehr schlecht gelaunt und gereizt sein werde. Weil da immer wieder dieses System und diese Erwartungen dran hängen, die ich persönlich nicht an mich habe, aber erfüllen muss.


    Danke für eure Antworten auf jeden Fall .,.



    Edit:

    Ich hab meinem Freund jetzt diesen Post geschickt, weil es mir manchmal eben leichter fällt Dinge geschrieben zu verfassen. Er hat sich erst einfach beschwer, dass es so lang ist, wollte eine kurze Zusammenfassung von mir. Hat es in nicht mal fünf Minuten überflogen. Dann gesagt "Aber Schatz du brauchst doch keine Hotline, du hast doch mich" Dazu noch kurz, ich habe gerade eben den Vetrag bekommen von dieser Schule, hab mir das durchgelesen und hab ihn dann eine Frage gestellt, worauf er dann direkt wieder passiv aggressiv wurde und halt so meinte "JA dann geh halt morgen dahin...." und als er dann das mit der Hotline sagte, hab ich halt dazu gesagt, dass er dann so genervt reagiert wie gerade eben, wenn ich ihn etwas frage. Daraufhin hat er nur angefangen sein Video weiter zu gucken. Hmmm.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

    Einmal editiert, zuletzt von PLUSQUAMPERFEKTION ()

  • Ich muss auch mal hierrein schreiben.


    Wir haben gerade Vigora einschläfern lassen. Die Ratte, dank der wir überhaupt Ratten hatten*. Sie hat sich jetzt seit 2 Monaten mit einer Atemwegsinfektion rumgeschlagen und hat am Wochenende aufgehört zu essen. Erst hat sie sich zumindest noch füttern lassen, aber selbst das hat sie seit gestern abgelehnt. Egal ob ich oder ihr Bruder es versucht haben.


    Es tut gerade so weh. Sie war mein kleines Engelchen. Ich habe sie ja selbst mit der Spritze aufgezogen und sie war halt von Anfang an so zahm.


    * Sie und ihr Bruder waren eigentlich Wildtiere, deren Mutter wahrscheinlich irgendwie gestorben ist. Ich habe die beiden halbtot auf der Straße gefunden, als sie noch Haarlos und Blind waren. Vigora hat damals geschrien, wohl nach Mama, deswegen habe ich überhaupt bemerkt, dass sie noch gelebt haben. Habe sie damals aufgesammelt und per Hand großgepeppelt. Sie haben beide überlebt. Victor war damals zu krank um ausgewildert zu werden. Vigora hat sich eiskalt geweigert. Sie wollte zu mir. Am Ende hat man aufgegeben und sie wieder zu mir gelassen.


    Sie war halt wirklich mein Baby.


    Selbst die Tierärztin hat geweint, als sie sie eingeschläfert hat. Weil sie sowas besonderes sei, sagte sie. Normal werden Wildtiere selbst wenn gepeppelt nicht so zahm. Aber Vigora war es.


    Es hatte nur keinen Sinn mehr. Ich wollte sie nicht länger leiden sehen.


    Jetzt tut es mir leid um Victor, der ganz allein ist.

  • Ich würde mich noch nicht als Alkoholiker in dem Sinne bezeichnen, weil ich einfach noch keine Suchterscheinungen habe, aber reicht es nicht schon, wenn man, sobald man frustriert ist, zur Flasche greift?


    Es ist schwierig zu sagen ob jemand Alkoholiker ist oder nicht. Man kann es auch nicht immer an der Menge festmachen.

    Auch vergleichsweise geringe Mengen können dich zum Alkoholiker machen.


    Klar mit zwei Gläsern Wein täglich, wird man kaum körperliche Suchterscheinungen bekommen. Allerdings wenn man dann anfängt nicht mehr nach draussen zu gehen, weil man Angst hat man ist Abends nicht rechtzeitig zu Hause um diese zu trinken oder man fängt an die Flaschen zu horten damit der Stoff nicht ausgeht. Man fängt an sein ganzes Leben nach dem Alk auszurichten. Dann hat man meiner Meinung nach schon ein Problem. Auch mit nur zwei Gläsern am Tag.


    Zu den Suchterscheinungen kann ich dir nur sagen, das ich nie welche hatte. Damit meine ich körperliche wie z.B. wenn das zittern der Hände nur aufhört wenn man etwas getrunken oder Organe stellen ihre Arbeit ein usw. Und in meinen „Glanzzeiten“ hab ich fast jeden zweiten Tag eine Flasche Whiskey getrunken. Am Wochenende entsprechend mehr.


    Mann erhöht ja als Alkoholiker seine Toleranzgrenze ständig (Geht natürlich auch nur bis zu einem gewissen Punkt) und dein Körper macht da vieles mit. Nach ner Flasche Schnaps gings mir richtig gut. Ich habe nie Ärger gemacht konnte meist noch Sprechen und Laufen. Auch meine sportlichen Aktivitäten haben, bis zu einem bestimmten Promillegehalt natürlich, vom Alkohol profitiert.

    Ich hab mal Oberliga Billard gespielt und manche Bälle/Stösse gehen mit ein, zwei Jacky einfach leichter von der Hand. Und die Angst den Ball zu versemmeln ist auch nicht mehr so groß.

    Nach ein paar Gläsern mehr, trifft man aber auch die einfachsten Bälle nicht mehr.

    Aber das nur am Rande.


    Auch sind die körperlichen Suchterscheinungen innerhalb kürzester Zeit (Entzug) in den Griff zu bekommen. Das dauert in der Regel ein paar Tage oder Wochen bei schweren Fällen. Den entgiftet ist der Körper bald. Und wenn die Organe das nicht mehr so bewerkstelligen können dann machts eben die moderne Medizin.

    Jetzt kommt allerdings das große Übel. Deine geistige Abhängigkeit. Ich hab ca. 25 Jahre getrunken (hab aber klein Angefangen und viele Freunde von damals die mitgetrunken haben sind keine Alkoholiker geworden) und während dieser Zeit hat mein Gehirn rund um den Alkohol jede Menge Synapsen verknüpft und die Information dort gespeichert „Alkohol ist geil“.


    Da liegt das eigentliche Problem, das Belohnungszentrum das man als Alkoholiker ständig versorgen muss mit scheinbar tollen Erfahrungen rund um den Alkohol.

    Bei mir fing das schon in der Firma an. Wenn ich wusste ich geh noch einen trinken abends, da lief bei mir schon das Wasser den Mund runter. Ich war sehr euphorisch und konnte es kaum erwarten bis es losging. Da spielte es auch keine Rolle mehr das ich irgendwo noch einen Termin hatte, nein wenn ich meinem Gehirn in Aussicht stellte was zu trinken, auch wenn das dann erst Stunden später passierte, hab ich alles dafür gemacht und alle Hindernisse aus dem Weg geräumt.


    Ich merke zwar jetzt, das ich ein bisschen von deiner Frage abschweife. Aber mir tut es auch gut mal von Zeit zu Zeit wieder darüber nachzudenken wie es mal war und hoffentlich nie wieder sein wird.


    Und diese Verknüpfungen in deinem Hirn, bekommst du leider nicht wieder weg. Die sind da, ein Lebenlang. Ich habe während meiner Therapie Leute kennengelernt die nach zwanzig Jahren Abstinenz wieder angefangen haben. Weil sie sich zu sicher fühlten und angefangen haben alten Gewohnheiten wieder nachzugehen.

    Auch ich hab mich schon dabei ertappt mal wieder Billard spielen gehen zu wollen. Ich bin mir auch sicher das ich in die Kneipe gehen könnte einen Kaffee trinken und ein zwei Partien spiele ohne das was passiert. Und genau diese „Sicherheit“ könnte schon das Ende meiner Abstinnenz sein.

    Ich spinne das jetzt mal weiter. Ich geh also dorthin und alles ist gut. Dann kann ich mir ja sagen. „Ich hab alles im Griff“. Also kann ich das öfters machen. Jetzt fangen aber ein paar Mechaniken in meinem Hirn an zu greifen. Es erinnert sich an vieles was mal war. Beim nächsten Mal in der Kneipe treffe ich vielleicht noch einen Kumpel von früher. Der hat allerdings nicht aufgehöhrt und während wir uns über die guten alten Zeiten unterhalten kippt der einen nach dem anderen. Lecker.

    Dann sag ich mir vielleicht ach was solls „einer ist keiner“. Und siehe da das klappt. Ich trinke einen und geh dann nach Hause. Beim nächsten mal sind es vielleicht schon zwei. Usw. Und ehe man sich versieht, ist man wieder dort wo man nicht mehr hinwollte. Und das dauert dann nicht Jahre, sondern innerhalb von Wochen konsumiert man wieder so viel als hätte man nie aufgehört.

    Aber Leute ihr dürft mich nicht falsch verstehen. Ich bin nicht für die Prohibition. Auch bin ich keine Cora Massingale die in einem meiner Lieblingsfilme „vierzig Wagen westwärts“ gegen den Alkohol zu Felde zieht.

    Nein

    Es soll jeder der mit Alkohol umgehen kann dies auch tun nach belieben.

    Ich kann es aber nicht. Und wenn ich als Alki nur eines im Sinne hatte und auch nur an diesem Interesse hatte, habe ich jetzt tausende Sachen im Sinn die ich machen kann und will.


    Nur das eine nicht und das war ein guter Tausch.


    Jetzt aber nochmal zu deiner Frage PLUSQUAMPERFEKTION wenn du mal einen trinkst weil du gefrustet bist ist das glaub ich kein Problem. Das haben alle schon mal gemacht. Pass aber trotzdem auf. Alkohol ist ein hinterlistiger Freund und nur in der Chemie ein Lösungsmittel. Für Probleme eher ungeeignet.

    Ich find aber gut das du dich nicht aufgegeben hast und dir Hilfe suchst. Ja ich weiß, Therapieplätze sind rar und auch gute Therapeuten findet man nicht überall. Aber einen Anfang hast du gemacht. Lass nicht locker es ist ein langer weg aber er lohnt sich.


    Ich hoffe dir geht es bald wieder besser und wünsche dir und auch allen anderen


    ein schönes Wochenende


    wums

  • Vor wenigen Stunden wurde meine Katze Fritzi eingeschläfert. Sie wurde 13 Jahre alt



    Wir haben uns Fritzi Anfang 2007 geholt, da war ich 9. Unser Kater Felix verschwand kurz davor in der Orkannacht.

    Meine Mutter und ich wollten sie uns ansehen und ggf sofort mitnehmen. Meine Mutter wollte insgeheim erstmal nicht, dass wir sie nehmen, da sie damals sehr dünn und einen "spitzen" Kopf hatte. Ich hab sie jedoch sofort auf den Arm genommen und gesagt "Die nehmen wir"


    Seitdem war sie ein Teil meines Lebens. Und schon damals lernten wir sie lieben. Sie legte sich bspw auf meine Hefte und Bücher, während ich Hausaufgaben machte und ließ sich nur unter Protest wieder von da entfernen. Ganz so, als wollte sie sagen "Hör mit den Hausaufgaben auf und schmus mit mir"

    Eines Tages entdeckten wir auch, dass sie heimlich den Kaffee meiner Mutter trank. Seitdem hatten wir es zu einer Tradition werden lassen, dass wir sie am Wochenenden immer den Milchschaum des Kaffees gaben und sie damit fütterten.


    Sie machte auch einige Veränderungen mit. Die erste kam ein Jahr, nachdem wir sie geholt hatten, als wir uns den kleinen Kater Maxi holten. Er litt jedoch an FIP (eine Art Katzenkrebs) und so mussten wir ihn nach ein paar Wochen einschläfern. Ein halbes Jahr später versuchten wir es mit einem Hund, Struppi.

    Es heißt zwar immer, dass Hunde und Katzen sich nicht verstehen würden, aber Fritzi war da anders. Sie verstand sich gut mit der kleinen Struppi (ja, Struppi war weiblich) und "brachte" ihr sogar bei, die Pfote zu heben. Wenn Struppi mal wieder nervig war und Fritzi hinterherrannte, blieb Fritzi stehen, drehte sich um und hob drohend die Pfote, so als würde sie gleich zuschlagen. Natürlich tat sie es nicht, aber diese Bewegung schaute sie sich ab, sodass immer, wenn Fritzi die Pfote hob, Struppi es ihr gleich tat.
    Da Struppi aber nicht stubenrein war, mussten wir sie wieder zurückgeben.



    Auch unsere Umzüge 2009 und 2011 machte Fritzi tapfer mit. 2010 starteten wir einen weiteren Versuch, uns einen Kater zu holen, Speedy. Doch Speedy machte seinen Namen alle Ehre und kletterte u.a. die Tapete hoch. Er war einfach zu alt und nicht für das Leben in einer Wohnung gemacht, so gaben wir ihn wieder ab.


    Doch 2016 begann das Drama mit Fritzi, was schlussendlich im heutigen Tag gipfelte. Über die Jahre hatte sich ein schlimmer Zahnstein gebildet, der sich und das Zahnfleisch stark entzündete. Die Tierärztin befürchtete schon, dass eventuell sogar der Knochen angefangen hatte zu faulen, aber das war zum Glück nicht der Fall. Jedoch wurde bei der Gelegenheit eine Schilddrüsenüberfunktion diagnostiziert. Die ist per se zwar nicht tödlich, aber wenn man sie nicht mit Medikamenten behandelt, können die anderen Organe schaden nehmen. Seitdem nahm Fritzi ein Medikament zur Regulierung. Und das Leben ging weiter



    Doch dieses Jahr wurde es schlimm. Zuerst fraß Fritzi fast eine Woche nichts, bis sie starke Magenkrämpfe bekam. Der Tierarzt schob das auf eine Art von "Blähungen", welche sich im Darm gesammelt hatten, und gab Fritzi eine kleine Medizin, damit es ihr besser ging.
    Das tat es auch für zwei Wochen. Doch dann begann Fritzi wieder nichts zu fressen. Ein Besuch bei der Tierärztin ergab, dass sie unter Giardien litt, die sofort über Nacht behandelt werden mussten. Dabei wurde auch diagnostiziert, dass Fritzis Nieren Probleme machten.

    Als Fritzi wieder daheim war, dachte ich das Leben würde normal weiter gehen. Bis letzte Woche



    Fritzi fraß wieder nichts. Sie wurde kraftlos, wankte regelmäßig durch meine Wohnung und begann auch zu stinken.

    Und ich wusste: Das war es. Dieses Mal gab es keine Rettung mehr.


    Ich machte Anfang der Woche einen Termin bei der Tierärztin aus.

    Und heute wurde Fritzi unter Tränen meinerseits eingeschläfert.



    Ich bin immer noch tieftraurig, und während ich diese Zeilen schreibe, kullern die ein oder anderen Tränen über mein Gesicht.


    Fritzi war einmalig. Wir haben uns gesucht und gefunden und hatten 12 glückliche Jahre. Sie war mein halbes Leben an meiner Seite und ich werde sie schmerzlich vermissen.

    Und auch wenn ich traurig bin, so weiß ich, dass ich das richtige tat und sie vor schlimmeren Schmerzen bewahrte. Auch wenn es wehtut.



    Ich werde dich niemals vergessen